Dunkel... von Passer (Was passiert, wenn man nachts von einem Fremden aufgelesen wird?) ================================================================================ Kapitel 1: Eins --------------- Es war so dunkel wie sonst nie, so kam es mir vor. Die Straßenlaternen waren nur kleine Lichtpunkte im endlos schwarzen Meer von Nacht; na gut, auch die Ampeln und Lichter der Geschäfte spendeten Licht, aber das war auch schon alles. Nicht einmal die Sterne oder der Mond waren zu sehen. Und ich stieg gerade aus dem Bus und wollte die Straße in dieser unheimlichen Schwärze überqueren, da sah ich sie zum ersten Mal. Es waren fünf. Der eine war lang und hatte eine dunkle Hautfarbe. Er trug eine dieser grau schimmernden Baggyhosen, die vor vielleicht zwei Jahren einmal in gewesen waren; darüber hatte er einen schwarzen Fubu-Pullover, mit einer weiten, offenen Jacke. Die Cappi auf seinem Kopf sollte wohl cool wirken: Fuck stand darauf. Der Rest waren Türken. Unser Stadtviertel war bekannt für viele Ausländer, die aber noch nie wirklich ernsthaften Ärger verursacht hatten. Sie alle waren nicht größer als ein Meter sechzig, und dennoch strahlten sie eine Bedrohlichkeit aus, dass sie beinahe schon zu greifen war. Sie trugen ebenfalls Baggyhosen und alle außer einem Cappies mit weiteren dämlichen Sprüchen. Sie standen an einem Kiosk und schienen blöde Kommentare über die Verkäuferin zu machen, verlangten kostenlose Zigaretten. Dann ging ich an ihnen vorbei. Zwei Pfiffe gingen mir hinterher. Ein unangenehmer Schauer fuhr über meinen Rücken und meine Schritte wurden fast gleichzeitig schneller. Ich hatte meine Finger fest um die grüne Umhängetasche mit dem Blumenmuster aus Pailletten gekrallt, doch es nutzte nichts. Panik ergriff meinen Körper. Als ich in eine Straße einbog, die nach Hause führte, spürte ich die Anwesenheit von – etwas. Es war kein Laut, der meine Aufmerksamkeit erregte, nur ein Gefühl, und instinktiv warf ich einen unscheinbaren Blick über die Schulter. Sie folgten mir. Nackte Angst kroch in meinen Körper. Noch nie hatte ich so eine Furcht gehabt, nicht einmal, als die dicke Spinne in meinem Bett den Weg zum Buch gekreuzt hatte. Ich habe Arachnophobie, Angst vor Spinnen. Wenn ich auch nur eine sehe, sei es eine klitzekleine, bekomme ich solche Anfälle, mit allem drum und dran, dass mich niemand mehr aufhalten kann, aus dem Haus zu laufen und davon zu rennen. Doch das hier war etwas ganz anderes. Man müsste schon ein anderes Wort dafür erfinden, wenn man diese Angst beschreiben wollte. Ich wusste nicht, woher sie kam; eine Art Vorwarnung vielleicht auf das, was unweigerlich folgen würde. „He.“ Ich drehte mich nicht um, sondern beschleunigte meine Schritte noch. „Bleib doch mal stehen. Wir tun dir doch nichts.“ Gelächter war zu hören. Einfach ignorieren. Einfach ignorieren. Einfach ignorieren... So war es immer gewesen. Ich hatte einfach alles und jeden, der mir nicht passte, ignoriert. Mein Selbstvertrauen war gleich null, und niemals hatte es jemanden gegeben, der es hatte wecken können. Ich wollte das auch gar nicht. Wie gesagt, ich hatte keinerlei Selbstvertrauen. Und so jagte mir diese Situation mehr Angst ein, als es einem gewöhnlichen Mädchen passiert wäre. Eine Hand packte mich an der Schulter, ich wurde herum gerissen. Meine Augen mussten vor Furcht geradezu glitzern, denn das Lächeln meines Gegenübers wurde noch breiter. Mein Herz wurde kalt. „Siehst ja richtig nett aus. Was hast du nur?“, fügte er hinzu, um mein Zittern zu kommentieren. Die Hand an dem Taschenriemen verkrampfte sich schmerzhaft. Eine zweite Hand ergriff meine andere Schulter. Ein weiteres Pfeifen. Als ich spürte, wie ich plötzlich meine Jacke zu verlieren begann, stieß ich einen erschreckten Laut aus. „Ganz schön schüchtern, die Kleine“, lachte der Lange, der mich gepackt hielt und mit der anderen Hand meine Jacke herunterzog, bis sie schließlich auf dem Weg landete. Mein Herz pochte. Die Straßenlampe zeigte die gierigen Blicke und Gesichtszüge der anderen, ich schluckte. Ihr Anführer kam plötzlich auf mich zu. Er schwankte bei seinem Gang von rechts nach links, der typische Schritt eines Obercoolen. Mir brach der Schweiß aus. Sein Lächeln war anders, gemein und hinterhältig. Er wusste, was für ein Spiel er mit mir treiben wollte. Mein Geist setzte aus. Ich konnte einfach nicht mehr schalten. Warum schreist du nicht einfach? Hier sind mindestens zwanzig Häuser in deiner Nähe, warum tust du es nicht?! Ganz einfach, weil ich kein Selbstvertrauen hatte. Ich ließ mich einfach so entblößen. Nur wegen diesem... Etwas zischte über unsere Köpfe hinweg. Erschrocken sah ich auf den schwarzen Schatten, der sich auf ein Dach setzte. Die Blicke der anderen folgten ihm ebenfalls. Der Schatten krächzte. „Weg da.“ Die ruhige, geradezu monotone Stimme sprach kühl und seltsam neutral, voller Mut, wie ich ihn gebraucht hätte. Nein, es war kein Mut. Es war eine ganz gewöhnliche Stimme, ruhig und gelassen. Wie konnte man nur so unerschütterlich in einer bedrohlichen Situation bleiben...? Minuten vergingen, in denen sich keiner regte. Nur das schwere Atmen meines Gegenübers war zu hören. Ich wollte meine Jacke aufheben, ich fühlte mich seltsam entblößt ohne sie. Trotz dass ich nur den Anorak verloren hatte, schien der Anführer maßlos erregt zu sein. Ich sah im Schein der orangefarbenen Straßenlampe deutlich eine Beule in seiner Hose. „Ich sagte, weg da“, zischte die Stimme schon etwas gefährlicher. Noch immer konnte man niemanden sehen, dem die Stimme gehörte, aber die Jungen waren seltsam eingeschüchtert. Eingeschüchtert, von einer herkunftslosen, rauchigen Stimme...? Das ließen sie sich nicht noch ein drittes Mal sagen. Augenblicklich setzte sich der Anführer in Bewegung, die Hände in den Hosentaschen, die anderen folgten ihm wie Hunde. Mit gesenkten Köpfen. Erniedrigt. Mich durchschoss ein Gefühl der Erleichterung. Unendlicher Erleichterung. Bis die Gruppe verschwunden war, und der kleine Schatten, der auf dem Dach gesessen hatte, heruntergeflogen kam und sich auf die Straßenlampe neben mir setzte. Völlig überfordert lehnte ich mich gegen die Lampe und ließ mich an ihr niedersinken. Ich holte tief Luft und keuchte, als ob ich zehn Kilometer gerannt wäre. So muss es sich anfühlen, wenn einen die richtige Angst packt. In dem Licht der Lampe zeichnete sich die Gestalt des Schattens ab; es war ein riesiger Rabe, er maß vielleicht einen halben Meter in der Höhe. Die Flügel raschelten leise. Ein weiterer Schauder überkam mich. „Amalfas“, sagte die Stimme von eben, und ich schreckte wieder auf. Ich konnte mich nicht rühren. Der Rabe wandte seinen Kopf nach hinten, und ich blickte in dieselbe Richtung. Was ein Fehler war. Auf den Ziegeln eines zerstörten Daches stand ein hoch gewachsener, schlanker Mann. Er schien einen ziemlich zerrissenen, bis zu den Füßen reichenden Umhang zu tragen, denn etwas flatterte um seine Beine, wenn er sich bewegte, soweit ich das erkennen konnte. Unwillkürlich fragte ich mich, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, in der Obhut der Jugendlichen zu bleiben. Das waren wenigstens Menschen gewesen. Aber das hier? Unmöglich. Das Gesicht war viel zu spitz, die Augen zu schmal, die Ohren zu lang. Das Haar hing dem Mann in langen, fettigen schwarzen Strähnen über die Schultern und den Rücken hinab; wer trug denn bitte heutzutage eine solche Frisur? Wenn man sie überhaupt so bezeichnen durfte. Ich zuckte zusammen und wich einige Meter von der Straßenlampe zurück, als der Rabe sich wieder in die Luft erhob und sich auf die Schulter des schwarzen Mannes setzte. In genau diesem Augenblick erleuchtete etwas sein Gesicht. Seine Haut war so weiß wie Marmor. Feine Narben, fast nicht zu sehen, prägten seine Wangenknochen. Oder waren es Bemalungen? Ich wusste es nicht, und im Moment war es mir auch so ziemlich egal, solange ich so schnell wie möglich hier weg kam. Aber mein Körper war Eis. „Merle“, ertönte die Stimme, so sanft wie zuvor. Ich erstarrte. Woher kannte er meinen Namen? Ich überlegte, ob ich einfach aufstehen und davonrennen sollte, aber er würde mich gewiss verfolgen. Um nicht zu sagen: Hundertprozentig. Also saß ich da, auf dem kalten Stein, mit entsetztem Blick zu dem vollkommen zerstörten Dach. Als wäre es unter seiner Last eingebrochen. Wo waren die Bewohner? Und überhaupt... wie, verdammt noch mal, konnte er auf einem zerstörten Dach stehen?! Ich riss den Mund weit auf. Erst jetzt bemerkte ich, dass unter den Füßen der finsteren Gestalt etwas leuchtete. Es sah aus wie eine Plattform, oder wie eine Wolke... „Sternenstaub“, sagte der Mann, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Das ist Sternenstaub, Merle. Du wirst ihn noch kennenlernen.“ „Was soll das heißen?“, war das Erste, was ich an diesem fürchterlichen Abend mit brüchiger Stimme hervorbrachte. Doch er antwortete diesmal nicht. Stattdessen kam er mit einem flatternden Geräusch seines Umhangs vom Dach gesegelt – ja, gesegelt – und kam direkt vor mir wieder zum Stehen. Ich hatte Angst. Endlose Angst. Ich wusste nicht, wie mir geschah, doch plötzlich befand ich mich nicht mehr in gekrümmter, hilfloser Position auf dem Gehweg, sondern in der Luft – nein, auf seinen Armen. Ich spürte etwas Hartes, Warmes und Feuchtes an meinem Hals. Er biss mich. Dabei blickte er mich an. Seine Augen waren blutrot. ~ Ein dumpfes Pochen. Das Gefühl kräftiger Schwingen. Die Täuschung, farbenblind zu sein. Erreichten mich. Es war wie in einem Traum; vielleicht wachte ich ja auch, ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass ich meine Augen jetzt nicht öffnen wollte um nachzusehen, was es nun wirklich war. Ich hoffte. Ich hoffte voll und ganz, dass es sich um einen Traum handelte. ~ Etwas strich zart meine Wange entlang. Es fühlte sich kühl und zerbrechlich an, wie hauchdünnes Eis, mit dem Pfützen im Winter nach einem frischen Regen überzogen waren. Wie in Trance öffnete ich die Augen und blickte in ein Gesicht, das so bleich war wie eine Wolke. Wer immer es war, er lächelte. „Du bist wach“, stellte die Stimme, die zu dem Menschen gehören musste. Wenn es einer war. Da war ich mir nicht so ganz sicher, als meine noch mit Schleiern überzogenen Augen versuchten, etwas zu erkennen. Nach einer Weile angenehmen Schweigens legte sich der Nebel, und ich betrachtete ausgiebig das Gesicht, das nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt war. Ich drehte mich in eine angenehmere Position und merkte, dass ich in einem frisch bezogenen Bett lag. Die Frau vor mir war nicht sehr viel älter als ich, aber es lag etwas Weises in ihren tintenschwarzen Augen, das mich ihr mit Respekt begegnen ließ. Sie hatte asiatische Züge, und ihr Haar war genauso dunkel wie ihre Augen, bis auf ein paar blonde Strähnen, die sehr den schwarzen Streifen eines Zebras ähnelten. Ihre Finger waren lang und wie geschaffen dafür, Feines zu arbeiten. Ihr Oberkörper wurde von einer weißen, weiten Tunika verdeckt, die bis zu ihren Knien ging. Um die Hüfte hatte sie eine dicke, braune Kordel wie einen Gürtel geschlungen, und die schwarze Leinenhose lag locker auf ihren Beinen. „Na, habe ich deine Prüfung bestanden?“, bemerkte sie meine Musterung. Beschämt schaute ich zur Seite. Nach ein paar Sekunden sah ich wieder auf. „Tut... Tut mir Leid...“, stammelte ich. „Ist schon in Ordnung.“ Ihre Stimme war samtweich. „Du bist doch gerade erst aufgewacht.“ Ich rieb mir die Augen und blinzelte verschlafen. Gut, ich hatte geschlafen, aber ausgeruht fühlte ich mich keineswegs. Mir war seltsam zumute... „Bist du müde?“, fragte die Frau. Ich nickte. „Das ist verständlich. Die Finsternis raubt uns den Schlaf.“ Ich verstand nur Bahnhof. Sie lachte sanft, als sie meinen verwirrten Gesichtsausdruck sah. „Du wirst es früh genug verstehen. Aber zuerst musst du etwas essen. Ich lasse dir gleich eine Suppe bringen. Ist das in Ordnung?“ Noch einmal nickte ich. „Ich heiße übrigens Maylin. Ich bin die Schwester desjenigen, der dich hierher gebracht hat.“ Mit einem Schlag schlugen die Erinnerungen auf mich ein. Dieser Mann... Ich richtete mich hektisch auf. „Wo bin ich hier? Sag mir, dass ich noch zu Hause bin!“ Maylin legte mir beruhigend die Hände auf die Schultern und drückte mich in die Kissen zurück. Dann seufzte sie kaum merklich. „Ganz ruhig, Merle. Du bist in Sicherheit. Du musst dich ausruhen.“ Was tue ich denn hier die ganze Zeit? Ein weiteres Seufzen entfuhr ihr. „Ich weiß, dass dich das alles hier bestimmt sehr verwirrt...“ Sie fuhr sich mit der Hand durch das lange, seidige Haar. „Nun ja, das ist alles nicht so leicht zu erklären... Verstehst du?“ Ich machte den Mund auf, doch noch bevor ich etwas sagen konnte, hörte ich das Geräusch, dass die Tür zu dem Zimmer aufgerissen wurde und jemand hinein gestürmt kam. „Herrin!“, sagte eine keuchende Stimme. „Herrin, bitte kommt schnell. Etwas stimmt nicht mit Amadillo!“ Mit einem Ruck stand Maylin auf und schob den Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, beiseite. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließ sie mit der Person, die gesprochen hatte, den Raum und ich blieb allein in dem Bett zurück, den Kopf voller Fragen. Die Antworten wie zum Greifen nahe. Aus dem Raum gestürmt. ~ Verärgert und höchst besorgt beugte sich Maylin über den stark blutenden Körper Amadillos. Die Blutung hatte völlig plötzlich, von der einen Sekunde zur anderen, begonnen, und ihre Gehilfen kamen fast nicht mehr nach mit der Stillung. Um den reglosen Körper war eine große, rote Pfütze. „Ich brauche noch mehr von der Fertilistinktur“, sagte sie ohne aufzusehen. „Und bringt gleich noch ein paar Handtücher mit.“ „Herrin... Wir haben keine farbigen Handtücher mehr“, erwiderte eine schwache Stimme. „Dann bringt die weißen, verdammt noch mal!“ „Aber...“ „Macht schon!“ Die Bediensteten, die um sie herum gestanden hatten, rasten mit Lichtgeschwindigkeit aus der Eingangshalle, um die Sachen zu holen. „Was ist bloß passiert?“, flüsterte Maylin sich selbst zu, den Blick starr auf Amadillo gerichtet. „Wir wissen es selbst nicht“, schluckte Eojin, der sich angesprochen fühlte. „Er war gerade durch das Tor in die Halle gekommen, ausgelassen wie immer, und da ist er zusammengebrochen... Es hat kein einziges Anzeichen von Verletzungen gegeben, Herrin...!“ „Schon gut, Schon gut, Eojin. Ich glaube dir ja.“ Eojin glaubte stets, seine Herrin würde ihm nicht glauben, nur weil er früher ständig gelogen hatte. Hätte er das nicht, wäre er gar nicht hier. Maylin nahm die Tinktur entgegen und reichte die Handtücher an die Gehilfen weiter. Großzügig trug sie die Tinktur auf die Wunde an Amadillos Seite auf, die fast schon einem Loch glich. Die smaragdgrüne Flüssigkeit versickerte sofort und begann, mit ihrer heilenden Wirkung den Schmerz zu lindern. Obwohl Amadillo ohnmächtig war, musste er selbst in diesem Zustand Qualen erleiden. Amadillo war eigentlich immer ein standhafter Elf gewesen, dem nichts hatte anhaben können; allein schon seine Statur jagte seinem Gegenüber einen Schauder über den Rücken. Noch nie war er ernsthaft verletzt gewesen. Es stand für Maylin von vornherein fest, dass es keine gewöhnliche Wunde war, nichts konnte so leicht einen Elfen verletzen. Es war schon sehr merkwürdig... „Herrin... Es sieht sehr schlecht aus...“ Eojin warf ständig Blicke zwischen ihr und Amadillo hin und her. „Das weiß ich selber, da brauch ich nicht noch jemanden, der mir das jede Minute unter die Nase bindet!“, fauchte Maylin, und Eojin hielt sich von nun an im Hintergrund. Im Grunde mochte sie den Jungen, aber in Momenten wie diesem war sie immer gereizt. Sie war diese Arbeit gewohnt, doch nahm sie jede einzelne Aufgabe ernst. Amadillos rechte Hand bewegte sich. Genau dort, wo die Verletzung war, fasste sie hin, als betaste sie den dazugehörigen Körper. Maylin fuhr zurück. Amadillo stöhnte, seine Hand fuhr über die Seite, und das Blut wich ein wenig zurück. Das war gut. Jetzt kann nur noch Elfenmagie helfen. Seine natürliche Abwehr hat sich eingestellt. Die Gehilfen standen auf. Ihre Gesichter waren ausnahmslos rot vor Anstrengung. Einzig Maylin blieb an der Seite des Elfen. Sie hoffte. Betete. Bitte, Amadillo, steh wieder auf... Zeig mir dein Lächeln... „Das wird nicht so schwer sein, denke ich...“, hauchte eine kaum hörbare Stimme; sie dachte schon, sie hätte sich geirrt, doch dann sah sie die zuckenden Lider und das schwache Leuchten in dem Spalt. Das goldene Glitzern. Maylin beugte sich vor und strich Amadillo über die Wange. Dieser keuchte und fuhr sich noch einige Male über die Seite, bis sie sich schließlich schloss. Die Atmung des Elfen war unregelmäßig und schnell, doch Maylin machte sich jetzt keine Sorgen mehr. Sie war furchtbar erleichtert. „Was ist denn hier los?“ Die kalte Stimme hallte durch den Saal. Maylin sah auf und verbannte jeglichen Ausdruck aus ihren Augen, bevor er etwas hätte merken können. An die Folgen wollte sie gar nicht denken. „Was ist hier los, habe ich gefragt!“ Schritte, die die Treppe hinunter trappelten. Gehilfen, die noch weiter zurückwichen. Doch diesmal war es nicht der Respekt die Erleichterung, sondern die Angst. Maylins Schultern strafften sich, ihre Züge spannten sich an. Entschlossen begegnete sie dem Blick ihres Bruders. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)