Nightdancer von Mihikoru (- Killerin aus Liebe I -) ================================================================================ Kapitel 25: I will hurt you... ------------------------------ So, nach einer weiteren kleinen Atempause geht es nun weiter. Vielleicht kann der eine oder andere unter euch schon ahnen welche weiteren Geschichtenabläufe nun kommen. Auf alle Fälle ist dies nicht gerade mein Lieblingskappi vor allem, da ich meiner eigentlichem Lieblings-Chara schlimmes antun muss *schnief* Aber… es geht nun mal nicht anders. - Wie schon gesagt, hab ich mich für den weiteren Handlungsverlauf schon festgelegt und wenn ich mich an dieses Schema halten will, muss ich da jetzt durch. Also, los…! *mit zittrigen Fingern anfang zu schreiben* Kapitel 25: I will hurt you… Toras belehrende Worte geisterten mir den gesamten Rückweg im Kopf herum. „Brich ihm das Herz, neko. Bevor die Organisation ihm das Genick bricht.“ Ich konnte das immer wiederkehrende Echo nicht abstellen und irgendwann hatte ich das Gefühl, dass dieser eine Satz mein ganzes Denken von nun an beherrschen würde. Diese ganze Sache war dermaßen konträr das es schon fast zum lachen war. Aus meinem Drang heraus, meinen besten Kumpel und gleichzeitig heimliche Liebe zu beschützen musste ich - in meinem Handeln und meinen Taten - genau das Gegenteil davon tun. Ich musste ihn verletzen. „Brich ihm das Herz, neko...“ Und wenn ich es nicht tat? - Wenn ich diesen ganzen Abend und das Geschehene darin totschwieg und einfach so tat als wäre nichts gewesen? Was würde dann geschehen? Würde alles so sein wie vorher? Uhrplötzlich hatte der Wind seine Richtung gedreht und keiner konnte ihn mehr aufhalten. Der Unheil verkündende Orkan kam immer näher und ich hatte noch die letzte Möglichkeit Kyusuke von meiner Seite zu schubsen bevor der todbringende Strudel auch ihn verschlang. Ich wollte sicherlich nicht, dass er mich verließ - was er sicherlich tun würde, wenn ich Toras Worte in die Tat umsetzte - aber wenn ich dies nicht tat, würde ich ihn für immer verlieren. Noch schlimmer: Ich würde ihn auf dem Gewissen haben. Meine Entscheidung war gefällt ehe ich das vertraute Gartentor seines Hauses erreicht hatte. Ich musste es hier und jetzt beenden, bevor ich sein Leben ernsthaft gefährdete. Es durfte keine Aufschiebung mehr geben, erstrecht keine Ausflüchte. Wohl oder übel musste ich ihn verletzen und mich,… mich mit dazu… Ungewöhnlich laut hallte das dumpfe Geräusch meiner gerade angezogenen Pantoffeln über den Holzboden im Flur den ich erst vor wenigen Sekunden betreten hatte. Zum Glück lag der Ersatzschlüssel seiner Wohnung immer im selben Versteck bereit und - wie nicht anders zu erwarten - entdeckte ich auch seine bekannten Schuhe im Flur neben dem Garderobenständer. Kyusuke hatte mir zwar nachgerufen und war mir sicherlich auch einige Meter gefolgt, jedoch hatte er es schnell aufgegeben. Mein Vorsprung war weit, der Schock auf seiner Seite zuviel gewesen und er wusste so gut wie ich, dass unsere Heimatstadt zu groß war, wenn man keinen Anhaltspunkt hatte wo Jemand hinlief. So erstaunte es mich keineswegs, dass er auf dem Sofa saß als ich in das matt beleuchtete Wohnzimmer trat, dass nur von der kleinen Sideboardlampe neben dem Fernseher erhellt wurde. Schweigend lehnte ich mich an den Türrahmen und fixierte meinen besten Freund starr. Dieser saß - beinahe lässig zurückgelehnt - auf dem Sofa, die Beine weit auseinander und wollte gerade einen Schluck aus einer Getränkedose nehmen als er meine Gestalt in der Diele bemerkte. Er erwiderte meinen starren Blick und bedachte mich ebenso schweigend, jedoch waren seine sonst so grünen strahlenden Augen seltsam verklärt und irgendwie neblig. Wenn ich es nun genau betrachtete, sah er auch richtig fertig aus. Seine gewohnt verstrubbelten Haare machten einen ungewöhnlich verlotterten Eindruck und auch sein weißes Hemd mit den feinen schwarzen Streifen hing ihm sehr schlampig aus der Hose, während die Knöpfe bis zu seiner gut gebauten Brust offen standen. - Ein seltsamer Anblick für mich, da ich ihn immer nur mit korrekt geschlossenen Hemden kannte. „Spaziergang beendet?“ Erkundigte er sich mit einem Male mit dumpfer Stimme sodass ich mehr reflexartig als erschrocken aufblinzelte. „Hat ziemlich lange gedauert.“ Unter seinen genuschelten Worten warf ich einen raschen Blick auf die Digitale Anzeige seines Videorekorders und stellte fest, dass es schon weit nach Mitternacht war. Wann war ich aufgelöst aus dem Haus gerannt? - Schätzungsweise war es wohl gegen 20 Uhr gewesen. Die Zeit war so schnell vergangen und ich wunderte mich ehrlich gesagt ein bisschen. War ich über 2 Stunden ziellos durch die Stadt gelaufen bevor ich mit Tora auf dem Dach zusammengestoßen war? Abermals richtete ich meinen Blick zu meinem - auf dem Sofa sitzenden - Kumpel und meine Pupillen schweifen plötzlich über etwas, dass ich niemals in diesem Haus gesehen hatte. Eine Sache, die ich im Leben nicht mit ihm verbunden hätte. „Was ist das?“ Fragte ich nun tonlos und trete an den Wohnzimmertisch heran um eine leere Dose in die Hand zu nehmen. Bei meinem hereinkommen hatte ich es für Cola oder einen vertrauten Energy-Drink gehalten aber nun, sagte mir die Inschrift darauf etwas anderes. „Wonach sieht es denn aus, hm?“ Kyusuke sah mich weiterhin starr an:„ Das ist ne‘ Bierdose. Alkohol.. verstehst du?“ Ja, natürlich verstand ich. Jedoch konnte ich es nicht begreifen. Kyusuke und Bier. Das… das war so unglaublich unpassend und dermaßen inakzeptabel. Vor allem jedoch fremd. Ich kannte ihn, kannte diesen jungen Mann vor mir besser als jeder andere. Er trank nicht… Er rauchte nicht… Und war schon in jungen Jahren vernünftiger und erwachsener gewesen als alle Jungen in unserer Klasse zusammen. Er tat nie etwas Verbotenes… Nie etwas, dass anderen schadete und schon gar nicht, setzte er seine Gesundheit aufs Spiel. „Ich hab dich noch nie trinken sehen.“ Ich kann nichts dafür, dass in meiner Stimme mehr Frust enthalten ist, als ich gewollt habe. Er sieht mich einige Sekunden schweigend an bevor sich ein Lächeln auf seinen Lippen breit macht. Jedoch ist dieses keinesfalls freundlich oder neckend. Nein, es ist spöttisch und versetzt mir einen unangenehmen Stich. Genauso wie seine Worte: „Bisher hatte ich auch nie einen Grund Alkohol anzurühren, Suzuna.“ Autsch… Das saß. Touchée, Kyu! Eine bittere Flüssigkeit setzt sich in meiner Kehle fest und läuft wie ätzende Salzsäure meine Speiseröhre herunter. Noch immer sehen wir uns starr in die Augen und langsam kam in meinem Hirn ein irrwitziger Gedanke hoch. Seine Augen, das Strahlen darin ist verschwunden und er sieht mich genau so an, wie ein verwundetes Tier. Wie ein geblendeter Wolf vor grellem Scheinwerferlicht. Ich habe große Mühe damit meine gleichgültige Miene aufrechtzuerhalten. Am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen, hätte in diese schreckliche Bierdose aus der Hand geschlagen und ihm versichert, dass ich ihn liebte. Wenn ich dies jedoch tat, wäre er des Todes… das konnte ich nicht verantworten. Es war schlimm ihn zu verletzen aber noch schlimmer wäre es zu sehen, wie er durch meine Schuld starb. „Bitte, tu dir keinen Zwang an.“ Mit leicht zitternder Hand stellte ich die leere Bierdose zurück auf die Tischplatte und sah ihm dabei verächtlich in die Augen. „Willst du noch tiefer sinken als ohnehin schon? - Das ist armselig!“ „Tz…!“ Er stieß einen undefinierbaren Laut aus und nahm einen tiefen Schluck aus seiner Dose.„ Als ob du wirklich wüsstest was das Wort bedeutet ,armselig‘. - Sieh dich doch an! Du… Du bist armselig! Ganz allein DU… Mit deiner wallenden, langen blonden Mähnen und diesen ätzenden blauen Augen die wie Saphire strahlen… - Armselige Heuchlerin, ja… genau, dass bist du!!“ „Und du bist betrunken.“ Gab ich tonlos zurück und versuchte mir weder meine aufkommende Wut noch meinen leichten Schmerz ansehen zu lassen. „Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so klar gewesen, wie in diesem Moment.“ Murmelte er nun etwas nuschelnd und gab einen rülpsenden Laut von sich als er aufstoßen musste. Es lag klar auf der Hand, dass mein Kumpel mehr als eine Dose über sein Gemüt getrunken hatte. Solche Spötteleien hätte er niemals freiwillig und in dieser Wortwahl ausgesprochen, jedoch regte sich in mir der Verdacht, dass er vielleicht in dieser Situation war ehrlicher war als die ganzen letzten Jahre. Nun war er nicht mehr freundlich, oder zurückhaltend um meine Gefühle nicht zu verletzen, nein… Diesmal war er selbst verletzt und hatte das gute Recht mit einem angeknacksten Herzen um sich zu schlagen. Und sein herausgesuchtes Ziel war wohlweislich ich. „Kyusuke… was willst du eigentlich von mir? Ich hab dir nie großartig Hoffnungen gemacht, verstanden? - Ich hab dich auch sicherlich nicht dazu gezwungen mich nach dem Lied zu küssen.“ „Klar, du warst vollkommen unbeteiligt.“ Er zog das ,vollkommen‘ extrem lang und verdrehte genervt die Augen:„ Ausgerechnet DU als Privatdetektivin, erkennst meine Handlungsweisen und Emotionsmimiken nicht? - Verkauf mich nicht für dumm!“ „Kyusuke… - Wir sind Freunde und das ist mein Ernst.“ „Ach ja? Dann lass dir mal etwas ganz im Ernst sagen: ICH SCHEISS DRAUF! Ich will nicht nur ein Freund für dich sein, ich will DEIN FREUND sein und ich will Dich!!“ „Oh, ganz toll Herr Fuma. Die beste Masche um eine Frau rumzukriegen.“ Entgegnete ich nun ruhig obwohl mein Herz bei seinen Worten sichtlich hoch hüpfte. Ja, es war nicht gerade romantisch WIE er es sagte, aber DAS er es sagte war viel entscheidender für mich. „Red nicht so einen Stuss zusammen und hör auf so ruhig zu bleiben… und tu nicht so, als ob du von all dem nichts wüsstest! - Was willst du eigentlich, Suzuna? Willst du, dass ich auf den Knien vor dir rumrutsche oder was soll ich machen, sagen oder tun damit du mir glaubst?!“ „Ich will nur eins: Das alles wieder so wird wie früher.“ „Das geht nicht, ich kann das nicht mehr… ICH LIEBE DICH!“ „Ich dich nicht.“ Beinahe erstickte ich an diesen Worten und war selbst von mir erschrocken wie reflexartig und kühl sie aus meinem Mund kamen. Er wohl auch, denn sogleich verwandelte sich seine aufgebrachte Maske in eine Mimik voller Emotionslosigkeit. „D-Das kann nicht sein…“ „Noch mal zum mitschreiben und extra für dein Alkohol ertränktes Kleinhirn, Kyusuke: Ich liebe dich nicht, du bist für mich nur ein Kumpel und ich habe absolut kein Interesse an dir.“ Auf meine ruhigen, ausgewählten Worte sprang er wie von der Tarantel gestochen auf. „Das glaub ich nicht!“ Zeitgleich mit seinem wütenden Schrei pfefferte er seine halbvolle Bierdose in die nächste Zimmerecke sodass sich der sprudelnde Fusel klebrig und zischelnd in seinen Teppich saugte. „Sag jetzt bloß nicht, du willst was von Dave?!“ „Das ist nebensächlich. - Ich liebe dich nicht.“ „Willst du was von ihm?“ Seine Stimme schwoll an zu einem drohenden Zischeln: „Willst du was von Ralston?“ „Selbst, wenn es so wäre…“ „Wenn es… wenn es so wäre…?!“ „Kyusuke…“ „BEANTWORTE MIR MEINE FRAGE: WILLST DU WAS VON DAVE RALSTON ODER NICHT?!“ Einige Sekunden herrschte drückende Stille. Wie der Killer vor seinem Opfer blickten wir uns in die Augen sodass ich diesen Kontakt nach einigen Sekunden abbrach und mir seufzend an die Stirn fasste. „Hör zu: Ich hab jetzt keinen Nerv auf solch kindische Spielchen, okay? Wenn du nicht spätestens morgen früh wieder vernünftig wirst sehe ich mich dazu gezwungen andere Maßnahmen zu ergreifen.“ „Ach ja? Welche?!“ Abermals zeichnete sich auf seinen Lippen ein spöttisches Lächeln:„ Willst du mir den Allerwertesten versohlen, Suzuna?“ „Nein, ich widerrufe unseren Vertrag.“ „Welchen Vertrag?“ „Unseren Vertrag über die Detektei. - Wenn du dieses Thema zwischen uns nicht sofort fallen lässt und ein für alle mal vergisst, dann werfe ich dich aus unserer Detektei.“ „D-Das kannst du nicht machen!“ „Und ob. - Ich hab 3 Prozent Stammkapitel mehr in unser Büro gelegt.“ „Suzuna…! Das wagst du nicht!!“ „Wetten wir?“ Emotionslos sah ich ihn an während ich in Wirklichkeit am liebsten heulend zu Boden gesunken wäre. Nun wusste ich genau, wie ich es anstellen musste. Ich musste nur die richtigen Fäden ziehen, einige geschickte Handdrehungen anwenden und ich würde ihm sein Herz brechen und ihn gleichzeitig aus meinem Leben verbannen. - Er würde sogar freiwillig gehen und somit konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. „Willst du was von Ralston?“ „Selbst, wenn es so wäre…“ „Wenn es… wenn es so wäre…?!“ „Kyusuke…“ „BEANTWORTE MIR MEINE FRAGE: WILLST DU WAS VON DAVE RALSTON ODER NICHT?!“ Das erste was ein Mensch außer der auftretenden Liebe noch empfindet, ist Verwirrung. Dies würde ich mir zunutze machen. ********************************************************************************* Schluss, Aus, Finito! Ich weiß °-° Gemeiner, Break… aber, ich konnte nicht anders. Schreib schön fleißig Kommis ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)