Begegnungen von -Kirjava- (3. Kap. Hinata und Kiba) ================================================================================ Kapitel 2: Sakura und Kiba -------------------------- Warnungen: AU und evtl. leichtes OOC. ________________________________________________________________________________ Am Rande eines großen Waldes, inmitten einer noch völlig intakten Landschaft lag das Dorf Konoha. Nun ja, die Bezeichnung „Dorf“ ist vielleicht etwas unpassend gewählt, denn schließlich war Konoha mit Abstand der größte Ort, den es in der Umgebung gab. Trotz der Abgeschiedenheit dieser Gegend war aber auch hier die Zeit nicht stehen geblieben. Die Häuser in denen die Menschen wohnten waren, wie auch in den Städten, mit allem möglichen Komfort ausgestattet. Warum sollte man schließlich auch darauf auch verzichten, wenn man die Möglichkeiten dazu hatte. Ansonsten war Konoha ein Ort wie jeder andere und die Tagesabläufe, der dort lebenden Menschen verliefen meist in den immer gleichen, geregelten Bahnen. Das hätte man zumindest denken können, wenn man es oberflächlich betrachtete. Denn in Wirklichkeit war kein Tag wie der andere. Es waren die vielen kleinen Begegnungen zwischen den Menschen, die jeden Tag und auch diesen Ort einzigartig machten, auch wenn viele von ihnen zu unscheinbar erschienen um richtig wahrgenommen zu werden. Genau so eine Begegnung geschah an diesen einen Tag mitten im Hochsommer. Eigentlich war es ein ganz gewöhnlicher Samstagmorgen in Konoha. Die Vögel zwitscherten, die Bienen summten und die ersten Sonnestrahlen des Tages fielen auf das Dorf und lockten die Menschen aus den Betten. Auch der frühmorgendliche Nebel, der wie ein Schleier über den Straßen lag, war langsam vom Verschwinden betroffen. An sich war also alles wie an jeden anderen Morgen. Das heißt fast alles, denn eben einer dieser ersten Sonnstrahlen fiel durch ein Fenster in das Zimmer eines gewissen braunhaarigen Jungen und kitzelte ihn so hartnäckig an der Nase, bis er schließlich seine Augen aufschlug. ___________________________________________________________________________ Kiba gähnte und blinzelte müde aus seinen Augen gegen das helle Licht. Noch völlig verschlafen drehte er sich auf die Seite, um einen Blick aus seinem Fenster zu werfen. Normalerweise interessierte ihn das Wetter herzlich wenig, aber heute war schließlich sein freier Tag und etwas Sonnenschein konnte da ja nicht schaden. Tatsächlich schien er das Glück auf seiner Seite zuhaben, denn nur ein paar vereinzelte Wolken bedeckten den ansonsten strahlend blauen Himmel. Eigentlich die perfekten Voraussetzungen für diesen Tag, trotzdem, irgendwie war etwas anders als sonst. Es fühlte es genau, hier stimmte was nicht und seinem Gespür konnte er eigentlich vertrauen. Angestrengt versuchte Kiba zu überlegen was hier falsch sein könnte, wurde dabei allerdings immer wieder durch lautes Vogelgezwitscher aus seinen Gedanken gerissen. Wütend starrte er die Unruheverursacher an, da erstarrte er plötzlich. Vogelgezwitscher? Wie spät war es eigentlich? Kibas Blick wanderte langsam zu der Uhr neben seinem Bett und erfror. Erst kurz nach Sechs. Murrend zog er sich die Bettdecke über dem Kopf. Er hatte also Recht gehabt. Etwas stimmte nicht. Vielleicht konnte er es schaffen noch mal einzuschlafen. Einen Versuch war es zumindest wert. Müde schloss er seine Augen, allerdings nur, um sie wenig später wieder erneut zu öffnen. Es hatte keinen Sinn, er war jetzt endgültig wach. Unwillig jetzt schon aufzustehen lag Kiba in seinem Bett und starrte an die Decke. Hätte ihm jemand erzählt, dass er einmal freiwillig mit den Vögeln aufstehen würde, Kiba hätte denjenigen für verrückt erklärt. Schließlich schlief er jeden Morgen tief und fest, bis seine Schwester sich seiner annahm und ihn unbarmherzig aus dem Bett schmiss. Er würde es zwar niemals zugeben, aber ohne ihre „Hilfe“ würde er vermutlich immer bis zum Nachmittag durchschlafen. Was war an diesen Morgen nur anders? Während Kiba so vor sich hin grübelte, merkte er, wie sich am Fuße seines Bettes etwas zu regen begann. Leicht verwirrt beobachtete er wie ein kleiner, weiß behaarter Kopf unter der Bettdecke auftauchte und ein lautes „Wuff“ von sich gab. Kiba starrte zunächst verwundert auf den Lautverursacher, bis sich plötzlich ein leichtes Grinsen auf seinem Gesicht bildete. Jetzt hatte er tatsächlich schon fast seinen Hund vergessen. Langsam beugte er sich vor und begann das Fellknäuel zu kraulen. „Morgen Akamaru, hab ich dich etwa aufgeweckt?“ Statt ihm eine Antwort zu geben kroch dieser nun vollständig unter Decke hervor und wedelte freudig mit dem Schwanz. Das Grinsen auf Kibas Gesicht verschwand daraufhin genauso schnell wie es gekommen war. „Na wenigstens einer von uns hat heute gute Laune“, knurrte er, ganz untypisch für ihn, seinen Hund an. Anscheinend schien er wirklich der Einzige zu sein, der etwas Ungewöhnliches wahrnahm. Die Verstimmung seines Herrchens spürend, kam Akamaru auf ihm zugetapst und schleckte ihm aufmunternd das Gesicht ab. „Ja, ja, schon gut. Ich steh ja schon auf“, widerwillig schmiss sich Kiba selbst aus dem Bett und machte sich schlurfend auf den Weg zum Badezimmer. Normalerweise verbrachte er morgens keine fünf Minuten im Bad, aber jetzt konnte er sich gar nicht von seinem Spiegelbild losreißen. Unbewegt starrte er seinen Gegenüber an, als könnte dieser ihm den Grund für sein morgendliches Aufwachen geben. Natürlich erhielt er keine Antwort, das wäre ja auch zu einfach gewesen. Unschlüssig was er jetzt so früh am Morgen tun sollte, beschloss Kiba erstmal in die Küche zu gehen und sich Frühstück zu machen. Es war zwar eigentlich noch viel zu früh zum Essen, aber vielleicht kam ihm ja dabei ein genialer Einfall. Dort angekommen suchte er zunächst einmal das Futter für Akamaru, um es in seinen Napf zu geben. Schließlich sollte sein treuer Begleiter nicht leiden, nur weil er mal schlechte Laune hatte. Für sich selbst schüttete er Müsli in eine Schüssel und holte sich die Milch aus seinem Kühlschrank, die ausnahmsweise auch noch nicht schlecht zu sein schien. Beim Eingießen überlegt er, was er heute an seinem freien Tag machen sollte. Jetzt wo er schon so früh wach war blieb ja viel Zeit. Vielleicht konnte er ja mit Shino und Hinata etwas unternehmen. Sein Blick fiel auf den Kalender an der Wand. Mist, das hatte er völlig vergessen. Shino war ja an diesem Wochenende gar nicht in Konoha. Heute schien er wirklich kein Glück zu haben. Na, ja vielleicht hatte ja Hinata Zeit. Moment, Hinata? Kiba hatte mitten in seiner Bewegung angehalten und merkte gar nicht, dass er immer noch die Milch in die Schüssel schüttete, was zur Folge hatte, dass die Flüssigkeit nun über den Rand des Gefäßes schwappte und sich langsam eine weiße Lache auf den Küchentisch ausbreitete. Das war es, Hinata! Wie hatte er das nur vergessen können. Shino war nicht da, nur Hinata. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Jetzt fiel ihm alles wieder ein. Nachdem er erfahren hatte, dass Shino nicht da war, hatte er vorgenommen sich alleine mit Hinata zu verabreden um es ihr endlich zu sagen. Ja, genau, er wollte ihr alles sagen. Denn eigentlich hatte er sie schon bei ihrer ersten Begegnung niedlich gefunden, aber es war ja offensichtlich dass sie nur Augen für diesen Nichtsnutz Naruto hatte. Er hatte ihre Gefühle akzeptiert, denn er wollte sie nicht verletzen. Deswegen hatte es ihm auch gereicht, dass er für sie nur eine Art großer Bruder war. Trotzdem hatte er sich oft gewünscht, dass sie ihn mit anderen Augen sehen könnte. In den vergangenen Jahren waren seine Gefühle zu ihr eher stärker als schwächer geworden und Naruto, dieser Idiot, schien immer noch nicht kapiert zu haben, dass er eine heimliche Bewunderin hatte. Es reichte jetzt. Sie war ihm lange genug hinterhergelaufen, wenn dass so weiterging würde sie noch verletzt werden und das war das Letzte was er wollte. Deswegen hatte Kiba sich dazu entschlossen ihr es zu sagen und deshalb wollte er sich auch heute mit ihr verabreden. Konnte es denn sein, dass sie auch der Grund für sein frühes Aufwachen war? Nein, das war unmöglich. Energisch schüttelte er seinen Kopf. Er war schließlich ein Mann und Männer waren nicht aufgeregt oder hatten gar Angst, schon gar nicht vor so einer einfachen Sache. Genau, er würde sie einfach anrufen, sich mit ihr verabreden und ihr dann alles erklären. Keine große Sache. Entschlossen ging zurück in sein Zimmer, ohne sich weiter um sein Frühstück zu kümmern. Dort angekommen ging er zielstrebig zu seinem Telefon. Hinatas Nummer brauchte er nicht Mal nachzuschlagen, schließlich hatte er sie schon öfters angerufen. Seine Finger tippten schnell die Ziffern ein und wollten grad auf den Knopf zum Wählen drücken, als er den Telefonhörer wieder sinken lies. Innerlich laut fluchend warf er den Hörer auf sein Bett. Ihm war gerade noch rechtzeitig wieder eingefallen, dass es erst kurz vor sieben war. Wahrscheinlich war sie noch gar nicht wach und er wollte sie bestimmt nicht aufwecken. Heute schien sich wirklich alles gegen ihn verschworen zu haben. Dann musste er wohl oder übel noch warten. Nur was sollte er solange machen? Gelangweilt nahm Kiba die Fernbedienung in die Hand, vielleicht konnte die Flimmerkiste ihn etwas ablenken. Gleichgültig schaltete er durch die verschiedenen Programme, bis er bei einem hängen blieb. Auf dem Bildscharm waren ein Mann in Uniform und eine Frau in einem aufwändigen Kleid zu sehen. Kiba wollte gerade weiterschalten, einen Schmachtfetzen musste er sich wirklich nicht antun, als ihn eine Stimme, oder besser die Worte die diese Stimme sprach, davon abhielt. „Ich muss dir was gestehen Soléa.“ Der braunhaarige Mann auf dem Bildschirm näherte sich langsam der Frau und schaute ihr ernst in die Augen „Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst“, antwortete ihm die dunkelhaarige Schönheit und nahm ihm bei der Hand. Der Mann schien durch ihre beruhigen Worten an Zuversicht gewonnen zu haben und ergriff nun ebenfalls ihre Hand. „Ich liebe dich, ich habe dich schon immer geliebt. Seit dem Tag, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, du bist der wichtigste Mensch in meinen Leben. Ich liebe dich Soléa.“ Kiba starrte jetzt ganz gebannt auf die Mattscheibe und sah, wie die Frau erschrocken die Hand des Mannes losließ und sich von ihm abwandte. „Es tut mir leid, ich will dich nicht verletzen, aber du kennst meine Gefühle. Du bist mein bester Freund, aber mein Herz schlägt für einen anderen.“ Der vorher freundliche, erwartungsvolle Gesichtsausdruck ihres Gegenübers änderte sich schlagartig. Wütend ging er auf die Frau zu und fasste sie beim Arm um sie zu sich rumzudrehen. „Er liebt dich doch gar nicht. So ein Kerl wie er hat dich gar nicht verdient.“ Kaum dass er die Worte gesprochen hatte, hob die Frau ihre Hand und verpasste ihm eine so schallende Ohrfeige, dass Kiba vor dem Fernseher zusammenzuckte. „Rede nie wieder so über ihn!“, schrie sie und lief weinend aus dem Raum, den sichtlich genickten Mann zurücklassend. Kiba war von dem ganzen Geschehen immer noch wie gefesselt, als er merkte wie etwas Feuchtes seine Hand berührte. Erschrocken zuckte er zusammen und erblickte Akamaru, der ihm aufmunternd die Hand abschleckte. Wieder zurück in der Wirklichkeit griff er schnell die Fernbedienung um auf einen anderen Kanal zu schalten. Am Morgen kamen wirklich nur noch schwachsinnige Sendungen. Als ob so etwas wie vorhin in der Realität vorkommen würde. Energisch schüttelte er den Kopf. Nein, das wäre doch wirklich unrealistisch. Eine Zeitlang schaltete Kiba noch weiter durch die verschiedenen Sendungen, aber auch das restliche Programm war einfach grauenhaft. Genervt schaltete Kiba den Fernseher schließlich aus und warf ein Blick auf die Uhr. Na immerhin zwei Stunden hatte er geschafft, es war jetzt schon viertel nach neun. Hinata war um diese Zeit bestimmt schon wach, denn im Gegensatz zu ihm war sie eine Frühaufsteherin. Erneut ergriff er den Telefonhörer und wollte gerade ihre Nummer eingeben, als er stockte. Vielleicht war es doch keine gute Idee sie im Moment anzurufen, sie war jetzt bestimmt beim Duschen. Unwillkürlich musste Kiba sich Hinata dabei vorstellen, wie sie mit zersausten Haaren aufstand, ins Bad ging und langsam ihre Schlafsachen auszog, bis nichts mehr ihren Körper bedeckte. Er wusste, dass sich unter ihren weiten Klamotten, die sie immer trug, eine gute Figur verbarg. Nicht dass das der ausschlaggebende Grund für seine Gefühle zu ihr waren, aber trotzdem war ihm jetzt, alleine von dem Gedanken an eine unbekleidete Hinata, ganz heiß geworden. Kiba versuchte sich wieder zu beruhigen. Dann würde er eben später anrufen. Warum musste nur ihm so etwas passieren überlegte er, während er sich eine andere Beschäftigung suchte um die Zeit totzuschlagen. ___________________________________________________________________________ Was Kiba nicht wusste war, dass sich ungefähr zur gleichen Zeit am anderen Ende des Dorfes ein Mädchen mit rosa Haaren mit ganz ähnlichen Problemen herumschlug. Auch für dieses Mädchen verlief der Tag so gar nicht nach Wunsch. Anstatt wie sonst früh aufzustehen und sich für den freien Tag schön zu machen lag es ungewöhnlicherweise immer noch in seinem Bett und starrte das Telefon an. ___________________________________________________________________________ Warum rief er nicht an? Nervös drehte sich Sakura in ihrem Bett herum. Jetzt wartete sie schon fast eine halbe Stunde darauf, dass Naruto anrief. Es war ja nicht so, dass sie ihm vorgeschlagen hätte sie anzurufen. Nein, das Ganze war schließlich seine Idee gewesen. Sie erinnerte sich noch ganz genau an das gestrige Gespräch, indem er ihr begeistert in allen Einzelheiten von dem neuen Rezept in seiner Lieblings RamenBar erzählt hatte. Vor ihrem Inneren Auge spielte sich erneut der Teil der Unterhaltung ab, der für ihre jetzige Situation verantwortlich war. „Na, Sakura, sag mal was machst du eigentlich Morgen?“, fragte der Blondschopf neben ihr sie neugierig. „Wieso? Ist morgen etwas Besonderes?“ „Hast du vergessen dass wir morgen frei haben? Ich dachte wir könnten uns treffen“, erklärte er lachend und fügte mit einem Grinsen auf dem Gesicht hinzu „Wie wär’s mit Ramen essen?“ Sakura seufzte leise. Warum nur hatte sie dem zugestimmt. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass dieser Idiot sich mit ihr verabreden wollte, aber sie hatte ihn immer abgewiesen, das war fast zu einer Gewohnheit geworden. Irgendetwas an dem Tag hatte sie allerdings dazu bewogen, es einmal zu versuchen und sie hatte tatsächlich der Verabredung zugestimmt. Kurz danach hatte Naruto sich eilig mit den Versprechen verabschiedet sie morgen früh anzurufen. Tja, und das war der Grund warum sie jetzt schon seit dem Aufwachen das Telefon beobachtete. Natürlich hätte sie zu ihm gehen und aus dem Bett schmeißen können, oder ihn zumindest selbst anrufen können, aber den Gefallen würde sie ihm bestimmt nicht tun. Der Kerl sollte sich gar nicht einbilden, dass sie ihm nachlaufen würde. Aufgewühlt drehte sie sich im Bett um und starrte jetzt ihre Wand an. Warum machte sie sich eigentlich so viele Gedanken über ihn? Schließlich waren sie nur Freunde, auch wenn selbst das einige Zeit gedauert hatte. Lächelnd musste Sakura an ihre erste Begegnung mit Naruto zurückdenken. Sie hatte ihn damals wirklich für einen nichtsnutzigen Volltrottel gehalten, der sich einfach nur wichtig machen wollte, Im Laufe der Jahre hatte sie allerdings bemerkt, dass viel mehr in ihm steckte, als seine große Klappe und sie waren doch noch Freunde geworden. Genau, sie waren Freunde, und die Verabredung war einfach nur ein Treffen zwischen zwei Freunden versuchte sich Sakura zu versichern, aber irgendwie glaubte sie sich selbst nicht. Nachdenklich spielte sie mit einer einzelnen Haarsträhne, die ihr vor den Augen hing. Naruto hatte sich wirklich verändert in den letzten Jahren und war viel reifer geworden, außerdem hatte er endlich aufgehört ihr ständig hinterherzulaufen, obwohl sie das irgendwie vermisste. Darum hatte sie wahrscheinlich auch zugesagt sich mit ihm zu treffen. Wenn sie so darüber nachdachte war es wirklich schon lange her, dass er sie nach einer Verabredung gefragt hatte. Vielleicht hatte er sich ja auch in eine andere verliebt? Sakura schüttelte energisch ihren Kopf. Nein, das konnte nicht sein. Wenn dem so wäre, hätte er sie schließlich nicht nach einer Verabredung gefragt. Und selbst wenn, ihr konnte das egal sein, schließlich waren sie ja nicht zusammen. Außerdem wer wollte so einen hyperaktiven Trottel überhaupt schon zu Freund haben. Sakura merkte, dass ihr Gesicht ganz heiß geworden war, so sehr hatte sie sich in ihre Gedanken hereingesteigert. Noch völlig aufgebracht versuchte sie sich durch bewusstes Atmen zu beruhigen. Na ja, vielleicht sollte sie ihn doch mal beim Essen vorsichtig darauf ansprechen. Es könnte ja nicht schaden, oder? ___________________________________________________________________________ Während Sakura weiter grübelte und mit wachsamen Augen ihr Telefon beobachtete, hielt Kiba am anderen Ende des Dorfes selbiges in der Hand und drehte mit diesem schon seit geraumer Zeit Kreise in seinem Zimmer. Akamaru, der das anscheinend als ein tolles neues Spiel empfand, lief dabei immer hinter ihm her. Kibas Blick war fest auf seine Wanduhr gerichtet. Es war schon fast Mittag. Jetzt musste er sie anrufen. Sie war bestimmt aufgestanden, hatte geduscht, gegessen und war bestimmt noch zu Hause. Es gab keinen besseren Zeitpunkt anzurufen als jetzt. Warum rief er sie denn jetzt nicht an? Kiba starrte fast fassungslos auf seine zitternden Finger. Was war nur mit ihm los? Er musste es jetzt tun, es gab keine Ausreden mehr. Fast wie blind tippte er blitzschnell die Ziffern ein und atmete erst aus als er das Freizeichen hörte. Er hatte es geschafft, nun musste sie nur noch abnehmen. Nach kurzer Zeit vernahm er tatsächlich das erlösende Klicken, sie war tatsächlich rangegangen. Er holte noch einmal tief Luft und wollte Hinata gerade begrüßen, als er die Stmme am anderen Ende der Leitung das Wort sagen hörte, das Einzige das er nicht hören wollte, das Wort, welches er am liebsten für immer aus ihren Wortschatz verbannen wollte. Es war der Name seines größten Rivalen. ________________________________________________________________________ Sakura hatte sich unterdessen dazu durchgerungen aufzustehen und wartete nun an ihrem Schreibtisch auf Narutos Anruf. Zuerst hatte sie noch etwas ferngesehen, aber es war ihr unmöglich gewesen sich auf die Handlung zu konzentrieren. Jetzt war sie dazu übergangen sich in allen Einzelheiten auszumalen, was sie mit Naruto machen würde, als Strafe dafür, dass er sie so lange hatte warten lassen. Mitten in ihren Überlegungen hörte sie ein Klingeln. Zunächst starrte sie etwas ungläubig auf das Telefon. Dann bildete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Endlich, das konnte nur er sein. Schnell nahm sie den Anruf an, aber niemand meldete sich. Verwirrt fragte sie, „Naruto?“ Statt einer Antwort hörte sie jedoch nur ein Klicken gefolgt von einem durchgehenden Tuten. Er hatte tatsächlich aufgelegt. _________________________________________________________________________ Sakura und Kiba standen nun beide mit fassungslosen Gesicht und dem Telefonhörern in der Hand wie erstarrt in ihre Zimmern. Langsam verwandelte sich ihre Verwunderung in Wut und beiden brüllten synchron den Namen desjenigen, der ihrer Meinung nach der Verursacher von all ihrem Leiden war, nicht ahnend, dass sie beide in Wirklichkeit einer Opfer einer Verwechselung wurden. Etwa zur gleichen Zeit konnte man in einer gewissen Ramen Bar mitten im Dorf und ihrer näheren Umgebung, ein lautes, herzhaftes Niesen hören. Kurz darauf war ein „Gesundheit, Naruto“ zu vernehmen. Das zarte Stimmchen, welches diese Worte gesprochen hatte, gehörte einer kleinen, dunkelhaarigen Person. Diese guckte den Nieser nun sorgenvoll an „Du wirst doch nicht krank, oder?“ Der so Angesprochene setzte sein breitestes Grinsen auf. „Ich doch nicht, ich werde nie krank.“ Plötzlich musste das Mädchen neben ihm lächeln und versuchte dies mit ihrer Hand zu verbergen. „Na, was ist Hinata, was ist so lustig? Du kannst es mir ruhig sagen.“, versuchte der neugierige Blondschopf eine Antwort auf das ungewöhnliche Verhalten seiner Begleitung zu bekommen. Nervös spielte diese mit ihren Fingern. „Ich musste nur daran denken, was mir meine Mutter früher erzählt hat. Sie meinte, dass wenn jemand niesen muss, eine andere Person über denjenigen redet.“ Das verwirrte Gesicht ihres Gegenüber klarte auf, „So ein Quatsch, du musst nicht alles glauben, was man dir erzählt“, erklärte er lachend und fügte nach einer kleinen Pause hinzu, „Ich bin jetzt fertig, wenn du möchtest können wir noch woanders hingehen.“ Kaum dass er die Worte gesprochen hatte sprang er auf und wollte sich auf den Weg machen, als er das ungläubige Gesicht der Person neben ihm bemerkte. „Meinst du das ernst. Ich meine du hast doch heute bestimmt etwas anderes vor.“ Der Junge überlegte kurz und erwiderte dann mit einem Grinsen, „Nö, nicht das ich wüsste. Ich dachte schon ich muss den ganzen Tag allein verbringen. Es war ein Glück, dass ich dich heute getroffen hab. So wird der Tag wenigstens nicht langweilig. Nun komm schon.“. Mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht hüpfte das Mädchen von dem Hocker und beeilte sich seinem schon vorauseilenden Schwarm zu folgen. Vielleicht konnten sich Träume ja doch erfüllen, zumindest für manche. ___________________________________________________________________________ Hi, erstmal vielen Dank für das Lesen meines Geschreibsels. Wie am Anfang (hoffentlich) bemerkt spielt die Geschichte in einem AU, darum kommt auch Sasuke nicht vor (hätte irgendwie nicht reingepasst.) Wer immer sagt, dass einem mit mehr Übung das Schreiben einfacher fällt, hatte zumindest in meinem Fall Unrecht. Ich fand den zweiten Oneshot viel schwieriger zu schreiben als meinen Ersten. Das kann allerdings auch daran gelegen haben, dass ich diesmal erst die Idee für die Geschichte hatte und mir dann die Charaktere überlegt habe, die vorkommen sollen (Eine andere Möglichkeit wäre noch Naruto und Ino gewesen). Irgendwie ist es dann ziemlich gefährlich OOC zu schreiben, was mir zumindest im Fall von Kiba passiert ist. Es tut mir für alle Kiba Fans sehr leid, dass er in der Geschichte ziemlich verweichlicht ist (Hätte glaub ich besser zu Naruto gepasst). Außerdem hatte ich ziemliche Probleme mit dem Orts und Perspektivenwechseln. Na ja, genug der Meckerei. Vielleicht wird der nächste besser. Man sagt schließlich aller guten Dinge sind drei. Als nächster Oneshot kommt wahrscheinlich „Sasuke und Choji“ (keine Panik ist kein Pairing, eher im Gegenteil). Das wird eine eher kurze Geschichte werden. Außerdem habe ich immer noch „Hinata und Lee“ in Planung (das scheint aber ein ziemlich langer Oneshot zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)