Schau genau hin von Tomasu (2 Seiten derselben Medallie --> untergebrochen wegen unstimmigkeiten mit der "Obrigkeit") ================================================================================ Kapitel 39: ETWAS HOFFNUNG -------------------------- Nach Ostern begann für James die heiße Zeit mit dem Lernen. Seine Lehrer und Professoren drängten zur Prüfung, die Gebärdensprache verlangte bedacht zu werden und im Dojo ging es weiteren Disziplin zu. „Wie schaffst du das alles?“, fragte Linda, als sie seinen vollen Terminkalender sah. „Ach, das geht schon. Hausaufgaben mache ich meist schon in der Schule fertig und das Lernen für die Privatschule ist auch nicht wirklich viel, vor allem, da ich meinen Professor unter der Woche mit keinem anderen Schüler teilen muss, da geht das. Das Training im Dojo entspannt mich sogar richtig und die Gebärdensprache lerne ich mit Dad. Er findet es richtig so. Durch ihn hab ich auch in den Sommerferien einen Sprachkurs bekommen, wo mein Brieffreund, sein Klassenkamerad und ich noch mehr Praxis bekommen. Der Sonntag gehört dann immer ganz mir und den brauch ich auch. Mum hatte auch schon Angst, dass es zu viel wird, aber ich bekomme alles unter einen Hut. Nächstes Jahr wird es auch leichter werden, da muss ich dann nicht mehr so viel nachholen, da hab ich dann nur noch den laufenden Schulstoff.“ Linda schwirrte der Kopf. Für die normale Schule lernte sie ja schon viel, aber das gleich für zwei ging mal gar nicht und dann noch die Hobbys nebenbei. Da grauste es ihr dann doch. „Das ist dennoch viel zu viel. Du landest noch wegen Überarbeitung im Krankenzimmer.“ „Ich pass auf und ich hab ja dich, die ein Auge auf mich hat. Zu Not schlägst du mich nieder und schleifst mich in einen Raum, wo ich ich mal etwas zur Ruhe komme.“ James grinste und lächelte dann seine Freundin bestätigend an. „Ich nehme dich bei Wort.“ ~~~~~~~~~~~~ Anfang Mai machte James seine erste Prüfung in Zauberei-Geschichte und Verwandlung und bestand sie im guten Mittelfeld, aber was anderes hatte er auch nicht erwartet. Geschichte war nicht sein Ding und Verwandlung, na ja, es war nicht sein Tag. Es war gut, dass zwei der Prüfungen schon erledigt waren, so musste er nicht alles auf einmal lernen. Mitte Mai waren dann auch die Prüfungen für Zauberkunst und Herbologie dran. In beiden Fächern gab es sehr gute Noten. Gebärden lernte James nun fast überall und auch seine Freunde hatte er mit angesteckt. Bei ihnen war es mehr Spaß, beim jungen Orsen mehr eine Verbindung zu seinem Bruder. Blackx und Sirius waren immer mal wieder zu Hause, bevor sie wieder verschwanden, um bei Harry zu sein. Und jeder Abschied fiel James schwerer als der davor. „Bald ist es vorbei, James, dann bin ich den ganzen Sommer über hier.“ „Ich weiß, aber was wird danach sein? Was wird nächstes Schuljahr sein?“ „Ich weiß, dass es besser wird.“, versuchte Sirius sein Patenkind zu beruhigen. „Ja.“, war alles, was James sagte und nahm den Mann vor sich fester in die Arme. „Pass einfach auf dich auf.“ Sirius war noch nicht mal aus der Haustür raus, als James sich schon zusammen reißen musste, um nicht gleich loszuheulen. In seinem Inneren war er eben ein hilfloses, verwirrtes Kind, auch wenn er es nach außen nicht zeigte. Er brauchte einfach dringend mal Ferien. ~~~~~~~~~~~~ Harry lernte mal wieder für dieses Turnier, das bemerkte James immer deutlicher. Seine Arme zuckten manchmal unkontrolliert und aus dem magischen Unterricht wusste er, zu welchen Zaubern sie passten. Wie immer alles spiegelverkehrt und mit dem entgegengesetzten Arm. Seinem eigenen Körper gestattete der junge Orsen kaum die Gelegenheit der Ruhe, einfach aus dem Grund, weil er sofort zusammen fallen würde. Abends fiel er schon aus dem Stand in einem tiefen Schlaf, wenn er sein Bett auch nur sah, und so langsam beschlich ihn das Gefühl nicht mehr lange durchhalten zu können. Jeder weitere Tag brachte ihm die Sommerferien näher. Eines Nachmittags sah er es, sah, was Harry sah. Sah das Versteck von Voldemort und was dort geschah. Sah den Zauber und spürte den Schmerz. Schmerzen, wie er sie nur aus der magischen Verbindung zu seinem Bruder und dieses Monsters auf der anderen Seite kannte. Etwas riss ihn von den Füssen und ließ ihn kraftlos in seinem Zimmer wieder aufwachen. „Gott sei dank bin ich froh, dass der Unterricht erst in einer halben Stunde anfängt.“, murmelte James und rollte sich auf die Seite, nur, um nach ein Mal für ein paar Minuten liegen zu bleiben. Seine Augen schlossen sich wie von selbst und ließen ihn einfach neue Kraft tanken. Fürs Erste. Dann, keine zehn Minuten später, ging es weiter, um ihn herum wurde alles wapplig. Wie durch dichten Nebel sah er so was wie eine mittelalterliche Gerichtsverhandlung. Die Bilder sprangen schon wie so oft einfach wild durcheinander und ergaben keinen wirklichen Sinn. Menschen schrien aufeinander ein und Gesichter zeigten die verrücktesten Fratzen. Stunden schienen vergangen zu sein, denn der Vierzehnjährige fühlte sich mehrmals erschlagen. Er sah sich um und blickte in die besorgten Augen seiner Mutter und in die seines Lehrers. Sein Professor für theoretische Zauberkunst. „Was ist passiert, James?“ Ann klang mehr als besorgt, obwohl sie mit ihrem Sohn schon eine Menge durchgemacht hatte. „Ich weiß es nicht. Es kam wieder von meinem Bruder, alles war so verschwommen und durcheinander.“, murmelte er und strich sich über die Stirn. „Hatten Sie solche Anfälle schon öfter, Mr. Orsen?“ „Gelegentlich und immer anders.“, gab James seinem Professor Auskunft. „Und Sie meinen, es kommt von Ihrem Bruder, der in Hogwarts zur Schule geht?“ „Es kommt zumeist von ihm selbst, manchmal leitet er seine eigenen Visionen an mich weiter.“ „Ist Ihr Bruder ein Seher?“ „Nein, nicht dass wir wüssten. So weit ich das sagen kann, ist das ein Überbleibsel von dem Fluch, den er als Kind abbekommen hat. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass er der Ältere von uns ist, da ich sehe was er sieht, umgedreht aber nicht.“ Der Professor schwieg und überlegte fieberhaft, ob ihn ein solcher Fall schon einmal begegnet war. „Wurden Sie schon einmal von einem Heiler untersucht?“ „Nein, nur von Muggelärzten, die konnten sich keinen Reim auf mich machen. Viele spekulierten, aber nie etwas handfestes. Das einzige, was bestätigt ist, ist, dass ich Situs inversus habe, die sogenannte Spiegelkrankheit.“ „Wenn es das ist, was ich denke, was ich meine, hat das aber nichts mit dem zu tun, was ich gerade mit Ihnen erlebt habe. Das hängt wohl eindeutig mit der Verbindung zu Ihrem Bruder zusammen. Weiterhin bin ich der festen Überzeugung, dass Sie ein Heiler untersuchen sollte. Im Sinne der Mediziner sind wir auf vielen Gebieten bewandert, was Muggel für Wunder erachten. Sicher alleine, weil sie Magie für Humbug halten.“ „Vielleicht bekommen wir dann heraus, was mit dir los ist.“, mutmaßte Ann und sah ihren Sohn fragend an. „Ich weiß nicht, ich verstehe ja, dass es mir helfen würde, aber was ist denn mit meinem Bruder? Schweigepflicht ist ja gut und schön, aber Mediziner quatschen schon gerne untereinander, natürlich ohne Name, Alter oder Geschlecht des Patienten zu erwähnen.“ „Aber...“ „Nichts aber, Mum. Wie oft sind wir schon zu einem neuen Arzt gefahren und haben zu hören bekommen: „Ach, Sie sind das, über Ihren Fall habe ich schon gehört.“ Und nie haben wir die Erlaubnis gegeben, dass irgendetwas weiter gegeben wird. Ärzte sind Tratschtanten.“ Professor Haemon schüttelte den Kopf über so viel Taktgefühl der Muggelmediziner. „Wenn ich das sagen darf, das kann und wird bei Heilern nie der Fall sein. Die Schweigepflicht ist bei uns bindend und sollte ein Patient auch sicher gehen wollen, dass durch ein Wahrheitsserum keine Zunge gelockert wird, gibt es Zauber dafür. Ihr magischer Vormund würde ihn dann sprechen und schon wissen nur die, für die es bestimmt ist, was los ist. Sie alleine entscheiden, wen was interessieren darf.“ „Das wäre eine Option, James.“, meinte Ann und strich ihrem Sohn über den Arm. „Magischer Vormund? Wer ist denn meiner?“ Er sah seinem Professor in die Augen. „Das wäre der Patenonkel Ihres Bruders, da Sie aber nicht wollen, dass er bekannt wird, ist es Mrs bey Erdey in Vertretung. Bei Schülern mit Muggeleltern, ist das durchaus üblich.“ „Ich werde mir das überlegen, aber erwarten Sie nichts von mir. Zu viele Menschen haben mich auf diesem Gebiet schon hintergangen und enttäuscht.“ Der Professor nickte und half seinem Schüler sich auf sein Bett zu legen. „Ich schlage vor, Sie versuchen einige Zeit zu schlafen, während ich mich darum kümmere, dass Ihre Schulakte einen entsprechenden Eintrag bekommt. Wir holen den heutigen Tag einfach nach und Sie ruhen sich aus.“ James nickte und schloss einfach die Augen. An schlafen war nicht zu denken, dafür zog es in seinem Körper zu stark, aber ausruhen war drin. Denn anders als so manches andere Mal, war seine Energie nicht mehr vorhanden, sie war einfach weg und hinterließ völlige Lustlosigkeit. Beklemmung machte sich in ihm bereit, was war mit seinem Bruder? Was war ihm geschehen, dass er, James, sich so miserabel fühlte? „Ruh dich aus, das wird schon werden, wie jedes Mal.“, murmelte Ann und schloss die Zimmertür. ~~~~~~~~~~~~ »He Brüderchen, ich hoffe, der heutige Tag war nicht zu belastend für dich. Dumbledore hat mich mit in seinen Erinnerungen genommen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Zauberer haben einen Weg gefunden, um Erinnerungen aus dem Kopf zu ziehen und sie andere ansehen zu lassen. Es war beängstigend und dennoch eine coole Erfahrung. Was ich mir angesehen habe, war nicht wirklich schön. Verhandlungstage, die gut dreizehn Jahre alt sind. Nach den Tagen des letzten Krieges. Vielleicht sind die Informationen noch nützlich. Ich hoffe, dir geht es gut. Harry« James war erleichtert, als er den fast erklärenden Brief von seinem Bruder las. Es erklärte einiges, aber nicht alles. Sein Professor erklärte ihm das mit den Denkarium und andere nützliche Dinge und dass das Extrahieren für Jugendliche und Kinder zu gefährlich war. Es konnte dazu führen, dass man auf die eigenen Erinnerungen mit Abstoßung reagierte und das musste verhindert werden. James verstand das ganz gut und erklärte sich auch selbst warum. Magie war noch formbar, da es der Körper noch war. »Ist in Ordnung, Harry, so weiß ich, an was ich bin. Mein Professor, na ja, einer meiner Professoren, geht mit mir zu einem Heiler. Wusstest du, dass die Schweigepflicht bei Heilern wirklich Schweigepflicht ist? Nicht so wie bei Muggeln, wo man ohne Namen zu erwähnen, trotzdem drüber spricht. Ich werde mich von einem durchchecken lassen und mal sehen, was er dagegen tun kann, damit ich nicht immer so stark von dir beeinflusst werde. Ganz aufhören soll es nicht, denn so weiß ich, dass es dir gut geht, aber ich will nicht jedes Mal ausgenockt werden. Freue mich schon auf den nächsten Brief von dir, James PS: Bitte Draco um zwei starke Posteulen, ich kann euch die versprochenen Bücher nicht kleinhexen lassen, der Unterricht ist wegen den Prüfungen in der Schule etwas kürzer als sonst, da sind Extras nicht drin.« »He Brüderchen, ich hoffe, dir geht es mittlerweile besser. Malfoy … Draco schickt sie wohl von sich zu Hause los, wie auch immer er das machen will, ohne dass seine Eltern davon Wind bekommen. Warum musstest du dich auch mit einem Todessersohn anfreunden? Gut, er will es nicht sein, aber deine Existenz vor seinen Eltern zu verbergen wird schwer sein. Er hat mir erzählt, dass du neue Gebärden gefunden hast, die wir mit einbauen können. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, werden die noch unauffälliger sein, perfekt für die Große Halle. Bis bald, dein Bruder.« »He Draco, bitte pass auf meinen Bruder auf. Es geht ihm in letzter Zeit nicht so besonders. Ich spüre es, er ist gestresst und bekommt wenig Schlaf. Unsere Verbindung ist so dünn wie nie zuvor, so dass ich aus dem Rahmen falle, wenn er sich über etwas ärgert oder ihn verwirrt. Ich will gar nicht wissen, was passiert, wenn er in die dritte Runde kommt, dann liege ich hier wohl gleich im Krankenhaus auf der Intensivstation. Bitte pass auf ihn auf, ich mache mir großen Sorgen. Ich bitte dich. James.« »He James, ich habe ein und noch mehr Augen auf ihn. In letzter Zeit setzten ihn die anderen Schüler ganz schön zu und von mir wird es genauso erwartet. Natürlich weiß Harry, dass es zwischen uns mehr freundschaftlich zugeht als früher und das haben wir nun dir zu verdanken. Das ist keinesfalls ironisch zu verstehen, so macht es nämlich noch viel mehr Spaß. Alleine schon, weil wir eine ganze Schule verarschen und keiner es mitzubekommen scheint. Ich glaube, dank dir, hab ich endlich verstanden, dass Masken nicht nur ihren Vorteil haben. Die Menschen um einen herum sehen nur was sie wollen und nicht was ist. Meine Erziehung war streng, aber so dachte ich, bisher auch liebevoll. Aber war es sie wirklich? Ich werde es wohl nie wissen. Ich schick dir auch gleich die Schwertransport-Eulen. Jede von ihnen kann maximal drei Kilo tragen, ich hoffe drei reichen. Draco PS Ich werde dich bald mal zu Hause besuchen, spätestens in den Sommerferien und dann zeigst du mir mehr von der Welt der Muggel.« TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)