Kaleidoscope von Psychopath (kurz vort ostern kriegt irh auch noch das letzt kapitel ^__^ frohe ostern schon mal vorab) ================================================================================ Kapitel 8: Hizumi ist krank - 2 ------------------------------- Als ich am nächsten Morgen aufwachte ging es mir irgendwie mies. Meine Nase war verstopft und es war höllisch warm unter der Decke. Ich stand auf und weckte Karyu dabei. „Was ist los?“, fragte er. Seine Haare standen in alle Richtungen ab, was aber sehr süß aussah. Unweigerlich musste ich grinsen und dann niesen. „Hast du dich etwa erkältet?“ Er stellte sich vor mich und legte seine Hand auf meine Stirn. „Ja… du solltest dich wieder hinlegen, schließlich hast du Fieber. Und ich kann dich doch nicht krank rausgehen lassen.“ „Ich bin doch gar nicht krank.“, sagte ich und nieste. „Na klar. Also: Ab ins Bett!“ Er schob mich zurück zum Bett. „Aber da ist das so warm.“ „Das macht nichts. Du kriegst sowieso gleich einen Tee. Dann ist dir noch wärmer, aber weißt du was? Das ist mir total egal!“ Ich deckte mich zu, Karyu drehte sich um und ging aus dem Zimmer. Beim Verlassen des Zimmers musste ich Karyu auf den Hintern gucken. Wieso wusste ich selbst nicht genau… aber was ich sah gefiel mir! Karyu kam mit einer riesigen Tasse dampfenden Tees wieder. Ich setzte mich hin und bekam sogleich die Tasse in die Hand gedrückt. „Mir ist etwas aufgefallen.“, sagte ich. „Was denn?“ „Du hast gemeint, dass du Stammgast bist.“ „Na und?“ „Ich bin stundenlang Bus gefahren und gelaufen. Wie kannst du so weit weg Stammgast sein?” Karyu sah ziemlich ertappt aus. „Na gut… Ich hab meinen Onkel gefragt, ob er dir nicht ganz langsam nachfahren kann. Ich hatte eben so ein bisschen Angst, dass ich dich vielleicht nicht mehr sehen würde.“ Gegen Ende des Satzes wurde er immer leiser und mein Grinsen immer breiter. Ich stellte meinen Tee auf den Nachttisch und drückte Karyu ganz fest an mich. „Das ist ja so schnuckelig von dir! Wieso hast du mich denn angelogen?“ „Ist doch doof oder nicht? Jemandem nachzufahren...” „Trotzdem hättest du mich nicht anlügen sollen.” Ich befreite Karyu aus meiner Umarmung und grinste ihn an. „Jetzt trink deinen Tee, bevor er kalt wird. Und kalt bringt er gar nichts. Und wir beide wollen doch, dass du wieder gesund wirst. Oder etwa nicht?“ Ich überlegte kurz. „Nö.“ Karyus Blick war einmalig. „Nicht?“, fragte er erstaunt. „Nein. So werde ich nämlich bedient und muss nichts machen! Außerdem werde ich auch noch verwöhnt und muss lieb behandelt werden, damit es mir auf jeden Fall gut geht.“ „Du bist unmöglich.“, lachte Karyu und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich geh etwas zu Essen einkaufen.“ „In deinen Schlafsachen?“ Karyu sah an sich hinunter. „Stimm ja… Naja… dann ziehe ich mich eben erst um.“ Ich fand’s schade, dass Karyu sich zum Umziehen ins Bad begab. Also schlürfte ich meinen Tee und verbrannte mir die Zunge. „Also, Hizumi. Ich bin dann mal weg okay?“ „Nein.“ „Doch.“ „Na gut.“ Karyu fing an zu lachen. „Du hast nen Knall, Schatz.“ Er gab mir einen Kuss. „Steck dich nicht an.“ „Mach ich schon nicht.“, sagte er dann, winkte mir zu und ging dann. Erst dann merkte ich, dass ich „Schatz“ genannt worden war. Hehehe! Das war doch mal klasse. Ich ging zum Telefon und wählte Zeros Nummer, schließlich wollte er doch immer auf dem Laufenden sein. „Ja? Zero am Apparat, ansonsten ist nämlich niemand da.“ „Mit dir wollte ich ja auch sprechen.“ „HIZUMI!!! Hey Alter, wie geht’s? Alles klar? Hat deine Entjungferung schon stattgefunden?“ O____O „WAS?!“ „Schrei nicht so! Das ist doch alles reines Interesse.“ „Das geht dich aber gar nichts an.“ „Doch, tut es! Ich finde so was interessant. Und wieso rufst du an? Du klingst aber schlimm. Bist du krank?“ „Ja. Darf ich meinen besten Freund plötzlich nicht mehr anrufen?“ „Doch, doch. Ich dachte, dass es vielleicht etwas Besonderes gibt.“ „Überlass das Denken denjenigen, die es können.“ „Haha… Lustig. Deine Mutter war da. Ich dachte, dass sie mich köpft, als ich gesagt habe, dass ich keine Ahnung habe wo du bist. Und sie hat mich beschimpft.“ „Hat Karyu auch schon erzählt. Und was genau hat sie gesagt?“ „Dass ich ein mieser kleiner Lügner sei. Sie hat mir nicht geglaubt, dass du nicht da bist. Und sie hat gedroht, dass sie mir den Kopf abbeißt, wenn ich ihr nicht sofort sage, wo du steckst. Tja, nur doof, dass ich echt keine Ahnung habe. Und wie geht’s dir so?“ „Den Umständen entsprechend.“ „Und wo bist du.“ Erst da fiel mir auf, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich eigentlich gelandet war. „Joah… das ist eine gute Frage.“ „Du bist ein Trottel. Also wenn ich irgendwo hin gehe, dann will ich aber auch wissen wo ich bin.“ „Ich frag Karyu nachher.“ „Der ist bei dir?“ „Im Moment nicht. Aber er hat auch hier geschlafen.“ Zero fing an ganz dreckig zu lachen. „Ja klar. Er hat NUR bei dir geschlafen. Und das soll ich dir glauben? Alter, du bist 18 Jahre alt! In deinem Alter denkt man doch ausschließlich ans Vögeln.“ „Das stimmt doch gar nicht. Nur weil das deine einzigen Gedankengänge sind, heißt es nicht, dass alle so denken wie du. Wieso hältst du dich eigentlich nicht aus meinen Sachen raus?“ „Weil es meine Pflicht als bester Freund ist. Ich muss mich in alles einmischen und meinen Senf dazu geben. Sonst wäre es doch langweilig. Außerdem musst du ganz viel Wert auf meine Meinung legen.“ „Muss ich das?“ „Ja… Meine Eltern sind vom Einkaufen wieder da. Heißt also, dass ich Schluss machen und beim Auspacken helfen muss. Rufst du noch mal an?“ „Bestimmt.“ „Okay. Und dann sagst du mir, wo du steckst.“ „Mach ich.“ „Ich freue mich drauf wieder von dir zu hören. Und ich halte dich natürlich auf dem Laufenden was deine Mutter angeht.“ „Danke. Ciao!“ „Bye. Und viel Spaß noch mit Karyu.“, sagte Zero und lachte wieder furchtbar dreckig. Er konnte es fast genau so gut wie mein Stimmchen, das sich komischerweise seit Langem nicht gemeldet hatte. „Ach ja! Ich hab in einem Manga gelesen, was die beste Medizin ist.“ „Und was ist es?“ „Wollen wir Galgenraten spielen? Es hat drei Buchstaben und ein ‚X’. Bye.“ Er legte auf. Natürlich wusste ich sofort, was er meinte. Es war doch klar, wenn man denn wusste, an was Zero ohne Ende dachte. Mir fiel ein, dass ich in meinem Zustand gar nicht arbeiten konnte, also sagte ich ab und freute mich schon auf meine Freizeit. Ich setzte mich aufs Sofa. Leider hatte ich keinen Fernseher, also blieb mir nichts Anderes übrig, als die Decke anzustarren. ‚Die Medizin hättest du doch gerne.’ Mein Stimmchen war wieder da. Unweigerlich musste ich daran denken, wie Karyu wohl so ganz ohne Klamotten aussah und schüttelte ganz schnell den Kopf. ‚Richtig so! Stell dir lieber nichts vor, sonst wirst du noch arg enttäuscht. Muhahahaha!!!’, lachte mein Stimmchen, das anscheinend meine perverse Seite darstellte. Ich merkte, dass ich überhaupt nicht abgeneigt von Zeros bester Medizin war. Jaaa… wieso eigentlich nicht? Ausprobieren konnte man es doch mal. Die Tür wurde aufgemacht und Karyu kam herein. „Na? Alles klar? Geht’s dir besser?“ Ich nickte. „Leg dich wieder ins Bett. Ich mach so lange etwas zu Essen. Ich ruf dich dann, wenn es fertig ist.“ Eine knappe halbe Stunde purer Langeweile und komischer Gedanken später kam Karyu zu mir ins Zimmer. „Und? Hast du Hunger?“, fragte er und setzte sich auf die Bettkante. Ich zuckte mit den Schultern. „Wie soll ich das denn jetzt definieren?“ Er lachte kurz und stand dann auf. „Na komm.“ Also stand ich auf und folgte ihm in die kleine Küche. Auf dem Tisch standen zwei Teller mit Spaghetti, bei denen ich sofort an Susi und Strolch denken musste. Doch leider war das in dem wirklich tollen Trickfilm nur ein Teller gewesen und nicht zwei. Schade eigentlich… das wäre bestimmt total toll geworden! Was aber wirklich toll war, waren die Spaghetti. Niemals hätte ich gedacht, dass man es schaffen würde dieses Gericht irgendwie anders zu machen, als alle anderen. Aber trotzdem schmeckte es eigenartig. Wirklich lecker, aber eigenartig. „Du sprichst ja gar nicht.“, sagte Karyu. „Hast du keinen Hunger? Du musst nichts essen, wenn du nicht willst. Oder schmeckt es dir nicht? Willst du dich vielleicht lieber hinlegen?“ Ich schüttelte den Kopf. „Es ist alles in Ordnung, es schmeckt mir gut und hinlegen will ich mich auf keinen Fall, weil das nämlich wirklich richtig langweilig ist, wenn man alleine in einem Bettchen liegt und nichts zu tun hat.“ “Du musst ja nicht alleine da herum liegen.“ “Ich will jetzt aber essen! Und deshalb müssen wir uns auch keine Gedanken darüber machen, warum ich keine Lust auf herumliegen habe.“ Nach dem Essen schickte Karyu mich ins Bett mit dem Versprechen auch nachzukommen, jedoch müsse er vorher noch schnell abwaschen. Also legte ich mich hin und wartete. Karyu ließ nicht lange auf sich warten. Er krabbelte zu mir unter die Decke und kuschelte sich an mich. „Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.“, sagte er und grinste. „Woran?“, fragte ich. „Daran, mit dir meinen ganzen Tag zu verbringen... Das ist doch ungewohnt, etwas so Kitschiges von mir zu hören, oder? Also ich schaffe es wirklich, sogar mich selbst zu überraschen.“, sagte Karyu und kicherte. Auch wenn er es kitschig fand, so fand ich es wirklich klasse! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)