Onpu no Tegami von -Yukiya- (Kai x Myv) ================================================================================ Kapitel 12: In Your Arms ------------------------ So... hier nun wie versprochen das neue Kapitel ^.^ Ich hoffe es fällt nicht zu sehr auf, dass ich nebenbei für meinen japanisch Test gelernt habe xD Ich wünsch euch viel spaß beim lesen und freumich wie immer über jeden Kommentar~~ ~~ Onpu no Tegami 12 Titel: In your Arms Teil: 12 Kai wusste nicht wie er dort hingekommen war, wo er war. Doch gerade war es ihm auch egal. Es machte ihm zwar Angst, nicht zu wissen, was in den letzten Stunden, Tagen oder Wochen geschehen war, aber darüber konnte er sich später Gedanken machen, dass es nichts Gutes sein konnte, war ihm klar. Sein rechter Arm hing schlaff herunter und jede Bewegung fühlte sich an wie tausend Messerstiche, egal wie winzig sie auch war, noch dazu war sein geschundener Körper völlig entblößt. Auch sein Kopf bereitete ihm Schmerzen. Er pochte und das heiße Blut lief wieder über sein Gesicht. Aber er hätte sich durchaus in einer schlechteren Situation befinden können. Immerhin saß er in einer Telefonzelle, in der sogar noch die Telefonkarte seines Vorgängers mit etwas Guthaben steckte und nicht in einer alten, kalten Lagerhalle, mit irgendwelchen Ketten gefesselt, die so tief ins Fleisch geschnitten hatten, dass getrocknetes Blut an seinen Handgelenken klebte. Die müden, zittrigen Finger seiner linken Hand wählen Miyavis Nummer und er war froh, als er dessen Stimme hörte. Im Hintergrund waren fahrende Autos zu hören, was daraus schließen lies, dass Myv unterwegs war und beim Fahren ans Handy ging, aber im Moment war Kai auch das egal, obwohl er ihn normalerweise deswegen anschnauzten würde. Es passierten so viele Unfälle, nur wegen so eines kleinen Gerätes am Ohr. Suchend sah Kai sich um, als Miyavi ihn nach einem Straßenschild fragte und tatsächlich fand er eines. Er nannte ihm die Straße und atmete erleichtert auf, als Myv ihm sagte, er sei gleich bei ihm. Eigentlich wollte er nicht, dass der Andere ihn so sah, doch es gab niemanden sonst, bei dem es anders ausgesehen hätte. Außerdem wollte er Miyavi nicht noch mehr Kummer bereiten. Er zog die Knie an und stütze seinen rechten Arm, der Schmerz erschien ihm ziemlich gering, was wahrscheinlich an dem Schock lag, den er erlitten hatte. Der Arm war mit Sicherheit gebrochen und so könnten sie die nächste Tour wohl vergessen… Vielleicht würde er auch nie wieder Drums spielen können… Bei diesem Gedanken kamen ihm die Tränen in die Augen. Was sollte er nur tun, falls das wirklich passierte? Er liebte es doch so sehr … Ein Auto fuhr vorbei und Kai zuckte zusammen. Er bekam es erneut mit der Angst zu tun, als ihm klar wurde, dass sein Peiniger hier auch irgendwo sein könnte und es nur zu seinem grausamen Spiel gehören könnte. Vielleicht wartete er nur da drauf Kai wieder einzusammeln und erneut anzuketten, um die schlimmsten Dinge mit ihm anzustellen. Als Schritte näherkamen, begann sein Körper noch mehr zu zittern und seine Finger krallten sich in das eh schon geschundene Fleisch. Auch seine Zähne bohrten sich in die zerbissenen Lippen und der Drummer kniff die Augen zusammen. Er wollte gar nicht sehen wer da die Tür öffnete, denn selbst wenn es wieder ER war, hätte er doch nichts tun können um sich zu wehren. Er konnte sich keinen Zentimeter mehr bewegen. Die Schmerzen wurden von Minute zu Minute Schlimmer und sein Herz schlag so heftig, dass es schien als wolle es herausspringen. Die Tür ging auf und erstmal tat sich nichts. Kai war versucht die Augen zu öffnen, doch die Angst war einfach zu groß. Erst als sich kühler Stoff um seine Schultern legte und eine warme Hand sich vorsichtig auf seine Wange legte, öffnete er die Augen und hörte wie der Andere leise seinen Namen flüsterte. Kai schlug die Augen auf, sah zu dem Anderen hoch und spürte wie die Tränen in seine Augen schossen. „Miya…“, brachte er heiser und mit einem Schluchzen hervor. Der Größere schloss ihn in seine Arme „Es tut mir so leid Kai…“ Kai verzog etwas schmerzerfüllt das Gesicht, als Myv ihn noch mehr an sich drückte, jedoch schüttelte er nur leise schluchzend den Kopf. Auf keinen Fall würde er Miyavi die Schuld dafür geben. Niemand, außer ihm selbst war schuld daran, er hätte einfach besser aufpassen müssen und nicht so unvorsichtig sein dürfen. „Ich bring dich erstmal ins Krankenhaus.“ Und schon wurde Kai auf die Beine gehoben. Wieder verzog er das Gesicht, gab aber keinen weiteren Laut des Schmerzes von sich. Miyavi war anzusehen, dass es ihm sehr leid tat, aber leider konnte er ihm nicht die Schmerzen nehmen, auch wenn er es sofort getan hätte. „Ich will nicht ins Krankenhaus… Ich will erstmal nach Hause…“ Kai wischte sich mit seiner linken Hand die Tränen aus den Augen und bemerkte erst jetzt das Blut, was an seiner Schläfe hinunter gelaufen war. Erst sah er auf seine Hand und schien sich in der roten Flüssigkeit zu verlieren, doch dann sah er zu Miyavi, der ihm genau in die Augen schaute. Kurz standen sie einfach nur da und Kai begann zu realisieren, dass er nun keine Angst mehr haben musste. Er war nun nicht mehr allein, Miyavi war da und würde ihn beschützen. „Aber danach fahren wir ins Krankenhaus.“ Seine Stimme lies keinen Widerspruch zu, auch wenn Kai dieser Gedanke noch missfiel, er wusste zwar, dass sein Arm dringend untersucht werden musste, jedoch würde er dann den Fragen des Arztes ausgeliefert sein. Mit seiner „gesunden“ Hand hielt er den Mantel fest und sein Blick ging nach unten, ein paar einzelne Tränen liefen noch immer über sein Gesicht und tropften abwechselnd von seiner Nase und seinem Kinn auf den schwarzen Boden, der auf ihn gerade wie ein Loch wirkte, in das er hineinfiel, wenn Miyavi ihn nicht festhielt. Doch eben dies tat der Andere. Er hob ihn so vorsichtig wie möglich hoch und hielt ihn fest. Mit jedem Schritt, den Miyavi Richtung Auto tat entfernte sich das Loch immer mehr und als sie schließlich am Auto angekommen war, war das Loch in weite Ferne gerückt. „Ich will dich gar nicht mehr loslassen…“ Kai lächelte erschöpft und bettete seinen Kopf an Myvs Brust, für einen kurzen Augenblick schloss er die Augen und hörte nur auf den Herzschlag des Menschen, der ihn wohl auf ewig begleiten würde. Als er ins Auto gesetzt wurde hielt er die Hand fest, die er erwischen konnte und bedeutete Myv sich zu ihm zu beugen, was dieser natürlich auch sofort tat. Kai streckte sich etwas und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Miyavi lächelte und gab ein liebevolles „Ich liebe dich“ von sich, bevor er die Tür schloss und sich auf die Fahrerseite begab. Endlich hatte er seinen Kai wieder. Er war zwar in einem bemitleidenswerten Zustand, aber er lebte und er würde seinem Sonnenschein bald auch sein Strahlen wiedergeben. Im Moment war er ein Vogel, dem die Federn ausgerissen wurden, doch er würde ihn pflegen, bis jede einzelne nachgewachsen war und er wieder in seiner vollen Pracht erstrahlen konnte. Schweigend fuhren sie erst einmal zu Miyavis Wohnung, denn da Kai seine Sachen nicht mehr hatte, fehlte ihm auch sein Schlüssel, sowie Portmonee und Handy, aber dies waren alles Dinge, die man ersetzen konnte. Kai war viel zu schwach zum Laufen, weswegen Miyavi ihn natürlich trug. Er ging mit ihm in die Wohnung und stellte sich mit ihm zusammen unter die Dusche. Es war ihm egal, dass seine Sachen dadurch total nass wurden. Sanft strich er Kai ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Jede einzelne, noch so kleine Wunde brannte, aber es tat auch gut. Es reinigte seinen schmutzigen Körper, doch nicht nur im gewöhnlichen Sinne. Es wusch zwar, das Blut und den Dreck ab, der an seinem Körper klebte, aber es wusch ihm auch einen Teil seiner Pein ab. Miyavi brachte ihn wieder raus, stellte ihn hin und trocknete ihn vorsichtig ab. Er selbst zog sich nur das Shirt aus und schmiss es in den Wäschekorb. Aber wahrscheinlich würde er es eh nicht waschen, sondern wegwerfen, denn das ganze Blut würde er wohl nicht mehr rausbekommen. „Warte kurz hier.“, meinte Myv und wollte gerade gehen, doch Kai hielt ihn fest. „Ich will nicht, dass du gehst… „ Miyavi lächelte leicht und nickte dann. Er hätte sich auch denken können, dass Kai nicht alleine sein wollte und eigentlich wollte er ihn auch nicht mehr alleine lassen. Also hob er ihn wieder hoch und trug ihn ins Schlafzimmer. Er gab ihm ein paar Sachen und zog sich selbst auch etwas Trockenes an. Kai schaffte es nicht alleine sich anzuziehen, der gebrochene Arm hinderte ihn daran, aber er konnte Miyavi beobachten, was er auch tat. Dieser hatte sich zwar umgedreht, als er sich umzog, doch Kai konnte seinen Rücken ansehen. Die ganzen Tatoos betrachten. Langsam stand er auf und taumelte zu ihm rüber, nur um mit seinen Fingerspitzen über die Haut zu streichen. Miyavi zuckte kurz zusammen, hatte nicht damit gerechnet, doch er lies es sich gefallen. Langsam drehte er sich um, bis er Kai in die Augen sehen konnte. Sanft strich er über seine Wange und beugte sich vor um ihn wieder zu küssen. „Ich werd auf dich aufpassen, versprochen. Ich lass es nicht zu, dass dir noch einmal so etwas passiert.“, sagte Miyavi. Doch Kai konnte diesmal nur lächeln. Er sagte nichts dazu und genau deshalb konnte sich Miyavi denken, was Kai dachte. Miyavi konnte viel sagen, es wohlmöglich auch so meinen, doch er konnte es nicht umsetzten. Es würde heißen, dass er die ganze Zeit über bei ihm sein würde, ihn keine Minute aus den Augen lassen konnte. Doch das war ein Ding der Unmöglichkeit. „Ich… würd gern etwas Trinken… und ein kleiner Happen essen könnte auch nicht schaden… wer weiß wie viele Stunden wir im Krankenhaus warten müssen…“ Miyavi nickte. Kai hatte sicherlich die Tage nichts gegessen und auch nichts getrunken. Er war so ein Trottel, dass er daran nicht sofort gedacht hatte. „Soll ich dich Tragen oder schaffst du es allein in die Küche.“ „Es geht schon…“ Kai nahm einfach das kleinere Übel. Wenn Miyavi ihn getragen hätte, hätte sein Arm ihm höllische Schmerzen bereitet und beim Laufen würde er zwar länger brauchen, aber die Schmerzen wären erträglicher. Also ging Miyavi in die Küche, kochte einen Tee und machte etwas zu essen. Sie tranken und aßen, stärkten sich und fuhren schließlich schweigend los. Alles zog an ihm vorbei, die blühenden wunderschönen Bäume und auch die toten, abgestorbenen. Es erinnerte Kai an sein Leben. Die guten Zeiten, die man ewig hätte ertragen können, flogen genauso schnell vorbei wie die schlechten Zeiten. Jedoch erschienen diese viel länger… Aber anstatt im Selbstmitleid zu versinken und über seinen bemitleidenswerten Zustand zu klagen, dachte er über die guten Zeiten in seinem Leben nach. Eine Blühte wehte durch den kleinen Spalt zwischen Rahmen und Fenster. Sie landete auf seinem Schoß und zog dadurch Kais Aufmerksamkeit auf sich. Er betrachtete sie und um dies besser tun zu können nahm er sie in die Hand. Es war eine rosa Blüte… die Blüte eines Sakura, dem japanischen Kirschbaum. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf seine Lippen und ein kurzes Funkeln blitzte in seinen Augen auf, als ihm seine bis jetzt schönste Erinnerung in den Sinn kam… Die Luft war angenehm warm und der Duft der Blüten lag in der Luft. Um dem Alltag zu entkommen und etwas Zeit für sich zu haben, um ihr Einmonatiges zu feiern, waren er und Miyavi an den Fuß eines Berges gefahren. Weder der Berg, noch der Ort waren sonderlich bekannt, aber dennoch wunderschön gewesen. Kai liebte dieses kleine Dorf, was nur aus ein paar Häusern und der Herberge bestand in der sie sich niedergelassen hatten. Auf dem Berg gab es noch einen Tempel und ein kleiner Fluss floss von diesem hinab um in einem kleinen See im Wald zu münden, aber das war auch schon alles gewesen. Keine großen Straßen oder Massen an Menschen. Doch was er besonders mochte waren die Sakura die über all standen. Jede noch so kleine Allee wurde von ihnen geschmückt und besonders in der Umgebung des Tempels bestand der Walt aus einem Meer aus rosa Blüten. Mitten in diesem Meer lief Kai fröhlich umher. Er trug einen schwarzen Yukata mit lauter Kirschblüten und Schmetterlingen drauf und strahlte vor Glück noch mehr als sonst. Zielstrebig begab er sich zu einem Baum und streckte sich etwas um an den untersten Ast mit Blüten heran zu kommen, doch so sehr er sich auch bemühte, er war einfach zu klein, oder der Baum zu groß. Gerade als er aufgegeben hatte und seinen Blick nur sehnsüchtig in die Höhe gleiten ließ, kamen zwei Arme von hinten, die ihm eine Blüte vor die Nase hielten. Zu erst war der Drummer etwas verdutzt und drehte den Kopf zu seinem Hintermann um, doch dann lächelte er breit und nahm die Blüte in beide Hände. „Arigatou~“, meinte er freudig, doch sein Blick lag jetzt ganz auf dem zarten rosa Gegenstand in seiner Hand. Jedes Mal wenn er die Kirschblüten betrachtete fiel ihm die Geschichte ein, die man sich erzählte. Man sagte, dass die Blüten rosa seien, weil unter jedem dieser Bäume eine Leiche lag und die ehemals so reinen Blüten sich durch das Blut rot gefärbt hatten. Doch Kai war schon immer anderer Meinung gewesen. Für ihn waren diese Blüten wie kleine Mädchen und bekanntlich liefen diese doch auch rot an, wenn man ihnen Gedichte widmete, und ihnen tausendfach sagte wie schön sie doch seien, oder? Denn Genauso war es doch auch mit den Sakura Blüten. Er spürte, wie Miyavi ihm eine Blüte ins Haar einflocht und dadurch fühlte Kai sich gerade wie eines der kleinen Mädchen, denn er wurde leicht rot um die Nase. Er schmiegte sich mit dem Rücken an den Größeren und legte die Hände auf seine, als er ihn umarmte. Seit sie hier waren, hatten sie nicht viel geredet, doch das war gar nicht nötig gewesen. Sie mussten sich nicht sagen wie sehr sie einander liebten, denn manchmal sagten Taten halt mehr als Worte. Hier mit Miyavi zu stehen und sich einfach nur nahe zu sein, reichte aus um Kai das höchste Glück auf Erden zu geben. Noch nie war er so glücklich gewesen, denn er hatte alles was er brauchte. Die Kirschblüten, die er so bewunderte und den liebsten Menschen auf Erden. Er hatte keine Ahnung wie lange sie da eigentlich gestanden hatten, doch das Gefühl und die Erinnerung würden ihn auf ewig begleiten. Das Bild von Miyavi und ihm in mitten der tanzenden Blüten hatte sich in seinen Kopf eingebrannt als hätte er es von oben herab betrachtet. „Kai… Kai! Hey… Babe…“ Miyavi strich Kai über die Wange und sah ihn etwas besorgt an. Dieser hatte nicht mal mehr mitbekommen wie sie gehalten hatten, geschweige denn, dass Miyavi ausgestiegen und zu seiner Seite hinüber gekommen war. Doch nun kniete er vor ihm und er musste sogar etwas runter sehen um ihm in die Augen schauen zu können, was eher selten der Fall war. „Wir sind da…“ Kai nickte und lies sich von Miyavi beim Aussteigen helfen. Kurz bevor sie das Krankenhaus betraten bleib Kai noch einmal stehen und erntete einen fragenden Blick. „Lass uns nächstes Jahr wieder zum Ohanami nach Nikko fahren…“ Der andere schien etwas erstaunt über diese Aussage zu sein, die so bittend formuliert war. Aber er lächelte und nickte dann. „Versprochen.“ Gemeinsam gingen sie ins Krankenhaus und egal was kommen würde, Miyavi würde keinen Moment von seiner Seite weichen. Er würde Kai vor alles und jedem beschützen und ihm helfen, dass hier heil zu überstehen. Gemeinsam würden sie alles schaffen!! ~~ hmm... hört sich doch fast nach nem ende an, oder? Aber dafür sind noch viel zu viele Fragen ungeklärt und die zwei haben ja auch noch was nachzuholen, ne? ^.~ also: tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)