Our Summer von Papierherz (SasuxSaku One-Shot) ================================================================================ Kapitel 1: One and only chapter ------------------------------- "Sakura-san?! Ich hab dir eine leckere Tomatensuppe gemacht. Sie ist noch heiß, pass bitte auf." Die kleine Krankenschwester in dem weißen Kittelchen, das ihr knapp über die Knie ging, trat in das Krankenzimmer und stellte den Teller auf den Tisch neben das Bett. Die, von ihr, Angesprochene hatte das Laken über die Nase gezogen, und warf der Suppe einen angeekelten Blick zu. Dann wandte sie sich zu der braunhaarigen Krankenschwester, blieb allerdings stumm. Sie mochte ihr Lächeln. Es war so warm, und lud gerade dazu ein, zurück zu lächeln. Doch das 17-jährige Mädchen hielt sich zurück und schaute wieder aus dem Fenster. Die Krankenschwester zupfte die Decke kurz zurecht und sagte, bevor sie das Zimmer verließ: "Du solltest die Suppe essen, bevor sie kalt wird. Sie ist mit viel Liebe gemacht." Nachdem sie der jungen Frau im Bett zugezwinkert hatte, schloss sie die Tür hinter sich. In dem Raum breitete sich eine erdrückende Stille aus. Sakura musterte den Löffel, als könnte sie ihn dadurch bewegen. Natürlich konnte sie das nicht. Das konnte niemand. Die Rosahaarige hatte noch nie an so was geglaubt. Es war alles eine Frage der Kraft, und des gut angewandten Tricks. So was wie Magie und Zauberei gab es für sie nicht. Deswegen glaube sie auch nicht an etwas wie 'Liebe auf den ersten Blick'. Es war unmöglich, sich in jemanden zu verlieben, den man nicht kannte. Sakura ließ das Laken sinken, das sie immer noch über ihre Nase hielt. Sie mochte es nicht, wenn jemand ihren Körper sah. Es war ihr einfach unangenehm, deswegen tat sie das immer. Sie krabbelte zu dem Tisch am Bettende und begutachtete ein weiteres mal die, noch dampfende, Suppe. Eigentlich sah sie ganz lecker aus, und Sakura konnte sie schon schmecken, obwohl kein Tropfen davon ihre Zunge berührt hatte. Die Rosahaarige bis sich auf die Lippen. Dann streckte sie die Hand nach dem glänzenden Löffel aus. Ihr Haut war blass, fast schon wie durchsichtig. Deswegen traten die blauen Adern besonders hervor, doch Sakura mochte ihr Haut, denn so blass schien sie viel reiner, und weicher. Sie tauchte den Löffel in die Tomatensuppe und führte ihn dann zum Mund. Sie blies ein wenig, um das bisschen darauf zu kühlen. Dann nippte sie kurz daran, und langsam kroch wieder die Übelkeit in ihr hoch, und sie ließ den Löffel sinken. Stattdessen griff sich nach einem Apfel, der in dem Korb auf ihrem Nachtisch, lag und biss rein. Sakura Fingernägel zierten kleine, weiße Streifen. Sakura legte den Kopf schief. War das nicht ein Zeichen für leichten Magnesiummangel? Doch sobald Sakura versuchte sich zu konzentrieren, schmerzte ihr Kopf und ihr wurde schwindelig, trotz der Tatsache, dass sie im Bett lag. Sie ließ sich nach hinten fallen und aß den Apfel ganz auf und legte den Müll dann neben den Teller, der wie unangerührt da auf dem Tisch lag. Als die Rosahaarige hörte, wie Schritte sich dem Zimmer näherten, zog sie das Laken wieder hoch und blickte stumm gegen die Wand. Mit einem leisen, schleifenden Geräusch ging die Tür auf und sie hörte die Krankenschwester schnalzen. "Sakura-san, so wird das aber nichts." Sakura hörte, dass die Braunhaarige ärgerlich war, doch tat unberührt. "Na ja, immerhin hast du einen Apfel gegessen.", sagte sie und begutachtete den kaum vorhandenen Rest des Apfels. Seufzend nahm sie den Teller, und blickte Sakura mahnend an. "Wenn du bald nichts anfängst freiwillig zu essen, müssen wir dich zwingen." Dann schüttelte sie, wie so oft, den Kopf auf Sakuras Verhalten und wollte gerade wieder das Zimmer verlassen, als sie noch einmal stehen blieb. "Ach, übrigens.", wieder legte sich dieses warme Lächeln auf ihre Lippen. "Du bekommst einen Zimmergenossen. Ein junger Herr, ungefähr in deinem Alter. Vielleicht hilft dir das besser beim Zunehmen." Die Rosahaarige wusste, dass die junge Krankenschwester, dessen Namen sie sich einfach nicht merken konnte, Anspielungen machte, und versuchte mit der Decke ihre leicht geröteten Wangen zu verdecken. Ohne, dass ihr Lächeln verschwand, schloss die kleine Frau das Zimmer und Sakura hörte, wie sich die Schritte entfernten. Sakura fragte sich, was ihr baldiger Zimmergenosse wohl hatte? Und wie er wohl aussah? "Erinner' mich bitte daran, dich umzubringen, wenn ich hier raus bin." Der Blonde, der neben einem Bett saß und zusah wie sein bester Freunde untersucht wurde, schluckte. Er hatte seinen schwarzhaarigen Freund gefragt, ob er ihm beim Anstreichen des Hauses seiner Eltern hilft, und hatte unabsichtlich die Leiter umgeschubst, auf der der Schwarzhaarige stand. Durch den Sturz hatte er sich zwei Rippen gebrochen, und sein Handgelenk war angebrochen. "Komm schon, Teme. das war keine Ab-" "Verdammte scheiße, das tut weh!", schrie der Schwarzhaarige den Arzt an, der seine Finger zwischen die gebrochenen Rippen gedrückt hatte. Der Mann im weißten Kittel wich zurück und räusperte sich darauf. "Wie schon gesagt. Ich würde Sie noch ein wenig hier behalten. Ich hab schon gehört, dass Sie sich nicht schonen würden, wenn wir Sie nach Hause lassen." Er nahm eine gelbe Mappe zur Hand. "Und wir haben beschlossen, sie mit einer Gleichaltrigen in ein Zimmer zu legen, damit sie sich nicht langweilen." "Wie lange muss ich hier bleiben?", fragte der Patient, dessen Augen genauso schwarz waren, wie seine Haare. "Bis die Knochen verheilt sind." "Sasuke, das hättest du dir selber denken können!", lachte nun der Blonde, der immer noch daneben stand. Doch sein Lachen verstummte, als er einen mörderischen Blick zugeworfen bekam. Sasuke stand langsam auf und biss sich auf die Lippe, um keinen schmerzvollen Ton von sich geben. Aber er musste zugeben, dass es wehtat, auch wenn er das nie sagen würde. Sasuke riss die Tür auf. Dieses Krankenhaus raubte ihm schon jetzt den letzten Nerv. Etwas überrascht schaute ihn eine kleine, braunhaarige Krankenschwester an. Er erhaschte einen Blick auf ihr Namensschild: Yui Ishigawa "Sasuke-san?", fragte sie freundlich und schenkte ihm ein Lächeln. Er nickte stumm. Sie streckte ihm die rechte Hand aus, doch Sasuke hob nur eine Augenbraue und zeigte ihr, dass seine rechte Hand eingegipst war. "Oh.", sie blinzelte ein wenig verwirrt, allerdings ohne dabei ihr Lächeln erblassen zu lassen. "Na ja, dann komm einfach mal mit." Sie drehte sich um und schritt davon. Sasuke warf noch einen kurzen Blick zu Naruto, seinem besten Freund. Dieser winkte nur. Danach folgte er der Krankenschwester. "Eine Toilette hast du im Zimmer. Das Essen bringe ich dir ans Bett, damit du nicht zu viele Schmerzen erleiden musst." Sie warf einen mitleidigen Blick auf Sasuke, der sich ziemlich schwer tat, da sein Gewicht auf die Rippen drückte. Doch er hatte jegliche Hilfe abgewiesen. "Dann müsstest du noch wissen, dass Sakura, deine Zimmergenossin...magersüchtig ist. Sprich sie aber bitte nicht darauf an, weil sie eh immer beteuert, dass wir nur Lügen verbreiten." Sie wollte gerade die Tür öffnen, doch dann hielt sie inne. Sasuke sah sie ein wenig skeptisch an. "Vielleicht...", fing die Braunhaarige an. "Vielleicht könntest du sie manchmal dazu bringen, was zu essen?! Denn, sonst müssen wir sie zwangsernähren...und das ist eine ziemlich ungemütliche Sache." Sasuke nickte nur. Es würde sich alles ergeben. Endlich ließ sie ihn in das Zimmerchen, und er steuerte direkt auf das leere Bett zu, um sich von den Strapazen erholen zu können. Yui, die Krankenschwester, nickte und schloss dir Tür. Dann war es still in dem Zimmer. Sasuke blickte sich um. Links von ihm waren zwei große Fenster, von denen man den Himmel sah, und die Baumkrone eines Ahornbaumes, die jetzt im Sommer Schatten spendete. Er drehte seinen Kopf nach rechts, wo er drei Schränke erblickte und die Tür, durch die man den Raum betreten kann. Zuletzt blickte er geradeaus, wo ein weiteres Bett war. Unter der dicken Decke bäumte sie etwas auf. Wahrscheinlich war es diese Sakura, von der diese Krankenschwester erzählt hatte. Es war seltsam, denn trotz der ziemlich dicken Decke, zitterte sie. Trotzdem schien sie zu schlafen. Sasuke fischte sich mit der linken Hand sein Handy aus der Tasche, doch bevor er es anmachte, fiel ihm ein, dass er sich leider in einem Krankenhaus befand. Plötzlich regte sich auf dem anderen Krankenbett Sakura, und Sasuke hörte sie gähnen und etwas murmeln. Doch sie blieb regungslos liegen. Er legte sein Handy geräuschvoll auf den Nachttisch, und unter Sakuras deckte regte sich wieder etwas. Er beobachtete, wie sie sich aufsetzte und das erste, was ihm ins Auge stach, waren die rosanen Haare. Sasuke musste schon zugeben, dass ziemlich seltsam war, aber trotzdem irgendwie interessant. Der Schwarzhaarige sah, wie sehr schmale Finger sich um das Ende der Decke schlossen, und sie so runterzogen, dass nur Sakuras Augen freilagen. Als sie ihn mit ihren grünen Augen erblickte, schaute Sakura ihn erschrocken an. "Wer bist du?", nuschelte sie unter der Decke hervor. Ihr neuer Zimmergenosse warf seinen Schlüssel geräuschvoll in die Luft und fing ihn wieder auf. Dieser Klang hallte schmerzvoll in ihren Ohren wieder, so dass sie fast seine Antwort überhörte. "Sasuke Uchiha, dein Zimmergenosse." Nun war ihr Blick etwas interessierter und sie zog die Decke bis unters Kinn runter. "Was hast du?" Der Schwarzhaarige seufzte. "Meine bester Freund hat mich von der Leiter gestürzt, und jetzt habe ich zwei gebrochene Rippen und ein gebrochenes Handgelenk." Er schaute ihr in die Augen. Dann bemerkte Sakura erst, dass seine Augen schwarz waren. Das war eine ziemlich ungewöhnliche Augenfarbe, aber sie gefiel ihr. Und es passte zu seinem eher mysteriösen Typen. "Hast du eine Freundin?" Erst nachdem sie die Frage gestellt hatte, bemerkte sie, was für eine es war. Sie wurde rot und zog die Decke wieder höher. Ihr Gegenüber grinste. "Wieso? Interessiert?" Sakura schüttelte heftig ihren Kopf, sodass ihr rosa Strähnen ins Gesicht fielen und ihre glühenden Wangen verbargen. "Gehst du manchmal auf den Balkon?", fragte er. Es wunderte ihn, denn sonst redete er eigentlich nicht so viel. Aber Sakura hatte so eine seltsame Ausstrahlung, die ihn aufforderte etwas zu sagen, damit sie sich nicht so alleine fühlte. Und diesem ging er eben nach. "Nur, wenn es richtig heiß ist. Mir wird seltsamerweise so schnell kalt.", lachte Sakura. Sasuke warf einen flüchtigen Blick auf ihre Hand. Sie war dünn, die Knochen traten ein wenig raus, und die Haut war unglaublich blass. Wieso sie wohl nicht einsah, dass sie magersüchtig war? "Wieso bist du hier?", rutschte es aus ihm raus. Vielleicht hatte die Krankenschwester gesagt, er sollte dieses Thema nicht anschneiden, aber er zwang Sakura nicht zu antworten. Sie lachte leicht, klang aber nicht amüsiert. "Die meinen, ich hätte Essstörungen... Ich hab jediglich keinen Hunger.", den letzten Teil murmelte sie so leise, dass Sasuke sie kaum verstand. Das Mädchen war schon ein wenig seltsam. Noch bevor er ihr noch eine Frage stellen konnte, öffnete sich dir Tür, und Yui stand darin, zwei Teller mit, auf denen je ein Brötchen mit Salami und Käse drauf war. Sie lächelte den beiden entgegen. "Es ist vielleicht ein wenig, Sasuke-san, aber wenn du dir abends den Bauch vollschlägst, kannst du vielleicht nicht schlafen." Der Schwarzhaarige nickte, und nahm den Teller an sich. Yui stellte Sakura den Teller auf den Tisch am Bettende, warf ihr einen vielsagenden Bick zu und verließ schlussendlich das Zimmer. Dann herrschte ungewöhnlich Stille zwischen den beiden. Sakura würdigte ihr Essen keines Blickes. "Wie alt bist du?", fragte sie Sasuke, und schaute ihn erwartend an. "18... und du?" Er biss von dem Brötchen ab. Es war vielleicht ein bisschen trocken, aber es schmeckte. Sakura lächelte ihn leicht an. "Ich bin 17." Kurze Zeit sagte keiner was, bis Sasuke Sakura durchdringlich in die Augen schaute. "Könntest du das Fenster aufmachen? Es ist total stickig hier." Sakura schien mit sich selber zu ringen. Zwar wollte sie Sasuke diesen Gefallen tun, aber andererseits, wollte sie nicht, dass Sasuke sie anstarrte, wenn sie aus dem Bett stieg. Sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe, als sie schließlich aufstand, die Decke um ihren Körper gewickelt. Sie taumelte ein wenig, weil sie Kreislaufprobleme hatte, doch sie machte statt dem Fenster die Terrassentür auf. Als sie sich umdrehte, lächelte sie Sasuke entgegen. In dem Moment hatte sie all ihre Schmerzen und Schwindelanfälle vergessen. "So kommt mehr frische Luft rein." Sasuke nickte, und beobachtete stumm seine Zimmergenossin, wie sie sich zum Bett quälte. Er hatte sich gerade entschieden der Bitte von der Krankenschwester nachzugehen, und Sakura zu helfen, ihre Magersucht zu besiegen. Er spürte, wie ihn jemand sanft rüttelte, und verlor jeglichen Kontakt mit seinen Träumen. Und schon im nächsten Moment hatte er sogar vergessen, was er geträumt hatte. "Sasuke...", sagte eine Stimme sanft. Er öffnete seine schwarzen Augen und erblickte das blasse und schmale Gesicht von Sakura. "Sasuke...aufstehen!", lachte sie fröhlich. Vielleicht hatte er sie erst gestern kennengelernt, aber er hatte das Gefühl, als kenne er sie schon Jahre. Er unterdrückte den Drang zu gähnen und regte sich kein bisschen. Die Rosahaarige legte den Kopf schief. "Deine Frühstück wird kalt. Jetzt steh endlich auf." Sasuke warf einen Blick auf die Uhr, die an der weißen Wand hing. Es war kurz nach neun. Normalerweise würde er bis zwölf schlafen, aber scheinbar hatte man nicht mal im Krankenhaus seine Ruhe. Er setzte sich langsam unter den Schmerzen auf und bemerkte, dass Sakura einen weiten Hausanzug hatte, und sich gerade im Schneidersitz auf ihr Bett setzte. Es schien ihr besser zu gehen als gestern. Sie hatte ihn vielleicht wegen dem Essen geweckt, aber selber hatte sie ihres nicht angerührt. Es gab Spiegelei, mit einem kleinen Stückchen Speck. Dann würde er heute wohl damit anfangen, Sakura zu helfen. Er stand zögernd auf, ignorierte den Schmerz gekonnt, nahm sich seinen Teller und ging zu Sakura, die ihn verwundert anschaute. Er stellte seinen Teller neben den ihrigen und wies sie an, ein wenig zu rücken, damit er platz auf dem Bett hatte. Überrascht folgte sie seinen Anweisungen. Langsam setzte er sich zu ihr aufs Bett und sah sie dann so durchdringlich an, dass Sakuras Wangen wieder glühten. Doch diesmal hatte sich keine Decke, um sich zu verstecken, und wandte scheu den Kopf weg. "Dann essen wir jetzt zusammen.", sagte er und wollte gerade anfangen, als er bemerkte, dass Sakura sich kein Stück rührte. "Was ist los?", fragte er und legte wieder das Besteck ab. "Ich hab kein Hunger.", murmelte sie. Sasuke schnalzte mit der Zunge und spießte dann ein Stück Speck auf die Gabel und forderte Sakura auf sich umzudrehen. Sie tat, wie ihr geheißen und erschrak ein wenig bei dem Anblick des aufgespießten Fleisches. "Wenn du nichts isst, esse ich auch nichts! Und ich kann dir sagen, ich bin unglaublich hungrig.", Sasuke grinste. Sie wusste es vielleicht nicht, aber er war wirklich wie ausgewechselt in ihrer Nähe. Sakura öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen, doch sie konnte es nicht. Zitternd nahm sie ihre Gabel und nahm sich ein Stückchen, doch noch bevor sie es überhaupt hochgehoben hatte, wandte sie sich wieder zu Sasuke, der sie erwartend anschaute. "Ich kann das nicht.", murmelte sie. Er schien mit der Gabel auf sie zu zeigen, aber Sakura verstand, dass er ihr tatsächlich anbot, sie zu füttern. Sakura lachte leicht. Und ohne es wirklich zu realisieren, hatte sie schon ein Stückchen Fleisch im Mund. Sie war verwundert, fast schon entsetzt, aber zwang sich es runterzuwürgen. Ihre Kehle schien fast wie ausgetrocknet, und der Magen schien sich gegen das kleine Speckstück zu sträuben. Jetzt aß auch Sasuke ein Stück. "So schwer war das doch gar nicht! Du hast es ja noch nicht einmal gespürt." Sakura biss sich auf die Unterlippe, so stark, dass es ihr wehtat. Sie fühlte sich seltsam in Sasukes Nähe, aber konnte es nicht beschreiben. Es war einfach komisch, wenn sie ihm die Augen schaute, und er zurückblickte, und ihr Herz einen kleinen Satz machte. "Willst du jetzt freiwillig essen?", fragte er sie grinsend und wartete auf eine Reaktion von ihr. Sakura versuchte den Kloß, der sich in ihrem Hals festgesetzt hatte, runterzuschlucken, doch sie versagte kläglich. Sasuke nahm ein wenig Spiegelei auf die Gabel und hielt es so an Sakuras Mund, dass das Essen ihre Lippen berührten. "Und jetzt mach, 'ah'.", sagte er, schaute aber trotzdem ernst. Die Rosahaarige machten ihren Mund nur langsam und widerwillig auf, doch irgendwie wollte sie Sasukes Anweisungen folgen. Nach einiger Zeit hatte Sasuke tatsächlich geschafft, dass Sakura ihren ganzen Teller leergegessen hatte. Es war ungefähr eine halbe Stunde vergangen, und die braunhaarige Krankenschwester Yui betrat wieder das Zimmer, und war unglaublich überrascht darüber, dass Sakuras Teller leer war, und Sasuke neben Sakura im Bett lag und ihr von seinem Leben erzählte. "Sakura-san! Hast du etwa alles alleine aufgegessen?" Die beiden Zimmergenossen drehten den Kopf zur Tür. Keiner von beiden hatte bemerkt, dass Yui das Zimmer betreten hatte. Sakura nickte zwar, aber die Braunhaarige wandte sich zu Sasuke. "Oder hast du ihren Teller aufgegessen?" Sasuke schüttelte auf die Frage den Kopf. "Ich musste ihr zwar etwas helfen, aber sie hat alles selber gegessen..." Es war einige Zeit vergangen, bis Yui sich rührte und die Teller nahm und dabei ein 'Sehr schön' murmelte. Als sie das Krankenzimmer verließ, drehte Sakura sich wieder zu Sasuke. "Und wie sieht es da so auf, wo du wohnst?" Sasuke hob eine Augenbraue. "Wie meinst du das?" "Na ja...wie es halt aussieht. Wo euer Haus liegt. In der Stadt, im Wald... so was halt." Sasuke nickte. "Es ist schon etwas abgelegen. Meine Eltern mögen es, wenn sie ihre Ruhe haben, wenn sie im Garten sitzen. Und die paar Bäume, die um unser Haus stehen, trennen uns von einem See." Sakura lächelte leicht. "Es muss sicher wunderschön sein...", murmelte sie. "Na ja, ich bin ja schon dran gewöhnt. Für mich ist das normal." Die Rosahaarige nickte kurz und starrte an die Decke. Ihre dürren Finger krallten sich in die Bettdecke, die unter ihr lag. Ihre Familie war ein einziges Wrack. Ihre Elter hatten sich getrennt, schrieen sich per Telefon aber noch an, und ihre Mutter schleppte immer wieder jemanden neuen an und bemerkte nicht, dass es ihrer einzigen Tochter schlecht ging. Wahrscheinlich wäre sie nie ins Krankenhaus gekommen, wenn Tsunade, die Schulärztin, nicht darauf bestanden hätte, nach der Untersuchung, die sie durchgeführt hat, weil sie die Befürchtung gehabt hatte, dass Sakura magersüchtig ist. Sasuke drehte sich auf die Seite, sodass er Sakura besser sehen konnte. Sakura wandte den Kopf herum und schaute Sasuke in die schwarzen Augen. "Wenn wir beide gesund sind...zeigst du mir dann mal den See?" Sasuke nickte stumm. Seine Zimmergenossin lächelte fröhlich. Ohne ein Klopfen wurde die Tür aufgerissen. "Teme! Ich sag dir, du wirst nicht glauben was passiert ist!" Der Störenfried blieb wie angewurzelt stehen. Sakura musterte ihn. Seine blonden Haare standen komisch vom Kopf ab, er hatte unglaublich strahlende blaue Augen, und war ungefähr in Sasukes Alter. "Vollidiot...", murmelte Sasuke. "Du bist hier in einem Krankenhaus." Ohne überhaupt auf die Worte des Schwarzhaarigen zu hören, knallte der Blonde die Tür zu und ging auf Sakura zu. "Hey! Ich bin Naruto Uzumaki." Sasuke hob zweifelnd die Augenbraue. Sakura allerdings lächelte, und streckte Naruto ihre Hand entgegen. "Sakura...", sagte sie, nicht mehr, nicht weniger. Naruto nahm ihre Hand ganz sanft in seine und musterte sie. "Boah... Ich bin mir nicht sicher, ob ich die anfassen will. Deine Hand sieht aus, als würde sie bei jeder Berührung brechen." Die Rosahaarige wurde rot um die Nase uns zog ihre Hand wieder weg. "Naruto, was willst du hier?" Naruto dachte einen Moment nach. "Ach ja!", er schlug mir der Faust auf die flache Hand. "Ich bin mit Hinata zusammen." "Wurde aber auch langsam Zeit.", murmelte Sasuke. Naruto lachte: "Und wieso sitzt ihr in einem Bett?" Diesmal wurden beide Angesprochenen rot. "Wir haben nur geredet.", flüsterte Sakura beschämt. Naruto zuckte mit den Schultern und beließ es dabei. Die Ärzte empfanden es als Wunder, dass Sakura immer mehr aß, und es ihr immer besser ging. "Yui?" Die Braunhaarige drehte sich um und erblickte Sasuke. Er war schon länger entlassen worden, aber jeden Tag kam er ins Krankenhaus, um Sakura zu besuchen. "Oh, Sasuke-san. Sakura schläft noch, aber du kannst schon reingehen." Der Schwarzhaarige nickte und schlich leise in das Krankenzimmer. Er musste lächeln, als er Sakura ruhig in ihrem Bett liegen sah. Man konnte richtig erkennen, dass sie zugenommen hatte. Ihr Gesicht war nicht mehr so schmal wie vorher, ihre Finger auch nicht, und sie wirkte nicht mehr so blass. Er legte sich in sein ehemaliges Bett und schloss die Augen, um sich etwas auszuruhen. Er hatte heute geplant, sie zu entführen und ihr den See zu zeigen, den sie unbedingt selber sehen wollte. "Sasuke?" Der Schwarzhaarige schlug die Augen wieder auf und blickte zu Sakura, die nun aufrecht in ihrem Bett saß. Sasuke grinste sie amüsiert an. Sie schmollte leicht. "Guck nicht so! Ich weiß, dass ich nach dem Schlafen schrecklich aussehe." Sasuke winke ab und stand auf. "Zieh dich an...", sagte er und stellte sich vor ihr Bett. "Wieso denn?" Er beugte sich nach vorne und lächelte. "Ich will dir was zeigen.", flüsterte er. Die Rosahaarige legte den Kopf schief und schaute ihn mit großen Augen an. "Meinst du, dass die mich rauslassen?" Sasuke zuckte mit den Schultern. "Wir werden sie schon irgendwie überreden." Sakura nickte und stand auf. Dann drückte sie ihn zur Tür. "Raus! Immerhin muss ich mich umziehen." Sie lächelte und schloss die Tür, und lehnte sich dagegen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie biss sich auf die Lippen, um nicht vor Freude laut loszuschreien. Einige Minuten später kam sie wieder heraus, vollständig angezogen und bereit, um nach draußen zu gehen. Sasuke nickte nur und nahm ihre Hand. Sakuras Herz machten einen großen Hüpfer und fing an zu rasen. Selbst ihre Wangen fingen an zu glühen, nur wegen dieser kleinen Berührung. Er führte sie nach draußen, einfach an allen Ärzte vorbei, ohne, dass jemand sie überhaupt beachtete. Als sie draußen waren, blies Sakura der Wind entgegen, und wehte ihr das rosa Haar ins Gesicht. Sie hatte nicht die Möglichkeit stehenzubleiben, denn der Schwarzhaarige zog sie weiter, bis er bei einem schwarzen Auto stehen blieb. Sasuke öffnete die Beifahrertür und grinste: „Einsteigen!“ Die Rosahaarige runzelte die Stirn. „Du kannst Auto fahren?“ Er hob darauf nur die Augenbraue. „Wieso sollte ich mit 18 nicht Auto fahren können.“ Sakura zuckte mit den Schultern, und machte keine Anstalt in das Auto zu steigen. „Weil du mir nie etwas davon erz- “, sie konnte nicht weitersprechen, denn Sasuke hielt ihr den Finger vor den Mund. „Steig einfach ein, okay?“ Sakura nickte kurz und setzte sich ins schwarze Auto. Sasuke setzte sich vors Lenkrad und fuhr los. Sakura achtete gar nicht auf ihr Außenwelt. Sie schaute nur zu, wie sie an Häuser, später Bäume, Wiesen und Felder an ihr vorbeifuhren. Der Anblick zog sie in den Bann. Sie war so lange nicht mehr in einem Auto irgendwohin gefahren. Die Rosahaarige bemerkte, wie das Auto langsamer wurde und schaute zu Sasuke, der den Schlüssel aus dem Zündschloss zog und sie erwartend anguckte. „Und jetzt?“, fragte Sakura und legte den Kopf schief. Sasuke lächelte sie an. „Jetzt, Sakura, steigst du aus.“ „Haha“, machte sie nicht gerade amüsiert, und stieg aus dem Wagen. Sie spürte wie sich das Gras unter ihrem Gewicht krümmte und schaute sich um. Überall um sie herum war es grün. Riesige Bäume, die in den Himmel reichten, dunkelgrünes, volles Gras, und kleinere Blumenbeete. Sakuras Augen glitzerten vor Glück, dass sie das hier sehen durfte. Es war einfach wunderschön... „Gefällt’s dir?“, riss Sasukes Stimme sie aus ihren Gedanken. „Mhm.“, machte Sakura und schaute sich noch einmal um. „Was wollen wir hier?“, fragte sie schließlich und drehte sich zu ihm um. Anstatt zu antworten, nahm Sasuke sie an der Hand und zog sie wieder hinter ihm her. Sakura Wangen glühten, als sie Sasuke warme Hand um ihre spürte. Die Rosahaarige hatte ein leichtes Kribbeln im Bauch und senkte ihren Kopf. Sie hob ihn erst wieder, als sie merkte, wie sich der Griff um ihre Hand lockerte. „Ist alles okay mit dir?“, fragte Sasuke mit einer Spur Besorgnis in seiner Stimme. „Ja, ja!“, sagte Sakura. Sasuke nickte, stellte sich hinter sie und flüsterte ihr ins Ohr: „Der See ist keine zwei Meter von dir entfernt.“ Die Rosahaarige schaute überrascht nach vorne. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie beide am Ufer eines kleinen Sees standen. Die glatte Oberfläche glitzerte von den Sonnenstrahlen beschienen, während winzige Libellen knapp über dem Wasser kleine Bogen flogen. „Das ist wunderschön.“, hauchte Sakura. Sasuke grinste und drückte sie etwas näher an das Wasser heran. „Was machst du da?“, fragte sie erschrocken. Er lachte leise. „Das Wasser ist noch viel schöner, wenn du drin bist.“ Bevor sie protestieren konnte, warf er sie ins Wasser. In leichter Panik schnappte sie nach Sasukes Hand und zog mit unter Wasser. Beide Köpfe kamen wieder gleichzeitig an die Oberfläche. Sakura lachte und schubste Sasuke soweit es möglich war. Er grinste sie nur an und musterte sie und wie die Wassertropfen langsam an ihren Wangen und ihrer Nase abperlten. Sie lächelte ihn zuckersüß an. Als er allerdings ernst blieb, verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht. „Was ist los?“, fragte sie besorgt und schwamm auf ihn zu. Er bleib immer noch stumm und musterte sie weiter. Sakura wurde rot und sagte: „ Hör doch auf damit. Das macht mich ganz durcheinander!“ Sasuke hob seine Hand aus dem Wasser und legte sie auf die schon fast trockene Wange von Sakura. „Sasuke?!“, hauchte sie, und legte ihren Kopf schief. Er kam ihr näher und Sakura rührte sich nicht von der Stelle. Keine zwei Zentimeter waren seine Lippen von ihren getrennt. Und keine zwei Sekunden später küssten sie sich sanft. Sakuras Herz raste und ihn ihrem Bauch wüteten die Schmetterlinge. Beide unterbrachen den Kuss und starrten sich einige Zeit lang an. Sakuras Unterlippe bebte vor Aufregung und der Kälte, die sie durch das Wasser umschloss. Trotzdem lächelte sie Sasuke an. Der Schwarzhaarige bemerkte allerdings ihr Unwohlsein und nahm sie bei der Hand und zog sie aus dem Wasser. Als sie aus dem Wasser waren, schaute die Rosahaarige zu dem Haus von Sasukes Eltern. Es war ein großes, weißes Haus, mit großem Garten und großen Fenstern. „Ist dir kalt?“ Sasuke heißer Atem strich über ihren Nacken und jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie nickte zaghaft. Sasuke umarmte sie von hinten und ging so mit ihr zu seinem Haus. Einige Minuten später saßen beide auf einer Decke im Garten und machten ein kleines Picknick. Sakura hatte eine Hose und ein T-Shirt von Sasuke an, die ihr viel zu groß waren. „Das steht dir.“, grinste Sasuke und legte sich auf den Rücken, und schaute Sakura von unten an. Ihre Wangen färbte sich blassrosa, als sie sich über ihn beugte und ihn sanft küsste. „Ich weiß.“, murmelte sie. Während langsam die Sonne unterging, merkten die beiden, dass dies ihr schönster Sommer war, und bleibt. Denn jedes Jahr wiederholten sie dieses Picknick, jedes Jahr verliebten sie sich aufs Neue ineinander. Und jedes Jahr bemerkten sie mehr, dass sie sich gegenseitig brauchten, um glücklich zu sein. Das war ihr Sommer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)