Kätzchen und Tiger von Tunichgut (HP/DM) ================================================================================ Kapitel 9: Vollends Verwirrt ---------------------------- Das Kapi hatte ich schon vor ein paar Wochen fertig, aber es war noch ziemlich eckig und hatte Kanten an allen Ecken und Enden. Jetzt nach dem Feinschliff sollte es aber lesbar sein ^^ Potter hatte es geschafft seine Anhängsel davon zu überzeugen, dass er den Weg zum Krankenflügel auch allein finden würde und lief nun wenige Meter vor Draco her. Der Slytherin gab sich größte Mühe, ihn nicht hinterrücks tot zu starren. Nachher dachte Potter noch, dass er sich Sorgen um ihn machte. Was kümmerte es Draco, dass sein Erzfeind alle zwei Schritte strauchelte, oder dass er mit zitternder Hand nach der Wand tastete, um das Gleichgewicht zu bewahren, oder dass– aber das ging zu weit. Angefressen knurrte Draco auf. Wenigstens war der Krankenflügel bereits in Sichtweite. Doch Potter hatte ihn kaum erreicht, geschweige denn angeklopft, da flogen die großen Flügeltüren auf und eine extrem schlecht gelaunte Madam Pomfrey baute sich vor den beiden Schülern auf. „WO sind Sie gewesen, Mr. Potter? Ich habe Ihnen zwei Wochen strengste Bettruhe und ausreichend Schlaf verordnet. Und wie danken Sie mir das? Ab ins Bett, SOFORT! Wie haben Sie es überhaupt hier raus geschafft, ohne die Türen aufzubrechen?“ Sie bugsierte den Gryffindor unsanft auf ein Bett am hinteren Ende des ansonsten menschenleeren Saales. „Danke, dass Sie Ihn vorbeigebracht haben, Mr. Malfoy, Sie können jetzt gehen.“ Draco blinzelte geschockt. „Was? Sehe ich aus wie Potters Leibwache? Professor McGonagal hat uns beide zur Untersuchung hergeschickt, um sicher zu gehen, dass unsere erste Animagusverwandlung keinen Schaden hinterlassen hat.“ Die Krankenschwester starrte den Blonden an. „Verwandlung?“, krächzte sie, holte tief Luft und drehte sich zu dem Gryffindor, der sich augenscheinlich wenig wohl fühlte in seiner Haut. „VERWANDLUNG???“ „Es ging nicht anders…“, murmelte der Schwarzhaarige mit eingezogenem Kopf. „Es GING nicht anders? Mr. Potter, wenn ich mitbekomme, dass sie heute auch nur noch den kleinen Finger krümmen, dann machen Sie sich auf etwas gefasst. Legen Sie sich gefälligst hin!“ Sie stürmte in ihr kleines Kabuff und kam mit einem großen Kasten zurück, in dem sich Medizinflaschen, Mullbinden und anderes undefinierbares Zeug stapelten. „Wird’s bald?“, fauchte sie den Schwarzhaarigen an. „Reizen Sie mich nicht noch mehr – also Hemd aus!“ Draco unterdrückte das plötzliche Bedürfnis laut aufzuprusten. „Wer hätte gedacht, dass du so handzahm sein kannst, Potter?“ „Ich geb dir gleich handzahm…“, murrte der Gryffindor missmutig und kassierte einen deftigen Blick von Seiten der Krankenschwester. „Sie werden niemandem etwas geben, solange Sie hier sind.“, meinte sie giftig und legte sein Hemd an das Fußende des Bettes. Mit geübten Handgriffen entfernte sie die Verbände vom Oberkörper des Suchers und reinigte die wieder aufgerissenen Wunden mit einer übel riechenden Flüssigkeit. Potter ließ es mit geschlossenen Augen klaglos über sich ergehen und Draco kam nicht drum rum, ihm dafür einen gewissen Respekt zu zollen, auch wenn er nur ganz minimal war. Wahrscheinlich pennte der Idiot bloß gerade weg und spürte schon gar nichts mehr – ja, das musste es sein! Zufrieden mit der Erklärung ließ der Slytherin sich auf eines der Betten fallen. „Es tut mir Leid, Mr. Malfoy.“, meinte die Krankenschwester und sah kurz von ihrem anderen Patienten auf. „Es wird wohl ein klein wenig dauern, bevor Sie gehen können. Wenn ich Sie vor Mr. Potter entlasse, wird es Gerüchte geben. Und Professor Dumbledore meinte, das müsse auf jeden Fall verhindert werden.“ „Professor Dumbledore? Er hat mit Ihnen gesprochen“, fragte Potter schwach und sah erstaunt auf. „Ja, Professor Dumbledore war hier. Seien Sie froh drüber. Ansonsten hätte ich Sie sicher nicht so freundlich empfangen.“ Die Frau seufzte tief und strubbelte dem Gryffindor durch das rabenschwarze Haar. „Ich weiß nicht, warum das alles sein muss, aber wenn es schon unumgänglich ist, dann solltest du wirklich besser auf dich aufpassen, mein Junge.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, schnappte sie sich ihre Sachen und verschwand in ihrem Kabuff. Die beiden Jungen sahen sich an. „Die Fan-Girl-Seuche geht um.“, meinte Draco spöttisch. Potter lächelte ihn an. „Hermine fasst so was unter Mutterinstinkt.“ Der Blonde schluckte und drehte sich weg – dieses Lächeln!!! Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander. „Hör mal, Potter.“, begann Draco schließlich. „Ich weiß, warum du mir gestern den ganzen Mist erzählt hast, aber ich sage dir eins, mit so jämmerlichen Versuchen mein Mitleid zu wecken, wirst du mich sicher nicht zum Schweigen bringen!“ Der Gryffindor blickte ihn unverständlich an. „Darum ging es doch gar nicht. Ich hatte… bloß gehofft, dass du vielleicht wüsstest…“ Er brach ab. „Ob ich was wüsste?“, hakte Draco kühl nach. „Warum?“, brach es aus dem Schwarzhaarigen heraus. „Warum glauben alle an mich? Ich bin doch auch nicht mehr, als ein stinknormaler Schüler. Ich bin nicht einmal gut. Und trotzdem: schau sie dir an! Die Zauberwelt hat mich schon gepriesen, bevor ich überhaupt von ihrer Existenz erfahren habe. Wie hab ich das verdient?“ „Ich hatte Ihnen RUHE verschrieben!“, ertönte es aufgebracht von der anderen Seite des Saales her. Der Gryffindor lies sich aufgewühlt in die Kissen zurücksinken. Draco starrte ihn geschockt an. Einen solchen Ausbruch hatte er nicht erwartet, aber in den letzten Tagen war vieles vorgefallen, was er nicht einkalkuliert hatte. Madam Pomfrey kam herüber gewuselt. „Nehmen Sie das, Mr. Potter. Anders scheint es ja nicht zu gehen.“ Sie reichte ihm eine kleine Ampulle, schickte einen strengen Blick hinterher und ließ die beiden Jungen wieder alleine. Draco beobachtete skeptisch, wie sein Erzfeind das Gefäß entkorkte und daran roch. „Ich hasse Schlaftränke.“, murrte der Schwarzhaarige und kippte das Zeug in einem Zug herunter. „Warum schaust du mich so an, Malfoy?“ „Ich warte auf die Nebenwirkungen.“, entgegnete der Slytherin süffisant. „Im Übrigen solltest du keine Antworten mehr von mir erwarten. Sonst überlege ich mir, ob ich dieses kleine Spielchen hier abbreche und einfach alles auffliegen lasse…“ Potters Augen wurden glasig und schlossen sich langsam, doch auf seinen Lippen lag ein kleines, aufrichtiges Lächeln, das Draco in den Wahnsinn trieb. „Das machst du nicht, Malfoy. Dafür kenn ich dich zu gut.“ Und mit diesen Worten pennte er weg. Dracos Hände zitterten vor Verlangen, dem Schwarzhaarigen den Hals um zu drehen. Stattdessen studierte er dessen Gesicht. Potter war blass um die Nase und hatte tiefe Augenringe. Doch trotzdem spiegelte sich unverwüstliche Zuversicht in seinen Zügen. Draco seufzte und schüttelte den Kopf. So ein hoffnungsloser Fall von Idiotie war ihm noch nie untergekommen! „So, Mr. Malfoy, jetzt habe ich Zeit für Sie.“ Madam Pomfrey ließ ein paar Geräte herbei schwebten, die sich selbstständig machten und um Draco herumschwirrten, bis sie ihren Bestimmungsort gefunden hatten. Draco hatte nicht übel Lust ein paar davon gegen die Wand zu flitschen – besonders den nervtötenden Pulsmesser, der seinem linken Arm das Blut abschnürte – doch die Krankenschwester hatte sich vor ihm aufgebaut und ihren Zauberstab direkt auf ihn gerichtet. Sie vollführte ein paar Komplexe Bewegungen und murmelte etwas vor sich hin, was Draco unangenehm an Arithmetik erinnerte. Ein goldenes Licht entfaltete sich, umhüllte den Slytherin und tastete sanft seinen Körper ab. „Muss es ausgerechnet golden sein?“, murrte der Blonde und schüttelte die Geräte ab. „Sie scheinen keinen Schaden davon getragen zu haben, Mr. Malfoy, alles im grünen Bereich. Wollen Sie nicht hier übernachten? Ihr Freund wird sich sicher über Gesellschaft freuen.“ „FREUND?“, explodierte Draco. „Schön, dass wir uns einig sind!“ Madam Pomfrey setzte ein angsteinflößendes Lächeln auf und schob den Slytherin unter die Bettdecke und ehe sich dieser von der Überraschung erholt hatte, hatte sie längst die Tür mit einem Zauberspruch versiegelt und war in ihrem Nebenraum verschwunden. „Das ist Freiheitsberaubung!“, beschwerte sich Draco mürrisch. Jetzt lag er da, allein gelassen – mit Potter; übergangen – von einer einfachen Krankenschwester; und ziemlich frustriert obendrein. Aber vielleicht war das gar nicht so schlecht. Potter war fürs erste ruhig gestellt und die Gelegenheit das Schlafdefizit der letzten Tage auszugleichen kam Draco gerade recht. Also mümmelte sich der Blonde in die Kissen und schloss die Augen. Die Strahlen der Nachmittagssonne drangen nur spärlich durch die Vorhänge und tauchten den Saal in ein angenehmes Dämmerlicht. Gerade war er halbwegs weggedämmert, da riss ihn ein verkrampftes Stöhnen zurück in die Realität. „Potter!“, knurrte der Slytherin mordlustig. Musste der Idiot ausgerechnet jetzt so laut stöhnen? Genervt pellte der Slytherin sich aus den Decken und tapste Barfuß zu dem anderen Jungen hinüber, der sich unruhig hin und herwarf. „Hey, Potter, lass den Mist, ich will schlafen.“ Grob packte Draco den um sich schlagenden Gryffindor an den Schultern. Der Schwarzhaarige schreckte auf. Einige Sekunden schien er völlig orientierungslos und starrte Draco bloß aus seinen großen grünen Augen an. Schließlich blinzelte er und machte schwache Versuche sich aufzusetzen. „Geträumt?“, fragte Draco spöttisch. Der Gryffindor schüttelte benommen den Kopf. Plötzlich verkrampfte sich sein schmaler Körper, sodass Draco einige Mühe hatte, ihn unten zu halten. Potter wand sich nach Luft schnappend unter ihm. „Soll ich Madam Pomfrey holen?“, fragte der Slytherin erschrocken. Der Krampf ebbte langsam ab und ließ den Schwarzhaarigen ausgelaugt zurücksinken. Draco atmete tief durch. Nur Potter, versuchte er sich zu beruhigen. Wen interessiert es schon, ob der abschmiert? „Geht schon.“ Potters Flüstern war so leise, dass der Blonde es fast überhört hätte. „Geht schon? Du hast nicht mehr alle Kessel im Schrank, Dummkopf!“, rief Draco aus. Was sollte er tun? Was bloß? Aufgelöst sprang er auf und wandte sich hilfesuchend zum Büro der Krankenschwester. „Warte.“, krächzte Potter. Seine Finger zogen kraftlos an der Schuluniform des Slytherins. Draco erstarrte. „Was?“ Das Gesicht des Schwarzhaarigen war leichenblass und Wellen des Schmerzes zuckten darüber. Draco beugte sich über ihn. Seine Hände zitterten unkontrolliert. „Ganz ruhig, Potter.“, stammelte er. „Ich hole Hilfe, ja?“ Verdammt, der krepierte ihm hier noch! Wieder verkrampfte sich der Körper seines Erzfeindes. Sein Rücken bog sich durch, der schwarze Schopf schob sich qualvoll in die Kissen. Draco schaffte es nicht mehr den Gryffindor zurück zu halten. Seine Arme schlangen sich stattdessen um den verkrampften Oberkörper und drückten ihn an sich. Stirb nicht! Die Panik drohte den Slytherin zu überwältigen. Was sollte er machen? Potter zuckte noch immer. Was??? Der Blonde presste die Lippen aufeinander und presste den anderen fester an sich. „Beruhig dich!“, murmelte er dem Gryffindor ins Ohr. „Beruhig dich. Du schaffst das!“ Wieder ebbte der Krampf ab. Schlaff hing der Schwarzhaarige in Dracos Armen. „Malfoy?“, brachte er hervor. „Ich bin hier, Potter.“, keuchte der Blonde. „Keine Panik, keine Panik, bloß keine Panik! Versuch dich nicht zu bewegen, dass macht es sicher nur noch schlimmer.“ Er schluckte. Potters Körper zitterte wie verrückt. „Ganz ruhig.“ Der Klang seiner eigenen Stimme ließ ihn wieder klarer denken. Er musste Madam Pomfrey holen! Potter atmete krampfhaft ein und aus. Draco spürte seinen rasenden Herzschlag durch die Kleidung hindurch. Verzweifelt drückte er den Gryffindor an sich. „Hilfe!“ Sein Schrei hallte durch den großen, leeren Saal. „Madam Pomfrey, kommen Sie!“ Potter wimmerte leise. Schon zogen sich seine Muskeln wieder zusammen. „HILFE!!!“ Die Tür des kleinen Kabuffs öffnete sich und die Krankenschwester kam heraus. „Was ist los, Mr…?“ Sie schlug die Hand vor den Mund. „Bei Merlin!“ Sie verschwand und Draco hörte Glas klirren. Endlich kam sie herüber gerannt. „Halten Sie Mr. Potter fest.“, befahl sie dem Slytherin, der froh war, dass jemand anderes das Kommando übernahm. Die Hände der Krankenschwester überprüften Potters Puls und seine Temperatur. Mach voran, drängte Dracos Inneres. Das Zittern des Gryffindors war auf ihn übergegangen und alle seine Gedanken konzentrierten sich auf das verzweifelte Hoffen, dass kein weiterer Krampf folgen würde. „Legen Sie ihn hin.“ Madam Pompfreys Stimme drang ruhig und kontrolliert in Dracos Ohren. Nur widerstrebend ließ er den Schwarzhaarigen auf das Bett gleiten und wich zurück. Die Krankenschwester entkorkte eine Ampulle und flößte dem Gryffindor den grünlichen Inhalt ein. Potter schaffte es kaum zu schlucken. Unruhig flatterten seine Lider. Draco taumelte zu seinem Bett zurück und setzte sich. Sein ganzer Körper fühlte sich zittrig und schwach an. „Verdammt, verdammt, verdammt…“, murmelte er. Es war der einzige Gedanke, den er fassen konnte. Sein Kopf fühlte sich viel zu schwer an. Der Blonde stützte ihn auf die Hände und atmete tief durch. Es ist vorbei. „Mr. Malfoy? Ist mit Ihnen alles in Ordnung?“ Madam Pomfrey kam besorgt herüber. „Geht schon.“, würgte Draco hervor. „Was ist mit Potter?“ „Ich habe Mr. Potter einen Trank gegeben. Es sollte keine weiteren Komplikationen geben. Wenn Sie möchten kann ich Ihnen einen Beruhigungstrank verabreichen.“ „Nein, nein, geht schon wieder.“, lehnte der Slytherin ab. Die Krankenschwester warf ihm einen langen Blick zu. „Sie haben das gut gemacht, Mr. Malfoy. Mr. Potter wird sich sicher schnell erholen.“ Draco nickte – es war ein schwacher Trost. Madam Pomfrey legte ihm ein kleines Fläschchen auf den Nachttisch - „Falls Sie es sich noch anders überlegen.“ – und ging zurück in ihr Büro. Dracos Gedanken waren zäh wie Gummi. Dumpf starrte er auf den Boden. Er wagte es nicht die Augen zu schließen aus Angst vor den Bildern, die mit Sicherheit zurück kommen würden. Er wollte so etwas nie wieder sehen. Sein Körper hatte aufgehört zu zittern, doch seine Glieder fühlten sich bleischwer an. Schlafen? Ein Gedanke, der dem Blonden unmöglich vorkam. Wie konnte man nach sowas zur Ruhe kommen? Draco schluckte und zwang sich zu Potter hinüber zu sehen. Vielleicht war es besser nach ihm zu schauen und sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass es dem Gryffindor besser ging? Schwerfällig erhob sich der Slytherin und ging zu dem Schwarzhaarigen hinüber, der regungslos und mit geschlossenen Augen dalag. „Potter?“, fragte er unsicher. Er bekam keine Antwort, aber zumindest atmete der Angesprochene tief und gleichmäßig und der schmerzhafte Ausdruck war von seinem Gesicht gewichen. Draco atmete erleichtert auf und setzte sich neben seinen Erzfeind. Warum eigentlich all die Aufregung? Das hier war schließlich immer noch Potter, den kriegte nichts so schnell klein! Der Slytherin betrachtete das Gesicht des Schwarzhaarigen. Obwohl er sich mittlerweile wieder halbwegs gefangen und sogar seinen Missmut Potter gegenüber zurückerlangt hatte, fühlte er sich unendlich erleichtert. „Mach das nicht noch mal, Potter.“, sagte er mit rauer Stimme. Etwas Warmes streifte seinen Arm und kurz darauf schlossen sich Potters Finger um Dracos Hand. Der Blonde saß wie erstarrt da und konnte sich nicht rühren. „Danke.“ Es war nicht mehr als ein Lufthauch, der über die Lippen des Gryffindors kam. Draco erschauerte. „Keine Ursache.“ Die Worte blieben ihm fast in Hals stecken. Potter blinzelte. Fasziniert sah Draco ihn an und konnte seinen Blick kaum von den grünen Augen abwenden. Sie sprachen kein Wort - ein leichter Händedruck reichte aus, um alles zu sagen. Die grünen Augen sanken wieder zu, doch ein winziges Lächeln blieb auf den Lippen des Gryffindors hängen. Draco konnte sich nicht erinnern, jemals so froh über ein Lächeln gewesen zu sein. Unfähig Potters Hand los zu lassen, verharrte er wie er war. Auf einmal schreckte der Schwarzhaarige auf. Reflexartig drückte Draco ihn aufs Bett. „Nicht schon wieder!“, schrie es in ihm, doch Potter blinzelte bloß überrascht. „Hätte ich fast vergessen.“, nuschelte der Gryffindor erstaunt. „Was?“, knurrte Draco gereizt. Musste Potter ihm nach all dem auch noch einen Herzinfarkt bescheren? „Du hast gesagt du bekommst was du willst…“ „Und?“ „Immer?“ „Immer! Also worauf willst du hinaus, Potter? Ich hab keinen Nerv für solche Spielchen.“ Den grünen Augen war kaum noch anzusehen, was sie gerade eben noch durchgestanden hatten. Sie strahlten Draco auf eine Art und Weise an, die den Blonden fast bereuen ließ, was er soeben behauptet hatte. Einen Augenblick schien der Schwarzhaarige Kraft zu sammeln. Dann, ohne Vorwarnung fuhr seine Hand in die Höhe. Draco war viel zu baff, um auszuweichen. Ein Ruck an seiner dunkelgrünen Krawatte ließ den Slytherin nach vorne fallen. Knapp über dem Gryffindor schaffte er es sich abzufangen, doch noch ehe er ein Wort des Protestes herausbringen konnte, fühlte er, wie Potters Lippen seine versiegelten. „Wa-?“ Ein heißer Schauer durchlief Draco. Er fühlte Potters Hände nach Halt suchend über seinen Rücken streichen und seine Sicherung brannte durch. Sein Widerstand war wie weggefegt und er lehnte sich in den Kuss hinein. Seine eigenen Hände machten sich selbstständig, strichen durch die widerspenstige schwarze Mähne, über Potters Stirn und seine Wangen. Der Blonde schloss die Augen. Seine Zunge stupste sanft aber begehrlich gegen die Lippen des Gryffindors und fand Einlass. Schon entbrannte ein erbitterter Zweikampf, Zunge gegen Zunge. Draco gewann die Oberhand und drängte Potter zurück. Doch er wollte mehr! Der Slytherin ließ seine Hände über die Schultern des Schwarzhaarigen nach unten streichen. „Potter“, keuchte er und küsste noch stürmischer. Der Gryffindor erwiderte ungestüm und drückte sich ihm entgegen, doch plötzlich zuckte er zusammen. Draco musste sich stark zusammenreißen, um sich von dem anderen zu lösen. Sein Atem raste und sein Herz pochte wie wild gegen seinen Brustkorb. „Tschuldigung, Malfoy.“, keuchte der Schwarzhaarige und hielt sich den Brustkorb. „Geht noch nicht.“ Seine grünen Augen glitzerten bedauernd. Sein Gesicht hatte einen rosigen Teint angenommen. Die Blässe war vollkommen daraus verschwunden. Die roten Lippen standen einen spaltbreit offen und erzitterten bei jedem Atemhauch. Draco konnte sich kaum beherrschen. Es juckte ihm in den Fingern dem Gryffindor die wirren Strähnen aus der Stirn zu streichen und ihn wieder und wieder zu küssen. Mit einem Ruck löste er sich von ihm und fuhr sich fahrig durch die eigenen Haare. „Andermal.“, quetschte er hervor. Potter nickte dankbar, atmete tief durch und ließ sich in die Kissen fallen. „Gute Nacht!“ Seine Worte klangen aufrichtig und hallten leise im großen Saal nach. „Nacht“, erwiderte Draco atemlos. Noch immer konnte er die Augen nicht von dem Gryffindor nehmen. Nur langsam dämmerte ihm, was gerade geschehen war… 0><0 Gnihihihihi! Jedes mal, wenn ich das Ende lese, habe ich dieses dicke Schadenfrohe Grinsen im Gesicht und kriege es vor Vorfreude auf den nächsten Teil kaum unterdrückt. Meine Familie muss mich für wahnsinnig halten, wenn sie mich so sieht ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)