Ek sapna...ki nahin? von -Suhani- (Ein Traum...oder nicht? (Sess/Kago)) ================================================================================ Kapitel 3: Zukunft ------------------ Kapitel 3- Zukunft Kagome fuhr hoch. Hektisch sah sie sich um. //Ich bin in meinem Zimmer!// dachte die erschrocken. Ihr Blick wanderte zu dem Kalender, der an der Wand hing. //Der Kampf gegen Naraku ist nach diesem Kalender vier Tage her. Was ist hier los? Wieso bin ich in meiner Zeit? Woher weiß Kalpana das? Etwa weil sie meine Schutzfee ist?// fragte sich die 15-jährige in Gedanken. Vorsichtig schlug sie die Decke zurück und stand auf. Ihr wurde kurz schwindelig und sie setzte sich auf die Bettkante. „Mama?“ rief sie leise mit krächzender Stimme. Die Tür ging langsam ein Stück auf und Sota’s Kopf lugte hinein. Mit großen Augen sah der Kleine seine Schwester an. „Mama! Sie ist wach!“ rief er über seine Schulter hinweg hinunter. Dann lief Sota zu seiner Schwester und umarmte sie. „Ich bin so froh, dass du wieder wach bist, nee-chan! Wir haben uns totale Sorgen um dich gemacht!“ sagte er. Ihre Mutter kam herein. „Kagome, Kind, du bist wieder wach!“ freute auch sie sich und umarmte ihre Tochter. „Was ist denn passiert?“ fragte die Schwarzhaarige verwirrt. Sie wollte wissen, wieso sie hier in ihrer Zeit war. „Gestern Abend hat Inu Yasha dich hierher gebracht und gemeint, dass wir uns besser um dich kümmern könnten und dass du dich erst mal einige Zeit ausruhen solltest. Wir haben einen Arzt gerufen, der hat dich gründlich untersucht, dir eine Spritze gegeben und gemeint, dass du nur ein paar Tage Ruhe brauchst. Ich bring dir das Essen hoch. Wir haben was vom Chinesen bestellt, das magst du doch so gerne. Und ich sage Opa, dass er aufhören kann zu beten.“ meinte Frau Higurashi, stand auf und verließ das Zimmer. „Wir haben uns total erschrocken, als Inu Yasha mit dir so reingekommen ist. Was ist denn drüben passiert?“ fragte Sota. „Wir haben den finalen Kampf mit unserem Erzfeind bestritten. Inu Yasha hat mir was zugerufen und mich so abgelenkt. Ich wurde getroffen und bewusstlos. An mehr erinnere ich mich nicht. Am Besten ich nehme nach dem Essen ein heißes Bad und geh dann wieder rüber.“ erwiderte Kagome. Sota schluckte kurz. „Also…essen ist in Ordnung, baden auch, gehen könnte auch noch gehen, nur du wirst dir wohl ein anderes Ziel suchen müssen…Inu Yasha meinte, dass es besser sei, wenn du eine Zeit lang nicht mehr zu ihm gehen würdest. Darum hat er die Splitter des Shikon no Tama genommen und gesagt, dass er den Brunnen versiegeln würde, damit du dich in aller Ruhe erholst. Wenn er der Meinung ist, dass du ganz gesund bist, dann wird er dich wieder abholen und er hat gesagt, dass er dich heute noch mal besuchen wollte, um dir das alles selber zu erklären.“ sagte er. Kagome sah ihn fassungslos an. „Das…das hat er doch nicht zu entscheiden.“ meinte sie nur. Ihre Mutter kam mit einem Tablett herein. Sie stellte ihrer Tochter das dampfende Essen in den Pappschachteln hin. „Guten Appetit. Und wenn du noch was brauchst, dann ruf einfach nach mir.“ Damit waren die Geschwister wieder allein. „Ich muss noch Hausaufgaben machen. Guten Hunger.“ Sota schloss die Tür hinter sich. Kagome war wütend. Was dachte dieser Hanyou sich nur? Dass er bestimmen konnte, wohin sie ging und wohin nicht? Da hatte er kein Recht zu! //Aber vielleicht ist das ja die dritte Prüfung. Ich muss zu Sesshoumaru gelangen, auch wenn der direkte Weg versperrt ist…// dachte sie und schlang das chinesische Essen runter. Am Ende hatte sie noch den Glückskeks. //Ich liebe die Dinger…// schoss ihr durch den Kopf und sie brach den Keks auseinander. Während sie den Keks aß entfaltete sie das kleine Zettelchen. Finde Schicksal und es wird alles kommen, wie es kommen muss. Kagome grinste leicht. Die Chinesen hatten schon wirklich verrückte Sprüche auf die Glückskekszettel gemacht. Das Mädchen stellte die geleerten Pappbecher auf das Tablett und trug es runter in die Küche. Dann lief sie die Treppe hoch und verschwand im Bad. Als sie im dampfenden Wasser lag, hatte sie endlich die nötige Entspannung um sich auf die Prüfung zu konzentrieren. //Inu Yasha kann mir nicht verbieten wieder in seine Zeit zu gehen. Immerhin bin ich nicht sein Eigentum! Aber was, wenn er den Brunnen weiter blockiert und ich wirklich nicht zurück kann? Wie soll ich dann zu Sesshoumaru gelangen? Ob es noch einen anderen Weg in die Vergangenheit gibt?// fragte sie sich und spielte mit dem weißen Schaum. Einige Zeit später saß Kagome in ihrem Zimmer und malte unkenntliche Figuren auf ein Blatt. Sie hatte beschloss erst mal zu warten, was Inu Yasha tun würde. Wenn er sie nicht wieder in die Vergangenheit lassen würde, würde sie im Internet nachsehen, ob es irgendwo Überreste aus dem 16. Jahrhundert gab. Vielleicht fand sie ja eine Stelle, an der sie auch ohne die Shikon-Splitter in die andere Epoche wechseln konnte. Sie fuhr hoch, als es an ihrer Tür klopfte. „Ja?“ rief sie. „Kagome, Inu Yasha ist hier. Soll ich ihn zu dir schicken?“ fragte Frau Higurashi, die den Kopf zur Tür herein geschoben hatte. Ihre Tochter nickte. Keine Minute später stand Inu Yasha vor ihr. Sie bedeutete ihm sich auf’s Bett zu setzen. „Wie geht es dir?“ fragte er. „Besser, Danke. Was ist mit den anderen? Sind sie verletzt? Ist Naraku tot?“ wollte Kagome wissen. Der Hanyou brauchte einige Sekunden um die Fragen zu ordnen. „Den anderen geht es gut. Sie haben nur ein paar Kratzer abbekommen. Naraku ist tot, wir haben es gemeinsam geschafft ihn zu besiegen.“ erwiderte er dann. „Das ist toll! Was ist mit Sesshoumaru und Kouga?“ Inu Yasha schluckte. „Na ja…ohne die beiden wären wir alle getötet worden…dementsprechend sahen die beiden auch aus, als sie gegangen sind.“ erzählte er. „Und ihr habt sie gehen lassen, nachdem sie euch das Leben gerettet haben?“ fuhr Kagome ihr Gegenüber an. Erschrocken wich Inu Yasha ein Stück zurück. „Wir…wir haben noch versucht sie im Dorf zu behalten, aber Sesshoumaru hat sich ohne ein Wort davon gemacht und Kouga faselte nur irgendwas von einer heiligen Quelle und ist dann Sesshoumaru gefolgt. Wo die beiden hingegangen sind weiß ich nicht und wir haben uns nicht weiter um sie gekümmert, weil du immer noch verletzt und bewusstlos warst und wir dich so schnell wie möglich zur alten Kaede bringen wollten, weil wir nicht wussten, wie es um dich steht.“ berichtete er. „Heilige Quelle? Wie auch immer. Hilf mir packen. Ich will wieder zu den anderen.“ Kagome stand auf. „Bist du verrückt? Du bleibst erst mal hier und wirst wieder ganz gesund. Ich komme dich in einer Woche besuchen und wenn es dir da dann wieder gut geht, dann nehm ich dich auch wieder mit zu Sango, Miroku und Shippou.“ Auch Inu Yasha stand auf. Wütend funkelte die Kleinere ihn an. „Das hast du nicht zu bestimmen! Mir geht es wieder gut und ich will jetzt sofort wieder zurück!“ fauchte sie. „Nein! Du ruhst dich erst mal aus!“ gab der Hanyou zurück. „Aber…“ „Kein Aber! Du bleibst hier! Ich bestellt den anderen schöne Grüße von dir. Bis in einer Woche.“ Und damit war der Rotgekleidete aus dem geöffneten Fenster gesprungen. Wütend stampfte Kagome auf und knallte das Fenster zu. Die Scheiben zitterten bedrohlich, blieben aber heil. //Das darf einfach nicht wahr sein! Dieser arrogante Mistkerl!// dachte sie. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte, nahm sie ihren Laptop aus der Schublade und schaltete ihn ein. Im Internet suchte sie nach Überresten alter Bauwerke, die ungefähr aus dem 16. Jahrhundert stammten. //Das ist doch einfach nur blöd! Nichts zu…Moment…// Die Schülerin öffnete eine neue Seite und fand einen Artikel über ein antikes Schloss aus dem 16. Jahrhundert. //Alten Sagen zufolge sollen hier die Anführer der Inu-Youkai im 16. Jahrhundert gelebt haben. Alle befragten Priester bestätigen die Anwesenheit unheimlicher Auren, die nicht aus dieser Zeit zu stammen schienen. Trotz der Einwände zahlreicher Geistlicher, die meinen, dass die Geister der verstorbenen Dämonenherrschern sich rächen könnten, sowie von Naturschützern, die einige ausgestorben geglaubte Pflanzen und Tierarten entdeckt haben wollen, haben die heutigen Besitzer das alte Schloss zu einem Museum über das westliche Japan zur Zeit der kriegerischen Staaten umgebaut. Vor einer Woche hat die Eröffnung stattgefunden. Außer durch einige Naturschützer, die mit Plakaten das Fest gestürmt haben, und einige Geistliche, die Prophezeiungen über die Rache der Geister ausgerufen haben, hat es keine unangenehmen Überraschungen gegeben. Die Ausstellung umfasst viele alte Gemälde, die angeblich die Youkai-Fürstenfamilie darstellen, Schwerter, die magische Kräfte haben sollen, Rüstungen, die in Kriegen von Youkai getragen worden sein sollen, sowie einige edle Gewänder, von denen man sagt, dass sie aus Fellen magischer Wesen gefertigt seien und daher nicht verwesen sein. Kritiker behaupten, dass die Artefakte Fälschungen sein können und Antiquitäts-Spezialisten wollen sich die Gegenstände einmal aus nächster Nähe in aller Ruhe ansehen, was die Besitzer des Schlosses aber untersagen.// „Das ist es!“ rief Kagome freudig. Sie suchte noch schnell nach der Bahnverbindung zu dem Museum und schaltete dann ihren PC ab. Anschließend suchte sie sich einige Sachen zusammen, die sie auf ihrer Suche brauchen könnte. Geldbörse, Straßenkarte, Proviant und einige Klamotten zum Wechseln. Dann ging sie nach unten. Ihre Mutter stand in der Küche und machte den Abwasch. „Mama, ich fahr zu einem Museum über die Epoche der kriegerischen Staaten, das vor einer Woche eröffnet hat.“ sagte Kagome und wartete kurz, ob ihre Mutter was sagen würde. „Sei doch dann bitte so nett und nimm Sota mit. Der wollte sich die Ausstellung auch mal ansehen, aber Großvater und ich haben keine Zeit und alleine will ich Sota nicht gehen lassen.“ erwiderte Frau Higurashi. Die Schwarzhaarige öffnete den Mund um etwas dagegen zu sagen, schließlich wollte sie zu Sesshoumaru in die Vergangenheit, aber dann dachte sie daran, dass das hier die dritte Prüfung war und wenn die vorbei war, würde sich eh keiner mehr daran erinnern, was geschehen war. „Okay, mach ich. Ist er draußen?“ fragte die 15-jährige. Ihre Mutter nickte und Kagome verließ das Gebäude. Ihr kleiner Bruder fegte den Hof. „Sota, ich will in das neue Museum mit der Ausstellung über die Epoche der kriegerischen Staaten. Mama sagte, dass du auch darein willst. Du kannst mitkommen, wenn du willst.“ sagte sie. Sota nickte freudig und lief schnell ins Haus, um seinen kleinen Rucksack mit ein wenig Proviant zu füllen. Dann gingen die beiden Geschwister los zum Bahnhof, von wo aus sie mit dem Zug fuhren. Anschließend suchten die beiden sich den Weg durch die Straßen. Zum Glück war das neue Museum mit vielen Schildern ausgeschildert. Das Schloss sah wirklich toll aus. Die Fassaden waren weiß und die Dächer der einzelnen Gebäude, sowie die Brüstungen waren schwarz. Sota merkte nicht mal, dass sein Mund offen stand, als er das Schloss bewunderte. Kagome kaufte die Eintrittskarten und die beiden betraten den Schlosshof. Der Geruch von wilden, süßen Blumen stieg ihnen in die Nase und sie sahen unzählige Insekten auf den Blüten sitzen. Die Geschwister betraten das erste Gebäude, auf dessen Tür „Gästeflügel“ stand. Sie kamen an vielen Räumen vorbei, die abgeschlossen waren. Nur eine der Türen war offen. Kagome entdeckte eine kleine Metalltafel. „In diesem Flügel gibt es nur Gästezimmer, die alle so ausstaffiert sind, wie dieses hier.“ las sie vor. Staunend sah sie sich um. Ein riesiges Himmelbett, ein noch viel größerer Kleiderschrank und ein kleiner Schminktisch, unter dem ein Eimer stand. Im Mittelalter gab es hier wahrscheinlich sowohl Schminke als auch Wasser im Zimmer, aber um Diebstahl und Beschädigungen zu vermeiden, hatte man diese Dinge einfach weggelassen. Sota zog seine Schwester weiter. Der nächste Flügel trug den Namen Dienertrakt. Eine der Kammern war wie im ersten Flügel geöffnet. Sie war ziemlich klein und darin lagen drei Futons. Eine der Dienerkammern. Dann sahen die beiden sich noch die Küche und den Stall im Keller an. „Weißt du, Kagome, ich möchte mir den Schlossgarten noch mal etwas genauer ansehen. Da ich aber weiß, dass du lieber in den Fürstentrakt willst, lass es uns doch so machen, dass wir uns trennen und in einer Stunde wieder hier treffen.“ meinte Sota. „Okay, aber fass nichts an und sei vorsichtig. Geh mit niemandem mit.“ erwiderte seine Schwester. Der Kleine nickte und er und Kagome trennten sich. Die 15-jährige erkundete den Fürstenflügel. Das Gemach des Fürsten war wirklich riesig. Das Himmelbett war locker doppelt so groß wie das im Gästezimmer. Auch ein Eimer stand in einer Ecke, jedoch kein Schminktisch. Dafür gab es allerdings einen riesigen Kleiderschrank. So einen großen hatte Kagome noch nie gesehen. (<-- Das kann man jetzt auch zweideutig sehen…-.-) Das Zimmer kam ihr vertraut vor, aber sie wusste, dass sie noch nie in einem fürstlichen Schlafzimmer gewesen war, schon gar nicht in den eines Dämonenfürsten. Die anderen Besucher waren ebenfalls sehr fasziniert von der Einrichtung. Plötzlich tippte Kagome jemand auf die Schulter. Das Mädchen zuckte zusammen und drehte sich blitzschnell um. Vor ihr stand ein junger Mann. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.“ sagte er. „Ist schon gut, ich bin ziemlich schreckhaft.“ erwiderte die 15-jährige. „Mein Name ist Ynitsed. Ich bin der Leiter dieses Museums. Du bist mir aufgefallen, als du dieses Museum betreten hast. Ich würde dir gerne etwas zeigen. Ein Teil der Ausstellung, der erst in einer Woche eröffnet wird und dich ziemlich interessieren dürfte. Natürlich nur, wenn du Interesse hast.“ fuhr der Mann fort. „Natürlich hab ich Interesse. Vielen Dank. Mein Name ist übrigens Kagome.“ meinte Kagome. Ynitsed nickte kurz, ging voraus und das Mädchen folgte ihm. Die beiden gingen auf direktem Weg in den Keller, der Teil, der früher einmal die Kerker war. Immer vier der Zellen waren zusammengefasst worden und waren jetzt ein einziger Ausstellungsraum. „Ich bin sicher, dass du überrascht sein wirst, wenn ich dir das Zimmer jetzt zeige. Das hier sind die Räume, die sich mit den einzelnen Fürsten und ihren Frauen beschäftigen. Und ich möchte dir das Zimmer zeigen, das sich mit dem wohl berüchtigtsten aller Youkaifürsten beschäftigt. Sein Name war Sesshoumaru.“ sagte Ynitsed. Kagome stockte der Atem. Woher wusste der Mann, was sie mit Sesshoumaru zu tun hatte? Aber ihre Neugier war so groß, dass sie nicht fragte und dem Museumsleiter schweigend folgte. Das Zimmer war in orange gestrichen und überall standen Vitrinen herum. Vor der ersten Vitrine blieb Kagome stehen. Eine dämonische Aura ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Hinter dem Glas lag der Verursacher der unheimlichen Aura. Toukijin. „Wo…woher haben Sie dieses Schwert?“ fragte die Schwarzhaarige atemlos. „Es lag bei der Grabstätte des Youkais.“ erwiderte Ynitsed. Kagome schluckte. Grab? Das bedeutete, dass er tot war… Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals und mit zittrigen Knien ging sie weiter. In der nächsten Vitrine lag Tenseiga. Und sonst gab es noch die Rüstung Sesshoumaru’s zu begutachten, sowie seine Kleidung. Der Blick des Mädchens wanderte zu einer kleinen Metalltafel, die an der Wand hing. Neugierig las sie sie durch. Sesshoumaru *600 +1500 n. Chr. Sesshoumaru, Sohn des Inu no Taishou und seiner Frau Kimi, ist zu Lebzeiten für seine Grausamkeit bekannt gewesen. In Überlieferungen heißt es, dass er niemandem einen noch so kleinen Fehler verziehen hat und jeden Tötete, der ihm nicht den Gebührenden Respekt entgegen brachte. Angeblich hat er sogar seinen eigenen Bruder verachtet, weil dieser nur ein Halbdämon und damit unehrenhaft war. Menschen und Youkai fürchteten ihn gleichermaßen. „Ist etwas über seine Todesursache bekannt?“ fragte Kagome. Ynitsed überlegte kurz. „Es heißt, dass eine Bibliothek im Yokohama einige Berichte über die alten Youkailords und ihr Leben besäße. Ich wollte heute sowieso noch dorthin. Vielleicht magst du mich ja begleiten.“ sagte er. Das Mädchen überlegte. Sie kannte diesen Mann nicht, wusste nicht, ob er nicht vielleicht ein Schwerverbrecher war oder sonst was. Aber andererseits hatte er gewusst, dass sie in einer Verbindung mit Sesshoumaru stand. „Also…also gut.“ brachte sie hervor. „Wenn du magst, können wir jetzt direkt los fahren. Je schneller wir da sind, desto schneller findest du eine Antwort und wir können wieder zurück.“ Kagome nickte unsicher und folgte dem jungen Mann nach draußen. Sie verließen das Museumsgelände und stiegen in seinen Wagen. Ynitsed fuhr den kürzesten Weg nach Yokohama und fand sogar einen Parkplatz direkt vor dem Eingang der Bibliothek. Gemeinsam gingen sie hinein. Kagome verschlug es die Sprache. Unzählige, deckenhohe Regale standen in dem riesigen Raum. „Du fängst bei A an und ich bei Z und in der Mitte werden wir uns treffen.“ meinte Ynitsed und durchquerte den Bibliotheksraum. Die Schwarzhaarige zögerte noch kurz, fing dann aber an die Regale zu durchsuchen. Nach über drei Stunden trafen Ynitsed und Kagome in der Mitte aufeinander. „Hast du was gefunden?“ fragte Kagome hoffnungsvoll. „Nein. Und du?“ Kagome schüttelte den Kopf. Eine Bibliothekarin kam heran. „Suchen Sie etwas Bestimmtes?“ fragte sie. Ynitsed überlegte kurz. „Ja…wir suchen Bücher über die Youkailords des Westens im Mittelalter. Um genauer zu sein: Die Todesursachen.“ sagte er dann. „Die Bücher bewahren wir im Keller, in einem Leseraum auf, weil sie zu wertvoll sind, als das wir die Gefahr eingehen könnten, dass sie jemand ausleiht und wir die Bücher nie wieder sehen. Folgen Sie mir bitte.“ erwiderte die junge Frau und führte Kagome und Ynitsed in den Keller. In diesem besonderen Leseraum standen einige weiche Ledersofas und ein kleiner Tisch. In einem kleinen Bücherregal standen Bücher, deren Einbände verstaubt waren und man die Titel nicht mehr lesen konnte. „Der Raum wird Videoüberwacht, also ist ein Diebstahl zwecklos.“ meinte die Bibliothekarin, ehe sie verschwand. Kagome hockte sich hin und strich über die Einbände um sie vom Staub zu befreien. Es brachte nichts, die Titel konnte man immer noch nicht lesen, also zog Kagome willkürlich ein Buch heraus. Sie ließ sich auf eines der Sofas nieder und schlug das Buch auf. //Wow, auf Anhieb das richtige…// dachte sie erfreut. Denn unter dem Buchdeckel stand der Titel noch mal. Die Youkailords des Westens- Ihr Leben, ihr Tod Im Inhaltsverzeichnis suchte sie kurz und fand ziemlich schnell, was sie suchte. Oder besser: Wen sie suchte. Sesshoumaru. Schnell blätterte sie zu der Seite und las neugierig den Bericht. Sesshoumaru ist der wohl bekannteste Lords des Westens. Zu Lebzeiten war er für seine Blutrünstigkeit bekannte. Wenn ein Diener einen Fehler beging, bezahlte er mit seinem Leben. Der Lord hasste alles, was menschlich war. So auch seinen jüngeren Halbbruder, der der Sohn des vorherigen Inu no Taishou und einer menschlichen Prinzessin war. Bis heute fragen sich viele, wie das Leben des Lords verlaufen ist und wie ein so mächtiger Youkai den Tod fand. Viele Forscher haben sich mit diesem Thema beschäftigt und Aufzeichnungen über das Leben des wohl berüchtigten Mannes gefunden. Er ist im Schloss des Westens aufgewachsen und hat die Erziehung eines Prinzen genossen. Natürlich nicht die eines normalen Prinzen. Er musste neben politischen Dingen, Schreiben und Lesen, Mathematik und Schwertkampf auch noch alles über magische Wesen, Bannungen und Distanzkämpfe lernen. Sesshoumaru’s Vater hatte geplant seinen Sohn mit Prinzessin Kimie aus dem Osten zu verloben, aber bei einem Besuch der Braut in den westlichen Länderein kam es zum Angriff auf die Prinzessin, die an den schweren Verletzungen verstarb. Menschen gegenüber war Sesshoumaru schon immer abgeneigt. Genaueres weiß man darüber nicht. Vielleicht hat seine Mutter es ihm beigebracht. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er kaum was über Menschen wusste oder daran, dass Menschen alles vernichteten, was ihnen irgendwie gefährlich werden könnte. Der Hass, den er gegen Menschen hegte, entfachte in der Nacht der Geburt seines jüngeren Halbbruders. In dieser Nacht starb nämlich sein Vater, weil er das Neugeborene und die menschliche Prinzessin schützen wollte. Nach dieser Nacht gibt es erst mal keine aufregenden Dinge über den Lord des Westens zu berichten. Erst 150 Jahre später, als es zu einem Krieg gegen die Neko-Youkai kam, die den Westen erobern wollten. Laut Aufzeichnungen hat Sesshoumaru wohl nach seinem jüngeren Halbbruder geschickt, um Unterstützung gegen die Katzen zu haben. Doch der kam nicht. Einige sagen, dass er von der Hüterin des Shikon no Tama, Kikyou, an einen Baum gebannt wurde, andere sagen, dass er Angst vor dem Krieg hatte und wieder andere sagen, dass Sesshoumaru seinen Bruder in diesem Krieg den Neko-Youkai zum Fraß vorwerfen wollte und der den Plan des Älteren durchschaut habe. Trotz der fehlenden Unterstützung, die laut Experten sowieso nicht so groß gewesen wäre, da der Hanyou zu der Zeit keinerlei Waffen besaß, konnten die Neko-Youkai in die Flucht geschlagen werden. Wie fand Sesshoumaru den Tod? Diese Frage beschäftigte Forscher jahrzehntelang. Jetzt haben sie dank zahlreicher Aufzeichnungen eine plausible Erklärung gefunden. Der Lord hatte seinen Hass gegenüber Menschen verloren. Schuld daran war eine menschliche Frau. Die beiden hatten sich unsterblich ineinander verliebt und wollten sich ein gemeinsames Leben aufbauen. Doch es kam erneut zu einem Krieg mit den Neko-Youkai, die von Sesshoumaru’s Liebschaft erfahren hatten. Die Menschenfrau diente zuerst nur als Geisel, aber als alles daraufhin deutete, dass der Lord seine Lady befreien würde, töteten die Katzen die unschuldige Frau. Der Lord der westlichen Länderein vernichtete jede einzelne Neko-Youkai des Landes, egal wie alt, egal ob sie mit dem Krieg zu tun hatten oder nicht. Als die Neko-Youkai vernichtet waren, hat der Lord zuerst versucht sein normales Leben wieder aufzunehmen, aber der Gedanke, dass seine große Liebe seinetwegen gestorben war und die Trauer um sie und der Schmerz ihres Verlustes ließen ihn nicht mehr los und machten für ihn sein Leben zur Hölle. In einer regnerischen Neumondnacht nahm der Lord sich das Leben, indem er sich einen Pfeil, die Waffe, mit der seine Frau gekämpft hat, direkt ins Herz stieß. Viele sagen, dass der Youkai so mächtig war, dass nur er selbst sich besiegen konnte. Aber Philosophen und Dichter sagen, dass die Liebe ihr besiegte, wie sie auch einen einfachen Menschen besiegen würde. Kagome schluckte. Sie hätte fast angefangen zu weinen, als sie das gelesen hatte, aber sie konnte sich noch zusammenreißen. Sesshoumaru hatte sich das Leben genommen, weil er ohne sie nicht mehr leben wollte? Das sie diese ominöse Frau war, bezweifelte sie keinen Moment, denn diese Prüfungen bewiesen, dass sie und Sesshoumaru füreinander bestimmt waren und außerdem kämpfte Kagome mit Pfeilen. „Ist alles in Ordnung? Weißt du jetzt, wieso Sesshoumaru tot ist?“ fragte Ynitsed. Die Schwarzhaarige schreckte auf. Sie hatte den netten jungen Mann ganz vergessen. Gedankenverloren nickte sie. „Er hat sich mit einem Pfeil das Leben genommen, weil er den Verlust seiner Geliebten nicht verkraftet hat.“ sagte sie tonlos. „Eine rührende Liebesgeschichte. Komm, wir fahren wieder zurück zum Museum. Ich möchte dir dort noch etwas zeigen.“ meinte Ynitsed und nahm das Buch aus Kagome’s Händen. Er stellte es wieder ins Regal. Die Schülerin folgte ihm nach draußen und in Ynitsed’s Wagen ging es wieder zurück nach Tokio ins Museum. Dort führte Ynitsed seine Begleiterin wieder in das Zimmer über Sesshoumaru. Aber diesmal war etwas anders. An den Wänden hingen Portraits. Und auf einem von diesen Portraits war Kagome abgebildet. Mit Sesshoumaru. „Das Bild hing doch gerade noch nicht hier.“ stellte die Schwarzhaarige fest. „Ich habe es abgenommen, damit du es nicht sofort siehst und mit mir nach Yokohama fährst um den Bericht in dem Buch zu lesen. Während wir weg waren, hat einer der Angestellten es wieder auf gehangen.“ erklärte der junge Mann. „Du kanntest den Bericht in dem Buch schon?“ fragte Kagome überrascht. „Ja.“ „Wieso hast du mich denn dann nach Yokohama gebracht, damit ich erst drei Stunden wie eine Bekloppte suche und dann diesen Bericht lese?“ fragte die Schwarzhaarige wütend. „Ich weiß von deinen Prüfungen.“ „Woher?“ Die Schülerin wurde unruhig. „Ynitsed…les das mal rückwärts…“ Kagome überlegte kurz. „Des…tiny… destiny… das englische Wort für Schicksal…“ murmelte sie. Der Zettel aus dem Glückskeks fiel ihr wieder ein. „Genau. Ich bin geschickt worden, um dich auf den richtigen Weg zu führen. Aber ab hier kann ich dir nicht mehr helfen. Ich kann dir nur so viel sagen: Du bist kurz davor die dritte Prüfung zu beenden. Aus welchem Grund, darf ich dir allerdings nicht sagen. Ich muss nun gehen, aber ich wünsche dir alles Glück der Welt.“ Und damit verließ Ynitsed den Raum. Kagome stand noch einige Sekunden wie erstarrt da, aber dann lief sie auch auf den Flur, um ihrem Helfer zu danken, doch von dem jungen Mann war weit und breit nichts zu sehen. Er hatte sich anscheint einfach in Luft aufgelöst. //Und was jetzt? Was soll ich jetzt machen? Sesshoumaru’s Selbstmord verhindern? Meinen Tod verhindern? Ich muss zu ihm! Ich muss sofort zu ihm! Vielleicht finde ich ja ein geheimes Portal und gelange so wieder zu ihm…// dachte sie sich und suchte sich ihren Weg zurück in den Fürstentrakt. //Wo könnte er sich umgebracht haben? Wohl kaum im Dienertrakt. Aber wo dann?// Kagome beschloss zuerst im Arbeitszimmer nachzusehen. Nichts. Rein gar nichts deutete auf Sesshoumaru hin in diesem Raum. Seine Aura war nicht dort, einfach nichts. Die Schwarzhaarige suchte alle Räume im Fürstentrakt ab, die geöffnet waren. Nirgendwo eine Spur von Sesshoumaru. //Ich war sogar in der Waffenkammer, aber nirgendwo eine Spur… Wo war ich denn noch nicht?// fragte sie sich in Gedanken. Um sich besser konzentrieren zu können, schloss sie die Augen und rieb mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand über die Lider. Es brachte nichts. Aber als sie die Augen wieder öffnete, fiel ihr Blick auf einen Lageplan des Museums, der auf dem Boden lag. Einer der Besucher musste ihn verloren oder weggeworfen haben. Die Schülerin bückte sich danach und erstarrte. Der Raum der Fürstin war rot markiert worden und ein Pfeil deutete darauf. //Ist das ein Zeichen? Oder nur purer Zufall?// fragte Kagome sich, folgte aber dem Gang und betrat den Raum der Fürstin. Sie atmete tief ein und stockte. Sesshoumaru’s Aura schien sie zu erdrücken, als würde er direkt vor ihr stehen. Sie musste kurz die Augen schließen und als sie sie wieder öffnete, waren die anderen Besucher verschwunden. Sie sah Sesshoumaru, der an einer verborgenen Tür an der Wand hantierte. Sein Gesicht war blass und seine Augen leer. Plötzlich ließ er von der Tür ab und fuhr herum, schien Kagome direkt anzusehen. Sie machte einen zaghaften Schritt auf ihn zu und streckte die Hand aus. „Was gibt’s?“ fragte er. Kagome zuckte bei seiner Stimmer zusammen. Sie klang so verzerrt von Trauer und Wut. „Sesshoumaru-sama, Jaken-sama sagte, dass ein Bote von den Wölfen da sei, um einen Brief von ihrem Rudelführer Kouga zu geben. Er wollte nur Sie sehen.“ Die Schülerin drehte sich um. Das Mädchen kannte sie doch. Es war Rin. Vielleicht ein, zwei Jahre älter, als Kagome sie in Erinnerung hatte, aber dennoch unverkennbar Rin. „Ich komme gleich. Geh schon vor.“ befahl Sesshoumaru und wollte sich wieder zu der Tür drehen. „Ist das nicht die kleine Geheimkammer, in der Kagome-sama immer ihre Pfeile und den Bogen aufbewahrt hat?“ fragte Rin plötzlich. „Das geht dich nichts an, Rin, und jetzt geh.“ knurrte der Inu-Youkai. Das Mädchen zuckte zusammen. „Ja, Sesshoumaru-sama.“ sagte sie leise und verließ den Raum. Der Lord öffnete die Tür und griff in die kleine Kammer. In seiner Hand hielt er einen Pfeil. „Sesshoumaru, tu das nicht, bitte, tu das nicht!“ flehte Kagome. Sie trat zu ihm und wollte den Pfeil greifen, aber sie griff durch ihn durch. „Nein! Bitte! Sesshoumaru!“ Tränen rannen über ihr Gesicht. Der Inu-Youkai hob den Pfeil an und setzte die Spitze auf seine Brust. Direkt auf sein Herz. Immer wieder versuchte das Mädchen an seinem Haori zu ziehen, den Pfeil zu greifen oder seinen Arm festzuhalten, aber es brachte nichts. Sesshoumaru stieß sich selbst den Pfeil in die Brust. Er verzog keine Miene dabei, lächelte nur leicht. „Im Tod vereint…“ brachte er noch hervor, ehe er tot zusammenbrach. „Nein! Sesshoumaru! Du Idiot! Wieso hast du das getan?“ Kagome ließ sich an der Wand nieder und starrte weinend auf Sesshoumaru’s Körper. Plötzlich wurde es dunkel um sie herum. Erleichtert atmete das Mädchen auf. //Bitte, mach, dass das alles nicht wirklich passiert! Ich würde es nicht ertragen!// dachte sie. „Das war die dritte Prüfung, Kagome.“ Kalpana schwebte wenige Zentimeter vor ihrem verweinten Gesicht. „Und was passiert jetzt?“ fragte die Schwarzhaarige. „Jetzt darf ich dich genau über die einzelnen Prüfungen aufklären und dir sagen, ob du sie bestanden hast. Als erstes warst du im Körper von Kimie. Deine Aufgabe war es den zu finden und zu erkennen, der für dich bestimmt ist. Das war die leichteste Prüfung. Du hast sie bestanden. Dann warst du eine Seele, die außer deinem Schicksalsbestimmten (was’n des für’n Wort? xDDD) niemand sehen konnte. Du musstest ihn dazu bringen, die Bilder aus der ersten Prüfung, von der er nichts wusste, zu sehen und sie zu glauben. Das hast du auch geschafft. Als letztes warst du in deiner Zeit und konntest nicht wieder zurück. Deine Aufgabe war es raus zu finden wie eure Geschichte geendet ist. Dann musstest du beweisen, dass du das nicht zulassen willst. Auch das hast du geschafft. Herzlichen Glückwunsch, du hast alle drei Prüfungen bestanden.“ sagte Kalpana. Kagome lächelte leicht. „Und alles, was ich gesehen und erlebt habe, haben die anderen nicht mitbekommen? Also meine Familie weiß nicht, dass ich so schwer verletzt wurde und Sesshoumaru weiß nichts mehr von unserer Reise zum Reich der Feen?“ fragte sie dann. „Es ist alles so, wie du es verlassen hast. Du bist bei deinen Freunden in der Hütte der alten Miko. Wenn du aufwachst, erzähl nichts von den Prüfungen. Niemandem. Auch Sesshoumaru darf nichts davon erfahren.“ erwiderte die Fee eindringlich. Kagome nickte. „Das, was ich in der letzten Prüfung gesehen habe, ist das wirklich passiert? Haben die Neko-Youkai mich ermordet? Hat Sesshoumaru daraufhin Selbstmord begannen?“ wollte sie dann noch wissen. „Es könnte real werden, aber dieses Buch, was du gelesen hast, gibt es nicht. Das haben wir uns ausgedacht. Übrigens stand in diesem Buch auf jeder Seite das selbe. Viel Erfolg in deinem weiteren Leben. Hoffentlich kommst du nie wieder hierher zurück.“ meinte Kalpana lächelnd. „Auf Wiedersehen.“ sagte Kagome. Dann sah sie die dritte Prüfung im Schnelldurchlauf an sich vorbeirasen. ____________________________________________________________________________________________________ Soa, das war’s mal wieder. ^^ Ach ja: Sorry, dass es wieder so lange gedauert hat, aber erst hat mein Cousin einen Unfall gehabt und musste ins Krankenhaus und dann musste ich ins Krankenhaus, weil ich Wehen hatte. Aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. ^^ Der Epilog kommt schneller. Versprochen. Wir freuen uns wie immer auf eure Kommis. Bis denne Kim& John Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)