Kaleidoscope von Psychopath (kurz vort ostern kriegt irh auch noch das letzt kapitel ^__^ frohe ostern schon mal vorab) ================================================================================ Kapitel 4: Gespräch mit der Mutter ---------------------------------- In dem Moment wurde meine Tür aufgestoßen und meine Mutter sah uns beide schockiert und sauer an. „Wie bitte?!“, schrie sie und ihre Stimme wurde furchtbar schrill. „Was hast du da gesagt?“ Sie sah Karyu an, als ob sie ihm den Kopf abreißen wollte. „Ähm… als Freund meinte ich natürlich.“, log Karyu. „Und das soll ich dir glauben? RAUS!!! Aber sofort!“, schrie sie. Karyu ging Ärger immer aus dem Weg, deshalb stand er schnell auf, warf mir einen entschuldigenden Blick zu und verschwand. Meine Mutter hinterher. Was würde jetzt wohl passieren? Wahrscheinlich würde ich nie wieder irgendwo hingehen dürfen. Jedenfalls nicht alleine. Ich würde ihr sogar zutrauen, dass sie mitkommen würde. Ich hörte, wie die Haustür zugeschlagen wurde und meine Mutter zu meinem Zimmer trampelte. Sie betrat das Zimmer und sah mich böse und gleichzeitig enttäuscht an. Dann setzte sie sich auf mein Bett und sah mich traurig an. So sah sie mich fast eine ganze Minute lang an, ohne dass ich wusste, was ich hätte sagen können. Klar war sie sauer auf mich und bestimmt auch verwirrt. Vielleicht wusste sie selbst nicht, was sie sagen sollte. Sie sah mich einfach immer weiter so an. „Ich glaube, wir müssen reden, mein Lieber.“, sagte sie endlich. „Worüber denn?“ „Über… deine Vorlieben. Wir haben uns noch nie wirklich über das Thema „Liebe“ unterhalten. Und ich finde, dass ich das als Mutter mal mir dir besprechen sollte. Du hast also mehr Interesse an Jungen?“ „Nein, eigentlich nicht.“ „Und wieso bist du dann…“ „Weil es eben so kam.“ „Aber das muss doch einen Grund gehabt haben.“ „Dann ist es eben Zufall gewesen, okay? Ich hab wirklich keine Lust, mit dir darüber zu reden.“ „Ich denke aber, dass es meine Pflicht ist. Du weißt schon, dass man Aids und solche Sachen bekommen kann?“ Ich sah sie schockiert an. Das wollte sie nicht wirklich besprechen oder? Schon in der vierten Klasse hatten wir alle das Thema ausführlich besprochen und ein paar Jahre später hatte ich auch herausgefunden, wie und wann man Aids bekommen könnte. Ich hatte absolut keine Lust das mit meiner Mutter zu besprechen. „Ich weiß das doch alles.“ „Hast du denn schon mit ihm geschlafen?“ „Und wenn, dann würde ich es dir ganz bestimmt nicht erzählen!“ „Ich möchte es aber gern wissen.“ „Wieso?“ „Dann müssten wir zur Vorsorge zu einem Arzt gehen.“ „Lässt du mich jetzt bitte mit diesem Thema in Ruhe? Du hast jahrelang über nichts in der Art gesprochen. Da hab ich jetzt überhaupt keine Lust zu.“ „Gut. Ich möchte nicht, dass du dich noch einmal mit diesem Jungen triffst.“, sagte sie und stand auf. „Du kannst das sowieso nicht überwachen.“ „Denkst du? Dann gehe ich eben überall mit dir hin. Ich bringe dich zur Schule und hole dich wieder ab. Und wenn du irgendwo hingehst, dann komme ich eben mit. Dann schnacke ich eben mal mit den Eltern deiner anderen Freunde.“ „Denkst du nicht, dass das ein bisschen peinlich für mich ist?“ „Daran hättest du denken sollen, bevor du dich auf diesen Jungen eingelassen hast.“ „Wieso lässt du mich nicht einfach selber entscheiden, mit wem ich zusammen sein will und mit wem nicht?!“ Tatsächlich… ich schrie meine Mutter an. Sie sah mich schockiert an. „Du gehst heute nirgendwo mehr hin… schließlich hast du Fieber. Wir wollen doch nicht riskieren, dass es schlimmer wird. Du bleibst heute den ganzen Tag im Bett und niemand kommt zu dir. Dein Handy nehme ich mit. Du könntest schließlich einen Anruf bekommen, der dir etwas Schockierendes mitteilt. Das kann immer mal passieren. Auch heute, deshalb nehme ich das erst einmal mit.“ Sie nahm mein Handy und steckte es ein. „Du bekommst es wieder, sobald du gesund bist.“ Dass sie mein Handy mitnahm, verstand ich nicht. Den Grund hatte sie sich ausgedacht, weil sie bloß verhindern wollte, dass ich mit Karyu telefonierte. Den ganzen Tag über, starrte ich die Decke an und musste Tee trinken und irgendwelche gesunden, ekelhaften Sachen essen. Ich hoffte, dass Karyu vielleicht doch an mein Fenster klopfen würde, doch er tat es nicht. Wahrscheinlich dachte er, dass meine Mutter sich wieder beruhigen würde, doch das bezweifelte ich. Wahrscheinlich dürfte ich ihn nie wieder sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)