Horusauge von 7Nine (Was neues von mir ^^) ================================================================================ Kapitel 1: Grabraub ------------------- ~*~ -]:|Horusauge|:[- ~*~ So ^^ Das hier ist mal meine eigene Story, zu dem was damals in Ägypten passiert ist. Da ich mit dem Ende und verlauf der Serie in der Ägyptenstaffel rein gar nichts anfangen konnte, bekommt ihr hier mal meine Idee aufgetischt. Zuerst dachte ich es währe ganz clever die Namen auch etwas ägyptisch zu machen, aber da währt ihr mir durchgedreht. Also bleib ich bei den Manganamen, auch wenn die da super reinpassen -.- An alle die sich mit dem "Geschenk des Nils" sehr befassen, sei noch gesagt, dass ich alles versucht habe so originalgetreu wie möglich zu halten, aber auch ich bin nur ein Mensch und kann mich irren. Zum anderen musste ich hier und da ein wenig schummeln um die Story überhaupt schreiben zu können.... das war ne Geburt -.- Zumal ich Kaiba einfach nicht kahl machen wollte T.T ... verlangt das nicht von mir.... ~*~ -]:|Kapitel 1 |:[- ~*~ Grabraub... Lautes Grölen der Marktschreier und der angenehme Geruch des brackigen Nilwassers, lockte die Leute zu bunten Scharren aus den kühlen Schatten ihrer Häuser und Räume. Das Leben war seit dem frühern Morgen wieder auf Thebens Straßen eingekehrt und jeder ging geschäftig seiner Arbeit oder seinem Handwerk nach. Ein junger Schreiber nahm in ausgeglichener Ruhe die diktierten Sätze seines Kunden auf, der wie es schien, sehr auf Eile aus war, so wie er nervös hin und her tänzelte, und nicht zur Ruhe kommen wollte. Zwei Kinder spielten, im schattigen Gässchen zweier Arbeiterhäuser "Fangen". Das bunt gemischte Gemurmel der Leute, die verschiedenen Rufe der Händler, Laute der Esel und Vögel, alles vermischte sich mit dem leisen Plätschern des Nils, der inzwischen voll über seine Ufer getreten war, um seine Anwohner mit neuen fruchtbaren Boden zu versorgen. Anzu war erschöpft, die halbe Nacht hatte sie in Pescheru's Schenke getanzt. Ihr Füße schmerzten und machten mit fiesen Mitteln auf die Überlastung aufmerksam. Sie wollte nur noch nach Hause, auf's kühle Hausdach und ihren wohl verdienten Schlaf nachholen. Müde steuerte sie an ein paar Wachen vorbei, die mal wieder einen Taschendieb abführten. Leicht murrend suchte sie im Gürtelband nach ihrem Schlüssel. Erleichtert trat sie von der lärmenden, warmen Straße in die kühlen, stillen Räume ihres bescheidenen Hauses. Mit zittrigen Beinen setzte sie ihren letzen Weg zur Dachterrasse fort, um sich dort müde auf die Strohmatten fallen zu lassen. Unter dem Leinentuch zum Abschirmen der Sonne war es gleich viel angenehmer. Von unten drang das Menschengemurmel leise herauf, während von oben die Schreie des Lannerfalken "Re" ankündigten. Langsam entglitt Anzu in einen leicht, dämmrigen Schlaf. Erst als Re seinen höchsten Stand erreichte, schreckte sie hoch. Ein Klappern und Poltern hatte sie geweckt. Verschlafen blickte sie um sich und erkannte schließlich einen dunklen Haarschopf der langsam die Treppe heraufkam. "Mokuba!", rief Anzu überrascht aus. "Wo warst du denn?" "Einkaufen.", grinste der Kleine nur schelmisch und reichte ihr einen Stück Brot. Kopfschüttelt nahm sie den harten Klumpen an sich und blickte den Kleinen strafend an, der sich jetzt auf der anderen Matte niederließ. "Du weißt genau, dass du nicht stehlen sollst!", schimpfte sie los. "Wenn du erwischt wirst, möchte ich nicht wissen was sie mit dir anstellen! Es leben nicht nur in der Schenke unverfrorene Lumpen, die ihren Spaß haben wollen!" "Aber du kannst doch von deinem Lohn kaum dieses Haus in stand halten, geschweige denn Nahrung oder Kleidung kaufen. Vor allem, weil ich dir keine große Hilfe bin.", murmelte der Kleine schuldbewusst. "Oh nein, komm mir nicht so!", schimpfte Anzu weiter. "Anstatt das Geld, was ich dir gab bei Straßenspielen mit den Alten zu verschleudern, solltest du zum Schreiber in die Lehre gehen! SO bist du mir wirklich keine große Hilfe." "Es tut mir ja leid und ich helfe doch schon den Fischern. Ich werd die Lehre bald allein bezahlen. Versprochen.", erwiderte Mokuba leicht gekränkt. Ein kurzer Seufzer entfuhr dem jungen Mädchen: "Sei doch nicht gleich so beleidigt, aber du musst doch sehen, dass es so nicht weitergeht. Was soll nur dein Bruder dazu sagen?" "Ich habe keinen Bruder!" brummte Mokuba wütend. "Zumindest keinen der für mich Bedeutung hätte!" "Mokuba!", schrie Anzu auf. "Sag das nicht! Willst du deinem Bruder das Vergessen schenken?" "Ja!", fauchte der Kleine wütend und verschwand nach unten, um auf der Straße in den Menschen unter zu gehen. Leise seufzend rückte sie ihren Glashaarschmuck zurecht und blickte gen Himmel. Einige Geier kreisten gierig über dem nahegelegten Fischerhafen und warteten darauf dass die geschäftigen Menschen nur kurz ihre Arbeit vernachlässigten. Mokuba drängelte sich durch die engen Gassen an spielenden Kindern vorbei. Verärgert fluchte er leise vor sich hin, er wusste ja, dass er damals ziemlichen Mist gebaut hatte, aber es ihm immer unter die Nase reiben? Das war nun wirklich nicht gerecht! Er unterbrach sein Fluchen, als ihm jemand den Weg versperrte und er blind in ihm reinrannte. Wütend funkelte er der Person entgegen, bevor er überrascht ein Schritt zurückwich. "O- Onkel Sachet...", murmelte er überrascht. "Nenn mich nicht Onkel.", murrte dieser säuerlich. "Ist Anzu daheim?" "J- ja." Mokuba hasste diese Situationen. So sehr dieser Mensch ihn auch beleidigte, konnte er sich ihm nicht wiedersetzten. Seine kräftige Gestalt, seine harten Augen, die sehnigen Muskeln an seinen Armen. Alles an ihm war respekteinflössend. Zudem war er der Vorsteher aller Handwerker aus Medina*, was sein aus Elektrum hergestellter Ring und Oberarmreif mehr als repräsentierten. Seltsam war nur das er heut nicht seinen Kragen trug. Bevor sich Mokuba versah wurde er von dem Mann am Arm mitgezogen. Das war's dann wohl mit seinen Wutspaziergang. "Onkel!" Freude strahlend eilte Anzu die Treppe herunter. "Schön dich zu sehen, wie geht es dir?" "Gut mein Kind, gut. Aber du sollst doch nicht immer die Tür auflassen!", schallte er sie kurz, während er sie lieb umarmte. "Ich komme mit guten Neuigkeiten!" "So? Wenn das so ist, warte mit Mokuba auf dem Dach, ich bring dir gleich etwas Dattelwein, Brot und Obst." Damit heilte sie auch schon an den Beiden vorbei in die kleine Speisekammer, während sich ihr Onkel auf den Weg nach oben begab. Mokuba hielt sich still hinter ihm und versuchte so wenig wie möglich aufzufallen. Auch auf dem Dach folgte er Sachet nicht bis unter den Kiosk sondern blieb im Schatten des überdachten Teiles der Terrasse sitzen. Gleich ob sich die Hitze dort schon gestaut hatte. Von dort beobachtet er wie Sachet bis an die Begrenzung herantrat und seinen Blick über Theben, den Hafen und den Nil gleiten ließ. "Wann wirst du endlich eine Lehre anfangen?", wandte er sich schließlich an den jungen Burschen. "Wohl während der Saatzeit." "Wird meine Nichte wieder die Deben dazu auftreiben?" "Nein, ich helfe seit einiger Zeit einem altem Fischer." Mokuba fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Der harte Blick des Alten war geschult, eine falsche Bewegung oder Betonung und er würde Mokuba seine gesamte Situation und Gefühlswelt darlegen, um damit Katz und Maus zu spielen. "Ich hoffe du bist dir im klaren darüber, dass sie ohne sinnvollen Grund für dich sorgt.", murrte der braungebrannte Alte schließlich. "Ja." Mokuba blickte beschämt zu Boden, immer wieder lief es darauf hinaus, dass er ihm klarmachte wo er in dieser Familie stand. Die schnellen Schritte Anzu's lenkten beide von ihrem Thema ab. Fleißig stellte sie den Krug und eine Schale ab. Danach wandte sie ihren Blick kurz zu Mokuba, sie runzelte die Stirn. "Onkel, was hast du ihm den nun schon wieder gesagt?" "Nur die Wahrheit.", murrte dieser. "Immerhin kannst du dich nicht immer um ihm kümmern. Mir ist bis heut schleierhaft, warum du das tust. Wie oft habe ich dir angeboten, dieses Haus abzutreten und zu uns zu kommen? Das ist doch kein Leben, Kind!" "Es ist das Haus meiner Eltern, mehr sehe ich nicht und Mokuba ist und bleibt nun mal mein Pflegekind." erwiderte Anzu ruhig, aber bestimmt, während sie ihrem Onkel etwas Wein eingoss. "Ich lebe gut, zwar nicht reich, aber mir genügt es vollkommen." Sachet seufzte: "Wie dem auch sei... Kommen wir zu den guten Neuigkeiten. Ich sehe, dass Zureden keinen Sinn hat, da bist du wie dein Vater. Nun, jedenfalls du erinnerst dich doch sicher noch an Aschor? Er ist inzwischen Schreiber beim unserem Wesir, hat es weit gebracht der Junge. Nun er war vor zwei Tagen bei mir und hat um die Erlaubnis für eine Ehe gebeten." "Aschor? Ja, sicher kenne ich ihn und er ist ein guter Freund, aber eine 'Ehe' ... Ich weiß nicht Onkel, mir ist nicht nach Heirat zumute." Anzu grübelte kurz vor sich hin. "Ich denke nicht, dass ich mich so schnell auf etwas festlegen will. Wieso ist er den auch gleich zu dir gegangen? Ich wusste nicht mal, dass er so weit im Leben gekommen ist, nicht mal das er wieder in Theben ist, war mir bekannt." "Anzu!" Die Stimme von Sachet wurde strenger. "Er kam gleich zu mir, weil er wusste dass du ihn abweisen würdest. Alle die dich kennen und einige die dich nicht kennen, wissen dass du jede Bitte abgelehnt hast und dir nicht mal den Hof machen lässt. Es wird schon davon geredet, dass du als altes einsames Weib enden willst. So wie böse Gerüchte von einer Laufbahn, als Freudenmädchen berichten." "Das ist doch albern!" Damit wurde der Tonkrug auf den Boden geknallt. "Ich bitte dich, ich bin Tänzerin, jeden Abend bin ich in der "Silbernil-Schenke". Dort werde ich weder von einen Mann hingebracht, noch von einem abgeholt. Jeden frühen Morgen gehe ich direkt nach Hause und jeden Abend ohne Umwege zur Arbeit. Warum zerbricht sich halb Ägypten darüber den Kopf, ob ich nun heirate oder nicht?" "Kind du bist schon seit langem aus dem Heiratsalter heraus!" Ihr Onkel hob seine bebende Stimme. "Und dann wohnst du nicht mal bei mir und meiner Frau sondern allein, in einem viel zu großen Haus, mit einem Straßenjungen dessen Herkunft niemanden klar ist, weil du ihn irgendwann mal angeschleppt hast!" "So? Was soll ich deiner Meinung nach tun? Ihm sein Schicksal überlassen und zu euch ziehen, um jeden heiratswilligen Trottel zu begutachten?! Weder ich noch Mokuba werden diesen Platz verlassen." Damit erhob sie sich und marschierte in Richtung Treppe. "Wohin willst du?!" "Ich hole Wasser, sonst verdursten wir noch!" Damit rauschte sie die Treppe herab. Sachet atmete tief durch, bevor er wütend schnaubte. "Sag schon, woher kommst du? Du wirst doch irgendwas wissen." Sachet gab sich mühe höfflich zu klingen, doch momentan war er zu wütend dafür. "Nein, ich weiß nichts." Mokuba blickte traurig zu Boden. Woher sollte er das wissen? Er war gerade mal drei Jahre alt, als er an Anzu's Hand in dieses Haus geführt wurde. Damals waren ihre Eltern noch am Leben und gesund. Das ausgerechnet beide an einer Lungenentzündung gestorben sind, war für ihn immer noch unbegreiflich. Schritte näherten sich. Anzu kam zurück, doch diesmal mit einem etwas ratlosen Gesichtsausdruck. "Onkel, dort unten steht ein Bote und möchte mit dir sprechen, es scheint dringen zu sein." Sachet runzelte kurz die Stirn, was war den nun schon wieder los? ~*~ Zu dieser Zeit wurde am Palasthof und im Tempel alles für das nächste Nilfest vorbereitet. Leicht verträumt stand Atemu, auf der Palastterrasse und ließ seinen Blick über Theben wandern. Endlich wieder in der Stadt seiner Vorfahren. Gemächlich schlenderte er auf seinen Thron zurück und ließ sich darauf nieder. Plötzlich vernahm man vom Flur Schritte und aufgebrachtes Gemurmel. Hektisch betrat der Stabsoffizier mit klirrenden Säbeln den Thronsaal. Mit schnellen Schritten eilte der Hofzeremonienmeister ihm nach und hielt ihm am Arm fest. "Offizier Chenti, im Thronsaal ist Bewaffnung verboten!", haspelte er schnell und ohne jegliche Betonung herunter. Mürrisch entledigte sich Chenti von seinem Waffengürtel und schleuderte ihn in einen Schwung, gegen die Brust und somit in die Arme des Zeremonienmeisters, bevor er mit schnellen Schritten weiter auf den Thron zueilte. Ungewöhnlicher Weise fiel er auf die Knie und verbeugte sich tief. "Oh, erhabener Pharao, großer Herrscher, Herr der beiden Länder, göttlicher Sohn des Re, verzeiht bitte meine Störung und verzeiht, aber ich bringe euch grausame Nachrichten." "Was ist geschehen Chenti?", hallte Atemu's Stimme in dem Thronsaal wieder. "Herr, es wurde die schändlichste Tat von Gotteslästerern ausgeübt. Das Grab eures Vater -" "Wurde es geplündert?!", rief er erschrocken dazwischen. "Schlimmer." Die Stimme des Offiziers vibrierte leicht, als er atemlos zu erzählen begann. "Die Grabtür wurde aufgebrochen, alle Grabbeigaben wurden entwendet, aus den Kartuschen wurden der Name eures Vater herausgeschlagen. Nichts ist mehr dort... nicht einmal der Pharao, euer Vater, der Gerechtfertigte** selbst." "WAS?!" damit sprang Atemu auf. Der Waffengürtel fiel schwer zu Boden, als der Zeremonienmeister geschockt die Arme sinken ließ und selbst die Fächerträger hielten in ihrer Bewegung inne. Derweil war Atemu über die Throntreppen zu Chenti geeilt und zog in auf die Beine. "Chenti, mein Freund, wiederhole das! Sagtest du der Leichnam meines Vaters wurde ebenfalls entwendet?" Entsetzen spiegelte sich in der Gestik des jungen Pharaos wieder. "Ja, verzeiht mir... aber ja, es ist wie ich es sagte." "Ich breche sofort zum Grab meines Vaters auf! Setzt alle Termin ab.", schrie er wütend und rauschte aus dem Thronsaal. Sofort brach ein wildes Gemurmel und Gerenne im Saal aus. ~*~ Seto hatte noch nie solch eine Schandtat erlebt. Geschockt von dem was er sah, drehte er sich nicht einmal um, als Pferdegetrappel zu hören war. "Seit ihr der Zeremonienpriester aus dem Amun-Tempel?", ertönte hinter ihm eine raue Stimme. Er blickte kurz nach hinten und betrachtete den kräftig gebauten Ägypter, der nun vom Wagen sprang. "Ja, und ihr seit?" "Sachet, Handwerker und Vorsteher von Medina.", murmelte er kurz und blickte dann zu einem großen Loch in einer Felswand. Dort wo vor wenigen Tagen noch der Eingang zum Grab des Gerechtfertigten stand, fest verschlossen, um dem Toten ewigen Frieden zu geben. Ein Knoten bildete sich in seinem Magen. "Welch Frevel!", keuchte Sachet schockiert. "Wessen gotteslästerliche Tat war dies?" "Wir wissen es nicht!", flüsterte Seto. "Die Wachen liegen alle samt tot, dort wo der Pharao seine letzte Ruhe hatte." "Der erhabene Pharao!", schrie eine Stimme von Weitem. Beide wirbelten herum, als der Sohn des Re mit seinem Wagen stoppte. Die Grüße der Anwesenden ignorierte Atemu. Mit starrem Gesichtsausdruck steuerte er auf die gewaltsam aufgebrochene Öffnung zu. Er spähte und blinzelte kurz ins Dunkle. "Fackel!", verlangte er knapp. Sofort eilte Hohepriester Akunadin, der als letztes zusammen mit dem Berater des Pharaos angekommen war, zu seinem Herrscher und entzündete dabei eine mitgebrachte Fackel. So stiegen sie alle im Schein des tanzenden Feuers in das geschändete Grabmal. Nachdem sie sich durch unzählige dunkle Gänge ihren Weg gesucht hatten, fanden sie schließlich zu Grabkammer, in der die sechs Leichen der Grabwachen achtlos auf dem Boden lagen, der Sarkophag war aufgebrochen und die Überreste des Verstorbenen waren zusammen mit dem Gold verschwunden. Atemu ging nur einen kleinen Schritt bevor er zusammensackte und gerade so von seinem Berater, dem Fächerträger zur rechten Hand, gestützt wurde. ~*~ -]:|Ende |:[- ~*~ * Medina: Handwerkerdorf beim Tal der Könige ** der Gerechtfertigte: Betitelung für Tote Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)