Genetic engineering - only artificial life? von -Couli (Uruha x Aoi) ================================================================================ result ------ Es dauerte nicht lange, bis Uruha Aoi eingeholt hatte. Der Schwarzhaarige war grade dabei, den Gang zu verlassen, als Uruha etwas keuchend vor ihm zum stehen kam. „A-Aoi...Mann! was war das denn für ne Nummer?“ fragte Uruha begeistert, doch zu seinem Erstaunen senkte sein gegenüber nur den Kopf und fing an, nervös an seinem Arbeitskittel zu zupften. Wo war denn sein ganzes Selbstvertrauen geblieben? „Uruha…es…es tut mir leid, das ich dir Ärger gemacht habe,“ kam es plötzlich von Aoi und Uruha hob erschrocken die Augenbraune. Doch dann musste er lächeln. Wie süß! Sogar jetzt machte Aoi sich noch Sorgen um ihn. Uruha packte den Schwarzhaarigen sanft bei der Schulter, rüttelte ihn kurz durch und strahlte ihn dann an. „Aoi! was redest du da? Was du da gesagt hast...dein Auftritt und das alles! Das war der Wahnsinn! Also im positivem Sinne jetzt! Im Ernst!“ erklärte Uruha und sein Lächeln wurde immer breiter. Aoi sah ihn verblüfft an, ehe seine Gesichtszüge erweichten und auch er plötzlich lachen musste. „Ach? Findest du wirklich? Hat es dir gefallen?“ fragte er und nun strahle auch er, als Uruha wahrheitsgetreu nickte. „Aber natürlich! Ich fand es so unglaublich toll, wie du diesen verdammten Wissenschaftlern mal gehörig ins Gewissen geredet hast! Und hast du Kisakis Gesicht gesehen? Der Kerl sah aus, als würden ihm gleich die Augen rausfallen! Haha, hat er verdient! Dieses ganze schmierige Pack hat es wirklich verdient, mal eins auf die Nase zu bekommen. Jetzt fühlen sie sich bestimmt nicht mehr so verdammt super wie vorher und-,“ Uruha hatte das Gefühl ewig so weitermachen zu können, doch Aoi legte ihm beschwichtigend einen Finger auf die Lippen. Sein Lächeln war noch breiter geworden, dennoch bedeutete er Uruha still zu sein. „Psst, Uruha. Ich freu mich ja über deine Begeisterung, aber wenn uns jemand hört, bekommen wir großen Ärger,“ gab er lächelnd zu bedenken und Uruha nickte. Natürlich hatte Aoi Recht und so kam kein Wort mehr über Uruhas Lippen, während er mit seinem Assistenten zu seinem Zimmer lief um sich dort mit ihm zusammen auf dem Bett niederzulassen. Erst da atmete Uruha noch mal tief die Luft ein um seinem Gegenüber wieder ein strahlendes Lächeln zu schenken. Aoi tat es ihm gleich. „Nun ja, dir scheint es ja ziemlich gut gefallen zu haben, was ich da abgezogen habe, hm?“ fragte er dann und kratzte sich etwas verlegen am Kopf. Eine Geste, die ihn plötzlich unglaublich niedlich erscheinen ließ. „Und wie mir das Gefallen hat! Es wurde höchste Zeit, dass man diese Herrn in ihren weißen Kitteln mal so richtig die Meinung sagt! Die halten sich doch alle für etwas ganz Besonders, dabei sind sie keinen Deut besser als andere Menschen. Gut, dass du sie endlich von ihrem Treppchen gestoßen hast,“ frohlockte Uruha. Aoi grinste noch immer etwas unsicher. „Ja schon, aber ich habe Angst, das du deswegen jetzt Ärger bekommst,“ gab Aoi zu, doch Uruha winkte ab. „Jetzt hör endlich auf, dir um mich Sorgen zu machen, Aoi! Es ist okay. Ich bin wirklich froh darüber, was du getan hast,“ beschwichtigte Uruha Aoi, ehe er den Blick kurz senkte, nur um seinem Gegenüber danach umso entschlossener in die Augen zu schauen. „Diese Wissenschaftler interessieren sich nur für ihre Forschung und haben dabei das wirklich wichtige im Leben aus den Augen verloren. Dinge wie Gerechtigkeit, Respekt und Freude an den kleinen Dingen…sie sind doch alle verbittert und sehen nicht ein, dass die Forschung nicht das Wichtigste im Leben ist,“ erklärte Uruha ernst und plötzlich wurde Aois Blick traurig. „In diesem Punkt bist du nicht viel besser als die anderen, Uruha,“ sagte er plötzlich und erschrocken starrte Uruha ihn an. Diese Aussage versetzte ihm einen scharfen Stich. „Wie…was…was meinst du?“ stotterte er erschrocken und Aoi legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich denke, das weißt du, Uruha. Du warst immer lieb zu mir, du hast mich immer gut behandelt, aber da war auch etwas, was mit überhaupt nicht an dir gefallen hat: du hast mich nie verteidigt, wenn ich deine Hilfe gebraucht habe. Du hast immer alles gemacht, was Kisaki von dir wollte ohne auf meine Gefühle Rücksicht zu nehmen, weil du nur deine Karriere im Kopf hattest. Du hast doch selbst immer gesagt, das ich ein guter Mensch bin, nicht wahr? Konntest du wirklich nicht ahnen, wie mies ich mich Gefühlt habe, als du mich hierher gebracht hast? Du hast mich im Stich gelassen. Ich weiß, dass ich viele Fehler gemacht habe, aber ich weiß auch, dass du mich dennoch immer sehr gern hattest, oder nicht? Und trotzdem bin ich jetzt hier…obwohl du ganz genau weißt, was hier mit mir passieren könnte, hast du dich dazu entschieden mich herzubringen, um deiner wissenschaftlichen Karriere auf die Sprünge zu helfen,“ erklärte Aoi und Uruha schaute beschämt zu Boden. „Das stimmt nicht. Ich hab dich nicht hierher gebracht, um in irgendeiner Weise beruflich aufzusteigen,“ verteidigte sich Uruha. „Ach nein? Und warum dann?“ hackte Aoi nach und Uruha schluckte schwer. „Ich...ich hatte einfach keine Wahl! Kisaki hätte mir nie erlaubt dich zu Hause zu lassen! Ich konnte mich nicht weigern!“ versuchte Uruha sich zu rechtfertigen, doch Aois hob nur die Augenbraun. Sein Blick wurde hart. „Das ist nicht wahr. Du hast dich einfach nur nicht getraut ihm was entgegenzusetzen! Du hast es nie versucht! Woher willst du also wissen, das es nicht geklappt hätte?“ fuhr Aoi ihn an und es war das erste mal, das er so mit Uruha sprach. Zum ersten Mal sprach Aoi all seine Vorwürfe aus, die Uruha schon so viel länger in seinen Augen gesehen hatte. Und es war berechtigt. Jedes einzelne Wort, das Aoi gesagt hatte, war durch und durch berechtigt gewesen. Uruha ließ all seine Haare ins Gesicht hängen, um auch ganz sicher zu sein, dass der andere sein Gesicht nicht sehen konnte. Aoi hatte so Recht mit dem, was er gesagt hatte. Als hätte jemand einen Knopf in ihm gedrückt, sah Uruha die Tage plötzlich vor sich, die er zusammen mit Aoi verbracht hatte. Der Schwarzhaarige hätte alles für ihn getan. Uruha und er waren sich sehr nahe gekommen und Aoi war für Uruha jemand besonderes, jemand wirklich Wichtiges geworden, doch als es ernst wurde, hatte er ihn fallen lassen. Uruha wusste, wie sehr Aoi an ihm hing und wie sehr er ihn damit verletzt hatte. Er wollte gar nicht daran denken, was für eine Trauer und Enttäuschung der andere in diesen Momenten gespürt haben musste. Doch selbst danach war Aoi immer lieb zu ihm gewesen. Hätte sich eine Gelegenheit ergeben, dann hätte Aoi zu ihm gehalten, ganz egal, wer sich gegen ihn gestellt hätte. Uruha wusste das. Und diese Gewissheit führte dazu, dass er sich noch schlechter fühlte. „Du hast nie etwas falsch gemacht, Aoi. Ich war derjenige, der sich falsch verhalten hat. Gomen nasai,“ flüsterte Uruha, doch Aoi schüttete den Kopf, legte seine Hände auf Uruhas Wangen und brachte den Blonden dazu, ihm in die Augen zu sehen. „Das stimmt nicht. Auch ich habe Fehler gemacht“ flüsterte er dann sanft. Uruha schaute ihn ungläubig an. „Ach ja? Und wann?“ „Ich hätte nicht einfach versuchen dürfen, dich flach zu legen,“ gab Aoi zu und Uruha wurde rot. Er wusste eigentlich, was Aoi damals mit ihm vorgehabt hatte und doch war es etwas anderes, es nicht mal so direkt von ihm selbst zu hören. Und in dem Moment legte sich ein Grinsen auf Aois Gesicht. Uruha brauchte eine Weile, ehe er verstand, was diese Geste bedeuten sollte: Aoi hatte ihm bereits verziehen. Alles, was Uruha falsch gemacht hatte. In dem Moment, wo Uruha sich zu seinen Fehlern bekannt hatte, hatte der Schwarzhaarige ihm verziehen. Er musste ihn wirklich furchtbar gern haben. Uruha lächelte erleichtert. „Also wolltest du mich damals wirklich…,“ begann Uruha, um die Stille zu durchbrechen doch Aoi unterbrach ihn. „Keine Sorge, Uruha. Demnächst frag ich dich vorher,“ sagte er und lächelte und Uruha wurde noch einen Hauch röter. Aoi sagte das alles mit so einer verdammten Liebenswürdigkeit, das ihm nichts mehr dazu einfiel. Perplex starrte er ihm in die Augen, doch Aoi schaute nur unschuldig zurück und es dauerte nicht lange, bis sie beide lachen mussten. „Wie ich bereits gesagt habe, keiner von uns ist perfekt, nicht wahr?“ sagte Aoi und grinste noch immer. Uruha nickte und grinste zurück. „Ja, aber du bist es fast. Auf jeden Fall mehr als ich oder irgendjemand anderes,“ sagte Uruha und zwinkerte Aoi kurz zu. Dann war es eine Weile wieder still und Uruha und Aoi schmunzelten vor sich hin. „Hm, Uruha, glaubst du, das die mich hier noch haben wollen?“ fragte Aoi plötzlich und Uruha blickte auf. Seine Augen wurden groß. Das war eine verdammt gute Frage, doch Uruha spürte, wie ein Hoffnungskeim in ihm wuchs. Sowie er die Wissenschaftler kannte, wollten sie etwas wehrloses, etwas, was sich leicht unterdrücken und herumscheuchen lässt. Etwas, was alles mit sich machen lässt, damit sie jegliche Experimente ohne Widerstand durchführen konnten. Und Aoi hatte diese Willenlosigkeit ganz sicher nicht gezeigt. Sein Selbstvertrauen und seine rebellische Art hatten die Wissenschaftler bestimmt abgeschreckt. Uruha konnte sich nicht vorstellen, dass sie mit einem Versuchskaninchen experimentieren wollten, das zurück beißt, wenn ihm was nicht passt. Doch noch bevor Uruha eine Antwort geben konnte, piepte der Lautsprecher in Uruhas Zimmer und eine Stimme erklang. „Uruha-san! Sie haben sich augenblicklich mit Aoi-san in mein Büro zu begeben.“ Kisaki. Wer sonst? Und er klang ziemlich gereizt. Uruha seufzte und stand auf. Er konnte sich ziemlich gut vorstellen, was sein Chef von ihm wollte. Nicht nur, das Aoi sich nicht so verhalten hatte, wie er es von ihm erwartetet hatte. Uruha selbst war einfach auch aus dem Raum spaziert und nicht wiedergekommen. Sie beide hatten Kisaki einfach stehen lassen. Und obwohl Uruha fand, das es seinem Chef recht geschah, wusste er auch, dass er das nicht hätte tun dürfen und nun eine Strafe bekommen oder sich zumindest eine Strafpredigt anhören könnte. Und so machten sich Uruha und Aoi auf den Weg zu dem Ort, zu dem man sie hergerufen hatte. Es dauerte nicht lange, bis sie Kisakis Büro gefunden hatten. Die Sitzung war vorbei und überall liefen wieder Forscher rum, die ihnen einige seltsame Blicke zuwarfen, doch weder Uruha noch Aoi störte es. „Na, dann wollen wir mal,“ sagte Aoi als er mit Uruha vor Kisakis Tür stand. Sie nickten sich aufmunternd zu und traten ein. Uruha blickte sich um und entdeckte seinen Chef an einem Schriebtisch an der hinteren Wand des Raums. Er hatte die Ellbogen auf den Tisch gestützt und die Hände ineinander verschränkt. Sein Blick war eisern und ernst und normalerweise hätte Uruha bei diesen stechenden Augen weiche Knie bekommen. Doch diesmal nicht. Diesmal war es anders. Diesmal war Aoi bei ihm. Uruha schaute zum Schwarzhaarigen. Mit ihm an seiner Seite fühlte er sich stark. Sie hatten endlich ihre Differenzen beigelegt und von nun an würden sie jeglichen Launen von Kisaki standhalten. Selbstbewusst traten sie ihrem Vorgesetzen gegenüber, doch was nun folgte, ließ all ihren Mut wieder schwinden. „Den Wissenschaftlern hat Aoi gefallen,“ erklärte Kisaki ruhig. „Sie wollen ihn hier behalten. Meinen Glückwunsch, Uruha-san.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)