Schwere Entscheidungen von Run_Tao (Was soll ich tun?) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Stille herrschte auf den Straßen von Dobbie Village als Anna mitten in der Nacht, in Gedanken versunken durch diese schlenderten. Nur das Rauschen des Windes durchbrach diese Stille gelegentlich und es schien das blondhaarige Mädchen auf unerwartete Art und Weise zu beruhigen. Es ließ diese Beunruhigung in ihrem Innern abklingen, war jedoch nicht in der Lage diese gänzlich verschwinden zu lassen. Ihre Gedanken kreisten um das Treffen mit Hao und seine Worte erklangen erneut in ihrem Kopf. °Wir werden uns bald wiedersehen, Brüderchen. Dann werde ich aber nicht so nett sein wie heute, das verspreche ich dir° Ihre Freunde schienen es zu ignorieren aber sie wollte und konnte die Tatsache nicht einfach außer Acht lassen, dass Hao nicht sie sondern Yoh bedroht hatte.   °Bei unserem nächsten Treffen werde ich dir das nehmen, was dir auf der Welt am wichtigsten ist°   Sie senkte ihren Blick zu Boden, wollte sich nicht eingestehen, dass ihre Freunde durchaus im recht lagen. Haos Blick war bei diesen Worten auf sie gerichtet gewesen, das konnte sie nicht bestreiten.   °Du kannst sie nicht beschützen° Ein kalter Windhauch steifte sie, wurde durch eine plötzlich Wärme ersetzt ehe sie erneut diesen kalten Wind auf ihrer Haut spüren konnte. °Außerdem wird sie ihre Meinung schon ändern. Nicht wahr, mein Engel?° Ihre Gedanken wurden abrupt unterbrochen als sie plötzlich gegen eine Person stieß. Das Mädchen verlor das Gleichgewicht, drohte zu fallen doch eine behandschuhte Hand packte sie im letzten Moment am Oberarm und ersparte ihr so die schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden. „Da hat es aber jemand eilig“, erklang die Stimme dieser Person, die ihr nur allzu gut bekannt war und Anna stockte. Mit geweiteten Augen hob sie ihren Blick, sah in die braunen Augen ihr gegenüber, die grausamer nicht hätten sein können. „Hao…“, hauchte sie, versuchte aus reinem Reflex vor ihm zurückzuweichen was ihr jedoch nicht gelang da er sie noch immer am Oberarm festhielt. „Schön, dass du gekommen bist, mein Engel“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Er verhielt sich als wenn sie sich an diesem Ort verabredet hätten. Als wenn sie zu einem Treffen gekommen war, das er geplant hatte und vielleicht war genau dies der Fall.   „Was willst du schon wieder?“, brachte sie nach einiger Zeit heraus und machte ein paar Schritte rückwärts als er sie endlich wieder losließ.   „Warum denn so überrascht, mein Engel? Ich sagte doch, dass ich mit dir sprechen möchte“   Anna erinnerte sich an seine Worte. Er hatte es wirklich erwähnt, das konnte sie nicht leugnen und plötzlich verfluchte sie sich. Warum hatte sie nicht auf Run gehört? Immer musste sie ihren Dickkopf durchsetzen und nun sah sie ja, was sie davon hatte. Sie stand ganz alleine ihrem größten und mit Abstand gefährlichsten Feind gegenüber und war ihm auch noch hilflos ausgeliefert, weil sie nicht einmal daran gedacht hatte sich etwas zu ihrer Verteidigung mitzunehmen. Weder ihre Perlenkette noch eine andere Waffe, die ihr gegen ihn vielleicht geholfen hätte. Wenn er sie leben ließ, würde sie sich zuerst Ohrfeigen, das versprach sie sich.   „ ...Also, hier bin ich“, sie verschränkte ihre Arme vor der Brust, zwang sich zur ruhe „Worüber willst du mit mir sprechen?“   „Über uns, mein Engel“   Schneller als sie hätte reagieren können machte er einige Schritte auf sie zu bis er schließlich kurz vor ihr zum stehen kam. Sie machte einen erschrockenen Laut als er sie an den Hüften packte und nahe an sich heranzog. Ihre Augen weiteten sich als er plötzlich ihr Kinn packte und ihren Lippen mit seinen eigenen gefährlich nahe kam. Als ihre Lippen sich trafen, nur für eine Sekunde, registrierte Anna erst, was er gerade tat, stieß ihn von sich und machte ängstlich einige Schritte rückwärts, stolperte und landete nun doch ungebremst auf dem harten, unnachgiebigen Boden.   „Da ist aber jemand schüchtern“ Er trat auf das am Boden sitzende Mädchen zu, die sofort zurück rutschte bis sie mit ihrem Rücken an einen Baum stieß, sich nun wirklich in der Falle sah. „Was willst du, Hao?“, fragte sie mit einem Beben in der Stimme. „Dich“, antwortete Hao ihr ohne jegliches Zögern „Ich will dich. Das weißt du doch“   Ja, das wusste sie. Es war ihr in den vergangenen Minuten mehr als nur klar geworden. Immerhin hatte er es ihr anschaulicher und beängstigender nicht demonstrieren können. Und dennoch ließen seine Worte sie erstarren. „Es ist völlig egal, wie oft du fragst“, sagte sie während sie ihre Angst zu unterdrücken versuchte, was ihr in dieser Situation nicht ganz gelingen wollte „Meine Antwort wird dieselbe bleiben“   Hao lachte laut auf und Anna wusste nicht ob er lachte, wegen des Zitterns das man deutlich aus ihrer Stimme heraushören konnte oder wegen der erbärmlichen Position in der sie sich nun befand.   „Ich habe mir bereits gedacht, dass dies deine Antwort sein würde. Wie ich schon sagte: Kratzbürstig wie immer“   Langsam, so das es die Angst in ihrem Innern noch weiter schürte, kniete er sich zu ihr hinab, kam ihrem Gesicht mit seinem ein weiteres Mal gefährlich nahe, was sie erneut zurückweichen ließ.   „Und so wunderschön. Was für eine gefährliche Mischung, findest du nicht auch, Anna?“ Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt „Wunderschön und doch so schwach...“   Sie konnte seinen warmen Atem bereits auf ihren Lippen spüren und wusste, dass es erneut zu einer ungewollten Berührung ihrer Lippen kommen würde, wenn sie nicht etwas unternehmen würde. Schnell hob sie ihre linke Hand, holte aus um ihm eine Ohrfeige geben zu können, wurde jedoch schon im nächsten Moment von ihm am Handgelenk gepackt.   „Das du mich schlagen willst, ist aber gar nicht nett. Hatten wir das nicht schon einmal, meine Liebe?“, fragte er mit einem Grinsen auf den Lippen und Anna wusste genau, dass er auf ihre Begegnung von vor drei Jahren anspielte. Damals hatte sie ihn in einem unvorbereiteten Moment treffen können. Und noch bevor sie ihre andere Hand zum Schlag heben konnte schloss sich auch um ihr rechtes Handgelenk eine Hand die sie unnachgiebig festhielt, ihr gar keine Chance für weitere Bewegungen mehr gab.   „Wir wollen doch nicht, dass du etwas tust, was du später noch bereuen würdest“ Er schüttelte mit einem leichten Lächeln auf den Lippen den Kopf als sie den verzweifelten Versuch startete ihn treten zu wollen. „Es reicht, Anna“, zischte er als Anna einen erneuten Versuch starten wollte und den Griff um ihre Handgelenke verstärkte sich. „Ohne Waffe bist du kein Gegner für mich“ Wahrscheinlich wäre sie nicht einmal mit einer Waffe ein ebenbürtiger Gegner für ihn gewesen und dennoch wollte, konnte sie es einfach nicht wahrhaben. Wollte erneut einen Versuch wagen doch sie erstarrte erneut als er ihr erneut näher kam, ihre Lippen erneut mit seinen eigenen für einen kurzen Moment streift, ehe sein Mund zu ihrem Ohr fuhr. „Du brauchst keine Angst zu haben“, hörte sie ihn leise in ihr Ohr flüstern bevor er ihr einen Kuss auf den Hals hauchte was die Angst in ihr nur noch mehr schürte.   „Ich werde dich jetzt wieder loslassen“, warnte er sie leise vor ehe sein Griff sich leicht lockerte „Aber ich an deiner Stelle würde nichts unüberlegtes tun“ Sie konnte das Grinsen auf seinen Lippen geradezu aus seiner Stimme heraushören „Sieh das ruhig als Warnung an“   Dann verschwand der Griff um ihre Handgelenke, jedoch machte er keinerlei Anstalten von ihrem Hals abzulassen auf dem er erneut einen Kuss hauchte.   „Was möchtest du von mir, Hao?“, fragte sie leise. Sie traute sich aus einem ihr unerklärlichen Grund nicht, ihn von sich zu stoßen.   „Alles. Dein Herz, deine Seele...“   Eine seiner Hände legte sich auf ihren Oberschenkel, fuhr an diesem auf und ab, was sie erzittern ließ während er ihr erneut einen Kuss auf den Hals hauchte. „...deinen Körper, dein Leben“   „Ich bin verlobt“, sagte sie als wenn es etwas an seiner Meinung ändern würde „Ich bin mit Yoh verlobt... Mit deinem Bruder“   Er lachte erneut auf, ließ zu ihrer Erleichterung von ihrem Hals ab, setzte sich wieder so hin, dass sie ihm wieder ins Gesicht sehen konnte. Die Hand auf ihrem Oberschenkel verschwand jedoch nicht, strich noch immer auf und ab.   „Du bist noch mit meinem Bruder verlobt“, korrigierte er sie grinsend „Es wird nicht mehr für lange so sein“   „Genau“, stimmte sie ihm in einem Anflug von Wut zu „Weil ich bald seine Ehefrau sein werde“   „Meine Pläne sehen anders aus, meine Liebe“, lachte Hao laut auf und nun konnte die Blondhaarige geradezu spüren wie es kälter um sie herum wurde „In einem muss ich dir recht geben. Du wirst eine Asakura werden“ Sie sah in seine Augen als er die nächsten Worte über die Lippen brachte „Nur wirst du dies nicht an der Seite meines Bruders“ In seine Augen trat ein unergründlicher Ausdruck „Du gehörst mir“   Wut machte sich plötzlich in ihr breit als er sich erneut nach vorne beugte um ihr einen Kuss auf die Lippen zu hauchen den sie jedoch verhinderte indem sie ihren Kopf zur Seite wandte.   „Ich bin nicht dein Eigentum“   „Noch nicht", korrigierte er sie erneut und es ließ in Anna erneut eine Wut aufkommen, der sie nicht mehr gewachsen war.   „Du gehörst noch nicht mir“   Seine Hand legte sich an ihr Kinn, packte dieses und drehte ihren Kopf wieder so, dass sie ihm ins Gesicht sehen musste als er ihr erneut einen Kuss aufzwingen wollte.   „Aber auch das ist nur noch eine Frage der Zeit“   Erneut holte sie mit ihrer Hand aus als die Wut ins unermessliche anstieg. Doch auch diesmal hielt er ihre Hand ohne große Mühe auf.   „Aber, aber“ auf seine Lippen schlich sich ein grausames Grinsen „Und ich hab gedacht, dass du ein schlaues Mädchen bist“   Anna keuchte erschrocken auf als der Griff um ihr Handgelenk sich verstärkte und die Hand an ihrem Oberschenkel sich plötzlich schmerzhaft erhitze.   „Du solltest doch brav stillhalten“   Ihre Atmung beschleunigte sich als die Hand an ihrem Oberschenkel sich immer mehr zu erhitzen schien und der Schmerz ihr Tränen in die Augen trieb.   „Ich verkneif mir schon die ganze Zeit aus reinster Höflichkeit die Tatsache, dass ich dich mit nur einer kleinen Handbewegung flambieren kann, meine Liebe“ Der Schmerz verebbte genauso plötzlich wie er gekommen war „Du hast mich verstanden“   Er ließ sie erneut los, wich jedoch keinen Zentimeter zurück und Anna sah ihn mit geweiteten Augen an. Die Angst war mit einem Mal gewachsen und plötzlich wurde ihr klar, dass Hao nicht mehr der war, der er noch vor einem Jahr gewesen ist. Er war grausamer, bösartiger und stärker. Und plötzlich erkannte sie diesen Ausdruck in seinen Augen: Es war pure Mordlust die ihn antrieb.   „Weil ich gerade gute Laune habe, will ich dir einen Vorschlag machen“, wechselte er plötzlich sowohl das Thema als auch seine Stimmlage als er ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht strich.   „Ich will, dass du mit mir kommst“ „Und wenn ich mich weigere?“,zischte Anna trotz ihrer vor Angst zitternden Stimme. Sie wusste, dass sie keine Chance gegen Hao hatte und ihn allein deshalb wohl nicht provozieren sollte, wenn sie an einem Stück aus dieser Sache wieder hinauskommen wollte doch es wiedersprach einfach ihren Prinzipien einfach aufzugeben. „Dann nimmt das ganze einen Verlauf, den du ganz sicher nicht durchmachen willst“ Anna wusste, dass sie ihm jedes Wort glauben konnte. Er war bereit sie ins Unglück zu stürzen nur im sie anschließend mit sich nehmen zu können. „Willst du mir drohen?“, zischte sie dennoch obwohl sie die Antwort bereits kannte und wie zu erwarten war schlich sich auf die Lippen ihres Feindes ein bösartiges, amüsiertes Lächeln. „Fühlst du dich denn bedroht?“ Anna schloss ihre Augen für einen kurzen Moment, atmete die kühle Nachtluft tief ein. Sie versuchte ihre Angst zu unterdrücken, versuchte Haltung zu bewahren. Ohne es wirklich zu registrieren rutschte sie weiter zurück, presste sich fester gegen den Baum an ihrem Rücken, was ihr lediglich einen amüsierten Blick Haos einbrachte. „Wie hast du uns überhaubt gefunden?“, fragte sie Hao während sie seine Worte zu ignorieren versuchte. „Uns?“, stellte er die Gegenfrage „Ich wollte doch nur zu dir“ Der Ausdruck in seinen Augen schien ihr mitteilen zu wollen, das er wohl oder über die Wahrheit sagte. Er war einzig und allein ihretwegen zurückgekommen. Ihretwegen begann dieser sinnlose Krieg von neuem. „Also...“, begann sie erneut während ihre Wut erneut zunahm „Wie hast du mich gefunden?“, korrigierte sie sich selbst und er lachte erneut auf. „Ist das dein Ernst?“, fragte er „Ich meine, denkst du echt, ich finde dich nicht wenn ich dich sehen will, mein Engel?“ Anna traute sich nicht weiter auf dieses Thema einzugehen. „Du bereust es, nicht wahr?“, fragte er und packte sie erneut am Kinn als sie ihren Blick abwenden wollte „Du bereust es, nicht auf deine kleine Freundin gehört zu haben. Du bereust es hierher gekommen zu sein“ Anna erwiderte nichts, sah ihm einfach nur weiterhin in die Augen. Sie versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass er sie die ganze Zeit im Auge behalten hatte. Er wusste, dass Run ihr diesen Spaziergang hat ausreden wollen. Er wusste, dass sie nur hier war, weil sie sich nicht dem Rat ihrer Freundin hat beugen wollen und Anna gab es nicht gerne zu doch es entsprach durchaus der Wahrheit, dass sie es bereute. Sie hätte niemals alleine losziehen dürfen. „Weshalb wolltest du mit mir sprechen?“, wiederholte sie erneut ihre Frage und in ihrer Stimme konnte man die Angst deutlich heraushören und dennoch war Anna froh, dass sie wenigstens etwas raus gebracht hatte und ihre Stimme nicht versagt hatte. Hao grinste, ließ ihr Kinn wieder los. „Kommen wir zu meinem Angebot“ Er lachte leise auf, ignorierte ihre Frage wissentlich erneut „Du willst deine Freunde retten, nicht wahr?“, fragte er sie und er wusste bereits was sie ihm antworten würde. Ja, sie wollte ihre Freunde retten. Wenn es sein musste, würde sie sogar sterben für sie. Doch Hao würde alles zu seiner Zeit regeln. „Ich lasse dir die Wahl, Anna. Ihr Leben liegt in deinen Händen. Kommst du mit mir, verschone ich jeden einzelnen von ihnen. Tust du es nicht, werde das aus dem Weg räumen, was dich hier hält“ Annas Augen weiteten sich. Wie konnte er ihr drohen ihre Freunde zu töten während er noch immer dieses widerwärtige Lächeln auf den Lippen hatte? Sie wusste genau, dass er seine Drohung einfach wahr machen konnte. Wenn er wollte, könnte er ihre Freunde einfach aus dem Weg räumen. Es wäre kein Problem für ihn und dennoch wollte etwas in ihr einfach daran glauben, dass sie gemeinsam eine Chance gegen ihn hätten. Etwas in ihr wollte daran glauben, das er nicht unbesiegbar war. „Du hast keine Chance, Hao“, erwiderte sie leise ohne ihren Worten wirklich glauben zu schenken „Du hast keine Chance im Kampf gegen Yoh und die anderen“ Hao zog eine Augenbraue in die höhe und sah sie fast schon verwundert an.   „Glaubst du das wirklich? Muss ich dir demonstrieren, wer wirklich keine Chance hat?“   Sie antwortete nicht, sah diesem Mistkerl einfach weiterhin in dieses Gesicht, das dem ihres Verlobten so gleich war und doch gleichzeitig so fremd. „Wenn du darauf bestehst kann ich ein paar deiner Freunde töten“ Annas Augen verengten sich, ihre Finger verkrampften sich zu einer Faust. „Lass meine Freunde aus dem Spiel!“ „Das geht leider nur wenn du mit mir kommst“ Alles in ihr schrie danach einen erneuten versuch zu starten ihn zu schlagen doch sie wusste ganz genau wie dies enden würde und ihn zu provozieren wäre wohl kein besonders schlauer Schachzug. „Woher...“, sie stockte atmete tief durch „Woher soll ich wissen, dass ich dir vertrauen kann?“ Er lächelte erneut und dieses grausame, bösartige Lächeln schien ihr plötzlich so seltsam vertraut. „Kannst du nicht“, antwortete er ihr und dennoch dachte Anna einen Moment lang einfach nur über seine Worte nach, ließ sich seinen Vorschlag durch die Gedanken gehen und sie kam zu einem verzweifelnden Entschluss:   „ … Egal was ich tue, alles würde auf dasselbe hinauslaufen“   „Genau“ er hauchte ihr erneut einen Kuss auf die Lippen, gegen den sie sich diesmal nicht wehrte.   „Wie ich schon sagte. Du gehörst mir“, flüsterte er ihr gegen die Lippen ehe sein Mund wieder zu ihrem Ohr fuhr.   „Ich bin kein Monster, Anna“, sie spürte wie seine Zunge ihr über die Ohrmuschel fuhr und sie durchfuhr ein Schauer während seine offensichtliche Lüge sich tief in ihren Gedanken zu verankern schien „Deshalb gebe ich dir genau drei Tage Bedenkzeit. Wenn ich wiederkomme will ich eine Entscheidung, verstanden?“   Anna nickte unnötiger Weise während er erneut begann Küsse auf ihrem Hals zu verteilen. Sie riss mit einem leisen Schrei ihre Augen auf als sie plötzlich spürte, wie seine Zähne sich in die zarte Haut ihres Halses bohrten. Sie spürte warmes Blut an ihrem Hals hinab laufen und wollte erneut aufschreien, was Hao mit einer Hand auf ihrem Mund jedoch zu verhindern wusste. Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen als sie versuchte ihn von sich wegzudrücken. Doch es schien ihm rein gar nichts auszumachen. Stattdessen bohrten sich seine Zähne fester, sogar tiefer in ihr Fleisch, ließen sie noch lauter aufschreien und ihre Gegenwehr Sekunden später auch stoppen. Erst nach einiger Zeit in der Anna weinend stillgehalten hatte, spürte sie, wie die Zähne sich wieder aus ihrem Fleisch zogen und dennoch diesen pochenden Schmerz hinterließen. Grinsend erschien sein Gesicht wieder vor ihr und sie sah zu, wie er ihr Blut, das in einem feinen Rinnsal an seinem Mundwinkel hinab rann, mit dem Handrücken wegwischte.   „Nur ein kleines Andenken“, sagte er und wischte ihr übertrieben sanft eine Träne von der Wange „Damit du mich nicht vergisst“ sein Mund folgte um ihr ebenfalls einige Tränen von den Wangen küssen zu können ehe seine Lippen wieder auf ihre trafen und seine Zunge wenige Sekunden später in ihren Mund eindrang. Sie konnte ihr eigenes Blut schmecken und in ihr stieg ein Selbsthass auf. Was tat sie da? Sie war verlobt und dennoch wehrte sie sich nicht einmal gegen diesen Kuss? Nein, sie saß nur am Boden, weinte und hoffte, dass er endlich gehen würde. Wie erbärmlich sie doch war.   Hao löste sich nach einiger Zeit wieder von ihr, hauchte ihr noch einen letzten Kuss auf die Lippen bevor er sich mit einem letzten, zufriedenen Blick auf ihren Hals erhob und ihr den Rücken zuwandte.   „Du solltest die Wunde behandeln lassen, mein Engel“, riet er ihr während er eine Hand zum Abschied hob „Das sieht echt übel aus“   Damit umhüllte ihn eine roten Flamme und plötzlich war sie wieder alleine. Mit diesem Schmerz, diesem Selbsthass und ihren Tränen, die nichts von alldem zu lindern vermochten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)