Another you von -lyra- (Freundschaft und Liebe) ================================================================================ Kapitel 5: 5. Tag ----------------- Irgendwann wachte ich dann auf. Ich schlug meine Augen auf und sah Kennys Ge-sicht. Wieso lag ich neben Kenny in einem Bett? Hatte ich etwa schon wieder so viel getrunken, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte? Doch dann erinnerte ich mich wieder an meine letzten Worte die ich zu Kenny ge-sagt hatte. Mir war gestern wirklich total schlecht. Plötzlich schlug auch er seine Augen auf. „Na? Schon wach, Katja?“, fragte er mich und gähnte. „Ja…“, sagte ich und gähnte auch. „Du warst gestern ziemlich gut ge-launt, was?“, meinte er und lächelte mich etwas verträumt an. Ich zuckte nur mit den Schultern. Plötzlich kam jemand herein. Wir sahen zur Tür. Es war Kari. „Na ihr zwei Turtel-täubchen? Habt ihr gut geschlafen?“, fragte sie uns mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Kenny sah sie wütend an und sprang einfach auf. „Sag mal, Kleine, checkst du es nicht? Katja und ich sind nicht zusammen!“, brüllte er sie an. „Halt doch das Maul!“, meinte sie wütend und zeigte ihm die Zunge. Das war ja mal wieder typisch für den alten Kenny. Er drehte wegen fast jeder Kleinigkeit durch. Er machte aus fast jeder Mücke gleich einen Elefanten. Ich stand auf und legte meine Hände auf seine Schultern und flüsterte leise: „Beru-hig dich wieder, Kenny, alles halb so wild, ja?“ Dann atmete er tief ein und aus um sich zu beruhigen. Ich hoffte, dass Kenny nicht total ausrasten würde, denn sonst würde er innerhalb von kürzester Zeit alles kurz und klein schlagen. Zum Glück beruhigte sich Kenny schnell. Ohne noch etwas zu sagen, ging Kari wie-der. „Hör mal Kenny, ich werde jetzt dann nach Hause gehen, okay? Ich werde Lei-la schreiben, ob wir heute was unternehmen können. Weil ich ihr gestern ja abge-sagt habe.“, sagte ich ihm nachdem seine kleine Schwester verschwunden war. Er sah mich verständlich an und sagte: „Geht klar. Ich begleite dich noch nach Hause wenn es dir nichts ausmacht.“ Ich schüttelte den Kopf und lächelte ihn nur an. Ich war froh, dass er mich begleitete, denn dann konnte ich mit ihm noch über alles Mögliche reden. Als wir auf dem Weg zu mir nach Hause waren, schwiegen wir uns an. Die Stille war irgendwie unangenehm, doch keiner von uns beiden wollte sie unterbrechen. Die Stille erdrückte uns fast. Doch wir wollten es ja auch nicht ändern. Auch wenn ich nicht verstand, warum wir diese Stille genossen. Als wir nicht mehr weit von meinem Haus entfernt waren, unterbrach ich schließ-lich die Stille. „Sag mal, Kenny, was hast du eigentlich als letztes gesagt, als wir im Bett gelegen sind am Abend? Ich hab das nicht mehr mitbekommen…“, fragte ich nach. Mein Blick war auf den Weg fixiert „Nicht so wichtig…“, meinte er nur. Ich fand es seltsam, dass es mir Kenny gerade jetzt nicht sagen wollte. Doch ich wollte es unbedingt wissen, was er mir am Abend zuvor noch gesagt hatte! Doch ich musste mich wohl damit abfinden, dass er mir es nicht sagen wollte. „Na gut… Wir sehen uns.“, meinte ich zu ihm und er verabschiedete sich nur mit einer Handbewegung von mir. Ich ging ins Haus hinein, hoch in mein Zimmer. Ich wollte nun wieder allein sein. Zwar hatte ich Kenny erzählt, dass ich mich mit Leila treffen wollte, doch nun war ich gar nicht mehr in der Stimmung. Meine Gedanken schwirrten in diesem Moment einfach nur noch um Chris. Ob er mir wohl verzeihen könnte, dass ich mit ihm Schluss gemacht hatte? Doch die andere Frage war, ob ICH IHM verzeihen konnte, für das, was er gemacht hatte. Und ich könnte ihm sicher nicht verzeihen. Er hatte nicht den Mut gehabt es mir selbst zu sagen, nein, mir musste es ja mein Bruder sagen! Doch leider erzählte er es ein wenig spät, aber lieber zu spät als gar nicht. Ich war in meinem Zimmer. Ich lag auf meinem Bett. Ich hatte in meinem Zimmer alles Finster gemacht, ich wollte einfach meine Ruhe haben, deshalb hatte ich auch die Tür zugesperrt. Mir rannen dutzende Tränen über das Gesicht. Wieso schmerzte es mich gerade jetzt in diesen Moment, dass ich nicht mehr mit Chris zusammen war? Wieso musste Liebe immer so schmerzen? Ich wusste es nicht… Leider… Plötzlich klopfte es an der Tür und ich hörte eine Stimme: „Katja? Ich weiß, dass du da bist. Mach doch auf, ja?“ Es war Leila. Ich fragte mich, was sie jetzt hier mach-te? Hatte Kenny etwa mit ihr geredet? Ich setzte mich auf, wischte mir schnell mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und stand auf. Ich zog die Vorhänge schnell weg, setzte ein Lächeln auf und machte Leila die Tür auf. „Was gibt’s?“, fragte ich sie und tat so, als hätte ich nie geheult. „Hör mal, ich fahr mit meinen Eltern und Kenny auf Urlaub und wollte dich fragen, ob du vielleicht mitkommen möchtest?“, fragte sie und lächelte mich an. „Und wieso bist du jetzt persönlich hergekommen und hast mir nicht einfach eine SMS geschrieben?“, fragte ich sie. „Naja… Meine Eltern… Sie haben es mir weggenom-men…“, sagte sie und ich merkte, wie peinlich es ihr war. „Darf ich dich an die Sommerferien vom letzten Jahre erinnern als ich mit dir und Kenny weggefahren bin?“ „Ähm… Was war da schnell noch mal?“ „Ich habe mir beim Schwimmen irgendwie den Fuß gebrochen und bin dann im Spi-tal gelandet!“ „Stimmt ja! Dafür hast du jeden Tag aber damals Chris gesehen!“, meinte sie und lächelte mich an. Als sie seinen Namen sagte, sammelten sich wieder Tränen in meinen Augen. Sie legte ihren Arm um mich und setzte sich mit mir auf mein Bett. Ich konnte nicht anders. Ich musste einfach heulen! „Wieso musste er mich nur betrügen?“, schluchzte ich. Leila streichelte mir sanft über den Rücken. „Wer hat dich betrogen?“, fragte Leila nach. „Chris!“, schluchzte ich weiter und musste noch mehr heulen. „Wann hat er das gemacht?“ „Ich weiß es nicht genau! Aber warum musste er es machen?“ „Sch… Sch… Das wird schon wieder, Katja… Du darfst nicht daran denken! Wenn du wegen eines Typen heulst, ist er es nicht wert! Wäre er es wert, würde er dich doch nicht zum Weinen bringen!“ „Ich weiß… Trotzdem! Es ist so scheiße…!“ „Ich glaub’s dir ja…“, meinte sie nur mit ruhiger Stimme. Gerade in diesem Moment hasste ich meine Gefühle! Ich wollte nicht mehr diesen Schmerz spüren! Ich wünschte ich könnte alles zurück drehen! Bis zu dem Zeit-punkt, an dem mich Chris betrogen hatte. Doch leider war dies ja nicht möglich, wie sollte ja so etwas möglich sein? Außerdem würde ich damit alles verändern und ich hätte wieder keinen Kontakt mit Kenny und genau das wollte ich nicht! Es dauerte natürlich eine ganze Weile bis ich mich wieder beruhigt hatte. Leila war aber die ganze Zeit bei mir, sie hatte mich getröstet. Dafür war ich ihr dankbar, denn für mich war es gerade in diesem Moment total schlimm, dass es mit Chris aus war. „Sag mal, Katja, was ist jetzt wegen dem wegfahren?“, fragte mich Leila nachdem ich mich voll und ganz beruhigt hatte. „Hm… Na gut! Aber auch nur weil du und Kenny mitkommen!“, meinte ich. Dann mussten wir beide Lachen. So sehr hatten wir beide schon lange nicht mehr gelacht. „Gut… Ich hab’s deinen Eltern eh schon gesagt, weil ich wusste, dass du zusagen würdest! Ich würd mich mit dem packen beeilen, wenn ich du wär.“, meinte sie und grinste mich so seltsam an. Ich sah sie leicht verwirrt an und fragte: „Wie darf ich das jetzt verstehen? Wir werden doch nicht gleich morgen abfahren… Oh nein…“ Als ich „gleich morgen“ sagte, hatte Leila ein total fettes Grinsen aufge-setzt. Dies verriet natürlich alles. „Dann hilf mir schnell mal alles zusammenzupacken, wenn ich morgen mitfahren soll!“, fuhr ich sie gleich an und wurde total hektisch. „Hey! Du musst mich ja nicht gleich so angehen! Tz…“, meinte sie nur und half mir dann beim Zusammenpacken, wofür ich ihr sehr dankbar war. Es dauerte natürlich eine Weile, bis wir alles zusammengepackt hatten. „Sag mal, wann fahren wir dann morgen eigentlich weg und wie lange bleiben wir dort und überhaupt… WO fahren wir hin?“, fragte ich Leila gleich aus. „Wir fahren morgen um 10 oder so… Aber meine Eltern meinten, dass wir heute womöglich auch schon fahren könnten, wenn ich wüsste, ob du mitkommst. Wir bleiben für die nächsten zwei Wochen dann in Italien. Dort ist es wirklich wunder-schön meinen meine Eltern!“ „Ich bin schon gespannt! Ruf du mal Kenny an, ja? Ich sag meinen Eltern nur, dass ich mit dir auf Urlaub fahre.“ „Ich hab’s ihnen schon gesagt und die meinten, dass es okay ist!“, meinte Leila und zeigte mir die Zunge grinsend. Glücklich umarmte ich sie gleich daraufhin. Dann wählte ich Kennys Nummer. „Was gibt’s, Katja?“, fragte er mich gleich. „Hallo… Nimm dein Gepäck mit, wir fahren heute mit Leila nach Italien! Und komm bald!“, sagte ich schnell und legte dann auf. Danach machten sich Leila und ich mit meinem voll gepackten Koffer auf den Weg zu ihr. Ich freute mich schon total auf den Urlaub. Es dauerte natürlich eine Weile bis wir bei ihr waren, ich hatte eben ziemlich schweres Gepäck zu schleppen. Als wir dann bei Leila waren, wartete ich draußen, sie rannte noch schnell rein, holte ihre Eltern und das Gepäck, dann warteten wir alle gemeinsam auf Kenny. Natürlich brauchte er wieder ziemlich lange. Doch zum Glück nicht allzu lange, wie sonst. „Hi Kenny.“, begrüßte ich ihn und umarmte ihn gleich. „Hy.“, sagte er nur und er-widerte die Umarmung. „Hey, ihr zwei! Ich glaub ihr solltet euch voneinander lö-sen, denn wir wollen doch in Urlaub fahren, oder irre ich mich da?“, meinte Leila. Ich drehte mich zu ihr um und sah ihr blödes Grinsen im Gesicht. Ich nickte nur, dann stiegen wir ins Auto und fuhren los. Es war natürlich eine ziemlich lange Fahrt und irgendwann schlief ich dann gemüt-lich an der Seite von Kenny ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)