Ghost Whisperer von phinix (~Kannst du sie sehen?~) ================================================================================ Kapitel 1: Hilfe?Nein danke --------------------------- So, es geht endlich weiter ^^ ich hoffe das Kapitel gefällt euch allen und bitte hinterlasst fleisig Kommis Kapitel 1: Hilfe? nein danke Viele Jahre verstreichen, bis Kai schließlich 19 Jahre alt wird. Er wohnt nun in einem kleinen Apartment am Rande der Stadt. Hier ist es viel ruhiger als im Zentrum und er genießt es richtig jetzt gerade durch die Straßen zu gehen. Es ist Nacht, so dass nur noch wenige Leute unterwegs sind. Sein Blick bleibt an einem Jugendlichen hängen, welcher gemütlich spazieren geht. Ihm folgt eine ältere Frau, welche ununterbrochen auf ihn einredet und ihm scheinbar versucht Manieren beizubringen. Aber der Junge zuckt nicht einmal mit den Wimpern, und dass obwohl die ältere Dame nicht gerade leise auf ihn einspricht. Niemand schenkt der Frau auch nur einen Blick. Sie scheint für die Andren nicht da zu sein. Sie ist also ein Geist, welcher scheinbar versucht ihren Enkel zu belehren. Der Graublauhaarige hofft, dass sie bald ihr Ziel erreicht und ihren Frieden finden. Andern Falls wird er ihr wohl helfen, so wie er es bereits bei zahlreichen anderen ruhelosen Seelen getan hat. Denn nur er kann sie als einzigster Lebender sehen. Er hilft ihnen endlich hinüber zu gehen, und so ihren Frieden zu finden. Keine paar Meter von Kai entfernt scheint ein rothaariger Jugendlicher mitten auf der Straße spazieren zu gehen. Die traurigen blauen Augen sind auf die Straße gerichtet. Das Geräusch eines Autos ertönt und zwei helle Lichter nähern sich unaufhaltsam dem Jungen auf der Straße, jedoch hebt dieser nur den Blick und schaut zum Himmel. Obwohl er das Auto wahrgenommen hat weicht er nicht zur Seite. Jedoch hat ein Paar rote Augen den Jungen gesehen und sieht die Gefahr auf ihn zu kommen. Den Mund zu Warnung bereits geöffnet, doch ist es zu spät. Der Wagen brettern auf den Jungen zu und... durch ihn hindurch. „Ein Geist”, haucht Kai leise, als er das Geschehen realisiert. Neugierig mustert er den Rothaarigen und sieht, wie traurig und verloren dieser wirkt. Trotz der Gewissheit, dass der Graublauhaarige nicht in der Lage ist jedem Geist zu helfen, wünscht er sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als diesem einem zu helfen und alles zu tun, um ihm zu helfen hinüberzugehen. Kurz entschlossen beschließt er dem Fremden zu folgen. Der Blauäugige merkt aber nicht, dass ein Lebender ihn sieht und geht gedankenverloren weiter, während er wieder auf die Straße vor sich hinabblickt. »Was hält mich nur hier? Ich weiß es wirklich nicht, doch zu gerne würde ich nun endlich dieses Dasein als Geist beenden und meinen Frieden finden«, denkt der Geist betrübt, wobei er weiter geht, jedoch ohne ein Ziel zu haben. Traurig sieht er sich um. Er sieht ein Büchergeschäft und bleibt vor diesem stehen. »Das war einmal...« Kai, welcher dem anderen Jungen die ganze Zeit gefolgt ist, tritt zögerlich neben ihn, als er vor dem Laden stehen bleibt. Geister konnten gefährlich werden, wenn sie wütend sind oder eine starke Gefühlsregung haben, wodurch sie ungewollt ihre Energie in verschiedenen Formen freisetzen können. „Ein schöner Laden”, beginnt der Graublauhaarige ein Gespräch anzufangen. Der Angesprochene sieht auf und blickt Kai an. Dieser fremde Junge steht dicht neben ihm, doch für ihn schien es die Ansicht zu sein, als führe er Selbstgespräche, immerhin ist es der Geist nicht gewohnt von Lebenden gesehen zu werden. Noch einmal wird der Rotäugige kurz gemustert, bevor der Geist weiter läuft, da er das Bedürfnis hat alleine zu sein. Leise seufzt Kai, als der Andere geht. „Du musst wirklich nicht gehen. Eigentlich wollte ich mich nur etwas mit dir unterhalten, aber wenn du nicht willst...“, lautet der erneute Versuch ein Gespräch anzufangen. Auch wenn Kai versteht, dass es für den Geist befremdlich sein muss, plötzlich von einem Lebenden gesehen zu werden, trotzdem muss dieser sich doch nicht gleich so verhalten. Überrascht dreht sich der Rothaarige um und bemerkt, dass dieser Lebende ihn tatsächlich ansieht. Leicht legt er den Kopf schief und sieht ihn aus musternden Augen an. „Du bist der Erste, der mich sieht”, eine einfache Feststellung. Daraufhin lächelt Kai. „Ja, ich kann dich sehen, auch wenn‘s recht ungewöhnlich ist, dass jemand wie ich dich sehen kann. Aber ich bin die Ausnahme. Ich bin Kai“, stellt sich der Jugendliche vor und lächelt, jedoch vermeidet er es dem Geist die Hand zu reichen, es würde eh nicht klappen. „Was willst du von mir?“, will der Blauäugige wissen. Stellt sich jedoch nicht selbst vor, da er nicht einsieht, warum er dies tun soll. Leise seufzt Kai. »Er scheint wirklich ein unhöflicher Geist zu sein. Das kann ja super werden« „Ich will dir helfen endlich hinüber zu gehen und deinen Frieden zu finden“, teilt Kai ihm mit und sieht ihm in die Augen, mit der Hoffnung, dass dieser seinen Worten glauben schenkt und ihn nicht für verrückt hält. „Du bist verrückt!“, meint der Geist nur und dreht sich um. »Er kann mir nicht helfen... Niemand kann das« „Warte!“, bittet Kai und eilt ihm nach. „Ich bin nicht verrückt. Ich habe schon vielen geholfen, die so sind wie du. Ruhelose Geister, welche ihren Frieden nicht finden können. Ich will dir doch nur helfen hinüber zu gehen“ „Warum?“, fragt der Rothaarige nach, und dreht sich langsam wieder um. „Wieso willst du mir unbedingt helfen?“ Verwirrt sehen die blauen Augen ihren Gegenüber an. Leise seufzt der Jüngere, als er dies gefragt wird und weiß nicht, was er darauf antworten soll. Schließlich meint er mit sanfter Stimme: „Weil ich dir halt einfach helfen möchte, oder gefällt es dir noch immer hier zu sein?“ »Bitte, lass es doch zu dass ich dir helfe. Ich würde es so gerne tun. Ich kann nicht mit ansehen, wie du so still vor dich hinleidest« Geduldig lauscht der Geist der Stimme und sieht in die roten Augen, bevor er den Kopf schüttelt. „Nein... Mir gefällt es nicht, aber was willst du tun um mir zu helfen?“ „Zum Beispiel mehr über dich erfahren. Gibt es irgendwelche Verwandten, Freunde oder sonstige Personen, von denen du gerne noch Abschied nehmen willst?“, fragt Kai nach. Kurz scheint der Rothaarige tatsächlich nachzudenken. „Ich denke nicht.. Sie waren mir nie besonders wichtig“, gesteht er schließlich und blickt zur Seite zu einem Schaufenster. In dem Fenster spiegelte sich der Jüngere, aber er selbst nicht. Leise seufzt Kai. „Na ja, hast du vor deinem Tod vielleicht irgendwas getan, was dein Gewissen belastet hat? Etwas was dir leid tut, und wofür du dich entschuldigen willst?“ Wieder denkt der Blauäugige kurz drüber nach. Langsam lässt er sich auf den Boden sinken und lehnt sich gegen eine Hauswand. „Ich denke nicht... Ich kann mich nicht mehr genau an alles erinnern... Nur an zwei Lichter.... Die unaufhörlich näher kamen“ Der Lebende sieht ihn an. „Vielleicht ist es das. Die Ungewissheit von deinem Tod. Du bist dir wahrscheinlich nicht mehr im Klaren, wann, wie und wo du gestorben bist. Du willst es endlich wissen und vielleicht auch noch an den Ort des Geschehens zurückkehren. Ich kann dir dabei helfen, wenn du das alles wissen willst.“ „Ich weiß weder wo, noch wie ich gestorben bin. Ich kann mich nur noch an diese zwei kleinen, runden Lichter erinnern...“, meint der Tote leise. „Und ich war nicht alleine.“ „Verrätst du mir, wer noch bei dir war?“, wird zaghaft nachgefragt. »Daran liegt es also. Diese Personen, welche ebenfalls dabei waren... Sie schienen ihm sehr wichtig zu sein und das alles scheint ihm sehr nahe zu gehen« Die blauen Augen sehen Kai an. „Ich glaube, dass es meine Freunde waren... Doch ich weiß nicht, was aus ihnen geworden ist. Ob sie überlebt haben, oder... Nicht.“ „Wenn du willst kann ich dir helfen. Ich könnte mehr über deinen Tod herausfinden. Außerdem könnte ich mich über deine Freunde informieren. Danach kannst du vielleicht mit der Gewissheit was mit ihnen geschehen ist hinüber gehen. Aber dazu müsste ich erst einmal wissen wie du heißt und am Besten auch noch wann oder wo du gestorben bist, irgendwas, was mir weiterhelfen könnte.“ Der Rothaarige mustert den Andere, bevor er aufsteht. „Das kann ich auch alleine!“, murrt er und läuft an ihm vorbei. »Im Leben habe ich niemandem vertraut... Wieso dann im Tod? Ich werde ihm nicht vertrauen. Ich schaffe es alleine, ohne ihn!« Dickköpfig, wie der Rotäugige ist folgt er ihm. „Wie willst du das anstellen? Ich will dir doch nur helfen!“, erklärt er sich. „Das werde ich schon hinkriegen... Irgendwie“, murrt der Junge und läuft einfach durch die Passanten hindurch, als wären sie Luft, nein, als wäre er Luft. Ruhelose Seelen haben keinen festen Körper. Daher muss sich Kai förmlich durch die Passanten durch kämpfen. „Warte doch mal! Wenn du doch noch Hilfe brauchst kannst du jederzeit zu mir kommen“, bietet der Rotäugige an und ignoriert dabei die seltsamen Blicke der Passanten. »Schon wieder. Für sie bin ich nur ein Verrückter, der mit Jemandem redet, der nicht da ist. Ich hasse es! Manchmal verfluche ich meine Fähigkeit. Diese Blicke, sie brennen sich in meine Haut, doch ich muss sie ignorieren. Später kann ich immer noch an ihnen verzweifeln und meine Einsamkeit vertiefen. Meine Trauer darüber wird stärker, aber ich muss diese Empfindungen erstmal unterdrücken. Dieser Junge hat Vorrang, auf ihn muss ich mich als erstes konzentrieren.« Dann bleibt der Rothaarige plötzlich stehen und dreht sich wieder um. „Wieso kommst du erst jetzt?“ „Wie bitte?”, verwirrt sehen die roten Augen ihren Gegenüber an, versteht nicht, was der Andere meint. „Wieso kommst du erst jetzt?“, wird die Frage wiederholt. „Jetzt wo ich tot bin!“ Dann dreht sich der Junge mit der ruhelosen Seele erneut um und läuft weiter. Kai schüttelt den Kopf, kann den Sinn dieser Worte nicht deuten. Schnell folgt er dem Geist wieder. „Vielleicht weil ich der Einzige bin, der dir in dieser Situation helfen kann“ „Das zählt nicht!“ „Du brauchst Hilfe, verdammt noch mal! Warum bist du nur so stur, diese von mir anzunehmen?“, fragt der Graublauhaarige wütend. »Hoffentlich regt sich der Geist nicht auf. Sollte dies passieren ist die Chance groß, dass er seine Energie nicht mehr kontrollieren kann. Dann könnte es zu schlimmen Folgen kommen. Unkontrollierte Energie könnte dazu führen, dass Dinge zerstört werden oder anderes.« „Was mischt du dich ein?“, knurrt der Blauäugige wütend und es scheint eine Energiewelle von ihm auszugehen. Der Wind wird scheinbar stärker und im selben Moment beginnt eine Straßenlaterne zu flackern, bevor sie schließlich zerplatz. Überrascht zuckt Kai zusammen und nimmt sich vor seinen Gegenüber besser nicht mehr weiter zu reizen. Mit ruhige Stimme antwortet er: „Weil ich dir helfen will.“ „Sicher!“, schnaubt der Geist und seine Laune wird immer schlechter. „Du hättest früher da sein müssen...!“ „Und wieso? Was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen?” „...“ Der Rothaarige schweigt nur und antwortet nicht. „Sag es mit, bitte” „Geh!“ „Nein, ich werde nicht gehen und dich nun im Stich lassen“, versichert Kai, während der Andere ihn nur ansieht. Leise seufzt der Graublauhaarige. »Dieser Geist ist ein unglaublicher Dickkopf. Warum will er nicht verstehen, dass ich ihm nur helfen will?« Dann sagt Kai mit ruhiger Stimme: „Ich kann dich ja scheinbar nicht zwingen meine Hilfe anzunehmen, egal was ich tue, solange du mich nicht lässt werde ich dir wohl nicht helfen können. Doch mache ich dir einen Vorschlag. Ich wohne dort die Straße runter in einer Wohnung. Hausnummer 89. Komm einfach vorbei, wenn du's dir anders überlegt hast.“ Daraufhin murrt der Geist, bevor er sich jedoch geschlagen gibt und ein leises „Okay“ murmelt. Zufrieden lächelt Kai und meint: „Gut, ich verlasse mich darauf.“ Der Rothaarige mustert ihn dann, bevor er schließlich wieder auf ihn zu geht und nah vor ihm stehen bleibt. „Yuriy“, nur diesen Namen spricht der Tote aus. Überrascht guckt der Rotäugige, doch schnell fängt er sich. „Es freut mich dich kennen zu lernen, Yuriy“, gesteht er und bemerkt, dass der andere scheinbar endlich vertrauen zu ihm fasst. Yuriy jedoch ist von seinem eigenen Handeln total verwirrt. »Wieso tue ich das alles nur? Jetzt habe ich ihm sogar meinen Namen verraten, dabei hatte ich mir vorgenommen es ihm nicht zu verraten. Nun habe ich es allerdings doch getan. Sicherlich denkt er, ich vertraue ihm jetzt und hängt jetzt noch mehr an mir. Doch da irrt er sich. Niemals werde ich ihm vertrauen, auch wenn ich selbst nicht weiß was mit mir los ist, vertrauen tue ich ihm sicherlich nicht!« „Na ja, aber du willst meine Hilfe ja nicht, daher denke ich es ist besser, wenn ich nun gehen. Ich will mich niemanden aufzwängen und so hast du auch mehr Zeit selbst nach Antworten zu suchen“, meint Kai, und will weiter. Die Blicke der Passanten, welche ihn scheinbar Selbstgespräche führen sehen, brennen auf der Haut. Er will nur noch weg, und nicht noch mal ertragen zu müssen, wie er als Spinner betitelt wird. „Was denn? Stören dich etwa diese Blicke?“ Schelmisch grinst der Blauäugige. Schnell schüttelt der Andere den Kopf. „Nein, nicht mehr. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich an diese Blicke. Aber sehe ich keinen Grund hier weiter rumzustehen, da du eh keine Hilfe von mir annehmen willst. Oder hat sich deine Meinung geändert?” „Wieso sollte sich das ändern?“ Leise seufzt Kai. „Ich weiß es nicht. Aber es hätte ja sein können.“ „Selbst wenn ich Hilfe brauchen sollte, warum sollte ich mir dann gerade von dir helfen lassen?“, fragt der Rothaarige mit einem leicht wütenden Unterton. Noch immer sieht er nicht ein, jemand anderen zu vertrauen und diesen um Hilfe zu bitten. „Wer sollte dir denn sonst helfe? Vielleicht hast du's noch nicht bemerkt, aber die meisten Menschen außer mir sehen dich nicht. Für sie bist du nur Luft!“, faucht Kai wütend. Langsam verliert er die Geduld bei diesem Geist. Doch scheint dieser unbeeindruckt zu sein und meint gelangweilt: „Na und?“ „So können sie dir sicherlich nicht helfen, wenn sie dich nicht sehen. Und die anderen Geister sind auch nicht für ihre Mithilfe bekannt!“ „Das weiß ich selbst!”, knurrt Yuriy aufgebracht. „Schön! Aber da du ja alleine zurecht kommst kann ich ja endlich gehen!“ Schon macht Kai auf dem Absatz kehrt, dreht dem Rothaarigen den Rücken zu und setzt sich in Bewegung. Er hat die Nerven verloren. »Dieser Geist! Was denkt der sich bloß? Ich wollte nur helfen! Aber wenn er nicht will, dann hat er selbst schuld! Soll er doch sehen, wie er alleine zurecht kommt!« „Schwachmatt!“, brüllt der Geist dem Jungen hinterher. Dieser murrt nur. „Schön.“ Noch immer geht er weiter und hat auch nicht vor umzudrehen, vor allem nicht, wenn der Andere ihn eh nur beleidigt. „Du weißt ja wo du mich finden kannst.“ Yuriys folgende Worte kommen sehr überraschend. Er fragt: „Wo denn?“ Ein leises seufzen ertönt als Antwort und Kai murmelt: „Nicht nur Tod, nein, sondern auch noch taub. Aber für Hörgeschädigte noch mal. Straße runter, meine Wohnung ist die Nummer 89!“ „Pfeife!“, knurrt Yuriy erneut wütend. Er hat es vorher gehört, da es bei Kais Organ ja kein Wunder ist. Der Rotschopf ist sich nämlich sicher, dass das nicht zu überhören ist. Zum Abschied winkt Kai noch mal kurz, während er stur einen Schritt nach dem anderen macht. Bald erreicht er seine Wohnung und tritt ein. Er würde diesem vorlauten, dickköpfigen, eingebildeten Geist erst helfen, wenn dieser zu ihm kommen würde und ihn um Hilfe bitten würde. Derweil geht dieser Geist gedankenversunken durch die Straßen, auf der Suchen nach Antworten. So, das war´s bis nächstes mal bye phinix Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)