Hoffnung ist alles von Reye (KibaHina/NaruHina) ================================================================================ Kapitel 8: den... ----------------- Haut mich schlagt mich, prügelt mich, aber lasst mich vorher noch mein "Gomeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee~n" loswerden. *räusper* Danke Vielmals U.U Hab' wegen euch extra noch 'ne Nachtschicht geschoben, damit ich das Chpater endlich, wenn auch ziemlich verspätet, fertig stellen konnte. Die letzten zwei Tage hab' ich "Hardcoretiping" gemacht, nur deshalb ist es jetzt fertig XD Und ich hab' es tatsächlich vollbracht mich selbst zu übertreffen! Das ist das längste und wohl auch handlungsreichste Kapitel, das hoffentlich sowohl die KibaHina als auch NaruHina-Fans erfreut, aber müsst ihr euch selbst 'ne Meinung bilden... Naja, aber nochmals entschuldigung. Hatte doch weniger Zeit zum Schreiben als erwartet und noch dazu ne Blockade >.>° Als ich dann aber die rettende Idee und mein Talent zum Schreiben wiedergefunden hatte, hab ich mich direkt rangesetzt^^ Im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden, selbst wenn ich mir die ein oder andere Stelle doch etwas besser vom Ausdruck her gewünscht hätte. Grade den Schluss finde ich etwas emotionslos, aber lest einfach. Genug gequasselt - viel Spaß! ^-^ ******************** Er war noch nie sehr geduldig gewesen, aber DAS war echt die Hölle! Dabei war er sich sicher, dass es noch nicht einmal ganz eine halbe Stunde war, die sie inzwischen hier hockten und doch kam es ihm vor wie eine Ewigkeit. Auch der Junge zu seiner Linken schien sichtlich angespannt, vor allem, da er ja noch immer nicht wusste, was nun genau mit Hinata nicht stimmte, traute sich jedoch nach wie vor nicht noch einmal nachzuhaken. Dies war vor allem an den verunsicherten Seitenblicken abzulesen, die er ihm immer mal wieder zuwarf. Anfangs hatten sie ihn nicht gestört, doch mittlerweile machten sie ihn nur noch nervöser. „Könntest du das bitte lassen?!" fauchte er den Blonden schließlich an, der daraufhin leicht zusammenzuckte und ihn fragend und mürrisch zugleich ansah. Dennoch unterließ er es noch irgendetwas zu entgegnen, wusste er wohl insgeheim genau, was gemeint war. Erneut verfielen sie beide in tiefes Schweigen, während jeder seinen ganz eigenen Sorgen nachhing. Erst aufgeregte Schritte, die hastig näher kamen, hauchten den beiden wieder Leben ein, veranlassten sie dazu ihre Blicke vom Boden zu lösen. Erneut war es Shizune, die ihm hoffentlich einmal mehr aus seiner Ratlosigkeit helfen würde. „Haben Sie schon was rausgefunden?" fragte er eiligst, sprang von seinem Sitz auf und lief geradewegs ein paar Meter auf die Frau zu. Diese jedoch winkte nur kopfschüttelnd ab, was wohl so viel heißen sollte wie, dass sie jetzt keine Zeit hätte darüber zu sprechen. Jedenfalls glaubte er das aus ihren gestressten Gesichtszügen herauslesen zu können. Gerade wollte sie ohne ein Wort an ihm vorbei stürmen und das Zimmer betreten, in dem sie Hinata wenig vorher mit ihm zurückgelassen hatte, wurde sie auch schon erneut von ihrem Vorhaben abgehalten. Der Inuzuka war es, der sie am Arm gepackt hatte und nun vom Weitergehen abhielt. Verärgert sah sie ihn an und wollte ihn vermutlich gerade zurechtweisen, was er jedoch alles nur erahnen konnte, da seine Augen wie gebannt auf dem Buch hingen, welches sie in Händen hielt. „Ist da drinnen die Pflanze verzeichnet, wegen der sie...", weiter kam er nicht, konnte stattdessen ein kräftiges Nicken der Frau neben sich erhaschen und erneut startete sie einen Versuch den Jungen von sich los zu bekommen. „K-Kann ich es dann vielleicht mal sehen? Ich meine, nur um sicher zu gehen..." Es beunruhigte ihn noch immer, dass sich das Aussehen des Grünzeugs auf einmal so stark verändert hatte, um so erleichterter war er, dass sie seiner Bitte - wenn auch mit leisem Stöhnen - nachkam. Seine Augen überflogen die Seite, die sie ihm vorhielt, und ein einziger kurzer Blick auf die nebenstehende Abbildung reichte aus, um seinen Gesichtsausdruck wenigstens etwas aufzuhellen. „Ja, genau das ist sie!" Er ließ eine kurze Pause, um noch einmal Luft für seine nächsten Worte holen zu können, doch diesmal sollten ihm keinerlei weitere Fragen gestattet sein. „Wenn du nicht willst, dass es ihr noch schlechter geht, lässt du mich jetzt besser zu ihr!" Ihr warnender Blick genügte, dass er endlich von ihr abließ. Seine prüfenden Augen folgten ihr, bis sie hinter der mattweißen Zimmertür verschwand und abermals mit schlurfenden Schritten schleppte er sich zurück auf seinen Sitzplatz. Ihre letzten Worte... Was hatten diese denn nun wieder zu bedeuten?! Was hießt hier, wenn er nicht wolle, dass es ihr NOCH SCHLECHTER ging?! Es war eine Sache des unmöglichen, dass dies eintreten konnte, immerhin war sie vorhin schier tot gewesen! Sogleich ermahne er sich selbst. Es war ok sich Gedanken zu machen, aber er durfte sich keinesfalls verrückt machen und sich nur an das schlimmste klammern. Immerhin, zumindest im Augenblick schien Hinata wieder so weit auf dem Dampfer zu sein...jedenfalls lebendig... Der Blonde hatte dem Gespräch interessiert gelauscht, dennoch schien er etwas stinkig immer noch nicht viel mehr zu wissen. Nachdenklich starrte er an die gegenüberliegende Wand, er selbst erneut gen Boden und einmal mehr übernahm Stille die Oberhand. „Ich bin mir sicher sie wird wieder. Immerhin, Shizune weiß jetzt scheinbar, was ihr fehlt, dann müsste sie doch in Null Komma Nichts wieder auf den Beinen sein." Er fragte sich wirklich, woher der Blonde jetzt diesen Optimismus und Enthusiasmus nahm. Entweder er war sich seiner Sache echt verdammt sicher oder er nahm alles einfach nur auf die leichte Schulter. Sicherlich war es sowohl das eine, als auch das andere. „Glaubst du nicht auch, es wäre angebracht, die Dinge einmal etwas ernster zu sehen?" fragte er ihn daraufhin ganz direkt und sah ihn abwartend an. Der Blonde schien zu Beginn leicht zu straucheln, jedoch währte dieser Zustand nicht lange, im Gegenteil, wirkte er auf einmal noch selbstsicherer. „Ich vertrete nur die Meinung, dass es Hinata nichts nutzt, wenn wir hier wegen ihr Trübsal blasen. Wenn wir an sie glauben bringt ihr das viel mehr - das weiß ich! Ein paar fördernde Zwischenrufe hier und da kann sie jetzt sicher auch wieder gut gebrauchen." Er schwieg. Sah dem Fuchsjungen eine ganze Weile lang dabei zu, wie er einen entschlossenen Blick aufsetzte und beide Hände zu Fäusten geballt erneut die Tapete ihm gegenüber musterte. Noch immer konnte er sich nicht entscheiden, ob er ihn nun für bescheuert erklären sollte oder nicht, aber vermutlich enthielten seine Worte wohl doch einen Funken Wahrheit. 'Fördernde Zwischenrufe'... Er bezweifelte, dass es ein Zufall war, dass Naruto es so ausgedrückt hatte, vielmehr dachte auch er an die Kämpfe der Chuuninexamen zurück, bei denen sich Hinata und ihr Cousin gegenübergestanden hatten. Leider hatte er selbst diesen Kampf nicht miterleben können, doch nach allem, was er im Nachhinein über ihn gehört hatte, musste sich Naruto damals ganz schön für seine Teamkollegin ins Zeug gelegt haben. Ob es nun einfach Sympathie zu der jungen Kunoichi oder seine Abneigung gegenüber Neji gewesen war, dessen wollte er sich nicht festlegen, nur so viel: Damals hatte es Hinata angeblich wirklich geholfen. Er konnte sich noch immer nicht entscheiden, ob er sein Handeln zu der Zeit nun richtig gewesen war oder nicht. Im Gegensatz zu Naruto, der die junge Hyuuga aus allen Löchern angespornt hatte, hatte er selbst ihr geraten gleich aufzugeben und sich gar nicht erst auf einen Kampf einzulassen. Im Nachhinein hatte es Momente gegeben, in denen er sich dafür gehasst hatte, immerhin hatte er damit indirekt an den Fähigkeiten seiner Kollegin gezweifelt und das zeugte nicht gerade von großem Vertrauen. Andererseits aber... Nur dank Naruto hatte sie sich mit Neji angelegt und war dadurch total zerlegt im Krankenhaus gelandet und dennoch...irgendwie schien ihr der körperliche Schmerz damals nur wenig ausgemacht zu haben. Sein Blick wurde ernster, konzentrierter, schlussendlich aber konnte er nichts tun, außer dieses Thema auch heute einfach wieder fallen zu lassen. Ganz egal, ob er es nun als richtig oder falsch ansah, ändern konnte er das Geschehene eh nicht mehr. Wieso also noch darüber nachgrübeln? Erneut suchten seine Augen das Antlitz des anderen, studierten seine Züge abermals. Warum? Hn, wer wusste das schon, nur... Vielleicht sollte er sich einfach mal etwas mit dem Uzumaki auseinandersetzen? Vielleicht verstand er ja dann, was Hinata „so toll" an ihm fand. Das einzige, an das er sich allerdings im Moment erinnerte, war dieses unerschütterliche Selbstvertrauen, für das sie den Kyuubi-Jungen in den letzten Jahren ab und an sogar ganz öffentlich gelobt hatte. Wohl bemerkt, dass man Naruto selbst aus diesem „öffentlich" streichen musste. Denn immer, wenn sie schon einmal die Möglichkeit hatte ihm ein Kompliment zu machen, nutzte sie sie nicht. Irgendwie verdreht, wenn man bedachte, dass dies ein guter Weg war seinen Gegenüber auf sich aufmerksam zu machen. Aber es war eben Hinata... Unfähig allein einen Schritt auf jemanden zuzumachen, wobei man bedenken musste, dass sie sich dabei stets selbst im Weg stand. Es lag nicht daran, dass es ihr an der Fähigkeit mangelte auf andere zuzugehen, sie traute sich nur einfach nicht. Nach wie vor war es ihm ein Rätsel, wieso sie so verschlossen war... „Hey, du da - Junge!" Fragend wandten die beiden ihre Köpfe zu der Stimme um, die von einem Arzt stammte, der nun zielgerichtet auf sie zugelaufen kam. Korrektur - auf Naruto zugelaufen kam. „Was fällt dir eigentlich ein, hm? Ich hab dich vorhin mit ihm gesehen! Was denkst du dir dabei dieses Riesenviech in der Cafeteria abzustellen, häh?!" Der Kerl schien nahe dran dem Blondschopf ins Gesicht zu springen, im Gegensatz zu dem allerdings, hatte er selbst keinen Schimmer, wovon er sprach. Obwohl... „Was?!" entfuhr es ihm plötzlich und eiligst sprang er auf, nur um wenig später fassungslos zwischen Naruto und dem Neuankömmling hin- und herzusehen. Letztendlich jedoch blieb sein Blick auf dem Blonden hängen und die anfängliche Verwirrung schien bereits leichtem Ärger gewichen. „Was meint er? Redet der Typ von Akamaru?! Spinnst du?! Shizune hat doch gesagt du sollst ihn nach draußen schaffen!" „A-Aber in der Cafeteria war vorhin niemand und außerdem war dort reichlich Platz!" „Ja und es ist noch mehr geworden, nun, da der Köter die komplette Einrichtung zur Seite geschoben hat!" mischte sich jetzt wieder der Mann dazwischen, der sich daraufhin sofort einen wütenden Blick des Inuzuka's einfing. „Akamaru ist ein HUND! Aber egal... Wie's scheint muss er wohl weg, hab ich recht?" Der Angesprochene nickte, Kiba hingegen entwich ein leichtes Seufzen, ehe er sich ein letztes mal dem Uzumaki zuwandte: „Du bleibst hier, klar? Sollte irgendwas Neues über Hinata bekannt werden, dann will ich das wissen, wenn ich zurück bin!" Er vernahm ein beleidigtes Nicken des Kleineren und folgte dann dem Arzt in das besagte „Chaoszimmer". Es würde ihn nicht wundern, wenn es sich tatsächlich um ein solches handelte. Immerhin, konnte er ja den Geruch von gebratenem Fleisch sogar hier wahrnehmen, wie musste es dann erst für den Vierbeiner sein, der sich direkt neben dem Herd des Ganzen befand? Noch dazu, wo er seit Tagen nur kleine Portionen hatte verdrücken können... * Noch immer leicht unter Druck gesetzt sah er den beiden nach und konnte erst wieder aufatmen nachdem sie auch wirklich aus seinem Blickfeld verschwunden waren. Mann, da hatte er ja mal wieder was angestellt. Sicher würde ihm Kiba dafür später nochmal gewaltig eine überbraten, aber damit musste er wohl leben. Nach wie vor war er von den Furienattacken Sakura's ziemlich abgehärtet und dennoch... Besser er behielt die Sache, dass er den Vierbeiner lediglich dort vergessen hatte, auch weiterhin für sich. Man musste sie ihn aber zumindest verstehen können! Bis auf das Brötchen, was er gestern hatte verdrücken können, hatte er schon seit einer „Ewigkeit" nichts mehr gegessen! Diese Dinge, die sie in dem Speisesaal angeboten hatten, waren einfach zu lecker gewesen und dann noch diese nette Ärztin, die ihm schließlich über den Weg gelaufen war... Das Essen, was sie gerade einem Patienten hatte bringen wollen, hatte ganz besonders köstlich ausgesehen und glücklicherweise hatten ein paar gekonnte Überredungsversuche ja dann auch ihr nötiges getan. Allerdings hatte er das Essen dann auf dem Flur verputzen müssen und darüber hinaus Akamaru vollkommen vergessen... Erst, als der Typ jetzt plötzlich aufgetaucht war, war auch ihm wieder eingefallen, dass er ihn eigentlich hatte nach draußen bringen wollen, aber egal... Wenigstens Kiba's Bitte würde er dann jetzt wohl nachkommen. Sein Blick fiel auf eine Uhr an der gegenüberliegenden Wand und erneut ertappte er sich dabei, wie er energisch damit begann die Sekunden zu zählen. Mann, dieses Warterei war echt total öde...und auch, wenn er sich nach wie vor Sorgen um Hinata machte... Es ging einfach nicht! Dieses Rumsitzen brachte ihn um! Tse, wenn sie tatsächlich gute Freunde waren, würde sie sich doch bitte beeilen und schnell wieder gesund werden! Die Zeit verstrich. Weder Kiba, noch ein Arzt, der für Aufklärung hätte sorgen können, hielten es für sinnvoll mal bei ihm vorbeizuschauen. Vielleicht hatte er sie aber auch einfach nur verpasst? Es war leider nicht zu verhindern gewesen, dass er über das öde Stillsitzen hinweg eingeschlafen war. Jetzt blieb ihm also nur noch zu hoffen, dass bisher keiner mit Neuigkeiten hier vorbeigekommen war. Wenn er einmal schlief, war er nur schwer wieder wach zu kriegen und wenn Kiba davon erfuhr, würde man ihn wohl nie wieder wach kriegen! Leicht nervös rieb er sich über den Nacken und sah sich in alle Richtungen suchend um. Alles schien unverändert, nur die Flurlampen waren mittlerweile eingeschalten, während es auf den Straßen finster war. Auch die Zeiger der Uhr schienen nur so dahingeschnellt zu sein, standen sie ja mittlerweile auf halb vier. Theoretisch lagen die Chancen also gut, dass er die Ärzte verpasst hatte und sich das Gegenteil zu wünschen, war beinahe etwas unklug. Immerhin, es war nicht gerade beruhigend, wenn sich so eine Behandlung sinnlos in die Länge zog... Skeptisch fiel sein Blick auf die Tür ihm schräg gegenüber, hinter der sich noch immer das Mädchen verbergen musste. Es war verdammt still... Auf leisen Sohlen stand er auf und tapste auf besagte zu, hielt prüfend ein Ohr gegen das Holz. Nichts... Noch eine gute Minute verharrte er so und hielt es für richtig einfach mal einen Blick in den Raum zu werfen. Bereits eine Hand auf die Klinke gelegt, spürte er plötzlich eine andere auf seiner Schulter und zuckte sofort erschrocken zusammen. Eiligst drehte er sich zu ihrem Besitzer um und starrte direkt in die ihn streng musternden Augen Shizune's. „Was treibst du hier?" Vorerst war der Blonde sprachlos, was allerdings nicht daran lag, dass ihm nichts schlaues einfiel, sondern eher daran, dass es zu viele Fragen waren, die in seinem Kopf umher schwirrten. Den Mund schon zum Sprechen geöffnet, gelang es ihm schließlich auch einen Ton heraus kommen zu lassen. „W-Wieso, wie geht's ihr? Ist sie immer noch in Behandlung?!" Ungeduldig verfolgte er, wie sich die Hand der Frau langsam wieder von seiner Schulter löste und ihr Gesicht wenig später ein leichtes Lächeln zierte. „Keine Sorge. Wir konnten das Schlimmste verhindern. Ein paar Minuten später allerdings und sie wäre vermutlich in ein Koma gefallen... Und noch später, und sie wäre...", sie wagte es nicht die Worte auszusprechen, wandte ihren Blick stattdessen vielsagend zur Seite ab, während er selbst ungläubig nach unten starrte. Anscheinend hatte er das Ganze wirklich etwas zu leicht genommen, dennoch aber sollte er froh sein, dass weder das eine, noch das andere eingetroffen war. Endlich erwachte er wieder aus seiner kurzweiligen Starre und brachte sogar ein erleichtertes Lächeln zustande. „Das ist gut... Und nun? Wie geht es ihr jetzt? Wo ist sie?" „Nach wie vor in dem Zimmer hinter dir, allerdings braucht sie noch Ruhe, weshalb du auch nicht rein solltest. Am besten du machst dich dann auch auf den Heimweg und ruhst dich ein wenig-" „Nein!" Überrascht zog die Frau die Augenbrauen in die Luft und starrte den Jungen ungläubig an. „Ich kann noch nicht weg. Kiba kommt sicher bald wieder und er will wissen, wie es ihr geht." Ein Lächeln auf den Lippen Shizune's und leicht schüttelte sie den Kopf. „Das geht schon in Ordnung. Wenn er kommt, sag ich ihm einfach, wie die Dinge stehen." „Trotzdem... Es wäre unfair sie allein zu lassen. Wenn sie aufwacht, will sie sicher auch wissen, was genau passiert ist. Ich bleibe!" Kaum dass sie gewichen war, kehrte die Verwirrung auch schon auf das Gesicht der Frau zurück. Doch ebenso erneut, wurde sie wenig später von einem Lächeln verdrängt. „Ich verstehe...", meinte sie nur abschließend und ging dann wieder ihrer Arbeit nach. „Pass gut auf sie auf!" Er vernahm noch ein leises Kichern der Frau, was ihn augenblicklich dazu veranlasste sich am Kopf zu kratzen, schloss die Sache aber dann mit einem einfachen Schulterzucken ab. Leicht planlos verharrte er an Ort und Stelle und fixierte gedankenverloren den Boden, ehe er sich einen prüfenden Blick über die Schulter warf. Hm..., es war gewiss nicht schlimm, wenn er nur einmal ganz kurz nach drinnen schielte. Nur um sicher zu gehen. Wenn er nur leise genug war, würde sie schon nicht aufwecken. Kaum, dass er den besagten Satz zu ende gedacht und einen Schritt ins Zimmer gesetzt hatte, sollte seine Theorie auch schon über den Haufen gerannt werden. Es war ein lautes Quietschen, mit dem sich die Pforte öffnete und er kam nicht drumrum bei diesem Geräusch ein schmerzverzerrtes Gesicht aufzusetzen. Eiligst huschte er in das Zimmer, wollte dafür sorgen, dass die Tür schnell wieder ins Schloss fiel - zu schnell. Mit 120 km/h knallte sie in den Rahmen und erfüllte den Raum mit einem Donnern, dass man die Vibrationen bereits spüren konnte. Oder war es doch nur sein nervöses Zittern, da er befürchtete irgendwer würde ihm jeden Moment den Kopf abreißen? Unsicher und mit einem Schlucken öffnete er seine vom Schreck geschlossenen Augen einen Spalt und linste unsicher gen Richtung Bett. Alles lag still. Auch waren keinerlei Schritte hinter ihm zu hören, die davon zeugten, dass eine aufgebrachte Shizune soeben zu ihm zurückgekehrte. Na was für ein Glück... Und dennoch... Stutzig trat er ein paar Schritte auf den Quadratkasten zu, in dem das Mädchen nach wie vor lag und hielt erst bei einem guten Meter Abstand zu ihr wieder inne. War es normal, dass sie von solchem Lärm nicht aufwachte? Sofort erinnerte er sich wieder an die Geschehnisse im Wald mit dem Inuzuka wenig vorher und eiligst prüfte er die Atmung des Mädchens. Doch alle Sorge war umsonst. Sie schlief ruhig und vor allem tief. Ein erleichtertes Lächeln überkam ihn und um einiges milder gestimmt atmete er auf, ehe sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich. Es war irgendwie ironisch, dass das schüchterne Mädchen so einen festen Schlaf haben sollte. Eine Weile noch beobachtete er sie aus dem Stand, bis er sich schließlich doch noch nach einem Stuhl umschaute. Und siehe da, gleich neben ihm stand einer. Diesmal so leise wie möglich zog er ihn zu sich und platzte sich anschließend auf seine kalte Oberfläche. Erst jetzt fiel ihm auch auf, wie kühl der Raum doch eigentlich war. Hoffentlich empfand ihn das Mädchen nicht als solchen. Nicht, dass sie sich zu allem Überfluss auch noch eine Erkältung einfing. Je länger er sie hier so liegen sah, desto mehr interessierte es ihn, wieso das eigentlich so war. Er hatte nur den Teil mit dieser komischen Pflanze mitbekommen und die Sachen, die sich vorhin mit Kiba im Wald ereignet hatten, aber welche Funktionen dieses Gift nun genau gehabt hatte, war nach wie vor ein Rätsel. Vielleicht hätte er Shizune einfach mal fragen sollen? Oder anders gesagt: Vielleicht sollte er das genau jetzt tun? Sofort schüttelte er daraufhin automatisch den Kopf, als wollte er sich selbst ermahnen. Es ging nicht. Hinata musste früher oder später aufwachen. Wenn sie keinen um sich hatte, den sie kannte, bekam sie vielleicht Angst oder dergleichen? „Angst" war sicher der falsche Ausdruck, weshalb er es einfach damit abschloss, dass er sie nicht allein lassen wollte. Er hatte momentan in gewisser Weise einfach eine Verantwortung ihr gegenüber. Aber auch die hielt ihn nicht davon ab schlussendlich erneut ins Land der Träume abzudriften. Einmal mehr war dies nicht zu seinem Vorteil. Der Körper eines Schlafenden wurde bekanntlich schlaff, noch dazu war er, selbst während er sich ausruhte, energiegeladen wie eh und je und provozierte mit seinen überschüssigen Bewegungen geradezu vom Stuhl zu fallen. Ein lautes Geräusch ließ ihn schließlich aufschrecken und erst, nachdem er die Augen geöffnet hatte, spürte er den dumpfen Schmerz an seinem Hinterkopf und den kalten Boden unter sich. „Verdammter...", begann er leicht angesäuert zu nuscheln, sprang verärgert auf und erschrak einmal mehr, als er bemerkte, dass zwei Augen ungläubig jede seiner Bewegungen verfolgten. Fassungslos trafen besagte die seinen und für einen Moment herrschte wieder Totenstille. „H-Hinata...du bist wach?" brachte er vorerst nur fassungslos hervor, ehe sich ein erfreutes Lächeln auf seinen Lippen breit machte. „Na wurde aber auch Zeit! Du weißt gar nicht, wie besorgt wir alle um dich waren!" Wieder machte sich Stille breit und nach und nach erlosch das einladende Lächeln des Blonden, machte einer stutzigen Miene platz. Was war denn nur mit ihr los? Wieso sagte sie nichts? War sie etwa immer noch neben der Spur oder hatte gar vergessen, wer er war? „Hey, alles ok? Wie fühlst du dich?" hakte er daher sofort noch einmal nach, um so endlich Antworten auf all seine Fragen zu erhalten und beugte sich leicht zu ihr herunter. Er konnte die heiße Röte, die dem Mädchen daraufhin ins Gesicht stieg schon beinahe förmlich auch auf seiner eigenen Haut spüren und erneut wuchs in ihm die Theorie, dass etwas nicht stimmte. Verflixt, am Ende hatte sie sich echt noch 'ne Erkältung eingefangen! „Hm... Ich hole wohl besser mal Shizune... Scheinst ja noch nicht wieder ganz auf dem Damm-" „K-Keine S-Sorge... M-Mir geht's gut..." Die Antwort kam unerwartet und extrem leise, dennoch hatte er jedes ihrer Worte deutlich verstehen können und die gute Laune kehrte zu ihm zurück. „Echt?! Das ist ja prima! Heh, ich wusste doch, dass du hart im Nehmen bist!" Er grinste, sie zuckte leicht zusammen, wandte ihren hochroten Kopf zur Seite ab und durchknetete nervös die Bettdecke in ihren Händen. Je länger er ihrem ungewöhnlichem Tun zusah desto bewusster wurde ihm, dass ihr Benehmen ja des häufigeren mal etwas „seltsam" war. Sozusagen wirklich kein Grund zur Sorge. Erleichtert aufatmend ließ er sich wieder auf seinen Stuhl sinken und lächelte das Mädchen im Anschluss wohlwollend an. Nur zögernd wagte die Hyuugaerbin es, ihn anzusehen, als sie es jedoch endlich tat, konnte auch sie sich zu einem schüchternen Lächeln durchringen. Einen Moment herrschte Stille und Hinata's Augen hatten sich inzwischen wieder der Bettdecke zugewandt. Er selbst war in Gedanken versunken, hoffte durch ausreichend Überlegungen ein Gesprächsthema für sie beide zu finden, allerdings ohne Erfolg. Dabei gab es so viel, was er ihr hätte- „W-Was i-ist denn e-eigentlich genau passiert? W-Wieso bin ich h-hier?" Gegen alle Erwartungen hatte Hinata die Stille durchbrochen, jedoch konnte er seine anfängliche Verwunderung schnell überwinden und begann enthusiastisch zu erklären. „Puh, also um ehrlich zu sein hab' ich selber keine Ahnung, ich weiß nur so viel: Dass du wohl mit irgend 'ner Giftpflanze in Berührung gekommen bist und die hat dich dann lahm gelegt. Das war voll seltsam, du warst so anders also sonst... Total von der Rolle, wenn nicht grade ohnmächtig..." Erneut schien es so, als würde das Mädchen sich ertappt fühlen und beschämt sank sie in die Kissen zurück, zog die Decke so weit es ging nach oben. Die Traurigkeit, die in ihrem Blick mitschwang gefiel ihm gar nicht. Skeptisch musterte er sie, hatte den Mund bereits zum Sprechen geöffnet, doch erneut schnitt sie ihm das Wort vorher ab. „D-Dann ist es also meine S-Schuld? U-Und die M-Mssion? I-Ihr musstet sie abbrechen o-oder? T-Tut mir leid..." Das konnte nicht ihr ernst sein oder? Sofort schüttelte er bestimmt den Kopf und war nahe dran wieder von seinem Stuhl aufzuspringen, konnte sich jedoch vorher zügeln. „So ein Schwachsinn! Niemand hat Schuld, es gibt keine Schuld, da es auch nichts gibt, worüber man sich ärgern müsste! Außer vielleicht der Tatsache, dass es dir schlecht gegangen ist... Und was die Mission betrifft, liegst du ganz falsch, denn die läuft noch! Shino hat sich bereit erklärt sie allein zu ende zu bringen und der packt das!" Verschreckt sah sie ihn an. Reine Verblüffung war ihr abzulesen, die jedoch schlussendlich einem warmen Lächeln, umrahmt von geröteten Wangen, wich. Wie so meist verstand er nicht recht, weshalb sie ihm dieses Bild bot, war aber dennoch zufrieden, sie wieder glücklicher zu sehen. Doch allem Anschein nach war das Ganze nur Fassade. „E-Es ist nett gemeint, d-dass du das sagst, aber..." Er hätte es erahnen müssen, doch offensichtlich kannte er sie einfach zu schlecht, als dass er einschätzen konnte, was wahrhaftig in ihr vorging. Noch ehe sie genug Luft holen konnte, um weiter zu sprechen, fiel er ihr kopfschüttelnd ins Wort: „Nichts aber! Verdammt Hinata, mach dir doch mal keine Vorwürfe! Wenn überhaupt, dann mach sie Kiba, weil er nicht auf dich geachtet hat...", fügte er noch, mit seinem Latein am Ende, grummelnd an und verschränkte protzend die Arme vor der Brust. Er meinte es nicht wirklich so, hielt es aber momentan für das beste einfach wem anders die Schuld aufzubürden, wenn Hinata denn unbedingt einen Angeklagten brauchte. Vermutlich würde es der Inuzuka eh nie erfahren. Ein leises Giggeln ließ ihn aufblicken und verwundert hob er eine Augenbraue. „V-Vielleicht sollte ich wirklich n-nur froh sein, d-dass es di- ä-ähm, i-i-ich meine m-mir gut geht..." Schüchtern sah sie ihn an, als würde sie erst auf eine Bestätigung seinerseits warten, ehe sich ihr Gesicht erneut aufhellte. Sofort begann auch er energisch und breit grinsend zu nicken. „Das wollte ich hören!" * Ihr kleiner Wortverwechsler war ihm scheinbar entgangen. Beinahe enttäuscht senkte sie ihren Blick wieder der Bettdecke entgegen, ihr unechtes Lächeln blieb dabei aber erhalten. Stellte sie sich vielleicht einfach nur zu dumm an? Jeder andere hätte ob ihres Verdrehers gestutzt oder? Es schien wohl, ganz gleich, was sie auch tat und wie sehr sie sich wünschte, er möge endlich begreifen, seine Erleuchtung niemals eintreffen würde, so lange sie es ihm nicht direkt sagte. Nun ja, aber es stimmte... Sie war tatsächlich erleichtert, dass es ihm gut ging. Sie hatte von den vergangenen Stunden nicht all zu viel mitbekommen, erinnerte sich nur noch grob an eine sonderbare Pflanze, die sie förmlich fasziniert hatte und es auch noch tat. Ja..., irgendwie hatte sie sich ihr beinahe etwas verbunden gefühlt... Sie war wie sie, unscheinbar...und damit in gewisser Weise unbedeutend. Hn, beinahe etwas traurig... Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr begann ihre Maskerade zu bröckeln. Ihr Lächeln - steif, da sie angespannt die Lippen aufeinander presste, um alles zu versuchen, sich an die Worte des Blonden zu halten. Sie traf keine Schuld und doch wusste sie innerlich, dass es nicht so war. Sie hatte Schuld... Es gab wohl keinen, der sie vom Gegenteil überzeugen würde können und selbst, wenn es die anderen anscheinend nicht als schlimm ansahen, für sie war es nur ein weiterer Anstrich in ihrer unendlich langen Fehlerliste, die ihr bisheriges Leben ausmachte. Noch dazu konnte ihr niemand sagen, ob Naruto das, was er sagte, auch wirklich dachte... So sehr sie auch an seinen ehrlichen Charakter glaubte, daran hing oder wie stark sie ihn bewunderte... Ihre Byakugan erkannten vieles, aber nicht, wie die Gedanken des anderen wirklich aussahen. Das war auch der Grund, weshalb sie sich ihrer nächsten Illusion nicht sicher sein konnte, aber sie glaubte fest daran. Es musste einfach so sein! Wieso sonst, hätte er hier warten sollen, bis sie aufwachte? Noch dazu, hatte er es vorhin ja auch selber gesagt! „U-Und du...h-hast dir w-wirklich S-Sorgen um mich gemacht?" Sie nahm nicht an, dass er sie verstanden hatte. So leise, wie sie gesprochen hatte, lebte er von nun an vermutlich in dem Irrglauben, dass sie mit sich selbst sprach. Einmal mehr hatte sie kein gutes Licht auf sich geworfen. So konnte das ja nichts werden! „Aber na klaro! Wir alle! Weshalb auch sonst, sollte ich mich hier einquartieren?" Abwartend sah er sie an, etwas, das sie noch immer nicht zustande brachte, dennoch wusste sie, dass ein Lächeln auf seinen Lippen lag, also tat sie es ihm gleich. „D-Danke..." „Hm? Wofür?" Die Verwunderung war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören, außerdem bemerkte sie, wie er den Kopf schief legte und erneut auf baldige Antwort ihrerseits hoffte. „A-Ach nur so... D-Dafür, d-dass nunja...d-du da warst... D-Das bedeutet mir v-viel..." Sie schluckte schwer, was jedoch nicht gegen ihren inzwischen wieder hochroten Kopf half. Sicher musste er jetzt denken sie sei- Innerlich schüttelte sie den Kopf, denn es stimmte ja auch und eigentlich war es ja auch genau das, was sie bezweckte ihm weis zu machen und dennoch... Vermutlich lösten ihre Worte etwas ganz anderes in ihm aus. Beispielsweise die Verwirrung, mit der er sie noch immer anstarrte. „Heh...," endlich erwachte er aus seiner Starre und verschränkte zufrieden lächelnd die Hände hinter dem Kopf, „...jederzeit wieder!" Es war wie immer. Sie war hin- und her gerissen. Seine Worte schmeichelten sie einerseits und doch war es schmerzhaft zu wissen, dass sie rein gar nichts mit der Erwiderung ihrer Gefühle zu ihm zu tun hatten. Es gehörte halt einfach zu seiner angeborenen Nächstenliebe Derartiges zu sagen. Nächstenliebe... Ob er die wohl auch überwiegen lassen würde, wenn er wüsste, dass sie ihn liebte? Gewiss... Ihr knallhart ins Gesicht sagen, dass er sie nicht mochte, das traute sie ihm nicht zu, dennoch war es genau das, wovor sie sich so fürchtete. Eigentlich allein schon der Gedanke, er empfände nicht das gleiche, verpasste ihr einen dumpfen Schlag in die Magengrube, dabei wusste sie ja eigentlich, dass es eh sinnlos war sich Hoffnungen zu machen. Je länger sie ihr Geständnis allerdings hinausschob, desto schwieriger würde der Prozess sich allmählich damit abzufinden, dass er sie nicht liebte. Sie klammerte schon viel, viel zu lange viel zu sehr...ohne Erfolg. Ihn einfach so gehen lassen ohne je ein Wort darüber zu verlieren, wollte sie allerdings auch nicht. Das würde sie sich ihr Leben lang nicht verzeihen. Sie spürte deutlich, wie die Stille im Raum an den Nerven des Blonden zu zerren drohte und auch ihr tat sie allmählich nicht gut. Schweigen...wieso brachte sie nie ein Wort zustande, wenn sie schon einmal mit ihm allein war? Wieso nur konnte sie nicht einfach frei heraus sagen was sie dachte, so wie es ihr der Blondschopf selbst, Kiba oder Sakura tagtäglich auf's Neue vor machten? Wieso alle, nur nicht...? Etwas deutete ihr, dass jetzt der Zeitpunkt war, um dies ein für alle mal zu ändern. Wenn es alle anderen zustande brachten, war es nur logisch, wenn sie es auch schaffte. Sie stellte sich mit keinem von ihnen auf einen Ebene, das hatte sie nie und würde es auch nicht, dennoch.. .Ein kleines Wagnis, nur einmal in ihrem Leben... „N-Naruto-kun?" Der Angesprochene spitzte sofort die Ohren. Ihre Blicke trafen sich und schlagartig kniff sie die Augen zusammen, wollte alles, nur diesmal nicht wegsehen. Sich diesen Gedanken immer wieder ins Gedächtnis rufend gelang es ihr schließlich doch noch ihre Lider wieder aufzuschlagen und dem anderen verunsichert gegenüberzutreten. Er wirkte ahnungslos wie immer, allerdings auch gespannt, wie immer und sie...? Kein Unterschied zu sonst. Sicher konnte man wieder Spiegeleier auf ihrem Gesicht braten. Aber sei es nun das, ihre Aufregung, das Zittern ihrer Stimme oder fehlendes Selbstbewusstsein. Keines dieser Dinge sollten ihr diesmal im Wege stehen. „I-Ich...w-würde dir g-gern e-etwas sagen... E-Etwas wichtiges..." Die Neugierde in dem Blonden wuchs an, abzulesen daran, dass er sich noch etwas weiter zu ihr herüber lehnte, unbeirrt seine Augen auf ihr ruhen ließ. „Und das wäre?" Erneut kam sie nicht drumrum den Klumpen, der sich in ihrem Hals auszubreiten drohte, hinunterzuschlucken. Dennoch war sie schon jetzt ihrem Ziel einen entscheidenden Schritt näher gerückt. Nur noch ein paar kleine Worte trennten sie noch davon. /Los jetzt!/ Nervös begann sie mit ihren Händen zu spielen, den Blick jedoch hatte sie gezwungenermaßen weiterhin auf den Jungen gerichtet. Da er nun jedoch so nah bei ihr war, fiel ihr das schon gar nicht mehr so schwer. Es war nicht schwer sich in seinen ozeanblauen Augen zu verlieren. „W-Weißt du ich... S-Schon s-seit einer ganzen Weile lie-...", abermals ein Schlucken. Nur noch zwei-drei kleine Worte! „S-Seit d-dieser Zeit lie-" RUMMS! Der Blonde hatte sich zu weit nach vorn gelehnt und war dabei dummerweise vom Stuhl gefallen, ebenso wie ihr Geständnis damit ins Wasser. Flüche, von denen sie bisher gar nicht wusste, dass sie sie überhaupt kannte, benebelten von da ab ihre Gedanken, trotz allem aber sah sie besorgt auf den Jungen, von dem sich lediglich noch ein Arm auf der Bettkante befand, herab. „I-Ist alles ok m-mit dir?" hakte sie mit noch immer dunkelrotem Kopf nach, der sich nur noch mehr verfärbte, als sie plötzlich die Finger des Blonden auf ihrer Haut spürte. Scheinbar nach dem erstbesten gegriffen, was ihm zwischen diese gekommen war, zog er sich nun an ihren Unterarm klammernd wieder nach oben und stützte seinen Kopf, verziert mit einem Schmollmund, prustend auf dem Bettrand auf. „Mann,...so was kann auch nur mir passieren...", grummelte er verärgert, sowie von Schamesröte gekennzeichnet und rieb sich mit einer Hand den scheinbar leicht schmerzenden Hinterkopf. Sie musste ob des Bildes, das er ihr bot, leicht schmunzeln, fing sich jedoch schnell wieder, als sie den leichten Nachdruck auf ihren Arm spürte, mit dem er versuchte sie wieder auf sich aufmerksam zu machen und damit SIE auch auf den Fakt hinwies, dass er sie noch immer festhielt! Sofort verstummte sie und starrte wie gebannt auf die Stelle, an der er sie berührte. Sein verzweifelter Versuch ihren Blick einzufangen scheiterte. „Naja, aber jetzt kannst du. Was wolltest du mir sagen?" Es war echt nicht zu fassen wie lässig er noch immer damit umging! War er denn wirklich SO ahnungslos!? Sie kam scheinbar nicht drumrum es ihm zu sagen, andernfalls würde er wohl dumm sterben. Dass sie ihm aber jetzt darauf antworten musste, bedeutete auch, dass ihr Kopf seine momentane Farbe für die nächsten paar Minuten würde beibehalten müssen. Zum wiederholten male schluckte sie alle Angst hinunter, um das Ganze hoffentlich mit einem einzigen letzten Anlauf hinter sich zu bringen. „A-A-Also, i-ich...w-wollte nur s-sagen, da-dass ich... Ich... Ich lie-" „Hinata!!" Abermals durchbrach ein Scheppern ihren Vortrag, gemischt mit der gehetzten Stimme ihres Teamkollegen. Ou~ das konnte doch wohl nicht wahr sein! Mit einem Ruck, der den Raum erzittern ließ, hatte der Inuzuka die Tür aufgedonnert, sodass diese prompt gegen die nächste Wand geflogen war und in ihr selbst alles zum Einsturz brachte. Ihr Teamkollege schien darauf fixiert ihr Liebesgeständnis zu dem Querkopf zu sabotieren! Erst zuletzt im Wald, als sie ihn versehentlich mit ihm verwechselt hatte und nun wieder! Sie war vielmehr erschrocken darüber, dass er so plötzlich das Zimmer gestürmt hatte, als alles andere, dennoch überwogen mit jeder Sekunde, die verstrich, Enttäuschung und leichte Wut auf den Hundejungen. Etwas, was auch ihre sonst so unleserlichen Augen nicht verbargen. Sie konnte an dem Blick des Größeren deutlich erkennen, dass genau das ihm nicht entgangen war, schlug die Besorgnis in seinem Ausdruck ja urplötzlich um. Er schien nicht genau zu wissen was, doch er spürte, dass er etwas falsch gemacht hatte. Sofort taten ihr ihre anklagenden Gedanken und vor allem, dass sie sie auch noch so offen gezeigt hatte, leid, aber sie waren wohl nicht zu verhindern gewesen. „Kiba! Na endlich, ich dachte schon du kommst gar nicht mehr wieder!" redete Naruto sofort auf den Braunhaarigen ein, stand vom Boden auf und reihte sich neben dem anderen ein. Sofort, als er ihren Arm los ließ, merkte sie, dass etwas fehlte. Der Inuzuka erwiderte nichts. War stattdessen weiterhin damit beschäftigt sie gedankenverloren zu fixieren. Sie brauchte keineswegs von der Decke aufzusehen, um das zu wissen. Ihren Augen entging nichts. Naruto indessen schien sichtlich verwirrt ob des Verhaltens des Größeren, erhoffte dessen Aufmerksamkeit zu erlangen, indem er ihm kurz in die Rippen stach und siehe da, es funktionierte. Sie musste zugeben, ihr selbst war es auch lieber die Augen des Jungen nicht länger auf sich spüren zu müssen. „Und? Was war denn so verdammt wichtig, dass du dafür 'nen halben Tag gebraucht hast, eh? Erst große Töne spucken und dann nicht wieder auftauchen, wenn es ihr schlecht geht." Sofort funkelte Kiba den Jungen auf dessen letzten Kommentar hin drohend an. „Ich hab' nur den Mist ausgebadet, den DU verzapft hast - Idiot!" „Was soll das heißen, den ICH verzapft habe?! Was kann ich denn dafür, wenn du deine Töle verzogen hast?!" „Ich zeig dir gleich, wie verzogen ICH sein kann, wenn ich will!" raunte der Braunhaarige zurück und zog den Kleineren am Kragen gepackt ein Stück zu sich. Sie selbst hörte dem Streit der beiden nur mit halbem Ohr zu. Noch immer war sie viel zu sehr in eigene Gedanken vertieft, noch dazu wusste sie ja, dass weder Naruto, noch Kiba eines ihrer Worte wirklich ernst meinten. „Hey, Moment noch, bevor du mich umbringst, klar?" Naruto war es, dessen Stimme den Raum erhellte und sogleich löste er sich von dem Inuzuka, tat ein paar Schritte auf ihr Bett zu und musterte sie dabei unentwegt. „Hinata war gerade dabei mir was zu sagen, bevor DU Depp reingeplatzt bist", sofort funkelte er den Angesprochenen an, dieser erwiderte seinen Blick allerdings nur kurz und widmete sich dann lieber - so auch Naruto - dem Mädchen. „So~, noch mal und jetzt endgültig. 'Du lie~...?'" zitierte der Blonde sie und zog dazu die letzten Buchstaben erschreckend lang. Sie täuschte sich nicht, wenn sie meinte nicht die einzige zu sein, die dabei zusammenzuckte. Ebenso wenig war sie allein, wenn es hieß, sein Gesicht in Rot zu tauchen. Kiba tat es ihr gleich und für den Moment vermutete sie einfach, dass dies damit zu tun hatte, da auch er wusste, was sie hatte sagen wollen. Zum Glück schaltete er schneller, als sie. „V-vielleicht solltet ihr das besser wann anders besprechen, ich hab noch was mit dir-" „Psssst! Ich will das jetzt wissen!" Der Versuch des Inuzuka's das Unvermeidliche doch noch zu vereiteln scheiterte, was ihr Herz gleich noch schneller schlagen ließ. Sie wollte es ihm ja sagen, d-doch nicht so! Man sollte meinen die Dinge wären nun nicht viel anders, als noch bis vor ein paar Minuten, doch für sie waren sie es. Komplett anders! Und sie sollten noch schlimmer kommen. „Na los doch!" Der Blonde redete noch einmal auf sie ein und ließ sich zu allem Überfluss auch noch neben sie aufs Bett sinken, ergriff ihre Hände und ruckelte drängelnd an ihnen, wobei er ihr voller Aufregung in die Augen sah. „Es schien wichtig zu sein, also! Spuck's schon aus!" Sie saß in der Falle - eindeutig und das so tief wie nie zuvor. Dennoch schien sie ihr Verstand gerade jetzt im Stich lassen zu wollen, wenn auch nicht auf die Art und Weise wie sonst immer. Dabei wäre ihr genau das derzeit das liebste gewesen. Doch anstatt ohnmächtig zu werden, rann ihr nur ununterbrochen der Schweiß von der Stirn. Ihr Atem raste und ihr Herz gab einen rasanten Takt an, zu dem nun ihr Mundwerk zu „singen" begann. Ohne Sinn und verstand blubberten die Worte aus ihrem Mund hervor, sodass selbst sie unfähig war deren Inhalt zu folgen. „I-I-Ich... I-Ichl-iegehiert-totalunbequem, v-vielleichts-sollteichSh-Shizune-s-sanmalfragen, obsieeventuell...i-ichmeine, z-zuHausel-liegeichja-g-ganzanders, v-viel weicheru-undso, w-weißtdu? Di-dieseBettenhier, al-alsowirklich...ähehe~" Erst als sie sich mit aller Kraft auf die Unterlippe biss, konnte sie verhindern, dass noch mehr Unsinn ihren Mund verließ und sie glaubte kaum sich zu irren, wenn sie behauptete, alles um sich herum nur noch verschwommen wahr zu nehmen. Was auch immer es gewesen war, es war total peinlich! Vermutlich hatte sie doch falsch gelegen und es war tatsächlich schlauer in Gegenwart Naruto's die Klappe zu halten! Dieser hatte seinen mittlerweile wohl als „standard" geltenden Ausdruck aufgesetzt, wenn sie ihn ansprach. „Veeee~rstehe...", verkündete er schließlich, wobei die Betonung komplett vom Sinn seiner Worte abwich. „Naja, dann sag ich ihr besser mal Bescheid, dass du'n anderes Zimmer haben willst. Keine Sorge, ich kann sie bestimmt um den Finger wickeln!" Sich seiner sicher warf er die Faust in die Luft, sprang anschließend mit einem Satz und breit grinsend vom Bett auf und verließ tänzelnd das Zimmer. Noch immer geschockt über sich selbst starrte sie auf die Stelle, an der der Junge bis eben noch gesessen hatte, verkroch sich dann mit einem Schlag unter die Bettdecke und drehte sich vorsichtshalber von Kiba, der nach wie vor leicht verloren im Raum stand, weg. Sie war so verdammt dämlich! Warum nur musste es immer ihr passieren sich so dermaßen zum Idioten zu machen und dann noch ausgerechnet vor IHM! Das war einfach nicht fair! Das konnte nicht fair sein! War es denn wirklich so, dass sie all dies verdiente?! Was sollte sie denn noch tun, um sich endlich zu bessern?! Immer wieder schüttelte sie wie wild den Kopf unter dem wärmenden Stück Stoff, das ihr, gekoppelt mit ihrem völlig erhitzten, Kopf allmählich die Luft zum Atmen raubte. Dabei war es gerade Platz zum Luft holen, den sie brauchte. Doch selbst, wenn sie wieder unter ihrem „Schutz" hervorkriechen würde, fände sie den nicht. Vielmehr würde sie ihr Weg direkt in ihr Grab leiten. Wenn es schon nicht Kiba's Anblick war, der sie so zugrunde richtete, dann der Naruto's, wenn dieser wieder zurück kam. Sie fuhr erschrocken zusammen, als sie plötzlich ein leichtes Gewicht auf ihrer Schulter spürte. Erst als wenig später die Stimme ihres Kollegen, viel näher als erwartet, erklang, wusste sie, um was genau es sich dabei handelte. Wieso hatte er nicht einfach auch gehen können?! „Hey, mach dir nichts draus... Er hätte es in hundert Jahren nicht kapiert." Sein Standardsatz. Sonst hätte er sie damit vermutlich aufmuntern können, doch heute war es anders. Sofort hatte sie wieder die Situation vor Augen, wie sie sich vor wenigen Minuten ereignet hatte und erneut siegte Impuls über Verstand und sie riss sich gegen das eben geplante die Bettdecke vom Kopf, um den anderen mit ebenso zornig- wie wässrigen Augen an zu starren. „Doch! Vielleicht hätte er es, wenn DU nicht dazwischen geplatzt wärest!" Seine Augen weiteten sich vor Schreck und ebenso schnell schrumpften sie wieder in sich zusammen. Schuldbewusst senkten sich seine Lider und obwohl ihm nur noch ein Schlitz zum Sehen blieb, hielt er es für nötig sein Gesicht noch vollends von ihr weg zu drehen. Einen Moment lang herrschte erdrückende Stille und mit jeder davoneilenden Sekunde wurde ihr ihr Handeln etwas bewusster. Der Wiederhall ihrer eigenen Worte schmerzte in ihren Ohren und sie konnte nur erahnen wie sie sich für ihren gegenüber anfühlen mussten. Doch eigentlich genügte sein bloßer Anblick. „Stimmt...", seine ausdruckslose Stimme verpasste ihr einen Schlag, kannte sie diese Seite an ihm ja nicht wirklich. „Entschuldige..." Damit stand er auf. Von der Stelle, wo vor fünf Minuten noch Naruto gesessen hatte. Wo ER ihre Hand gehalten hatte und nun Kiba auch die seine von ihrer entfernte, auf die sie letztendlich gerutscht war, nachdem sie ihre Schulter verlassen hatte. Sie hätte es für unmöglich gehalten, wenn sie es nicht genau gespürt hätte, doch es war genau wie bei dem Blonden. Ein leichtes Zittern, das ihren Körper durchzog, als er seine Hand entfernte. Das, was sie bei Naruto noch als etwas „Magisches" angesehen hatte. Hatte sie es sich letztendlich doch nur eingebildet und es war ganz normal? Eigentlich war sie sich sicher, dass es das nicht wahr, kam jedoch nicht drumherum zumindest für den Moment das Gegenteil zu glauben. Nun hatte er ihr schlussendlich auch noch das letzte Besondere, das aus dem Gespräch mit Naruto übrig geblieben war, genommen. Eligst verdrängte sie jegliche Gedanken von Wut, die daraufhin in ihr aufquollen. * Ohne auch nur noch ein Wort von sich zu geben verließ er den Raum und gegen seinen Wunsch hielt sie ihn nicht zurück. Es war also nicht nur ein Ausrutscher gewesen - nie. Weder, als er das Zimmer betreten, noch jetzt, als er es verlassen hatte. Sie fühlte genau das, was ihm auch ihr Blick verriet. Dieser Blick, vor dem er sich seit diesem Tag, allein mit ihrem „verkorksten Ich", fürchtete. Doch diesmal gab es keine Entschuldigung. Sie war bei vollem Bewusstsein gewesen. Es nützte nichts irgendetwas verdrehen zu wollen. Er wusste nicht wieso, doch es verletzte ihn, wenn sie ihn so ansah. Dabei war es doch etwas ganz Natürliches. Sie war eben verärgert gewesen und auch, wenn Hinata ein Mädchen war, dass zu allem „ja" und „amen" sagte, so durfte sie doch auch ruhig mal etwas angepisst sein. Es war nur natürlich! Jedem platzte doch mal der Kragen! Vor allem er selbst konnte davon ein Lied singen. Also..., woran lag es dann, wenn doch alles so leicht zu erklären war? /Ich erkläre das Gedankenwirrwarr für eröffnet.../, war alles, was ihm daraufhin durch den Kopf schoss und passend dazu seufzte er auf. Mit seinen ständigen inneren Selbstgesprächen in letzter Zeit würde er wohl bald selbst zum Dauerpatienten in diesen 4 Wänden hier werden... Sein Weg führte ihn zu einer Wartebank, fernab von allen anderen in einer Ecke eines ebenso abgelegenen Korridors. Prompt ließ er sich auf ihr sinken und begann fortan betreten den Boden zu mustern. Und, woran nun? Das erste, was ihm als Antwort sofort wieder durch den Kopf schoss war Naruto. Störte ihn die Sache vielleicht nur so sehr, weil es der Blondschopf war, wegen dem sie ihn jetzt hasste? Das ironische Lächeln, was sich fortan auf seinem Gesicht breit machte, verriet ihm, dass es so sein musste. Na klasse, aber damit taten sich nur wieder neue Fragen für ihn auf. Womit er wieder bei der alten Sache mit der Eifersucht wäre. Dass er auf den Blonden scheinbar neidisch war, hatte er inzwischen begriffen, aber immer noch nicht, weshalb. Yupp, man konnte echt sagen er stand total auf dem Schlauch, aber ehe er diese Sache nicht geklärt hatte, würde er sicherlich auch auf seine restlichen Fragen keine Antwort finden. Er hatte keine Ahnung wie lange er noch ahnungslos auf dem Flur herumsaß, erst, als ihm bewusst wurde, dass es draußen schon längst wieder dunkel war, zwang er sich dazu endlich auf zu stehen und sich auf den Heimweg zu machen. Eigentlich dürfte er ja eh nicht hier sein. Dieser dämliche Heini hatte es irgendwie geschafft ihm und Akamaru Hausverbot aufzuhalsen, nur weil der Vierbeiner den Speisesaal eeeeetwas demoliert hatte. Um es kurz zu fassen: ein Stuhl war noch ganz. Er seufzte tief. Eins war klar, sobald die Sache bis zu seiner Mutter durchsickerte, würde sie ihn umbringen. Aber so lange das noch nicht der Fall war, musste er Naruto mal noch schön verklickern, dass er gefälligst für den ganzen Schaden aufzukommen hatte! Die Hände in den Hosentaschen vergrabend stand er auf und schlenderte Richtung Ausgang. Es war unumgänglich, dass er auf dem Weg dorthin noch einmal an Hinata's Zimmer vorbei musste. In besagtem Flur abgekommen warf er zu allererst einen Blick auf die dort angebrachte Uhr, die inzwischen zehn schlug. Mal wieder also hatte er den halben Tag verplempert. Vor der Tür des Mädchens angekommen überlegte er einen Moment, ob dieses denn überhaupt noch hier sein würde. Mal abgesehen von diesen anderen Zwischenfällen schien es ihr gut gegangen zu sein, weshalb man sie vielleicht heute schon hätte entlassen können. Wenn dem so war oder auch wenn nicht, musste er dringend erfahren, was dieses Gift nun eigentlich mit ihrem Körper angestellt hatte. Er fuhr zusammen, als sich die Tür neben ihm plötzlich öffnete und wich ehrfürchtig einen Schritt zurück. /Hinata...?/ Das Mädchen erschrak ebenso, als es sah, wer da vor dem Holz „lauerte", statt es jedoch sofort wieder zuzuschlagen, startete sie lieber ein paar Erklärungsversuche, die ihm helfen sollten zu verstehen, weshalb sie nicht im Bett lag. Dabei kannte er die Wahrheit doch eh. Sie konnte ihm nichts vor machen. Schon lange nicht mehr... „K-Kiba-kun... A-Also ich...., w-weißt du i-ich wollte nur...m-mal aufs Klo - ja genau." „Und wieso benutzt du dann nicht das in deinem Zimmer?" Er verpasste der Tür, hinter der sie sich so scheu versteckte, einen kleinen Schubs, sodass sie nun die Aussicht auf eine weitere, gegenüber ihres Bettes, preis gab, die in einen zimmereigenen Baderaum führte. „Du weißt, dass jedes Zimmer eins hat, nicht?" „O-Oh...j-ja stimmt... D-Das hatte ich ganz vergessen...", log sie prompt, dabei darauf bedacht ihn nicht anzusehen und spielte nervös mit ihren Händen. Leise stöhnend und ihr sanft eine Hand auf die Schulter legend, richtete er sie an dieser gepackt wieder Richtung Bett aus und bugsierte sie im Anschluss zurück hinein. Er selbst blieb mit verschränkten Armen davor stehen und sah sie nachdenklich von oben herab an, während die Hyuuga weiterhin darauf achtete, dass sich ihre Blicke ja nicht trafen. „Ich weiß, dass du Krankenhäuser nicht magst... Ich tu's ja ebenso wenig, aber wer auch immer dir gesagt hat, dass du hier bleiben sollst, hatte einen Grund dazu. Einen guten!" begann er mit ruhiger Stimme zu erklären und endlich warf sie ihm einen schüchternen Seitenblick zu, ehe sie stumm nickte. „I-Ich weiß, aber... Dieses Karge, Trübe, Kühle... Ich mag es nicht..." Schulterzuckend zog er einen Stuhl zu sich und setzte sich dann verkehrt herum - den Oberkörper über die Lehne gestützt - auf ihn. „Ich auch nicht, ändern kannst du's dennoch nicht. Zur Not muss ich halt bleiben und dafür sorgen, dass du es mir gleich tust", schlug er mit einem vielsagenden Lächeln und zwinkernd vor und konnte damit wie erhofft die Stimmung des Mädchens etwas heben. Sie beide wussten, dass er ihr nur „drohte", damit sie nicht allein zu sein brauchte. Doch kaum, dass etwas Fröhliches in ihren Ausdruck zurückgekehrt war, klang es auch schon wieder ab. Nun war sie es, die schuldbewusst drein blickte. So, wie sie es meistens tat. Er konnte erahnen, wofür sie sich als nächstes entschuldigen würde, schnitt ihr deshalb vorher, kaum dass sie den Mund zum Sprechen geöffnet hatte, kopfschüttelnd das Wort ab. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich kann's ja verstehen. Wäre wohl besser, wenn ich vorher angeklopft hätte...", fügte er mit mattem Lächeln an und sah gen Boden. „A-Aber ich...", sie schien einfach nicht nachgeben zu wollen, weshalb er erneut dazwischenfuhr: „Nichts aber! Auch du kannst nicht ewig irgendwelchen Frust zurückhalten. Eigentlich hab' ich mich schon lange gefragt, wann du mir endlich die Meinung-" Diesmal war er es, den man zum Schweigen brachte. Zwei ihrer Finger sanft auf seine Lippen gelegt lächelte sie ihn an und schüttelte leicht den Kopf. „Ich will mich aber entschuldigen. Es war nicht richtig, ich habe übertrieben. T-Tut mir leid..." Kurz hatte er sie ungläubig und erschrocken zugleich angestarrt. Seine Wangen drohten sich rötlich zu färben, jedoch bemerkte er schon bald, dass es dafür keinen Grund gab. Er hatte keine Scheu davor, dass sie ihn berührte. Jetzt nicht mehr. Ein warmes Lächeln stahl sich auf seine Lippen und langsam entfernte er ihre Hand wieder von besagten, umschloss sie unter leichtem Nachdruck mit der eigenen. Lange betrachteten sie einander wortlos, er sie zufrieden anlächelnd und sie tat es ihm für die erste Zeit gleich. Erst, als seine Hand nach wenigen Minuten noch immer auf der ihren lag wurde sie allmählich nervös und zog sie rasch wieder an sich, wie immer rosa angelaufen. Ihr Anblick brachte ihn zum Schmunzeln. „Heh, ich dachte das klappt nur bei Naruto?" Sie wirkte, als bräuchte sie einen Moment, um den genauen Sinn seiner Worte zu verstehen, allerdings wusste er es besser. Sie verstand genau, war nur überrascht, dass er gerade SO etwas sagte. Ihre Antwort wiederum warf nun IHN völlig aus dem Konzept. „I-Ich ehrlich gesagt auch..." Stille. Wie sollte er DAS denn jetzt bitte verstehen? Dennoch..., er konnte nicht leugnen, dass es ihn nicht sogar etwas freudig stimmte dies zu hören. „Stimmt es, dass...naja, d-du dich um mich gekümmert hast, n-nachdem diese Pflanze mich...nunja..." Fragend sah er sie an, als sie auf einmal wieder zu sprechen begann, nickte aber dann eiligst. „Klar doch. Irgendwer musste ja zusehen, dass du wieder auf die Beine kommst." Sie lächelte leicht. „D-Danke... Naruto-kun hat es mir vorhin erzählt... Er meinte auch, dass du dir ziemliche Sorgen gemacht hättest... Entschuldige..." Verwundert hob er eine Augenbraue und versuchte vergeblich ihren Blick einzufangen, der erneut auf ihrer Decke lagerte. „Wieso denn jetzt schon wieder?" „N-Naja, dafür dass du dir Gedanken machen musstest e-eben..." „Hn, Baka... Es war ja nicht so, dass ich es hätte tun müssen , ich konnte eben nicht anders. So ist das nunmal, wenn man jemanden mag." Es war nur ein kurzer, scheuer Blick, den sie ihm zuwarf umrahmt von einem schüchternen Lächeln und anschließendem Nicken. Sie wollte etwas sagen, schloss ihren Mund jedoch sofort, nachdem sie ihn auch nur einen Spalt geöffnet hatte wieder und ebenso ihre Augen. Normalerweise hätte er jetzt nachgehakt, doch für heute akzeptierte er ihr Schweigen. Sie wusste, warum sie es tat. „Jedenfalls...", abermals durchbrach ihre Stimme die wohlige Stille und wie immer war er ganz Ohr, wenn sie sprach. „Ich denke, d-dass es dich daher am meisten interessiert, w-was wirklich mit mir los war..." Er schien nicht der einzige zu sein, der sich nur ungern an die vergangenen 2 Tage erinnerte, zumindest laut dem, was ein schwacher Teil in ihrer Stimme ihm verriet. Trotz allem, wollte er nur zu gern hören, was denn exakt mit ihm abgegangen war. Aufmerksam lauschte er ihrer Erklärung. Sie begann damit zu erwähnen, dass Shizune, die vor ein paar Stunden zusammen mit dem Blondschopf bei ihr gewesen war, gemeint hätte, sie wäre nur knapp dem Tod entronnen und selbst wenige Minuten hätten ausgereicht, um sie in ein Koma zu schicken. Beide Informationen ließen sein Herz für einen Moment aussetzen, aber um so größer war im Nachhinein die Erleichterung darüber, dass weder das eine noch andere eingetroffen waren. Sie setzte fort und kam nun zu den eigentlichen Neuigkeiten. Der Name der Pflanze lautete „Luna" oder auch „Mondkraut" und würde, wie es die Bezeichnungen andeuteten, immer erst bei Nacht zu blühen beginnen. Eine Begründung, warum ihm ihr starker Geruch damals erst bei Sonnenuntergang aufgefallen war. Auf eben diesen Duft kam sie jetzt auch zu sprechen. Betonte, dass die Blüte mit Einbruch der Dunkelheit einen solchen stark und weiträumig verströmen würde. Das Gift der Pflanze konnte schon in geringeren Mengen tödlich sein, wenn es auch nicht sofort wirkte, sondern lediglich die Sauerstoffversorgung innerhalb des Körpers hemmte, bis sie sie schließlich ganz lahm legte. Daher wäre auch mit Halluzinationen und dergleichen zu rechnen gewesen, eingeschränktes Denken halt. Erneut konnte er eine bisher ungeklärte Sache abhaken. Ein Mangel an Sauerstoff im Gehirn führte ohne Umwege auch noch zu Ohnmacht und schlussendlich zum Tod. Kein Wunder also, dass all diese Dinge mit Hinata abgegangen waren. Einen Moment bestimmte bedächtige Stille ihre Zweisamkeit. Es waren interessante Nachrichten, aber gleichzeitig welche, die eine ziemliche Wirkung auf ihn hatten. Er brauchte dringend etwas Zeit, um das alles zu verdauen. Vorher jedoch, gab es da noch eine weitere, letzte Sache, die ihn störte. „Und...wieso sah dieses 'Ding' vorhin auf einmal so anders aus? Hat sie dir das auch gesagt?" Sie nickte. „Allerdings... Shizune-san meinte, dass dieses Kraut wohl eine besondere Flüssigkeit absondern würde, zusätzlich zu ihrem Gift, wenn man sie von der Wurzel trennt. Ein Serum, wie eine Säure, womit sich die Pflanze selbst zersetzt. Die Blüte verwelkt recht schnell, schrumpft in sich zusammen und verfärbt sich schlagartig wie Blätter im Herbst. I-Ich war äußerst überrascht zu hören, dass diese kleine Blume d-das alles allein bewirkt haben soll..." Nicht nur ihr ging es so, doch es hörte sich logisch an, was sie sagte. Das Teil löste sich also selbst auf, eh? Diese Säure würde auch erklären, weshalb die Karte letztendlich so durchlöchert gewesen war. „Heh, das Gewächs hatte es also ganz schön in sich, was?" lachte er leise und zum Teil noch immer ungläubig. „Tja, sieht wohl so aus, als ob du die einzige gewesen wärest, die ihr wahres Potential gesehen hat." Ein Auge zusammenkneifend sah er sie an und wartete auf eine Reaktion ihrerseits. Wie erwartet stand ihr pure Verblüffung ins Gesicht geschrieben, die scheinbar nicht vor hatte von allein wieder zu weichen. Dabei musste sie gar nicht so tun. Immerhin, sie war wohl der einzige Mensch auf Erden, der diesem Gewächs etwas an Schönheit hatte abgewinnen können. Das Äußere der Pflanze jedoch, hatte dabei wohl nur bedingt eine Rolle gespielt. Es musste noch mehr gewesen sein. Kurz schloss er die Augen, atmete einmal tief durch und sah sie dann wieder warm lächelnd und mit hypnotisierendem Blick an. „Schon komisch, dass du nur dein eigenes nicht erkennst..." Wenn auch kaum merklich, schrak sie ob seiner Worte zusammen. Sie beide wussten, dass er recht hatte, Zeit, dies breit zu treten, blieb ihnen jedoch nicht, denn schon einen Moment später klopfte es zwei mal an der Tür, ehe sich diese schließlich ruckartig öffnete und ein ihm mittlerweile nur all zu guter Bekannter den Raum betrat. „Hn, wusst' ich doch, dass ich mich nicht verhört habe! Was willst du denn noch hier? Du hast bis auf weiteres Hausverbot, schon vergessen?" Erschrocken sah das Mädchen zwischen dem Neuankömmling und ihm selbst hin und her, schien nicht ganz zu verstehen. Ein Schnauben verließ seine Kehle. Das konnte er doch wohl nicht ernst meinen! „Jetzt hörn Sie mal! Ich werd ja wohl noch 'ne Freundin besuchen können! Alleine hält sie's ganz einfach nicht in Ihrem beschissenen Krankenhaus aus!" „Mal davon abgesehen, dass die Besuchszeiten eh längst um sind, braucht das Mädchen Ruhe. Die wird sie aber sicher nicht bekommen, wenn irgend so ein Bübchen die ganze Nacht neben ihr lauert! Glaub mir, ich kenne die Gedanken pubertärer Teenager nur zu gut." Seine Augenbraue begann ob seines letzten Kommentars verärgert zu zucken, leichte Schamesröte jedoch, die sich von da ab auf sein Gesicht schlich, war nicht zu unterdrücken gewesen. „D-Das eine hat doch mit dem anderen gar nichts zu tun! Ich-" „Nichts da!" Noch ehe er sich zur Wehr setzen konnte, packte der andere ihn an den Haaren und zog ihn unter lauten Protestrufen und Schreien aus dem Zimmer. Eine gute Minute später hatte er den Jungen durch die halbe Anlage, bis vor die Ausgangstüren geschleift, wo er nun endlich von ihm abließ. Er wollte diese Chance nutzen, um sich Hals über Kopf auf den anderen zu stürzen und mal am eigenen Leib spüren zu lassen, wie es denn so war, wenn man um sein Haupthaar gebracht wurde, beließ es aber nach kurzen Überlegungen bei einem todbringenden Blick. Es war unklug sich unter den gegebenen Umständen mit ihm anzulegen. Es war unabsehbar, wie lange Hinata noch hier bleiben musste und er würde garantiert nicht ewig auf irgendwelche Besuche bei ihr verzichten wollen! Zur Zeit hatte er Hausverbot, allerdings wurde es ihm wie gesagt nicht auf ewig aufgelastet. Wenn er sich also benahm, konnte er gut und gern darauf hoffen, dass es bald wieder aufgelöst wurde. Und dennoch... Ihm war ihr Blick nicht entgangen kurz bevor dieser Kerl die Tür hinter sich zugeschlagen hatte. Die Enttäuschung, dass er gehen musste und die Angst diese Nacht allein hier verbringen zu müssen. Sicher, für einige mochte es dämlich klingen, armselig, sich vor Krankenhäusern zu fürchten, doch er verstand es nur all zu gut. Diese Kühle musste sie gewiss schon zur Genüge bei sich daheim verspüren, bestand der Hyuuga-Clan ja fast ausschließlich aus Eisklötzen und doch war sie dort in vertrauter Umgebung und wusste, trotz der Emotionslosigkeit, dass sich Leute um sie herum befanden, die sie gut kannte. Hier hingegen wurden räumliche Kälte und das Fremde vereint. Kein Wunder also, dass sie sich alles andere als wohl fühlte. Wie sollte sie sich denn dann bitte schön erholen?! Er musste etwas tun, doch vorerst... Dem anderen ein letztes abfälliges Knurren entgegenwerfend, drehte er sich schließlich auf dem Absatz um, ließ die vor Wut zu Fäusten geballten Hände in den Taschen verschwinden und marschierte nach draußen in die nächtliche Kälte. Die Nacht war noch jung, viel Zeit also, um sich eine Idee zur Hilfestellung Hinata's zu überlegen. * Erst Naruto und nun auch noch Kiba... Mit leichter Furcht in den Augen sah sie ihm nach und schrak im Anschluss merklich zusammen, als die Tür mit einem Scheppern ins Schloss fiel. Sie verstand nicht, weshalb der Junge Hausverbot haben sollte, interessierte sich eigentlich auch gar nicht dafür, war sie ja viel zu sehr mit den Folgen, die sich für sie dabei ergaben, beschäftigt. In ein Wort gefasst bedeuteten sie wohl folgendes: Alleinsein. Sich die Decke bis über die Nasenspitze ziehend drehte sie sich auf die Seite, dem Fenster entgegen und starrte nach draußen auf den nebligen Himmel, der im gleißenden Licht des Mondes leicht zu Schimmern schien. Die Sterne, die vereinzelt zwischen ihm hervorlugten, stimmten sie etwas ruhiger. Sie mochte den Anblick, wie sie da so unscheinbar am Himmel hingen und der Nacht in ihrer Vielzahl doch etwas Magisches verliehen. Allein wären sie gewiss nichts, stellten erst zusammen eine Einheit dar, die Menschen verzauberte und doch strahlte jeder in seiner eigenen Schönheit. Hm...ein bisschen wie auch bei ihnen. Ein einzelner konnte selten etwas verändern, sofern er nicht wirklich dafür kämpfte. Und selbst, wenn ihm ein kleiner Schritt in eine Richtung gelang, das Ziel erreichen würde er erst mit der Hilfe anderer. Dennoch, ohne die einzigartigen Fähigkeiten jedes einzelnen käme man auch damit nicht weit. Eine Erkenntnis, die sie nun doch wieder trüber stimmte, schließlich war sie ja - zumindest im Moment - allein. Tief Luft holend schloss sie die Augen, nur um sie nach 5 Minuten des Ruhens erneut zu öffnen und sich auf die andere Seite zu wälzen. Es half alles nichts... Sie musste sich ganz einfach damit abfinden, dass sie niemals würde schlafen können. Immerhin hatte sie es vorhin, bevor sie aus dem Zimmer hatte flüchten wollen, schon einmal versucht. Hm... Flucht, eigentlich kein schlechter Gedanke. Vielleicht sollte sie ihre Planung für einen Abendspaziergang ja doch noch umsetzen? Abrupt schüttelte sie den Kopf. Vermutlich war das alles doch keine so gute Idee. Dieser Arzt würde jetzt gewiss ein Auge auf sie haben und vermutlich hockte an der Rezeption auch noch jemand und schob Wache. Wenn man sie erwischte, erhöhte sich vielleicht auch zusätzlich das Risiko noch länger hier bleiben zu müssen. Sie seufzte und dachte noch einmal an den vergangenen Tag zurück. Die Sache mit Kiba mochte sie jetzt geklärt haben und auch, wenn sie ihm gesagt hatte, übertrieben reagiert zu haben, so wusste sie doch nicht, ob dies wirklich ihr Ernst war. Einerseits stimmte es. Sie bereute ihn angeblafft zu haben, die Enttäuschung über ihre missglückte Liebeserklärung war allerdings um einiges stärker. Dabei... War es nicht vielleicht sogar gut, dass der Inuzuka dazwischen geplatzt war? Vielleicht hatte es ja ganz einfach nicht sollen sein? Irgendetwas wollte vielleicht nicht, dass sie es dem Uzumaki sagte, da es falsch war... Innerlich schlug sie sich für solch eine verdrehte Weltanschauung, war zu einem gewissen Teil aber auch von deren Wahrheit überzeugt. Eine andere Erklärung hatte sie ganz einfach nicht. Es sei denn etwas hatte sich tatsächlich gegen sie verschworen. Fragte sich nur... Wenn das das „Falsche" war...., was war dann das Richtige? /Sagen wir einfach das Richtige ist das, bei dem du dir nachher keine Vorwürfe machen musst/, das hatte Kiba damals zu ihr gesagt und wenn es auch nicht exakt der selbe Sachverhalt war, stimmen tat es vermutlich trotzdem. Nur... Sie hatte doch für sich entschieden, dass es das Richtige war, Naruto alles zu gestehen oder? Eben weil sie sich nur noch mehr Vorwürfe machen würde, wenn sie nie erfuhr, wie ER über SIE dachte. Wieso musste nur alles so verdammt kompliziert sein? Und wieso konnte der Uzumaki nicht ein kleines Bisschen scharfsinniger sein? Jeder andere hätte doch gewusst, worauf sie hinauswollte oder? Vielleicht jedoch...war es bei dem Blonden genau so und er wollte es nur ganz einfach nicht wahr haben? Sich nicht mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass sie ihn mochte, eben weil es nicht auf Gegenseitigkeit beruhte? Ach... Und wieder hatte sie es geschafft sich eine Sache schlecht zu reden. Nun stand sie abermals ganz am Anfang. Sollte sie es ihm beichten, wenn sich demnächst eine Gelegenheit bot oder nicht? Vor zwei-drei knappen Stunden, als er noch bei ihr gewesen war und sich Shizune's Analyse mitangehört hatte, war für sie klar gewesen den Blondschopf nie wieder mit diesem Thema zu belästigen, doch als er dann gegangen war, war da wieder diese unglaubliche Leere in ihr gewesen. Jedes mal, wenn er sie verließ, ohne auch nur irgendeine Ahnung von ihren Gefühlen... Doch das würde sich nicht ändern. Er würde sie immer allein lassen, zumindest, solange er nicht die Wahrheit wusste... Ein lautes Scharren riss sie schließlich aus ihren Gedanken und schlagartig rutschte sie noch etwas weiter unter ihre Decke. /W-Was war das?/ Kurz herrschte Stille, wenig später jedoch, ertönte das Geräusch wieder und unwillkürlich musste sie leicht Schlucken. Woher kam das nur und vor allem von wem? Einen Augenblick noch lag sie stocksteif und wie angewurzelt da, lauschte weiterhin angespannt dem Lärm, den sie immer mehr als eine Art „Kratzen" deutete. Etwas spitzes, steifes auf...Glas? Nun, da sie wusste, woher es kam, schallte es gleich noch lauter in ihren Ohren, ihre Untätigkeit jedoch löste sich auf und unsicher blickte sie sich über die Schulter gen Richtung Fenster. Ihre Augen weiteten sich, als sie das kleine dunkle Etwas bemerkte, was da anscheinend um Einlass bettelte und zögernd, sowie mit schlaksigen Beinen, schlich sie auf das Fenster zu. Eine Wolke, die bis dato den Mond verdeckt hatte, lichtete sich und kaum mehr einen Meter von der Scheibe entfernt, erkannte sie nun endlich den Störenfried. „A-Akamaru-kun?" brachte sie nur ungläubig und mit hörbarer Verwirrung in der Stimme hervor, schüttelte dann aber abrupt den Kopf, um wieder zur Besinnung zu kommen und das Tier ein zu lassen. Noch immer war sie leicht verunsichert, handelte es sich bei den Vierbeiner schließlich um einen Akamaru, wie sie ihn noch vor 2 Jahren in Erinnerung hatte und nicht um das „Ungetüm" von heute. Blieb nur die Frage offen, war er es nun wirklich oder...? Das sogleich folgende Schwanzwedeln und freudige Kläffen des Vierbeiners, als sie das Glas zwischen ihnen entfernte waren jedoch Beweise genug, um den Kleinen als DEN Akamaru zu akzeptieren. Sie musste leicht Kichern, deutete ihm jedoch gleichzeitig auch, dass er sich ruhig verhalten sollte. „Nicht, dass dich mir auch noch einer wegnimmt", fügte sie noch freundlich lächelnd an, hob den Kleinen auf ihre Arme und setzte sich, nachdem sie das Fenster geschlossen hatte, wieder auf ihr Bett. Dort angekommen streichelte sie ihn gut gelaunt, war jedoch gleichzeitig tief in Gedanken versunken, um das Rätsel zu lösen, wie er auf einmal wieder so klein aussehen konnte. Sofort musste sie bei der Antwortfindung an das Herrchen des Hündchens denken, das sicherlich etwas mit Akamaru's Hiersein zu tun hatte. Von selbst wäre er wohl kaum gekommen und vor allem nicht SO. Was also hieß, wenn Kiba davon wusste, gab es auch eine ganz einfache Erklärung. Vermutlich hatte er nur ein einfaches Henge-no-Jutsu auf seinen kleinen Freund angewendet. So fiel er nicht auf und passte zudem auch noch in ihr Bett. Noch dazu konnte sie ihn schneller verschwinden lassen, wenn denn doch mal ein Arzt ungewünscht ins Zimmer platzte. Sofort verschwand das Nachdenkliche aus ihrem Blick und beinahe verträumt sah sie zu dem Vierbeiner auf ihrem Schoß hinab. Eine solche Aktion konnte auch nur den beiden einfallen. Sie sollte es wohl schätzen, dass der Inuzuka ihr seinen besten Freund zur Seite stellte. „Wenn du Kiba morgen wieder siehst...", begann sie nach einer Weile und hatte sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit des Hundes, „...sag ihm bitte 'danke', ja?" Sie lächelte dem Kleinen wohlwollend zu, der brachte ein misslungenes Bellen zustande, als wollte er sich noch in allerletzter Minute davor retten zu viel Lärm zu machen und machte es sich anschließend neben dem Kopfkissen des Mädchens gemütlich. Sie selbst blieb noch eine Weile untätig sitzen und beobachtete der Vierbeiner, wie er da so friedlich und regungslos da lag, ehe er seinen Kopf ein letztes mal anhob und sie abwartend ansah. „Das soll dann wohl heißen, dass ich mich endlich legen soll oder?" Ohne ein weiteres Kläffen des Kleineren zu provozieren, kam sie seiner stummen Bitte sofort nach und legte sich neben ihn auf die Seite. Eine ganze Zeit lang streichelte sie ihn noch und dachte ohne Unterbrechung über dessen Herrchen nach und warum er das nur alles für sie tat, wo sie ihm doch die letzten Tage so eine Last gewesen sein musste und vorhin zu allem Überfluss auch noch angegangen war. Doch anstatt nach dem „Warum" zu fragen, sollte sie vermutlich einfach nur dankbar und glücklich darüber sein. Sicher konnte sie sich irgendwann bei ihm dafür revanchieren. Der nächste Morgen, war wie der vergangene Abend. Ein kratzendes Geräusch riss sie aus ihren Träumen und wieder war es Akamaru, der dafür verantwortlich war. Noch immer müde rieb sie sich die Augen, um sich wieder etwas klarere Sicht zu verschaffen, gähnte zum Abschluss leicht und warf dann einen fragenden Blick zum Fenster, vor dem sich der Vierbeiner inzwischen quartiert hatte. Aus treuen, glasigen Augen sah er sie an, bettelte darum, dass man ihn nach draußen ließ und wenn auch ungern, kam sie seiner Bitte nach, hievte sich aus dem Bett und schlenderte leicht torkelnd zum Fenster. „Du willst schon wieder gehen?" fragte sie ihn hoffnungsvoll, bereits eine Hand auf den Griff gelegt, als könne sie dadurch bewirken, dass er doch noch blieb. Aber keine Chance, der Kleine blieb standhaft und ließ nun zu allem Überfluss auch noch ein leises Winseln verlauten. Sie seufzte. „Ich verstehe...", etwas widerwillig drückte sie den Griff zur Seite, um die Verriegelung zu lösen und den Weg nach draußen frei zu geben. Es war noch immer recht dunkel, kündete sich der Sonnenaufgang ja gerade erst an, dennoch war zumindest der Vierbeiner putzmunter. Noch einmal lächelte sie ihn an und erinnerte an ihre Bitte von gestern: „Denk dran.. Sag Kiba danke für alles, ja? Wer weiß, vielleicht hab' ich ja auch Glück und sie lassen mich schon heute raus." Weiterhin gut gelaunt legte sie den Kopf etwas schief und sah ihrem Freund anschließend dabei zu, wie er mit einem Satz auf dem nächsten Hausdach landete und wenig später aus ihrem Blickfeld verschwand. Sie hoffte nur, dass es wirklich so war und man sie noch heute entließ. * Kaum, dass er sich außer Reichweite befand, zog sich das Hündchen in eine abgelegene Seitenstraße zurück, um dort endlich wieder zur Ruhe zu kommen. Was hatte er sich nur dabei gedacht!? Mit einem „Ploff" verschwand der Vierbeiner in einer Rauchwolke, daraus hervor trat jedoch völlig unerwartet der Inuzuka selbst, welcher sich nun völlig entkräftet an der Wand hinter sich nach unten sinken ließ. Er kam nicht drumrum ununterbrochen den Kopf zu schütteln, sowie leise in sich hinein zu fluchen und immer wieder die Haare mit seiner Hand zu durchkämmen. Was verdammt noch mal hatte er sich nur DABEI gedacht?! Sein Herz raste, schlug ihm bis zum Hals und noch immer lag diese brennende Röte auf seinen Wangen. Gestern noch hatte er es für die beste Idee überhaupt gehalten und heute? Irgendwer musste ihn auf Droge gesetzt haben, anders konnte er sich sein gestörtes Verhalten nicht erklären! Wie war er nur auf so eine Schnapsidee gekommen? Sich bei ihr einzuschmuggeln, in Form Akamaru's! Tse, an sich mochte dies ganz gut klingen, allerdings nicht mehr, wenn man sich der Konsequenzen bewusst wurde. Er hatte bei ihr im Bett gelegen! Sie hatte ihn gestreichelt und selbst, wenn das nur auf ihren Irrglauben zurückzuführen war, es handle sich bei ihm um Akamaru, das änderte dennoch nichts an der Tatsache an sich! Dieses ganze „Gekuschel" war nicht weniger peinlich, nur weil er sich in Gestalt eines Hundes vor ihr gezeigt hatte, im Gegenteil! Es war eher noch schlimmer, wenn nicht sogar erbärmlich. Angestrengt kniff er die Augen zusammen und biss sich auf die Unterlippe, versuchte sämtliche Gedanken an die vergangene Nacht zu verdrängen. Und doch...es ging nicht. Er konnte nicht leugnen, dass er einen Fehler gemacht hatte. Auch nicht, dass dieser unentschuldbar war, ebenso wenig jedoch..., dass es ihm gefallen hatte. Es war gewiss ungelogen, wenn er behauptete, ihr noch nie vorher SO nahe gewesen zu sein. Wenn auch als Hund, aber das spielte keine Rolle. Es stimmte allerdings auch, dass sich ihm bisher noch nie das Bedürfnis aufgetan hatte, ihr näher zu kommen, dafür war es jetzt ausgeprägter denn je. Beinahe mit verschleiertem Blick dachte er an die vergangenen Ereignisse zurück und starrte gedankenverloren an die gegenüberliegende Wand. Das war doch krank! Er hatte hier wohl eins der schamlosesten Dinger überhaupt durchgezogen, auch wenn er es nur gut gemeint hatte und sie wie geplant ziemlich zufrieden damit gewesen war, das war keine Entschuldigung und gewiss würde auch Hinata ganz anders darüber denken, wenn sie wüsste, dass ER das gewesen war und nicht Akamaru! „Ach verflucht!" Ein zorniges Funkeln in den Augen sprang er auf und kickte eine umher liegende Dose gegen die Wand gegenüber, um anschließend sofort wieder regungslos stehen zu bleiben und wutentbrannt gen Boden zu stieren. Das Beben seines Körpers, sowie sein schnellender Atem waren alles, was noch darauf hinwies, dass er lebte. Er verstand es einfach nicht! Er war total durcheinander, wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand und fühlte sich zudem verdammt mies und hinterhältig. Das allerschlimmste jedoch war, dass ein großer Teil in ihm danach rief, es das nächste mal wieder so zu machen. Am liebsten würde er sich schon allein des Gedankens wegen eine scheuern, doch das würde vermutlich nichts ändern. Er konnte gern versuchen vorzugeben, sich einzureden, dass es nicht so war und er so etwas gewiss nie wieder tun würde, doch einhalten konnte er dies mit hundertprozentiger Sicherheit nicht. Nur, warum verdammt!? War er denn so bescheuert, dass er richtig nicht mehr von falsch unterscheiden konnte?! Dass er sich einem Drang hingeben musste, von dem er wusste, dass es nicht ging? Ein Drang..., doch, welcher Art? Er konnte es nicht beschreiben, jedoch fühlte er sich jetzt irgendwie komplett abhängig von der jungen Hyuuga. Ein Gefühl, dass er bis zum heutigen Tag schon des öfteren verspürt, aber stets so schnell es ging wieder verdrängt hatte. Warum? Ganz einfach, weil er sich davor gefürchtet hatte und das tat er nun mehr denn je. Jeder, der seine Gedanken bis jetzt hätte lesen können, müsste wohl mittlerweile denken, dass er total begriffsstutzig sei. Etwas, was er sich zum jetzigen Zeitpunkt mehr als alles andere wünschte. Doch er war nun mal nicht Naruto. Er wusste genau, was mit ihm los war, selbst wenn er die Erkenntnis fürchtete und hasste. Selbst, wenn er vorher noch nie etwas mit derartigen Gefühlen am Hut gehabt hatte... Es war wohl zwecklos die Augen zu verschließen... Er hatte sich verliebt... Allein schon diese Worte nur in seinen Gedanken zu hören bereitete ihm Kopfschmerzen verbunden mit leichter Übelkeit. Er wollte das nicht! Er wollte nicht verliebt sein, weder in sie noch irgendwen sonst! Man war dadurch nur gehindert klar zu denken, wovon er nach den vergangenen Tagen ja ein Lied singen konnte. Und in seinem Fall machte man sich auch noch ungewollt Feinde und hielt sich an kleinen unsinnigen Dingen auf. Abzulesen an seiner äußerst ausgeprägten Feindseligkeit Naruto gegenüber, für die er ja schon seit geraumer Zeit eine logische Erklärung suchte. Naruto...genau das war der Punkt. Er war einer derjenigen, der am besten wusste, dass Hinata in IHN verliebt war. Wieso also kam sein Verstand dann auf die Schnapsidee für Hinata zu schwärmen?! Ob er sich vielleicht doch mal in dem Hospital durchchecken lassen sollte? Er seufze schwer. Als ob das etwas ändern würde... Den Blick betrübt zu Boden geheftet, war er nun an einen Punkt gelangt, ab dem er nicht mehr wusste, was er noch tun sollte. Er hatte sich in etwas verrannt und war nun an einer Sackgasse angekommen. Weder konnte er das Mädchen so leicht wieder vergessen, noch ging es ihm gut, wenn er es nicht tat. Zum ersten mal konnte er wohl nachempfinden, wie sich Hinata nun schon seit Jahren fühlte. Es war beschissen... Unfassbar, dass sie es trotz allem immer zustande brachte zuerst an andere zu denken und alles ohne Gegenwehr auf sich niederprasseln zu lassen. Doch auch, wenn er diese Eigenschaft bewunderte, wusste er, dass er selbst sie nicht besaß. Dennoch musste er sich zurückhalten. Es würde eine Menge Anstrengung kosten, doch er musste es versuchen. Schon allein ihretwegen. Etwas jedoch würde er nicht hinnehmen. Er würde gewiss nicht weiter dabei zusehen, wie sie sich den Arsch aufriss, während der Blonde in seiner Scheinwelt verweilte und nichts - absolut nichts - von den Gefühlen seiner Kameradin mitschnitt! Entweder er raffte es endlich, sodass sie dieses Thema endlich abhaken konnte oder er musste auf andere Weise versuchen das Mädchen von der Flachpfeife abzubringen. Er konnte es nur wiederholen: Gegen seine Gefühle konnte er nichts unternehmen, ebenso wenig allerdings gegen seine angeborene Sturheit. Er würde sicher nicht kampflos das Feld räumen, jedenfalls nicht, wenn der Querkopf nach wie vor nichts für das Mädchen empfand, denn dann hatte er eine reelle Chance sie doch noch auf den richtigen Pfad zu führen und auf sich selbst aufmerksam zu machen. Umgekehrt allerdings, würde er sich wohl damit abfinden müssen. Er wusste nur zu gut, wie lange sie schon für den Blonden schwärmte, da war es nur fair, wenn dieser ihre Gefühle endlich erwiderte. Zumindest bekäme sie dann den Lohn für all das, wofür sie in den letzten Jahren so hart gekämpft hatte. Er hingegen war nur eine Art Trostpreis. Tse, so niederschmetternd es auch sein musste, aber in diesem Kampf hatte er gegen Naruto quasi keinerlei Gewinnchancen... Weiterhin nachdenklich war er von da ab nach Hause geschlendert, um auf Nachricht der Hyuuga zu warten. Sie kam nie, was wohl nur bedeuten konnte, dass sie das Krankenhaus so schnell nicht wieder würde verlassen können. Er überlegte sich mehrmals, ob er sie in seinem jetzigen Gefühlschaos wieder besuchen sollte, entschied sich letztendlich aber dafür, wurde nur leider bereits am Eingang abgefangen. Es war nicht schwer ihn als einen Inuzuka zu identifizieren und da es aus seiner Familie sonst keinen Jungen in seinem Alter gab, passten jegliche Beschreibungen seine Person betreffend nur auf ihn. Die Erfolgsquote sie tagsüber zu treffen war also gleich Null. Diese Erkenntnis trieb ihn zurück zu der Dummheit der vergangenen Nacht und auch heute führte ihn das Schicksal wieder in Gestalt des Vierbeiners zu ihr. Es war als hätte sie ihn erwartet, hatte sie das Fenster ja bereits einen Spalt geöffnet. * Hoffnungsvoll starrte sie immer wieder hinüber auf den Sims, wünschte sich, dass Kiba ihr seinen Kumpel auch heute wieder zur Verfügung stellen würde, wenn er nun schon selbst nicht kommen konnte. Sie hatte von den Rumoren gehört, dass er versucht haben soll ins Krankenhaus zu kommen, dabei jedoch kläglich gescheitert war. Selbst Naruto war heute nur ganz kurz bei ihr gewesen, auch wenn sie allein der bloße Gedanke daran, dass er sie nicht vergessen hatte, aufbaute. Noch dazu hatte er versprochen auch morgen wieder vorbei zu schauen. Ein weiterer Grund, warum sie schleunigst einschlafen wollte, damit sie so die Nacht endlich hinter sich bringen und den kommenden Tag in die Arme schließen konnte. Kaum, dass sie mal einen Moment lang unachtsam gewesen war und vor sich hingeträumt hatte, sah sie aus den Augenwinkeln etwas in ihr Zimmer huschen. Wie immer erschrak sie, merkte jedoch schnell, dass es auch heute nur Akamaru war, der ihr Gesellschaft leisten wollte. Sofort hellte sich ihre leicht getrübte Miene auf und freudestrahlend drückte sie den Vierbeiner an ihre Brust. „Danke vielmals, dass du wiedergekommen bist... Ich hatte es zwar gehofft, aber... Naja, egal. Nun bist du ja hier!" Mit ausgestreckten Armen hielt sie den Kleinen etwas von sich und lächelte ihn wohlwollend an. „Na dann, Zeit ins Bett zu gehen, hm?" Das energische Schwanzwedeln des Kleineren genügte ihr als Antwort und wie angekündigt legten sich beide zum Schlafen nieder. Der nächste Abend verlief ähnlich und der darauf folgende Tag, brachte ihr endlich die Antwort auf ihre lang gestellte Frage. Sie erfuhr vom Termin ihrer Entlassung, der in zwei Tagen sein sollte. Nur noch 2 Nächte also, in denen der Junge ohne seinen Vierbeiner auszukommen brauchte und bis sie sich endlich persönlich bei ihm bedanken konnte. Das jedoch, war nicht das einzig Gute. Auch heute wieder, schneite Naruto bei ihr vorbei, wenn auch mit der Nachricht, dass er die nächsten Tage ganz in sein Training investieren wollte, aber sie verstand. Dennoch hatte sie gar keine Zeit groß darüber Trübsal zu blasen, lud er sie ja schon im nächsten Moment als Entschuldigung auf ein gemeinsames Essen ein, mit dem er ihre Entlassung zu feiern plante. Sie konnte es noch immer nicht fassen, doch es war wahr! Selbst, wenn der Junge es vielleicht als nichts besonderes ansehen mochte, für sie war es einer ihrer tausenden von unerfüllten Träumen. Schon allein beim Gedanken an dieses „Date" wurde sie rot und verspürte ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Blieb nur zu hoffen, dass sie sich dabei nicht wieder bis auf die Knochen blamierte. Mittlerweile war es wieder Abend geworden und voller Erwartung stand sie am Fenster, um dem Vierbeiner, sofort wenn er hier ankam, von ihren tollen Neuigkeiten zu berichten. Sicher freute er sich mindestens genauso wie sie sich selbst. Die Augen genießerisch geschlossen nahm sie einen wohltuenden Atemzug der erfrischenden Nachtluft und beobachtete einmal mehr den Sternenhimmel in seinem Glanz. Und auch, wenn sie wusste, dass es ein reines Hirngespinst war, sah sie sich bereits Hand-in-Hand mit dem Blonden unter einem solchen entlang wandern. Wer wusste es schon, vielleicht sogar bereits in zwei Tagen? Mit dem Sinn zwar wo ganz anders, bemerkte sie es diesmal trotzdem, als Akamaru über das Nachbardach auf sie zugeeilt kam. Ihr Lächeln gewann sogleich noch zusätzlich an Größe und wie immer wurde er bei ihr angekommen herzlichst begrüßt. „Schön, dass du endlich da bist, du glaubst gar nicht, was heute alles tolles passiert ist! Ich hab' erfahren, dass ich übermorgen wieder hier weg kann und Naruto-kun hat mich zum Essen eingeladen! Ich kann noch immer nicht fassen, dass er mit mir ausgehen will!" Wie auf Kommando stoppte das fröhliche Schwanzwedeln des Hundes und schier erstarrt stand er vor ihr. Sorge machte sich sogleich in ihrem Blick breit, ebenso aber auch Verwunderung, über seinen plötzlichen Umschwung. „A-Alles ok, Akamaru-kun? Fr-Freust du dich denn gar nicht für mich?" Ein leises Jaulen und ehe sie sich versah, tapste der Vierbeiner auf ihr Bett zu, rollte sich auf der üblichen Stelle zusammen. Etwas verwirrt sah sie ihm nach, gab aber nach leichtem Kopfschütteln klein bei und beendete ihre Grübelei. Sie kannte nur einen, der die Stimmungen des Hündchens deuten konnte, und das war Kiba. Alle Versuche es selbst zu probieren würden eh nur scheitern. Den Kleinen noch immer leicht besorgt musternd, legte sie sich schließlich zu ihm. Er hatte die Augen bereits geschlossen, wohl das erste mal, dass er eher schlief, als sie selbst. Hm...vielleicht war er ja krank? Aber wenn dem so wäre, wüsste Kiba sicher bescheid und hätte ihn gar nicht erst herkommen lassen, auch wenn er wusste, dass sie dann wieder unruhiger wurde. Sein vierbeiniger Kumpel ging einfach vor, was sie auch gut verstehen konnte. Sie beneidete die starke Bindung, die die beiden zueinander hatten, obwohl sie doch zwei völlig unterschiedlichen Arten angehörten. Es musste großartig sein sich einander so verwandt zu fühlen. Einerseits noch immer gemischte Gefühle den Vierbeiner betreffend, versuchte sie schließlich doch einfach zur Ruhe zu kommen. Weshalb auch immer er sich so sonderbar benahm, es handelte sich sicher nur um ein paar Problemchen, die ein Hundeleben nun mal mit sich brachte. Bei ihr verlief auch nicht jeder Tag rosig, wieso sollte es dann bei dem Kleinen anders sein? Minuten später war sie eingeschlafen. * Hingegen dem Mädchen tat er die Nacht über kein Auge zu. Beobachtete stattdessen die ganze Zeit aus treuen Hundeknöpfen ihre entspannten Gesichtszüge und zählte die Momente, in denen sie Luft holte. Es war seltsam, dass er sich auf einmal an den banalsten Dingen, die sie tat, erfreuen konnte. Ein krasser Gegensatz zu seiner für normal wilden Natur, die nur Beschäftigung in Sachen fand, die actionreich waren. Er konnte es noch immer nicht fassen. Naruto sollte sie tatsächlich auf ein Date eingeladen haben? War er etwa doch endlich aufgewacht? Falls ja, hätte er das nicht schon etwas früher machen können? So vor einer Woche ca., als er noch nicht damit begonnen hatte Gefühle für seine Kollegin zu hegen?! Wenn es sich denn tatsächlich nur um diese Zeitspanne handelte, aber er wollte es eigentlich gar nicht zu genau wissen. Fakt war, dass er momentan nicht wusste, ob er sich für Hinata freuen sollte oder nicht. Ein kleiner Teil, der noch immer auf ihre Freundschaft fixiert war, tat es, der andere jedoch, von Eifersucht gesteuert, zöge am liebsten sofort los, um dem Blonden eine über zu braten. Innerlich aufseufzend stand er von seinem Schlafplatz auf und tapste hinüber zum Fenster, um, wie an jedem Morgen, wieder zu verschwinden. Zu dumm, dass sie seinen Ausgang diese Nacht nicht offen gelassen hatte... Sie zu wecken kam für ihn im Moment nicht in Frage, weshalb er sich, vor dem Fenster angekommen, zurück in seine menschliche Gestalt verwandelte, um sich selbst seinen Weg nach draußen zu bahnen. Bereits eine Hand auf den Griff vor sich gelegt, hielt er mitten in seiner Bewegung noch einmal inne und drehte sich zu ihr um, musterte mit nachdenklichem Blick ihre zierliche Gestalt, die noch immer so sorglos auf der Matratze ruhte. Sie war so ahnungslos, doch damit musste er sich abfinden. Sie würde ihn niemals sehen, ebenso wenig wie Naruto sie sah, obwohl seit gestern alles darauf hindeutete, dass er es doch tat. Um so geringer wurde die Möglichkeit, dass sie schlussendlich doch auf IHN aufmerksam wurde. Eine ganze Weile noch stand er untätig im Raum, während das warme Morgenlicht ihn langsam in sein gleißendes Rot tauchte. Es wurde wirklich Zeit dass er ging, doch obwohl er das wusste, tat sein Körper nicht, was ihm sein Verstand riet, steuerte nun stattdessen wieder auf das Bett zu, um direkt daneben erneut zum Stillstand zu kommen. Wie in Trance blieb sein Blick auf ihr hängen und obwohl sein Kopf noch immer drängelte zu verschwinden, hörte er nicht auf ihn. Ganz vorsichtig, um auch ja nicht das kleinste Geräusch zu machen, ging er an Ort und Stelle in die Hocke, stützte seinen Oberkörper anschließend auf der Seite des Bettes auf, wo er noch bis vor wenigen Minuten in Gestalt Akamaru's über sie gewacht hatte. Wie von selbst richtete sich eine Hand auf ihr Gesicht aus und strich eine ihrer dunklen Strähnen beiseite, die es bedeckte und erst eilende Schritte auf dem Flur machten ihm bewusst, was er hier tat. Erschrocken über sich selbst fuhr er zusammen und zog seine Finger ruckartig wieder an sich. Er war so ein verdammter Idiot! Was verzapfte er da schon wieder?! Endlich verstand er, stand bestimmt vom Boden auf und trat einmal mehr ans Fenster, um sich endlich aus dem Staub zu machen. Davor angekommen stockte er noch einmal kurz, biss dann aber kopfschüttelnd die Zähne zusammen und drückte den Griff zur Seite. Er konnte nicht bleiben! Kaum, dass das leise Knacken vor sich ertönt war, vernahm er ein weiteres hinter sich. Einem Herzstillstand nahe schreckte er auf und verweilte von da ab regungslos, in der Hoffnung so nicht für noch mehr Aufruhr zu sorgen. Abgesehen davon, hatte er eh keine andere Wahl, da sein gesamter Körper wie gelähmt war. „K-Kiba-kun...?" Nun war es so weit. Einen Moment lang setzte sein Herz aus, nur um im Anschluss doppelt so schnell weiter zu schlagen. Das konnte nicht sein - das durfte es nicht! Er wagte es nicht sich über die Schulter zu blicken, zu groß war die Angst davor ihr in die Augen zu sehen. Ihrer Stimme hatte er noch immer deutlich Müdigkeit entnehmen können, nichtsdestotrotz hatte sie ihn erkannt und würde beginnen Fragen zu stellen. Er saß in der Falle... ************** Tja, was soll man dazu sagen? Ich glaube wir alle sollten Kiba gratulieren, dass er es endlich kapiert hat! Und auch, wenn er meinte, er sei nicht begriffsstutzig, mal ehrlich - ist er doch! XD Wer weiß, vielleicht hat er ja gerade deshalb auch mehr Chancen bei Hina? ;) Nach all der Mühe bettle ich diesmal ganz offen um Kommis! Diesmal brauch ich die Teile einfach, um mich darin bestätigt zu fühlen, dass das Chap so gut gelungen ist, wie ich meine, dass es ist >.>° Also büdde Leutz, ich hämmer hier für euch die Tasten durch, dann könnt ihr das auch mal machen, genug Stoff zum kommentieren dürft' ja geboten sein XD (Wartet ihr schon drauf, dass mich endlich einer zum Schweigen bringt? *gg* Gott, es ist eindeutig zu spät (00.25Uhr)..., wenn ich das heute früh lese, muss ich mich sicher selbst ohrfeigen, aber egal...) Man sieht sich beim nächsten Chap, diesmal jedoch hab ich keinen Schimmer, wann das kommt. In 'ner Woche sind Ferien, von daher stehn die Chancen gut, dass es nicht all zu lang dauert, aber ich will nicht wieder leere Versprechungen machen, also lasst euch überraschen XD Baibai! LG, dat Reye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)