Go away... von _-Kay-_ (Sanji x Zoro) ================================================================================ Kapitel 1: Schocks... und andere Bekanntschaften^^ -------------------------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 1.Schocks... und andere Bekanntschaften^^ Pairing: Sanji x Zoro Disclaimer: Ihr kennt das... nichts gehört mir außer die Idee zu dieser Story! Ich verdiene kein Geld usw.^^ Kapitel 1 „Nimm deine Finger weg.“ Er hatte es nicht laut gesagt, aber so bestimmt, dass jeder andere auf der Stelle auf ihn gehört hätte. Nicht aber sein Gegenüber. Statt dessen glitten die Finger immer wieder über seine Brust, spielten mit seinem Hemd, ehe sie es aufknöpften und über die nackte Haut strichen. „Pfoten weg, hab ich gesagt!“ Lauter, noch bestimmter. Keine Reaktion. Zoro spürte, wie die berührten Stellen zu kribbeln begannen. Nicht lange, das wusste er nur zu genau, und er würde sich an diesem Gefühl erfreuen können. Noch ein Grund mehr, sich konsequenter durchzusetzen. „Mensch, Sanji, lass den Scheiß!“, knurrte er den Koch an, der völlig unschuldig über seinen Bauch streichelte und jeden einzelnen Muskel für sich abtastete. „Jetzt entspann dich doch mal. Ich werd dich schon nicht fressen.“ „Trotzdem.“ „Soll ich wirklich aufhören?“ Ein wenig früher und der Schwertkämpfer hätte ganz klar Ja sagen können, doch die Lippen, die da seinen Hals berührten, ließen ihn es sich nochmal durch den Kopf gehen. Dennoch war seine Antwort dieselbe, auch wenn er sich da nicht mehr hundertprozentig sicher war. „Ja. Lass es sein.“ „Schade.“ Seufzend hörte Sanji auf und zog sich zurück. Augenblicklich löste sich Zoros Anspannung. Blöde Situation. Und das alles nur wegen dieser verdammten Tussi- wenn er die nur einmal in die Finger bekommen hätte, bevor Ruffy sie ausgeschalten hatte! Dann wäre er jetzt nicht so furchtbar bewegungsunfähig... ----------Flashback--------- „Pass auf!“ Schon fast zu spät hatte er den Ruf der jungen Navigatorin gehört, als auch schon ein Kugelhagel auf ihn zugerast kam. Geschickt wich er dem Anschlag aus, rutschte dabei aber von der Treppe ab und stürzte erst einmal fast zehn Meter an der Mauer herunter. Der Aufprall war alles andere als weich gewesen, aber er war sofort wieder auf die Beine gesprungen, weil er gewusst hatte, dass er gerade in diesem Augenblick die perkefte Zielscheibe für einen dieser Spinner bot. Im selben Moment knallte auch eine Kugel rechts neben ihn in den Boden. Und eine Zweite. Schnell suchte er Deckung hinter einem breiteren Stamm, presste sich gegen das Holz und überlegte. Auf dem Platz oben an der Treppe mussten noch Nami, Lysopp und Chopper sein. Robin war dem Pflanzenfutzi gefolgt, der jegliches Gewächs sprießen lassen konnte- noch einer mit Teufelskräften. Ruffy legte sich mit dem Chef der Bande an, ein Typ, der sich für den größten hielt nur weil er seine Gliedmaßen in irre lange Schwerter und Dolche verwandeln konnte und sie alle damit beinahe aufgeschlitzt hatte. Und Sanji? Der hatte sich den Vize vorgeknöpft. Anscheinend auch ein Koch mit Kräften, deren Ausmaß sie alle nicht einschätzen konnten. Verdammt. Und er hatte den zweiten Vize am Hals. Ein kleienr Revolverheld, der leider Gottes die Gabe besaß, sich selbst seine Munition wieder aufzufüllen. Und das nur wegen der Ballerfrucht, die er irgendwann mal vertilgt hatte. Peng. Eine weitere Kugel flitzte ganz knapp an ihm vorbei und schlug in einen Baum, keine zwei Meter vor ihm. Er sollte wirklich gucken, dass er hier weg kam. Schnell sprang er nach vorne, nahm Anlauf und stürzte sich mit einem spektakulären Sprung rückwärts die Treppe wieder nach oben. So schnell konnte der andere gar nicht reagieren, sodass Zoro vor ihm den Platz erreichte. Wie erwartet war Nami noch da, nur Chopper und Lysopp waren verschwunden, dafür hatte sich Robin zu ihnen gesellt. Von den Angreifern waren noch fast zehn auf dem Platz, wobei nur zwei noch stehen konnten, die anderen sahen ziemlich regungslos am Boden aus. Wenigstens etwas. Im letzten Augenblick wich er mit dem Kopf aus. Die Kugel prallte in die Hausmauer. „Du wirst langsamer!“, grinste sein Angreifer. „Klar doch. Sag mal, hast du schonmal was von der Trefferfrucht gehört? Würde dir ganz gut tun, Eisenheini.“ Wütend ballerte dieser einen weiteren Regen aus Metall dem Schwertkämpfer entgegen, die er allesamt mit seinen Schwertern abwehrte. „War das schon alles?“, provozierte Zoro ihn weiter. „Zoro!“ Verblüfft riss er den Kopf herum. Nami? „Da!“ Sie deutete in die entgegengesetzte Richtung. Als er sich umdrehte, bemerkte er die junge Frau, die sich verängstigt an die Hauswand drückte. Scheiße! Was macht die denn da? Auch der andere bemerkte den Blick und erspähte die Frau. „Na, was meinst du? Ob sie genauso schnell ausweichen kann wie du?“ Im nächsten Augenblick schoss er. Zoro rannte los, versuchte noch irgendwie vor die Frau zu kommen- Blutig spritze es an die weiße Hauswand. Die Frau schrie. Aber er hatte es ja geschafft, auch wenn er jetzt spürte, wie verdammt heiß so Munitionskugeln werden konnten. Sein Rücken brannte, doch es hielt ihn nicht von seinem eigentlich Vorhaben ab. „Du nervst.“ Es dauerte keine zwei Sekunden, da brach der Teufelskräfte- besitzer zusammen. Tot. Das Blut seines Angreifers tropfte von Zoros Schwertern, als er diese zurück steckte. „Bist du verletzt?“, fragte er die Frau, als er sich wieder zu ihr umdrehte. „Nein- dank dir.“ Sie kam einen Schritt auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. „Danke!“ „Kein Problem.“ „Ich mochte Jack noch nie sonderlich- er hat mir den Vizesessel vor der Nase weggeschnappt.“ Es blitzte kurz auf. Zoro spürte noch, wie etwas ihn gegen die Brust traf, ehe ihm alle Luft aus den Lungen gepresst wurde und er nach hinten prallte. „Jetzt kann ich endlich aufsteigen.“ Süffisant lächelnd stellte sie sich direkt über ihn. Er versuchte noch, sich irgendwie nach oben zu stemmen, doch er spürte bereits, dass er es nicht schaffen konnte- sein Körper war wie gelähmt. „Schockfrucht. Du bleibst jetzt vorerst unbeweglich, mein Kleiner. Dein Pech.“ Sie zog eins seiner Schwerter, packte es mit beiden Händen und wollte zustoßen, als sie mit einem Kick weggefegt wurde. Sanji. „Pfoten weg von Zoro.“ „Du... blonder Bastard!“, schrie sie und rannte auf ihn zu, doch ein lautes „Gum- Gum!“ und eine Gummifasut vereitelten dies. Sie wurde gegen die Hauswand geschleudert, vor der sie eben noch so unschuldig gestanden und ihn gelinkt hatte. Eine rote Spur hinterlassend rutschte sie daran herunter und brach auf dem Boden zusammen. „Die regt sich wohl nicht mehr so schnell.“, meinte Sanji grinsend und bot Zoro seine Hand. „Komm schon, steh auf.“ „Geht nicht.“ Sanji runzelte die Stirn. „Was soll das?“ „Ich kann mich nicht mehr bewegen- die Tussi hat mir ’n ziemlichen Schock versetzt.“ Ungläubig starrte der Koch ihn an, ehe er sich neben ihn kniete. „Bist du sonst noch irgendwie verletzt?“, fragte er ihn. „Mhm, außer vielleicht zehn oder fünfzehn Kugel im Rücken bin ich eigentlich ganz ok.“ Die Augen des Blonden weiteten sich, doch er wollte sich seinen Schock nicht anmerken lassen und erklärte dem Grünhaarigen deshalb, er würde ihn jetzt ganz vorsichtig auf den Bauch drehen, um sich das mal genauer ansehen zu können. In diesem Augenblick kam Chopper. „Was macht ihr denn da?“ „Zoro kann sich nicht mehr bewegen.“ „Ist er gelähmt?“, wollte der Schiffsarzt sofort entgeistert wissen. „Nein, hab nur n Stromschlag oder sowas von der Schock- tussi da hinten abbekommen.“, erklärte Zoro. Noch zehn Zentimeter und sein Gesicht lag im Staub. „Außerdem hat ihn der mit den Knarren erwischt.“, meinte Sanji und deutete auf Zoros Rücken. „Bring ihn aufs Schiff, Sanji. Da kann ich mir das in Ruhe ansehen.“ „Ok, Chopper.“ Vorsichtig drehte er Zoro wieder zurück. „Und nu?“, wollte dieser wissen. „Ich bring dich zur Lamb.“ „Ich bin viel zu schwer für dich.“ „Laber nich. Bin ja kein kleiner Junge mehr.“ Also trug Sanji Zoro zurück zu ihrem Schiff... ------------Flashback Ende------------ Kapitel 2: Red Pill ------------------- Titel: Go away... Kapitel: 2.Red Pill Pairing: Sanji x Zoro Disclaimer: das Übliche -> siehe Kapitel 1 ^^ Kapitel 2 Die Kabine war mittlerweile dunkel, draußen standen die ersten Sterne am Himmel und auf Deck war es ruhig geworden. Eigentlich war Zoro ganz zufrieden; er liebte die Ruhe, war nur allzu gern allein, und gerade jetzt, wo er sowieso nichts machen konnte, ließen ihn auch alle in Ruhe. Auch Nami, die sonst immer etwas zu meckern hatte, fiel nichts mehr dazu ein. So lag er nun schon geschlagene einunddreißig Stunden, seit Sanji ihn gestern an Bord gebracht hatte, in seiner Hängematte, wurde vom Schaukeln des Schiffes hin und her gewogen und genoß es, dass er alleine war. Doch schon schweiften seine Gedanken wieder ab, hielten erst, als er sich an gestern Abend erinnerte. An sich keine große Sache, irgendwie war es ihm schon fast normal vorgekommen- und gerade das schockierte ihn so sehr. Sanji. Gestern Abend war er bei ihm geblieben, hatte seine Wunden versorgt, was ja eigentlich Chopper hätte tun müssen, aber der hatte schon genug mit Robin, Nami und Lysop zu tun, die es ebenfalls zum Teil schwer erwischt hatte, und ihm Essen gebracht. Sie hatten auch mal ganz normal miteinander gesprochen, ohne sich zu beleidigen, was für sie schon als unnormal eingestuft werden konnte, aber die meiste Zeit hatten sie geschwiegen. Vielleicht war gerade das der Grund gewesen, warum Sanji plötzlich zu ihm in die Hängematte gekrochen war: sie hatten sich beide gut gefühlt. Auch, wenn sie kein Wort wechseln mussten oder vielleicht gerade deswegen. Und dann... Der Schwertkämpfer dachte daran, wie ihn der Blonde zu Beginn einfach nur angesehen hatte, mit seinen hellen, eisblauen Augen, und ihm dann urplötzlich über die Haare gestrichen hatte. Er hatte nichts gesagt, ihn nicht gebeten, damit aufzuhören, ihn nur angesehen. Warum? Weil er keinen Grund dafür gesehen hatte, sich zu wehren. Aber es war eine indirekte Bestätigung für den Koch gewesen und er hatte weitergemacht, war von seinen Haaren hinunter zu Zoros Gesicht und weiter zu seiner Brust geglitten, ehe er dessen Hemd aufgeknöpft hatte. Erst da hatte Zoro geblickt, was eigentlich los war, und den anderen, nicht gerade freundlich, angeschnauzt, er solle es sein lassen. Aber seine Lippen an seinem Hals... Dennoch war er Sanji wieder losgeworden, wahrscheinlich keine Sekunde zu früh. Aber warum war es überhaupt erst soweit gekommen? Mensch, Alter, du bist auf Entzug... War er das wirklich? Okay, er musste sich eingestehen, dass er, bevor er zur Lamb gekommen war, nicht gerade unbeliebt gewesen war bei den Frauen- er war ein regelrechter Playboy gewesen, was er wohl nicht nur seinem Training zu verdanken hatte- aber... es hatte nie eine Frau gegeben, die er wirklich begehrt hatte, außer vielleicht Kuina, doch das hatte er in seinen jungen Jahren damals noch nicht begriffen. Alle anderen Frauen hatten eher zur Entspannung oder zum bloßen Vergnügen gedient, doch er hatte keine mehr als ein- oder zweimal gesehen. Seit er auf der Lamb war, war es noch spärlicher; die paar Mädels, die sie jetzt noch trafen, wenn sie mal auf Landgang waren, waren meist nicht sein Typ, und wenn er doch mit einer etwas anfing, mussten sie kurz darauf zurück an Bord. Kein Platz für längere Affären. Aber Sanji ist ein Kollege! Noch mehr, er ist ein TYP!!! Und ihr seit zusammen auf der Lamb!!! Immer! Warum hatte er nichts mit Nami angefangen? Er war sich relativ sicher, dass sie keine langfristige Beziehung haben wollte, also könnten sie doch auch einfach so miteinander ins Bett steigen, oder? Nami wäre die Letzte, die er auch nur irgendwie an seinem Körper spüren wollte. Dafür mochte er sie viel zu sehr, auch, wenn sie eine Hexe war. Und Robin? Gleiches Spiel- sie war eben eine gute Freundin. Und wie passte Sanji dann da rein? Eben. Gar nicht. Seufzend schloss Zoro die Augen, versuchte sich umzudrehen und bemerkte wieder, dass das wohl eine Weile nicht mehr funktionieren würde. Obwohl... Langsam, fast wie in Zeitlupe, hob er seinen Arm an. Spannte die Sehnen. Schloss vorsichtig die Hand und öffnete sie wieder. Das Gefühl kehrte in seine Gliedmaßen zurück- langsam, aber stetig. Noch zwei oder drei Tage und er würde sich vielleicht wieder vollständig bewegen können. Hoffte er zumindest. Plötzlich knarrte es. Zoro wusste, was das zu bedeuten hatte, und sah durch die Dunkelheit zu der sich öffnenden Tür, durch die gleich darauf der Blondschopf geschlüpft kam. Direkt hinter sich verschloss Sanji die Türe wieder- eine Vorsichtsmaßnahme, denn seit Ruffy gemerkt hatte, wie leicht es war, von Sanji ein Frühstück schnell zu bekommen, wenn er ihn am frühen Morgen aus den Federn schmiss, war der junge Käpt’n bereits vier Mal letzte Woche noch vor sieben Uhr in der Früh hereingestürmt und hatte nicht nur den Koch in dem Zwei- Mann- Zimmer, sondern auch Zoro geweckt. Keiner von ihnen war scharf darauf, am nächsten Morgen wieder von einem durch die Gegend springenden Gummiball geweckt zu werden. Interessiert beobachtete der Schwertkämpfer, wie Sanji unentschlossen an seiner Hängematte stand. Würde er nochmal zu Zoro herübergehen und nachsehen, ob alles in Ordnung war? Oder würde das wieder so enden wie der letzte Abend? An sich fände er das gar nicht so schlecht, gestand sich der Blonde ein. Aber Zoro würde ihn wieder abschütteln- auch, wenn er sich nicht bewegen konnte. Man sollte die Situation nicht ausnutzen, beschloss er, und zog sich um. In Shirt und Boxershorts sah er ein letztes Mal zu der zweiten Hängematte im Raum, ehe er sich seiner eigenen zuwand. Als Zoro bemerkte, dass Sanji wohl gleich ins Bett gehen würde, war er etwas enttäuscht. Nicht, dass er ihn zu sich in die Hängematte gewünscht hätte, bei Gott nein, das konnte er sich nicht selbst eingestehen. Aber es wäre nett gewesen, wenn sie wieder ein wenig geredet hätten. Selbst wenn es sich dabei nur um die üblichen Beleidigungen gehandelt hätten, die er im Stillen wirklich vermisste. Vielleicht konnte er ihn ja doch noch dazu bewegen, rüber zu kommen. „Was is, Bohnenstange? Angst vor mir? Keine Angst, mehr außer reden kann ich im Moment eh nich.“ Sanji hielt mitten in der Bewegung inne- er hatte gedacht, Zoro schliefe. Da das aber anscheinend nicht der Fall war, zuckte er nur die Schulter und drehte sich zu ihm um. „Nö, weniger. Bin nur müde- weil du Schwertheini dich hast erwischen lassen, darf ich jetzt deine Aufgaben erledigen. Danke.“ „Immer wieder gern.“, grinste er. Unschlüssig stand Sanji zu ihm gewand an seiner Hängematte. Sollte er einfach mal rüber gehen? Ihn fragen ob es ihm besser ging? Ihm was zu trinken anbieten? Hör auf, dir deinen Kopf über sowas zu zerbrechen. Wenn er Durst hat, wird er sich schon melden. Und jetzt geh schlafen. Aber er blieb stehen. Der Anblick ließ Zoro noch breiter grinsen, doch er wollte ihn nicht so hilflos stehen lassen. „Und? Kommst nun her oder nich? Oder hat Mama Nami dich ins Bett verordert?“, fragte er provokant. Sanji grinste. „Eigentlich schon. Sie meinte, wenn ich morgen genauso fertig bin wie heute, dass ich nicht mal deine Aufgaben alle pack, streicht sie mir das Geld für die neue Kücheneinrichtung.“ „Dann solltest du besser schlafen gehn.“, meinte Zoro, doch er lachte nur, als Sanji auf seine Lagerstätte zukam. „Kein Bock.“ „Dann is ja gut.“ Sie beide schwiegen, während sich Sanji auf den Stuhl neben Zoros Matte setzte, auf dem heute schon die gesammte Crew gesessen hatte, seine Zigaretten auspackte und eine ansteckte. Genüßlich blies der Blonde den Rauch in die Luft. „Kannst du nich wenigstens hier aufhörn zu qualmen, Blondi?“, schnauzte Zoro ihn augenblicklich an und starrte wütend auf den glimmenden roten Punkt in der Dunkelheit. „Wenn’s dich stört, kannst ja gehn.“ „Ha ha, sehr witzig.“ Wieder schwiegen sie. Genau das war es, was Zoro gebraucht hatte. Ein paar nette Beleidigungen, ein klein wenig Zoff- wenn er sich jetzt noch mit Sanji prügeln könnte, wäre der Tag gerettet. Verdammte Bewegungsunfähigkeit. Wie ihn das ankotzte. „Durst?“ Er hatte nicht fragen wollen, doch das Wort war schneller aus seinem Mund als Sanji denken konnte. „Schon.“ „Wasser?“ „Hast du nix besseres anzubieten?“, wollte der Liegende wissen und dachte dabei an seine Flasche Rum, die wahrscheinlich noch in seinem kleinen Versteck in der Speisekammer ruhte. Verdammte Bewegungsunfähigkeit. Sie ist an allem Schuld. „Ich seh mal, was ich finden kann.“, bot Sanji an und verschwand kurz darauf aus dem Zimmer. Und wieder war er allein- nur diesmal machte es ihm etwas aus. Er hatte, ohne es eigentlich gewollt zu haben, den ganzen Tag darauf gewartet, dass Sanji hereinkam. Der Grund dafür war eigentlich egal, hauptsache, er käme, hatte er sich gedacht. Und jetzt, wo er endlich wieder da war, wusste er nicht, was tun. Hatte er ihn deshalb gebeten, was zu trinken zu holen? Nein, das nicht. Aber wie sollte er sich verhalten? Zoro, zerbrich dir nicht den Kopf wegen diesem verdammten Koch; du kennst ihn jetzt doch schon ewig, außerdem seid ihr Kumpels, Kameraden- was soll der Scheiß? Aber... In diesem Moment kam der Blonde wieder rein, verriegelte geflissentlich die Tür hinter sich. „Ich hab Rum da, falls du möchtest.“ Der Schwertkämpfer sah auf die Flasche. „Was... Woher... hast du die?“, wollte er misstrauisch wissen, als er bemerkte, dass das seine Falsche aus der Speisekammer war. „Is doch egal, hauptsache was zu trinken.“ Sanji wusste sehr wohl, dass diese Flasche Zoros privater „Proviant“ war, doch er wusste auch mindestens genauso gut, dass sich der Grünhaarige mit nichts anderem als dem Besten zufrieden geben würde. Noch immer sahen ihn die durchdringenden, grünen Augen an, doch der Koch wollte sich nicht beirren lassen und hob ihm die Flasche entgegen. „Willst du jetzt oder nicht?“ „Klar.“ Das wäre eigentlich die Gelegenheit, schoss es Zoro durch den Kopf, als Sanji ihm vorsichtig die Flasche an den Mund hielt und er den Rum seine Kehle herunterrinnen spürte. Aber... vielleicht sollte ich nichts überstürzen- am Ende rennt er noch weg... Es war eindeutig Schwachsinn, was er da dachte, und schob seine wirren Gedanken auf die Medikamtene Choppers zurück, die er ihm wegen seiner Rückenverletzungen gegeben hatte. A Propos, da war auch wieder eine Pille fällig, wenn er sich nicht täuschte. Tat er nicht. „Hier, schluck die noch.“, meinte Sanji gerade und hob ihm eine der kleinen, roten Pastillen vor den Mund. „Forget it.“, antwortete Zoro darauf und drehte den Kopf weg. „Nix gibt’s, Chopper sagte, du musst die schlucken, also nimm sie.“ „Ich nehm das Zeug nicht. Mir geht’s doch sowieso wieder blendend!“ „Klar, und ich bin Piratenkönig. Los, Mund auf, Schwertfutzi.“, sagte Sanji genervt und versuchte, Zoro die Pastille in den Mund zu schieben. Dieser ließ sich das nicht gefallen und knurrte den Blonden wütend an. „Lass das, Spasti, oder es setzt was!“ „Ach ja?! Was willst du denn machen, Grünschnabel? Ohne deine Zahnstocher bist du doch machtlos!“ „Glaubst du?“, fragte Zoro bedrohlich leise. Sanji schreckte ein wenig zurück. Wie machte er das nur? Noch so bedrohlich wirken, wo er sich doch kaum bewegen, geschweige denn ihm gefährlich werden konnte? Verwirrt schüttelte er den Kopf, fasste wieder klaren Gedanken und hob dem trotzig dreinschauenden Schwertkämpfer das Medikament vor die Nase. „Iss die jetzt, sonst verpass ich dir eine, dass du nicht mehr weißt, wo oben und unten ist!“ „Putzig.“, war der Kommentar dazu, den der andere bereit hielt. „Willst du mir drohen, Küchenschabe? Du glaubst doch nicht wirklich, dass einer wie du mich einschüchtern kann, oder? Nicht so’n Spasti wie du!“ „Ach, dann lass es halt! Ich hab bessres zu tun, als mich mit dir rumzuschlagen!“, blaffte Sanji ihn an, schmiss die Tablette zur Seite auf den Boden und stand wütend auf. „Ich schmeiß mich ins Bett, verreck doch!“ Damit verzog er sich ins andere Eck des Zimmers und legte sich in seine Hängematte, wütend darüber, wie Zoro ihn runter machte, obwohl er ihm ja nur helfen wollte. Selbst Schuld, dann stirb halt! Beleidigt drehte er dem anderen den Rücken zu und schlief auch kurz darauf ein. Im Gegensatz zu ihm lag Zoro noch lange wach und dachte über seine und die Worte des Blonden nah. War er zu weit gegangen? Sanji hatte ihm nur helfen wollen, ganz klar- warum hatte er ihn also so angefahren? Okay, es war eigentlich das Natürlichste der Welt, dass die beiden sich ständig in den Ohren lagen und einer den anderen am laufenden Band zur Sau machte- aber war das eben nötig gewesen? Eigentlich nicht. Mit schlechtem Gewissen versuchte er, sich auf die Seite zu drehen, was ihm auch halbwegs gut gelang- auch, wenn es fast fünf Minuten dauerte, bis er es schließlich geschafft hatte, er machte Fortschritte, keine Frage. Aber Sanji... Der Blonde war der letzte Gedanke, ehe Zoro in einen unruhigen Schlaf fiel. Kapitel 3: Ungewöhnliche Krankenpflege -------------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 3.Ungewöhnliche Krankenpflege Pairing: Sanji x Zoro (und später...*fies grins*) Disclaimer: nichts meins... kein Geld...=( Kapitel 3 Es war immer noch finsterste Nacht, als Sanji plötzlich von einem leisen Geräusch aufgeweckt wurde. Zuerst war es noch still, sodass er sich verwundert auf die andere Seite drehte und versuchte, wieder einzuschlafen- Aber dann hörte er es. Ganz leise, fast nicht vernehmbar. Es klang wie ein Tier, das Schmerzen hatte... „Zoro?“ Keine Reaktion des anderen. Wahrscheinlich schlief er und das Geräusch kam von draußen. Wieder ein leises Stöhnen. „He, Zoro! Alles okay?“ Der Andere sagte nichts, doch Sanji hörte, wie er schwer atmete. Irgendetwas war da nicht in Ordnung. Leise stand der Koch auf und schlich zu dem anderen herüber, der, zu seiner Verwunderung, auf der Seite lag. Wie hatte er sich drehen können? Konnte er sich etwa wieder bewegen? „He! Geht’s?“ Der andere schwieg weiterhin, vielleicht schlief er wirklich, doch Sanji konnte er nicht täuschen. Er hatte sofort gehört, dass eben nicht alles in Ordnung war. Langsam beugte er sich über seinen Zimmergenossen, versuchte Zoros Gesicht zu erkennen. Dieser gab sich währenddessen die allergrößte Mühe, nicht laut aufzuschreien, was ihm auch mehr oder minder gut gelang, denn er war alles andere als wach, doch schlafen konnte man das auch nicht mehr nennen. „Verdammt, du schwitzt ja ohne Ende!“, stellte der Blonde fest und legte seine Hand auf des anderen Stirn. „Aber Fieber scheinst du ja keins zu haben. Hast du Schmerzen?“ Immer noch gab Zoro keine Antwort, deshalb ging Sanji zurück zu seiner Hängematte, suchte seine Streichhölzer aus seiner Jackentasche und zündete die Kerze an, die immer neben seinem Bett stand, ehe er sich wieder zu Zoro begab. Er stand noch nicht neben ihm, da wäre ihm fast die Kerze aus der Hand gefallen. Erschrocken stellte er sie neben Zoro auf den Fenstersims und beugte sich wieder über ihn, der sich mittlerweile wieder auf den Rücken gedreht hatte. „He, Zoro! Wach auf, verdammt!“ Doch dieser reagierte weiterhin nicht, bäumte sich nur leicht unter den vermutlich mörderischen Schmerzen auf. Sein Gesicht war leicht verzogen, er keuchte schwer, während Sanji ihn fassungslos anstarrte. Von wegen alles ok. Es war wie nach ihrem Kampf gegen die letzten beiden der sieben Samurai, den sie beide zusammen bestritten hatten, weil die anderen der Crew sich mit anderen Teufelskräfte- Besitzern herumgeschlagen hatten. Die Typen hatten nicht ganz fair gespielt und erst ihn ziemlich k.o. geschlagen, ehe sie sich an Zoro rangemacht hatten, den sie ebenso übel zugerichtt hatten wie Sanji. Doch irgendwie war es ihnen noch gelungen, den einen Schachmatt zu setzen. Dachten sie zumindest. Denn als sie beide einen Angriff auf den letzten Samurai starten wollten, hatte Sanji nur noch aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrgenommen, ehe Zoro ihn zur Seite gestoßen und den Angriff des vermeintlich Toten eingesteckt hatte. Zoro war daraufhin von der Plattform abgestürzt. Damals war Sanji zu ihm gerannt, hatte immer wieder seinen Namen gerufen, ehe er an der Absturzstelle ankam und sah, wie sich der Schwertkämpfer mühsam auf die Beine stellte. Als Zoro ihn bemerkt hatte, hatte er sich schnell gerade gestellt und den Staub abgeklopft, Sanji angegrinst und nur die Schultern gezuckt und gesagt, es ginge schon, weil der Blonde ihn gefragt hatte, ob alles in Ordnung sei. In Wirklichkeit, so hatte der Koch später erfahren, hatte der Schwertkämpfer davon ein paar so üble Brüche und Quetschungen davongetragen, dass er sich hatte zusammenreißen müssen, um nicht laut loszuschreien. Aber er hatte einfach weiter gekämpft und schließlich auch gewonnen. Nur nachts, wenn er geschlafen hatte, hatte Sanji ihn hören können. Nachts, wenn er ganz still in seiner Hängematte gelegen und gelauscht hatte, da hatte er Zoros leises Stöhnen gehört und gewusst, dass eben nicht alles in Ordnung gewesen war. Aber dieser hatte sich nichts weiter anmerken lassen und die Wunden waren verheilt. Doch diese Nächte zeigten dem Blonden, dass sein Kamerad ebenso verletzbar war wie sie alle. Er war nicht eiskalt, berechnend und unverletzlich. Auch er konnte Schmerzen spüren, auch, wenn er es nicht zeigte. So wie jetzt. Ein leises Stöhnen riss Sanji aus seinen Gedanken. Er musste ihn irgendwie aufwecken, und er musste ihm das verdammte Schmerzmittel geben, dass Chopper Zoro verschrieben hatte. Also wecken. „Wach auf, du Mistkerl! Los!“ Als Zoro nach einigen Sekunden immer noch nicht reagierte, holte Sanji aus und verpasste dem Schlafenden eine Ohrfeige. Fast augenblicklich schlug dieser die Augen auf. „Au... Mensch, Sanji... Geht’s noch?!“, flüsterte er leise, immer noch mit schmerzverzerrtem Gesicht. „Schön, dass du auch mal unter den Wachen weilst!“, fuhr dieser Zoro gleich wieder an. „Was sollte das? Kann man nicht mal nachts in Ruhe schlafen?!“, wollte der Schwertkämpfer wütend wissen, ehe er sich wieder auf die Seite zu drehen versuchte. „Bitte? Wer war es denn, der so laut gestöhnt hat, dass ich wach geworden bin?“, fragte Sanji empört und sah dem anderen dabei zu, wie er sich mühsam nach links drehte. Als das nicht funktionieren wollte und es Zoro im Gegensatz sogar noch mehr Schmerzen zufügte, als er bereits eh spürte, beließ er es dabei. Keuchend kam er auf dem Rücken zum Liegen. „Verschwinde, Sanji. Leg dich hin und schlaf.“ Es erschreckte den Blonden- keine Beleidigung, kein Anschnauzen? War er krank? „Hast du... Schmerzen?“, fragte er zögerlich. Zoro starrte mit halb geschlossenen Lidern an die Decke. „Nein. Und jetzt verschwinde.“ Eigentlich hätte er spätestens jetzt einen Rückzieher machen sollen und sich wieder in seine eigene Hängematte legen und schlafen sollen, doch Sanji konnte nicht. Er wusste, dass Zoro das nur sagte, weil er zu stolz war, um sich eine Schwäche einzugestehen, und sei es auch nur, weil er Schmerzen hatte. Andererseits wusste er auch nicht wirklich, ob der Kämpfer vor Schmerzen gestöhnt hatte, oder ob er nur schlecht geträumt hatte- schließlich war ihm jetzt nichts mehr anzusehen, er lag da wie immer. „Noch was zu trinken?“, bot er deshalb an, und hätte Zoro nicht gelegen, hätte sich der Koch spätestens jetzt eine Faust eingefangen. „Hau ab! Lass mich endlich in Ruhe!“ Er hatte ihn nicht anschreien wollen, doch ihm blieb nichts anderes übrig, wenn er Sanji loswerden wollte. Und das musste er, denn die Schmerzen, die sich immer weiter in seinem Körper ausbreiteten, brachten ihn fast um. Verdammt, ich hätte die scheiß Pille schlucken sollen, dachte Zoro verbittert, aber dafür war es jetzt auch zu spät. Erschrocken zuckte er zusammen, als er die Hand an seiner Schulter spürte. Der Blonde war immer noch da. „Hörst du eigentlich schlecht, Bohnenstange? Du sollst dich verziehn!“ Aber es half alles nichts, Sanji blieb weiter mit besorgter Miene sitzen. Wie wird man so lästige kleine Küchenschaben bloß los? Drauftreten? Mit weit aufgerissenen Augen bäumte er sich kurz nach oben, keuchte verblüfft auf, als er den Widerstand an seiner Seite spürte- nur ein paar Zenitmeter von einer der Schusswunden entfernt. „Was... was soll das, du Scheißkerl?“, fragte Zoro mit Mühe. Gleich darauf stöhnte er leise, biss die Zähne zusammen, als Sanji mit der Hand ein wenig weiter nach oben fuhr. Ganz vorsichtig, ohne groß zu drücken. Wieder nur wenige Zentimeter von seiner Verletzung entfernt. „Soviel zu schmerzlos. Warum hast du nichts gesagt? Ich hätte dir deine Tablette geben können!“ „Verzieh dich.“, knurrte er Sanji wütend an. „Du machst alles nur noch schlimmer!“ „Ach ja? Gott, Zoro, warum bist du nur so verdammt stolz?!“ „Meine Sache. Hau ab!“ Statt dessen zog Sanji nur seine Hand zurück, schüttete eine weitere der kleinen, roten Pastillen aus dem Gläschen neben Zoros Bett und hielt sie wieder vor Zoros Mund. „Und diesmal nimmst du sie! Bevor du mir noch vor lauter Schmerzen krepierst!“ „Ist das nicht genau das, was du willst? Hast doch gesagt, ich solle verrecken! Also, leg dich wieder gemütlich in deine Matte, träum was nettes von deiner Naimlein und lass mich endlich in Frieden. Dann tu ich dir vielleicht sogar den Gefallen und wach auch nicht mehr auf.“ Es erschreckte Sanji zutiefst. Sprachlos starrte er den anderen einfach nur an, der einige Sekunden zurückstarrte und dann die Augen schloss. Kurz darauf bemerkte er, dass Zoro wieder eingeschlafen war. „Zoro? Warum machst du das?“ Als Antwort bekam er nur wieder ein leises Stöhnen- er träumte mit Sicherheit nicht schlecht, soviel war sicher. Ob er ihn noch ein weiteres Mal wecken sollte? Wäre wohl besser so, bevor er wirklich nicht mehr aufwachte. Aber dann würde er sich ebenso weigern, die Medizin zu schlucken. Also? Vorsichtig versuchte der Blonde, dem Schlafenden die Pille in den Mund zu schieben- doch dieser spuckte sie gleich wieder aus. „Nicht mal im Schlaf lässt du mit dir machen, was du nicht willst, mh?“, meinte Sanji leicht grinsend. Eigentlich hätte er sich das denken könne. Aber so leicht wollte er nicht aufgeben, so schnappte er sich die Rumflasche, die neben dem Bett stand, nahm die Pille und steckte sie sich selbst in den Mund. Bevor diese sich auflösen konnte, nahm er noch einen kräftigen Schluck aus der Flasche und beugte sich über den Schwertkämpfer. Langsam legte er seine Lippen auf Zoros und flöste ihm so die unliebsame Medizin ein- und Zoro spuckte sie auch nicht mehr aus. Keine fünf Minuten später wurde seine Atmung ruhiger, Zoros Brust hob und senkte sich wieder gleichmäßig. „Na siehst du, geht doch.“, meinte Sanji lächelnd, fuhr ihm noch einmal kurz durch das grüne Haar, das verschwitzt an seiner Stirn klebte. Vielleicht sollte ich mal n Tuch besorgen, dachte sich der Blonde und verschwand kurz aus dem Zimmer, um gleich darauf mit einer Wasserschale und einem hellen Leinentuch wieder neben Zoros Hängematte zu erscheinen. Vorsichtig, um den Schlafenden nicht zu wecken, tupfte Sanji Zoros Stirn mit dem feuchten Tuch ab, strich ihm über Gesicht und Hals, ehe er das kalte Tuch unter Zoros Haaransatz auf seiner Stirn liegen ließ. Besser so, dachte er und schlich leise zurück zu seiner eigenen Schlafmatte. Ein letzter Blick auf Zoro und er legte sich selbst wieder in seine Hängematte, um keine fünf Minuten später einzuschlafen. Kapitel 4: Erinnerungen ----------------------- Titel: Go away... Kapitel: 4.Erinnerungen Pairing: steht noch^^ Disclaimer: ...schon vergessen?! Kapitel 4 Als Zoro am nächsten Morgen aufwachte, spürte er gleich, dass sich etwas verändert hatte. Irgendetwas war anders als gestern Nacht, nachdem er endlich eingeschlafen war. Langsam versuchte er den Kopf zu drehen, als etwas Feuchtes von seiner Stirn rutschte. Verblüfft betrachtete er das Tuch, das wohl die ganze Nacht dort gelegen haben musste. Aber wie... Wie ein Blitzschlag kam ihm plötzlich die Erleuchtung: seine Schmerzen waren fast weg. Zuerst dachte er schadenfroh daran, dass er es wohl ohne die Hilfe der Medikamente Choppers geschafft hatte- schließlich hatte er sich ja strikt geweigert, das Teufelszeug zu schlucken. Doch dann dämmerte ihm langsam, was wohl wirklich geschehen war. Und als Sanji auch noch lächelnd herein kam, ein Tablett mit Frühstück in den Händen und ihn fragte, ob es ihm denn heute besser ginge, reimte er sich alles zusammen und kam zu dem Schluss, dass Sanji ihm wohl im Schlaf das Zeug eingeflöst haben muss. Zoro dachte schon daran, den Koch dewegen zu Kleinholz zu verarbeiten, doch nach einem längeren Blick auf dessen gutgelaunte Miene entschloss er sich dagegen. „Was hälst du von einem leckeren Frühstück an Deck?“, fragte der Blonde ihn gerade, woraufhin Zoro nur erstaunt die Augenbraue hob. „Oben? Ich kann mich immer noch kaum bewegen.“ „Das macht nix. Also?“ „An sich... Klingt gut...“ Er hatte kaum ausgesprochen, da stellte Sanji auch schon das Tablett ab, kam zu ihm herüber und verfrachtete den Liegenden kurzerhand auf seine Schultern, um Zoro dann Huckepack nach oben zu bringen. „Ich hoffe, du weißt, was dir blüht, wenn ich mich wieder bewegen kann!“, drohte der Grünhaarige prompt grinsend, und Sanji zuckte leicht mit den Schultern, soweit das eben möglich war. „Egal. Ich hab Hunger und will hier oben in der Sonne frühstücken. Alleine macht das aber keinen Bock und ich will dich da unten auch nicht allein versauern lassen.“ „Allein? Wo sind die anderen?“, wollte Zoro verblüfft wissen. „An Land. Wir sind heute Morgen in die Nähe von Sunset Island gekommen, was unsere lieben Crewmitglieder auch gleich ausnutzen mussten, um mal wieder ausgiebig zu shoppen.“ „Und dich haben sie dazu verdonnert, auf mich aufzupassen, wie?“, fragte Zoro ihn und wünschte sich gleichzeitig, er könnte mit auf die Insel. „Wie man’s nimmt.“ Zoro sah ihn erstaunt an, doch noch ehe er das hinterfragen konnte, war Sanji auch schon wieder unter Deck verschwunden, um das Frühstück zu holen. An den breiten Mast gelehnt schloss Zoro die Augen und genoss die strahlende Sonne, die ihm auf der Nasenspitze tanzte. Es war wieder ein super Wetter und er fing an, sich damit abzufinden, nicht auf Landgang, sondern hier auf der Lamb zu sitzen- die Ruhe war atemberaubend und er wusste genau, dass er den Tag niemals so genießen könnte, wenn die anderen hier wären oder er bei ihnen an Land. Vielleicht hatte es doch etwas für sich, dass er nicht laufen konnte. „Croissants?“, fragte ihn plötzlich eine Stimme aus weiter Ferne. Geblendet öffnete der Schwertkämpfer die Augen und sah in das Gesicht des Blonden, der ihm ein Körbchen mit frischem Gebäck entgegen hielt. „Ja.“, war die knappe Antwort, die er gab, und als er versuchen wollte, sich eins der Hörnchen aus dem Korb zu holen, bemerkte er verwundert, dass er seinen Arm mittlerweile wieder ein ganzes Stückchen höhe heben konnte. Sanji schien es nicht zu bemerken, denn er hatte schon längst zwei Croissants heraus geholt und sie in der Mitte aufgeschnitten. „Mund auf!“ Zoro tat wie befohlen und genoss sein Frühstück in vollen Zügen- doch, es hatte wirkich etwas für sich, wenn man zu den Invaliden gehörte und sich Sanji um einen kümmerte. Ach ja, da war ja noch was... „Also? Was hast du ausgefressen, um Krankenschwester spielen zu dürfen?“, fragte Zoro ihn grinsend. Sanji zuckte nur unschuldig mit den Schultern. „Nix. Ich hab’s freiwillig angeboten.“ „Echt jetzt?“ „Klar- oder glaubst du, du hättest auch nur die geringste Überlebenschanse, wenn einer der anderen gekocht hätte?“ Beide grinsten sich an. „Nö, wahrscheinlich nicht.“ „Eben. Deshalb bin ich lieber gleich hier geblieben, um dich nicht nächste Woche zu Grabe tragen zu dürfen.“ „Eine Woche hätte ich locker überlebt. Denk mal an Helmeppo und sein Papilein.“ „Angeber.“ „Giftmischer.“ „Dein Mittgessen fällt somit aus.“ „Mach doch. Dann hast du eine Chance weniger, mich zu vergiften.“ Wieder grinsten sie. Es war seltsam, doch sie mussten sich nicht prügeln, um einen einigermaßen anständigen Tag zu erleben. Es ging auch so. „Ich bring das Geschirr rein und wasch gleich ab. Kann ich dich hier draußen allein lassen, ohne dass du gleich irgendeine Dummheit begehst?“, wollte Sanji wissen und stapelte das Geschirr auf dem Tablett. „Logo. Mach du nur, ich genieß so lange die Sonne.“ „Okay.“ Sanji stand auf, nahm das Tablett und schlenderte runter in die Kombüse, während Zoro es sich so gemütlich wie möglich machte, langsam ein Bein über das andere legte und den Kopf an den Mast lehnte. „So lässt sich’s leben.“, sagte er leise und lauschte auf das Geklappere aus der Küche. „Kein Abwasch, das Essen ans Bett, keine nervige Navigatorin, die immer was auszusetzen hat, kein hibbeliger Käpt’n, der auf da nächste Abenteuer aus ist, keine ewige Leseratte, die immer neunmalklug scheint, kein kleiner Arzt, der sich jeden Kratzer genaustens ansehen will und vor allem keine Lügennase, die immer dabei ist, alles in die Luft zu jagen. Nur das Schiff, die Ruhe und Sanji...“ Abrupt riss er die Augen auf. Was hatte er da eben gesagt? „Nur“ Sanji? Normalerweise war gerade der Kerl es, mit dem er sich ständig in den Ohren lag, den er meistens am Liebsten vierundzwanzig Stunden am Tag verprügeln würde, dessen Gentleman- Gehabe ihm dermaßen auf den Senkel ging wie kein Pirat sonst. Und über dessen Anwesenheit war er zufrieden? Sonnenstich. Ganz klar. Nur... so lange saß er noch gar nicht hier draußen. Mist. Seine Gedanken schweiften ab. Er sah sich, wie er als kleiner junge schwere Gewichte stemmte. Das war noch bei Kuina gewesen... Gott, das war so verdammt lang her. Zehn Jahre? Ja, das konnte hinkommen. Damals hatte er im Traum noch nicht daran gedacht, dass er mal Pirat werden würde. Damals wollte er einfach nur der beste Schwertkämpfer sein- nur Kuina zuliebe. Und heute? Heute war er Pirat- und dazu noch der beste Schwertkämpfer, nachdem er endlich Falkenauge besiegt hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte er Ruffy und die anderen gebeten, in das Dorf zurückkehren zu dürfen, wo er mit Kuina gelebt hatte. Das hatten sie dann auch getan, waren alle zusammen dorthin zurückgekehrt. Das war auch der Zeitpunkt gewesen, als er endlich allen davon erzählte- wie er angefangen hatte, wie er Kuina kennengelernt hatte, wie er immer und immer wieder gegen dieses Mädchen verloren hatte- Ruffy hatte das zutiefst lustig gefunden und fast eine halbe Stunde lang nur gelacht, während Sanji sich in seiner Hingabe für weibliche Wesen bestätigt gefühlt hatte, was im übrigen auch ganz ähnlich auf Robin und Nami zutraf, die sich für überlegen hielten, da sie ja ebenso Frauen sind- und schließlich, wie seine Freundin die Treppe herunter gestürzt war und leblos am Absatz lag. Minutenlang hatte Schweigen geherrscht, als sie endlich an dem Grab seiner Freundin angelangt war. Erst ein paar Sekunden zuvor hatte er seiner Crew davon erzählt und nun stand er wieder dort. Langsam war er in die Knie gegangen, hatte die weißen Blumen, die er ihr mitgebracht hatte- ihre Lieblingsblumen- auf die helle Erde gelegt und das Schwert, das einst ihr gehörte und mit dem er es an die Spitze der Schwertkämpfer geschafft hatte, daneben gegen den weißen Grabstein gelegt. „Siehst du“, hatte er gesagt, „ich hab es geschafft. Ich hab unseren Traum verwirklicht. Für dich, Kuina.“ Es war bsolut still gewesen, keiner der anderen hatte sich auch nur gerührt, während Zoro still die Tränen über die Wangen liefen. Wie lange hatte er sich diesen Tag gewünscht, an dem er zu ihr zurückkehren konnte. Und eigentlich hätte das auch der Tag werden sollen, an dem er für immer bei ihr blieb. „Komm, Zoro. Wir gehen zu dem Dojo.“, hatte Nami leise geflüstert. Sie wollten noch die anderen treffen, mit denen Zoro aufgewachsen war- diejenigen, die noch immer hier waren. Doch er hatte nur den Kopf geschüttelt und gesagt, er wolle bei ihr bleiben. Die anderen waren daraufhin schon mal vorgegangen. Lange Zeit hatte er weiter vor ihrem Grab gesessen, auf die sich im seichten Wind wiegenden Blumen gestarrt, die mit der Zeit auf dem kleinen Grab gewachsen waren. „Es ist an der Zeit, dass ich mich zu dir lege, Kuina. Wie lange habe ich darauf gewartet...“ Er hatte gewusst, dass es wohl das letzte Mal sein würde, dass er zu seinem, beziehungsweise ihrem Schwert griff. Das letzte Mal, dass er es aus seiner Scheide zog. Das Letzte Mal, dass er dieses wundersame Stück führen würde. Und dann war er aufgetaucht. Wahrscheinlich hatte er die ganze Zeit in der Nähe gestanden und zu ihm herüber gesehen, das wusste er nicht. Doch plötzlich hatte Zoro seine Hand auf seiner Schulter gespürt und ihn leise reden gehört. „Ich glaube nicht, dass sie das wollte. Komm, wir gehen, Zoro. Du kommst schon noch früh genug zu ihr.“ Langsam hatte er den Kopf gedreht und verschwommen die eisblauen Augen seinen Freundes erkannt, die ihn freundlich ansahen. „Sanji...“ „Schon okay. Komm.“ Und er war gegangen. Hatte Sanjis Hand genommen, die ihn hochzog, und war mit ihm zurück zu dem Dojo gegangen, wo die anderen noch warteten. Auch Kuinas Vater war dort- und er war auf Zoro so stolz wie auf einen eigenen Sohn; was der Grünhaarige im Prinzip auch fast war. Als er jedoch sein Schwert hier lassen wollte, hier, wo es eigentlich hingehörte, hatte sein Lehrmeister nur den Kopf geschüttelt. „Kuina hat immer gesagt, dass du es bekommen sollst. Sie hat von Anfang an gewusst, dass du derjenige sein würdest, der den Titel „Bester Schwertkämpfer der Welt“ einmal tragen würde. Behalt es, als Andenken an meine kleine Tochter.“ Und er hatte genickt und verstanden. Es war wirklich noch nicht für ihn an der Zeit gewesen zu gehen, das wusste er nun. Am Abend hatten sie alle beisammen gesessen- die Crew, Kuinas Vater, alle aus dem Dojo, die noch gekommen waren- und hatten gefeiert. Gefeiert, dass Zoro es geschafft hatte. Gefeiert, dass sie wieder alle beisammen saßen. Gefeiert, weil es Spaß machte. Irgendwann in dem ganzen Tumult hatte sich Zoro von den anderen abgeseilt, es war keinem aufgefallen, so betrunken wie die meisten von ihnen waren, und war spazieren gegangen. Viel zu schnell hatte er wieder einen klaren Kopf gehabt, er vertrug das Zeug eben viel zu gut. Und dann war er wieder an ihrem Grab gelandet, ob beabsichtigt oder nicht. „Tja, jetzt bin ich immer noch hier un nicht bei dir. Verzeihst du’s mir, wenn ich noch ’n Weilchen bleibe? Du hast ja die Chaoten kennengelernt, sie sind mir alle ans Herz gewachsen- sogar dieser Volldepp von Koch. Glaub mir, eigentlich sind wir ganz gute Freunde, auch wenn wir ständig streiten. Und Nami, die Hexe, ist an sich auch voll in Ordnung- natürlich nicht mit dir zu vergleichen, du bist einzigartig auf dieser Welt...“ Er hatte hart geschluckt, sich zusammen gerissen. Verdammt, wieso musste er ständig heulen? Das passte doch gar nicht zu ihm! „Du fehlst mir. Jetzt gibt es keinen mehr, der mir das Wasser reichen kann.“ Unwillkürlich grinste er. „Niemand mehr.“ Wie in einem Blitzdurchlauf sah er das junge Mädchen und sich, wie sie kämpften, lachten, gemeinsam draußen auf der Wiese einschliefen- und brach zusammen. Es war nicht fair! Gott, es war so verdammt ungerecht! Warum ausgerechnet sie? Warum hatte ausgerechnet sie sterben müssen? Wieso Kuina- und nicht er? „Du kannst nicht ändern, was geschehn ist. Glaub mir, sie würde nicht wollen, dass du wegen ihr Tränen vergießt- sie würde dich eher kämpfen sehen wollen. Glaub mir.“ „Glaubst du das wirklich? Du kanntest sie doch gar nicht.“ „Aber ich kenne dich, Zoro. Und sie mochte dich, ganz klar. Also würde sie dich nicht fertig am Boden sehen wollen, sondern wie du aufstehst und dich weiter nach oben kämpfst.“ Langsam hatte Zoro den Kopf gehoben. „Glaubst du, Sanji?“ „Nein, ich weiß es.“ Der Blonde hatte sich hinter ihn gekniet, den Oberkörper des Schwertkämpfers umschlungen und ihn an sich gedrückt. „Glaub mir, sie will auch, dass du lebst!“ Lange Zeit waren sie so sitzen geblieben, bis Sanji bemerkt hatte, wie Zoro langsam nach hinten sank. Er war eingeschlafen... Kein Wunder, hatte sich der Blonde gedacht. Er ist fix und fertig. Vorsichtig hatte der Koch sie beide zurück an einen Baum gezogen, wo sie beide bis zum nächsten Morgen gelegen und geschlafen hatten. Als Zoro erwacht war, war es ihm im ersten Moment peinlich gewesen- nicht nur, dass er irgendwie auf Sanji in dessen Armen gelegen hatte, sondern der Blonde hatte ihn auch noch heulen gesehen!- aber nachdem Sanji einfach nur gelächelt und ihm bedeutet hatte, er könne sich jetzt endlich von Kuina verabschieden, hatte Zoro gewusst, dass es egal war. Es musste ihm nicht peinlich sein; Sanji hatte ihn da aus etwas herausgeholt, aus dem er es alleine nie raus geschafft häät. Und dafür war er ihm unendlich dankbar. „Sanji...“ „Mh?“ Erschrocken riss Zoro die Augen auf. „Is was?“, wollte der Blonde wissen, der mittlerweile neben ihm auf den Holzplanken der Flying Lamb lag. Ein Traum, mehr nicht. „Nix.“ „Und warum rufst du dann?“ „Hab ich doch gar nicht!“, wehrte Zoro schnell ab. Schweigend lagen sie nebeneinander, bis Sanji es erneut versuchte. „Schlecht geschlafen?“ „Nein... Ich-“ Zoro stockte, als er bemerkte, dass er gerade dabei war, dem Blonden von seinem Traum zu erzählen. Okay, also doch Diagnose Sonnenstich, oder was? Reiß dich zusammen, Alter! Halt die Klappe, Stimmchen. Es ist immer noch mein Bier. So würgte Zoro das kleine Stimmchen in seinem Hinterkopf ab und wandte sich wieder Sanji zu. „Ich musste gerade an unseren Besuch bei Kuina denken.“ „Letzten Frühling?“ „Ja.“ Beide schwiegen wieder. „Und?“, fragte Sanji ihn. „Ich bin dir immer noch dankbar, dass du damals da warst. Sonst wär ich jetzt wohl nicht mehr hier.“ „Ach Quatsch, erzähl nicht so n Mist.“ „Du weißt, dass es stimmt.“ Natürlich wusste der Blonde das, aber er hatte es nie zugegeben. Genauso wie er den anderen nichts von Zoros Tränen erzählt hatte- Zoro hatte ihm vertraut, er hatte seine innersten Gefühle vor allen versteckt, nur nicht vor ihm. Das hatte sie damals noch fester aneinander geschweißt. „Selbst wenn...“, meinte Sanji nur und schloss die Augen. Daraufhin öffnete Zoro seine kurz und sah den Blonden an. „Danke.“, sagte er leise, fast flüsternd. Sanji schlug die Augen auf und sie sahen lange einander an. „Du weißt, ich würde das jederzeit wieder tun.“ „Ich weiß.“ Seufzend schloss Zoro die Augen. „Solln wir mal wieder rein gehn? Ich muss noch kochen...“ „Klar.“ Der Koch streckte sich, klopfte sich kurz über die Kleider, ehe er Zoro wieder Huckepack nahm und in die Küche brachte. „Geht auch ganz schnell.“, versprach er und begann auch gleich, alle möglichen Zutaten und das passende Küchenzubehör auszupacken, während Zoro ihn grinsend beobachtet. „Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.“ „Was denn?“, wollte Sanji wissen. „Dich hier rumflitzen zu sehen, während du extra für mich kochst.“ Abrupt blieb Sanji stehen, drehte sich aber nicht zu ihm um, sondern arbeitete gleich weiter. „Das solltest du besser nicht, denn wenn du wieder fit bist, schmeiß ich dich auch wieder aus meiner Küche, wenn ich koche. Und dann koche ich auch wieder für alle.“ „Ach ja, Namilein und Robin- Schätzchen, nicht?“ Zoro bemerkte, wie Sanji zusammen fuhr. Was war nur los mit ihm? „Ja...“, gab er nur zurück und vertiefte sich wieder in seine Arbeit. Kapitel 5: Nachricht -------------------- Titel: Go away... Kapitel: 5.Nachricht Pairing: immernoch... Disclaimer: Ich verdien kein Geld, mir gehört nichts... Kapitel 5 „SAAAAAAAAAAAANJIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!!!!!!!!!!!!!!!!!“ Das Gebrüll war kaum zu überhören. Missmutig hob Zoro den Kopf ein Stück an, soweit es ihm eben möglich war, und blinzelte verschlafen. Okay, es war bereits hell- wenigstens etwas. Aber was wollte der verdammte Gummiheini denn schon wieder hier? Wollten sie nicht eine ganze Weile an Land bleiben? „Oh Mann... Und das am frühen Morgen...“, kam es gemurmelt vom anderen Ende des Zimmers. Es war wohl doch noch kein Mittag, sonst wäre der Blonde mit Sicherheit schon auf den Beinen. Statt dessen schwang dieser eben seine Beine über den Rand seiner Hängematte, fuhr sich durch die blonde Mähne und gähnte. „Moin.“, meinte Zoro, ließ den Kopf wieder sinken und schloss seine Augen. „Moin. Auch schon wach?“ „Wenn unser Käpt’n an Bord ist? Logisch.“ „Ich vertreib ihn gleich wieder.“ „Tu das.“, sagte Zoro noch, ehe er auch schon wieder eindöste. „Tz- und das soll der beste Schwertkämpfer der Welt sein; ein Faulpelz, der den lieben langen Tag schläft.“ Sanji wandte sich ab und suchte seine Klamotten zusammen. „Das hab ich gehört.“, kam es brummend aus der Ecke. „Is doch so.“, verteidigte sich der junge Koch, ehe er sich mit einem „Bis gleich“ verabschiedete. Was wollte Ruffy so früh am Morgen auf der Lamb? War was passiert? Er kam gerade in die Küche, als ihm beinahe das Herz stehen blieb. „Ruffy! Was... ist denn mit dir passiert?“, wollte er von ihm wissen, als er die vielen Verbände sah, die den Gummikörper einwickelten. „Nix weiter- nur so’n Mädchen, die wohl aus irgendeinem Grund sauer auf mich war, als sie hörte, wer ich bin. Und hab Hunger.“ „War mir klar. Warum frühstückst du nicht mit den anderen?“ „Keine Ahnung.“ Sanji schüttelte den Kopf, begann dann aber ein Frühstück für drei herzurichten. Ruffy hüpfte derweilen aufgeregt hinter ihm auf und ab, solange, bis der Koch entnervt den Kopf herum riss und seinen Käpt’n wütend anfunkelte. „Was ist denn, du überdrehter Gummiball?!“ Verdutzt bleib der Angesprochene stehen. „Nix, warum fragst du?“ „Dann RAUS!!!“ Mit einem Fußkick wurde der Strohhut aus der Küche geworfen. „Aber ich hab HUNGAAAAAAAR!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ Das Hämmern, das darauf folgte, ließ Sanji ersthaft an der Stabilität der Türe zweifeln, die sich schon leicht nach innen bog. „Ruffy, ich kann nicht zaubern! Ich ruf dich, wenn’s fertig is! Geh und schau mal nach Zoro!“ Augenblicklich wurde es still. Dafür erklang aus dem Zimmer, das sich Sanji und Zoro teilten, ein lauter Ruf und wüste Beleidigungen, was den Koch darauf hin daraus schließen ließ, dass ihr Gummi- Chef den Schwertkämpfer wohl nicht allzu sanft geweckt hatte. „Sorry, Zoro, aber ich brauch kurz Ruhe. Ich revanchier mich auch.“, sagte er leise vor sich hin, ehe er ein extra großes Stück Rind in die Pfanne schmiss- Ruffy sollte ja satt werden. Ein erneuter, nicht zu erfreuter Ruf ließ den Koch schneller arbeiten. „Du Blindfisch! Natürlich kann ich mich noch nicht bewegen! Sonst würd ich schon längst wieder stehen!“ „Normalerweise liegst du auch irgendwo rum, also wär’s doch logisch, wenn du liegen bleibst.“, meinte Ruffy daraufhin, was den Schwertkämpfer sich wünschen ließ, nur für fünf Minuten wieder stehen zu können, um seinem Käpt’n das Hirn zu waschen. „Was machen eigentlich die anderen? Und warum bist du hier? Ich dachte, ihr wollt alle zusammen ein paar Landtage verbringen?“ „Machen wir doch.“ „Du bist aber hier an Bord!“ „Ja.“ „Und warum?“ „Weiß nicht mehr. Irgendwas wichtiges war.“, meinte Ruffy und zuckte mit den Schultern. „Hab’s vergessen.“ Wenn er gekonnt hätte, hätte sich Zoro an den Kopf gelangt. So musste er sich damit begnügen, den anderen wütend anzustarren. „Und deshalb schmeißt du uns so früh aus dem Bett?“ „Wieso früh? Es ist schon nach elf!“ Das überraschte den Grünhaarigen jetzt doch. Nach elf? Was war denn mit Sanji los? Normalerweise war er doch bis allerspätestens neun Uhr aus den Federn! „Frühstück!“, sagte eben dieser und erschien mit zwei Tabletts in dem Zimmer. Ruffy wollte sich schon über das Essen her machen, doch der Blonde war schneller und schlug ihm nicht gerade sanft auf die Hände. „Nix da! Mach wenigstens heute mal langsam, schließlich sind wir nur zu dritt!“ Und Wunder schau, er hielt sich wirklich ein wenig zurück, sodass man sogar schon von einem gemütlichen Frühstück sprechen konnte. „Und? Weißt du mittlerweile wieder, warum du hier bist?“, wollte Zoro zwischen zwei Bissen von Ruffy wissen, der ihn jedoch enttäuschen musste- irgendwie hatte er das absolut vergessen. „Na, dann kann’s auch nicht so wichtig gewesen sein.“, meinte Sanji und aß weiter. „Doch! Es war sogar ziemlich wichtig!!“, widersprach Ruffy, doch er wusste einfach nicht mehr, um was es ging. „Mist!“ „Lass es, wenn’s dir noch einfällt, kannst du’s uns ja immer noch sagen.“ Missmutig aß der Käpt’n leer, ehe er auch auch schon wieder das Schiff verließ, mittlerweile wieder grinsend, denn Ruffy konnte einfach nicht mies drauf sein. Sanji beschloss, noch ein paar Sachen einzukaufen und fragte Zoro, ob er wohl eine halbe bis ganze Stunde allein sein konnte. „Ja ja, geht ihr nur alle weg, damit ich endlich mal meine Ruhe hab.“, antwortete dieser mit geschlossenen Augen an den Hauptmast gelehnt. Die Sonne schien wieder wie am Tag zuvor; ein Bilderbuchtag eben. „Und was, wenn jemand das Schiff angreift?“ „Dann hau ich ihn zu Brei.“ „Vor allem du.“ „Du glaubst mir nicht?“, wollte Zoro mit einem schon fast trotzig klingenden Unterton von dem Koch wissen. „Wie willst du denn jemanden, bitteschön, zu Brei haun? Du kannst dich doch kaum bewegen!“ „Komm doch her und versuchs!“, grinste der andere ihn an. Etwas misstrauisch war Sanji schon, doch er ließ es sich nicht entgehen, dem anderen eins auszuwischen, weshalb er, wenn auch zögerlich, auf ihn zukam. „Und nun? Ich könnte dich einfach niederschlagen.“ „Mach doch.“ „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich hier k.o. schlag! Am Ende krieg ich noch Ärger mit Ruffy! Du kannst dich doch eh nicht wehren!“ „Angst vor mir, Küchenschabe? Vor einem Invaliden? Du bist echt ein Weichei, Sanji. Echt.“ Im selben Moment flog auch schon Sanjis Faust auf Zoros Gesicht zu. Er konnte diese Beleidigungen nicht auf sich sitzen lassen! Doch noch ehe er auch nur Zoro berührte, stockte sein Arm. „Was...?!“, wollte der Blonde mit weit aufgerissenen Augen wissen. „Soviel zu „Du kannst dich ja eh nicht wehren!“ Also?“, fragte Zoro grinsend und drückte ein wenig fester zu. „Seit wann kannst du das, Zoro?“, wollte Sanji von ihm wissen. Er war nicht wütend, sondern eher überrascht, dass er überhaupt noch zu solchen Tatigkeiten fähig war. „Seit heute morgen, schätze ich. Der Schock lässt nach.“ „Na endlich. Dann werd ich wohl demnächst aus meiner Rolle der Krankenschwester befreit, wie?“ „Wolltest du die Rolle nicht unbedingt haben?“ Zoro hatte nur leise gesprochen, doch in einer so tiefen Tonlage, dass es Sanji eiskalt den Rücken herunter lief. „Willst du mir etwas unterstellen?“, fragte er mindestens genauso leise und tief zurück. Beide starrten sich in die Augen, die kaum mehr als zwanzig Zentimeter voneinander entfernt waren. „Ich doch nicht.“ Sanji spürte gerade noch, wie sich eine Hand in seinen Nacken legte, da wurde er auch schon nach vorne gezogen. Sanft legten sich Zoros Lippen auf seine- etwas rau, nach Salz schmeckend, wie der Blonde gleich feststellte. Und nach Zoro schmeckend, fügte ein Stimmchen leise hinzu. Überrascht wartete Sanji, ehe er vorsichtig den Kuss erwiederte. Zoro musste unwillkürlich grinsen- jetzt hatte er ihn also doch dazu rumbekommen. Und jetzt? Scheiße, da läuft was gewaltig schief. Plötzlich lösten sie sich voneinander, nicht wissend, wer das veranlasst hatte. „Ich geh dann besser.“, sagte Sanji rasch und sprang auf, um schnellstens mit einem kleinen Beiboot, dem letzten an Bord, an die Insel zu rudern. Nachdenklich fuhr sich Zoro mit der Zunge über die Lippen. Ja... das war eindeutig das, was er heute morgen auf seinen Lippen geschmeckt hatte. Es schmeckte nach Sanji. So hab ich also die verdammte Pille geschluckt. Dieser Dreckskerl. Lächelnd lehnte sich Zoro wieder zurück, schloss die Augen und probierte weiterhin den Geschmack auf seinen eigenen Lippen. Kapitel 6: Alte Bekannte ------------------------ Titel: Go away... Kapitel: 6. Alte Bekannte Pairing: Bleibt erhalten!^^ D: öh.... egal!^^ Kapitel 6 Schon seit geraumer Zeit lief Sanji jetzt durch die Straßen des kleinen Städtchens Sunnyville. Er war alles andere als konzentriert, sonst hätte er wohl bemerkt, dass er in der Zeit in keinem einzigen Geschäft gewesen und dementsprechend noch nichts gekauft hatte. Woran das lag? Mist... Mist... Mist... So geht das nicht. Erst wegscheuchen und dann zu sich ziehn? Ich muss aufpassen... er verarscht mich auf voller Länge... Aber dessen sicher war sich der Koch nicht. Was, wenn Zoro es enst gemeint hatte? Wenn das nicht gefoppt war? Er wusste es nicht. „He!“ Plötzlich wurde er von der Seite angerempelt. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, marschierte das junge Mädchen an ihm vorbei. Kopfschüttelnd ging Sanji weiter. Doch dank diesem kleinen Aufweckmanöver fiel ihm jetzt auch endlich auf, dass er noch nichts hatte, doch wohl schon länger als eine halbe Stunde von Bord war. Vielleicht sollte ich mir wirklich Zeit lassen... Ich wüsste nicht, was ich ihm sagen sollte, wenn ich wieder an Deck bin. Wieder versank er halb in seinen Gedanken, doch diesesmal war er rechtzeitig am Markt angekommen und schlenderte gemütlich zu den Fischverkäufern. Noch während er einige Meerestiere zu ihrem Speiseplan in Gedanken hinzufügte, entdeckte er einen leicht wehenden Mantel, der ihm irgendwie bekannt vorkam. Das Mädchen? Bei genauerem Betrachten war er sich sicher: das war die Kleine, die ihn vorhin so unsanft angerempelt hatte. Schwamm drüber, dachte er sich und bezahlte. Er ging weiter, eigentlich nichts mehr suchend, weil er alles hatte, was er brauchte, als er plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. Hier war er schon einmal gewesen. Vor Monaten- mit Zoro. Das kleine Lädchen vor ihm war ihm nur allzu gut bekannt, hier hatte Zoro ein neues Schwert gekauft, nachdem eins seiner dreien zerbrochen war. Kurz zögerte er noch, dann betrat er den kleinen Laden. Ein Türglöckchen bimmelte und kündigte dem Verkäufer seinen Anwesenheit an. „... Beste, das sie haben.“ Wieder stutzte Sanji. Schon wieder das Mädel! Langsam glaubte er, sie würden einander verfolgen. „Ich hätte da ein sehr schön gearbeitetes, nicht zu schwer, genau Ihre Größe.“, meinte der kleine, alte Verkäufer gerade undverschwand kurz in einen anliegenden Raum, um kurz darauf mit einem nicht allzu großen, vielleicht einen halben Meter langen Schwert wieder zu erscheinen. „Wollen Sie mich verarschen?! Das benutz ich ja als Zahnstocher!“ Himmel, kam dem Koch das bekannt vor. Die Kleine klang wie Zoro. Muss wohl am Schwertkampf liegen, dachte er grinsend. „Wie Sie wünschen. Ich hätte da noch ein anderes, aber... nun, versuchen Sie es selbst.“ Wieder verschwand der Verkäufer und kam mit einer langen, aus rotem Holz bestehenden Schatulle zurück. Interessiert näherte sich nun auch der Blonde dem Tisch und spähte auf die Holztruhe, die der Alte öffnete. Darin lagen zwei Schwerter, wobei eine dritte Halterung verriet, dass es wohl noch ein weiteres dieser Art geben musste. „Wunderschön ausgearbeitete Werke, jedes ein Einzelstück, ein Meisterwerk ihres Schaffers. Wollen Sie...?“, bot er dem Mädchen an und sie ergriff eins der Schwerter. Wieder zuckte Sanji. Die Haltung... wie sie das Schwert betrachtete... Immer wieder wurde er an seinen grünhaarigen Kumpanen erinnert. Schwertkämpfer eben. „Dürfte... ich auch?“, fragte er zögernd, woraufhin das Mädchen sich umdrehte. Ihre Augen funkelten, verengten sich zu Schlitzen, ehe sie sich abwand und Platz machte. Begeistert betrachtete der Verkäufer sie beide, wie sie wohl zwei der teuersten Stücke in seinem kleinen Lädchen begutachteten. Langsam fuhr Sanji mit dem Finger an der Schneide entlang, besah sich die Musterungen ganz genau, fühlte den lederumbundenen Griff. Eindeutig. Das war das zweite Stück zu einem der Schwerter, das Zoro bereits besaß. ER hatte das dritte gekauft- vor ein paar Monaten, als sie zusammen hier gewesen waren. „Wieviel verlangen Sie dafür?“, fragte er. „Nun, es ist ein Meisterwerk ohnegelichen, ein Kunst-“ „Wieviel?“, unterbrach er den Redefluss. Der Verkäufer sah ihn misstrauisch an, ehe er die Stirn runzelte und sagte: „Zehntausend Berry.“ Sanji stieß ertaunt die Luft aus. Deshalb war Zoro also meistens im Minus bei Nami- wenn schon eins dieser Meisterwerke Zehntausend kostete, und er sich immer nur das Beste besorgte, sobald er neue brauchte... Anerkennend nickte er. „Das nehm ich.“ Er wusste nicht genau, was ihn ritt, eine solche Summe für den mürrischen Schwertkämpfer auszugeben- vielleicht der Kuss? Weniger. Er war sich immer noch ziemlich sicher, dass das nur Show gewesen war. Und dennoch kaufte er das Schwert. Als der Verkäufer sah, dass der Blonde beide Hände voll zu trgen hatte, verschwand er noch einmal kurz im Hinterzimmer und erschien mit einem wunderschönen, breiten Lederband, das er an beiden Enden der Schwerthülse befestigte. „Damit können Sie es sich auf den Rücken binden und Ihr Schwert jederzeit ganz leicht ziehen.“, erklärte er dem Koch. „Danke.“, gab dieser nickend zurück und verabschiedete sich. „Ich nehme das andere...“, konnte er gerade noch hören, als die Tür auch schon wieder ins Schloss fiel. Dieses Mädchen... Grinsend ging er weiter. Jetzt hatte er zwar keinen einzigen Berry mehr (er war froh, dass das Schwert nicht noch mehr gekostet hatte), doch er wollte versuchen, die anderen aus der Crew zu finden, damit sie ihm sagen konnten, wann es wieder weitergehen konnte. Zuvor wollte er nämlich noch einmal in die Stadt und die Vorratskammern bis oben hin füllen- wer wusste schon, wann sie das nächste Mal an eine Insel kamen? So schlenderte er über den Markt und hielt Ausschau nach einem aus der Strohhutbande. Und er brauchte auch gar nicht lange suchen- bereits vor dem zweiten Café saßen die beiden Mädels und tranken Eiskaffee in der Sonne. „Hi, Sanji!“, rief Nami sofort und lächelte. „Du hier und nicht an Bord?“, wollte Robin schmunzelnd wissen. „Ja; ich war einkaufen. Sagt mal, ihr wisst nicht zufällig, wann unser Käpt’n wieder ablegen will, oder?“ Beide schüttelten den Kopf. „Schade. Nun gut, dann mach ich mich wieder vom Acker- Zoro verhungert sonst noch.“ „Wie geht es ihm?“ Was sollte er sagen? Besser, er kann mich sogar rumkriegen? „Langsam kehrt die Beweglichkeit in ihn wieder zurück. Aber- Nami?“ Er wand sich an die Navigatorin. „Was denn?“ „Könntest du mir fünfzig Berrry leihen? Ich wollte noch Wein mitnehmen, bin aber pleite.“ Erstaunt hob sie die Augenbraue. „Kein Geld mehr? Das ist ja noch nie vorgekommen! Und unsere Vorratskammer ist doch auch noch gut gefüllt!“ „Nicht, seit Ruffy gestern morgen aufgetaucht ist.“ Nico Robin lachte, Nami schüttlete den Kopf, kramte dann aber ihre Geldbörse heraus und gab Sanji die erfragten Berry. „Danke, Nami. Ich denke, damit krieg ich guten Wein.“ „Das ist gut.“, sagte Robin, als Nami plötzlich erschrocken die Augen aufriss. „Ich hab ganz vergessen- Sanji, Ruffy sucht dich! Er hat dich vorhin schon mal irgendwo gesehen und dann wieder aus den Augen verloren, aber er sagte, er wisse wieder, was es war.“ „Und wo ist er jetzt?“ „Vielleicht auf dem Weg zur Lamb?“ „Gut, ich geh nachschauen. Wenn Ruffy nochmal vorbeischaut, sagt ihm, ich bin auf dem Schiff.“ „Ist gut! Ciao!“ „Bye, ihr zwei!“ „Bye!“ Schnellen Schrittes wand sich Sanji in Richtung Hafen. Und der Wein, den er noch hatte besorgen wollen? Ach, Ruffy musste sich eben noch kurz gedulden. Er sah sich um, erspähte einen Weinhändler und lief zu ihm. Er kaufte vier der besten Weine, die er noch hatte, und bezahlte vierzig Berry. Das wird mir alles langsam zu teuer..., dachte er sich und wollte gerade von dem Weinstand zurücktreten, als er mit jemandem zusammenstieß- Ruffy? „Sorry.“, hörte er es nur gemurmelt, ehe die Person weiterlief. „Nicht schon wieder sie...“, meinte Sanji leise, als er den Umhang erkannte, der in Richtung Hafen eilte. Tatsächlich hatte sie noch das Schwert gekauft, das jetzt unter dem Mantel an ihrer Seite hing- also besaß sie das Dritte der Folge. Vielleicht würde er Zoro darauf aufmerksam machen, konnte ja sein, dass er alle drei besitzen wollte. „SANJI!“ Erschrocken wand er sich um. Ruffy kam auf ihn zugerannt, heftig wineknd. „Ich weiß es wieder!“ „Und?“ Keuchend blieb der Strohhut vor ihm stehen. „Es geht um Zoro!“ „Was ist mit ihm?“, fragte Sanji, ohne den besorgten Unterton streichen zu können. „Er wird gesucht!“ „Logisch- auf seinen Kopf sind mehrere Millionen Berry ausgesetzt. Es dürfte mehr als nur die Marine sein, die ihn gerne tot sehen würden.“ „Das mein ich nciht! Erinnerst du dich noch daran, was ich dir gestern erzählt habe? Das von dem Mädchen?“ Unwillkürlich zuckte Sanji bei dem letzten Wort zusammen. Heute hatte er es aber mal wieder mit Mädchen... „Ja. Was ist mit dem?“ „Sie sucht Zoro!“ „Warum?“ „Keine Ahnung- sie war ziemlich geladen und hat mich pausenlos angeschrien. Aber auch, wenn sie harmlos aussieht- das trügt! Ich meine, sieh dir meine Verbände an!“ „Hat sie gesagt, wer sie ist?“ „Nein.“ „Wir sollten zurück zu Zoro- auch, wenn er sich endlich wieder besser bewegen kann, ist er dennoch relativ hilflos.“ Sofort schoss Sanji ein Bild durch den Kopf, das das Gegenteil bewies, doch er hatte, aus verständlichen Gründen, wenig Lust, diese Geschichte seinem Käpt’n auf die Nase zu binden. Ruffy war zwar älter geworden und auch erwachsener, geradezu reif- aber das gehörte nicht in sein Gehör. „Ich lauf zu unserem Hotel, vielleicht ist sie mittlerweile dort aufgetaucht.“ „Sie weiß, wo ihr wohnt?“, wollte der Blondschopf ungläubig wissen, doch Ruffy schüttelte gleich den Kopf. „Ich hab nichts gesagt, aber sie wusste ja auch, dass ich Zoro kenne- wer weiß, was sie sonst noch alles weiß.“ Plötzlich kam Sanji ein schrecklicher Gedanke. „Wie sieht sie aus?“, fragte er mit halb erstickter Stimme. Er dachte an den Waffenladen. Das Mädchen, das ihn so wütend angefunkelt hatte, obwohl er sie ja gar nicht kannte. „Sie hat kurze, dunkelblaue Haare mit einem langen Zopf im Nacken, trägt normale Kleider, immer ein paar Lederhandschuhe, einen langen Umhang...“ Aber sie kannte ihn. Das Mädchen hatte Sanji erkannt. „Ich muss zu Zoro.“ „Was..? Sanji!“ Doch er war schon losgelaufen, hatte die gesamten Einkäufe einfach fallen gelassen und war losgestürmt, zurück zum Hafen. Die Lamb lag immer noch in einiger Meter Entfernung zum Festland vor Anker, als ein kleines Einmannboot gegen die Holzplanken des Schiffes stießen. Zoros Augenlider flatterten kurz, doch er war sich sicher, dass Sanji ihn rufen würde, sollte er seine Hilfe brauchen. Außerdem konnte er sich ja immer noch nicht wirklich bewegen. Der Schatten, der dann auf ihn fiel, ließ ihn langsam seine Augen öffnen. „Das war aber mehr als bloß ne halbe Stunde, Sanji. Mal ehrlich...“ Doch der Schwertkämpfer stockte, als er das blanke Metall an seiner Wange spürte. „Du verlogenes Schwein.“ Die Stimme kam ihm verdammt bekannt vor- doch er wusste nicht, woher. „Hast du wirklich geglaubt, du kämst damit durch? Ich wusste von Anfang an, was du vorhast, Lorenor Zoro.“ Mühsam versuchte er die Person zu erkennen, die dort vor ihm stand, doch gegen die Sonne konnte er nichts sehen. „Wer bist du?“, fragte er deshalb mit leiser Stimme. Dunkel. Bedrohlich. Wenn er schon nicht seine Schwerter zur Hand hatte, musste er eben versuchen, anders einschüchternd zu wirken. „Hast du mich etwa schon vergessen? Ich bin enttäuscht von dir. Alte Freunde vergisst man nie, Lorenor. Das solltest du wissen.“ Ihm stockte der Atem. Es gab auf der gesamten Grandline nur zwei Menschen, die ihn Lorenor nannten. Und einer davon lebte nicht mehr. „Eve?“ „Hat ganz schön lange gedauert. Du wirst alt, Lorenor.“ Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Gott, Eve! Und ich dachte schon, ich würde dran glauben müssen.“ Die Schwertschneide schnitt ihm unsanft in die Wange. Dünn floss das Blut aus der Wunde. „Was...?!“ „Du glaubst doch nicht wirklich, ich wisse nicht Bescheid? Ich weiß alles, du Dreckskerl. Und dafür wirst du bluten.“ Verwirrt sah er zu ihr auf, konnte ihre blitzenden Augen erkennen, die ihn schier durchbohren wollten. „Was soll das, Eve? Ich bin’s doch, Zoro!“ „Das weiß ich!“ Wieder schnitt das Schwert in sein Fleisch. Das Rinnsal breitete sich aus. „Ich habe all die Jahre auf diesen einen Tag gewartet, Lorenor. Auf den Tag, an dem ich dich endlich dafür büßen lassen kann, was du meiner Schwester angetan hast.“ „Was soll das bitte gewesen sein?“, fuhr er sie an. Er verstand einfach nicht, wie sie ihn bedrohen konnte. Wieso Eve? Das kleine, schon damals etwas vorlaute Mädchen, das ihm stets bei seinem Training unterstützt hatte? Unterstützt- bis zu diesem Unfall, meldete sich eine bekannte Stimme im Hinterkopf. „Was hab ich getan, dass du mich umbringen willst?“, wollte er von ihr wissen. Eve lachte kalt auf. „Was du getan hast? Du hast meine Schwester umgebracht!“ „Das stimmt nicht!“, stieß er entsetzt hervor. „Ich habe Kuina nichts getan!“ „Sie ist deinetwegen gestorben!“ Irrte er sich, oder war das wirklich eine Träne, die dort auf die Planken tropfte? „Du hast sie umgebracht!“ Mühsam versuchte Zoro, sich gerade am Mast aufzusetzen, doch es gelang ihm nicht. „Hör mal, Eve. Das damals war ein Unfall! Niemand hätte es verhindern können!“ „Ach ja? Lüg doch nicht! Du hast sie aus dem Weg geräumt, weil du in ihr eine Konkurrentin gesehen hast! Sie war die Einzige, die dich in Schach halten konnte!“ „Und deshalb bist du hier? Um mich umzubringen, weil ich angeblich diejenige getötet haben soll, die niemals gegen mich verlor? Wie redest du von Kuina!“ Seine zu Beginn doch noch recht ruhige Stimme verriet immer mehr und mehr seine Gefühle- bis er das Mädchen anschrie. „Verdammt, ich habe sie geliebt! Sie war die Einzige in meinem Leben! Als sie starb, starb auch ein Teil von mir- und der andere Teil will immer noch zu ihr!“ „Dann geh doch.“, antwortete sie kalt und richtete ihr Schwert auf Zoros Hals. Es wurde ruhig. Nicht mal die Möwen, die noch vor Kurzem kreischend über das Schiff gesegelt waren, gaben noch einen einzigen Laut von sich. Der Wind blies über Deck und ließ ihrer beide Haare tanzen, während sie sich anstarrten. Das klingt so einfach, dachte sich Zoro. Einfach gehen und wieder bei ihr sein. Und Eve würde dir sogar helfen, Alter. Ist das ein Angebot? „Tu’s.“ Misstrauisch sah sie ihn an. „Was?“ „Los, tu’s. Ich will endlich zu ihr kommen. Ich selbst kann es nicht machen.“ Es erschreckte sie. Langsam rückte sie ein Stükchen weg von ihm. „Warum?“ „Was, warum?“ „Warum willst du sterben?“ Er sah sie kurz an, sah kurz das kleine Mädchen, das ihn aufgemuntert hatte, wenn er verloren hatte- dann sah er die eiskalte Kämpferin, die ihr Schwert auf ihn richtete. „Weil ich sie liebe. Und weil ich seit ihrem Unfall mir nichts sehnlicher wünsche, als wieder bei ihr sein zu können.“ Eve starrte ihn einen Moment noch an, dann senkte sie leicht ihr Schwert. „Warum wehrst du dich nicht? Den Lorenor, den ich kenne, hätte mich mit einem einzigen Schlag außer Gefecht gesetzt. Du hast nicht einmal mein Schwert zur Seite geschoben, so, wie du es früher immer gemacht hast.“ „Weil ich nicht kann.“ Verblüfft sah sie ihn an. „Ich kann mich nicht bewegen.“ Ihr Entsetzen hielt an. Schließlich senkte sie ihr Schwert und steckte es in seine Scheide zurück. Dann ließ sie sich vor ihm nieder und forderte ihn auf, ihr alles zu erzählen- alles, was nach dem Unfall geschehen war. Wie er vermeintlicher Kopfgeldjäger wurde, wie er Ruffy und die anderen getroffen hatte, wie er mit ihnen Abenteuer bestand- und wie er schließlich Falkenauge besiegte, um endlich der Beste zu sein. Danach redete er weiter, erzählte von ihrem Besuch bei Kuinas Grab, wie er sich für das Leben entschlossen hatte, und das nur wegen einem gewissen Blonden, der auch zur Crew gehörte- „Sanji, oder? Ich habe ihn schon kennen gelernt. Sieht gut aus.“, unterbrach sie ihn an dieser Stelle. „Wo hast du ihn getroffen?“ „Ein paar Mal heute. Eigentlich hatte ich vorgehabt, ihm einfach an Bord eures Schiffes zu folgen, weil ich nicht wusste, wo ich dich finden kann- aus deinem Käpt’n war ja nicht viel rauszuholen.“ Zoro lachte. „Nein, der ist verschwiegen wie ein Grab.“ „Aber er wollte einfach nicht an den Hafen. Also hab ich jemand anderes ausfindig gemacht, der dich verraten hat.“ „Wer denn?“ „Chopper und Lysop. Ich habe einfach behauptet, ich sei eine alte Bekannte von dir und wolle dich wiedertreffen, da haben sie mir gleich eine ziemlich genaue Beschreibung der Lamb gegeben. Und jetzt bin ich hier. Aber du hast mir immer noch nicht gesagt, was eigentlich mit dir los ist- warum kannst du dich nicht bewegen?“ Auch diese kleine Geschichte war schnell erzählt. Schweigend sah er sie an, musterte sie ganz genau. „Du bist erwachsen geworden, Eve. Du siehst ihr ähnlich.“ “Danke. Ich fasse das jetzt als Kompliment auf. Und trotzdem...“ Langsam erhob sie sich, packte ihr Schwert, zog es wieder heraus und richtete es auf Zoro. „Wenn du sie nicht geliebt hättest und sie dich nicht, wäre sie niemals gestürzt. Wärst du niemals zu uns gekommen, würde Kuina noch leben.“ „Ich weiß.“, seufzte er auf und sah zu ihr hoch. „Erlöst du mich jetzt?“ „Ja. Damit wir alle unseren Frieden finden können.“ „Das ist gut.“ Zoro schloss die Augen. Gerne hätte er nochmal die anderen gesehen, sich von ihnen verabschiedet- wobei er sich ziemlich sicher war, dass es ihm schwer gefallen wäre. Vielleicht war es deshalb besser so. „Noch ein paar letzte Worte, Lorenor? Bevor du endlich gehen kannst?“ „Danke, Eve. Du bist immer noch eine gute Freundin. Nicht jeder würde das für mich tun.“ Ihr standen die Tränen in den Augen. Verdammt! Warum musste er nur so verdammt nett tun? Er war doch schuldig! Sie hatte all die Jahre nur gekämpft, um diesen Augenblick zu erleben! Wie konnte er da nur so gelassen sein?! „Sag meiner Schwester, dass ich sie liebe, ja? Tust du das für mich, Lorenor?“ „Natürlich. Und sag du meinen Leuten, dass es wunderbar mit ihnen war. Und sag Sanji, dass es nicht so gemeint war- er ist nett, wie du sagtest. Bye, Eve. Wir sehn uns in der Hölle wieder.“ „Ja, Lorenor Zoro. Bis bald.“ Kapitel 7: Bloody Morning ------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 7. Bloody Morning Pairing: S x Z Disclaimer: Alles meins!^^ Kapitel 7 Sein Herz raste unendlich. Wenn er sich nicht beeilte, was würde dann geschehen? Würde sie..? Er wollte nicht daran denken, versuchte nur vorwärts zu kommen. Die Steine unter seinen Füßen spritzen zur Seite weg, als er schnell über sie hinweg stürmte. Endlich sah er die bleue Linie am Horizont- er hatte dnén Hafen erreicht. Doch es brahcte ihm nicht viel; sein Boot war verschwunden. „Fuck!“ Wütend trat er nach einem kleinen Steinchen, das eigentlich gar nichts dafür konnte, dass sie sein Boot gestohlen hatte, aber das machte Sanji nichts aus. „Oh man... Wenn du nicht wirklich in Lebensgefahr schwebst, Zoro- dann darfst du mir nen neuen Anzug kaufen!“, knurrte er leise, zog seine Schuhe aus und sprang kopfüber ins Wasser. Es war eiskalt, was für diese Jahreszeit nur gewöhnlich war, doch er achtete gar nicht darauf sondern schwamm mit sicheren, schnellen Zügen auf die Lamb zu. Welcher Schwachmat wollte eigentlich nicht im Hafen ankern? Er verschnellerte sein Tempo. Wie gefährlich war dieses Mädchen wirklich? Und was wollte sie von Zoro? Kannten sie sich noch von früher? Wenn ja, war das dann aus seiner Zeit im Dojo? Hatte er ihr etwas angetan? Oder war sie einfach nur auf den Titel und auf das Geld aus? Einerseits dann den Titel „Bester Schwertkämpfer“ besitzen und dann auch noch kräftig Berry zu kassieren, die ja auf seinen Kopf ausstanden? Und- würde sie ihn auch töten, wenn er dort erschien? Schließlich standen auf seinen Kopf nicht weniger Berry als auf den des Schwertkämpfers. Aber konnte sie das schaffen? Ar sie wirklich so stark, dass sie Zoro und ihn einfach so ausschalten konnte? Zoro schon. Er konnte sich kaum wehren, da war es für viele einfach, ihn zu erledeigen. Noch dazu, wenn man sowieso schon ein guter Kämpfer war, was wohl auf die Kleine zutraf. Mist... Mist... Ich hätte ihn nicht alleine an Bord lassen dürfen. Wahrscheinlich ist sie schon längst drüben und er wehrt sich noch mit letzter Kraft- Was, wenn du zu spät kommst, Sanji? Du kommst an Deck und das Einzige, was noch an deinen Freund erinnert, ist eine große Blutlache und ein zerstückelter Körper- Wieder schwamm er schneller. Er musste um jeden Preis verhindern, dass Zoro etwas zustieß. Er war sein Aufpasser, solange er unbeweglich war, also musste er jetzt auch für ihn gerade stehen! Außerdem war er sein Freund. Vor ihm tauchten die Holzplanken der Flying Lamb auf. Nur noch an Deck!, schoss esihm durch den Kopf. So schnell es ging, kletterte er an der Stickleiter nach oben, sprang über die Reling- Und sah sie. Das Mädchen, das er heute schon mindestens dreimal getroffen hatte. Vor ihr saß Zoro, an den Mast gelehnt. Seine Augen waren geschlossen. Blut rann von seinem Gesicht. Das Metall ihres Schwertes blitzte in der Sonne. „Nein...“, keuchte er leise. „Das kann nicht sein...“ Sie beachtete ihn gar nicht, starrte weiter auf Zoro. Bye, Eve, hatte er gesagt. Wir sehn uns in der Hölle wieder. Noch immer verharrte sie in der selben Position, als er die Augen öffnete und ihr ins Gesicht sah. „Bitte, Eve. Tu’s endlich. Für mich.“ „Nein...“ „Warum nicht?“ Schluchzend senkte sie das Schwert. „Ich... ich kann nicht! Verdammt, Lorenor- sie liebte dich! Ich kann dich nicht töten!“ Mit großen Augen starrte Sanji auf die Beiden, ohne zu registrieren, was da gerade geschah. Er lebte. Sie hatte ihn nicht getötet. Noch nicht. Blitzartig schoss er nach vorne, auf das Mädchen zu. „Nicht, Sanji!“, rief Zoro noch, doch es war bereits zu spät. Mit einem wütenden Schrei schmiss sich der Blonde nach vorne, gegen sie- doch sie war schneller und riss ihr Schwert herum. Erschrocken starrte Sanji auf die Klinge, die sich langsam rot verfärbte. „Warum.. hast du...?“, fragte sie erschrocken und starrte auf das Blut, das auf ihre Hände gespritzt war. „Weil er mir wichtig ist. Darum. Und weil ich auf eine Hand verzichten kann.“ Mit einer vorsichtigen Bewegung zog Zoro seinen Arm zurück, spürte, wie er sich dabei zum Teil tiefer ins Fleisch schnitt. Tropf. Tropf. Sein Arm hing schlaff herunter. Er taumelte, sank gegen den Mast und zu Boden, während Sanji und Eve ihn anstarrten. Der Blonde war der Erste, der sich wieder fing. „Zoro!“ Schnell kniete er sich neben seinen Freund, fasste ihn vorsichtig an den Schultern. „Was machst du nur, du Idiot?“ „Nichts, was ich bereuen würde.“ „Aber... dein Arm...“ „Du klingst schon fast wie Ruffy. Das ist nichts weiter, eine Hand kann ich entbehren.“ E klatschte, als Eve ausholte und Zoro eine langte. Dieser sah sie verwundert an, doch eigentlich wusste er schon, wozu er das verdient hatte. „Sorry, Eve. Aber er ist mir genauso wichtig wie Kuina.“ „Das weiß ich! Aber...“ „Nix aber. Es ist gut, wie es ist.“, unterbrach er das aufgebrachte Mädchen und lächelte. „Und wenn ihr nichts dagegen habt, hätte ich jetzt gerne was zu essen. Ich bin am Verhungern, und ihr wollt doch nicht an meinem Hungertod Schuld sein, oder?“ Die beiden anderen starrte den Schwertkämper mit offenem Mund an. „Na also. Machst du uns was, Sanji?“ Der Blonde schüttelte kurz den Kopf ehe er nickte und, nicht ohne einen misstrauischen Blick auf das Mädchen, woraufhin Zoro ihn aufmunternd ansah, unter Deck in der Küche verschwand. Eve sah Zoro noch eine Weile schweigend an, wie er dem Blonden nachsah und schließlich den Kopf wieder nach hinten gegen den Mast lehnte. „Heute ist echt nicht mein Tag.“, meinte er nur und grinste. „Ich sollte deine Wunden versorgen.“ „Quatsch, mir geht’s gut.“ „Sei still, Lorenor. Sonst verlierst du deinen Arm womöglich wirklich.“ Ihrem Ton nach zu urteilen war es wohl besser, nichts dagegen zu erwidern, also beließ er es dabei. „Unten, in der Küche, findest du alles, was du brauchst.“, erklärte er ihr mit geschlossenen Augen. „Okay.“ Gerade, als sie aufstehen und losgehen wollte, packte er sie am Arm. Verblüfft sah sie ihn an, wie er sie mit seinen dunkelgrünen Augen anfunkelte. „Finger weg von Sanji, kapiert? Er gehört zu mir, also untersteh dich.“ „Ich tu ihm schon nichts, glaub mir.“ „Nach der Aktion? Also bitte, Eve.“ „Das war reine Notwehr. Ich bring ihn schon nicht um.“ Mit diesen Worten verschwand sie hinter Sanji unter Deck. Langsam ließ sich Zoro wieder nach hinten sinken, zurück an den Hauptmast. Verdammt... Das brannte doch mehr, als er vermutet hätte. Aber... Es war wenigstens nicht umsonst gewesen. Und irgendwie lebte er noch. Sorry, Kuina. Es dauert wohl noch ein wenig, bis ich endlich komme. Mit diesem Gedanken verlor er das Bewusstsein. Unter Deck suchte Eve derweilen die Küche, die sie auch auf Anhieb finden konnte. „Ich brauch Verbandszeug für Lorenor.“ „Wieso nennst du ihn so?“, wollte Sanji wissen, deutete aber auch gleich auf den kleinen Verbandsschrank, den Chopper extra hatte anbringen lassen. „Kuina hat ihn so genannt. Ich hab es mir angewöhnt.“ „Kuina? Du kanntest sie?“ „Ich bin ihre Schwester.“ Mit einem Klirren fiel Sanjis Pfanne zu Boden. Entgeistert starrte er sie an. „Ihre Schwester?“ „Ja.“ „Und warum wolltest du ihn dann umbringen? Ihr wart doch sicher gute Freunde!“ „Schon... aber ich bin der Meinung, dass sie durch ihn ihr Leben verlor.“ „Es war ein Unfall.“, meinte Sanji, der die Geschichte ja mittlerweile kannte. „Mehr nicht.“ „Hätte sie nicht nur ihn in ihren Gedanken gehabt, hätte sie auf den Weg aufgepasst und wäre nie gestürzt. Es ist seine Schuld.“ “Und das musstest du ihm auch noch sagen? Was glaubst du eigentlich, wie er sich fühlt?!“ Sie sah ihn verdutzt an, als er sie wütend anfuhr. „Jede Nacht hat er wach gelegen! Jede Nacht hat er sich Vorwürfe gemacht, nicht mit ihr gegangen zu sein! Jede einzelne, verdammte Nacht hat er sich gewünscht, er und nicht sie wäre gestorben! Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich ihn von dem Gegenteil überzeugen konnte! Und jetzt kommst du...“ Fasungslos schüttelte er den Kopf. „Jetzt wird er wieder glauben, es wäre seine Schuld gewesen- aber das stimmt nicht! Es hätte jeder sein können, der ausrutscht und fällt! Und sie wäre wahrscheinlich auch gestürzt, wenn er nicht da gewesen wäre! Aber er glaubt an seine Schuld und muss seit dem Unfall damit leben!“ Stumm starrten sie einander an, ehe sie den Blick senkte. „Hat er mit dir darüber gesprochen?“ Sanji zuckte zurück, blinzelte überrascht. „Nein.“ „Und woher weißt du das dann?“ Ein trauriges Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Weil er davon träumte. Jede Nacht. Und dabei gesprochen hat. Ich hörte ihn jede Nacht leise stöhnen, wenn er sie ein weiteres Mal verloren hat- jede Nacht. Über Monate hinweg lag ich stundenlang wach, lag neben ihm und wünschte mir, ihm einen Teil seiner Last abnehmen zu können, aber er wollte das ja nicht! Er war von seiner Schuld so überzeugt gewesen, dass er lieber gestorben wäre als zu hören, es wäre so oder so passiert. Verstehst du, wie er sich fühlt?“ Langsam nickte sie. „Es tut mir so schrecklich Leid.“, flüsterte sie leise. „Ich habe nie gewusst, dass er...“ „Schon gut. Geh lieber und versorg ihn, bevor er wieder irgendwelche Dummheiten macht. Darin ist er ja leider Spezialist. Und- Eve?“ „Ja?“, fragte sie mit halberstickter Stimme, ehe sie sich über die Augen fuhr. „Sag ihm, dass es nicht seine Schuld war. Das war es nämlich nicht.“ Der Ausdruck in Sanjis Augen verriet ihr soviel über ihn, mehr als sie eigentlich wissen wollte. Schnell wand sie sich ab und lief mit dem Verbandszeug nach draußen. Kapitel 8: Eve -------------- Titel: Go away... Kapitel: 8.Eve Pairing: mein Lieblings!^^ Disclaimer: Mir mich mein- aber alles für euch!^^ Kapitel 8 Seine Glieder fühlten sich unglaublich leicht an- war er tot? Also hatte Eve es doch geschafft und ihn ins Jenseits geschickt. Und das, obwohl sie ja das Gegenteil behauptet hatte. Aber es war gut so. Er war schuldig, also hatte er die Strafe verdient; und die lautete nunmal Tod. Interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass ich im Tod noch denken kann. Aber ich spüre keine Schmerzen- weder im Rücken, noch am Arm. Also muss ich tot sein. Schon blöd, wenn man seinen Tod im Ausschlussverfahren erkennen muss. Aber da war noch jemand. Zoro musste erst gar icht versuchen, seine Augen zu öffnen, um die Anwesenheit einer weiteren Person zu spüren. Kuina? Nein, sie nicht. Der, den er da spürte, weilte noch unter den Lebenden- hoffte er zumindest. Sonst hätte Eve wohl ganze Arbeit geleistet. Sie ist Schwertkämpferin. Genau wie du, Alter. Schön, dass sich wenigstens alte Gewohnheiten nicht verabschiedet hatten. Langsam öffnete er seine Augen. Spürte das Sonnenlicht auf seinem Gesicht, das durch das Fenster herein schien. Spürte die Decke über seinem Körper, das leichte Schaukeln des Schiffes. Also doch nicht tot. Und nun? Er drehte den Kopf, spähte in das geräumige Zimmer, das er sich schon seit einer halben Weigkeit mit Sanji teilte. Sah ihn. Er saß neben seiner Hängematte, den Kopf auf die verschränkten Arme gelegt auf Zoros Bauch. „Sanji...“, flüsterte er leise und sah ihn an. Er lebte. Sanji lebte. Was wollte er noch mehr? Sieht süß aus, schoss es dem Schwertkämpfer durch den Kopf. Ich sollte ihm öfter beim Schlafen zusehen. Da läuft schon wieder was falsch. Plötzlich öffnete besagter Blondschopf die Augen, rieb sich kurz darüber und sah dann zu Zoro hoch. „Zoro!“, rief er überrascht aus und setzte sich augenblicklich gerade. „Du bist ja wach!“ „Klar, ich will ja nicht den ganzen Tag verpennen.“ Er ließ den Kopf auf die eine, dann auf die andere Seite kippen, streckte seinen Hals durch, dass ein leises Knacken zu hören war. „Wie lange war ich weg?“ „Zwei Tage.“ „So lange?“ Verdutzt zog der Grünhaarige eine Augenbraue nach oben und starrte den jungen Koch an. „Ja; so lange.“ „Wie lange sitzt du schon hier?“, wollte er von Sanji wissen. „Och, noch nicht lange...“ „Seit zwei Tagen. Meinst du, ich hätte ihn auch nur ein einziges Mal dazu bewegen können, was zu kochen? Ich musste die ganze Zeit Küchendienst schieben!“ „Eve! Du noch hier?“, fragte der Schwertkämpfer und lachte. „In natura. Irgendeiner musste euch beide ja versorgen, sonst wärt ihr wahrscheinlich am Hungertod krepiert.“ Zoro grinste. Es tat gut, die beiden bei sich zu haben- auch, wenn Eve ihn vor wenigen Tagen noch zu Hackfleisch hatte verarbeiten wollen und Sanji normal der Erste war, wenn es um eine Tracht Prügel ging. Dennoch fühlte er sich wohl. „Wie geht es dir? Schmerzen?“, kam gleich die Frage der jungen Schwertkämpferin, doch Zoro schüttelte den Kopf. „Nix. Ich fühl mich absolut fit.“ „Wer’s glaubt wird selig.“, meinte Sanji nur und lächelte schief. „Die Geschichte hatten wir doch schonmal.“ „Liegt vielleicht an den Schmerzmitteln. Obwohl du die letzten ja gestern Abend bekommen hast; anscheinend wirken sie wirklich gut.“, vermutete Eve. „Soll ich dir was zu essen machen, Lorenor?“ „Du kannst kochen?“, stichelte dieser. „Sei froh, dass du verletzt bist, sonst hättest du jetzt mein Schwert im Bauch.“ „Oh, vielen Dank dass du Rücksicht auf mich nimmst. Wäre aber nicht nötig.“ „Wer weiß...“, sagte sie noch und verschwand daraufhin in der Küche, nicht ohne vorher die Tür leise zu schließen. Schweigend saßen Sanji und Zoro nebeneinander. Wie eigentlich meistens, doch es war keine bedrückende Stille. Der Grünhaarige genoss sie. „Du hast nie erwähnt, dass Kuina eine Schwester hat.“ „Ja; weil Eve damals nicht im Dojo war, als wir sie besuchten.“ „Du hättest sie trotzdem erwähnen können; dann hätten wir wenigstens gewusst, wer sie ist.“ „Jetzt weißt du’s ja.“ Entnervt grinste Sanji ihn an. „Du bist unverbesserlich, Lorenor, weißt du das eigentlich?“ Verdutzt sah der Angesprochene ihn an. „’Lorenor’? Fängst du jetzt auch damit an?“ „Wieso nicht? Klingt doch gut.“ „Ich mag’s lieber, wenn du mich Zoro nennst.“ „Warum?“ „Weil... naja, weil du mich als Zoro kennen gelernt hast.“ „Was für ein Grund. Aber gut, weil du’s bist, Lorenor, nenn ich dich weiter Zoro.“ „Wie gütig von dir.“ Beide grinsten sich an. Verdammt, Zoro, ich dachte, ich seh dein Grinsen nie wieder. „Soviel zu ‚Noch nicht lange’.“, meinte Zoro plötzlich grinsend. „Mh? Weiß gar nicht, was du meinst.“, sagte Sanji unschuldig. „Seit zwei Tagen also schon...“ Sanji spürte den Blick des anderen auf sich und wurde rot- erwischt. „Danke, Sanji.“ Er blickte nach oben, sah dem Schwertkämpfer in die dunkelgrünen Augen. „Wofür?“, wollte er wissen. „Dass du geblieben bist:“ „Ach das...“ Wieder senkte der Blonde verlegen den Blick, als er plötzlich spürte, wie er nach vorne gezogen wurde. Weich legten sich Zoros Lippen auf seine. Einen Augenblick lang sah er ihm noch erschrocken in die unergründlichen Augen, ehe er seine eigenen ganz langsam schloss. Zoro sah, wie Sanjis Augen sich schlossen, doch er sah ihn weiter an- betrachtete ihn weiterhin. Scheiße, dir läuft alles aus dem Ruder, Alter. Reiß dich endlich zusammen! Klappe. Er schloss ebenfalls seine Augen, spürte nur Sanjis weiche Lippen auf seinen, fuhr vorsichtig mit seiner Zungenspitze daran entlang. Schmeckte die Süße des Kochs, die so unverwechselbar war wie sonst nichts. Zoro erkämpfte sich den Einlass zu Sanji, der ihm zögerlich mit seiner Zunge entgegenkam. Als sich ihre Spitzen berührten, durchfuhr es sie beide wie ein Blitzschlag. Zoro spürte, wie der Blonde leicht zusammen zuckte, und legte sanft seinen Arm um dessen Schulter, ehe er ihn weiter zu sich auf die Hängematte zog. „Nicht... Zoro...“, keuchte dieser leise, als er wieder zu Luft kam. Doch der Andere hörte nicht auf ihn, nahm statt dessen seine Lippen wieder in Anspruch. Sanji spürte, wie sich eine Hand wandernd an seinem Rücken bewegte und schließlich sein Hemd ein Stück nach oben schob, um zärtlich über seine nackte Haut zu fahren. Wieder Blitze, die einem Feuerwerk glichen. Er drängte sich ein wenig mehr an Zoro, der dies lächelnd zur Kenntnis nahm und den Blonden fest an sich drückte, während er den Rücken des Anderen streichelte. Ihre Lippen lösten sich wieder voneinander, doch bevor Sanji irgendetwas sagen konnte, biss Zoro ihm vorsichtig in den Hals. „Au...! Was... machst du da...“ „Das, was ich schon viel früher hätte machen sollen.“, war die leise Antwort, ehe Zoro sich langsam an Sanjis Hals entlang zu seinem Ohr arbeitete. „Etwas, was ich immer verdrängt habe.“ Der Blonde holte tief Luft, schloss die Augen und legte seinen Kopf nach hinten, als Zoro sanft an seinem Hals zu saugen begann. „Lass das... Du...“ Ehe er weiterreden konnte, versiegelte Zoro seine Lippen erneut mit einem Kuss. Eine ganze Weile ging das Spiel so weiter, ehe Sanji sich leicht von ihm abrückte. Mittlerweile kniete er über dem Schwertkämpfer auf dessen Hängematte, sich links und rechts von ihm abstützend. „Ich sollte besser...“, begann der Blonde, als Zoro den anderen zu sich zog und fest an sich drückte. „Zoro, was...?“ „Bleib hier. Bleib liegen.“ Einen Moment starrte er ihn noch ungläubig an, dann kam er seiner Bitte nach und legte sich wieder vorsichtig auf Zoro. Augenblicklich zog dieser ihn nah zu sich und fuhr ihm durch die blonde Mähne. „Eve kommt gleich wieder.“ „Nein, das wird sie nicht.“ „Woher willst du das wissen?“, wollte Sanji mit hochgezogener Augenbraue wissen. „Sie hat dir in die Augen gesehen. Und mir auch.“ „Ist sie wirklich so gut, wie Ruffy vermutet?“ „Nein.“, schüttelte Zoro den Kopf. „Sie ist besser.“ „Danke für das Kompliment.“, meinte eine Stimme von der Tür her. Sofort zuckte Sanji nach oben, versuchte sich noch schnell aus der Hängematte zu schieben, doch Eve schüttelte bereits lächelnd den Kopf. „Bleib ruhig liegen, Sanji. Mir macht das nichts aus.“ Obwohl ihrer Worte, versuchte Sanji dennoch aus der Matte zu klettern, was Zoro ihm nicht unbedingt erleichterte. „Lass los...“, murmelte der Blonde leise, doch der Schwertkämpfer dachte gar nicht daran. „Nix gibt’s.“, war sein Kommentar dazu und zog ihn, wenn auch nur neben und nicht auf sich, wieder herunter. Sanji ließ es einfach geschehen. „Und? Hunger?“ „Immer!“, grinste Zoro und nahm einen der Teller, die Eve ihnen reichte. Begierig schlang er das Essen herunter, während die anderen Beiden ihm lächelten beim Essen zusahen. Als der Grünhaarige ihre Blicke bemerkte, hielt er inne und sah sie an. „Was denn?“ „Nix.“, war die eindeutige Antwort beider. Sie grinsten sich an. „Dann ist ja gut.“ Zu dritt verspeisten sie alles, was Eve ihnen zubereitet hatte, ehe Sanji die Teller in die Küche brachte und den Abwasch erledigte. Die beiden Schwertkämpfer blieben zurück. Nachdenklich sah Zoro zur Tür, durch die der Blondschopf eben verschwunden war. Eve sah ihn derweilen an. „Ist es dir ernst?“, fragte sie nach einer Weile des Schweigens. „Was?“ „Du weißt genau, was. Sanji.“ Wieder schwieg er. Starrte monoton zur Tür. Wie in Trance, fiel Eve auf. Er scheint fast zu träumen... Oh mein Gott. „Lorenor?“ Immer noch keine Antwort. Seine Augen waren ganz leer. Verdammt! Konnte das sein? „He, Lorenor. Hörst du mich?“ Verwundert sah er zu ihr, doch sie erkannte bereits, was los war. „Die Schmerzmittel. Oh Gott, es liegt an den Schmerzmitteln.“ Als er immer noch nicht reagierte, stand sie auf, kam zu ihm herüber und drückte ihn sanft in die Hängematte zurück. „Schlaf noch ein wenig. Die Wirkung lässt bald nach.“ Er sah sie an und sah doch durch sie hindurch, so, als wäre sie gar nicht da. Dann schloss er seine Augen. Fast augenblicklich schlief Zoro ein. Kapitel 9: Gold- grün. Unendlich tief. -------------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 9.Gold- grün. Unendlich tief. Pairing: Ihr solltets langsam wissen...^^ D: Nope- kein Bock!^^ Kapitel 9 Die gesamte Crew der Flying Lamb befand sich wieder an Bord, sodass das Schiff wieder in See stechen konnte. Eve war noch bei ihnen geblieben, sie wollte ein Stück mitgenommen werde, um dann an einer anderen Stelle der Grandline weiter zu ziehen. Natürlich waren sie alle froh, mal jemand anderes als nur die sich sowieso an Bord befindenden Leute dabei zu haben, auch wenn die junge Schwertkämpferin ihnen am Anfang doch etwas Sorge bereitet hatte. Doch ein paar für alle verständliche Worte Zoros hatten dafür gesorgt, dass ihr kleines „Missverständnis“ für die anderen aus dem Weg geräumt wurde. So fuhren sie zu acht über das Meer. Es war bereits der zweite Tag seit ihrem Aufbruch. Chopper hatte lange Zeit bei Zoro im Zimmer gesessen und ihn versorgt, wobei der eigentliche Umstand der Verletzungen des Besagten nicht aufgeklärt wurde, doch der kleine Elch war sich ziemlich sicher, dass er genau wusste, woher die Schnittwunde kam, die sich einmal durch Zoros gesamten Arm bohrte. Obwohl er vermutete, dass Eve die Übeltäterin war, beließ er es aber dabei und lobte sie statt dessen für ihre erste Hilfe, die sie geleistet hatte. Als sie Chopper allein erwischte, fragte sie ihn, was sie schon länger wissen wollte. „Chopper? Du weißt ja, dass ich Lorenor ein paar Schmerzmittel verabreicht habe.“ „Natürlich. Das hätte ich nicht anders gemacht.“ „Er hat sich aber zwischenzeitlich etwas seltsam benommen...“ „Wie meinst du das?“ „Er wirkte wie in Trance.“ „Ach so!“, grinste der Arzt erleichtert auf. „Das macht nichts! Eine kleine Nebenwirkung, mehr nicht.“ Nachhdenklich betrachtete sie ihn. „Da wäre noch etwas.“ „Was denn, Eve?“ „Kann er sich an das, was er in der Zeit gemacht oder gesagt hat, noch erinnern?“ Chopper schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich nicht. Wieso fragst du?“ „Nur so!“, grinste jetzt auch sie. „Er hat mir nämlich gedroht, mich einen Kopf kürzer zu machen, aber wenn er das sowieso nicht mehr weiß, hab ich ja nichts zu befürchten!“ „Nein, das hast du nicht!“, lachte der kleine Elch. Sie ließ Chopper alleine zurück, der auch gleich unter Deck in sein kleines Arbeitszimmer ging, das Nami ihm eingerichtet hatte, während das junge Mädchen nach oben an Deck ging und sich umsah. Wie gewöhnlich fand sie auf Anhieb niemanden; Sanji war wohl in der Küche, Lysop und Ruffy spielten vermutlich irgendwelche erfundenen Spiele des Lügenbarons in ihrem Zimmer, Nami saß wohl in ihrem Arbeitszimmer und berechnete neue Routen, Robin würde ein Buch in ihrem Zimmer lesen, wie eigentlich so oft, und Lorenor, so vermutete sie, würde wohl in seiner Hängematte liegen und ein Mittagsschläfchen halten. Bei Ersterem hatte sie sich getäuscht. „He, Eve.“ „Hallo Sanji.“ Schweigend stellte sie sich zu ihm an die Reling, sah wie er weit hinaus auf das unendlich blaue Meer, während er einen Zug an seiner Zigarette nahm. „Hast du schon mit ihm gesprochen?“, fragte sie ihn. Der Blonde schüttelte den Kopf. „Er tut so, als wäre nichts gewesen.“ Seufzend zog er an seinem Glimmstängel. „Als würde es ihm nichts bedeuten.“ Eve nickte, wohl wissend, dass sie es dem Koch erklären musste. „Sanji, hör mal...“ „Jetzt sag mir bitte nicht, du hättest es von vornerein gesagt.“, unterbrach er sie. „Wollte ich ja gar nicht.“ „Was dann?“ „Wenn du mich ausreden lassen würdest, könnte ich es dir sagen.“ Sie holte Luft, versuchte herauszufinden, wie sie es ihm am Besten und vor allem am Schonensten beibringen konnte. „Du weißt doch noch, dass ich ihm die Schmerzmittel gegeben habe.“ „Klar, ich hab sie ihm ja auch mal verabreicht.“ „Chopper hat mir gerade erklärt, woher der Trance- ähnliche Zustand rührte. Sanji, er tut nicht so, als würde er sich nicht an das, was geschehen ist, erinnern- er kann es nicht.“ „Was soll das heißen, er kann nicht?“, fragte er sie erstaunt, blies den Rauch hinaus aufs Meer. „Er kann sich an verschiedene Zeiträume, während er das Schmerzmittel bekommen hatte, nicht erinnern. Deshalb hat er auch so ein verschobenes Zeitgefühl. Er weiß einfach nicht mehr, dass er dich geküsst hat.“ Sanji fiel die Zigarette aus dem Mund ins Wasser. Entgeistert starrte er sie an. „Bitte was?!“ Eve nickte. „Es tut mir so Leid für dich- aber Lorenor weiß von nichts.“ Sie sah, wie sie etwas in ihm zerbrach. Das hatte sie nicht gewollt, aber was hätte sie tun sollen? Es war nunmal die Wahrheit. „Hör mal, Sanji, ich...“ „Schon in Ordnung.“ „Nein, warte, du weißt...“ „Nein, ehrlich, Eve. Danke, dass du es mir gesagt hast.“ Er drehte sich um und verschwand unter Deck. Ein paar Sekunden später hörte sie, wie die Küchentür ins Schloss fiel und der Schlüssel herumgedreht wurde. Seufzend sah Eve noch einmal hinaus aufs Meer. War es ein Fehler gewesen, ihm das zu sagen? Aber wenn er es von selbst irgendwan herausgefunden hätte, hätte es ihn wohl erst recht zerrissen. Und wenn er sich irgendwie an Lorenor rangemacht hätte, wäre er wohl gegen eine Wand gelaufen. Andereseits ist es gar nicht hundertprozentig sicher, dass er nichts mehr weiß. Vielleicht weiß er nur nicht, wie er darauf reagieren soll. Sie drehte sich um, sah die kleinen Fenster in der untergehenden Sonne. Natürlich wusste sie, was sie jetzt tun musste. Aber sie wollte noch warten. Erst morgen würde sie mit Lorenor darüber reden. Sanji stand währenddessen an seiner Arbeitsplatte und schnitt Gemüse, um sich irgendwie beruhigen zu können. Das erklärte natürlich einiges. Aber was war es dann gewesen? Nur eine Nebenwirkung des Medikaments? Oder war es Zoro in dem Moment wirklich wichtig gewesen? Ernst gewesen? War er sein Spielzeug oder wirklich jemand, den er mochte- vielleicht sogar liebte? Liebe ich ihn denn? Einen Augenblick hielt er in seiner Bewegung inne. Eine berechtigte Frage, die er sich leider noch nicht allzu oft gestellt hatte. Was empfinde eigentlich ich für ihn? Klar, das, was zwischen ihnen gelaufen war, hatte ihn erst überrascht, doch an sich hatte es ihm ja gefallen. Aber ob er den Schwertkämpfer gleich liebte... Wohl weniger. Aber wieso hatte er dann so reagiert, als Eve ihm erzählt hatte, dass sich Zoro nicht erinnern konnte? Weil du ihn vielleicht doch liebst? Aber es war doch alles nur ein Experiment! Nicht mehr und nicht weniger! Sich zu verlieben war nicht Teil des Versuchs! Er erschrak, als es plötzlich gegen die Tür klopfte. „Mach mal auf!“, drang es gedämpft von der anderen Seite. Einen Augenblick überlegte er noch, ob er der Bitte nachkommen sollte oder nicht, entschied sich dann aber dafür- es hätte komisch ausgesehen, hätte er sich verbarikadiert. Es klackte, die Tür ging auf und er kam rein. „Na endlich! Ich verdurste noch!“, beschwerte sich Zoro gleich und schob sich an Sanji vorbei. Dieser blieb wie erstarrt stehen, starrte stumm zu Boden. Zoro schien es nicht zu bemerken, ging zielstrebig auf den Schrank zu, in dem die Flaschen verstaut waren, und fischte sich eine Wodka- flasche heraus. Nach zwei, drei Schlücken bemerkte er endlich den zur Salzsäule erstarrten Koch. „Mh? Was is denn mit dir los?“, fragte er und musterte den Blonden. „Nichts.“, gab dieser zurück, atmete ein- zweimal tief durch und drehte sich um. Im selben Moment knallte er gegen den Schwertkämpfer, der sich direkt hinter ihn gestellt hatte. Verdutzt sah Sanji zu ihm auf, während Zoro ihn genaustens unter die Lupe nahm. „Lüg nich. Bist ein schlechter Lügner.“ Er versuchte, dem Blick in die gold- grünen Augen stand zu halten, doch vergebens. In weniger als zehn Sekunden hatte Zoro ihn bis aufs Kleinste durchschaut. „Mir geht’s im Moment eben nicht so besonders.“, murmelte er, senkte den Kopf und wartete ab, was der Grünhaarige tun würde. „Und warum?“ „Naja...“ Wie sollte er das ausdrücken? Er konnte ja schlecht „Wegen dir“ sagen- oder? „...kummer.“ „Was?“, hakte Zoro nach, der es nicht ganz verstanden hatte. „Ich hab Liebeskummer, okay?“ Erstaunt starrte der Schwertkämpfer den anderen an. „Du? Und Liebeskummer?“ Das schien irgendwie nicht zu passen. Wegen Nami? „Hat sie dich abblitzen lassen?“ „Nun... so ganz stimmt das nicht... aber im Prinzip läuft’s darauf hinaus.“ „Und du nimmst das einfach so hin?“ Schwer seufzend sah Sanji zu ihm auf. „So einfach ist das nicht. Ich liebe...“ Er stoppte, sah einfach nur in die gold- grünen Augen. Versank immer tiefer darin... „Nami?“ Verwundert schüttelte der Koch den Kopf. „Was?“ „Wen liebst du?“, fragte der Vize ihn ganz direkt. „Is nich so wichtig...“, antwortete Sanji leise und senkte wieder den Blick. Unsanft packte Zoro Sanjis Arm, zog ihn ein Stück nach oben, doch der Blondschopf weigerte sich wehement, dem Anderen in die Augen zu sehen. „Wer?“, fragte der Schwertkämpfer ihn leise. Bedrohlich. Was fiel ihm eigentlich ein?, dachte der junge Koch, ohne jedoch weiter nach einer Antwort zu suchen, denn plötzlich spürte er, wie sich eine Hand unter sein Kinn legten und es leicht anhoben. „Wer?“, fragte Zoro wieder, diesmal aber sanfter, ruhiger, und sah ihm unentweg in die Augen. „Sieh mich nicht so an.“, war das Einzige, was der Blonde hervorbrachte. „Warum?“ „Ich...“ Gold- grün. Unendlich tief. „Weil ich es bin?“ Erschrocken holte der Kleinere Luft, sah stumm zu dem Vize auf. „Also wirklich.“ Abrupt ließ Zoro ihn los, ging einen Schritt nach hinten und drehte sich um. „Warum, Sanji? Warum ausgerechnet ich?“ Er wusste keine Antwort. Warum ausgerechnet Zoro? Warum nicht Nami? Weil er ihn und nicht sie liebte? Darum? „Du weißt, dass es nicht geht.“ „Weil wir beide...“ „Vor allem wegen Eve.“, unterbrach Zoro ihn, ehe Sanji aussprechen konnte. Dann ging er an ihm vorbei aus der Küche raus und an Deck. Wieder allein. Wieder starrte er stumm vor sich hin. Mit zittrigen Fingern fischte Sanji seine Zigaretten aus der Brusttasche seines Hemdes. Ließ sie fallen, ging in die Knie um sie aufzuheben und sank haltlos nach hinten gegen die wieder geschlossene Tür. Langsam zündete er sich eine an, zog tief ein, nahm sie wieder in die zittrigen Finger und blies den Rauch in den Raum. Er wusste es. Scheiße, und er wollte nichts. Sanji schloss die Augen, lehnte den Kopf zurück und wünschte sich, zu sterben. Kapitel 10: Schwestern ---------------------- Titel: Go away... Kapitel: 10. Schwestern Pairing: ...O.o Disclaimer: Die Welt ist ein Irrenhaus... und hier ist ihr Zentrum!^^ Kapitel 10 „Sanji, kann ich...“ „Nein.“ „Du weißt doch gar nicht, was ich...“ „Halt die Klappe, Ruffy.“ Kopfschüttelnd sah der Käpt’n seinen Koch an, ehe er aus dem Krähennest kletterte und ihn dort alleine ließ. Sanji atmete tief aus, fingerte kurz an seiner Zigarettenschachtel herum und zog einen Glimmstängel heraus. Seine Letzte, wie er bemerkte. Er musste wieder auf Landgang, sich neue Kippen besorgen. Gleichgültig zündete er sie an, nahm einen tiefen Zug und schloss die Augen. Seit drei Tagen lag er jetzt schon hier oben, abgeschieden von den anderen, ohne auch nur zum Kochen oder Essen, geschweige denn zum Schlafen herunter zu kommen. Natürlich warn die anderen ab und zu zu ihm gekommen, doch er hatte sie, wie eben auch den Strohhut, abgewimmelt. Er wollte mit niemandem reden, wollte nichts tun, nichts hören- einfach nichts. „He, Koch! Komm wieder runter!“ Eve. Die hatte ihm gerade noch gefehlt. Der Ursprung allen Übels, wie er sie mittlerweile getauft hatte. Doch er kümmerte sich nicht weiter um die junge Frau, ließ sie einfach unten am Mast stehen. Er würde nicht runter kommen, weder heute, noch morgen, noch sonst irgendwann. Warum sollte er auch? „Sanji?“ Müde hob er ein Augenlid, sah der rothaarigen Navigatorin ins Gesicht. „Kommst du? Es gibt essen.“ Er schüttelte nur träge den Kopf, legte ihn zurück gegen den Rand des Nestes, schloss wieder die Augen. Nami verzweifelte schon fast, was sollte sie nur tun? Vage blickte sie noch einmal zu Eve herunter, die ihr mit einer Handbewegung bedeutete, dass sie in die Küche gehen würde. Nami nickte, ehe sie ganz ins Krähennest kletterte und sich zu dem blonden Koch setzte. Zögernd sah sie ihn an, sah, wie fertig er aussah- unrasiert, das Haar zottig und ins Gesicht fallend, das Hemd trug er schon vier Tage. Augenringe. Zitternde Hände. Seufzend setzte sie sich direkt neben ihn, zog ihn in ihre Arme und legte seinen Kopf gegen ihre Schulter. Sanji wollte schon protestieren, doch als er ihre Wärme spürte, merkte er, dass er es vermisste. Die anderen. Körperkontakt. Wärme. Er zog noch einmal an seiner Zigarette, ehe er sie auf seiner Hand ausdrückte und den Stummel zu den anderen im Krähennest legte. „Ich weiß zwar nicht, was los ist. Ich weiß auch nicht, warum du das machst, warum du dich so fertig machst. Aber... Ich will das nicht. Du bedeutest mir sehr viel, Sanji. Mehr, als du dir wahrscheinlich denken würdest.“ Sie holte tief Luft, atmete lange wieder aus. „Wenn du willst, lass ich dich in Ruhe und geh wieder nach unten. Wenn nicht, dann bleibe ich noch bei dir.“ Er überlegte. Sie wartete, sich wohl bewusst, dass er seine Entscheidung, egal, welche er fällte, bereuen würde. „Bleib.“, flüsterte er leise und schloss die Augen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, ehe sie seine Hand suchte und in die ihre nahm. Eve war derweil zurück in die Küche gegangen, wo Zoro und Ruffy schon auf sie warteten. „Und?“, fragte der Käpt’n, doch sie schüttelte nur den Kopf. „Ich glaube nicht, dass er freiwillig runter kommt. Was ist nur los mit ihm?“ In dem Moment bemerkte sie, wie der Vize zusammen zuckte. Der wusste doch mehr als er zugab! „Lorenor?“ Ertappt sah er auf. „Mh?“ „Was ist mit Sanji?“ „Bin ich sein Kindermädchen?“ „Du weißt genau, was ich meine.“ Etwas verwirrt sah er sie an. Sie war doch gar nicht dabei gewesen! Woher sollte sie etwas wissen? Im selben Moment fiel auch Eve auf, was da gerade falsch gelaufen war- er wusste ja nichts mehr davon. „Komm mal mit, ich muss mit dir reden.“ Er folgte ihr, wenn auch etwas misstrauisch, aus der Küche. Chopper, Robin und Lysop kamen gerade rein, doch Eve meinte nur, sie sollten schonmal essen, sie kämen gleich wieder. Zusammen gingen sie in Sanji und sein Zimmer, sie schloss hinter ihnen ab. „Lorenor... Du weißt, warum es Sanji so schlecht geht, oder?“ „Ja.“ Lügen brachte nichts, sie hätte es bemerkt, bevor er auch nur ein Wort gesagt hätte. „Also erinnerst du dich wieder.“ Verblüfft sah er sie an. „Erinnern? Woran?“ Diesmal war es an ihr, ihn verdutzt anzustarren. „Na, die Sache mit Sanji!“ „Welche?“, fragte er misstrauisch. Sie war nicht dabei gewesen, und er ging davon aus, dass der Blondschopf ihr nichts gesagt hatte. Worauf also wollte sie hinaus? „Lorenor, bitte sag mir, dass du wieder weißt, was zwischen euch vorgefallen ist! Warum ist Sanji so drauf?“ „Wegen mir.“ „Das weiß ich.“ „Wieso fragst du dann?“ „Ich will wissen, warum genau.“ Der Schwertkämpfer sah sie lange an, dachte über die Worte, die Sanji zu ihm gesagt hatte, nach. Oder besser gesagt über die, die er nicht über die Lippen gebracht hatte. „Ich glaube, er will was von mir.“ „Und weiter?“ Erstaunt blickte er ihr in die Augen. „Und weiter? Mensch, Eve- er is n Typ!“ „Was dich nicht davon abgehalten hat, auch mal n bisschen weiter zu gehen.“ Mit offenem Mund starrte er sie an. „Bitte was?“ „Is nicht so wichtig. Was hast du gesagt?“ „Dass es nicht geht.“ „Warum?“ „Wegen dir.“, sagte er ganz offen und ehrlich. „Mir?“, hakte sie ungläubig nach. „Wieso wegen mir?“ Er musste nichts sagen. Sah sie einfach nur an. Sah ihre kurzen, blau- schwarzen Strähnen, die ihr ins Gesicht fielen. Ihr schlanker, gut proportionierter Körper. Ihre wundersamen, schwarz glänzenden Augen. „Weißt du noch, wie wir damals kämpften? In der Nacht, als Kuina im Dojo bei ihrem Vater saß? Du hast mich herausgefordert.“ Überrascht nickte sie. „Natürlich weiß ich das noch. Wieso?“ Also wirklich. Er hatte recht gehabt. Er kam einen Schritt auf sie zu, blieb ganz dicht vor ihr stehen. „Es geht nicht, weil ich dich liebe. Ich liebe dich, seit dem ersten Tag, Kuina.“ Sprachlos sah sie ihn an, sah in seine dunklen Augen, die sie schier zu fesseln schienen, während sie das Gehörte begriff. „Du weißt es.“, flüsterte sie. „Du weißt, wer ich bin.“ „Ja.“ „Warum?“ „Ich habe nie mit Eve gekämpft, nur mit dir.“ Sanft zog er sie zu sich, legte leicht seine Lippen auf die ihren. „Ich hatte mir nie verziehn, dass ich es dir nicht schon früher gesagt habe.“ Noch immer starrte sie ihn an. Was war hier los? Er liebte sie- sie als Kuina? Aber... aber dieses alte Ich hatte sie doch abgelegt! Keiner durfte es je erfahren! Sonst... „Ich bin nicht Kuina.“, flüsterte sie. „Doch.“ „Nein, ich bin ihre Zwillingsschwester, Eve.“ „Belüg mich nicht. Ich weiß, wer du bist.“, gab er leise zurück, sah ihr tief in die Augen. Sie schloss sie, ließ sich langsam nach vorne gegen Zoros Brust sinken. „Lorenor... du darfst es niemandem sagen, versprich es mir!“ „Aber warum?“, wollte er mit hochgezogener Augenbraue wissen. „Gott, Kuina! Alle denken, du wärst tot!“ „Das soll auch so bleiben. Lorenor... ich habe mein Leben aufgegeben. Ich bin jetzt anders.“ Mit diesen Worten riss sie sich los, drehte sich von ihm weg und lief fort. „KUINA!“, rief er ihr nach, als sie auch schon die Tür zuschlug. Allein blieb er zurück. Sie rannte. Immer schneller, wollte nur weg. Schon stand sie an der Reling, wäre sogar beinahe darüber gestürzt wegen ihrem Anlauf, doch konnte sie sich noch bremsen. Zitternd sank sie an dem Holz nach unten, umklammerte mit beiden Händen je eine Holzstrebe der Reling, während sie hoffnungslos schluchzte. „Scheiße!“, fluchte sie zwischendurch, ihr Körper zuckte wie unter Strom, während sie versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten. „Wieso nur? Wieso? Warum ausgerechnet Lorenor? Nicht er...!“ Als sie ein Geräusch hinter sich hörte, riss sie den Kopf herum. Niemand zu sehen, doch sie spürte ganz genau, dass dort jemand auf sie zu kam. Fieberhaft überlegte sie, was sie tun sollte, als ihr Blick nach oben auf das Krähennest fiel. Ob Sanji noch...? Einen Versuch war es wert, deshalb sprang sie auf und flüchtete die Strickleiter nach oben in den Ausguck. Zu ihrer Verwunderung und ihrem Glück war der Blonde nicht mehr da, anscheinend hatte Nami es doch noch geschafft, ihn irgendwie dazu zu bewegen, in die Küche zum Essen zu kommen. Leise legte sie sich auf den doch relativ weichen Boden, zog den Kopf ein und lauschte. Tatsache, da lief jemand über Deck. Dann war es wieder ruhig. Er steht an der Reling, schoss es ihr durch den Kopf. Still blieb sie liegen, bis sie urplötzlich einschlief. Es war alles zuviel gewesen... Doch sie schlief nicht allzu lange. Es war kalt geworden, wahrscheinlich schon später Abend, als sie zitternd die Augen öffnete. Fast im selben Augenblick zog jemand eine Decke über sie, worauf sie erschrocken nach oben fuhr. „Sorry...“, murmelte ihr Gegenüber, in dem sie den blonden Koch erkannte. „Nein... alles okay...“, meinte sie, lächelte ihn sogar dankbar an- wenn auch traurig. „Wie spät haben wir?“ „Weiß nicht. Die anderen sind noch in der Küche, falls du Hunger hast.“ Doch sie schüttelte nur den Kopf, sah ihn schüchtern an. „Kann ich hier bleiben? Oder störe ich dich?“ Verwundert sah er auf, lächelte dann aber nicht weniger schief und sagte: „Bleib ruhig.“ Nickend lehnte sie sich gegen die Wand. Beide schwiegen sie, sahen auf zu den Sternen, die hell über ihnen blitzten. „Ich werde das nicht zulassen.“ Sie sah ihn überrascht an. „Was?“ „Wusstest du, dass du im Schlaf redest? Ich werde es nicht zulassen. Nicht Zoro.“ Ihre Augen weiteten sich, als sie begriff, dass er alles wusste. Verdammt! Wieso hatte sie im Schlaf erzählt? Und dann auch noch Sanji! Das durfte doch alles nicht wahr sein! „Du weißt also alles?“ „Ja.“ „Was wirst du tun, Sanji?“ Sie betete, dass er sie umbringen möge, doch seine Antwort überraschte sie nur. „Nichts. Solange du nichts tust.“ „Du weißt genau wie ich, dass ich muss.“ „Niemand muss irgendetwas, außer vielleicht atmen, essen und trinken und irgendwann sterben.“, widersprach er ihr. „Aber ich habe keine andere Wahl!“, schrie sie ihn schon fast an, als er sie am Handgelenk packte und böse anfunkelte. Seine sonst so freundlichen, hellblauen Augen waren wie blankes Eis, das sie erstechen wollte. „Jeder kann frei über sich entscheiden. Doch wenn du glaubst, ich seh einfach nur zu, hast du dich geschnitten. Ich bring dich um, wenn du auch nur die kleinste Anstalt machst, Kuina.“ Verängstigt starrte sie ihn an, als ihr plötzlich bewusst wurde, dass sie gerade jetzt keine Angst zeigen durfte. Von einem Augenblick zum Nächsten erfror ihre blaue Augenfarbe zu einem dunklen Schwarz, in dem sich nicht einmal Sanji mehr spiegeln konnte, der nur wenige Zentimeter von ihr entfernt kniete. Natürlich war ihm die Veränderung sofort aufgefallen, doch ihr Ausdruck, ihre Stimme, schienen ihm so fremd, dass er sich für einen Moment sicher war, der Teufel persönlich säße ihm gegenüber. „Ich weiß, was ich zu tun habe, und ich werde es tun. Keiner kann mich aufhalten, nicht einmal du, kleiner Blondschopf.“ Er wollte ausholen, ihr eine runterhauen, doch sie war schneller, rutschte unter ihm durch und drehte seine beiden Arme nach hinten, um dann ihr Knie zwischen seine Schulterblätter zu rammen und ihn so festzunageln. „Unterschätz mich nicht, Koch. Du kannst ihm nicht helfen.“ „Sanji?“ Verdammt! Sie musste sich nicht strecken um zu wissen, wer dort unten über das Holz lief und nach dem Blonden rief. „Kein Muks, Sanji, sonst erlebst du den morgigen Tag nicht mehr.“, zischte sie ihm leise ins Ohr. „Und wenn du ihm auch nur einen kleinen Hinweis gibst, wird auch er es nicht überleben.“ Er versuchte sich zu wehren, doch er schaffte es einfach nicht, sich aus dem viel zu harten Griff zu lösen. Als sie seine Bemühungen bemerkte, zog sie seine Arme kräftig zurück und stieß ihr Knie tief und hart zwischen seine Schulterblätter. Es knackte leise. „Argh...!“ „Denk an das, was ich gesagt habe, kleiner Blondschopf. Lass Lorenor sein. Er gehört mir.“ „Nein...!“, keuchte er leise, als sie ihn auch schon nach vorne stieß und selbst mit einer Leichtigkeit, die er ihr zu Beginn niemals hätte zugetraut, aus dem Ausguck sprang. Er konnte keinen Aufprall hören, sodass er vermutete, dass sie ohne jegliches Problem verschwunden war- „Nein... Zoro...“ Seine Arme schmerzten, es brannte, als wäre ein Feuer über sie hinweg gekrochen. „Mist...“ Vorsichtig versuchte er, sich an dem Rand des Krähennestes nach oben zu ziehen, was ihm mehr schlecht als recht gelang, ehe er über den Rand zu klettern versuchte. Eigentlich hätte er sich ja denken können, dass das schief laufen würde, doch er tat es trotzdem- und rutschte weg. Kapitel 11: Broken ------------------ Titel: Go away... Kapitel: 11. Broken Pairing: ...naja... >.< D: no money.... but not lonely!^^ Kapitel 11 Was war hier eigentlich los auf diesem Schiff? Alles Verrückte, oder wie? Erst Sanji, und jetzt auch noch Kuina! Kopfschüttelnd schlappte Zoro über das Deck, hielt Ausschau nach einem der Beiden, obwohl er sich nicht allzu große Hoffnungen machte. „He, Sanji! Wo steckst du?“ Keine Antwort, kein Laut. Und Kuina? „EVE!“, rief er laut und lauschte wieder. Nichts. Wo waren sie nur? Noch dazu zu zweit? Mürrisch schüttelte er den Kopf. An so etwas sollte er gar nicht erst denken, Kuina würde niemals mit dem Blonden... Aber sie hat dich weggestoßen, Alter. Sie sagte, sie hätte jetzt ein neues Leben. Und allem Anschein nach passt du da jetzt nicht mehr rein. Wieder schüttelte er den Kopf, versuchte die lästigen Gedanken loszuwerden, doch es gelang ihm nicht. „Sanji!“ Er glaubte, etwas leise knacken zu hören, dann war es wieder ruhig. Einbildung? Weniger. Irgendetwas war da doch, das sagte ihm sein Gefühl... Langsam hob er den Blick gen Krähennest, woher er das Geräusch vermutete, als er auch schon den Blonden fallen sah. Mit einem schnellen Schritt war er beim Mast, rief noch den Koch, der ihn gar nicht mehr zu hören schien, ehe er die Arme ausbreitete und ihn auffing. „Sanji!“, keuchte Zoro entsetzt, als er den Blondschopf langsam zu Boden sinken ließ. Dieser keuchte nicht minder, erschrocken darüber, dass er nicht fähig gewesen war, sich festzuhalten. Nicht meine Arme!, schoss es ihm durch den Kopf. Aber da gab es gar keinen Zweifel. Mit starrem Blick sah er zu dem Vize auf, der ihn immer noch im Arm hielt. „D- Danke...“, stotterte er leise. „Was machts du nur?“, fragte dieser leise und wuschelte kurz durch die blonde Mähne. Als Sanji die Hand des anderen wegschlagen wollte, spürte er schon nach ein paar Zentimeter den glühend heißen Schmerz durch seinen Arm zucken. „Argh...“, stöhnte er leise, biss die Zähne zusammen und ließ den Arm wieder sinken. Sofort beugte sich Zoro näher zu ihm, sah ihn- besorgt? Sanji konnte es kaum glauben- an. „Was hast du?“ „Meine... Meine Arme...“, stieß er zwischen den Zähnen hindurch. „Ich glaube, sie... sind angeknackst.“ Vorsichtig, um ihm nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen, tastete der Schwertkämpfer über die Arme des Blonden, der sich alle Mühe gab, nicht leise aufzustöhnen. In kürzester Zeit hatte Zoro gefunden, was er gesucht hatte. „Hier ist es gebrochen. Gott, was hast du da oben gemacht?“, wollte er von ihm wissen. Fest entschlossen, das Leben des Vizen nicht in Gefahr zu bringen, schüttelte der Angesprochene nur den Kopf. „Keine Ahnung, weiß ich nicht mehr.“ Das verblüffte Zoro, doch er ahnte schon, dass er aus dem Blondschopf nicht mehr viel herausbekommen würde, deshalb stand er auf und zog den Anderen, den er immer noch im Arm hielt, mit sich. Augenblicklich rutschte Sanji gegen Zoros Brust. Dieser wehrte sich, wenn auch nur mit Worten. „He! Lass mich wieder runter!“ „Du bist verletzt.“ „Aber an den Armen! Laufen kann ich immer noch!“ „Egal.“ „Aber...“ „Mensch, Sanji!“ Wütend war er stehen geblieben. „Jetzt lass mich dich doch einfach tragen, okay? Mehr will ich doch grad gar nicht.“ Völlig perplex starrte Sanji ihn an, versuchte herauszufinden, ob das wieder nur Show war, doch Zoro sah ihm nur ernst in die Augen, ehe er weiterging in Richtung ihres Zimmers. Mit dem Fuß stieß er die Tür auf, betrat den Raum und brachte Sanji, ganz wider dessen Erwarten, zu seinem eigenen Bett und nicht zu dem des Blonden. Noch ehe Sanji fragen konnte, lag er auch schon in Zoros Hängematte, um ihn herum erstaunlich viele Kissen, die er dem abgehärteten Schwertkämpfer niemals, nicht einmal im Traum, zugetraut hätte. Als dieser den Blick des Kleineren bermerkte, zuckte er nur mit den Schultern. „Nami hatte noch ein paar über, da hab ich sie mir geschnappt. Wer weiß, wann ich wieder so gemütlich liegen kann.“ Sie schwiegen sich beide an, jeder sah in eine andere Richtung, doch ihre Gedanken, trafen sich bei genau einem Punkt wieder. Wen liebst du? „Ich hol mal Chopper.“, meinte Zoro nur, drehte sich weg und ging auf die Tür zu. Jetzt oder nie, dachte sich Sanji, sprang auf und lief ihm nach. Ein heißer Blitz zuckte durch seine Arme, als er sie hochriss und den Vize von hinten umarmte. „Danke.“, flüsterte Sanji leise. Zoro blieb still. Wieso sagt er nichts? Wieso stößt er mich nicht weg? Wieso sagt er nicht wieder das, was er schon vor Tagen gesagt hatte? „Ich weiß, du bist sauer auf mich, und ich weiß auch, dass du Kuina liebst, auch wenn sie jetzt etwas durcheinander ist...“ Der Schwertkämpfer sog scharf die Luft ein. „Du weißt von ihr?“ „Ja.“, gab der Blonde leise zu. „Wieso tust du es dann?“ Sanji schwieg. Was wollte er auch sagen? Ein Wort, nur der kleinste Hinweis, und Zoro würde sterben- wegen ihm. Das wollte er nicht verantworten müssen, niemals. Lieber würde er ihn ziehen lassen, als dass er den Tod von ihm verantworten wollte. „Versprich mir, dass du auf dich aufpasst, ja?“ Es überraschte den Grünhaarigen. Er hatte mit einigem gerechnet, aber nicht mit dem. Doch er kam der Bitte des Kochs nach und nickte. „Mach ich.“ „Das ist gut.“ Noch ein letztes Mal drückte Sanji ihn leicht, ließ ihn dann aber gleich wieder los, zum Teil auch wegen den Schmerzen in seinen Armen, die ihn Sternchen sehen ließen. „Ich hol Chopper.“ Dann verschwand Zoro. Sanji seufzte leise auf, ging wieder zurück zu Zoros Hängematte, was ihm aber nicht weiter auffiel, und legte sich hinein. „Gut gemacht, kleiner Blondschopf. Ich hätte nicht gedacht, dass du dicht hälst. Aber so lebt Lorenor weiter. Wenigstens für eine Weile.“ „Ich hab dir doch gesagt, ich lasse es nicht zu.“, knurrte er leise, als Kuina aus dem Dunkeln hinter der Tür hervortrat. „Ich weiß. Aber...“, lächelte sie süffisant und kam näher. In ihrer Hand blitzte es auf. „Aber wie willst du ihn beschützen, wenn du stirbst?“ Er ließ sich seine Angst nicht ansehen, starrte sie nur mit eiskalten Augen weiter an. „Versuch’s doch, Miststück. Aber da bist du an den Falschen geraten.“ „Sagte der Kleine mit den kaputten Armen.“ Ein schneller Schritt und sie war bei ihm, hielt im das Messer an die Kehle. „Ich könnte dich jetzt ganz einfach beseitigen, und niemand würde es bemerken. Dann gehe ich zu Lorenor und erzähle ihm etwas von einem fürchterlichen Kampf; du rettetest mich, kamst dabei aber ums Leben. Traurig- schön, nicht?“ Die Klinge schnitt ihm leicht in den Hals. Als er das warme Blut auf seiner Haut spürte, hob er blitzschnell den Arm und entriss ihr das Küchenmesser. „Aha, interessant. Du kannst dich ja noch bewegen.“ „Wenn du glaubst, du kommst damit durch, bist du verrückt. Du wirst sterben, Kuina, wenn du nicht aufhörst. Das ist meine letzte Warnung.“ Ehe er sich versah, trat sie ihm mit voller Wucht gegen den Oberarm. Mit einem leisen Aufschrei sank er zurück in die Hängematte. „Komm mir nicht in die Quere, Blondi. Das ist meine letzte Warnung.“ Dann verschwand sie aus dem Fenster nach draußen in die Nacht. Im selben Augenblick schwang die Zimmertür auf und Zoro kam mit Chopper wieder rein. „Ich hab ihn... SANJI!“ Erschrocken rannte er auf den Blonden zu, der sich immer noch vor Schmerzen krümmte. „Hilf mir mal, Zoro.“, bat der kleine Arzt und sah sich Sanjis Verletzungen genauer an. Von alldem bekam der Verletzte selbst relativ wenig mit. Sein Bewusstsein schwand immer wieder, bis er schließlich völlig ins Schwarze sank. Als er wieder erwachte, glaubte er sich allein in dem Zimmer. Misstrauisch suchte er jegliche dunkle Ecke ab, ob sich nicht wieder eine gewisse Schwertkämpferin dort versteckt hielt, doch er konnte niemanden erkennen. Etwas erleichtert schloss er wieder die Augen. So, wie sich seine Arme anfühlten, hatte Kuina wohl ganze Arbeit geleistet. Er konnte sich nicht rühren, seine Finger wollten sich nicht bewegen lassen, was jedoch auch von der festen Masse um sie herum herführen könnte- Masse? Erschrocken riss er die Augen auf, starrte auf den weißen Verband, der darum lag. Ein Gips? Bitte nicht... Als er versuchte, sich irgendwie aufzusetzten, bereitete es ihm zwar keine Schmerzen- danke, Chopper, die Schmerzmittel sind wirklich genial- doch kippte er fast wieder rückwärts um, schließlich war er es gewohnt, seine Arme einsetzen zu können. Die Hängematte begann bedrohlich zu schaukeln, doch er war schnell auf den Boden gesprungen, ehe er herausfallen konnte. Er stand. Wenigstens etwas. Unsicher sah er sich um. Mit seinen Armen würde er wohl die nächste Zeit nicht wirklich viel unternehmen können, nicht einmal die Tür würde er öffnen können. Oder sich anziehen, denn wie er bemerkte trug er nichts weiter als ein paar ausgewaschene Shorts. Klasse. Seufzend versuchte er, irgendwie eins der T- Shirts, die in seinem Schrank lagen, herauszuziehen, was ihm auch relativ gut gelang, als er es vorsichtig mit den Zähnen hervor holte. So weit, so gut. Doch wie sollte er das jetzt anziehen? Mit einem Arm rutschte er in das Shirt, hob seinen Arm dann so an, dass es herunter rutschte, und versuchte, den anderen Arm auch noch in den Ärmel zu bekommen, was sich aber als recht schwierig erwies; seine Shirts waren alles andere als weit, er trug sie lieber ein wenig enger, dann flatterten sie auch nicht so um den Körper. Aber genau so eins hätte er jetzt gebrauchen können, ein weites, im Wind flatterndes Shirt... „Kann man dir irgendwie helfen?“ Einem Herzinfarkt nahe, drehte sich Sanji erschrocken um. Hinter ihm stand Zoro, der ihn schräg musterte. „Siehst etwas unbeholfen aus.“ „Würdest du auch, wenn du deine Arme nicht bewegen kannst.“, gab der Blonde zurück. „Komm, ich helf dir.“ Er kam auf den Unbeholfenen ein Stück zu, griff nach dem Shirt und streifte es Sanji wieder vom Arm. Dieser blieb still stehen , sah den Vize nur weiter an. „Also, ich glaube nicht, dass du in das Ding irgendwie reinkommst.“, vermutete dieser gerade und hob das helle Shirt des Blonden vor sich in die Höhe. „Hast du nix Weites?“ „Nein.“, gab der Verletzte zu. „Nichts.“ „Oh man...“ Zoro schüttelte den Kopf, ehe er zu seinem eigenen Schrank ging, kurz suchte und dann sein weites, dunkelblaues Shirt mit einem breiten Kreuz, das schräg darüber verlief, herauszog. „Dann nehmen wir eben das hier.“ Er sah den Koch kurz an, überlegte, wie er ihm wohl am Besten das Shirt überstreifen konnte, die Arme waren ja auf jeden Fall unebweglich, was ein Beugen betraf. Kuzrerhand legte er sein Shirt über seine Schulter, trat ganz nah an den Blonden heran und hob seine beiden Arme auf seine Schulter. Augenblicklich schoss eine leichte Röte in das Gesicht des Blondschopfs, sodass dieser den Kopf schnell senkte. Würde jetzt jemand hereinkommen, hätten sie wohl Probleme, den anderen zu beweisen, dass sie nicht mehr getan hatten als den Verletzten anzuziehen. „Du musst mir ein wenig helfen.“, bat der Schwertkämpfer ihn. „Ich geh erst links, dann rechts, okay?“ „Okay.“ Es war seltsam, ihm so nah sein zu können, ohne dass gleich etwas geschah, dachte sich Sanji und half so gut es ging, erst seinen linken, dann seinen rechten Arm in das Shirt zu kriegen. „So...“, meinte der Grünhaarige, legte die Arme des Blonden wieder auf seine Schulter und griff unter seinen Armen durch das Shirt, in der Absicht, es dem Koch über den Kopf zu ziehen. Ihre Blicke trafen sich. Der Vize hielt inne. Verdammt, dachte er. Warum hatte Sanji das zu ihm gesagt? Und was hatte Kuina gemeint? Auch der Blonde versank in den Augen des anderen, dachte daran, dass er sich vor ein paar Tagen noch sicher gewesen war, dass er das ab sofort immer tun könne... In diesem Moment rührte sich der Schwertkämpfer wieder und streifte Sanji das Shirt über den Kopf. Gerade kam die blonde Mähne wieder zum Vorschein, der Blonde konnte wieder etwas sehen, als Sanji auch schon Zoros Lippen auf seinen spürte. Überrascht sah er in die gold- grünen Augen, die ihn sanft anblickten, und die ihn zwangen, seine blauen Augen zu schließen. Die Wärme, die der Vize ausstrahlte, sprang auf ihn über, er vergaß die Zeit, den Raum, alles... Bis sich Zoro wieder langsam von ihm löste, das Shirt an seinen Seiten herunter zog und noch einmal zärtlich an seiner Hüfte langstrich, bevor er seine Hände wegnahm. Leise stöhnte Sanji auf, hielt die Augen jetzt nicht mehr geschlossen sondern sah sein Gegenüber an, der ihn mit den Augen nachzeichnete. Unfähig, sich zu bewegen, schließlich lagen seine eingegipsten Arme immer noch auf den Schultern des Schwertkämpfers, sah er ihn nur lange an, musterte sein ganzes Gesicht und wünschte sich, er könne sich bewegen, um nur ein einziges Mal durch das weiche Haar fahren zu können. „Warum nur?“, flüsterte Zoro leise. „Warum nur du? Wieso fühl ich mich so verdammt zu dir hingezogen? Wieso kann ich meine Augen nicht von dir lassen, wenn wir zu zweit sind?“ Überrascht zog Sanji die Augenbraue hoch. „Und was ist mit Kuina?“, wollte er vorsichtshalber wissen. Er war schon zu oft auf die Schnauze gefallen, was Zoro betraf, also wollte er Sicherheit. „Ich glaube...“ Der Schwertkämpfer biss sich auf die Lippe. Ja, was glaubte er eigentlich? Sie zu lieben? Ja. „Ich schätze, ich liebe sie immer noch.“ Der Blonde nickte. „Und sie?“ Zoro wusste, was er eigentlich antworten musste- er wusste es nicht. „Nein, ich glaube, sie will nichts mehr von mir wissen.“ Der traurige Blick des Vizen tat Sanji weh, er wollte ihn trösten, ihn in die Arme nehmen, doch da kam er ja nicht allzu weit. Als der Grünhaarige die Bemühungen bemerkte, lächelte er leicht und legte seine Arme um Sanjis Taille. „Danke.“, sagte er leise und legte seine Stirn gegen die des Blondschopfs. So blieben sie stehen, Sanji ganz unfähig, sich auch nur irgendwie zu bewegen, und Zoro an ihn gelehnt und ihn halten. Käme jemand, hätten sie ein Problem. Aber es kam niemand. Kapitel 12: Über Bord --------------------- Titel: Go away... Kapitel: 12.Über Bord Pairing: S x Z D: --- Kapitel 12 Noch am selben Abend saßen sie zum ersten Mal seit Tagen wieder versammelt in der Küche, die gesamte Crew und Kuina, die die anderen immer noch für ihre Zwillingsschwester hielten. „Krieg ich mal die Kartoffeln?“, fragte Zoro gerade und nahm die Glasschüssel von Robin entgegen. Insgesamt waren alle guter Laune, es wurde viel gelacht, geredet und umso mehr getrunken. Selbst Eve war heiter mit dabei und ließ sich, zur Verwunderung des Kochs und des Vizes, bereitwillig von ihrem Käpt’n abfüllen. Bereits nach einer halben Stunde war aus ihrem sonst nüchternen Gespräch ein lautes Lallen geworden, doch es kümmerte die beiden nicht weiter, schließlich konnte Sanji seine Arme nicht bewegen und war dementsprechend auf die Hilfe eines anderen angewiesen, der, was der Blonde schon fast belustigend fand, Zoro war. „Noch Braten?“, fragte dieser ihn gerade und Sanji nickte. „Na dann... Mund auf!“, forderte der Grünhaarige und fütterte den Blonden, was ihn ungemein an ein Kleinkind erinnerte, noch mehr, als ein wenig Sauce über des Kochs Lippen und über sein Kinn lief. Vorsichtig fing der Schwertkämpfer die Sauce mit dem Finger ab, leckte sie von seinen Fingern. „Mh...“, meinte er leise und sah Sanji in die Augen. Dieser errötete sogleich wieder, was Zoro belustigt wahrnahm. „Sieh dir die beiden mal an...“, hörte er Nami und Robin tuscheln. „Wenn ich’s nicht besser wüsst...“ Der Vize konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, doch er wusste, dass er es so besser nicht stehen ließ und nahm deshalb die Wodkaflasche, die vor Nami stand. Sofort protestierte sie und wollte sie ihm wieder entreißen, doch er hielt sie weit weg. „Willst du nicht auch mal testen, wie es ist, mal ohne Arme auszukommen?“, fragte er grinsend und zu ihrer aller Überraschung ging die Navigatorin darauf ein und sah den Grünhaarigen auffordernd an. „Gerne.“ Er hielt ihr die Flasche an die Lippen und ließ den klaren Alkohol langsam in ihren Mund fließen. Dann kippte er die Flasche in klein wenig zu weit nach oben, sodass er über ihre Lippen rann. „He!“ Wie zuvor schon bei Sanji fing Zoro auch diesmal die über ihr Kinn und ihre Lippen laufende Flüssigkeit mit dem Finger und leckte sie ab. „Mh...“, meinte er wieder genüßlich, woraufhin Robin zu lachen begann. „Soviel zur Affäre!“, grinste sie ihre Freundin an. Ertappt wurde Nami rot, lachte dann aber gleich mit. „War wohl etwas übertreiben, gleich von nem Pärchen auszugehn, nur weil ihr mal miteinander auskommt und euch mal nicht vierundzwanzig Stunden am Tag anbrüllt.“, gab sie zu und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. „Sorry.“ „Schon okay.“, meinte Zoro grinsend und drehte sich wieder zu Sanji um. Als er seinen Blick bemerkte, stutzte er. „Was ist?“ „Nix.“, antwortete dieser nur und meinte dann, er wäre müde und wolle schlafen gehen. „Warte, ich komm mit.“, bot Zoro gleich an, doch der Blonde schüttelte nur den Kopf. „Keine Sorge, ich schaff’s auch allein. Bleib du lieber hier und spiel noch n bissl mit den Mädels.“ Dann verschwand er. Wie vor den Kopf gestoßen sah der Vize ihm nach, nicht wissend, was er verbockt hatte, dass der Koch so sauer war. Auch Nami und Robin sahen verblüfft hinterher, wie die Tür wieder zuschwang. „Was war denn das?“, fragte Robin als Erste und sah Zoro fragend an. „Keine Ahnung.“ „Wo ischn de Koch?“, kam es lallend von links. Kuina. „Er ist schlafen gegangen.“, antwortete der Schwertkämpfer, woraufhin sie zu lächeln begann- was Zoro überhaupt nicht gefiel. Es sah nicht so freundlich aus wie sonst immer, irgendwie fies. „W- Wie schaaad...“, meinte sie und setzte sich wankend neben ihn. Gleich dahinter kam Ruffy, nicht minder besoffen, und setzte sich ebenso dazu. Chopper und Lysop lagen auf der anderen Seite neben dem Tisch und schliefen schnarchend- sie vertrugen eben nicht so viel wie die anderen. „Ich geh mal nach ihm sehn, vielleicht braucht er Hilfe.“, erklärte Zoro und war schon fast aufgestanden, als Kuina ihn runterdrückte und meinte, sie würde nachsehn. „Bis gleisch.“, lallte sie noch, ehe sie aus der Küche ging. Draußen fing sie sich relativ schnell wieder. Das ist meine Chance. Wenn ich ihn jetzt über Bord stoße, wird er ertrinken und keiner wird es bemerken. Schnell schlich sie in Richtung des Zimmer, wo sie Sanji vermutete, und stieß die Tür leise auf. Doch drinnen fand sie niemanden. Leise schlich sie weiter zum Bad, doch auch dort war der Koch nicht. Ihre letzte Idee wäre das Deck gewesen, aber er konnte doch nicht wirklich so blöd sein... oder etwa doch? Tatsächlich, an Deck. An die Reling gelehnt stand er dort, die blonde Mähne wirbelte im Wind. So leise sie nur konnte schlich sie sich an ihn heran, bis sie keine zwanzig Zentimeter mehr von ihm entfernt stand. Gerade als sie die Hand hob, räusperte er sich. „Und was, wenn Zoro rauskommt, weil auch er nach mir sehen will?“ „Wird er nicht. Ich habe ihm gesagt, er solle sich keine Sorgen machen, ich würde nach dir sehen.“ „Du glaubst, er lässt es zu, dass du mit mir allein in unserem Zimmer bist?“, fragte er und drehte sich zu ihr um. „Natürlich. Er vertraut mir, er liebt mich. Er frisst mir aus der Hand.“ „Und wieso willst du mich dann umbringen, wenn er dir so treu ergeben ist?“ Sie funkelte ihn an, ein hässliches Grinsen breitete sich über ihre Lippen aus. „Erstens damit du schweigst, zweitens damit er einen Grund hat, mit mir mitzugehen. Hier bei seiner Crew hätte ich keine Chance, sie würden mich umbringen, ehe ich auch nur einen Versuch starten könnte. Du siehst, dein Tod ist notwendig.“ „Du bist verrückt.“ „Ich weiß. Deshalb hab auch ich den Job bekommen.“ Er sah sie schweigend an. Würde sie ihn wirklich über Bord stoßen, wie er vermutete, würde er keine Chance haben. Nur mit den Beinen würde er sich nicht allzu lange an der Wasseroberfläche halten können. Dass einer der anderen kam, war relativ unwahrscheinlich. Musste er wirklich sterben? Du hast dir geschworen, es nicht zuzulassen. Nicht Zoro. Also lass dir was einfallen. „Ciao, kleiner Koch. Grüß die Hölle von mir.“ Im selben Moment spürte er, wie er rückwärts über die Reling stürzte. Rasend schnell kam das Meer auf ihn zu, er schaffte es nicht einmal mehr, laut aufzuschreien, als er auch schon unter Wasser tauchte. Die schwarze See verschluckte ihn völlig, zog ihn nach unten, wirbelte ihn auf und ab, sodass er nicht einmal mehr sagen konnte, wo oben und wo unten war. „Nicht schlecht, Sanji. Aber leider nicht gut genug.“ Sie drehte sich um, ging zurück zur Küche. „Alles okay, er schläft.“, meinte sie und setzte sich wieder zwischen Zoro und Ruffy. „Du bist aber schnell wieder nüchtern.“, bemerkte Robin und sah sie misstrauisch an. Erst da bemerkte Kuina, dass sie ihre Tarnung aufgegeben hatte. „Das geht bei mir immer schnell.“ „Erstaunlich.“ Zoro streckte sich, müde, mit knackenden Gelenken. „Ich denke, ich leg mich auch hin.“ Er wollte schon aufstehen, als Kuina ihn am Arm packte und wieder runter zog. „Warum die Eile? Jetzt sitz ich endlich bei dir und der blonde Störenfried ist weg, und da willst du gehen? Komm schon, Lorenor...“ Störenfried? Plötzlich überkam den Vize ein ungutes Gefühl. Sanji. „Ich geh zu ihm, nachschaun.“ „Quatsch, er schläft. Ich war doch eben noch bei ihm.“ Dennoch stand er auf, riss sich los und eilte aus der Küche, Kuina gleich hinterher. „Wo ist er?“, schrie er sie an, als er die leere Hängematte sah. „Ich weiß nicht! Eben war er noch da!“ Unschuldig ängstlich sah sie ihn an. „Lorenor! Ich würde ihm nie etwas tun!“, beteuerte sie, doch er hatte sie schon nicht mehr gehört sondern war nach draußen gestürmt, um laut nach dem Blondschopf zu rufen. „SANJI! SANJI!“ Vergeblich, keine Antwort. Wie auch? Der Blonde bekam schon seit Sekunden keine Luft mehr, sein Bewusstsein schwand immer mehr. Seine Lungen schmerzten, seine Augen brannten wie Freuer, doch er wollte nicht aufgeben, er wollte nicht sterben- nicht so und vor allem nicht jetzt. Mit einem verzweifelten Beinschlag beweget er sich nach oben, zumindest hoffte er das, denn sehen konnte er nichts. Verdammt! Ich krepier gleich!, war der letzte Gedanke, als ihm kurz sein Bewusstsein verließ... „SANJI! WO BIST DU?“ Die anderen waren auch an Deck gekommen, Nami war nach oben ins Krähennest geklettert, doch ohne Erfolg, Ruffy suchte in den einzelnen Zimmer, Zoro schrie sich die Seele aus dem Leibe, Kuina stand ängstlich guckend neben ihm. Doch sie wusste, der Blonde war tot, morgen würden sie vielleicht die Leiche des Kochs finden, mit dem Gesicht nach unten im Wasser treiebnd... Kurz grinste sie. Tot. „Zoro!“, reif Robin aufgeregt und winkte ihm von der Reling her zu. „Sieh doch!“ So schnell er konnte rannte er auf sie zu und sah auf die Stelle im Holz, auf die sie zeigte. „Ein K?“ Augenblicklich zuckte Kuina zusammen. Dieser kleine Bastard... „SANJI!“, schrie der Vize, ehe er kopfüber in die aufgewühlte See sprang. „Lorenor! Nicht!“, rief Kuina ihm noch nach, doch er war bereits untergetaucht. Mit einem kräftigen Beinschlag durchbrach Sanji endlich die Wasseroberfläche. Gierig schnappte er nach Luft. Gott... er hatte es geschafft. Er lebte noch. Aber für wie lange? Er sah sich um, erkannte fast nichts in der Dunkelheit, nur weit entfernt hörte er Stimmen... Robin? Ja, das war die junge Frau, die da nach Zoro rief. Zoro? Was hatte der denn schon wieder gemacht? Weiter mit den Beinen schlagend, arbeitete er sich Stück für Stück in Richtung der Lamb vor, hustend, keuchend, mit schmerzenden Gliedern und brennenden Augen. Seine Lungen füllten sich nur langsam mit Luft, brannten nicht minder. Mist! Plötzlich hörte er ein leises Plätschen. Da schwamm doch jemand! Etwa... „Zoro?“, rief er heiser in den Wind, ohne davon auszugehen, dass seine Stimme gehört wurde. Doch er täuschte sich. „Sanji! Gott, wo bist du?“, kam es fast augenblicklich zurück. „Hier!“, rief er erleichtert. Wirklich, es war der Vize. Kurz darauf erkannte er einen ziemlich durchweichten Schwertkämpfer, der mit schnellen Schwimmzügen auf ihn zukam. Er war gekommen... Sein Bewusstsein schwand erneut, er bemerkte gerade noch, wie Zoro ankam, seinen Arm um ihn schlang und zu sich zog... Was er sagte, verstand er schon nicht mehr. Scheiß Bewusstlosigkeit. Er hasste seine Schwäche. Mit schnellen Schwimmzügen war er auf die vom Wasser getragene Gestalt zugeschwommen, hatte Sanji schließlich erreicht und ihn gerade noch gepackt, als ihn auch schon seine Kräfte verließen und er unterzugehen drohte. „He, Sanji! Bleib wach!“ Doch der andere war weg. Mühsam packte Zoro ihn, hielt ihn mit einem Arm fest umklammert, ehe er mit diesmal sich schleppenden Schwimmzügen wieder zurück in Richtung Schiff schwamm. Was machte er nur? Wieso war er ins Wasser gesprungen? Und wieso hatte er ein K in die Reling geritzt? K wie Kuina? Was hatte sie damit zu tun? Hatte sie ihn gestoßen? Warum hätte sie das tun sollen? Aber wieso hätte er sich das Leben nehmen sollen? Gerade jetzt? Oder war es nur ein dummer Unfall gewesen, er hatte gar nicht springen wollen und ist wegen dem von den Wellen verursachten Schwanken über Bord gegangen? Es brachte nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, solange der Blonde nicht wach war. Und sobald er das war, würde er ihn einfach fragen- das war das Leichteste. Und was, wenn er es nicht sagen wollte? „Du bringst mich noch um den Verstand, Sanji.“, murmelte er und schwamm schneller. Kapitel 13: K. -------------- Titel: Go away... Kapitel: 13.K. Pairing: S x Z Disclaimer: Ich kreig dafür kein Geld.. und machs trotzdem gern!^^ Kapitel 13 Kaum waren sie an der Lamb angekommen, halfen ihm auch schon die gesamte Crew, den bewusstlosen Blondschopf an Bord zu bringen. Sofort war auch Chopper zur Stelle und lauschte an der Brust des Kochs. „Alles okay, ich bring ihn in euer Zimmer, Zoro.“, meinte er und wuchs auch schon, doch der Vize war schneller und hob den nassen Blonden selbst hoch. „Lass nur, ich mach das.“ Sie beide waren klitschnass, doch es störte den Schwertkämpfer relativ wenig- alles, was jetzt für ihn zählte, war Sanji. Was war nur los gewesen? Er legte den Verwundeten auf seine eigene Hängematte, ehe er ihm vorsichtig die Hose abstreifte und auch das Shirt auszog, bevor er sich selbst entkleidete. Dann kramte er die Shorts, die der Koch im untersten Fach seines Schranks aufbewahrte, das wusste Zoro, weil er ihn einmal dabei beobachtet hatte, wie er das Ding so versteckte, hervor und zog sie ihm an. Er selbst schlüpfte gerade in kurze Shorts, als Chopper reinkam. „Hier, ich hab da was für ihn.“, murmelte er und drückte Zoro ein Päckchen mit Tabletten in die Hand. „Wozu?“ „Er hat viel zu viel Wasser geschluckt. Der Wirkstoff in diesen Tabletten helfen beim Abbau- ausspucken wird er das Wasser wohl nicht mehr.“ Beide sahen auf den schlafenden Koch. Seine blonde Mähne klebte ihm im Gesicht. Sein Atem ging schwer und rasselnd. „Ich pass schon auf.“, meinte Zoro und setzte sich neben die Hängematte. „Zoro?“ Der Arzt sah unsicher zu ihm. „Was denn?“ „Ich...“, er schluckte, wusste nicht, was tun. „Was?“ „Kann ich... ihn kurz untersuchen?“ „Natürlich.“, antwortete der Vize und trat einen Schritt zur Seite. Als Chopper sich über Sanji beugte, stieß er die angehaltene Luft zwischen den Zähnen aus. Ein leises Zischen entstand. „Das hab ich mir gedacht.“ „Was ist?“, fragte der Schwertkämpfer unsicher. „Ich glaube nicht, dass er freiwillig gesprungen ist.“ „Ein Unfall?“ Der kleine Elch schüttelte den Kopf. „Nein. Die Abschürfungen hier deuten auf etwas ganz anderes hin.“ Beide schwiegen, sahen zu Sanji. „Er wurde gestoßen?“, flüsterte der Vize schließlich, kaum hörbar. „Ja.“ Zoro durchfuhr es eiskalt. Viele Möglichkeiten gab es da nicht. Und die, die eigentlich die einzig mögliche zu sein schien, gefiel ihm ganz und gar nicht. „Ich kümmere mich darum.“, sagte er leise und wand sich schon ab, als Chopper ihn festhielt. „Warte. Bleib du hier bei ihm, wenigstens über Nacht. Wir künmmern uns morgen darum. Und vielleicht... liegen wir auch ganz falsch mit unseren Vermutungen. Sicherheit haben wir erst, wenn Sanji wieder wach ist.“ Das klang absolut logisch, also nickte der Schwertkämpfer nur und setzte sich wieder neben seine Hängematte. „Ist gut, ich bleibe bei ihm.“ „Danke. Ich geh zu den anderen, okay?“ „Ja.“ Als der kleine Elch verschwunden war, beugte sich Zoro weit über Sanji und fuhr ihm sanft über das Gesicht, strich ihm einzelne Haarsträhnen aus jenem. „Wie geht es ihm?“ „Besser.“ Er hatte sie schon längst bemerkt, was eigentlich auch der einzige Grund gewesen war, warum er nicht gleich raus aus dem Zimmer gerannt war und Chopper gehen gelassen hatte. Sie konnte sich nicht vor ihm verstecken. „Warst du es?“, fragte er sie aufs geradewohl. „Was?“, fragte sie unschuldig, doch sie konnte ihn nicht täuschen, das wussten sie beide. „Hast du ihn geschubst?“ Leise drehte sie sich um, ging zur Tür. „Hast du?“ „Und selbst wenn?“, fragte sie flüsternd zurück. „Was ändert sich dann?“ Im nächsten Moment verließ sie den Raum. Seufzend legte Zoro den Kopf zurück, schloss die Augen und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Doch das Einzige, woran er denken konnte, war, dass Kuina Sanji hatte umbringen wollen. Nur warum? Bestimmt nicht wegen ihm. Schließlich hatte sie ihm selbst gesagt, dass sie eine andere war und im Prinzip nichts von ihm wollte- Eifersucht war also ziemlich ausgeschlossen. Aber warum dann? Was hatte Sanji ihr getan, dass sie ihn so hasste? „Zo... ro...“ Überrascht schlug er die Augen auf, beugte sich vor und nahm des Blonden Hand. „Ich bin hier.“ Er spürte, wie sich ganz leicht die Finger um seine schlossen, und drückte selbst kurz zu. Der junge Mann in der Hängematte hustete kurz, schwach, ehe sein Kopf wieder zum Liegen kam. „Was... was ist pas- siert?“, fragte er leise, stotternd. „Wo sind... wir?“ „Wieder auf der Lamb, Sanji. Ich hab dich gerade aus dem Wasser gefischt.“ Er lächelte matt, legte seinen Kopf neben den Blonden auf die Hängematte. „Wieso warst du im Wasser? Was ist da passiert?“ „Das... weiß ich nicht.“ „Lüg mich nicht an.“ „Wirklich, Zoro. Ich darf es nicht wissen.“ Traurig schloss der Vize seine Augen, zählte still bis drei, ehe er sich wieder erhob und zu dem Blonden sah. Dieser sah ihn mit seinen eisblauen Augen an, ruhig, flehend. „Ich weiß, wer es war. Du kannst es mir also sagen.“ „Dann vergiss es wieder. Schnell.“, bat Sanji und versuchte sich aufzurichten, doch der Schwertkämpfer war schneller und drückte ihn zurück in die Kissen. „Liegen bleiben. Sag mir, warum.“ „Das geht nicht.“ „Tu es.“ „Ich kann nicht.“ „Warum?“, fuhr Zoro den anderen wütend an. „Warum sagst du es mir nicht? Verdammt, Sanji, ich hab Angst um dich! Was, wenn sie es wieder versucht?“ Erstaunt sah der Blonde auf. So kannte er den Grünhaarigen ja gar nicht! Angst? Um ihn? Wenn er doch nur... Mühsam setzte er sich auf, ließ sich auch nicht wieder zurückdrücken. „Hör mir zu, Zoro. Bitte.“ Langsam regte dieser sich ab, sah den anderen nur stumm an. „Es ist eine Sache zwischen ihr und mir, okay? Ich hab den Kürzeren gezogen, weil ich im Moment meine Arme nicht bewegen kann. Aber ich will nicht, dass du dich einmischst. Das ist meine Angelegenheit, verstanden?“ Der Vize starrte ihn stumm an, versuchte herauszufinden, was der andere dachte. „Wieso willst du meine Hilfe nicht?“ „Weil ich sie nicht brauche.“ „Du wärst fast ersoffen!“ Ein Totschlagargument, ganz klar. Aber er würde Zoro nicht in Gefahr bringen, er würde die Sache allein zu Ende bringen. „Sie ist eine Freundin von dir, wenn nicht sogar die Frau deines Lebens. Du wirst dein Schwert niemals gegen sie erheben können. Bitte, du zerbrichst sonst daran...“ Er hatte stark, mutig, überlegen klingen wollen, doch wie Zoro hörte er auch selbst das Flehen in seiner eigenen Stimme. Mist, warum ausgerechnet jetzt? Der Schwertkämpfer überlegte noch einen Moment, schloss die Augen und wartete ab. Was sollte er tun? „Ich werde nicht daran zerbrechen.“ „Du kannst nicht gegen sie kämpfen. Sie zu töten wäre dir doch gar nicht möglich!“, widersprach Sanji, als der andere seine Augen wieder öffnete und den Blonden durchdringend ansah. „Das kann ich. Vergiss nicht, ich bin Kopfgeldjäger gewesen.“ „Das war eine Lüge. Du bist Pirat.“ „Und ein Mörder.“, fügte der Schwertkämpfer mit dunkler Stimme hinzu und berührte sanft Sanjis Hals. „Ich lasse nicht zu, dass mir irgendwer, auch, wenn es ein Bekannter oder gar Freund von mir ist oder war, mir das Wichtigste stielt.“ Er stand auf, ging aus dem Zimmer. Schloss die Tür und verriegelte sie von außen. „Zoro! Verdammt, mach die Tür wieder auf! Zoro!“ Sanji sprang aus dem Bett, schwankte erheblich und tapste zur Tür, doch sie war verschlossen. Wütend hämmerte er dagegen. „Tu das nicht! Bitte! ZORO!“ Doch der Angesprochene dachte gar nicht daran, auf den Blonden zu hören. Mit geschlossenen Augen stand er auf der anderen Seite, lehnte seine Stirn gegen die massive Holztür. „Es tut mir Leid Sanji, dass ich dir deinen Kampf nehme, aber sie ist eindeutig zu weit gegangen.“ „NEIN! ZORO! LASS MICH RAUS!“ Der Vize ging, ohne ein weiteres Wort. „ZORO!“ Kraftlos ließ der Verletzte den Arm sinken. Beide Arme brannten wie Freuer, pochten, als würde jemand mit einem Hammer darauf schlagen- Doch er spürte es kaum. Er wusste, was jetzt kommen würde. Zoro dachte immer noch, Kuina wäre hinter ihm, Sanji, her und nicht hinter ihm selbst. Wenn er jetzt zu ihr kam, würde sie ihn eiskalt abstechen, das wusste er. Entschlossen, das zu verhindern, trat er an das Fenster. Fest schlug er seine Gipsarme gegen die Holzwand, bis die Masse zu bröckeln begann und er seine Arme befreien konnte, Stück für Stück. Es tat höllisch weh, doch er verbiss sich jeglichen Laut, machte nur weiter. Dann stieg er zum Fenster hinaus, raus in die kalte Nacht. Über ihm strahlten schon die ersten Sterne, doch sie wurden dann und wann von dicken, schwarzen Wolken verdeckt, die sich über ihnen ausbreiteten. Auch der Mond tauchte nur hin und wieder auf. Und er wusste: Heute Nacht würde es zu Ende gehen. Kapitel 14: Final Fight ----------------------- Titel: Go away... Kapitel: 14.Final Fight Pairing: Altbewährt...^^ Disclaimer: *piep*? Kapitel 14 Die Nacht war klar und eiskalt. Er wusste automatisch, wo er hingehen musste. Es gab nur einen Ort, wo sie sich jetzt aufhalten würde, schließlich hatte auch sie ihre Ehre. Doch entgegen seiner Vermutung fand er Kuina nicht an Deck. Verwundert sah er sich um, lauschte. Stille. „Kuina, komm raus.“, sagte er leise. Wieder keine Reaktion. Wo konnte sie nur sein? Er wollte sie stellen, das wusste sie doch sicher auch! Und wenn er mit ihr kämpfen wollte... Plötzlich machte es klick. Er zuckte herum, starrte auf die Tür, aus der er gerade getreten war. Das ist meine Angelegenheit, verstanden? „Sanji...!“, flüsterte er halberstickt, wollte schon loslaufen, als er ein leises Geräusch vernahm. Hatte er sich doch getäuscht? „Kuina!“, reif er laut, doch statt der jungen Frau erschien der Blonde. „Nicht ganz., Zoro.“, keuchte dieser und kam auf ihn zu. „Sanji! Was...?“, fragte der Vize verwirrt, doch der andere schnitt ihm das Wort ab. „Sag mal, was fällt dir eigentlich ein, mich einzusperren?! Das ist meine Sache!“ Im selben Moment kam er vor dem Grünhaarigen zum Stehen und funkelte ihn böse an. Dieser wollte nicht beigeben, er wusste, dass Sanji in seinem Zustand keine Chance gegen die junge Blauhaarige hatte. „Red...“ „DENK erst gar nicht daran!“, schnitt der Blondschopf ihm wieder das Wort. „Sonst werde ich richtig wütend!“ „Wütend bist du sogar noch süßer als sonst.“ Völlig aus dem Konzept gebracht starrte der Kleinere den Anderen an. „Was?“ „Siehst du, schon bist du wieder ruhiger.“, grinste Zoro und kam auf Sanji zu, der ihn immer ihn immer noch anstarrte, als wäre er ein Außerirdischer. „Mach den Mund zu, mein Hübscher, und sieh zu, dass du wieder rein kommst. Ich knöpf mir jetzt unser Fräulein vor.“ Sanji erstarrte zur Salzsäule, als sich Zoro vorbeugte und ihm einen zarten Kuss auf die Lippen hauchte. „Verschwinde, Sanji. Ich will dich nicht verlieren.“ Ein Klatschen ließ sie beide zusammenfahren. „Süß.“, meinte sie sarkastisch und klatschte weiter in die Hände. „Was bekommen wir denn noch alles geboten?“ „Kuina...“, knurrte der Vize wütend. „Ja, ich bin es, Lorenor. Und?“ „Komm runter. Ich glaube, wir haben da was zu bereden.“ Fies lächelnd sprang sie von dem Dach von Namis Arbeitszimmer und landete katzengleich in einigen Metern Entfernung vor den beiden jungen Männern. Sanji wollte schon nach dem kleinen Dolch, den er vorsichtshalber eingesteckt hatte, greifen, als sich Zoro vor ihn schob und ihn somit aus dem Gefahrenfeld zog. „Nicht...!“, protestierte er schon, doch der Grünhaarige ließ keinen Widerspruch zu. „Versteck ihn ruhig, deinen Kleinen. Ich krieg ihn dennoch.“, schnurrte die Schwertkämpferin und kam provokanten Schrittes auf sie zu. In ihrer Hand blitzte ihr langes Katana. „Verrat mir, um was es geht.“, kam es bedrohlich von Zoro, der sich immer noch zwischen sie und Sanji stellte. Überrascht hob Kuina die Augenbraue, sichtlich amüsiert. „Wie, kleiner Koch? Du hast nichts gesagt? Ich hätte nicht gedacht, dass du auf mich hörst.“ Diesmal war es der Vize, der überrascht die Augenbraue hob. „Was geht hier vor?“ Süffisant lächelte sie, blieb in knapp einem Meter Entfernung vor ihm stehen. „Was hat er dir gesagt? Dass es dich nichts angeht? Dass es seine Angelegenheit ist? Und du glaubst das?“ Unsicher sah er sie an. Ob sie ihn anlog, doch er wusste bereits, dass es der Wahrheit entsprach. „Ich bin nicht wegen ihm hier. Ich müsste ihn eigentlich nicht töten. Dass ich es trotzdem tue, liegt an meinem eigentlichen Job.“, sagte sie und funkelte ihn an. „Und der bist du, Lorenor.“ Seine Augen weiteten sich, er drehte sich für einen kurzen Augenblick zu Sanji um, ehe er sich wieder an Kuina wand. „Ich?“ „Ja, du, Lorenor. Sprich dein letztes Gebet.“ Langsam hob sie ihr Schwert, richtete es auf Zoros Brust. „Warum, Kuina? Was habe ich dir getan?“ Einen Augenblick lang glaubte er, etwas in ihren Augen funkeln zu sehen. Sie... weinte? Es erstaunte ihn, er wollte sie nicht traurig sehen und kam einen Schritt auf sie zu. Sein Fehler. „Ich muss es tun. Sorry.“ So fest sie konnte stieß sie zu. Stieß durch sein Fleisch, spießte ihn regelrecht auf, stieß so tief, bis sie mit dem Griff direkt an ihm dran stand. Das Blut tropfte dick von der Klinge, als sie sie langsam wieder zurück zog. „Sie würden mich töten, wenn ich es nicht tue. Und meinen Vater.“ „Wer?“, fragte er, leise. „Black Wing.“, antwortete Sanji an ihrer Stelle. Er keuchte leise. „Sie waren es auch, die damals Eve töteten. Ist doch so, nicht wahr, Kuina?“ „Nein. Das war ich.“ Noch einmal holte sie aus, hatte ihren Irrtum bemerkt, als sie statt Lorenors Brust Sanjis Arm durchstoßen hatte. Zoro hielt ihn so gut es eben ging, versuchte ihn in Sicherheit zu bringen, als Kuina ein weiteres Mal zustieß. „Weg da!“, rief Sanji, doch Zoro war schneller. Er stieß den Blonden hart zur Seite, sodass dieser gegen die Reling prallte. Die beiden Schwertkämpfer gingen aufeinander los, Zoro zog ebenfalls sein Schwert. Schlag auf Schlag, Metall auf Metall. Sanji saß mit aufgerissenen Augen da, starrte zu ihnen herüber, ohne etwas machen zu können. Es war viel zu dunkel, um wirklich alles erkennen zu können- zeitweise verschwand einer der Kämpfer in der Dunkelheit und tauchte dann überraschend mit erhobener Klinge wieder auf. „Vorsicht!“, schrie Sanji, als Kuina hinter und nicht mehr vor dem Vize auftauchte und ihn zu erstechen schien. Zoro riss sein Schwert herum, sah gerade noch, wie das Mädchen auf ihn zuraste- dann war es still. Sie standen sich gegenüber, eng zusammen, fast wie ein Liebespärchen in Umarmung. Der Blonde wusste nicht, was er tun sollte- aufstehen? Langsam erhob er sich, ignorierte seine Schmerzen in den Armen, und kam langsam auf die beiden zu. Als sie plötzlich gemeinsam einknickten, rannte er los, ließ sich neben Zoro auf die Knie fallen. „Zoro!“, keuchte er erschrocken, als er das ganze Blut auf der Brust des Schwertkämpfers sah. „Oh mein Gott!“ Doch der andere schüttelte nur den Kopf, sah Kuina in die Augen, die ihn ebenso ansah. Eine Träne lief ihr über die Wange. „Ich hasste sie.“, sagte sie leise, mit belegter Stimme. „Ich hasste sie dafür, dass sie dich liebte. Dann hörte ich ein Gespräch zwischen meinen Eltern. Ich sollte den Dojo erben und weiterführen. Sie sollte einen jungen Mann heiraten, der auf sie aufpassen konnte. Dieser Mann...“ Sie hustete. Fing sich wieder. „Dieser junge Mann warst du. Klar, damals waren wir alle noch viel zu jung, aber meine Eltern wussten um deine Stärke, und sie wussten, dass Eve dich liebt. Also du.“ „Ich hätte sie nie geliebt, das weißt du.“ „Jetzt schon.“, seufzte sie leise. „Aber... jetzt....“ Sie hustete erneut, er gab ihr Halt. „Jetzt ist es zu spät.“ „Warum wolltest du mich töten?“ „Wegen Black Wing. Er ist Schwertkämpfer.“ „Wie wir?“, fragte Zoro sie. „Wie wir. Nur... gegen dich hat er verloren.“ „Er hat schon gegen mich gekämpft?“ „Ja, und du hast ihn ordentlich fertig gemacht!“ Sie grinste. Hustete erneut. „Das konnte er dir nicht verzeihen, aber er wusste ganz genau, dass er gegen dich keine Chance hatte. Deshalb hat er mich auf dich angesetzt.“ „Was hast du mit ihm zu tun?“, wollte der Vize von ihr wissen. Traurig sah sie ihn an. „Wegen Eve. Er weiß, dass ich sie getötet habe, und er hat mich aufgenommen. Ich bin sein Schützling, ich verdanke ihm mein Leben. Und er kennt unsere gemeinsame Vergangenheit...“ Plötzlich sackte sie weiter zusammen, sank völlig zu Boden. „Kuina!“ Er legte seine Hände über sie, hielt ihren Nacken gestützt. „Hör mir zu, Lorenor! Hör mir genau zu!“ Er nickte. „Bitte... Bitte finde ihn! Und sage ihm, dass ich....“ Sie hustete, so stark, dass sie sekundenlang nicht aufhören konnte. „Sag ihm, dass es mir Leid tut. Ich weiß, dass ich ihm alles zu verdanken habe. Aber... ich konnte nicht! Dafür liebe ich...“ Ihre Stimme erstarb. Zoro sah erschreckt auf, nahm ihr Gesicht in seine Hände. Sie schluckte schwer, riss sich dann aber zusammen. „Es tut mir alles so schrecklich Leid, Lorenor. Bitte, pass auf deinen Kleinen da gut auf.“ Mit einem Kopfnicken deutete sie auf Sanji, der sie verwundert ansah. „Und du, kleiner Koch, mach Lorenor glücklich. Versprochen?“ „Ja, Kuina. Das werde ich.“, versprach der Blonde ihr und nahm ihre Hand. „Lorenor...“ „Ich weiß. Es hätte ganz anders kommen können.“ Er beugte sich herunter, küsste sie kurz auf die Lippen. Als er sich wieder erhob, bemerkte Sanji eine leichte Blutspur auf seinen Lippen. Sie starb. „Ich liebe dich, Lorenor Zo...“ Ihre Stimme erstarb, ihr Kopf sank haltlos zurück. Das letzte Fünkchen Licht in ihren Augen war erloschen. „Ja. Ich weiß.“ Vorsichtig legte er sie zu Boden, schloss ihr die leeren Augen. Für kurze Zeit hatte er die Frau, die er einst geliebt hatte, wieder gefunden. Und nun war sie in seinen Armen, durch sein Schwert gestorben. Dafür hasste er sich, er wollte sich... „Nein, Zoro. Lass sie alleine gehen.“ „Sanji...“ Die Hand, die er auf seiner Schulter spürte, zitterte, das Gesicht, in das er sah, war verdreckt und zeichnete den Schmerz, doch der Blonde lächelte. „Gott, deine Arme...“, meinte der Vize erschrocken, als er bemerkte, wie Sanjis Arme kraftlos nach unten sackten, doch Sanji schüttelte nur den Kopf. „Lass gut sein.“ „Du wirst sie vielleicht verlieren.“ „Das macht mir nichts. Hauptsache, dir geht es gut.“ „Du Idiot!“, fuhr er ihn wütend an, stand auf und zog ihn mit sich, schloss ihn fest in seine Arme. Der Blonde lächelte nur schmerzverzerrt, aber glücklich. „Lass uns wieder rein gehen.“, schlug er erschöpft vor. „Gleich.“, meinte Zoro, ließ ihn kurz los, ehe er sich zu der jungen Frau beugte, sie sanft in seine Arme schloss. Er trug sie nach oben, in Namis Arbeitszimmer, wo er sie auf die Kissen legte, die ihre Navigatorin dort angesammelt hatte. „Bye, Kuina. Danke, dass ich dich nochmal sehen durfte.“, flüsterte er, fuhr ihr ein letztes Mal über die Wange, strich dabei eine Strähne aus ihrem Gesicht und stand wieder auf, um zu dem Blonden zurück zu gehen. Dieser stand immer noch an Ort und Stelle, hatte sich nicht gerührt. „Es ist vorbei, nicht?“, fragte er leise. Zu gerne hätte Zoro ja gesagt, doch er wusste, dass das eine Lüge war. Es war noch lange nicht vorbei, doch das sagte er ihm nicht. „Vielleicht. Lass uns gehen.“ Leise schlichen sie über den Flur, wollten keinen Lärm veranstalten, sodass die anderen weiterschlafem konnten. „Soll ich Chopper wecken?“ „Nein, das machen wir alles Morgen früh.“, entgegnete Sanji. „Ich will jetzt schlafen.“ „Lass mich wenigstens deine Wunde abbinden.“ Sanji gestattete es ihm, biss die Zähne zusammen, als Zoro, wenn auch ganz vorsichtig, seine Arme berührte und so eine Welle spitzer Stiche durch seinen Körper jagte und verkniff sich jeglichen Laut, der über seine Lippen kommen wollte. Der Schwertkämpfer bemerkte es natürlich trotzdem, legte schneller einen Verband um die offene Fleischwunde, ehe er noch einmal sanft über den hellen Stoff fuhr. „Besser?“, fragte er. „Geht schon.“ Für einen kurzen Augenblick schwiegen sie, und Zoro, der sich schuldig fühlte, hob die Hand, um durch das blonde Haar des vor ihm Sitzenden zu fahren. Sanji schloss lächelnd die Augen, ehe er ihn wieder ansah. „Schon okay, Zoro. Es geht mir wirklich gut.“ „Lass uns schlafen gehen.“ Als sich Zoro in seine Hängematte legen wollte, zu fertig, um noch über andere Dinge nachzudenken, sah er im Augenwinkel, wie der andere versuchte, das Shirt über seinen Kopf zu ziehen. „Warte, ich helf dir.“ Er ging auf den Blonden zu, legte wieder dessen Arme auf seine eigenen Schultern und zog ihm das Shirt aus. Das Kleidungsstück ließ er achtlos fallen, es war egal. Die beiden sahen sich in die Augen, dachten beide über das nach, was geschehen war. „Gute Nacht, Sanji. Schlaf gut.“, meinte Zoro, unterbrach diesen Augenblick der Zweisamkeit und trat einen Schritt auf den Blondschopf zu. Erst zögerte er noch, war sich nicht sicher, ob es richtig war, als Sanji auffordernd die Augen schloss und sich ein wenig zu ihm reckte. Zärtlich küsste Zoro ihn, legte eine Hand in den Nacken des Blonden und hielt mit der anderen seine Hüfte, ehe er sich löste und zurücktrat. „Schlaf du auch gut, Zoro.“ Er biss sich auf die Lippe. „Es war richtig, was du getan hast. Sie hätte es sonst selbst tun müssen.“ Der Vize hielt mitten in der Bewegung inne, drehte sich wieder dem Koch zu. Traurig lächelnd sah er ihn an. „Das weiß ich nicht. Vielleicht hätte es auch eine andere Möglichkeit gegeben.“ „Nein, hätte es nicht. Du hast sie gerettet.“ Nickend wand sich der Schwertkämpfer wieder seiner Hängematte zu. Zog sich gerade noch sein Shirt über den Kopf und legte sich erschöpft rein. „Nacht.“ „Nacht.“ Es wurde still. Beide lauschten auf das Atmen des anderen. Zu gerne hätte Zoro den andern bei sich gehabt, ihn in den Armen gehalten und nie wieder losgelassen... Er war sein Schatz, den er nie wieder hergeben würde. Und doch war er so fern... „Zoro?“ Die Stimme war kaum mehr als ein leises Flüstern, doch der Angesprochene hatte sie klar und deutlich gehört. „Ja?“ „Kann ich zu dir?“ Lächelnd sah der Schwertkämpfer auf. „Ja.“ Er hörte, wie Sanji leise von seiner Hängematte aufstand, über den Holzboden schlich und schließlich vor ihm stand. Er setzte sich rückwärts auf das hängende Bett, wollte sich schon langsam rückwärts sinken lassen, doch der Vize hatte gesehen, wie schlecht es dem andern ging, deshalb setzte er sich schnell auf, legte vorsichtig die Hände auf Sanjis Hüfte und zog ihn sanft zu sich zurück. Dieser lächelte ihn dankbar an, ließ sich von Zoro zu sich ziehen und legte sich nah an ihn- die Hängematte war für zwei doch ziemlich eng, aber das machte ihnen eigentlich überhaupt nichts. „Autsch!“, fluchte der Blonde leise, so, wie er lag, tat es seinen Armen nicht gerade gut. „Warte.“ Zoro legte seinen Arm in Sanji Nacken, zog ihn auf sich, sodass der Kopf des Blonden auf Zoros Schulter und gegen seinen Hals sank und zog die Decke über sie beide. „Danke, Zoro. Nacht.“ „Schlaf gut.“ Zusammen legten sie sich in Zoros Hängematte, aneinandergekuschelt schliefen sie ein. Kapitel 15: Black Wing ---------------------- Titel: Go away... Kapitel: 15. Black Wing Pairing: *smile* D: Denkts euch doch selbst!^^ Kapitel 15 Der nächste Morgen brachte ein heilloses Chaos mit sich. Zuerst traf Ruffy den Vize und den Koch in einer Hängematte an, dann fand Nami in ihrem Zimmer die tote junge Frau, Chopper traf den Blonden ohne seine Gipse an und zu allem Überfluss entdeckte Lysopp am Morgen schwere Schäden an Deck, verursacht durch Schwerthiebe. Und als ob das nicht alles genug wäre, kam Robin in die Küche, als Zoro gerade unter Sanjis Anleitung Frühstück zubereitete. „Du hast da was am Hals, Zoro.“ „Mh?“, fragte er verwundert und hob die Hand. „Ja, genau da, warte mal.“ Sie kam auf ihn zu, sah sich das genauer an, fuhr auch mit der Hand darüber, ehe sie den Kopf schüttelte. „So kriegst du den nicht mehr weg. Sanjis Knutschfleck bleibt.“ Die beiden liefen kanllrot an, sahen sich verstohlen in die Augen. Duuuuu.....!!!!, drohte Zoro in Gedanken, doch der Blonde zuckte nur unschuldig mit den Schultern und formte mit den Lippen ein „Tschuldigung“. Nach dem Frühstück, das, was die meisten von ihnen verwunderte, wirklich gut schmeckte- nach einer Bemerkung Namis, das Essen könne nie und nimmer von Zoro stammen, schließlich würden sie ja alle noch leben, hatte sich Sanji zwischen sie und den wütenden Vize werfen müssen, um größeres Unheil zu vermeiden- ging der Schwertkämpfer alleine nach oben in Namis Arbeitszimmer. Dort lag sie. Genau so, wie er sie in der Nacht niedergelegt hatte. Ihre Augen waren geschlossen, wenn man einmal von der Wunde auf ihrer Brust und dem vielen Blut absah, auch dem, das ihr aus dem Mundwinkel lief, hätte man meinen können, sie schliefe, so friedlich lag sie dort. Es kam nicht häufig vor, das wusste er am Besten, dass ihm die Tränen kamen, doch in diesem Moment, als er dort vor ihr stand, auf ihren toten Körper blickte, spürte er, wie einzelne Tränen seine Wangen herunter liefen. Er war nicht im Stande, sie wegzuwischen, ließ es einfach geschehen, während er daran dachte, dass die Frau, die er einst geliebt hatte, eben einfach so für ein paar Tage da gewesen war, die Frau, die er all die Jahre für tot gehalten hatte- sie war durch seine Hand gestorben. Kraftlos sank er in sich zusammen, er lehnte sich gegen die Wand neben der Tür, stellte die Füße auf und versteckte sein Gesicht in seinen Händen, während er seine Ellbogen auf seinen Knie abstütze. „Gott... Warum nur? WARUM?!“, schluchzte er leise, wischte sich über die Augen, doch es half alles nichts. Kuina war tot, und er war ihr Mörder. Das Wort hallte immer und immer wieder in seinem Kopf, drohte ihn zu sprengen, wenn er weiter daran dachte. Er hatte sie umgebracht! Den Menschen, der ihm einst so viel bedeutet hatte! Einfach so- er hatte zugestochen und seine Freundin aufgespießt! „Sie ist eine Freundin von dir, wenn nicht sogar die Frau deines Lebens. Du wirst dein Schwert niemals gegen sie erheben können. Bitte, du zerbrichst sonst daran...“ Das hatte Sanji ihm gesagt. Und er? Er hatte dagegen gehalten, behauptet, es würde ihm nichts ausmachen, schließlich sei er so oder so ein Mörder und könne sie töten, ohne, dass er daran zerbrechen würde. Jetzt spürte er, dass es eben nicht so einfach war, wie er behauptet hatte. Gott, verdammt- es ging hier um Kuina! Wieso ausgerechnet sie? Wieso war sie bloß zu diesem verdammten Black Wing gekommen? Wäre er nicht da, würde sie noch leben! Wenn du nicht wärst, hätte Black Wing sie gar nicht auf dich ansetzen müssen, Alter. Niedergeschlagen ließ er den Kopf zurück gegen das Holz sinken, schlug ihn immer wieder dagegen, bis er sich fast selbst das Bewusstsein nahm, was aber verhindert wurde. „Ich hatte dich gewarnt. Warum nur hörst du nie auf mich, Zoro?“ Zärtlich nahm Sanji ihn in die Arme, wenn auch ein wenig umständlich, denn er trug wieder Verbände, wenn auch nur aus Stoff, alles andere hatte der Koch dem kleinen Elch verboten- für den Fall, dass er wieder über Bord gehen sollte. Doch im Endeffekt schaffte er es, den Kopf des anderen an seine Brust zu ziehen und dem Vize sanft über den Rücken zu streichen. „Vergiss es, Zoro. Du hast sie erlöst.“ „Ich habe sie getötet!“, meinte dieser nur mit tränenerstickter Stimme. Bei jedem anderen wäre der Schwertkämpfer aufgesprungen, hätte sich schnell über die Augen gewischt und ganz normal geklungen, doch bei Sanji war das anders. Schon damals, als sie beim Dojo gewesen waren, hatte er seine Tränen nicht vor dem Blonden versteckt, und auch heute würde er dies nicht tun. „Scheiße, Sanji- Kuinas Blut klebt an meinen Händen!“ Überrascht sah er auf, sah durch den leichten Tränenschlieer hindurch, als der Blonde plötzlich seine Hand nahm und sie vorsichtig küsste. „Dann lass es mich von deinen Händen waschen.“, flüsterte Sanji leise und setzte einen Kuss neben den anderen, während Zoro ihn nur verwirrt ansah. „Warum tust du das? Ich bin ein Mörder!“, meinte er, doch seine Stimme hatte sich wieder beruhigt, der Schwertkämpfer hatte sich wieder unter Kontrolle. „Das ist mir gleich. Du bist alles für mich, Lorenor Zoro.“ Sanji spürte, wie der andere zusammen zuckte. War es doch falsch gewesen, ihm seine Gefühle zu gestehen? War es zu früh? Er wusste ja selbst nicht einmal, ob das, was er da empfand, Liebe war, oder einfach nur gute Freundschaft. Dass er sich zu dem Vize hingezogen fühlte stand außer Frage- aber mehr? Er hatte Nami gefragt, die es sich sowieso schon gedacht hatte, dass da etwas im Busch war, doch auch sie hatte ihm keine vernünftige Antwort bieten können. „Hör ausnahmsweise mal auf dein Herz, und schalt mal den Verstand ab.“, hatte sie ihm nur geraten und ihre Hand in Höhe seines Herzens auf seine Brust gelegt. „Denk an ihn. Und was fühlst du?“ Er hatte sich den jungen Schwertkämpfer ganz genau vorgestellt, seine Stimme, seine Augen, seinen Geruch... „Fühlst du es?“, hatte sie geflüstert. „Dein Herz schlägt ganz schnell. Also hör auf es.“ Dann war sie gegangen, allein, und hatte ihn mit geschlossenen Augen stehen lassen. Unglaublich, aber sie hatte Recht gehabt- er hatte nur eine einzige Sekunde lang Zoro vor seinen geschlossenen Augen sehen müssen, und sein Herz hatte angefangen zu rasen. Liebte er ihn? „Sorry, Sanji. Du weißt, dass ich dich auch mag- aber ich muss mein Versprechen halten.“ Verwirrt sah der Blonde auf. „Welches Versprechen?“ „Ich muss Black Wing finden.“ Erschrocken schnappte der Koch nach luft. „Er bringt dich um!“ „Er hat schon einmal verloren.“ „Aber diesmal...“ Er biss sich auf die Lippen. Sah unsicher zu der toten Kuina, dann wieder zu Zoro. Dieser hatte seinen Blick bemerkt und nickte. „Ich weiß. Er wird mich dafür töten, dass ich sie ihm genommen habe.“ „Es wird kein fairer Kampf sein, das weißt du! Wenn du freiwillig zu ihm gehst, bringt er dich kaltblütig...!“ Weiter kam er nicht, denn der Vize hatte ihm sanft die Hand auf den Mund gelegt. „Natürlich weiß ich das. Aber ein Versprechen ist ein Versprechen, nicht?“ Er brauchte nicht lange zu überlegen. „Dann komme ich mit.“, sagte Sanji entschlossen. „Wirst du nicht.“ „Ein Versprechen ist ein Versprechen!“, wiederholte der Blondschopf des anderen Worte. Verblüfft sah der Schwertkämpfer ihn an. „Welches...?“ „Ich habe ihr versprochen, dich glücklich zu machen.“ „Das tust du, wenn du hier bleibst- und weiter lebst.“ „Und du hast versprochen, auf mich aufzupassen!“ „Hier bist du in Sicherheit.“ Sanji wusste, dass das an sich stimmte. Trotzig stand er auf, wankte, weil er nicht gleich das Gleichgewicht fand, ehe er beleidigt aus dem Zimmer stapfte. „Versprochen ist Versprochen!“, rief er noch, ehe die Tür ins Schloss fiel. „Ja...“ Noch am selben Tag liefen sie eine kleine Insel an, die ihnen allen nur zu gut bekannt war. Hier sollte Kuina begraben werde, neben ihrer Schwester. Als Zoro das Dojo betrat, kam der Vater der Zwillinge freudig auf ihn zu. „Lorenor Zoro! Schön, dass du kommst! Wir haben uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen!“ Doch der Schwertkämpfer sah ihn nur an, versuchte, seine Traurigkeit nicht allzu offentsichtlich zu zeigen, doch ein Schwertkämpfer hat die Gefühle seinen Gegenübers vor sich wie ein offenes Buch, deshalb fragte der Besitzer ihn, was passiert wäre. Es dauerte lange, mehrere Stunden, um alles zu erklären, alles zu erzählen, und schließlich endete der Vize damit, dass er seine Bitte aussprach: er wollte Kuina neben Eve begraben, eigenhändig. Damals war er noch zu jung gewesen, heute würde er es nicht anderen überlassen. Kuinas Vater nickte nur, gefasst, doch auch Zoro als Schwertkämpfer erkannte den Graben, der sich in dem alten Mann aufgetan hatte. „Es wäre ihr Wunsch gewesen, dass du es machst.“ Zwei Tage später war es soweit. Alle aus dem Dojo, die sie irgendwie gekannt hatten, waren gekommen, viele der Kämpfer, die damals mit ihr gekämpft hatten und die Zoro und ihr Vater auf die Schnelle finden konnten, waren gekommen, um der jungen Schwertlämpferin die letzte Ehre zu erweisen. „Sensei?“ Auch nach all den Jahren sprach Zoro seinen Lehrmeister ehrwürdig mit der Bezeichnung an- er würde es immer tun. „Ja?“ „Wussten Sie, wo Kuina lebte, Sensei?“ „Ja.“ Verblüfft sah der Schwertkämpfer ihn an. Mit dieser Antwort hatte er eigentlich weniger gerechnet! „Wieso haben Sie sie nicht zu sich geholt?“ „Sie wusste es nicht. In ihrem Bild war ich der trauernde Vater, der seine Töchter verloren hatte und deshalb umso erpichter auf der Suche nach einem ehrbaren Nachfolger war.“ „Sie hätten sie dennoch zurückholen können! Black Wing...“ „Ah, ich verstehe, worauf du hinaus willst. Doch es hätte keinen Sinn gehabt, Lorenor. Sie hätte sich geweigert.“ „Wieso sollte sie?“ „Weil sie ihn liebte.“ Der Unterkiefer des Vizen sank ins Bodenlose. „Sie hat... was?!“ Ihr Vater nickte. „Ja, sie liebte ihn. Doch auch, wenn ich sie an ihn verloren hatte, wusste ich dennoch immer, dass es ihr gut ging. Er achtete sie, wollte sie sogar zu seiner Frau nehmen.“ Zoro schluckte hart. Er hatte nicht nur Kuina getötet, er hatte die Verlobte eines verdammt gefährlichen Schwertkämpfers des Lebens beraubt. Und er war es, der dem Verlobten die Nachricht überbringen musste. Verdammt, Alter, diesmal sitzt du richtig tief in der Scheiße. Da kommst du nicht mehr so leicht raus. „Sensei, ich habe eine Bitte an Sie.“ „Ich kann es dir nicht sagen.“ „Wieso nicht? Verstehen Sie mich doch, es war ihr Wunsch...“ „Du wirst sterben, Lorenor. Das weißt du.“ Stumm nickte er. „Ja. Dessen bin ich mir bewusst.“ „Und du willst trotzdem zu Black Wing?“ Wieder nickte der Vize, sah seinem Lehrmeister fest in die Augen. „Ich habe es ihr versprochen.“ „Warum?“ Die Frage überraschte ihn. „Was meint Ihr, Sensei?“ „Ich frage, warum du ihr diesen Wunsch erfüllen willst, der dich dein eigenes Leben kostet wird.“ Es war nur ein leises Zischen, doch beide Schwertkämpfer hoben den Kopf und sahen zu der Tür aus Reispapier und leichtem Bambusholz, die sich geöffnet hatte. „Schuld. Rache. Und unbegreiflich große Dummheit.“ Mit einem verachtenden Schnauben drehte sich Sanji wieder um und verschwand, die Tür hinter sich zuziehend. „Sanji...“ Lange sah Zoro ihm nach. Er wusste, dass er den Blonden verletzte, doch es ging nicht anders. Würde er nicht gehen, würde er sein Versprechen brechen. Würde er Sanji mitnehmen, würde er ihn in Gefahr bringen- in Lebensgefahr. Das konnte er nicht zulassen. „Der Junge hat Recht, Lorenor. Es ist unglaublich dumm, was du da vorhast. Aber meinen Segen hast du- unter einer Bedingung.“ „Welcher, Sensei?“ Kuinas Vater erhob sich, ging auf den kleinen Altar zu, der an der Wand gegenüber der Tür stand, und zündete jeweils eine Kerze vor den Bildern seiner beiden jungen Töchter an. Die Bilder waren aus früher Zeit, beide noch keine acht Jahre alt. Kuina hob ihr langes Schwert, jenes, das nun Zoro besaß. Ihr Vater schloss kurz die Augen, neigte für einen Moment den Kopf. Der Rauch schlängelte sich wie eine graue, sich bis ins Unendliche windende Schlange in die Luft hinauf, ehe er das Streichhölzchen weglegte und sich wieder dem jungen Schwertkämpfer zudrehte, der ihn immer noch fragend ansah. „Versprich mir, dass du wiederkommst.“ Kapitel 16: Meine Seele brennt... --------------------------------- Titel: Go away... Kaptel: 16. Meine Seele brennt... Pairing: S x Z D: Like the first... Kapitel 16 Vier Tage war es nun her, seid Kuina neben ihre Schwester zur Ruhe gelegt worden war. Drei Tage, seid er mit Ruffy darüber gesprochen hatte, dass er gehen und Black Wing suchen würde. Der Käpt’n hatte es ihm zugestanden. Zwei Tage, seid er alle seine Sachen gepackt hatte und auf ein Boot, das ihm Kuinas Vater überlassen hatte, gebracht hatte. Gestern hatte er mit allen den Abschied gefeiert. Und seid heute war er alleine unterwegs, unterwegs zu der Insel, auf der sich Kuinas Verlobter aufhielt. Der Wind blies nicht allzu gut, wenn es nicht besser würde, würde er sich auf die Jagd nach Meerestieren machen müssen, um die Tage zu überleben. Wasser hatte er genug dabei, das hätte sogar für drei gereicht. Müde lehnte er seinen Kopf gegen den Holzmast, sah in den klaren, blauen Himmel hinauf. Das Steuer befand sich hier draußen, unter Deck, wenn man das bei diesem kleinen Boot so sagen konnte, gab es eine kleine Kajüte, in die er sich heute Abend legen wollte, doch am Tag musste er auf den Kurs achten- zum ersten Mal wurde ihm bewusst, dass sie alle wohl ziemlich aufgeschmissen gewesen wären, hätten sie Nami nicht an Bord gehabt. Nami... und die anderen... er vermisste sie schon jetzt, dabei war er gerade erstmal ein paar Stunden allein unterwegs. Ganz besonders ein gewisser Blondschopf fehlte ihm. Wie gerne hätte er ihm gesagt, wie sehr er ihn mochte. Dass er sich keine Sorgen machen müsse, weil er, Zoro, bald zu ihnen stoßen würde. Doch er wusste fast genauso gut wie sie, dass das nur sehr unwahrscheinlich war. Und dann... wehmütig dachte er daran, wie sehr er ihn heute Morgen am Hafen vermisst hatte, doch Robin hatte nur eine Hand auf seine Schulter gelegt und gemeint, es würde wohl besser sein, wenn er nicht käme. Sie wusste es auch schon längst, nur die Jungs waren mal wieder etwas schwer von Begriff. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass sie beide, Lorenor Zoro und Sanji, selbst nicht wussten, was los war. Es war zum Verzweifeln! Immer und immer wieder versuchte er sich auszumalen, was geschehen würde, wenn er auf Black Wing traf. Sie hatten sich schon einmal getroffen und auch duelliert, und allem Anschein nach war er als Sieger aus diesem Kampf hervor gegangen, was ihn zu der Frage brachte, warum der Kerl überhaupt noch lebte, doch das war nicht weiter wichtig, wichtig war nur, dass er es tat. Was sollte er ihm sagen? „Äh, sorry, aber ich hab deine Freundin versehentlich umgebracht?“ Das war mehr als unangebracht, dessen war er sich bewusst. Aber er konnte auch nicht hingehen und sagen „Kuina hat sich gewünscht, dass du weißt, dass es ihr Leid tut, aber sie ist gestorben, sorry, aber ich musste, sonst hätte sie mich gekillt.“? Zum Verzweifeln! Träge schloss er die Augen. Nur einen Moment...., dachte er noch, da war er schon eingeschlafen. Aus seinem „Moment“ wurden fast drei Stunden, die er halb schlafend, halb dösend auf seinem kleinen Schiff verbrachte. Geweckt wurde er von der untergehenden Sonne, die sich rötlich von dem blauen Meer abhob. Gähnend streckte er sich, rieb sich kurz die Augen. Sein Magen knurrte hörbar, er würde sich wohl eins der Brote, die Nami ihm gemacht hatte, essen, und dazu eine Flasche Rum, beschloss er für sich und machte sich auf den Weg nach unten. Er musste auch nicht lange suchen, dann ging er auch schon mit einem Teil seines Proviants wieder nach oben und überprüfte den Kurs, der, zu seiner Verwunderung, noch stimmte. „Wenigstens etwas...“, murmelte er und biss herzhaft in sein Brot. Gar nicht mal schlecht, bemerkte er und aß auf. Auch die Flasche leerte sich merklich. Der Himmel verdunkelte sich immer mehr, bis er nur noch das Mondlicht und das der Sterne zur Verfügung hatte. Eigentlich konnte er noch eine Weile weiterfahren, er war ja noch putzmunter, doch er würde ankern. Morgen war auch noch ein Tag, und so, wie ihm Kuinas Vater es ausgerechnet hatte, würde er sechs bis sieben Tagen brauchen, bis er die Insel erreichte. Da er sich mit Karten nicht besonders gut auskannte, hatte ihm Nami einen Lockport besorgt, dem er jetzt ohne Schwierigkeiten folgen konnte. Er zog die Segel ein, klemmte das Steuer ein und setzte sich dann mit seiner Flasche an Deck, um in den sich langsam verfärbenden Sternenhimmel hinauf zu sehen. Irgendwo da draußen ist er. Vielleicht sieht er auch gerade in den Himmel... Er wollte es sich nicht eingestehen, aber im Innersten wusste er verdammt nochmal ganz genau, was Sache war. Das erschreckte ihn einerseits- andererseits war er glücklich. Mit dem einzigen Haken, dass er dem Blonden niemals sagen würde, dass er mehr als nur Freundschaft empfand. Aber wenn ich ihn wiedersehe..., dachte er sich. Wenn... Wie unwahrscheinlich. Seufzend lehnte er seinen Kopf an das noch von der Sonne aufgewärmte Holz, sah weiter in die Nacht und trank immer wieder an seiner Rumflasche, bis sie plötzlich leer war. „So’n Mist...“, grummelte er und stand auf, um sich eine neue zu holen. Ein leises Geräusch ließ ihn innehalten. Was war das? Woher kam das? Wie eine Katze schlich er über das Deck, die Ohren gespitzt, ob er noch etwas hören konnte. Da, wieder. Was war das, zum Teufel? Da war jemand unter Deck. Eine böse Ahnung beschlich ihn- war jemand, ohne seines Wissens, während er schlief an Deck gekommen? Womöglich jemand, der jetzt unten an seinem Bett wartete und ihn töten würde, sobald er sich schlafen legte? Um dann die ganz fette Kohle für seinen Kopf abzuräumen? Seine Schwerter lagen unten, er war also unbewaffnet. Trotzdem würde er nach unten gehen und, sollte sich sein Verdacht bestätigen, den Angreifer aus dem Weg räumen- und sich selbst nicht abmurksen lassen. Toller Plan, Alter, ich muss schon sagen. Halt die Klappe. Vorsichtig, darauf bedacht, selbst keine Geräusche zu machen, schlich er an die Treppe. Stufe um Stufe stieg er herunter, jederzeit bereit, blitzschnell zu handeln. Doch er erkannte niemanden. War das Geräusch bloß Einbildung gewesen? Er blieb stehen. Atmete ganz ruhig. Flach. Bis er seinen eigenen Atem nicht mehr hören konnte. Dafür aber den des anderen. Rasend schnell wand er sich um, erkannte im fahlen Mondschein die Kontur eines Anderen, doch bevor er ihn eigentlich ausgemacht hatte, hatte er ihn schon gepackt und rumgerissen. Im nächsten Moment landete der Eindringling auf dem Boden, Zoro legte seinen Arm so über den Hals des Liegenden, dass dieser keine Möglichkeiten zur Flucht mehr hatte. Festgenagelt blieb der andere liegen. „Au! Geh runter von mir!“ Verwirrt sah der Schwertkämpfer runter. Das durfte doch nicht wahr sein... „Sanji?“ „Natürlich! Wer denn sonst? Und jetzt lass mich los!“, knurrte der Blondschopf und versuchte, sich vom Grünhaarigen zu befreien. Dieser riss ihn hoch, stellte ihn auf die Beine. „Verdammt, du Spinner! Was tust du hier?“ „Ich hab dir gesagt, dass ich mitkomme.“ „Und ich hab dir gesagt, dass du das lassen sollst!“ „Ich wird mein Versprechen einlösen!“, meinte Sanji laut und funkelte ihn an. Unsanft packte Zoro ihn am Hemdkragen, riss ihn vor und verpasste ihm eine, dass der Blonde erst einmal Sterne sah. Verdutzt sah dieser den Älteren an, ehe Zoro ihn, mittlerweile abreagiert, zu sich zog und fest in die Arme schloss. „Du bist so ein Idiot! Verdammt, du bist so blöd!“, fluchte und hielt Sanji an sich gedrückt. „Ich weiß.“, seufzte Sanji. „Und deshalb bin ich auch hier.“ Die Hände des Schwertkämpfers rutschten nach oben, bis sie das Gesicht des Kochs hielten. Lange sahen die grünen Augen nur das helle Blau, ehe Sanji seine Hände hob und auf die des Kämpfers legte. „Du hast mir ganz schön gefehlt.“ „Du mir auch.“, gestand Zoro, ehe er Sanjis Gesicht ganz nah zu sich zog. „Ich hab dich so vermisst...“ Vorsichtig küsste er ihn. Sanji überlegte nicht, erwiederte einfach den Kuss. Als sie sich wieder lösten, bemerkte der Blonde ein Glitzern in Augen des anderen. „Zoro?“, fragte er leise, doch dieser schüttelte nur den Kopf und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. „Nichts.“, gab er zurück. „Ich seh’s doch.“ „Du irrst dich.“ Entschlossen herauszufinden, was den Schwertkämpfer so traf, löste er sich vollends von ihm, trat ein, zwei Schritte zurück und sah ihn undefinierbar an. Er neigte seinen Kopf leicht zur Seite, sein Gesicht spiegelte Ratlosigkeit, Enttäuschung, ein fragender Ausdruck huschte hinüber. Der Vize war leicht entsetzt, starrte Sanji nur lange an. „Warum guckst du so?“, wollte er schließlich wissen. Als der Blonde keine Antwort gab, sondern nur niedergeschlagen den Kopf sinken ließ, seufzte Zoro auf und kam zu ihm herüber. „Hör mal, Sanji...“, sagte er und legte seine Hand auf dessen Schulter. Augenblicklich zuckte der junge Koch zurück, trat wieder zwei Schritte nach hinten und hob den Blick. Was der Schwertkämpfer dann sah, verschlug ihm vollends die Sprache. Die Traurigkeit, die in den hellen blauen Augen lag, schrie förmlich nach ihm, es lag ein so tiefer Schmerz in ihnen, dass Zoro sich wünschte, er könne seine Augen vor ihnen verschließen, um den Anblick nicht länger ertragen zu müssen. Doch er sah weiter zu ihm herüber, sah weiter den Blondschopf an, der leicht den Kopf schüttelte und sich dann abwand, um Richtung Deck zu gehen. „Warte!“, rief Zoro ihm schnell nach. Sanji blieb stehen. Wartete. „Du darfst nicht hier sein.“, erklärte der Vize ihm leise. „Du musst zurück zu den anderen. Sie suchen dich bestimmt schon.“ „Robin weiß es.“ Es überraschte den Grünhaarigen wenig, ihr Worte waren ihm von Anfang an seltsam vorgekommen. „Ich bringe dich trotzdem zurück.“ „Warum?“ Es war kaum merhr als ein Flüstern gewesen, doch die Art und Weise, wie der Blonde es gesagt hatte, ließ etwas in Zoro schmerzlich aufschreien. „Warum kann ich nicht bei dir sein? Wieso schickst du mich weg?“ „Du würdest sterben.“ „Ist dir meine Gegenwart so sehr zuwider?“ Erschrocken starrte Zoro zu Boden. „Bin ich dir so lästig?“ Glaubte er das wirklich, was er da sagte? Das konnte doch nicht sein Ernst sein! „Wieso hasst du mich so?“ Es tat weh, Gott, es tat so verdammt weh. Wenn er gekonnt hätte, hätte er laut aufgeschrieen. So aber verhielt er sich ruhig, versuchte, die Schmerzen zu verdrängen. „Glaubst du das wirklich?“, fragte Zoro leise. So, wie sie im Dunkeln des Zimmers standen, hätte man nicht meinen können, dass sie sich eben noch geküsst hatten. Sanji hatte dem anderen den Rücken zugekehrt, wollte nicht in seine Augen sehen müsen, weil er wusste, dass er dort alle Antworten finden konnte. „Danke...“, kam es leise von Sanji. Zoro horchte auf. „Ich hab es eigentlich von Anfang an gewusst. Es war ja nur ein Spiel, ein Test, wie weit wir beide gehen würden. Ich geh nach Hause zurück.“ Ehe der Vize etwas erwiedern konnte, schritt der Koch erhobenen Hauptes die Treppe nach oben. Niedergeschmettert ließ Zoro sich sinken, setzte sich auf die Bettkante und ließ den Kopf auf seine Knie sinken. Verdammt, wieso hatte er das gesagt? Er hatte sich doch so sehr nach dem Blonden gesehnt, wieso hat er ihn jetzt nicht aufgehalten? Ihm gesagt, was er fühlte? Du bist ein Feigling, Alter. Das warst du schon immer, wenns um deine Gefühle ging. Und er wusste, dass das stimmte. So war es bei Kuina gewesen, und so war es auch jetzt. Feigling. An Deck stand Sanji, die Arme um sich geschlungen im leichten Wind. Er wusste nicht, warum er das gesagt hatte. Weil es dann einfacher war? Weil er so Zoros Entscheidung besser verkraften konnte? Es Zoro leichter machte? Wahrscheinlich. Aber... Aber er wollte das ja gar nicht! Er hatte Robin nur mit Müh und Not dazu überreden können, ihm zu helfen, damit er auf dem Bott untertauchen konnte und mit Zoro reisen, und jetzt das. Was war dann das eben da unten gewesen? Ein Abschiedskuss? Die letzte Zärtlichkeit, bevor sie sich vielleicht nie wieder sahen? „Du Idiot!“, schimpfte er leise in den Wind. „Du... du dummer... egoistischer... verdammter.... Ach scheiße! Ich kann dich nicht hassen! Ich kann’s einfach nicht!“ Der Druck in seiner Brust versuchte ihn zu zerreißen, was er vehement zu verhindern suchte, doch er spürte, dass er keine Kraft mehr hatte. Es war genau das passiert, was er niemals hatte geschehen lassen wollen. Er würde wirklich gehen, würde zurück an Land gehen. Nicht auf die Lamb, nein; alles dort würde ihn nur an Zoro erinnern. Er würde an Land bleiben, für immer. Und selbst wenn der Schwertkämpfer gewinnen sollte- wovon Sanji eigentlich auch ausging- wusste er dennoch, dass alles anders war- und nie wieder so sein würde wie früher. Er hatte ihn eigentlich schon verloren, er wusste, dass er durch seine eigenen Gefühle ihn verschreckt hatte. Wenn vielleicht auch nur unbewusst. Aber... Es war zu spät für sie beide. Er stellte sich ganz dich an die kleine Reling, die eigentlich unnütz war. Warum hatte man sie angebracht? Sanji spürte den Wind, der durch sein Haare fuhr, und entdeckte den Mond, der sich langsam hinter den Wolken hervorschob. Leise begann er zu singen, er sang das Lied, das ihm seine Mutter beigebracht hatte. Jetzt verstand er auch, warum. Der rote Mond steigt vor mir auf, die Wolken fliehen rasch. Hat er die ganze Nacht erhellt, dann weckt er mich ganz sacht. Und meine Seele brennt, Verschlungen von den Flammen, sinkt der helle Schein von Dunkelheit umfangen im – Das Wasser schlägt ganz kleine Wellen, glitzert blutrot im Licht, das mich aus meinem Zimmer lockt und scheint auf mein Gesicht. Dort stehst du an den Klippen. Deine Augen scheinen leer. Noch einmal siehst du mich, dann drehst du dich zum Meer. Und meine Seele brennt, Verschlungen von den Flammen, sinkt der helle Schein von Dunkelheit umfangen im – Ich weiß, es ist aus, nie mehr, vorbei- Ich hatte es kommen sehn. Du wirst gleich springen, ich hab es gewusst, würd am Liebsten mit dir gehen. Ein letztes Mal fährt der Wind durch dein Haar, deine Haut schimmert blutrot. Noch einmal rufe ich deinen Namen- Im nächsten Moment bist du tot. Und meine Seele brennt, Verschlungen von den Flammen, sinkt der helle Schein von Dunkelheit- Er stockte, spürte die Wärme, die ihn plötzlich umgab. „Warum? Willst du das wirklich wissen?“ Sanji spürte die Gänsehaut, die sich über seine Arme schlich, und zitterte leicht. „Ich wollte dich retten, wollte dein Leben beschützen. Wenn du mit mir gehst, wirst du sterben müssen. Aber...“ Noch einmal atmete er tief durch, überlegte noch einen winzigen Moment, denn noch konnte er seine Entscheidung ändern, doch er tat es nicht. „Ich will, dass du mit mir gehst. Egal, wohin ich komm.“ „’sinkt der helle Schein von Dunkelheit umfangen- im Tod.’“, beendete Sanji flüsternd das Lied, lehnte sich zurück in Zoros Arme. „Egal, wohin du gehst- ich komme mit.“ Es war das gewesen, was sie sich beide insgeheim gewünscht hatten, und das, was Zoro am Meisten gefürchtet hatte. Er wusste, dass der Blonde nur wegen ihm sterben konnte. Ein Grund mehr noch, Black Wing zu besiegen, sollte es zu einem Kampf kommen. Und davon war er felsenfest überzeugt. Kapitel 17: Luna & Lil ---------------------- Titel: Go away... Kapitel: 17. Luna & Lil Pairing: immer noch...^^ D: Ich krieg dafür kein Geld... eigentlich schade... *grins* Kapitel 17 Bereits seit zwei Tagen waren sie zusammen auf See unterwegs, zwei Tage, in denen sie relativ wenig auf den Kurs geachtet hatten. An diesem Morgen war ihnen dann aufgefallen, dass sie ziemlich verkehrt fuhren, doch das Praktische an ihrer Unaufmerksamkeit war, dass sie an eine Insel kamen, und das war dringend nötig gewesen, schließlich war das Bord nur für eine Person ausgestattet, was bedeutete, dass das Proviant rasant leer wurde. „Robin hat uns bei Nami ein paar Berry abgeschwatzt, damit sollte ich uns was anständiges zu essen machen könne.“, mutmaßte Sanji, als sie nebeneinander durch die breiten Straßen des kleinen Städchens liefen. „Mir ist alles Recht, solange du kochst.“ „Danke.“, grinste der Koch und hakte sich bei Zoro unter. Dieser sah ihn erst verwundert an, wurde sogar ein wenig rot, was sich aber schnell änderte, als er die Blicke der Bürger um sie herum bermerkte. Spätestens in einer Stunde würde die ganze Insel wissen, dass da zwei schwule Piraten unterwegs waren. Und weiter? Er fühlte sich gut, er hatte Sanji bei sich, allein das zählte. Also legte er seinen Arm um die Schultern des Kleineren, zog dessen Arm um seine eigene Hüfte und grinste ihn an. „Ist doch bequemer.“ Das verstärkte den Rotschimmer auf dem Gesicht des Blonden ungemein, der sich den Blicken der anderen erst jetzt bewusst geworden war. „Ich weiß nicht, ob das so gut ist. Vielleicht erkennt dich ja irgendwer...“ „Und? Mir doch egal.“ Verblüfft starrte Sanji zu ihm, sah ihm lange Zeit nur in die Augen. Es war ihm egal? Dem Mann, der seinen Ruf so oft gerettet hatte, ihn aufpoliert und zur Schau gestellt hatte? Der Mann, der durch seinen Ruf mehr gefürchtet war als die Meisten anderen Piraten? Es war Lorenor Zoro egal, wenn man ihn dabei sah, wie er einen Mann im Arm hielt? Das konnte doch gar nicht wahr sein! „Mama, was tut der da?“ Sanji wand den Kopf, erkannte ein kleines Mädchen, dass am Rock ihrer Mutter zog und auf sie beide deutete. „Das sind wohl gute Freunde, Liebes. Komm, wir gehen weiter.“ „Aber Mami, Papas Freunde haben doch gesagt, dass Lorenor Zoro keine Freunde hat! Weil er Kopfgeldjäger ist!“ Der Blondschopf zuckte zusammen, doch Zoro drückte ihn nur kurz, nahm dann dessen Hand und zog ihn mit sich, als er sich an die beiden wandte, zu ihnen herüber schlenderte und vor dem Mädchen in die Hocke ging. „Kleines Vorurteil, meine Kleine. Nur, weil man als Kopfgeldjäger verrufen ist, heißt das noch lange nicht, dass man keine Kumpels haben kann.“, erklärte er ihr. „Dann bist du wirklich Zoro?“, fragte sie neugierig und sah ihn mit großen Augen an. „Luna! Jetzt reicht es aber! Entschuldigen Sie bitte, das meint sie nicht so.“, entschuldigte sich ihre Mutter bei Zoro, der nur weiter lächelte- und Sanji begriff, dass nicht nur er selbst eine Laufbahn als Playboy hätte einschlagen können. „Sie müssen sich nicht für Ihre Tochter entschuldigen, nur, weil sie klug ist. Schließlich hat sie mich wiedererkannt, als Einzige, wie mir scheint. Und das ohne Kopftuch, Respekt, Kleine.“, erklärte Zoro, sah erst zu der jungen Frau hoch, bevor er wieder zu Luna sah. „Klar, ich kenn dein Gesicht von den Steckbriefen.“, sagte sie stolz. „Ach ja? Wieviel steht denn im Moment auf meinen Kopf?“, wollte er wissen. „Lebend oder tot, 13 Milliarden Berry!“ Sanji keuchte erschrocken auf, wankte leicht, sodass Zoro ihn schnell am Arm packen musste, bevor er neben ihn auf den Boden sank. „Dreizehn... Milliarden?!“ „Ja, seit Zoro der beste Schwertkämpfer der Welt ist. Da haben sie das Kopfgeld immer mehr erhöht, schon fast täglich- von fünfundachtzig Million Berry aufsteigend!“ In ihrer Stimme schwang eine Art von Stolz mit, vielleicht, weil sie jetzt von sich behaupten konnte, den echten Schwertkämpfer Lorenor Zoro schon gesehen und sogar mit ihm gesprochen zu haben. Ihr Mutter wollte sie die ganze Zeit über von hier weg bringen, sie hatte eindeutig Angst, und Sanji wusste, wenn sie jetzt nicht langsam handeln würden, würde sie zu schreien beginnen und die ganze Marine wäre hinter ihnen wieder her. Er stand gerade auf, wollte schon einen Schritt auf sie zu machen, als Zoro ihn zurück hielt und selbst aufstand. „Verzeihen Sie bitte, dass wir uns nicht vorgestellt haben. Mein Name ist, wie Ihre hübsche Tochter bereits bemerkte, Lorenor Zoro. Und das hier...“ Er deutete auf den Blonden, der sich leicht verneigte. „... ist mein Freund Sanji Mune.“ „Du bist doch der Schiffskoch von der Strohhutbande, der Vize, oder?“, fragte die Kleine. „Ja, das bin ich.“, meinte Sanji mit erhobener Augenbraue. „Ihre Tochter hat eine sehr gute Aufnahmefähigkeit.“ „Ja... Aber... wir müssen jetzt...“, stammelte die bleich gewordene, junge Frau vor sich hin, doch Luna machte ihr wieder einen Strich durch die Rechnung. „Seid ihr zusammen?“ Überrascht sahen die beiden Männer sie an, Sanji lief wie eine Tomate rot an, doch Zoro nahm das alles gelassen. „Klar. Ich sagte doch, dass er mein Freund ist.“ Und um seine Worte zu unterstreichen, schlang er seinen Arm um die Taille des Blonden und zog ihn zu sich. Zusammen?, schoss es Sanji durch den Kopf. Seit wann...? Doch er wurde von dem Mädchen in seinen Gedanken unterbrochen. „Cool!“, grinste die Kleine, kein Wenig abgeschreckt. „Darf ich mal dein Kopftuch sehn?“ „Hier.“, lächelte der Schwertkämpfer, zog das Tuch von seinem Oberarm ab und gab es ihr. „Das ist ja so irre!“, freute sie sich und sah das Tuch so an, als wäre es reines Gold. Indessen hatte sich ihre Mutter wieder beruhigt, anscheinend hatte sie endlich begriffen, dass diese Piraten ihr und ihrer Tochter nichts tun würden. „Ich gehe davon aus, dass Sie kein Haus hier haben. Wollen Sie nicht mit uns zusammen zu Mittag essen?“, bot sie den jungen Männern an, die sie erst verwundert, da der plötzliche Sinneswandel, dann aber lächelnd ansahen. „Gerne.“ So kamen sie zu Luna und ihrer Mutter Lil. „Lunas Vater war Pirat.“ Sie saßen alle gemeinsam in dem geräumigen Wohnzimmer des wunderschönen Hauses. Luna hatte sich in den Garten abgeseilt, wo sie fröhlich schaukelte. Vor ihnen standen Gläser und Tassen, Sanji und Zoro saßen auf der Couch während die junge Mutter ihnen gegenüber Platz genommen hatte und von sich und ihrer Tochter erzählte. „Mir war von vornerein klar gewesen, dass er mich eines Tages mit dem Kind allein lassen würde... aber er ging schon so früh, dass Luna ihn kaum kennt. Und gemeldet hat er sich auch kein einziges Mal mehr.“ Ihrem Seufzer nach zu urteilen, hatte sie es schon längst aufgegeben, auf eine Nachricht von ihm zu warten. Es war wohl auch besser so. „Woher kommt dann Ihre Angst vor Piraten?“, fragte Sanji geraderaus. „Ich habe keine Angst. Nur... Luna möchte in die Fußstapfen ihres Vaters treten und selbst Piratin werden. Vielleicht verstehen Sie mich, dass ich etwas dagegen habe. Und je mehr sie mit Piraten in Kontakt kommt, umso mehr verstärkt sich ihr Wunsch, raus aufs Meer zu kommen.“ „Ewig werden Sie sie nicht halten können.“ „Verstehen Sie das bitte nicht falsch, Sanji. Aber ich will sie nicht allein da raus lassen, wo man doch täglich von den Grausamkeiten der Piraten hört.“ „Die größtenteils aber nicht unbedingt grausam sind.“, berichtigte der Blonde. „Ruffy wurde ständig schlecht gemacht, dabei half er nur den Menschen, die unterdrückt wurden, die für ihre Freiheit kämpften. Dafür musste er zwar auch töten- aber er war nie grausam.“ Sie sah ihn lange an, schien über seine Worte nachzudenken. „Wie kann ein Pirat wie Ihr Gefühle entwickeln, wenn er doch ständig in Kämpfen verwickelt ist?“ „Es ist nicht einfach, und viele sind daran auch zerbrochen.“, antwortete der Koch ihr, spielte mit seinen Händen. „Aber auch wir sind Menschen, wenn auch auf einem etwas anderen Weg.“ „Außerdem...“, mischte sich Zoro nun endlich ein, zog Sanji zu sich zurück und legte seinen Arm um ihn. „Außerdem helfen Gefühle wie Zuneigung oder Leidenschaft auch, nicht völlig abzustumpfen. Denn dann wäre das Leben eines Piraten völlig sinnlos. Nehmen wir zum Beispiel unseren Käpt’n. Im Prinzip ist er ein Kind, immer gut drauf, sieht alles locker und hat für alles und jeden ein Lächeln parat. Und doch hat er eine Leidenschaft entwickelt, die andere vielleicht als Wahnsinn bezeichnen würden. Aber... Ich wüsste nicht, was ohne ihn tun, denn er ist es, der uns so weit gebracht hat. Ohne ihn hätten wir unsere Ziele wohl nie erreicht.“ Lil starrte ihn überrascht an, fragte sich im Stillen, woher dieser Mann seine Überzeugung, seine Ausstrahlung nahm. War das wirklich der berühmt- berüchtigte Lorenor Zoro, der als Kopfgeldjäger verschrien, als bester Schwertkämpfer der Welt gekrönt und von der Marine als kaltblütiges Raubtier ohne jeglichen Sinn für Gnade gejagt wurde? Das konnte sie einfach nicht glauben! Auch Sanji starrte sein Nebenan erstaunt an. War das wirklich Zoro, der das sagte? Der Gleiche, der ihn jetzt schon so oft verprügelt hatte, dass er es nicht mehr zählen konnte? Der, der ohne wenn und aber seine Gegner massakrierte? Derjenige, der immer so kalt und abweisend zu allen gewesen war- und am Liebsten allein? „Sieh mich nicht so überrascht an, Kleiner. Du weißt doch ganz genau, wie ich bin.“, meinte der Schwertkämpfer und sah zu Sanji. „Gerade eben!“, rief dieser aus, sah ihn weiter ungläubig an. „Na dankeschön...“, murmelte Zoro, wand sich wieder ab und stützte sich mit den Unterarmen auf seinen Beinen ab. „So war das nicht gemeint...“, entschuldigte sich der Blonde gleich, legte zaghaft seine Hand zwischen die Schulterblätter des anderen. „Klang aber so.“ „’Tschuldigung.“ „Angenommen.“, sagte er leise, richtete sich auf und legte seine Hand unter das Kinn des Kochs. Bevor dieser sich wehren konnte, küsste Zoro Sanji vorsichtig, sah ihm lange in die Augen, bevor er ihn wieder frei ließ. „Entschuldigen Sie, wenn ich das jetzt so frei sage, aber Sie beide sind wirklich ein süßes Paar!“, lächelte Lil und strahlte sie beide an. „Danke.“ Grinsend sah der Grünhaarige zu Sanji, stützte sich aber wieder so ab, wie zuvor. „Wir müssen noch sehn, wo wir heut Nacht bleiben.“, versuchte der Blondschopf vom Thema abzulenken und sah seinen „Kameraden“ auffordernd an. „Stimmt. Vielen Dank für die Einladung, Lil. Wenn wir irgendetwas für Sie tun können, sagen Sie es uns bitte. Ich denke, wir bleiben noch ein wenig auf dieser Insel, was meinst du?“, wand er sich an den jungen Koch, der nur nickte. „Was sagt eigentlich der Lockport?“ Mit gerunzelter Stirn zog Zoro das kleine Ding aus dem Beutel, den er an seinem Gürtel für seine Schwerter befestigt hatte, und sah ihn sich an. „Komisch... irgendwie zeigt er nicht wirklich das an, was er sollte.“, meinte er und starrte auf den Lockport, den Nami ihm gegeben hatte. „Wenn ich fragen darf, wo wollen Sie denn hin?“, fragte Lil vorsichtig und sah die beiden Piraten interessiert an. „Eine Insel hier in der Nähe. Wir suchen Black Wing.“ Erschrocken holte sie Luft, starrte sie an. „Black... Wing?“, wollte sie mit erstickter Stimme wissen. „Ja. Kenne Sie ihn?“, fragte Sanji zurück. Langsam nickte sie, fassungslos über das, was sie gerade gehört hatte. „Er ist wirklich hier?“ „Ja. Der Lockport hier soll uns zu ihm führen.“, erklärte der Blonde, nicht verstehend, was die junge Frau so erschreckte. „Wieso?“ Doch statt zu antworten, stand Lunas Mutter auf, wand sich an den Kamin, auf dessen Sims viele kleine Bilder standen. Eins davon holte die herunter, reichte es den beiden jungen Männern. Zoro musste nur einen Blick darauf werfen, ehe er sich wieder abwand und den Kopf sinken ließ. Er kannte den Mann, er war ihm schon einmal begegnet. Sanji verstand immer noch nicht, um was es ging, sah nur auf die kleine Familie- Lil, Luna und ein junger Mann. „Ist das Ihr Mann?“, fragte er sie, und sie nickte. „Ja, das ist er.“ „Und... was hat das mit Black Wing zu tun?“ Zoro seufzte leise auf, streckte sich dann dem Blondschopf entgegen und deutete auf ein breites Tattoo auf dem Schlüsselbein des Mannes auf dem Foto. „Das ist Black Wing.“ Kapitel 18: Wahre Freunde ------------------------- Hi ihr! DANKE FÜR EURE COMMMIS! Is echt super lieb von euch! Ja, ich mag die beiden einfach auch super gern.... deshalb kommt da auch noch richtig viel! Ich hoff, euch wird davon nicht langweilig... Thx für den Schokokeks! *nasch* Ess ich voll gern!^^ Ich hab euch auch alle lieb- und nochmals thx für die viele Commis! Mal sehn, vllt lad ich heut noch ein oder zwei CHapis hoch... je nachdem, wie ich Zeit hab!^^ (Gell, Luna is soll kawai!^^ *grins* Hat voll Spaß gemacht, ihren Charakter zu entwerfen! Bei Gelegenheit lad ich mal Pics von allen Charas hoch- auch von der Crew und Lil und Black Wing und so... und natürlich von Sanji x Zoro!^^) Byebye Würd mich freuen, wenn ihr mich euren Freunden weiterempfehlen würdet!^^ Cu me^^ Titel: Go away... Kapitel: 18. Wahre Freunde Pairing: Wollt ihrs wirklich hören? Sanji x Zoro!^^ D: --- ^^° Kapitel 18 Sie saßen allesamt draußen auf einer weichen Decke im Gras, unter der großen Weide, die den Garten von Lil und ihrer Tochter schmückte. Luna war mit ein paar Freunden weggegangen, mit dem Versprechen, niemandem zu verraten, dass Zoro und Sanji bei ihr zu Hause waren- Zoro hatte ihr im Gegenzug versprochen, dass er am letzten Tag, dem Tag ihrer Abreise, mitkommen würde, damit die anderen auch sahen, dass Luna nicht lügen würde. „Jetzt verstehen Sie vielleicht auch, warum ich nicht will, dass Luna wie ihr Vater wird.“ Sanji nickte. Ja, irgendwie verstand er es. Aber... wenn er selbst ein Kind hätte, würde er es ihm dann verbieten, Pirat zu werden- wie nunmal sein Vater einer gewesen war? „Ich dachte, er wäre vielleicht schon tot- nachdem die Nachricht kam, dass Sie nun König der Schwertkämpfer sind, hatte ich mit dem Schlimmsten gerechnet.“, seufzte sie. „Ich habe schon gegen ihn gekämpft- aber nicht getötet. Dazu hatte ich keinen Grund, er hat fair gekämpft und mir sein Leben angeboten.“, erklärte Zoro ihr. Wie ich meins Falkenauge angeboten hab. Und er hat mich am Leben gelassen. Wenn auch nur verdammt knapp. „Gott sei Dank.“ Man konnte ihr ihre Erleichterung ansehen. Was aber nur wieder dazu führte, dass sich der Vize unwohl in seiner Haut fühlte. Was war mit Kuina? Hatte das, was ihr Vater gesagt hatte, nicht gestimmt? War der Grund, warum sich Black Wing nie bei seiner Frau gemeldet hatte, der, dass er eine andere gehabt hatte- nämlich seine, Zoros, Kuina? „Lil? Ich muss Sie etwas fragen...“ Auch Sanji hatte endlich begriffen, was das zu bedeuten hatte- und es gefiel ihm genauso wenig wie seinem grünhaarigen Nebenmann. „Was denn?“ So unschuldig... Sie hat nicht die geringste Ahnung, was ihr Mann da abgezogen hat. Zoro seufzte, hob den hängen gelassenen Kopf. „Lil, könnte es sein, dass sich Ihr Mann nicht gemeldet hat, weil er...“ Doch er brach ab, konnte nicht weitersprechen. Gott, es ging hier um seine Kuina! Hatte sie wirklich eine Ehe zerstört? Das konnte nicht sein! Nicht sie! „Was denn?“ Als der Schwertkämpfer nicht weitersprach, legte Sanji seine Hand auf dessen Schulter, sah ihn nur kurz an, bevor er sich selbst an die junge Mutter wandte. „Kann es sein, dass er eine andere hat?“ Die erwartete Reaktion blieb aus. Statt das abzustreiten, den eigenen Ehemann in den höchsten Tönen zu loben, lächelte sie nur, schloss die Augen und nickte leicht. „Das kam mir auch schon in den Sinn. Natürlich, möglich wäre es, schließlich hat er sich kein einziges Mal nach uns erkundigt. Aber...“, sagte sie, sah fragend auf. „Wie kommen Sie darauf?“ „Wir haben eine junge Frau getroffen, seine angebliche Verlobte.“, erklärte Sanji und sah mit einem Seitenblick zu Zoro. Er erkannte, dass es ihm schlecht ging, bei Gott, auch ohne in seine Augen zu sehen wusste der Blonde, dass der Vize darunter litt- nicht nur, sie verloren zu haben, sondern auch, dass er schuldig war. Er ist unschuldig. Sie ist ihm ja regelrecht ins Schwert gesprungen. Aber das glaubt er nicht, Blondschopf. Er glaubt, dass er sie hätte retten können. „Wer? Wer soll das sein?“, fragte Lil, und spätestens jetzt erkannten sie beide, dass es dir junge Frau sehr wohl getroffen hatte. „Ich glaube nicht, dass Sie sie kennen.“ „Man kann es versuchen, oder?“ Gutes Argument. „Ihr Name war Kuina.“, flüsterte Zoro leise, ohne den Blick zu heben. „Ku... Kuina?“, keuchte sie, fasste sich aber schnell wieder. „Das ist nicht wahr.“ „Sie kannten sie?“, wollte Sanji überrascht wissen. „Sie ist Lunas Patin.“ Mit einem Mal setzte sich ein Bild zusammen, dass vielleicht die ganze Wahrheit zeigte. Seufzend begann er, laut seine Gedanken zu ordnen. „Er nahm Kuina nach dem Tod ihrer Schwester auf, bildete sie aus- und schickte sie zu Ihnen, um zu erfahren, wie es Ihnen und Ihrer Tochter geht. Ihr Mann hat Sie nicht vergessen- es war nur zu gefährlich, selbst zu kommen. Verständlich; als berüchtigter Pirat ist das Leben oftmals eine einzige Hetzjagd.“ „Dann ist sie nicht seine Verlobte?“, fragte Sanji überrascht und starrte Zoro an. „Anscheinend nicht.“, antwortete dieser. „Aber warum hat ihr Vater das dann behauptet?“ Ein Bild tat sich in dem Vizen auf, das er am Liebsten verdrängen wollte. Er hatte es schon des Öfteren gesehen- um genau zu sein, seit Kuina auf die Lamb gekommen war. Kuina und Eve... sie stritten... und Kuina schlug ihre Schwester, bis diese die Treppe herunter stürzte- und starb. Gesehen hatte das der junge Vater von Luna, der darin die Chance sah, einen Schützling zu bekommen, der ihm immer unterstand- ohne wenn und aber. Und der ihm berichten konnte, was mit seiner Familie war. Hatte Black Wing sie dann auch geschlagen? Sie zu Dingen gezwungen, die sie nicht wollte? Warum hatte sie nicht versucht zu fliehen? „Ich checks nicht!“, knurrte Zoro leise, starrte verbissen auf den Fußboden zwischen seinen Händen. „Das kann alles nicht sein!“ „Zoro, hör mal...“, versuchte der Blondschopf ihn zu beruhigen. Als er ihn an der Schulter berührte, schlug dieser die Hand seines Freundes unsanft zur Seite, stand wütend auf. „Dieses... verdammte... Ich bring ihn um!“ Er war so wütend wie selten, Sanji bemerkte, dass er schon fast Angst bekam- und Lil erst Recht. Die Augen des Schwertkämpfers funkelten bedrohlich, fast schwarz, seine ganze Ausstrahlung wandelte sich und schien dunkel um ihn zu scheinen, während er auf den kleinen Tisch zwischen ihnen starrte. Seine Wangenknochen traten leicht hervor, was ihm ein fast schon raubtierhaftes Aussehen verlieh- Wie ein Vampir, schoss es Sanji durch den Kopf. Gott, er dreht gleich ab! „Beruhig dich wieder...“, begann er, stand auf und näherte sich ihm, doch noch bevor er richtig an ihn ran kam, wischte Zoro ihn im wahrsten Sinne der Worte mit einer einzigen Handbewegung weg, sodass er hart zurück in die Couch knallte.Verdutzt rappelte sich der Blonde wieder auf, starrte den anderen entsetzt an. „Mach mal halblang!“, rief er aus, doch nur ein einziger Blick der fast schwarz wirkenden, dunkelgrünen Augen reichte, und Sanji spürte die Gänsehaut, die sich über seine Haut schlich. „Dafür wird er büßen.“ Seine Stimme war leise, fest, bedrohlich, dunkel. Wie ein Raubtier auf Beutezug. Und führte bei dem jungen Koch zu einem weiterem eisigen Schauer. Sanji wusste, wenn er nicht schleunigst handelte, würde der Vize jeden niederschmettern, der ihm in den Weg kam- er war eben doch ein Pirat, ein Schwertkämpfer ohne Gnade, wenn er erst einmal einen Grund dazu hatte. Und den hat er. Scheiße. Er sah zu Lil rüber. Sie bebte vor Angst- hätte sie doch nur auf ihren ersten Eindruck gehört und sie nicht mit zu sich genommen. Genau das würde ihr jetzt durch den Kopf gehen, dessen war sich der Blondschopf sicher. Und irgendwo hatte sie auch Recht. Entschlossen, Zoro wieder auf die Matte zu bringen, stand er auf, atmete tief durch und sah den anderen fest an. Dieser schien durch ihn hindurch zu sehen- sie hatten, ohne es zu wollen, das Tier in ihm geweckt. Und das einzufangen war jetzt seine Aufgabe. Langsam kam Sanji auf ihn zu, doch Zoro regte sich kein Bisschen, starrte nur monoton nach vorn, ohne etwas wahrzunehmen. „Wir sollten gehen.“, sagte er ruhig, sah Zoro immer noch an. Als er keine Reaktion bemerkte, ging er weiter auf ihn zu, sah ihm direkt in die leeren Augen, in denen doch soviel Hass brannte. Black Wing hatte Kuina einiges angetan, davon schien er überzeugt. „Komm mit mir, Zoro...“ Im selben Moment spürte Sanji schon die Faust von links in seinem Gesicht, ließ es aber geschehen. Stürzte zu Boden, schlitterte ein Stück. Stand wieder auf, schüttelte sich kurz und kam wieder auf ihn zu. Zeitgleich holte der Vize wieder aus, traf ihn hart. Ein erschrockenes Keuchen verriet, dass Zoro keineswegs Rücksicht auf den jungen Mann nahm, sondern all seine Kraft in diesen Schlag legte. Doch auch diesmal stand er einfach auf, wischte sich kurz über den Mund, doch war kein Blut zu sehen. Glück gehabt. Bevor er richtig stand, war der Schwertkämpfer auf ihn zugetreten und hatte ihm den Knauf seines Schwertes so fest in den Magen gerammt, dass der Blonde für einen Moment keine Luft mehr bekam. Als darauf gleich der Schlag folgte, sah er nur Sterne, prallte hart auf dem Boden auf und schlitterte bis an die Wand, blieb dort bewegungslos liegen. „Sanji!“, schrie Lil auf, wollte schon auf ihn zurennen, doch stand Zoro zwischen ihnen und sie befürchtete, dass er auch sie angreifen würde. Zu ihrer Erleichterung hob der Blondschopf den Kopf, stützte sich auf den Händen ab, sodass er auf allen Vieren vor Zoro kniete. Wenn er wollte, konnte dieser ihn bequem mit einem Tritt beseitigen- fast so wie früher, als ihre Lieblingsbeschäftigung noch das gegenseitige Verprügeln gewesen war. Sanji hustete, spukte ein wenig Blut, das er von seinen Lippen wischte. Verdammt, ihm tat fast alles weh, aber er wollte nicht aufgeben, stand wankend wieder auf und starrte Zoro ins Gesicht. Der monotone Blick, den er zurück bekam, ließ ihn sich fragen, was noch alles geschehen musste, bis der andere zur Vernunft kommen würde- Das kannst du ja jetzt testen. Vielen Dank, ich hatte eigentlich noch nicht vor, zu sterben. „Komm wieder runter. Ich mach doch gar nichts!“ Doch seine Worte brachten nichts- Ein röchelnder Laut kam aus seiner Kehle, als Zoro ihn an eben jener packte und hoch hob. Schnell griff Sanji nach den Handgelenken des anderen, versuchte sich aus dessen Griff zu befreien, aber da hatte er wohl schlechte Karten. „Z... Zoro!“, keuchte er, mit den Füßen zappelnd. Der Vize registrierte ihn nicht, drückte nur langsam immer fester zu. „L... lass mich...“ „Zoro! Lass Sanji runter! Oh mein Gott, du bringst ihn um!“, schrie Lil verzweifelt, nicht wissend, was sie tun sollte. Mit einem Mal regte sich der Blonde nicht mehr. Hing ganz ruhig in den Armen des anderen. „SANJI!“ Ihr Stimme hallte in dem großen Raum wieder- Und Zoro erkannte, wen er da an der Kehle hielt. Augenblicklich ließ er ihn los, sodass der Blonde erst einmal fast einen halben Meter nach unten fiel. Zu ihrer aller Erstaunen blieb er aber stehen. Zwar wankend, jedoch stand er. Seine Hand fuhr langsam nach oben an seinen Hals, berührte die sich verfärbenden Stellen- dort, wo der Schwertkämpfer ihn gewürgt hatte. Sein Atem ging rasselnd, doch er beherrschte sich, atmete noch einmal tief ein und aus, hob dann den Blick. „Wieder alles slow?“, fragte er mit kratzender Stimme, sah von schräg unten zu dem Grünhaarigen auf, der ihn nur groß ansah. „S- Sorry...“, sagte er leise, doch noch bevor er etwas anderes sagen konnte, kam der Blonde auf ihn zu, legte seine Arme um ihn. „Das nächste Mal, wenn du mich umbringen willst, nimm bitte dein Schwert. Geht schneller.“, flüsterte er ihm ins Ohr. Er wollte etwas erwidern, aber der Koch ließ ihm keine Gelegenheit dazu. Sanft legte Sanji seine Lippen auf Zoros, zog ihn fest zu sich und wollte ihn am Liebsten nie wieder loslassen. Schmeckte den vertrauten Geschmack des Vize. Und spürte, dass dieser keine Anstalten machte, seine Berührung zu erwidern. Seufzend löste er sich von ihm, leckte sich das Blut von den eigenen Lippen und trat ein, zwei Schritte zurück. Er sah den Schwertkämpfer nur an, bemerkte, wie die Farbe in dessen Augen zurück kehrte, und bemerkte den ebenso verblüfften wie erschrockenen Gesichtsausdruck. „Ich...“ „Lass gut sein, Zoro. Ich hab ja gewusst, was passieren würde.“, schnitt Sanji ihm das Wort ab. „Und ich hab’s ja auch provoziert.“ Das stimmte; er hatte gewusst, dass es für ihn nicht ohne ein paar blaue Flecken enden würde, aber es war ihm egal- schließlich hatte er so erreicht, was er gewollt hatte. „Was... was war das?“, kam plötzlich die leise Stimme der jungen Frau aus dem anderen Eck des Wohnzimmers. Zoro sah sie erschrocken an, wahrscheinlich schämte er sich auch dafür, dass er seine Gefühle, das Wilde in sich nicht unter Kontrolle halten konnte. Ehe er jedoch etwas sagen konnte, hatte sich Sanji dazwischen geschalten. „Das ist es, wovor die Menschen Angst haben. Das ist das „Monster“ in ihm, das dann und wann auch mal raus kommt.“ Freundlich ausgedrückt, dachte Zoro und sah zu dem Blonden, der lässig wie immer da stand. Aber er wusste, dass nichts lässig locker war. Verdammt, er hätte ihn fast umgebracht! „Dann... stimmt es also? Dass der berühmte Lorenor Zoro auch grausam gemordet hat?“ „Wie man’s nimmt. Wenn Sie einen Tyrannen oder blutlüstige Piraten nehmen, dann schon. Aber keine Unschuldigen.“ „Kuina...“ Er hatte es nur geflüstert, doch sie alle hatten verstanden, was der Vize gesagt hatte. „Keine Unschuldigen, Zoro. Auch sie gehörte dazu.“, gab Sanji leise zurück. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Lil sie beide an, bevor sie ihre Stimme wiederfand und keuchend fragte: „Kuina? Sie... sie ist... tot?“ Keiner antwortete, bis Sanji leicht nickte. „Ja. Sie... ist vor ein paar Tagen gestorben.“ „Aber wie...?“ „Ich habe sie umgebracht.“, antwortete Zoro ihr mit gesenktem Blick. „Sie ist ihm ins Schwert gelaufen. Es war ihre eigene Entscheidung.“, verbesserte Sanji gleich, doch der Vize schüttelte den Kopf. „Nein, ich hätte sie noch retten können.“ „Hör auf mit dem Scheiß!“, fuhr der Blonde ihn an, funkelte wütend zu ihm. „Red dir nicht so einen Quatsch ein! Du konntest nichts dagegen tun- sie wollte sterben!“ „Aber...“, wandte er ein, doch ohne Erfolg. „Du hättest auch mich fast umgebracht! Gerade eben! Aber es war meine Entscheidung, auf dich los zu gehen! Du hattest doch gar keine andere Wahl! Und sie war noch konsequenter und hat dich angegriffen- indem sie mich fast umgeniete hat!“ Mit großen Augen sah er den jungen Koch an, der sich so aufregte, dass er nur noch keuchend Luft bekam. „Und jetzt hör auf damit und lass uns gehen, bevor ich’s mir anders überleg und dich hier auf der Insel zurücklass!“, schloss er und schwankte leicht, fing sich wieder und sah müde zu ihm. Stille trat ein, niemand rührte sich. Kein Laut war zu hören, selbst Sanjis ungleichmäßiges Keuchen hatte sich wieder relativiert. Sie sahen alle drei einander an, sahen wieder weg, senkten den Blick, sahen sich wieder an. „Wenn ihr... ich meine Sie...“, brach die junge Mutter schließlich das Schweigen. „Wir können ruhig bei Du bleiben.“, bot Sanji ihr an, lächelte leicht. „Ja... dann... nun, ich wollte euch vorschlagen... wenn ihr keine Herberge findet... Ihr könnt gerne bei uns bleiben.“ Verwundert hob der Blonde die Augenbraue. „Wirklich? Nach all den Umständen, die wir dir bereitet haben?“ Sie lächelte vorsichtig, nickte dann. „Das macht doch nichts. Schließlich bin ich das von meinem Mann gewohnt.“ Nur, dass er mich dann zum Abreagieren gebraucht hat. Auch ohne, dass sie es gesagt hatte, wusste Sanji, was sie dachte. „Ich glaube nicht, dass wir länger bleiben sollten.“ „Ich bestehe darauf.“, gab Lil zurück, sah die beiden lange an. „Das Haus besteht im Prinzip aus zwei einzelnen Wohnungen. Solange ihr hier seid, möchte ich, dass ihr in meine Wohnung zieht.“ „Warum?“ Er sprach leise, ohne aufzusehen. „Weil... ich hoffe, dass ihr ihn mir zurück bringen könnt. Nicht als Pirat, sondern als meinen Mann.“ Zoro schüttelte den Kopf. „Das werde ich dir nicht versprechen können.“ „Das macht nichts. Aber solange ihr hier seid, möchte ich euch um mich haben. Es... es tut Luna gut, wenn jemand anderes um sie herum ist als immer nur ich als ihre Mutter.“ Ihr Geständnis überraschte sie beide, schließlich hatte Lil ihnen kurz zuvor gesagt, Luna solle nicht unter Piraten weilen. Sie erriet ihre Gedanken. „Weil sie keinen Vater hatte.“ Kapitel 19: Gedanken -------------------- Titel: Go away... Kapitel: 19. Gedanken Pairing: S x Z D: Alles meins!^^ Nochmal Danke für eure Commis, ich freu ich immer riesig! Und wegen dem Lockport... irgendwie hab ich da gar net mehr dran gedacht! Sry! >.< Den gibts jetzt halt bei mir... *lalala* So- viel Spaß!^^ Kapitel 19 Im Endeffekt bleiben sie wirklich bei ihr und ihrer Tochter. Warum genau konnten sie nicht sagen, aber Sanji hatte Zoro nur angelächelt und gemeint, bis der Lockport sich neu eingestellt hätte, könnten sie ja auch bei Lil und Luna bleiben. „Sanji... Es tut mir Leid...“ „Wenn du dich noch ein einziges Mal bei mir entschuldigst, klatsch ich dir eine!“, unterbrach der Angesprochene ihn entnervt. „Tschuldi-“ Er klatschte ihm zwar keine, warf aber mit dem Nudelholz, das neben ihm auf der Arbeitsplatte der Küche lag, und verfehlte den Vize nur ganz, ganz knapp. „RAUS!“, brüllte der Koch den anderen an, hielt schon das Küchenmesser in der Hand. Schnell suchte der Schwertkämpfer das Weite. Draußen im Garten traf er auf Luna und Lil; die Kleine war immer noch eifrig dabei, sich ihr eigenes Baumhaus zu bauen, während ihre Mutter gemütlich auf einem Gartenstuhl saß und ihren freien Vormittag genoss. „Schön, mal nicht kochen zu müssen, nicht?“, fragte Zoro sie, als er raus in die Sonne trat. „Mh?- Oh, ja, das stimmt. Wie ist das bei euch beiden? Kocht er immer?“ „Ja.“, grinste der Vize. „Ich würde uns nämlich nur vergiften.“ „Das wäre nicht so gut!“ „Eben!“ Es gab einiges, was sie von ihm wissen wollte- zum Beispiel was genau mit Kuina passiert war, woher er sie kannte. Und auch, was es mit Sanji auf sich hatte- tief in ihrem Innersten wollte sie nämlich nicht glauben, dass diese beiden jungen Männer wirklich schwul waren. Reine Verschwendung, seufzte sie in Gedanken. Aber... eigentlich wusste sie ja, die wirklich gutaussehenden Männer waren entweder schon längst vergeben, Arschlöcher oder schwul. Und allem Anschein nach traf Letzteres auch auf die Beiden zu. „Soll ich dir schon mal eure Wohnung zeigen, bis Sanji mit dem Essen fertig ist?“, bot sie ihm an, als er sich neben sie setzte. „Das wäre sehr nett, danke.“ „Gut, komm bitte mit.“ Gemeinsam verließen sie den Garten, gingen wieder in das Haus und durch den Flur, bis sie an eine seperate Haustür kamen. „Hier ist es.“, verkündete sie und schloss auf. Als Zoro die Wohnung betrat, staunte er nicht schlecht. Bisher hatte er geglaubt, Lils Wohnung wäre gigantisch und würde den Großteil des Hauses ausmachen, aber nach dem, was er hier sah, war das Haus sogar noch viel größer, als er bisher vermutet hatte. Sie erklärte ihm auch gleich, woran das lag. „Diese Haushälfte führt nach hinten. Dort führt ein kleiner, verschlungener Weg durch den hinteren Gartenbereich direkt in den angrenzenden Wald.“ „Ideal, sollte die Marine uns mal auf den Fersen sein.“, grinste der Vize. „Genau!“, lächelte sie verschmitzt, ehe sie ihn durch die gesamte Wohnung führte. Wie schon bei ihr gab es hier ebenso Küche, Bad, Wohn- und Esszimmer, zwei Schlafzimmer und ein Gästezimmer, sowie einen großen, eigentlich ehemals leeren Raum, in dem sich jetzt dutzende Decken, Kissen und Kuscheltiere stapelten. „Das sind alles noch Sachen meiner Schwester und ihrer Kinder.“, erläuterte Lil. „Warum haben sie das alles hier gelassen?“ „Sie sind zur See gefahren, wollten mehr von der Welt sehen. Ich habe schon eine Ewigkeit nichts mehr von ihnen gehört.“ Sie seufzte, sah traurig auf den Berg Kuscheltiere. „Hier sieht’s ziemlich gemütlich aus.“, bemerkte Zoro, griff nach einem kleinen Kuscheltier- ein Plüschäffchen. „Ihr könnt es euch ja auch hier ein wenig gemütlich machen, obwohl ich glaube, dass die Betten bequemer sind.“ Damit führte sie ihn in das erste Schlafzimmer- ein großer Raum mit hellen Holzwänden und einem großen Doppelbett, einem Schreibtisch und zwei Stühlen, sowie einem großen, alten Holzschrank, vermutlich Eiche, und einer Couch. Der Schwertkämpfer wollte gleich ausprobieren, ob das Bett wirklich taugte, was es versprach, und ließ sich rückwärts in die Decken fallen. „Das ist himmlisch weich!“, staunte er, drehte sich ein wenig und kuschelte sich ein. „Hier will ich schlafen! Wie auf Wolken!“ Unwillkürlich musste er an Skyisland denken- dort hatte er wirklich auf Wolken gelegen... Und dort hätte nicht nur er beinahe sein Leben verloren- womit er wieder bei seinem eigentlichen Problem, seiner Aufgabe landete. „Ich denke mal, Sanji wird bei dir schlafen, oder?“, fragte sie. Augenblicklich wurde er rot, sah kurz zur Seite. „Vielleicht...“ „Ihr seid noch nicht lange zusammen, was?“ „Wir waren zu lange als Kameraden auf Ruffys Flying Lamb. Es ist ungewohnt, das Crewmitglied, mit dem man immer nur Stress hatte, neben sich liegen zu haben.“ „So solltest du es auch nicht sehen.“, meinte sie, setzte sich neben ihn und sah an die Decke. „Sanji ist jetzt nicht mehr dein Kumpel- er ist jetzt dein Freund.“ „Obwohl wir das auch noch nicht so genau wissen...“, seufzte er leise auf, schloss die Augen und genoss das weiche Lager. „Dann solltest ihr schnellstens herausfinden, was da dran ist.“ Mit diesem Ratschlag stand sie auf, lächelte ihn noch einmal an und meinte dann, sie würde mal in die Küche gehen und nachsehen, was das Essen so machte. „Ich komm gleich nach.“ „Lass dir ruhig Zeit, ich ruf dich schon, wenn’s essen gibt.“ Dann verschwand sie. Er seufzte wieder, legte sich nochmal zurück und starrte an die Decke. Schnell klären. Herausfinden, was es wirklich war, was da zwischen ihnen lief. Ja, was war es? Fangen wir mal von vorne an. Da ist Sanji. Schon da stockte er. Es war nicht nur der Umstand, dass es Sanji war- da war noch viel mehr. Er ist ein Typ. Klar, Alter. Aber das weißt du nicht erst seit heut. Er stellte sich den Blonden vor- sein Gesicht, seine Haare, diese einzigartigen, klaren, tiefen blauen Augen, wie ein Bergsee, und dieses Lächeln... Klingt verliebt. Ach ne. Aber konnte er sich wirklich in einen Kerl verliebt haben? Wirklich in... Sanji? Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Schließlich... kannte er ihn schon viel zu lange und hatte sich bisher nur mit ihm geprügelt, alles andere ging auch gar nicht. Der Koch war ihm mit seinen ständigen Schwärmereien immer tierisch auf den Geist gegangen- dafür hatte er ihn auch ein paar Mal so übel geprügelt, dass Nami gleich Chopper hatte rufen müssen. Und dann seine Küche! Okay, er liebte seine Schwerter auch- aber die waren auch kleiner und nicht raumgroß! Dass er niemals in die Küche durfte, nahm er ihm heute noch krumm. Ganz zu schweigen von der kleinen aber feinen Tatsache, dass der Blonde ihn bei jeder kleinsten Gelegenheit schikanieren musste. Das ist aber nur die eine Seite, Alter. Denk mal an die andere. Auf der anderen Seite... war er immer zuvorkommend gewesen, hatte bei seinem Küchenplan auch mal Ausnahmen gemacht und Zoro gefragt, ob er sich etwas Besonderes wünschte. Und abends, wenn sie zu zweit an der Reling gestanden hatten, hatten sie über sich und die Welt diskutiert. Und jedes Mal, wenn sie im Kampf gewonnen hatten, hatte der Koch ihn angegrinst- so, dass es dem Schwertkämpfer mehr als einmal heiß den Rücken herunter lief. Meistens aber endete das alles in einem heillosen Desaster, wenn dann noch die anderen dabei waren, stritten sie eigentlich nur. Als sie Kuinas Grab besucht hatten, war er für ihn da gewesen. Als diese blöde Zieg von der Barockfirma sie beinahe um die Ecke gebracht hatte und Zoro sie hatte niedermetzeln wollen, hat er sich dazwischen gestellt und sie verteidigt- weil sie eben doch eine Lady war- wenn auch nur äußerlich. Wenn er aber an Sanjis Anblick dachte, wusste er ganz genau, dass er sich irgendwie zu ihm hingezogenfühlte- Frauenschwarm hin oder her. Andererseits hatte der Blonde das auch schon ein paar Mal böse ausgenutzt und ihn vor allen lächerlich gemacht. Er hat sich um dich gekümmert, nach der Sache mit der Schock- Tussi und als Kuina kam. Er hat mir diese scheiß Tabletten untergeschoben. Und dafür gesorgt, dass ich jetzt hier lieg und mir Gedanken machen muss. Außerdem... hatte es für Sanji als Experiment angefangen. Vielleicht wars das immer noch, schließlich sind sie noch nicht viel weiter gekommen, kein Wunder, bei all dem Chaos. Also? Und er hatte ihm oft genug an den Kopf geworfen, was für eine schwertfuchtelnde Seegurke er war. Unfähig zu allem. Warum überhaupt hatte Sanji mit der ganzen Sache angefangen? Hatte er nen Korb von Nami erhalten? Oder von Robin? Wieso ausgerechnet er? Sie hatten sich nie so richtig leiden können, Blutsfeinde bis auf den letzten Tropfen, und doch war Sanji zu ihm gekommen. Seufzend räkelte er sich ein wenig, rückte sich gerade und öffnete sie Augen. Immer noch die Decke über ihm. Kein Rufen der anderen, also war das Essen noch nicht fertig. In ein paar Minuten würde er auch von alleine rüber gehen, schließlich wollte er sich nicht den ganzen lieben langen Tag den Kopf wegen einem blonden Mistkerl zerbrechen, von dem er nicht wusste, was er halten solle. Und auch nicht, was aus ihnen werden solle- aus ihnen beiden. Eigentlich kann er ein ganz schönes Arschloch sein... Es quietschte leise, als die Tür aufgeschoben wurde und Sanji rein kam. „Kommst du? Essen ist fertig.“ Zoro sah ihn an, wie er da stand, mit der Schürze, ihn fragend anlächelte. Aber dafür... ein verdammt Süßes. Kapitel 20: First Night ----------------------- Titel: Go away... Kapitel: 20. First Night Pairing: Eindeutig! *grins* D: No Money..... egal!^^ *lalala* *blush* Das ich so was schreib... Aber das is noch harmlos!^^ Viel Spaß beim Lesen!^^ me^^ Kapitel 20 Es war spät geworden. Luna lag schon in ihrem Bett, worüber Lil mehr als nur glücklich war- es hatte eine ziemlich ausführliche Geschichte Zoros bedurft, ehe sich die junge, angehende Piratin wirklich umgelegt hatte- und Sanji und die junge Frau saßen draußen auf der kleinen Terrasse und tranken zusammen ein Glas Wein. „Was hast du ihr erzählt?“, fragte der Blondschopf in die Sterne, als der Vize endlich auch zu ihnen nach draußen kam. „Och... Nur ein wenig von Skyisland.“ „Ich hoffe mal, die kindergerechte Version?“ „Na ja... Wie man’s nimmt.“, gab er zu, lächelte unschuldig. „Du bist unverbesserlich!“, grinste der Koch und rutschte ein wenig, damit sich Zoro zu ihm auf die Bank setzen konnte. „Wollen wir uns nicht auch langsam mal in unser Zimmer verziehn? Ich bin totmüde.“, fragte der Schwertkämpfer leise, lehnte sich aber dennoch zurück und sah auf zu den Sternen. Dabei entfiel ihm jedoch nicht, wie sich ein leichter Rotschimmer auf das Gesicht des Blondschopfs schlich. Grinsend blickte er weiter gen Himmel. „Ich denke, ich werde mich auch schlafen legen. Es war ein langer Tag. Und morgen kommt schließlich ein Neuer.“, meinte Lil, verabschiedete sich und wandte sich in Richtung Tür. „Bevor ich es vergesse- solltet ihr euch ein Zimmer teilen, das Zweite ist ein wenig größer. Und das Bett bequemer.“, lächelte sie, zwinkerte ihnen zu und verschwand. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen schwiegen die beiden sich an, jeder in seine eigenen Gedanken versunken und dabei doch immer auf der Suche nach einem Weg, die des anderen lesen zu können. Schließlich seufzte Zoro auf und stellte sich, streckte sich lang und ließ die Gelenke knacken. „Komm, lass uns gehen.“ „Geh du schon vor. Ich komm gleich nach.“ Verwundert runzelte der Vize die Stirn, zuckte dann aber nur mit den Schultern und ging rein. Sanji bleib derweilen noch ein wenig auf der Bank sitzen. Und nun, Chefkoch? Du solltest reingehn. Ich weiß ja nicht, was er von mir erwartet. Es ist anders als auf dem Schiff- da sind wir beide einfach so besoffen in den Schlaf gesunken, dass wir am nächsten Morgen nur anhand der verteilten Flaschen feststellen konnten, wo wir rumgefallen waren. Und genau das war jetzt anders. Keine anderen Leute wie auf der Lamb. Ein Doppelbett, gemütlich für zwei und nicht eine kleine Hängematte wie auf dem kleinen Schiff. Kein Alkohol- oder zumindest nur ganz wenig. Im Prinzip ihre erste Nacht. Er seufzte tief, sah noch ein letztes Mal zu den Sternen, ehe er aufstand, nach drinnen ging und die Terrassentür verriegelte. „Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen. Tut er zwar auch, aber ich habe ihm das Gleiche geraten.“ Sanji drehte sich um, erkannte im Gegenlicht Lil, die am Türrahmen stand. „Wie?“ „Zoro. Er macht sich genauso viele Gedanken wie du. Dabei solltet ihr es einfach nur auf euch zukommen lassen.“ Lange sah er sie an, nickte dann lächelnd. „Ja, da hast du wohl Recht.“ „Gute Nacht, Sanji. Schlaf gut.“, wünschte sie ihm. „Du auch, Lil. Und danke für alles.“ „Kein Problem.“ Damit verließ sie das Zimmer in ihr eigenes Bett. Der Blonde blieb noch kurz stehen, wandte sich dann aber ab und marschierte rüber in die zweite Wohnung, schloss die Tür sorgfältig und machte sich auf die Suche nach Zoro. Nicht lange, und er fand ihn wirklich- unschlüssig vor den Schlafzimmern stehend. Als er den Ankommenden bemerkte, drehte er sich um. „Ich weiß nicht... was denkst du?“ „Worüber?“, fragte der Koch verwirrt. „Willst du...“ Er stockte, sah unsicher in das zweite Schlafzimmer- das, das Lil vorhin kurz erwähnt hatte. Sanji wusste, worauf er hinaus wollte. „Kann ich bei dir schlafen?“, bat er Zoro leise, kam einen Schritt auf ihn zu. Verblüfft, aber glücklich, hob dieser die Augenbraue, sah den Kleineren an, als wäre er das One Piece persönlich, bevor er ihn angrinste. „Klar. Wollt ich dich eigentlich auch fragen.“ „Dann wär das ja geklärt.“, grinste Sanji zurück. Hintereinander betraten sie das geräumige Zimmer, sahen sich um. Schrank, Schreibtisch, Bett, Stühle- und sogar eine kleine Couch. „Sieht gut aus, meinst du nicht auch?“ „Perfekt.“, lächelte der Blondschopf und ließ sich auf das Bett fallen. „Und gemütlich!“ Dem Vize fiel etwas auf, worüber er sich bisher keine Gedanken hatte machen müssen. „Sanji...“ „Mh?“ „Hast du... Schlafsachen dabei? Shirt und so?“ Dem Blick des Blonden zur Folge hatte er nicht. „Mist.“, fluchte er leise. „In meinen Klamotten will ich eigentlich auch nicht schlafen.“ Es war nur ein kurzer Augenblick, der alles verändern sollte. Der Koch setzte sich auf, sah sich im Zimmer um, vielleicht in der Hoffnung, irgendwo noch Kleider zu finden, als der Schwertkämpfer auf ihn zu kam, direkt vor ihm stehen blieb und ihn ansah. „Das macht nix...“, sagte er nur leise, bevor er begann, die Krawatte des Smokingträgers zu lösen. „Zoro... was...?“ Doch statt eine Antwort zu bekommen, wurde Sanji von ihm nach oben gezogen, bis sie sich gegenüber standen. „Mir macht das überhaupt nix, im Gegenteil...“, flüsterte der Vize, küsste ihn sanft. Als er Zoros Zunge an seinen Lippen spürte, drehte sich der Blonde abrupt um. „Ist... ist das richtig?“, wollte er von ihm wissen, leise, flüsternd. „Ich denke ja.“, antwortete der Schwertkämpfer, trat von hinten an ihn ran und ließ seine Hände um die schmale Taille des Kochs wandern. Stück für Stück kämpften sie sich nach vorne, bis Zoro schließlich gefunden, was er gesucht hatte. Knopf für Knopf öffnete er Sanjis Hemd, seine rechte Hand rutschte vom Hemd ab auf die nackte Haut des Blonden und fuhr über dessen Brust an dessen Hals. „Zoro...“ „Schhh... Genieß es einfach.“, flüsterte dieser ihm ins Ohr. Keine zwei Sekunden später rutschte das weiße Hemd langsam über Sanjis Schultern nach unten, blieb an den zugeknöpften Manchetten hängen. Als sich der Blonde befreien wollte, drehte Zoro ihn wieder zu sich, fuhr mit beiden Händen an den Seiten des Jüngeren entlang und schließlich nach hinten, tasteten langsam über seinen Rücken. „Ahh... Was... machst du...?“, kam es leise unter der blonden Mähne hervor, doch der andere blieb ihm eine Antwort schuldig. Statt dessen hatte der Vize begonnen, Sanjis Lippen für sich in Anspruch zu nehmen, er saugte an ihm, biss leicht hinein und spielte mit dessen Zunge, ehe er sich am Hals des Kochs verbiss. „Au!“, beschwerte sich der Blondschopf, als er leicht gebissen wurde. „Du schmeckst süß...“ Der Rotschimmer, der sich auf Sanjis Gesicht geschlichen hatte, verstärkte sich. „Sag sowas nicht...“ „Ist aber so.“, beschloss er und fuhr mit seinen Lippen über die nackte Brust, küsste jeden einzelnen Millimeter Haut, mit der Entschlossenheit, kein Stück von ihm auszulassen. Langsam gewöhnte sich der Blonde an die zarten Berührungen, genoss sie immer mehr, sodass auch er nicht untätig blieb. Mit einer Hand durch das grüne, weiche Haar des anderen fahrend, rutschte seine andere Hand immer tiefer, bis er Zoros Wangenknochen spüren konnte. Leicht sreichelte er ihn, fuhr dann unter dessen Kinn und zog ihn nach oben. Ihm gehorchend stand der Vize wieder vollends auf, sah in die eisblauen Augen. Sein Verlangen nach dem Blonden wuchs von Sekunde zu Sekunde, je länger er ihn ansah, umso mehr wollte er von ihm spüren. Ob er wohl auch so fühlt? Verdammt... Du bringst mich um den Verstand, Kleiner! Er sagte es nicht, sah den anderen nur weiter an, auf eine Geste dessen wartend. Doch das, was er erwartete, blieb aus. Statt dessen sah Sanji ihn nur musternd an, betrachtete ihn von der Haarspitze bis zu den Sohlen seiner schweren Stiefel, fuhr mit seinen Händen so hauch zart an ihm entlang, dass er ihn fast nicht spüren konnte. „Eigentlich gehört sowas wie du verboten.“, flüsterte er schließlich. Überrascht hob Zoro die Augenbraue. „Was?“ „Du gehörst verboten. Man sollte so ein gutaussehendes...“ Er fuhr mit seinen Händen das Gesicht des Grünhaarigen nach, „perfekt gebautes...“ Seine Hände rutschten tiefer, fuhren jeden einzelnen Muskel der starken Brust und des Bauches ab, wo, zu des Blonden Belustigung, der andere kitzlig war, „und noch dazu so verdammt sexy seiendes Wesen wie dich einsperren und nie wieder frei lassen.“ „Einsperren? Dann hättest auch du nichts von mir.“ „Falsch.“ Der Blonde trat ganz nah an ihn heran, legte beide Hände um Zoros Hals. „Ich hätte den Schlüssel.“ Grinsend zog er sich ein Stück an ihm hoch, legte sanft seine Lippen auf die des Schwertkämpfers und küsste ihn zögerlich, dann aber immer leidenschaftlicher. „Dann überleg ich es mir nochmal, ob ich mich nicht doch einschließen lassen sollte- solange du an mich ran kommst, kommt mir jedes Gefängnis wie ein kleines Paradies vor.“, flüsterte der Vize zwischen zwei Küssen, doch statt wieder die Oberhand an sich zu reißen, überließ er es dem Jüngeren und verhielt sich soweit ruhig. Dieser wusste, dass der Grünhaarige ihm die Führung überließ, doch er wusste auch, dass er das nicht lange dabei belassen würde- dafür war Zoro zu sehr „König“ der Schwertkämpfer. Also tat Sanji das, worauf er jetzt am meisten Lust hatte- neben Zoro. Er machte sich an der dunkelgrünen Schärpe um dessen Hüfte zu schaffen, wickelte ihn Stück für Stück aus, um dann langsam zu Zoros Hose zu wandern... Kapitel 21: Beautiful Day ------------------------- Hi! Eigentlich gabs des Kapi gar net- aber weil ein paar von euch meinten, sowas gerne mal lesen zu wollen, hab ichs noch dazwischen geschoben- ein Kapi nur für Zoro und Sanji, mal zum Entspannen!^^ Viel Spaß!^^ Titel: Go away... Kapitel: 21.Beautiful Day Pairing: immer noch!^^ Disclaimer: "I have a Porblem that I cannnot expalin..." *vor mich hin sing*^^ Kapitel 21 „Ach ja!“ Glücklich seufzend streckte er sich und trat in die Küche. „Guten Morgen!“ Verwundert drehte sich Lil zu ihm um und, nachdem sie sein vollends zufriedenes Gesicht gesehen hatte, begrüßte ihn. „Guten Morgen, Zoro. Gut geschlafen?“ „Mh? Oh- ja.“ Seinem Grinsen war deutlich anzusehen, dass er nicht nur gut geschlafen hatte. Doch sie fragte nicht weiter, begnügte sich statt dessen mit einem Lächeln ihrerseits und sah sich dann nach dem Blonden um, den sie jedoch nirgends finden konnte. „Wo ist Sanji?“ „Noch im Badezimmer.“ „Achso.“ Als sie weiter das Frühstück vorbereitete, stürmte Luna in die Küche. Sie erblickte Zoro, lachte auf und rannte auf ihn zu. Schnell bückte er sich, breitete die Arme aus und fing sie auf, ehe er sie hoch hob und anlächelte. „Na, Prinzessin?“ „Hallo, Zoro!“ Etwas beruhigter fügte sie hinzu: „Aber ich bin keine Prinzessin!“ „So?“ „Ich bin eine Piratenbraut!“ Grinsend sah sie zu ihm herunter. Der Schwertkämpfer konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, obwohl er wusste, was Lil davon halten würde. Er ließ sie vorsichtig wieder runter, beugte sich zu ihr und flüsterte in ihr Ohr. „Sag mal, Luna... kennst du zufällig...“ „Guten Morgen, allerseits!“ Strahlend betrat Sanji die Küche. Sofort verstummte Zoro, richtete sich wieder auf und sah zu dem Blondschopf. „Guten Morgen, Sanji.“, sagten sowohl Mutter als auch Tochter, nur der Grünhaarige verhielt sich anders. „Du siehst gut aus.“, sagte er nur. Lächelnd kam er auf ihn zu, beugte sich ein wenig vor und küsste ihn sanft auf die Lippen- eine reife Tomat wäre im Anblick der Hautfarbe des Blonden vor Neid erblasst. Sofort schob er den anderen ein Stück weg, doch der Eindruck blieb. „Ich... wollte mal fragen, ob ich... ob ich helfen kann?“, wechselte der smarte Koch schnell das Thema und wandte sich an Lil. „Gern. Ich wollte eigentlich noch Spiegeleier machen, wenn du das übernehmen könntest...“ „Gerne.“ „Und wir decken den Tisch!“, grinste Zoro, nahm Luna bei der Hand und marschierte mit ihr nach draußen. Kaum, dass er ihm den Rücken zudrehte, blickte sich Sanji nach ihm um. Jeden einzelnen Schritt beobachtete er, bis der Grünhaarige und das junge Mädchen nicht mehr zu sehen waren. Dabei stellte er sich vor, wie es wohl werden würde, er und Zoro... vielleicht würden sie auch irgendwann mal eine kleine Familie gründen? Ein Kind adoptieren? „Er wird sicherlich ein guter Vater.“, unterbrach Lil seinen Gedankengang. Seufzend wandte er sich zu ihr um. „Vielleicht. Wenn wir je eine Familie haben sollten.“ „Wieso sollte es anders sein? Es gibt mittlerweile so viele elternlose Kinder auf dieser Welt, sie wären dankbar für solche Väter, wie ihr sie wärt.“ Wieder huschte ein leichter Rotschimmer über seine Wangen. „Danke. Ich weiß das sehr zu schätzen. Aber nun...“ Lächelnd nahm er die Pfanne und schlug die Eier auf. „Ich mach jetzt erstmal Essen.“ Währenddessen dekcten der Schwertkämpfer und die angehende Piratin den Tisch im Garten- bei so einem schönen Wetter, hatte Luna deklamiert, musste man einfach draußen Essen. Und Zoro hatte sich ihrem Urteil ergeben. Er hatte wieder seine Frage von zuvor aufgenommen und merkte sich die Antwort des jungen Mädchens, als Lil und der Blonde heraus kamen. „Essen?“ „Essen.“ Es war fast windstill, und das bisschen, was wehte, verwandelte das Gras in ein welliges Meer. Langsam lehnte er sich zurück und fiel ins Gras. Über ihnen kreisten einzelne Vögel, ansonsten war der Himmel stahlblau ohne eine einzige Wolke. Er schloss die Augen und genoss die warme Brise, die über ihn hinweg wehte. Völlig frei... „Schläfst du?“ Langsam hob er ein Lid und sah in seine grünen Augen. Er kniete neben ihm und lächelte. „Nein.“, er setzte sich nicht auf, sondern blieb gemütlich auf de Rücken liegen. „Ich denke nach.“ „Ach so.“ Wie der Blonde bereits legte auch er sich ins weiche Gras neben ihm und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Doch irgendetwas schien ihm an dieser Pose nicht zu gefallen, denn er zog einen Arm wieder unter seinem Nacken hervor und tastete mit ihm durch das weiche Gras neben sich. Als er Sanjis Hand berührte, mussten sie beide unwillkürlich lächeln, ohne den anderen zu sehen. Ihre Finger spielten kurz miteinander, bevor sie sich ineinader verschlangen. Stumm lagen sie nebeneinander und betrachteten die Vögel. Einzelne Wolken schoben sich über den Baumkronen hinweg. Eine kleine Wolke schob sich vor sie Sonne und verdeckte diese für ein paar Sekunden, ehe sie wieder in vollem Ausmaß auf die weite Wiese schien, während der sanfte Sommerwind das Gras leise rascheln ließ. „Was denkst du gerade?“ Lächelnd sah Sanji in den Himmel. „Nichts. Ich habe die Wolken gezählt.“, gab er zurück. „Wie viele sind es denn?“ „Elf. Wenn man die kleine dahinten noch mitzählt, zwölf.“ Lachend hob er die Arme gen Himmel, streckte sich und sah zwischen seinen Fingern hindurch in das klare Blau. Ein schwarzer Vogel glitt vorüber, flatterte kurz mit den Flügeln und ließ sich wieder ein Stück gleiten. Frei, dachte der Blodnschopf. Ein schönes Gefühl wäre das. Frei wie ein Vogel. Vogelfrei. Er streckte sich immer weiter, bis er halb aufgerichtet plötzlich das Gleichgewicht verlor und zurück fiel. „Uah!“, konnte Sanji gerade noch ausrufen, da rollte er auch schon über Zoro und auf der anderen Seite den kleinen Hügel zum Fluß herunter. Erschrocken zog er seinen Kopf ein und schützte ihn mit seinen Armen. „Sanji!“, hörte er ihn noch rufen, doch wegen der Steigung war es ihm nicht möglich, irgendwie zu stoppen. Im nächsten Moment spürte der Blonde, wie etwas ihn packte und festhielt, doch rollte er immer weiter. Erst am Fuß des Hügels kam er zum Liegen- auf Zoro. „Alles okay?“, fragte dieser, völlig außer Atem. Er hatte ihn gepackt und ihn geschützt, als er herunter stürzte. Dadurch hatte Sanji fast keine Schrammen abbekommen, ganz im Gegenteil zu seinem Retter: seine Oberarme waren ganz zerkratzt, einige Stellen bluteten sogar. Er zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und beugte sich weiter über ihn, um seine Wunden wenigstens zu säubern, wenn er sie schon nicht professionell versorgen konnte. Der Blonde wollte ihm nicht wehtun, deshalb fuhr er nur ganz vorsichtig über die Verletzungen. „Das musst du nicht machen.“, sagte der Schwertkämpfer plötzlich. „Tut’s weh? Soll ich aufhören?“ Er überlegte kurz, schüttelte dann den Kopf. Vorsichtig tupfte er weiter die blutigen Kratzer ab. Als er schließlich die letzte Wunde bearbeitet hatte, hörte der Koch zögerlich auf und sah auf Zoros Arm. Er bewegte sich gar nicht, saß nur stumm im grünen Gras, das eine Bein abgewinkelt am Boden liegend, das andere Bein aufrecht stehend und einen Arm aufstützend. „Danke.“, meinte der Grünhaarige schließlich. „Gerne.“, nuschelte Sanji und packte das verdreckte Tuch weg. Es war ihm peinlich- was sollte Zoro von ihm denken? Nur, weil sie eine einzige Nacht miteinander verbracht hatten, wurde er sentimental? Sieh dich doch an, Chefkoch. Genau das ist doch passiert. Klappe. Schnell schüttelte er den Kopf. „Was denn?“, wollte der Schwertkämpfer gleich von ihm wissen. „Ach, nichts.“ Lächelnd sah er Zoro an. Wie er so dasaß, locker, lässig, und ihn misstrauisch musterte... Dich sieht eh keiner, Chefkoch. Und selbst wenn... ihr gehört jetzt zusammen. Vermutlich war es dieser kleine Satz seines Stimmmchens im Hinterkopf, der Sanji dazu bewog. Vielleicht war er auch einfach nur gut drauf, weil so schönes Wetter war. Vielleicht aber hatte er sich auch einfach nur den Kopf gestoßen, als er den Hügel herunter stürzte. Egal, was es war- es bewog ihn, das zu tun, worauf er Lust hatte. Mit einem Grinsen im Gesicht sprang er vor, fiel Zoro um den Hals und mit ihm gemeinsam zurück ins weiche Gras. Einzelne Halme wurden aufgewirbelt, doch ihn störte das nicht, als er zärtlich Zoro küsste. Glücklich lächelnd liefen sie über den kleinen, bunten Jahrmarkt. Überall, egal, wohin ihr Blick fiel, fanden sie ein buntes Treiben wieder. Plötzlich zog Zoro ihn näher an sich, beugte sich vor und flüsterte ihm leise ins Ohr. „Ich bin gleich wieder da.“ Sanji spürte gerade noch den gehauchten Kuss, dann war der Schwertkämpfer auch schon in der Menge verschwunden. Mit erhobener Augenbraue suchte er ihn noch, zuckte dann aber mit den Schultern, als der Erfolg ausblieb, und sah sich selbst weiter um. Schräg hitner sich erkannte er ein kleines Zelt, aus dem eine seltsame, eigentümliche Melodie erklang. Vorsichtig näherte er sich dem dunklen Stoffungetüm. Dutzende Ornamente schmückten die Zeltplane, doch diese waren nichts im Vergleich zu dem, was er im Inneren vorfand. Eine junge Frau saß auf einem breiten Kissen, leise summend zu ihrem Lied, das sie auf einer kleinen Harfe spielte. Erstaunt beobachtete Sanji sie, bis sie plötzlich verstummte. „Hallo.“, sagte sie mit einer so weichen Stimme, dass der Blonde für einem Moment der Täuschung unterlag, sie wäre mit ihrer Hand an über sein Gesicht gestrichen. Schnell schüttelte er diesen Eindruck ab. „Hallo.“ „Setz dich doch.“ Unsicher blieb er stehen. Was, wenn Zoro ihn suchte? Er wollte ihn nicht warten lassen. „Tut mir Leid, aber...“ „Er wird dich sicher suchen, habe ich Recht?“ Überrascht sah er in ihre rehbraunen Augen. „Ja.“, meitne er schließlich. „Das wird er wohl.“ „Dann solltest du ihn nicht warten lassen.“ Noch immer unsicher wollte er sich schon umdrehen, als sie ihn noch einmal rief. „Warte.“, bat sie ihn stand, auf und sah ihn an. „Ich möchte dir etwas geben...“ Sekundenlang geschah nichts. Dann, ganz plötzlich, schüttelte Sanji den Kopf. „Was...?“, fragte er verwirrt und legte eine Hand an seine Stirn. „Was war das?“ „Er wartet schon. Du solltest gehen.“ Damit drehte sie sich um und verschwand selbst im Dunkel des riesigen Zeltes. Als Sanji wieder nach draußen kam, stand Zoro bereits an der Stelle, an dem er den Blonden zurück gelassen hatte, und sah sich um. Kaum, dass er den Blondschopf erkannte, kam er auf ihn zu und legte einen Arm um dessen Hüfte. „Wo warst du?“ „Ich... weiß nicht so recht...“ Aus irgendeinem Grund hörte der junge Blonde einen hellen Ton, wie ein Glöckchen. Aber in dem Zelt hatte es doch gar keines gegeben! Und was meinte die Frau, als sie sagte, sie wolle ihm etwas geben? Ihm kam es vor, als hätte er einen Filmriss. „Egal.“ Vorsichtig versuchte er zu lächeln, sah zu Zoro auf und fragte: „Und du?“ „Ich hab dir etwas mitgebracht.“ Doch statt es ihm zu geben, zog er den anderen noch ein Stück näher zu sich und schlenderte mit ihm zusammen in Richtung Lils Haus. „Und was?“ „Verrrat ich dir nicht.“, grinste Zoro. Kapitel 22: Böses Erwachen -------------------------- Ihr werdet mich hassen.... *schnief* *in der Ecke verkriech* Aber... wenns einfach wär, dann wärs doch langweilig! *mich verteidige* Ich hoff mal, ihr werdet mir vergeben... auch wenn ichs nich lassen konnt!^^ Byebye me^^ Titel: Go away... Kapitel: 22. Böses Erwachen Pairing: ????????????????????????????????????????????????? D: Nothing to say.... >.< Kapitel 22 Die Sonne fiel glitzernd durch das breite Fenster auf das Bett und beleuchtete die hellen Farben der Bezüge. Schläfrig streckte sich der Blonde ein wenig, gähnte lautlos und öffnete die Augen. Wo war er? Was war passiert? Müde drehte er den Kopf, sah sich um- und erstarrte. Wieso lag er neben Zoro?! Erschrocken sprang er auf, stolperte, stürzte fast, bevor er sich am Türrahmen festhalten konnte. Als er an sich herunter sah, muste er entgeistert feststellen, dass er außer seinen Boxershorts nichts trug. Hals über Kopf stürzte er auf den Stuhl zu, auf dem seine Sachen mehr oder weniger ordentlich lagen, schlüpfte schnell in seine Hosen, als er etwas hinter sich wahrnahm. Seine hektischen Bewegungen hatten den Schwertkämpfer geweckt, der jetzt selbst die Augen öffnete und zu Sanji herübersah, als er ihn fand. „Morgen.“, nuschelte Zoro, lächelte und sah ihn glücklich an. „Bist schon auf?“ Sanji verstand die Welt nicht mehr. Warum tat Zoro so, als wäre nix gewesen? „Kommst du wieder ins Bett oder muss ich jetzt auch aufstehn?“, fragte dieser gerade und sah ihn an. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Blonde den Vize an, drehte sich dann abrupt um, ließ Hemd Hemd sein, riss dir Tür auf und rannte nach draußen. Wenn er wenigstens gewusst hätte, wo er war! Vor ihm bog der Flur scharf nach rechts, dann stand der Koch vor der Haustür. Reflexartig riss er auch diese auf, sah sich noch einmal um und erkannte Zoro, der hinter ihm herwetzte. „Sanji!“ Ohne auf das Rufen zu hören, stürzte er nach draußen, schlug die Tür hinter sich zu und verschwand im Gemenge der Straßen. „Sanji!“ Doch der Blonde reagiete nicht. Völlig verdattert blieb Zoro vor der Haustür stehen, starrte auf das leicht vibrierende Holz und fragte sich, was los war. Es dauerte nur einen Augenblick da wandte er sich auch wieder um, lief schnell zurück in das Schlafzimmer und holte sich Hosen und Hemd, zog sich rasch um, stieg in seine Stiefel und rannte hinter Sanji her- ohne zu wissen, wo dieser eigentlich war. Es war schon einiges los auf den Straßen. Es dauerte auch nicht lange, und der Koch kam auf dem Marktplatz heraus, wo die Leute ihre Ware feil boten. Langsamer werdend sah er sich um. Er war hier noch nie gewesen, dachte er zumindest. Aber wie war er hierher gekommen? Und noch dazu mit Zoro in einem Bett gelandet? Wo waren die anderen? Was suchten sie hier? „Sieh mal... Gott, sieht der gut aus!“ Überrascht wandte er den Kopf und bemerkte zwei junge Mädchen, die ihn interessiert ansahen. Erst da bemerkte er, dass er sein Hemd nicht anhatte und die ganze Zeit oben ohne durch die Gegend gelaufen war. Das erklärt die Blicke, dachte er sich und ließ den Blick über den Markt huschen. Vielleicht fand er ja ein Kleidergeschäft, wo er sich was anständiges zum Anziehen suchen konnte. Zurück zu dem Haus, aus dem er gerade gestürzt war, würde er eh nicht finden- und die Frage war auch, ob er das überhaupt wollte. Zurück zu Zoro? Er war sich nicht sicher, aber da er sowieso nicht aufgepasst hatte, wo er hingelaufen war, war diese Frage überflüssig. Er fand wirklich, was gesucht: am hinteren Ende des Marktplatzes stand ein Wagen mit Hemden und Shirts, die der Verkäufer anbot. Als sich Sanji näherte, bemerkte er als erstes die breite Narbe, die über das Gesicht des anderen lief. Himmel, was war das denn für einer?! „Kann ich Ihnen helfen, junger Mann? Wie mir scheint, brauchen Sie ein neues Hemd.“, bemerkte der Verkäufer und musterte den Blonden von oben bis unten. „Könnt man so sagen.“ Er musste nicht lange suchen, dann fand er schon, was er wollte; ein schwarzes Hemd mit einem hellen Muster an den Schultern. Als er den Preis sah, musste er schlucken- und gleichzeitig fiel ihm ein, dass er nicht die geringste Ahnung hatte, ob er überhaupt Geld dabei hatte. Unsicher suchte er seine Taschen ab, fand aber nicht einen einzigen Berry. Seufzend legte er das Hemd zurück und zuckte mit den Schultern. „Hab mein Geld nicht dabei.“ Der andere musterte Sanji noch einmal kurz. Der Blonde hörte ein leises Glöckchen- der Ton, der ihn verfolgte! Der Verkäufer grinste, ehe er sich in seine Richtung beugte und flüsterte. „Ich überlass es dir, wenn du für mich arbeitest- nur ein einziger Auftrag, nicht mehr. Okay?“ Klang an sich nicht schlecht, und auch, obwohl er nicht wusste, um wa es ging, nickte der Koch. „Abgemacht.“ Er reichte seinem neuen Auftragsgeber die Hand und erhielt das Hemd- es passte wie angegossen, und es gefiel ihm wirklich. „Gut, dann komm.“, meinte der Verkäufer, schloss seinen Verkaufsstand und führte Sanji eine Gasse entlang. Einige Straßen weiter kamen sie in einer Seitengasse an eine kleine Tür, durch die der Verkäufer Sanji herein schob. „Nenn mich Koga.“, stellte sich sein Chef vor. „Ich erklär dir jetzt, um was es geht.“ Zeitgleich, als der Blonde den Raum betrat, kam Zoro über den Marktplatz, Ausschau haltend nach Sanji. Der konnte doch nicht verschwunden sein! „Sieh mal! Noch ein Neuer!“ „Und der sieht genauso gut aus!“ Als Zoro sich nach den Stimmen umdrehte, bemerkte er die beiden Mädchen- die gleichen, die Sanji zuvor getroffen hatte. „Morgen!“, grüßte er freundlich und lächelte sie an. Beide erröteten. „Guten Morgen.“, gaben sie zurück und lächelten zurückhaltend. „Ich suche einen Freund von mir, vielleicht habt ihr ihn gesehen. Ein wenig kleiner als ich, blond, durchtrainiert, schwarze Hosen. Ohne Hemd.“ „Oh ja! Gott, der sah ja so gut aus!“, schwärmte eines der Mädchen und sah verträumt zu ihm. „Wisst ihr, wo er hin ist?“ „Er ist über den Markt gelaufen, ans andere Ende. Vielleicht hat er ja ein Hemd gesucht?“, meinte die andere. Beide kicherten. „Vielen Dank.“ Mit einem Lächeln verschwand Zoro in die gewiesene Richtung. Der Raum war klein und dunkel. In einer Ecke lagen mehrere Decken, ein Tisch stand in einer anderen. „Setz dich.“, forderte Koga ihn auf und deutete auf einen der drei Stühle bei dem Tisch. Sanji gehorchte. „Kannst du kämpfen?“ „Ja.“ „Bist du auch gut?“ „Ich denke, ja.“ Zufrieden nickte Koga, musterte ihn noch einmal und sah ihm dann direkt in die eisblauen Augen. „Hast du je einen Menschen getötet?“ Sanji schluckte. Allmählich gefiel ihm sein „Chef“ immer weniger, vielleicht wäre es das Beste, er würde wieder verschwinden. Und wohin, Alter? Du bist gerade neben Zoro aufgewacht, hast null Plan, wo du bist oder was du hier machst, geschweige denn wo die anderen sind. Also? „Das bringt mein Beruf so mit sich.“ Pirat als Beruf- irgendwas war schief gelaufen. Wo war der Koch? „Gut, dann dürfte dass schonmal kein Problem sein.“ „Dürfte ich erfahren, um was es geht?“ „Selbstverständlich. Also...“, meinte Koga, zog aus seiner Tasche ein Blatt Papier. „Du bist fremd hier, richtig?“ Er nickte. „Dann weißt du auch nichts von den Verhältnissen hier.“ „Nein.“ „Es geht um einen der gefürchtesten Piraten dieser Gegend. Um den Gefürchtesten.“ „Ich soll ihn umbringen? Ohne mich.“ „Sollst du nicht. Es geht um das, was er uns angetan hat.“, korrigierte Koga. „Und das wäre?“ „Er brachte unsere Frauen und Söhne um.“ Erschrocken stieß Sanji die Luft zwischen den Zähnen aus. „Wer ist uns?“, fragte er nach kurzer Zeit des Schweigens. „Wir sind eine Gruppe von elf Kämpfern.“ „Und was soll ich da tun?“ „Seine Komplizin töten.“ Die Augen des Blonden verengten sich. „Wieso sie?“ „Er wird gehn, wenn sie tot ist. Zudem...“ Er machte eine lässige Handbewegung. „Ist es Rache. Und auch sie hat getötet.“ Nickend dachte Sanji nach. Das klang ganz so wie ein Abenteuer für Ruffy- die Befreiung von Menschen aus ihrer Not. Und das Erledigen eines Tyrannen. Nur... dass er die Frau töten sollte, gefiel ihm nicht wirklich. „Denk an unsere Abmachung.“, erinnerte ihn sein Gegenüber, als hätte er gesehen, was der Blondschopf dachte. „Keine Sorge, Chef. Ich mach das schon.“ Der einzige Stand, der Kleider verkaufte, war geschlossen. So ein Mist!, dachte Zoro und trat wütend ein Steinchen zur Seite. Verdammt, wo bist du? Was ist hier los? Unwissend, was er tun sollte, machte er sich auf den Weg zurück- vielleicht hatte Sanji sich ja wieder gefangen und wartete schon längst bei Lil. Also auf den Rückweg. Doch auch bei Lil war er nicht. „Vielleicht braucht er Zeit zum Nachdenken.“, vermutete die junge Frau, als der Vize ihr erzählt hatte, was geschehn war. „Er sah mich an, als wär ich der Tod persönlich.“, flüsterte der Schwerkämpfer bedrückt. „Was hab ich nur falsch gemacht?“ „Wahrscheinlich nichts. Er wird sich schon beruhigen, Zoro, glaub mir.“ Nickend seufzte er, stand wieder auf. „Ich geh ihn trotzdem suchen.“ „Nimm doch Luna mit, sie kann dir jeden Winkel der Stadt zeigen. Vielleicht findet ihr ihn zu zweit.“ „Danke, Lil.“ „Ich lass es dich wissen, wenn er wieder auftaucht.“ „Ich bring dir Luna heil zurück.“ „Das bezweifle ich nicht.“ Als er das junge Mädchen rief, war dieses vollauf begeistert, mit Zoro duch die Gegend streifen zu dürfen. Als sie dann aber erfuhr, was sie eigentlich suchten, wurde auch sie taurig. „Habt ihr euch gestritten?“ „Eigentlich nicht.“, seufzte der Grünhaarige. „Ich versteh ihn einfach nicht.“ Sie bemerkte, wie niedergeschlagen er war, und berührte vorsichtig seinen Arm. „Ich wette, wir finden ihn.“ „Hoffentlich.“ Es war spät geworden. Doch weder Zoro und Lun, noch Lil hatten das kleinste Anzeichen auf Sanjis Aufenthaltsort bekommen, sodass die beiden Älteren nun im Wohnzimmer saßen und warteten. Das jedoch vergebens, denn der Blonde saß immer noch in dem kleinen Raum in der Seitengasse und wartete seinerseits, während er versuchte, aus der ganzen Situation schlau zu werden. Was war die letzten Tage über geschehen? Dass er neben Zoro aufgewacht war, hatte ihn doch erschreckt. Aber er wusste beim Besten Willen nicht, wie er da hin gekommen war... „Es wird Zeit.“ Er hatte Koga nicht gehört, bis er an die Tür getreten war. Nickend stand Sanji auf, nahm das Bild, dass ihm sein Chef gegeben hatte, zur Hand und sah in das junge Gesicht der Frau, die er töten sollte. Sieht unschuldig aus, hatte er beim ersten Anblick gedacht. Und vielleicht umso tödlicher. „Hier, nimm den. Vielleicht wirst du ihn brauchen.“ Mit diesen Worten reichte ihm Koga ein schwarzes, langes Kleidungsstuck, das sich als Mantel entpuppte. Der Koch zog ihn sich über, bemerkte die Kapuze und streifte auch diese über seine blonde Mähne. „Man wird dich nicht erkennen.“ „Nein. Und bis die merken, was los ist, bin ich schon wieder weg.“ So wie immer... nur diesmal allein. Eigentlich schade. Er wünschte, er könne die Aktion mit seiner Crew durchziehen- Ruffy wäre sicherlich hellauf begeistert, er hätte sich wahrscheinlich den Piraten selbst vorgeknöpft. Aber... vielleicht war es auch mal gut, was alleine zu machen. Und einen klaren Kopf zu bekommen. Entschlossen öffnete Sanji die Tür, sah noch ein letztes Mal zu Koga, bevor er in die kühle Nachtluft hinaustrat. Kapitel 23: Gefangen -------------------- Titel: Go away... Kapitel: 23. Gefangen Pairing: ?????????????????????? D: *plop* Kapitel 23 Die Wegbeschreibung war eindeutig, ganz leicht, und doch stockte er, als er vor dm angegebenen Haus stehen blieb. „Das kann nicht sein...“, murmelte er und schüttelte leicht den Kopf, starrte wieder auf die Hausnummer. Doch es blieb dabei. „Verdammt, Zoro, wo hast du uns nur wieder reingeritten?“, fluchte er leise und schlich an die Hauswand, um einen Blick in das dahinterliegende Zimmer werfen zu können. Dort saß sie, vor sich ein Glas, auf der Couch. Eindeutig dir Frau auf dem Foto. Und sie sollte die Mörderin von Frauen und Kindern sein? Gut möglich- nur weil man unschuldig aussah, musste man das nicht zwangsläufig sein. Er trat an die Haustür und drückte die Klinke. Tatsächlich, nicht abgeschlossen. Die Haustür war wie am Morgen unverschlossen, als er hinausgestürmt war. Den gleichen Weg betrat er das Haus wieder. Schritt für Schritt schlich er in die Richtung des Wohnzimmers, wo er die junge Frau gesehen hatte. Es war alles still, kein einziger Laut war zu vernehmen. War sie alleine? Wo war ihr Mann? Nun gut, er würde leichteres Spiel haben, wenn er nicht da war. Mit flachem Atem trat er an die Tür und spähte um die Ecke. Die Couch. Das Glas. Und die Frau. Okay, Alter. Es muss alles ganz schnell gehn. Rein, auf sie zu, und wieder raus. Du kannst das, hast das schließlich schon tausende Male getan. Sie ist eine Frau. Eine Mörderin. Vergiss nicht, was sie Koga und seinen Freunden angetan hat. Entschlossen drehte er sich weg, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Ein, zweimal atmete er tief durch, dann trat er raus aus seinem Versteck in das schwache Licht. „Sanji?“, fragte sie verwundert, als sie die Gestalt bemerkte, die in ihr Wohnzimmer trat. Wie angewurzelt blieb er stehen. Verdammt! Er musste schnell handeln. Mit einer raschen, fließenden Bewegung kam er auf sie zu, blieb kurz vor ihr stehen und packte sie am Arm, zog sie hoch. Dabei konnte sie kurz unter seine Kapuze sehen und erkannte ihn. „Sanji! Gott sei Dank, wir haben uns schon Sorgen gemacht!“ Er achtete nicht auf sie. Mit der freien Hand griff er in die tiefe Tasche des Mantels, umgriff den eiskalten Griff seiner Waffe- der Waffe, die ihm Koga gegeben hatte. Ein Stich, und er konnte gehn. Er riss den Arm hoch. Das Metall blitzte kurz in dem schwachen Licht auf, als er den Arm auch schon wieder nach unten sausen ließ. Die junge Frau verstand gar nicht, was da ablief. Sie schrie nicht. Doch Sanjis Arm stoppte. Erschrocken riss er die Augen auf, starrte auf die Hand, die ihn gepackt hatte. Im nächsten Moment flog er auch schon zurück, konnte sich aber kopfüber abrollen und kam halb in den Knien zum Stehen. Seine Kapuze war ihm vom Kopf gerutscht. Wütend funkelte er seinen Angreifer an, ehe er ihn im Gegenlicht erkannte. „Was willst du?“, knurrte Zoro bedrohlich und funkelte ihn aus seinen schwarzen Augen an. Er erkannte sein Gegenüber nicht, denn auch, wenn die Kapuze von dem blonden Haar gerutscht war, stand Sanji so ungünstig, dass ab seiner Brust aufwärts alles vom Schatten bedeckt wurde. Zu perplex um zu antworten, sprang Sanji zurück und verschwand durch die Tür. „Sanji!“ Als Zoro den Namen hörte, den Lil rief, zuckte er zusammen. „Was?!“ Sie nickte nur, mit Tränen in den Augen. „Es war Sanji! Gott, Zoro! Lauf! Du musst ihn einholen!“ Da ließ er sich nicht zweimal sagen. Als er auf die Straße trat, erkannte er den wehenden Mantel, der um die nächste Ecke bog. Schnell lief er ihm nach, doch bereits zwei Straßen weiter hatte er ihn verloren. Sicher, der Blonde müsse hier noch irgendwo sein, suchte er weiter, aber er konnte ihn nicht finden. Den Kopf hängen lassend, marschierte er zu Lil zurück. Von weitem erkannte er schon, dass da etwas nicht stimmte, und verstand viel zu spät, dass das alles nur ein Ablenkungsmanöver gewesen war. Sanji war nicht davon gelaufen. Er hatte ihn nur aus dem Haus gelockt. Und er war drauf reingefallen. Sie zitterte, als der Blonde wieder in das Wohnzimmer trat. Die Kapuze hatte er wieder übergezogen, sie erkannte nur schwach sein Gesicht im spärlichen Licht. Stück für Stück kam er auf sie zu, den Dolch in der Rechten. „Mörderin.“, knurrte er leise. Lil erzitterte. „Was hast du ihm angetan? Was hast du ihm erzählt, dass er dich beschützt?“ „Sanji, was willst du? Erkennst du mich nicht?“ „Natürlich, sonst wäre ich auch nicht hier. Ich weiß, was du getan hast, und dafür wirst du büßen.“ Erschrocken starrte sie ihn an, nicht wissend, was er meinte. Mit einem letzten Schritt stand er bei ihr, packte sie wieder am Oberarm. „Diesmal ist er in Sicherheit.“, meinte der Blonde leise und funkelte sie an. „Du kannst ihm nichts mehr tun.“ „Aber.. aber ich habe doch gar nichts getan!“ „Außer Frauen und Kinder zu ermorden, schon klar.“ „Das habe ich nie getan!“ „Lüg nicht. Du bist eine Mörderin.“ Sie hatte Angst, ungeheure Angst, doch nicht vor Sanji selbst, sondern vor dem, was er da sagte. War er verrückt geworden? Wer hatte ihm das gesagt? „Und jetzt büße...“ „Lass das, Sanji. Nimm die Waffe runter.“ Sein Kopf zuckte herum. Dort stand er. In Natura. „Was willst du? Das ist mein Auftrag!“ „Was? Lil umzubringen?“ Langsam kam Zoro auf ihn zu. „Bist du nach ganz bei Trost? Was hat sie dir getan?“ „Nicht mir, sondern Koga. Und seiner Familie. Verdammt, Zoro, sie ist eine Mörderin!“ „Das hätte ich gespürt. Und du auch.“ Sanji hielt inne. Sah wieder zu der jungen Frau, die ihn erschrocken anstarrte. Stimmt, das war es, was ihn so verunsichert hatte. Wieso konnte er nicht ihre Mordlust spüren? Das war doch nicht möglich! Außer... „Merkst du es nicht? Sie ist so gut, du kannst sie gar nicht spüren!“ Leicht lächelnd schüttelte der Vize den Kopf. „Du redest Müll, merkst du das eigentlich?“ „Hau ab.“ „Nein. Lass Lil in Ruhe, sie hat nichts getan.“ „Nein.“ Zoro war nun weniger als einen halben Meter von Sanji entfernt, und das wusste der Blonde auch. Aber er wusste, er würde nicht zustechen können... Warum? Weil Zoro... Verdammt, Alter! Du hast null Plan, was die letzten Tage passiert ist! Was, wenn er Recht hat? Plötzlich spürte er, wie seine Kapuze nach hinten glitt. Langsam drehte er wieder den Kopf, sah Zoro ins Gesicht, ließ die Waffe jedoch nicht sinken. „Was soll das? Was ist bloß in dich gefahren?“, fragte der Schwertkämpfer leise. Er betrachtete Sanjis Gesicht, sah jede einzelne Reaktion. Besah das blonde Haar, das ihm leicht in Strähnen ins Gesicht gefallen war. Die eisblauen Augen, die ihn anfunkelten. Er entschied sich, zu handeln. Als Zoro ihm den Dolch entriss, sprang Sanji mit einem Satz nach hinten, stieß gegen seinen Hintermann und brachte ihn zu Fall. Doch er hatte seine Rechnung ohne den Vize gemacht; bevor der Blonde türmen konnte, hatte dieser ihn am Ende des Mantels gepackt und hielt ihn fest. „Sanji! Verdammte Scheiße, bleib stehn!“ Verzweifelt wehrte sich dieser gegen die Fesslung, die der Mantel bot, schlüpfte schließlich aus den Ärmeln und rannte davon- diesmal entgültig. „Warte doch! Sanji!“ Er verlor ihn aus den Augen, bevor er richtig auf die Straße kam. In den Händen hielt Zoro noch immer den Mantel- ganz in schwarz, und leicht, wie eine Feder. Wo bist du nur? Was ist mit dir passiert? Doch er verfolgte ihn nicht- er würde sich nicht noch einmal von ihm so reinlegen lassen. Keuchend kam der Blonde ein paar Straßen weiter zum Stehen. Scheiße, was sollte das? Wieso war Zoro bei ihr? Hatte Koga ihn etwa belogen? Nein, das glaubte er irgendwie nicht. Aber wieso hatte er sie dann nicht einfach abgestochen? Wegen Zoro, Alter. Du hättest ihn verletzt. Mit einem mal dämmerte ihm, dass das ein Fehler gewesen war. Zoro hatte nicht die geringste Ahnung, wer sie war, und er hatte soeben seine Chance, ihn da rauszuholen, vertan. Mist! Wütend ging er zurück zu Koga, der ihn auch schon erwartete. „Und? Alles gut verlaufen?“, fragte er sofort, doch sein Lächeln erstarb, als er Sanjis Gesichtsausdruck bemerkte. „Was ist passiert?“ „Sie wurde verteidigt. Ich konnte nichts machen.“ Sein Auftragsgeber dachte lange nach. Sanji ließ sich auf eine der Decken fallen und schloss die Augen. Zoro... was hattest du da zu suchen? „Wir räumen ihn aus dem Weg.“ Erschrocken riss Sanji die Augen auf und starrte zu Koga rüber. „Was?“ „Den Verteidiger. Sein Pech, wenn er glaubt, eine Mörderin beschützen zu müssen. Bring ihn um.“ „Niemals! Ich kann ihn doch nicht töten!“ „Hör mal Bürschen!“, knurrte Koga und kam bedrohlich auf ihn zu. „Ich hab dir nen Auftrag gegeben, und den wirst du ausführen. Wenn’s Schwierigkeiten gibt, musst du die eben auch beseitigen!“ „Nein.“ Entschlossen stand er Koch auf und funkelte sein Gegenüber an. „Ich werde ihn nicht töten.“ „Wieso? Kennst du ihn etwa?“ Es war nur eine Vermutung gewesen, doch der Reaktion des Blonden nach zu schließen, hatte er mitten ins Schwarze getroffen. „So ist das also.“ Er wusste, was das zu bedeuten hatte. Der kleine Blondi würde seinen Kumpel warnen, und das durfte er nicht zulassen. Schade eigentlich, dachte er. Er ist sicher ein guter Kämpfer. „Du schaffst es also nicht?“, wollte er ein letztes Mal von ihm wissen. Wieder schüttelte Sanji en Kopf. „Ich werde niemanden töten.“ „Schade.“ Er registrierte nur eine kurze Bewegung aus dem Augenwinkel, dann spürte Sanji einen harten Schlag am Hinterkopf. Taumelnd ging er zu Boden, doch er war keineswegs bewusstlos. Den Kopf schüttelnd wollte er aufstehen, doch mehrere starke Arme hielten ihn unten. „Wenn du das nicht kannst, werde ich es wohl machen müssen. Aber...“ Er musterte ihn wieder, dachte kurz nach und nickte. „Wenn dein Kumpel erstmal weg ist, überlegst du es dir vielleicht nochmal anders, dann kannst du bei uns bleiben. Wenn nicht...“ Er zuckte mit den Schultern und grinste. „Arbeiter wie du werden überall gebraucht.“ Der Gedanke an Sklaverei machte ihn weniger wütend als die Tatsache, dass er soeben Zoro verraten hatte. Wenn er losgezogen wäre, um sie beide zu töten, Zoro und die Frau, hätte er sie warnen können. Jetzt... konnte er sich nicht einmal mehr bewegen. „Du Schwein!“ Der Tritt kam hart und unvorhersehbar. Unter Schmerzen krümmte er sich am Boden, keuchte erschrocken. „Bindet ihn fest. Und Jungs? Seid nicht allzu hart mit ihm, wir haben noch einiges vor.“ „Klar, Boss. Wir passen nur auf, dass er nicht abhaut.“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht starrte Sanji auf. „Damit kommst du nicht durch, du Arsch.“ Die Faust, die in seinem Gesicht landete, ließ ihn Blut spucken. Nichts desto trotz hob er wieder den Kopf und funkelte Koga an. „Gegen ihn wirst du nicht gewinnen.“ „Das werden wir ja sehen. Soll ich dir den Kopf deines Freundes mitbringen?“, grinste er fies und bedeutete mit einem Kopfnicken den Männern hinter Sanji, dass sie ihn ruhig stellen sollten. Faustschläge und Tritte hagelten auf ihn nieder, solange, bis Sanji schließlich das Bewusstsein verlor. Du hast Recht gehabt, Zoro.... Verzeih... Kapitel 24: Ketten ------------------ Sooo.... Naja, vielleicht seid ihr mir ja treu geblieben... ich bau aber auch Mist.... >.< Viel Spaß! Byebye me^^ Titel: Go away... Kapitel: 24. Ketten Pairing: ???????????? D: --- Kapitel 24 Immer noch ging er das Wohnzimmer auf und ab, nicht wissend, was tun sollte. „Wer ist dieser Koga, von dem er gesprochen hat? Kennst du ihn?“ „Ja.“, nickte Lil. „Aber das ist schon lange her.“ Sie seufzte, sah zum Fenster hinaus. „Das war noch, als mein Mann bei mir lebte. Es gab einen Überfall auf die Stadt.“ Wie in Trance erzählte sie, versetzte sich zurück in die Zeit, als sie als junges Mädchen einem grausamen Schicksal entgangen war. „Es waren Bergräuber. Sie plünderten die Stadt, raubten alles, was nicht niet- und nagelfest war. Und als ob das nicht schon genug gewesen wäre, nahmen sie die Söhne und jungen Frauen der Männer mit- einige töteten sie, doch die meisten entführten sie. Niemand hat je wieder von ihnen gehört.“ Mit einem Mal dämmerte Zoro, was für ein Problem Koga mit Lil und ihrem Mann hatte. „Black Wing hielt dich versteckt. So konnten sie dich nicht finden. Und als alles vorbei war...“ „Kam ich aus meinem Versteck. Und war als Einzige unversehrt. Ja, so war es damals.“ „Kogas Frau und Sohn wurden auch entführt?“ Sie nickte. „Er behauptete damals, ich sei Schuld gewesen, ich würde mit den Räubern unter einer Decke stecken, weil ich als einzige Frau überlebte.“ „Aber die Leute glaubten ihm nicht.“ „Nein.“ „Und warum?“ Mit leerem Blick sah sie ihn an. „Kogas Frau war meine zweite Schwester. Wir fanden sie ein paar Tage später im Fluss. Sie hatten sie vergewaltigt und ermordet.“ Nachdenklich nickte er, sah in ihre glasklaren Augen, die sich mit Tränen füllten. „Deshalb ist deine andere Schwester auch aufs Meer gefahren, habe ich Recht?“ „Ja.“ Stumm weinte sie. Er hegte echtes Mitgefühl für sie, kam zu ihr rüber und schloss sie in seine Arme. „Keine Sorge, ich lasse nicht zu, dass sie dir etwas tun.“ „Und Sanji?“ Er musste nicht nachdenken, denn er wusste schon längst, was er tun würde. „Ich hol ihn mir zurück.“ Es war dunkel um ihn herum, als er die Augen wieder öffnete. Jeder einzelne Knochen tat ihm weh, er schmeckte Blut und spürte etwas Feuchtes an seiner Stirn. Klasse, Alter. Du bist so ein Volltrottel! Doch brachten ihm Selbstbeschuldigungen auch nichts. Er musste hier raus und Zoro warnen, bevor er zu spät war. Aber wie? Seine Hände waren gefesselt, seine Füße auch. Und das, was er da um seinen Hals spürte, ließ ihn vermuten, dass er wie ein Hund mit einer Eisenkette angekettet worden war. Super. Er versuchte sich aufzurappeln, schaffte es sogar, in eine sitzende Position zu kommen, und stöhnte leise auf. Hatten die ihm alle Knochen gebrochen, oder was? Es tat einfach nur höllisch weh. Klar denken, Sanji. Du musst hier raus, und zwar sofort. Bevor Zoro etwas passiert. Er sah sich um. Das war ein anderer Raum als der, in dem er bisher mit Koga gesessen hatte. Kleiner. Ohne jegliches Inventar, nur die Decke, auf der er lag. Und auch sie war von Motten zerfressen und mehr schlecht als recht. Er wandte den Kopf und erkannte den eisernen Ring in der Wand, an der die Kette befestigt war, die ihn fesselte. Das würde ein Problem werden, das war ihm klar. Seine Hände waren allem Anschein nach mit einem Strick gefesselt worden, die einzelnen rauen Fasern schnitten in sein Fleisch und bohrten sich bei jeder Bewegung immer tiefer hinein. Auch seine Füße waren mit dem gleichen Strick aneinandergefesselt, er konnte sich fast nicht mehr bewegen. Der perfekte Sklave. Und trotzdem musste er gucken, dass er hier raus kam, komme, was wolle. „Leg dich schlafen.“, meitne Zoro leise und zog die Decke über den zitternden Körper der jungen Frau. „Keine Sorge, ich pass auf euch beide auf.“ „Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn Luna etwas passieren würde.“ „Wird es nicht. Und jetzt schlaf.“ Sie schloss die Augen und fiel gleich in einen tiefen Schlaf- die Aufregung der letzten Nacht hatte furchtbar an ihr gezehrt. Es klickte, als er die Tür schloss. Einen Moment lang blieb er noch stehen, lauschte, ob sie auch wirklich schlief, und ging, als er nichts Verdächtiges hören konnte. Er hatte nur eine einzige Chance, das wusste er. Sie würden heute Nacht kommen und ihn umbringen wollen, damit sie an Lil rankamen. Wenn sie sie nicht finden würden, wäre Sanji verloren. Entschlossen, es drauf ankommen zu lassen, machte er sich auf den Weg in Lils Wohnzimmer. Kommt ruhig. Ich will meinen Blondschopf wieder. „...“ Angestrengt lauschte Sanji, doch er verstand nur Wortfestzen dessen, was Koga dort draußen mit seinen Leuten besprach. „... du nimmst ihn...“ „... Frau?“ „... erstech ihn... hinten.“ „... Kopf...“ Der Kloß, der sich in Sanjis Kehle gebildet hatte, verschwand mit einem Mal, und er schrie aus Leibeskräften. „LASST SIE IN RUHE!!!!!!“ Augenblicklich verstummten die Stimmen. Kurz darauf klickte es und die Tür schwang auf. „Schon wieder wach? Bist ja zäher, als ich dachte.“ Koga erschien in der Tür, hinter ihm zwei andere junge Männer. „Stellt ihn endlich ruhig. Wir können keinen Schreihals gebrauchen.“ „Geht klar.“ Den ersten Angriffen konnte der Blonde, wenn auch nur mühsam, entweichen, doch wollten sich die Jungs nicht länger veralbern lassen, deshalb stellte sich der eine hinter ihn, packte ihn an seinem eisernen Halsband, zog ihn gerade so hoch, dass er sich nicht mehr bewegen konnte, während der zweite mit aller Gewalt auf ihn einprügelte. Lange Zeit hielt sich Sanji tapfer, doch ein letzter Tritt in die Magengrube blies ihm das Licht aus. Er sackte zusammen, hing nur noch in der Eisenkette, die der eine hielt, und fiel zu Boden, als sein Halsband losgelassen wurde. „Zäher Bursche... Wir sollten ihn behalten.“ „Für so einen kriegen Sie viel Geld, Boss.“ „Das werden wir sehn. Ihr wisst, was ihr zu tun habt?“ „Ja.“ „Dann los.“ Es klickte. Die Tür fiel ins Schloss. Er grinste. Schneller, als ich dachte. Aber das macht nichts. Das Klicken der Haustür war fast nicht zu hören. Auch die Schritte waren lautlos wie die einer Katze. Ein Glück, dass Lil und Luna in Sicherheit sind., dachte er und spannte leicht seine Muskeln an. Sein Kopftuch hing noch an seinem Arm, doch er zog es leicht ab und spielte mit ihm. Als er schließlich hörte, wie sie neben der Wohnzimmertür stehn blieben, stand er auf und band sich das Tuch um. „Wollt ihr nicht reinkommen?“, fragte er freundlich und wartete. Eine Zeitlang tat sich nichts. Ob er sich verhört hatte? Nein, sie waren da, keine Frage. Zwei traten vor ins Licht und sahen ihn an. Wie Sanji zuvor trugen sie lange Mäntel mit Kapuzen, die mehr als die Hälfte ihrer Gesichter verdeckte. „Hab schon gedacht, ihr kommt gar nicht mehr.“ „Wo ist sie?“ Einer der Männer trat vor. „Wer? Lil?“ „Natürlich!“ Lächelnd sah er zu ihnen, strich mit einer Hand über die Griffe seiner Schwerter. „In Sicherheit.“ Es ging ganz schnell. Zoro bemerkte, wie sich die beiden hinteren anspannten und vorschnellte, einer links, der andere rechts von ihm, doch bevor sie ihm auch nur einen einzigen Kratzer verpassen konnten, hatte er gehandelt. Die Dolche seiner Angreifer krachten klirrend gegen seine beiden Schwerter, die er mit gekreuzten Armen auf seinen Seiten hielt. Der dritte Mann hate sich nicht gerührt, doch klatschte er jetzt anerkennend. „Ich muss schon sagen, da macht das alles doch gleich viel mehr Spaß. Mit zwei wirst du fertig- aber du hast was übersehn.“ „Und das wäre?“ „Mich.“ Er schoss vor, zielte mit dem Schwert nach Zoros Herz und stieß zu. Das kalte Metall fuhr tief in das Fleisch, Blut quoll aus der Wunde. Innerhalb einer Sekunde war es vorbei. „Was...?“, fragte Koga verwundert, satrrte auf das Lange Schwert, das in seiner Brust steckte. Er hatte rechts von Zoro gestanden und den Dolche gehalten, auf der anderen Seite hatte einer seiner Freunde getsanden. Gerade brach er zusammen- der Schwertkämpfer hatte auch ihn erstochen. Der dritte Mann, derjenige, der Sanji festgehalten hatte, starrte verblüfft auf sein Schwert und das von Zoro, das dieser mit den Zähnen hielt. „Ihr habt was, das ich wiederhaben will. Wo ist er?“, knurrte Zoro gefährlich und starrte sie an. „DU... du bist... Zoro...“, flüsterte Koga und sank zusammen. Er starb. Der junge Mann vor dem Grünhaarigen starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Zoro?“, fragte er kaum hörbar. „L- Lorenor Zoro?“ „Genau der. Wo ist Sanji?“ Schnell ließ der andere sein Schwert fallen, hob seine Hände abwehrend vor sich. „Ich... ich wusste ja nicht, dass der... zu Ihnen...“ „WO ist er?“, wiederholte Zoro, wütend den anderen anfunkelnd. Dieser schluckte hart, zitterte, bedeutete dann aber dem Vize, ihm zu folgen. „Ich... bring Sie zu ihm...“ Lächelnd steckte Zoro seine Schwerter zurück und folgte ihm. Nach nur zehn Minuten kamen sie an dem Versteck an. Mit einer Handbewegung zeigte der Junge Zoro, wo sie Sanji festhielten. „Danke. Und jetzt verzieh dich, bevor ich es mir anders überlege.“ Überrascht sah der Junge ihn an, nickte dann aber nur und rannte davon. „Danke!“, rief er noch, dann war er veschwunden. Leise schlich er in das heruntergekommende Zimmer, sah sich um, doch nirgends war jemand zu sehen. „Sanji?“ Keine Antwort. Wo war er nur? Als er dir Tür am hinteren Ende des Zimemrs bemerkte, ging er zielstrebig darauf zu. Verschlossen. Mit einem heftigen Tritt riss er die Tür aus der Angel. Ganz vorsichtig trat er ein. „Sanji!“ Er keuchte erschrocken auf, als er den jungen Mann bemerkte, der leblos am Boden lag. Schnell kam er auf ihn zu, drehte ihn zu sich. „Oh mein Gott...“ Das Gesicht des Blonden war völlig zerkratzt, er blutete an der Stirn, und auch aus dem Mundwinkel floss ein dünnes Rinnsal der roten Flüssigkeit. Das Eisenband, das um seinen Hals hing, wog unglaublich schwer, die Hände und Füße des Blonden waren mit einem rauen Seil gebunden, das sich immer tiefer in sein Fleisch bohrte. „Ich hol dich hier raus...“, flüsterte Zoro und schnitt die Fesseln durch. Als er sich an der Kette zu schaffen machen wollte, öffnete Sanji plötzlich die Augen. Er erkanne nichts, seine Sicht war völlig verschwommen, doch bemerkte er den Mann, der neben ihm kniete und an seinem Halsband festhielt. „Nein!“, schrie er auf und schlug nach ihm- seltsamerweise waren seine Hände wieder frei. Und auch seine Füße, wie er feststellte. So fest er konnte warf er sich gegen den anderen, riss ihn zu Boden und versuchte, auf ihn einzuschlagen, doch er war viel zu geschwächt, um wirklich fest zuzuschlagen. Nach ein paar Sekunden löste sich die Erstarrung des anderen und er drückte ihn sanft zurück, bis Sanji mit dem Rücken auf dem Boden lag. „Lass mich los!“, keuchte er, dabei immer schlechter Luft bekommend. „Ich bring dich um!“ „Sanji! Ich bin’s!“ Doch er reagierte nicht, trat und schlug nur weiter hilflos um sich. Er schaffte es sogar, sich wieder ein wenig aufzurichten, und krabbelte von ihm weg, nur um dann noch heftiger gegen ihn vorzugehen. So kommen wir nicht weiter. „Sorry, Kleiner.“ Mit einem einzigen, vorsichtigen, aber dennoch kräftigen Schlag in den Nacken sank Sanji mit einem verblüfften Laut auf den Lippen nach vorne. Zoro fing ihn auf, drehte wieder sein Gesicht zu sich. „Es tut mir Leid, aber wir müssen hier raus.“ Schnell entfesselte er die Kette, hob seinen Blondschopf dann auf seine Arme und verschwand mit ihm nach draußen in die Nacht. Lil war durch das leise Klicken der Wohnungstür wach geworden und aus ihrem Zimmer geschlichen. Als sie im Gegenlicht Zoro erkannte, kam sie erleichtert auf ihn zu. „Zoro! Ich dachte schon...“ Sie stockte, als sie sah, dass er Sanji in den Armen hielt. „Oh mein Gott.“ Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich um und verschwand in der Küche, um eine Schale mit Wasser und Verbandssachen zu holen. „Danke.“, meinte Zoro leise und tupfte mit dem Tuh kurz über Sanjis Gesicht, um wenigstens das Blut abzuwischen. „Was ist passiert?“ „Er muss sich gegen sie gewehrt haben. Ich fand ihn so vor, gefesselt.“ „Und die Männer?“ Zoro schüttelte den Kopf. „Du hast nichts mehr zu befürchten.“ Dass die Männer keine zwanzig Minuten zuvor hier in ihrem Wohnzimmer gestorben waren und Zoro beim Hinausgehen ihre Leichen in einer Seitengasse liegen gelassen hatte, erwähnte er geflissentlich nicht. „Hilfst du mir kurz?“, bat er Lil und deutete auf Sanjis Hemd. Sie verstand sofort und half ihm, das schwarze Hemd des Liegenden Abzustreifen. Das, was darunter zum Vorschein kam, ließ sie beide erschrocken nach Luft holen und Zoro wünschte sich, er hätte die beiden Mistkerle, die ihm das angetan hatten, länger leiden gelassen. Der Tod war zu gut für sie gewesen. „Ich brauch Tücher, frisches, lauwarmes Wasser, Verbände. Hast du was gegen Prellungen?“ „Ja.“, sagte sie und suchte alles zusammen. „Gebrochen scheint nichts zu sein...“, diagnostizierte der Vize, tastete sich Stück für Stück an Sanjis Körper entlang. Ganz behutsam nahm er die Hand des Blonden in die Hand und küsste sie. „Jetzt wird alles wieder gut, Kleiner. Du bist wieder in Sicherheit.“ Lil war gerührt von dem Bild, das die beide boten, vergaß aber nicht, worum Zoro sie gebeten hatte. „Hier, die Tücher.“ „Danke.“ Er tauchte sie in die Schale Wasser und begann vorsichtig, die Haut des anderen abzuwaschen. Die Brust des Blonden war grün und blau, der Schwertkämpfer sah ständig wie einen Film vor seinen Augen ablaufen, wie sie auf ihn einprügelten. Der Tod war viel zu gut für sie. Ganz sanft cremte er die Prellungen ein, bevor er begann, den Verband um ihn zu legen. Stück für Stück verband er ihn, immer darauf bedacht, ihm keine Schmerzen zuzufügen. Nach einer Viertelstunde waren sie fertig. Der gesamte Brustkorb und Sanjis linker Oberarm waren vollständig bandagiert, ebenso seine Handgelenke, die tiefe Schnittwunden von den Seilen aufwiesen, und auch seine Knöchel. „Danke, Lil. Den Rest schaff ich auch allein. Leg dich wieder schlafen.“ „Danke.“, meinte sie leise, strich einmal zärtlich über das blonde Haar und gab Zoro einen Kuss auf die Stirn. „Verzeih mir, dass ich euch da mit rein gezogen habe. Das wollte ich nicht.“ „Mach dir keine Sorgen. Es ist alles gut.“ Nickend verschwand sie in ihr Bett. Einen Moment noch blieb er neben Sanji sitzen, sah ihn einfach nur an, dann seufzte auch er und erhob sich. Er stellte die Schale mit Wasser auf Sanjis Bauch, legte die Tücher dazu und hob ihn auf seine Arme, bevor er ihn in die zweite Wohnung trug- in das Zimmer, das sie sich geteilt hatten. Vorsichtig ließ er den Blonden auf das weiche Bett sinken, bemerkte, dass die Schuhe des jungen Mannes fehlten. Sie mussten noch in dem Versteck liegen... Aber das war jetzt egal. Während Sanji still schlief, hielt Zoro neben ihm Wache, tupfte sanft sein Gesicht ab und sah ihn leicht lächelnd an. Ich hab dich wieder. Gott, du hast mir Angst gemacht! Aber ich hab dich wieder... Kapitel 25: Bitter- süße Wahrheit --------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 25. Bitter- Süße Wahrheit Pairing: Naja... mhm.... sicher bin ich mir nicht.... >.< D: *schokokeks ess und daher nich reden kann!^^* Kapitel 25 Er fühlte sich leicht- unglaublich leicht. Flog er? Eher nicht. Mühsam versuchte er seine Augen zu öffnen, ließ es aber gleich wieder, weil die Sonne ihn blendete. Seltsam... es hatte doch gar kein Fenster gegeben! Der Raum war absolut dunkel gewesen, bis auf das spärliche Licht, das durch Ritzen und die Tür ins Zimmer gefallen waren! Wieso also Licht? Er bewegte ganz vorsichtig seine Hände und bemerkte, dass er frei war. Keine Fesseln. Vorsichtig tastete er sich an seinen Hals- keine Eisenkette. Irgendjemand hatte ihn befreit... Mit einem Schlag wurde ihm bewusst, dass er die Nacht zuvor jemanden in seiner Zelle gesehen hatte. Jemand, der sich an der Kette zuschaffen gemacht hatte.. Er hatte sich mit Händen und Füßen gewehrt, bis... Bis der andere ihn k.o. geschlagen hatte. Ein Freund? Weniger. Sonst hätte er ihn ja nicht geschlagen. Oder doch? Er konnte nicht anders, er musste einfach wissen, was los war- wo er war. Vorsichtig öffnete er seine Augen, war erst einmal so geblendet, dass er nichts erkennen konnte, doch das legte sich. Als er den Verband um seine Handgelenke bemerkte, da er diese schützend vor sein Gesicht gehalten hatte, stockte er. Was war das? Woher kamen die? Verunsichert drehte er den Kopf, spürte, wie ihm jede auch noch so kleinste Bewegung jeden einzelnen Knochen im Leibe spürbar machte. Verdammt! Ein Bett. Ganz normal. Er wandte den Kopf auf die andere Seite- und wäre fast zusammen gezuckt. „Wach?“ Stumm sah er ihn an. Wieso war er hier? Und noch dazu bei ihm? Er zuckte leicht zurück, als das Tuch seine Stirn berührte. „Was... tust du?“, fragte er mit leicht kratzender Stimme- er brauchte was zu trinken, sein Hals war völlig ausgetrocknet. Sein Gegenüber schien das genauso zu empfinden, als er ein Glas Wasser in die Hand nahm und sich so hinsetzte, dass er Sanji vorsichtig hochziehen und gegen sich lehnen konnte, damit dieser trinken konnte. Unsicher sah der Blonde ihn weiterhin aus den Augenwinkeln an, wartete noch immer auf eine Antwort. „Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“, sagte er schließlich und fuhr mit seiner freien Hand von der Stirn durch das blonde Haar. „Ich hatte keine Ahnung, was mit dir los war, du haust ohne einen Ton ab, und nachts finde ich dich dann total zusammengeschlagen, wie ein Hund verprügelt in irgendeinem Hinterzimmer eines heruntergekommenen Hauses, nachdem ein paar Leute es auf mein Leben abgesehen haben. Ganz zu Schweigen von deinem nächtlichen Übergriff.“ Er setzte das Glas ab, legte Sanji vorsichtig auf das Bett zurück, bevor er sich zu dem Verletzten gewandt auf die Bettkante setzte. „Aber das ist vorbei. Auch...“ Traurig sah er den Blonden an, zog vorsichtig die Bettdecke ein Stück zurück und enthüllte die dicken Verbände rund um Sanjis Brust. Dieser keuchte erschrocken auf, starrte entsetzt an sich herunter. „Auch wenn du einiges abbekommen hast.“ Mit diesen Worten griff er nach der Schale Wasser und den Tüchern, mit denen er die ganze Nacht über die Haut seines Freundes abgetupft hatte. Wortlos tauchte er wieder eines der Tücher in das mittlerweile recht kalte Wasser und tupfte vorsichtig über die verschrammten, grün- blauen Schultern Sanjis. Dieser zuckte zurück, als ein heißer Schmerz ihn durchzuckte. Augenblicklich hielt er inne. „Entschuldige. Ich wollte dir nicht wehtun.“ „Warum tust du das?“, fragte Sanji erneut und sah ihn durchdringend an. Lange Zeit schwieg er, tupfte nur weiter über die verschwitzte, verletzte Haut des Liegenden, dann seufzte er und stellte die Schale samt Tüchern zur Seite. „Ich weiß nicht, was mit dir los ist. Keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe. Aber es tut weh, dich so zu sehen. Ich wache auf, denke, es ist alles gut, und du starrst mich an, als wäre ich ein Monster. Und dann... greifst du unsere Freundin an. Lil ist immer noch fassungslos, doch wohl eher wegen deinen Worten als wegen deiner Tat. Sanji... erinnerst du dich denn gar nicht?“ Eine gute Frage. Eine berechtigte Frage. Aber er kannte keine Antwort, denn das Letzte, was er wusste, war ein friedlicher Nachmittag auf der Lamb- mit allen. Und jetzt... saß er irgendwo, ohne zu wissen, wo das war, alleine mit seinem Kameraden, und wusste nicht, was Sache war. „Was ist passiert?“ Seufzend erhob sich Zoro und stellte sich an das Fenster. Draußen auf der Straße waren viele Menschen unterwegs, in Richtung Marktplatz, zum Hafen oder auch wieder nach Hause. Ein ganz normaler Tag für sie. Aber nicht für ihn. „Du weißt doch, warum wir hier sind, oder?“ „Nein.“ Erstaunt sah er zu Sanji, bevor er den Kopf hängen ließ udn traurig nickte. „So ist das also.“ Sanji wusste nicht, was mit ihm los war, doch der Anblick gefiel ihm gar nicht. Er biss die Zähne zusammen, schwang die Bettdecke zur Seite und stand auf. Schwankte und fürchtete schon, einfach umzukippen, doch da war sein Kumpel zur Seite und stützte ihn. „Du solltest liegen bleiben.“ „Geht schon.“ „Bitte, leg dich wieder hin.“ „Nein, ich...“ „Sanji. Bitte.“ Er sah ihm in die Augen, erkannte, wie wichtig ihm es war, und nickte langsam. Als er aber wieder auf der Bettkante saß, hielt er sich an dem weißen Hemd seines Gegenübers fest und zog ihn zu sich. „Bitte; sag mir, was los ist. Sag mir, was mit mir los ist- was mit uns los ist, Zoro.“ Einen Moment hielt er inne, dann setzte sich der Schwertkämpfer neben seinen Freund, breitbeinig, mit auf den Beinen abgestützten Armen und hängendem Kopf. „Wir sind hier wegen Black Wing.“ „Wer?“ „Ein Pirat. Ich muss zu ihm und ihm sagen, dass Kuina tot ist.“ Verwirrt schüttelte Sanji den Kopf. „Sie ist doch schon vor Jahren gestorben!“ „Sie lebte.“, flüsterte der Vize, niedergeschlagen. Musste er wirklich alles wieder durchmachen? „Jetzt ist sie wirklich tot.“ Sanji traute sich nicht, nach dem warum zu fragen. „Und was mache ich hier? Und wo sind die anderen?“ Zoro lachte leise auf. „Was du hier machst, ist mir auch ein Rätsel. Ich hab dir noch verboten, mitzukommen! Aber du hattest schon immer deinen ganz eigenen Kopf. Die anderen sind auf der Lamb geblieben und fahren jetzt irgendwo da draußen übers Meer.“ „Sie warten nicht, bis wir zurück sind?“ Matt schüttelte der Schwertkämpfer den Kopf. „Aber warum?“ Er schwieg. Starrte nur nach unten auf den Boden, nicht wissend, was er sagen sollte. Dabei war es eigentlich ganz klar. Du kannst ihn retten, Zoro. Du musst ihm nur erzählen, dass er hier warten wollte, und wenn du nicht zurück kommen würdest, er es den anderen sagen sollte. Er weiß nicht, dass er mit dir sterben wollte. „Ich sterbe vielleicht, Sanji. Du solltest hier warten, und wenn ich nicht wiederkomme, es den anderen sagen. Das war der Deal.“ Erschrocken starrten ihn zwei eisblaue Augen an. „Du.. ich... was?!“ „Wenn ich gegen Black Wing antreten muss, und das werde ich wohl müssen, wird er mich umbringen. Ich fahre bald weiter zu ihm; wenn ich nach einer Woche nicht zurück bin, fährst du zurück zur Lamb und gibst ihnen Bescheid.“ „Nein.“ „Das war der Deal, Sanji.“ „Das glaube ich nicht.“ Er rang mit sich selbst. Verdammt! Ich will nicht, dass du mitgehst! DU sollst nicht sterben! „Ich komme mit.“, entschied Sanji. „Mach es mir nicht schwerer, als es eh schon ist.“ „Aber...“ „Kein Aber. Du solltest dich noch eine Weile ausruhen. Ich geh mal nachsehen, was Lil macht.“, erklärte Zoro und stand auf. Als er schon an der Tür war, rief ihn Sanji zurück. „Warum du? Warum musst du es Black Wing sagen, dass Kuina tot ist?“ Der Vize schluckte. Er war Schuld, keine Frage. Und dazu musste er stehen. Er drehte sich zu dem Liegenden um, sah ihn kurz an. „Ich habe sie getötet.“ Leise drehte er sich um, öffnete die Tür. „Das stimmt nicht. Sie ist.. dir ins Schwert gelaufen.“ Zoro hielt inne. Als er sich wieder zu Sanji umdrehte, war dieser eingeschlafen. „Wie geht es ihm?“, fragte Lil besorgt, als Zoro in die Küche trat. „Er war wach, aber er erinnert sich nicht mehr.“ „An nichts?“ „An nichts, was in letzter Zeit geschehen ist.“ „Warum?“ Ahnungslos zuckte er mit den Schultern. „Ich weiß es nicht...“ Müde setzte er sich an den Tisch, zog den kleinen Lockport aus der Tasche. „Zwei Tage.“, murmelte er. „Dann muss ich los.“ „Nimmst du ihn mit?“ Er sah verblüfft auf. Eigentlich wusste Lil ja, dass Sanji alles daran gesetzt hatte, mitzukommen, also wäre es ja auch nur logisch, wenn er mit zu Black Wing gehen würde. Aber... sie dachte wie er. „Nein.“, schüttelte er den Kopf. „Ich will nicht, dass er da hinein gerät. Bitte, Lil., kann er solange bei dir bleiben? Und.. würdest du ihn, sollte ich nicht wiederkommen, zurück auf die Lamb schicken? Eine Woche, nachdem ich weggegangen bin?“ Sie sah die Verzweiflung in seinen Augen, die Angst, Sanji könne etwas zustoßen, würde er mitgehen. Keine Spur von Angst vor dem eigenen Tod. „Natürlich, Zoro. Aber glaubst du nicht, Black Wing wird dich gehen lassen? Sie war nicht seine Verlobte, das weißt du jetzt. Wieso sollte er dich töten wollen?“ „Weil ich bin, wer ich bin. Ich glaube kaum, dass er noch einmal die Chance haben wird, sich den Titel unter den Nagel zu reißen. Und er wollte damals schon der Beste sein. Außerdem... hat er eine gute Kämpferin verloren.“ „Ich verstehe.“ Sie nickte. Ja, das klang logisch. Und sie wusste, wenn es sein musste, würde ihr Mann auch unfair spielen. Das war sie von ihm gewohnt. „Er weiß nicht, dass er dich liebt, oder? Sanji. Und auch nicht, dass er mit dir gehen wollte.“ Zoro nickte. Mit gesenktem Blick starrte er auf die Tischplatte, sah dann zu ihr auf. „Lil? Bitte- kein Wort zu Sanji. Er darf es nicht wissen. Er könnte sonst... eine Dummheit begehen.“ „Ja, ich verstehe.“ Doch insgeheim wusste sie, dass Sanji es wissen musste- niemand sollte ihm vorenthalten, dass er im Begriff war, den Mann seines Lebens zu verlieren. Nicht Sanji. Doch sie konnte es ihm nicht sagen, schließlich hatte sie es Zoro versprochen. Es tut mir so Leid für euch... ihr hättet glücklich werden sollen. Was keiner von den beiden bermerkte, war das kleine Mädchen, dass neben der Tür stand und jedes einzelne Wort gehört hatte. Mit Tränen in den Augen wandte sich Luna ab und verschwand nach draußen in den Garten. Erst am späten Vormittag wachte Sanji wieder auf. Er hatte gut geschlafen, die Schmerzen waren erträglicher geworden- doch hatte er wirres Zeug geträumt. Davon, dass er am Hafen stand und Zoros Namen schrie, während dieser in einer kleinen Nussschale auf dem Meer davon fuhr. Ein kleines Mädchen hatte neben ihm gestanden und geweint, auch sie hatte Zoros Namen gerufen. Aber der Dickschädel hatte einfach nur schief gegrinst und „Bis später!“ gerufen, dabei hatten sie alle gewusst, dass es kein „Später“ für sie geben würde. Dann hatte sich der Himmel von einer Sekunde auf die nächste verdunkelt, Wellen, so hoch wie Bäume, waren aufgetreten und hatten das kleine Schiffchen durch die Gegend geschleudert, bis es an den Strand gespült wurde. Als Sanji und das Mädchen ankamen, fanden sie nur noch das leere Schiff- von Zoro weit und breit keine Spur. „Nein!“ Keuchend war er aufgewacht, hatte sich entsetzt umgesehen und festgestellt, dass er immer noch in dem Bett lag. Erschöpft ließ er seinen Kopf nach vorne in seine Hände sinken, atmete eine Weile ein und aus, um sich zu beruhigen, ehe er wieder aufsah und die Tücher suchte. Schnell wusch er sich das Gesicht und über die wenigen freien Hautstellen, die nicht vollständig von dem Verband verdeckt wurden, dann stand er langsam auf. „Au!“, fluchte er leise und griff sich sofort an die Seite- da hatten sie ihn ziemlich häufig getreten. „Verdammt...“ Langsam wankte er auf die Tür zu, spähte hindurch. Keine Frage, das war das Haus, aus dem er gestern ausgebrochen war. War das wirklich erst gestern gewesen? Unsicher ging er den Flur lang, als er eine andere Tür entdeckte, die nur angelehnt war. Von dortaus kontne er einzelne Stimmen erkennen. Eine davon konnte er einwandtfrei als die Zoros identifizieren, die andere schien der jungen Frau zu gehören. Und dann war da noch die Stimme eines Mädchens. Er öffnete die Tür und trat in die zweite Wohnung, folgte dem Klang der Stimmen, bis er in das Wohnzimmer kam. Dort saßen sie: Die junge Frau, das Mädchen und Zoro. „Sanji!“, rief sie überrascht aus. Der Vize, der bisher mit dem Rücken zu ihm gesessen hatte, drehte sich um und sprang gleich auf, als er ihn erkannte, um ihn zu stützen. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst liegen bleiben!“ „Und schlafen, ich weiß.“, seufzte Sanji und lehnte sich gegen Zoro, der ihn verwundert ansah. „Aber ich konnt einfach nicht mehr liegen.“ Verunsichert sah er zu den beiden anderen. „Bitte entschuldigen Sie. Was ich getan habe, ist unverzeihlich.“ „Vergiss es einfach, Sanji, okay? Ist ja niemandem was passiert. Und.. wir hatten uns schon auf ein Du geeinigt.“, meinte Lil, stand auf und lächelte ihn an, bevor sie in die Küche verschwand, um ihm etwas zu Trinken zu holen. Als er sich neben Zoro auf die freie Couch setzte, fiel sein Blick wieder auf das Mädchen- und stockte. Die Kleine... das war das Mädchen aus seinem Traum! Sie bemerkt seinen Blick und lächelte ihn an. „Wie geht’s dir?“ Schnell fasste er sich, lächelte zurück. „Besser, danke.“ „Das ist Luna.“, erklärte Zoro, dem keineswegs entfallen war, dass sich der Blonde an nichts mehr erinnern konnte. „Hi Luna.“ Zufrieden lächelte die Kleine, doch Sanji glaubte darin etwas zu sehen, was ihn verwunderte. Ihr Lächeln war traurig. „Was hast du?“, fragte er sie gerade heraus. Ertappt sah sie ihn an, schüttelte dann aber den Kopf und deutete kurz auf die Terrassentür. „Nichts, Sanji. Wirklich nichts.“ Dann verschwand sie nach draußen. „Nettes Mädchen.“, meinte er zu seinem Nebenmann und sah ihr nach. „Ja.“ Zoro wusste nicht, wie er ihn fragen sollte, also versuchte er es gerade heraus. „Du meintest, ich sei nicht schuld gewesen. Dass Kuina tot ist.“ „Richtig. Schließlich ist sie dir ins Schwert gelaufen.“ Erst im Nachhinein schien der Blonde zu begreifen, was er da gesagt hatte. „Woher weißt du das?“ „Ich.. ich weiß es nicht.“, meinte er und sah Zoro mit großen Augen an. „Ich... weiß es einfach so. Stimmt es denn?“ „Ja.“, antwortete Lil an Zoros Stelle und stellte ein Glas für Sanji auf den Tisch. „Sie wollte sterben, das waren deine Worte, Sanji.“ Unsicher sah er sie beide an, dann beschloss er, einer Frage auf den Grund zu gehen. „Darf ich auf die Terrasse? Luna ist draußen.“ „Natürlich.“ „Soll ich dich begleiten?“, bot Zoro an, doch Sanji winkte ab. „Ich schaff das schon.“ Als er nach draußen ging, spürte er den Blick der grün- goldenen Augen in seinem Rücken. Wieso starrte er ihn unentwegt an? „Hier bin ich.“, kam die leise Stimme des Mädchens vom Rasen her. Langsam kam er auf sie zu, setzte sich neben sie ins Gras. „Du erinnerst dich wirklich nicht, oder?“ „Nein. Leider.“ Sie nickte wissend, sah wieder auf den Grashalm zwischen ihren Fingern. Lange Zeit war nichts außer dem Zwitschern ein paar Vögel aus den Baumkronen zu hören, dann ergriff sie wieder das Wort. „Du hast gesehen, dass was nicht stimmt.“ „Ja. Du hast so traurig ausgesehen. Warum?“ Leise seufzte sie, sah ihn lange an. „Wegen dir und Zoro.“ „Was soll mit uns sein?“, wollte er verblüfft wissen. „Wir sind Crewmitglieder der Lamb. Und weiter?“ „Genau das ist es ja.“ „Dass wir auf der Lamb sind?“ „Nein. Dass du das „und weiter“ nicht mehr weißt.“ Sie verwirrte ihn nur noch mehr mit dem, was sie sagte, und das wusste sie, deshalb lehnte sie sich zurück und starrte in den Himmel. „Weißt du, Sanji... ich glaube, du bist für Zoro was ganz Besonderes.“ „Wirklich?“, fragte er, wenn auch etwas zu schnell. Er errötet, sah weg. „Wirklich. Aber... du weißt ja nix mehr.“ Augenblicklich zuckte sein Kopf zurück. „Nix mehr? Was war denn?“ „Och... Naja...“ „Komm schon, Luna, sags mir!“ Sie wusste nicht, ob das, was sie hier tat, richtig war. Schließlich hatte Zoro ihre Mutter gebeten, ihm nichts zu sagen. Andererseits... hatte nur ihre Mutter und nicht sie selbst versprochen, nichts zu sagen. Aber... war es dennoch richtig? „Versprichst du mir etwas, Sanji?“ „Wenn du mir dann alles erzählst, ja.“ „Versprich mir, dass du so tun wirst, als wenn ich dir nichts gesagt hätte.“ Mit hochgezogener Augenbraue und gerunzelter Stirn sah er sie an , willigte dann aber ein. „Versprochen.“ Als sie nichts sagte, forderte er sie erneut auf, bis sie klein beigab. „Als ich euch das erste Mal gesehen habe... da dachte ich, ihr wärt zusammen. Schließlich... seid ihr beiden händchenhaltend durch die Stadt gelaufen.“ „Wir sind... bitte was?!“ „Naja, und als ihr dann hier her gekommen seid, hab ich mitbekommen, wie ihr euch... naja... du weißt schon.“ Sie formte mit den Lippen eine Kuss. Wie erstarrt saß Sanji da, starrte sie ungläubig an. „Du.. du willst mir sagen, dass Zoro... und ich....?“ Sie nickte. „Du liebst ihn, Sanji. Mehr als dein Leben.“ Kapitel 26: Bei dir ------------------- Titel: Go away... Kapitel: 26. Bei dir Pairing: Suchts euch aus!^^ D: --- Kapitel 26 Luna betrachtete ihn über den Tisch weg misstrauisch. Ob er wohl sein Versprechen halten würde? Zumindest wusste er jetzt einiges über sich und Zoro, und vor allem über das, was in den letzten Tagen passiert war. Hatte er sich anders verhalten? Eigentlich nicht. Er hatte wirklich so getan, als ob er immer noch von nichts wüsste. Und das war ja auch gut so. „Krieg ich mal die Butter?“ Wortlos reichte Sanji sie ihr. Als er ihren Blick bemerkte, hielt er ihn kurz fest. Sie sah den leicht gequälten Ausdruck und fühlte sich sofort schuldig- wieso, verdammt, hatte sie es ihm auch sagen müssen? Doch er sah wieder weg, als wäre nichts gewesen. Nach dem Frühstück wollte Sanji Lil beim Abräumen helfen, doch si schüttelte nur den Kopf und lächelte dankbar. „Ruh du dich noch aus, ich schaff das auch alleine.“ „Ich kann ja den Abwascherledigen, und du hast Zeit um das Mittagessen vorzubereiten.“, versuchte er es, doch er hatte keine Chance. Eine Sekunde später stand Zoro hinter ihm und hielt ihn sanft an den Schultern. „Ruh dich aus, Sanji. Ich kann ihr helfen.“ Unsicher sah er zu ihm auf, sah in die gold- grünen Augen und musste prompt an das denken, was Luna ihm erzählt hatte. Er liebte ihn... und allem Anschein nach war es nicht nur bei einem Händchenhalten oder einem Kuss geblieben. Und was half ihm das? Eben, gar nicht. „Na gut.“, seufzte er, drehte sich von der Küche weg und wollt ins Wohnzimmer gehen, als er leicht zu wanken begann. Augenblicklich war wieder der Vize zur Stelle und stützte ihn, was Sanji einen kleinen Rotschimmer auf die Wangen jagte. Mist! „Geht’s? Soll ich bei dir bleiben?“, fragte der andere sofort, und aus irgendeinem Grund hätte der Blonde gerne ja gesagt, doch er schüttelte demonstrativ den Kopf. „Keine Sorge, mir geht’s gut.“ Ein letztes Mal musterte der Schwertkämpfer ihn skeptisch, bevor er in die Küche verschwand. Gleich darauf kam Luna ins Wohnzimmer geschlichen. „Es tut mir Leid.“, flüsterte sie. „Was?“ „Dass ich... es dir gesagt habe.“ „Keine Sorge.“, seufzte er. „Es ist wohl besser so, wenn ich’s weiß.“ „Aber du quälst dich damit.“ Er zuckte nur mit den Schulten, legte den Kopf zurück. „Ist wohl mein Schicksal.“ Langsam ließ sie sich gegenüber von ihm auf die andere Couch sinken und sah ihn an. Es tat ihr weh, ihn so zu sehen, und noch mehr, dass sie ihm nicht hatte alles sagen können. Er würde eine Dummheit begehen, hatte Zoro ihrer Mutter gesagt. Deshalb hatte sie, Luna, ihm auch nichts von Zoros Plänen erzählt. Und auch nicht, was er eigentlich vorgehabt hatte. Konnte sie das noch nachholen? Nein. Sonst würde auch er sterben. „Schon schizo.“ Aufgeschreckt aus ihren Gedanken, sah sie in sein Gesicht, die Augen hielt er geschlossen. „Ich weiß von nix, aber ich spüre es. Ich träume davon, Und ich kann nichts dagegen machen.“ „Was meinst du?“ Vorsichtig richtete er sich auf, sah sie aus seinen eisblauen Augen an. „Luna, ich möchte eine ehrliche Antwort von dir. An dem Morgen, als ich aufwachte, hatte ich geträumt, Zoro würde gehen, mit einem kleinen Schiff wegfahren. Wir beide standen am Hafen und schrieen nach ihm, aber er grinste nur und fuhr weiter. Zwei Sekunden später brachen gewaltige Wellen los und rissen sein Schiff mit sich, bis ans Ufer. Aber er war verschwunden.“ Er hielt inne, beobachtete ihre Reaktion, doch sie gab sich gelassen. „Wo wollte er hin? Wieso ist er verschwunden? Verdammt, Luna, was passiert hier?“ Lange Zeit sah sie ihn einfach nur an, ohne ein Wort zu erwiedern. Was sollte sie auch sagen? „Er will zu meinem Vater.“ „Was? Warum das denn?“ „Black Wing, der Pirat, mit dem er reden will, ist mein Vater.“ Überrascht sah er sie an. „Aber... ich dachte, er wolle ihn töten! Also BlackWing ihn, meine ich!“ „Wird er auch. Sanji, mein Vater wird ihn umbringen, er wird nicht fair sein nach dem, was geschehen ist!“ Wortlos sah er sie an, spielte in Gedanken immer und immer wieder ihre und Zoros Worte ab. Vielleicht sterbe ich. Und dann musst du zur Lamb zurück und es ihnen sagen. „Deshalb fährt er in deinem Traum auch alleine weg.“, erklärte sie nüchtern. „Er will dich in Sicherheit wissen, wenn er zu meinem Vater fährt. Sollte irgendetwas schief laufen und er sterben, und davon geht er aus, will er nicht, dass du dabei bist. Du sollst es nicht sehen- und nicht getöten werden. Er will, dass du hier bleibst und lebst, Sanji.“ „Und wenn ich das nicht will?“ Verblüfft sah sie zu ihm. „Wie?“ „Was, wenn ich mitgehen will? Für ihn kämpfen will?“ „Nenn mir einen guten Grund, der ihn überzeugen könnte.“ Ein guter Grund... er konnte nicht sagen, weil er ihn liebte, denn das wusste er nicht. Er wollte einfach so mit, ihm zur Seite stehen, für ihn da sein, sollte er in Gefahr kommen. Aber einen Grund? Hatte er nicht. „Einfach so. Er ist mein Kumpel, wahrscheinlich hab ich Ruffy sogar versprochen, ihn in einem Stück wiederzubringen!“ „Er wird dich nicht mitnehmen.“ „Ich geh einfach so mit.“ „Du weißt genauso gut wie ich, dass er das nicht zulassen wird.“ Resigniert starrte er zu Boden, nickte leicht. „Du hast Recht.“, murmelte er leise, schlug mit der Faust auf die Couchlehne. „Das ist nicht fair!“ „Das ist es nie.“ Seufzend stand sie auf. „Es tut mir Leid, Sanji. Aber ich dachte, es wäre wohl besser, du wüsstest Bescheid, als wenn du eines Morgens aufwachen und deine Fehler erkennen müsstest.“ Ratlos ließ sie ihn im Wohnzimmer zurück und veschwand nach draußen. Was soll ich tun? Verdammt! Er wird nie und nimmer damit einverstanden sein, wenn ich frage, ob ich mit kann. Und ohne guten Grund ist es sowieso recht unmöglich- am Ende schlägt er mich wieder k.o. und haut einfach ab. Er wusste nicht, was er denken sollte, und stand auf. Vielleicht fiel ihm ja noch was Gutes ein... obwohl er das für eher unwahrscheinlich hielt. Als er aus dem Fenster sah, bemerkte er Luna, die leise summend im Garten saß und an etwas schnitzte. Wie gerne würde er so leben wie sie, ohne Angst, frei von allem, ein ganz normales Leben... He, guten Morgen! Du liebst doch das Abenteuer, was soll der Blödsinn?! Stimmte auch wieder. Erschrocken zuckte er zusammen, als sich zwei Arme um seine Taille legten. Zoro, der das Zusammenzucken wohl bemerkt hatte, war sich seines Fehlers bewusst geworden und zog sich schnell zurück. „Sorry.“, nuschelte er und wollte gehen. „Macht nix.“ Augenblickllich hielt er inne. Sah zurück zu Sanji, der immer noch aus dem Fenster starrte. Was hatte er gesagt? Macht nix? Was ging denn hier ab? „Geht’s dir gut?“, wollte er vorsichtshalber wissen. „Irgendwie... nein.“ „Hast du Schmerzen?“ „Wie man’s nimmt.“ Langsam kam er wieder auf den Blonden zu, der aber keinerlei Anstalten machte, sich zu ihm umzudrehen. „Was ist los?“, fragte der Schwertkämpfer und blieb dicht an ihm stehen. „Wenn ich das wüsste.“, seufzte Sanji, dann ließ er sich ganz leicht nach hinten fallen. Zoro, völlig überrascht, legte wieder seine Arme um den Blonden, um ihn festzuhalten. Der Koch beschwerte sich nicht. Nicht wissend, was los war, starrte der Vize ihn ungläubig an, wie er da an ihm lehnte und nach draußen sah, Luna beim Spielen zusehend. „Soll ich dich wieder auf’s Zimmer bringen?“, bot der Schwertkämpfer ihm an, doch er schüttelte nur den Kopf. „Nein; das würde nichts bringen.“ So blieben sie beide ruhig stehen. Sanji, der nicht wusste, was er tun sollte und sich im Moment eigentlich ausnahmsweise mal gut fühlte, auch wenn er versuchte, nicht allzu sehr daran zu denken, dass das Zoro hinter ihm war, der seine Arme um ihn gelegt hatte, und dann der Vize selbst, der völlig überrascht seinen Blonden in den Armen hielt, obwohl der ja eigentlich gar nicht wusste, was da zwischen ihnen gewesen war. Wie sollte man daraus schlau werden? „Wann wirst du losfahren? Zu dem Piraten, meine ich.“, brach Sanji die Stille. „Mein Lockport braucht noch zwei Tage. Dann breche ich auf.“ Wieder legte sich Schweigen über sie. Zwei Tage.. er hatte noch zwei Tage Zeit, sich einen guten Grund einfallen zu lassen. Aber... Plötzlich schoss ihm etwas durch den Kopf, das ihn elektrisiert zusammen zucken ließ. „Was hast du?“, kam es sofort besorgt von seinem Hintermann. Langsam drehte sich Sanji um, versuchte dabei aber Zoro dazu zu bewegen, ihn unter gar keinen Umständen loszulassen. Das gelang ihm auch ziemlich gut, nachdem er zweimal wankte. Starr stand er nun ihn ansehend vor dem Vize und grinste. „Du musst doch eigentlich gar nicht zu Black Wing. Erstens bist du nicht an Kuinas Tod Schuld, und zweitens wird bestimmt jemand aus seiner Crew es ihm schon gesagt haben!“ Nachdenklich sahen die gold- grünen Augen ihn an. Er selbst hatte auch schon daran gedacht, es aber gleich wieder verworfen- seine Ehre erlaubte es ihm einfach nicht, so etwa wichtiges anderen zu überlassen. Außerdem... war es immer noch sein Schwert gewesen, das sie aufgespießt hatte. „Das geht nicht, Sanji. Es ist meine Aufgabe, zu ihm zu gehen, und das werde ich auch tun.“ „Und sinnlos in den Tod rennen.“ Es war kaum mehr als ein Flüstern gewesen, doch Zoro hatte jedes einzelne Wort verstanden. Hilflos stand er da, die Arme immer noch um Sanjis Schultern gelegt. Verdammt, Kleiner, mach’s mir doch nicht so schwer! „Ja, vielleicht sterbe ich, aber es wäre nicht sinnlos. Und das weißt du.“ „Für mich wäre es sinnlos.“, flüsterte er. „Was?“ „Nichts.“ Wieder schwiegen sie, bis Zoro seine Hände hob und direkt auf Sanjis Schultern legte. „Es tut mir doch auch Leid, dass du mitgekommen bist; ich wollte dir das alles schließlich ersparen, aber du musstest dich ja unbedingt an Bord schmuggeln.“, meinte er. Traurig hob der Blonde den Kopf, sah den anderen verwundet an. Plötzlich schossen seine Arme nach oben und er schlug wild auf den Brustkorb des Schwertkämpfers ein. „Das ist nicht fair! Ich bin nicht mitgekommen, um von dir zu hören, dass es dir Leid tut! Es war meine Entscheidung, ich wollte dir zur Seite stehen! Wieso kannst du mich nicht akzeptieren?“ Zoro spürte die Schläge kaum- Sanji war noch viel zu geschwächt, um ihn ernsthaft zu verletzen. Aber seine Worte breiteten sich wie ein Feuer in ihm aus und drohten ihn zu verbrennen. Wieso dachte der Blondschopf so? Das durfte er nicht! So hatte er vorher gedacht, aber jetzt- das durfte er nicht! Wie sollte er ihn sonst retten...? Vorsichtig, um ihn nicht zu verletzen, legte er wieder seine Arme um die Schultern des Kleineren und zog ihn zu sich. Noch ein, zwei Schläge, dann lehnte er direkt an der Brust des Vize und konnte nicht mehr zuschlagen. Statt dessen spürte Sanji die Tränen, die seine Haut benetzten, und drückte sich selbst gegen Zoro, der ihm beruhigend über den Rücken strich. „So darfst du nicht denken. Nicht so.“ „Tu ich aber!“ Wieder wurde er geschüttelt, als er leise schluchzend sein Gesicht in dem weißen Hemd vergrub. Lange Zeit standen sie so da, nur das leise Schluchzen Sanjis zu hören, bis auch das verebbte. Still und bewegungslos, wie eine Statue, blieben sie an Ort und Stelle. Der Blonde hatte sich in das Hemd seines Gegenübers gekrallt, so als ob er ihn nie wieder loslassen wollte, während der Grünhaarige ihn immer noch umarmt hielt. Seine Augen brannten leicht, doch er spürte es kaum- alles, was er spürte, was der Herzschlag von Zoro, gleichmäßig, rhythmisch, im gleichen Takt wie sein eigener. Monoton starrte er vor sich, sein Kopf war ganz leer... Warum nur? Er wusste an sich ja alles, warum aber erinnerte er sich nicht? Wieso konnte er Zoro nicht von seinem Vorhaben abbringen? Wieso nur...? „Geht’s wieder?“, fragte der Vize ruhig und sah zu ihm herunter. Als er die leicht geröteten, blauen Augen sah, versetzte es ihm einen tiefen Stich mitten in die Brust. Das war es, was er nie gewollt hatte- er hätte niemals um ihn weinen sollen, niemals. Und doch war genau das jetzt geschehen. Klasse, Alter. Du hast’s mal wieder geschafft. Sanji sah ihn nur kurz an, dann senkte er wieder den Kopf und legte ihn gegen Zoros Schlüsselbein. „Ja, wieder besser.“ Doch er machte keinerlei Anstalten, sich von ihm zu lösen, sondern lauschte weiter auf Zoros Herzschlag. Du hast es vermasselt, Chefkoch. Jetzt wird er dich unter Garantie nicht mitnehmen, komme, was wolle. Er brauchte einen Plan. Aber jetzt im Moment konnte er sich wirklich nicht den Kopf darüber zerbrechen; er genoss einfach den Augenblick. „Sanji, kannst du dich wieder einnern?“ Die Frage war ihm die ganze Zeit schon durch den Kopf gespukt- anders konnte er sich das Verhalten des Blonden einfach nicht erklären. Die Antwort ließ ihn wieder stutzen. „Nein, nicht ein bisschen.“ „Ist es dann okay für dich?“ „Was?“, fragte er unwissend, sah wieder zu Zoro auf. Dieser fing seinen Blick auf und vergaß für einen Moment, was er hatte sagen wollen. Schnell brachte er hervor, was er dachte, bevor der Jüngere noch die Verzögerung bemerken konnte. „Das hier.“ Sanft drückte er ihn an sich, sodass Sanji direkt an ihm lehnte, und sah ihn fragend an. „Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich schon.“ Seufzend lehnte er den Kopf wieder an Zoro, sah dann aber gleich wieder auf und musterte ihn. Wie ein Kind, schoss es dem Schwertkämpfer durch den Kopf. Wie ein Kind, das abwägt, ob sein Verhalten, sein Handeln richtig ist. Und als ob Sanji seine Gedanken hätte lesen können, lächelte er kurz, wurde wieder ernst und ließ seine Hände von Zoros Brust abrutschen. Dieser glaubte, er wolle sich von ihm lösen, doch als er die tastende, suchende Bewegung an seinem Rücken spürte, sah er ihn nur kurz verblüfft an, ehe die Verblüffung in seinem Gesicht einem Lächeln wich. Unsicher tastete sich Sanji vor, bis er ihn schließlich umarmt hielt, und sah den Älteren fragend an. Zoro nickte leicht, fuhr mit der einen Hand bis in die blonde Mähne und drückte leicht den Kopf des vor ihm Stehenden gegen sich. „Doch, es ist okay.“, flüsterte Sanji und schloss die Augen. Ich weiß zwar nicht warum, aber es ist in Ordnung, solange du es bist., fügte er in Gedanken hinzu. Die ganze Zeit über hatte er gewusst, wie schwer es Zoro gefallen war, ihn nicht einfach zu berühren, den Arm um ihn zu legen oder sonst irgendetwas in die Richtung zu tun. Und Luna hatte seine Vermutungen ja nur bestätigt. Warum also sollte er ihn unnötig quälen, wenn es ihm selbst nichts ausmachte? Er wollte etwas wagen, wenn er auch nicht wusste, ob es richtig, geschweige denn in ihrer beider Interesse lag, doch es kümmerte ihn für den Moment herzlich wenig. So sah er zu dem Vize auf, streckte sich leicht nach oben und schloss wieder die Augen, darauf vorbereitet, ihn zu berühren- Als er eschrocken keuchte und zurück sank. Zoro hielt ihn sofort wieder fest, als Sanji seine Arme zurück zog und um seinen Oberkörper schlang. „Was hast du?“, fragte der Vize sofort. In Gedanken musste der Blonde lächeln, als er die Sorge hörte, die in seiner Stimme mitschwang. Als er jedoch antworten wollte, spürte er wieder den heißen Blitz durch seine Seite fahren und krümmte sich zusammen. Zoro, der ihn so nicht mehr halten konnte, ließ ihn langsam zu Boden sinken und kniete sich neben ihn, legte den Kopf des Blonden auf seinen Schoß. „Lil!“, rief er laut, und augenblicklich erschien sie in der Tür. „Ich brauche ein Schmerzmittel, irgendwas! Und einen neuen Verband, eine Schale Wasser und Tücher!“, bat er sie hektisch, und sie lief. „Ich mach euch nur Ärger.“, keuchte Sanji leise, die Hand immer noch auf den Verband gedrückt. „Nein. Und jetzt nicht mehr reden, Kleiner, ich kümmer mich um dich.“ „Kleiner?“, fragte er skeptisch und grinste, unterließ es aber gleich wieder, als er die Zähne fest zusammenbiss. „Scheiße!“, fluchte er. Vorsichtig nahm Zoro die Hand des Blonden in seine und zog sie von der Verletzung weg, drückte sie leicht, was der Liegende erwiederte. „Das klären wir später, okay?“ Schwach nickte Sanji, hielt sich aber weiter an Zoros Hand fest, auch nachdem Lil mit den erbetenen Sachen ins Wohnzimmer kam. Nachdem der Schwertkämpfer den Verband ausgewechselt und Sanji eine Schmerztablette verabreicht hatte, stand er vorsichtig auf und hob den Blonden hoch. „Ich bring dich ins Bett. Wahrscheinlich ist es besser, wenn du liegst.“ Ohne Protest ließ es der Blondschopf über sich ergehen, dass der Vize ihn zurück ins Schlafzimmer trug. Das Bett war wunderbar weich, die Decke herrlich kühl, als der Schwertkämpfer sie über ihn legte. Als er jedoch aufstehen udn gehen sollte, hielt Sanji Zoro fest. „Bleib hier.“, flüsterte er schwach. Einen Moment zögerte Zoro, dann setzte er sich wieder. „Bist du sicher?“ Er nickte nur, zog den Arm des Grünhaarigen auf seine Brust und klammerte sich an ihn, als hinge sin Leben davon ab. Weil er so sehr unbequem saß, sah der Vize noch einmal zu dem Blonden herunter, sah ihn fragend an, bis dieser wieder nickte. Langsam ließ er sich zu ihm auf das Bett gleiten, darauf achtend, dem Verletzten nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen, und blieb schließlich still liegen. Zwei Sekunden später hatte der Blonde es geschafft, sich zu drehen, und zog den anderen Arm des Schwertkämpfers zu sich, sodass Zoro gezwungen war, sich zur Seite zu drehen. Er zögerte, legte dann abe seinen Arm unter Sanjis Nacken und den Anderen auf die Hüfte des Blonden, während dieser sich wieder in das weiße Hemd gekrallt hatte. „Schlaf gut.“, flüsterte Zoro, als er Sanji schon schlafend glaubte, und schloss selbst die Augen. „Du auch.“ Als er wieder verblüfft die Augen öffnete, sah er ganz kurz das helle Blau aufleuchten, dann hörte er nur noch das gleichmäßige Atmen des schlafenden Blonden neben ihm. Kapitel 27: Goodbye, Zoro. -------------------------- *blush* *hust* *räusper* Also... erstmal hallo.... wie man am Titel des Kapitels erkennen kann.... und so weiter... *blush* *lalala* SORRY! T.T Titel: Go away... Kapitel: 27. Goodbye, Zoro. Pairing: ??????? D: Ich bekomm dafür leider immer noch kein Geld... sollte mich beschweren gehn...^^ Kapitel 27 Stück für Stück kehrte er ins Land der Wachen zurück, öffnete blinzelt seine Augen und sah sich um. Er hatte verdammt gut geschlafen, doch im ersten Moment konnte er sich gar nicht erklären, woran das gelegen hatte, bis sein Blick dann auf seine Arme fiel. Dort lag er, schlief immer noch ganz friedlich. Die Hände des jungen Mannes hielten immer noch ganz leicht sein Hemd fest, sein Kopf lag noch immer auf Zoros Arm. Kurz zögerte der Schwertkämpfer, dann gab er dem Drang nach und strich ganz sanft eine blonde Strähne aus dem hübschen Gesicht, die aber gleich wieder hinein fiel. Den ganzen Tag hatten sie so gelegen, das Mittagessen hatten sie verschlafen, doch dem Sonnenstand nach zu urteilen kamen sie noch rechtzeitig zum Abendbrot. Zumindest ich, dachte Zoro und betrachtete wieder eingehend den Blonden in seinen Armen. Er widerstand dem Drang, ihn an sich zu ziehen, sondern begnügte sich damit, weiterhin die störrische Strähne aus Sanjis Gesicht zu streichen, die jedoch gleich wieder hinein fiel. Eine Weile war es sein stilles Vergnügen, dem Blondschopf so nah sein zu können, und er bildete sich auch kurz ein, dass alles, was am vorherigen Tag geschehen war, Einbildung oder auch ein schlechter Traum gewesen sei; aber es half nicht. Ihm war immer bewusst, dass es nicht mehr war wie vorher, dass es vielleicht nie wieder so werden würde. Nie. He, Alter, immerhin liegt er hier bei dir und hat dich nicht in die Wüste geschickt! Also mal ganz slow! Jaja... Seine Hand blieb auf dem Wangenknochen des Schlafenden liegen. Nur zu gerne würde er seinem Verlangen nachgeben, doch er wusste einfach nicht, ob das richtig wäre. Ich würde dich gerne küssen, Sanji. Ob du das zulassen würdest? Ohne weiter darüber nachzudenken, beugte er sich ein Stück nach vorne und berührte ganz sanft die leicht geöffneten Lippen des Blonden. Nur kurz verweilte er, spürte die Lippen des anderen auf den seinen, dann löste er sich wieder, wenn auch nur widerwillig. „Du hast schon lange nicht mehr geraucht, Kleiner.“, flüsterte er und grinste. „Liegt das an mir? Ich weiß, ich hab gesagt, es wär nicht gesund, aber... naja, irgendwie gehört das einfach zu dir dazu. Vielleicht solltest du mal wieder eine anzünden.“ Beinahe hätte er über sich selbst gelacht. Da lag er neben einem absolut sexy, gutaussehenden, süßen jungen Mann, mit dem er die beste Nacht seines Lebens verbracht hatte, und flüsterte ihm, während er schlief, seine Gedanken zu. Das war doch Wahnsinn! Aber es war ihm egal. Seufzend lehnte er sich in die Kissen zurück, strich mit der freien Hand noch einmal über Sanjis Gesicht, ehe er die Augen wieder schloss. Alleine essen wollte er nicht. Er wollte ihn auch nicht alleine hier lassen, schließlich hatte er ihn gebeten, bei ihm zu bleiben. Und das würde er auch tun. Plötzlich spürte er, wie sich der Blonde ganz nah zu ihm schmiegte, und öffnete die Augen. Er schlief noch, zumindest sah es so aus. Nur dass Sanji jetzt wirklich mit dem Kopf an Zoros Brust lag, die Hände noch immer an seinem Hemd. Vorsichtig beugte der Vize den Arm, der unter dem Nacken des Jüngeren lag, und umfasste dessen Schulter, während er mit der anderen wieder über Sanjis Gesicht und durch dessen Haare fuhr, bis er schließlich an seinem Hals inne hielt und ihn sanft streichelte. Lächelnd schloss der Schwertkämpfer wieder die Augen und sank auch gleich wieder in einen ruhigen Schlaf. Als er erwachte, wurde es bereits dunkel. Gähnend wollte er sich strecken, bemerkte aber gleich, dass das nicht ging. Im Halbdunkeln erkannte er Zoro, der ganz dicht vor ihm lag und dessen Arm auf seinen Schultern lag. Er selbst hatte sich am Hemd des Vize festgehalten, seinen Kopf gegen dessen Brust gelehnt. Erleichtert atmete Sanji aus- er hatte gedacht, er würde alleine aufwachen. So aber kuschelte er sich wieder an Zoro, in der Hoffnung, dieser würde nicht gleich aufwachen. Schon komisch, dachte er. Ich bin zwar total entsetzt gewesen, als ich gehört hab, was Zoro und ich alles gemacht haben, aber jetzt ist es mir egal... ich lieg gerne hier. Und... Er musste an das denken, was er gespürt hatte. War das Einbildung gewesen? Oder hatte er das alles nur geträumt? Er glaubte, dass der Grünhaarige ihm eine Zeit lang durchs Haar gefahren war, ihn sanft gestreichelt und schließlich auch vorsichtig geküsst hatte- aber sicher war er sich dessen nicht. Außerdem hatte er etwas von Zigaretten geflüstert, und Zoro und Rauchen, das passte einfach nicht. Seine eigenen Gedanken verwirrten ihn nur noch mehr, also beließ er es einfach dabei und schmiegte seinen Kopf an den Hals des anderen, seufzte leise auf. „Wach?“ Erschrocken riss Sanji die Augen auf, wich zurück. Zoro sah ihn freundlich an, lächelte und legte den Kopf leicht schief. „Ja.“, gab der Blonde zurück, einen leichten Rotschimmer auf den Wangen, da er doch ertappt worden war. „Was werden wir denn so rot?“, neckte er ihn, legte dann aber behutsam seine Hand auf Sanjis Wange. „Keine Sorge, das muss dir nicht peinlich sein.“ Als er die Berührung spürte, schossen mindestens ein Dutzend Feuerwerkraketen in die Luft und brachten sein Inneres zum Lodern, doch hielt er sich im Zaum. Keine Fehler, nicht jetzt. „Ich hab Hunger.“ „Dann lass uns was essen gehen, okay?“ Er nickte, wollte aber eigentlich gar nicht aufstehen. Zoro, der das bemerkte, wagte sich vor und tat, was er die ganze Zeit schon hatte tun wollen, sich aber nicht getraut hatte. Sanft zog er den Blonden in seine Arme, schloss sie um ihn und drückte ihn an sich, während Sanji nur überrascht zusah. „Luna hat mit dir gesprochen, richtig?“ Der Blonde zuckte zusammen- wieder ertappt. „Was hat sie gesagt?“, fragte der Vize, auf das Schlimmste vorbereitet. „Nicht viel...“, versuchte Sanji abzulenken, doch am Druck, den Zoro ausübte, wurde ihm klar, dass Lügen nicht viel brachte. „Sie... hat mir ein wenig von uns erzählt.“ „Zum Beispiel?“ „Naja.. wie wir sie und ihre Mutter zum ersten Mal getroffen haben.“ „Oh.“ „So von wegen händchenhalten...“ Der Blondschopf wurde wieder rot, doch diesmal konnte der Schwertkämpfer es nicht sehen. „Ja? Vielleicht sollte ich mit ihr mal ein ernstes Wörtchen reden.“ „Haben wir etwa nicht?“, fragte der Blonde verblüfft, schob sich ein Stück zurück und sah auf. Zoro ließ ihn nur widerwillig ein Stück wegrutschen, ließ aber seinen Arm auf Sanjis Hüfte liegen. „Doch, schon. Du warst vor allem überrascht, dass es mir nichts ausmachte- du meintest noch, es würde meinem Ruf schaden, wenn man mich mit nem Kerl im Arm spazieren gehen sehen würde.“ Überrascht hob Sanji die Augenbraue. „Es hat dir nichts ausgemacht? Und was ist mit deinem Ruf?“, fragte er ihn skeptisch. Zoro lächelte. „Das hast du damals auch gemeint.“ Leicht schmunzelnd beugte sich er vor, strich vorsichtig mit seinen Fingern an Sanjis Gesicht entlang. „Bei dir ist mir das egal. Sollen die doch denken, was sie wollen.“ Mit großen Augen starrte der Blonde ihn an, und Zoro, der glaubte, die Verwunderung- oder die Erstarrung?- würden von seinen Berührungen her rühren, zog schnell seine Hand zurück. „Wissen... die anderen von der Crew...?“ „Wie man’s nimmt.“ „Was heißt das?“ Seufzend drehte sich Zoro auf den Rücken, starrte zur Decke hoch und seufzte wieder. „Die beiden Mädels wussten, dass da was im Busch ist. Aber... naja, wir beide wussten ja selbst nicht, was genau los war, also haben wir es auch niemandem auf die Nase gebunden.“ „Das heißt... wir wissen gar nicht, ob wir uns...?“ „Nein.“, schüttelte Zoro den Kopf. Alter, jetzt oder nie. Rette ihn, verdammt, bevor es zu spät ist. Langsam drehte er den Kopf, sah zu Sanji rüber. „Das, was wir hier abgezogen haben, war alles mal nur ein Experiment. Wir waren wohl beide ziemlich auf Entzug.“ „Du lügst.“ „Nein.“ „Ich glaube dir nicht.“ „Das ist dein Problem.“, zuckte der Vize mit den Schultern und sah wieder zur Decke. Es war ihm unglaublich schwer gefallen, das zu sagen, doch er wusste, dass er dem Blonden so das Leben retten konnte- und das war das Einzige, was im Moment zählte. Auch, wenn er dafür hatte lügen müssen, er glaubte, dass es richtig gewesen war. Zumindest hoffte er das. Er spürte noch einen leichten Lufthauch, spürte die Faust, die sein Gesicht traf, und schloss die Augen. „Du bist so ein verdammter...!“ Es schwankte leicht, als Sanji aufstand und das Zimmer verließ. Was Zoro seiner Meinung nach war, sprach er nicht aus. „Sorry, Kleiner. Aber es ist das Beste.“, flüsterte er leise, fuhr mit der Hand an die Stelle, an der er getroffen worden war. Ja, es war das Beste. Für seinen Blondschopf. „Was hast du denn?“, fragte Luna völlig perplex, als Sanji an ihr vorbeistürmte. Er blieb ihr eine Antwort schuldig, öffnete die Tür und verließ das Haus- leise, ganz unerwartet. Lil seufzte, wandte sich wieder um und ging zurück in die Küche, aus der sie gerade gekommen war, doch Luna dachte gar nicht daran, sich wieder umzudrehen, sondern riss nun ihrerseits die Tür auf und lief ihm hinterher. „Sanji! Warte mal!“ Wieder ignorierte er sie, steuerte nur geradewegs den Hafen an. Erst, als er das Meer bereits sehen konnte, holte das Mädchen ihn ein. „Was ist denn los?“ „Nix ist los.“, brummte er, lief unentwegt weiter. „Und warum rast du dann in Richtung Hafen?“ „Geh Heim, Luna. Ich erledige das jetzt ein für allemal. Damit der Blödsinn ein Ende hat.“ Ihre Augen weiteten sich immer mehr, auch wenn sie sich nicht ganz vorstellen kontne, worauf der Pirat hinaus wollte. „Was willst du machen?“ Abrupt blieb er vor den vielen Booten und Schiffen stehen. Ihm fiel auf, das er nicht die leiseste Ahnung hatte, mit welchem sie hierher gekommen waren, aber das würde er noch heraus finden. Und wenn nicht.. lagen hier noch genügend andere vor Anker. „Ich fahre zu deinem Vater.“ Erschrocken starrte sie ihn an. „Das... das kannst du nicht machen!“ „’Türlich. Dann muss er es nicht mehr tun.“ Sie wusste genau, wer „er“ war, doch es wollte nicht in ihren Kopf, warum der Blonde die ganze Aktion auf sich alleine nehmen wollte. War es vielleicht doch falsch gewesen, ihm alles zu sagen? Drehte er jetzt völlig ab? „Du musst hier bleiben!“ „Warum sollte ich?“ „Allein.. allein schon wegen Zoro!“ Verächtlich schnaubte er, grinste schief zu ihr rüber. „Für ihn bin ich nicht mehr als ein Experiment, also was soll’s? Ihm ist es egal.“ Sie sah ihn ungläubig an, versuchte seine Worte zu erfassen. „Glaubst du das wirklich?“, brachte sie schließlich mühsam hervor. „Er hat es mir gesagt.“ „Das glaube ich nicht.“ „Geh doch zu ihm und frag nach, er wird dir das Gleiche sagen.“ „Und du?“ Einen Moment lang hielt er in seiner Suche inne, drehte kurz den Kopf zu ihr und sah ihr starr in die Augen. Das, was das junge Mädchen glaubte darin lesen zu können, versetzte ihr einerseits einen Stich, ließ sie andererseits hoffen. „Für mich war es kein Experiment.“ Dann suchte er weiter. „Weiß er das?“ „Was?“ „Dass du ihn liebst.“ „Hab ich das je behauptet?“ „Gerade eben.“ „Falsch.“, korrigierte er sie. „Ich sagte, dass es für mich kein Versuch war.“ „Also empfindest du doch was für ihn!“ „Richtig.“ „Aber?“, hakte sie nach, nicht verstehend, was der Unterschied war. „Aber ich weiß nicht, ob ich ihn liebe. Ich weiß nur, dass seine Worte alles andere als leicht waren, und dass er sich in den Tod stürzen wird, wenn er zu Black Wing fährt.“ „Und deshalb willst du fahren? Erklär mir bitte die Logik, ich versteh’s nicht.“ Er seufzte, wandte sich wieder zu ihr und sah sie traurig lächelnd an. „Wenn jemand stirbt, sind die Hinterbliebenden immer traurig. Aber wenn jemand stirbt, den man so sehr mag wie ich ihn, dann ist es besser, selbst zu sterben. Ich will ihn nicht verlieren, dann gehe ich lieber selbst.“ Sekundenlang sah sie ihn einfach nur an, mit einer Mischung aus Erstaunen und Entsetzen, ehe sie das Wort ergriff. „Weißt du, Sanji; es gab mal so einen Typen, der behauptet hat, die Erde würde sich um die Sonne drehen.“ „Galileo.“, sagte er, überrascht, was sie denn jetzt mit ihm wollte. „Ja, kann sein, hab ich in der Schule gehört. Zumindest sollte er seine Behauptung zurücknehmen, aber das wollte er nicht, und auf dem Totenbett sagte er nur noch >Und sie bewegt sich doch.<“ „Und was sagt mir das jetzt?“ „Er hat keine Beweise gebraucht, um daran zu glauben. Und trotzdem hatte er Recht gehabt.“ „Und weiter?“ „Du solltest mehr auf Zoro vertrauen. Und mehr auf dich.“ Er sah sie lange an, überlegte ein wenig, und eigentlich hatte sie ja auch Recht, aber dafür, für diese Einsicht, war es zu spät. Er kam einen Schritt auf sie zu, legte beide Hände auf ihre Schultern. „Ich glaube nicht, dass ich wiederkomme. Aber das macht auch nichts. Bitte, Luna, tu mir einen Gefallen.“ Unschlüssig sah sie ihn an. Was würde er verlangen? Sie nickte langsam. „Verhindere, dass er mir folgt. Tu ihm, wenn’s gar nicht anders geht, ein Schlafmittel ins Essen. Aber sorg dafür, dass er hier bleibt. Kannst du das für mich machen?“ „Das geht nicht.“, flüsterte sie leise, mit Tränen in den Augen. „Du kannst es.“ „Bitte, Sanji; verlang das nicht von mir!“, flehte sie ihn an, wischte sich über die Augen. „Ich.. ich würde es nicht machen können!“ Als er tief seufzte, blickte sie wieder zu ihm auf und erkannte sein trauriges Gesicht. Er lächelte. „Dann warte wenigstens, bis ich abgelegt habe, okay? Er wird mich nicht mehr einholen können.“ Wild schüttelte sie den Kopf, weinte unablässig. „Nein! Das darfst du nicht tun!“ „Ich weiß.“, seufzte er wieder, drückte sie kurz an sich. „Aber ich muss.“ Mit diesen Worten schob er sie von sich, drehte sich um und rannte los. Er hatte das kleine Schiffchen gesehen, Platz für höchstens drei Mann, nur mit einem Tau am Hafenbecken befestigt. Bevor sie etwas rufen konnte, hatte er das Tau schon gelöst und war an Bord gesprungen. „Sanji!“ Er fuhr das Segel aus, klemmte sich hinters Steuer, bevor er sich noch einmal zu ihr umwandte. „Danke, Luna! Sag auch deiner Mom vielen Dank! Und sag bitte Zoro, dass es mir Leid tut! Bye!“ Dann verschwand das Boot zwischen den größeren Schiffen. „Sanji! SANJI!!!“ Kapitel 28: Geständnis ---------------------- Titel: Go away... Kapitel: 28. Geständnis Pairing: *grins* D: *lalala* *sing* (ich weiß nit, was ich schreiben soll! >.< ) Nochmal Sorry wegen dem letzten Kapi... >.< Ich verspreche auch, mich zu bessern! (Zumindest bis zum nächsten Kapi! *grins*) Kapitel 28 Entgeistert starrte sie dem kleinen Schiff nach, bis es hinter den weitaus Größeren verschwand. Erst da löste sich ihre Erstarrung, sie wusste, was sie tun musste, wen sie rufen musste, und wandte sich rasend schnell um, um ihn zu holen. Dabei prallte sie mit voller Wucht gegen jemand anderes, stolperte zurück und sah ihr Gegenüber überraschrt an. „Was... was machst du hier?“, fragte sie ihn, doch er sah sie nicht an, verfolgte mit den Augen nur das sich entfernende Boot. „Ihn zurück holen.“ Bevor sie etwas erwiedern konnte, ging er an ihr vorbei, stellte sich ans Hafenbecken und sprang. Es ging alles so schnell, dass sie nicht einmal bemerkte, wie er seine Stiefel abstreifte und seine Schwerter zur Seite legte, da war er auch schon untergetaucht und schwamm mit schnellen Zügen, von deren Anblick ihr allein schon schwindlig wurde, Sanji hinterher. Er wusste nicht genau, warum er an den Hafen gekommen war. Als Sanji gegangen war, hatte er schließlich keine Ahnung gehabt, wohin der Blonde verschwinden würde- er hätte ebenso gut in die nächste Kneipe laufen und sich hoffnungslos betrinken können. Aber aus irgendeinem ihm völlig unbegreiflichen Grund war er an den Hafen gekommen, weil er instinktiv gewusst hatte, dass er ihn hier finden würde. Nur dass sich das Finden und das Wieder- mit- Nachhause- Nehmen schwieriger als erwartet herausstellten. Also schwamm er ihm nun nach, in der Hoffnung, ihn noch rechtzeitig zu erreichen, bevor der Wind das Segel vollends erfassen und ihn schnell fort tragen konnte. Derweilen hatte der blonde Flüchtling mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Scheiße, scheiße, scheiße. Ich schaff’s nicht. ‚Türlich, Chefkoch. Hau rein. Sonst wird Zoro doch kommen und dich rausholen wollen. Je schneller bekannt wird, dass es vorbei ist, umso besser für alle Beteiligten. Es klang so verdammt logisch, aber sein ganzer Körper schrie dagegen. Es war wahrscheinlich das letzte Mal gewesen, dass er den Schwertkämpfer gesehen, mit ihm gesprochen hatte, und das Letzte, das er ihm an den Kopf geworfen hatte, war ein wütendes „Du bist so ein verdammter...!“ gewesen. Nicht gerade erbaulich... „Aber für alles andere ist es jetzt zu spät.“, sagte er sich laut, wenn auch traurig, lenkte geschickt zwischen zwei Schiffen hindurch auf die offene See hinaus. Er hoffte, dass Luna nicht sofort losgestürzt war, um ihn zu holen; dann hätte er genügend Zeit und wäre weit genug draußen, um nicht mehr von Zoro eingeholt zu werden. Um sich zu orientieren, holte er den kleinen Stoffbeutel aus seiner Hosentasche. Der Beutel von Zoro, den er ihm, als sie geschlafen hatten, abgenommen hatte. Eigentlich hatte er vorgehabt, den sich darin befindenen Lockport zu zerstören, auf dass sie niemals zu Black Wing kommen könnten. Jetzt hatte sich das Blatt gedreht. Er würde zu dem Piraten fahren, den Lockport mitnehmen, und der Vize würde ihn niemals wiederfinden. Und dann ist alles vorbei. „Ja; dann ist es vorbei.“ Seufzend passierte er das allerletzte Boot, ein kleines Fischerboot, das Hinter dem Hafen auf offener See ankerte. Ein Blick auf den Lockport, der ihm den Kurs wies, dann packte er das kleine Ding wieder in den Beutel und steckte diesen in seine Tasche zurück. Entschlossen lenkte er sein kleines Boot auf den richtigen Kurs, sah weit hinaus in Richtung Horizont, der sich langsam aber sicher dunkel verfärbte. Orange- rot leuchtete die Sonne, gefährlich nahe am Wasser. Gleich versinkt sie. Ich werde wohl oder übel ankern müssen, wenn ich nicht in der Dunkelheit weiterfahren will., schoss es ihm durch den Kopf. Er beschloss, wenigstens noch ein, zwei Stunden weiterzufahren. Dann konnte er immer noch ankern. Außerdem konnte er sich so ablenken, von- Wütend schüttelte er den Kopf. Ablenken, nicht erinnern. Aber das war leichter gesagt als getan. Seufzend fuhr er weiter, den Blick in weite Ferne gerichtet. Was er nicht bemerkte, war die leichte Wasserbewegung, stromlinienförmig, die sich hinter seinem Boot herschlängelte. Sonst wäre er wohl vermutlich schneller gefahren. So aber schaffte Zoro es, sich mit zwei kräftigen Schwimmzügen an dem Tau, dass leicht ins Wasser hing, festzuhalten. Er musste einiges an Kraft aufbringen, um sich aus dem unter ihm hinweg gleitenden Wasser ziehen zu können, aber er schaffte es. Völlig ausgepowert ließ er sich an Deck fallen, bis auf die Knochen durchweicht, aber da. Der Koch hatte noch nichts bemerkt, er war so in Gedanken versunken, er hätte nicht einmal bemerkt, wenn ein orkanartiger Sturm losgebrochen wäre. Also auch keinen nassen, blinden Passagier. Ich hätt ihm so gerne noch gesagt, dass es mir Leid tut., dachte der Blonde und träumte weiter vor sich hin. Nur dass es mir Leid tut... „Es tut mir wirklich Leid, Zoro.“, flüsterte er in den Wind, vielleicht in der Hoffnung, seine Worte würden an Land getragen werden, zu ihm, damit er es wenigstens jetzt wusste. Erschrocken zuckte er zusammen, wollte sich schon umdrehen und um sich schlagen, als er den vertrauten Geruch wahrnahm, und mit ihm die ihm so angenehme Stimme. „Das weiß ich. Obwohl es dir nicht Leid tun muss- verzeih mir.“ Er spürte, wie etwas in ihm hochkochte, und riss sich gewaltsam zusammen. Das durfte nicht sein! Dann spürte er die Arme, die sich um seinen Oberkörper schlangen. „Verrat mir mal, wie man dich los wird.“ „Gar nicht.“, gab Zoro zurück und ließ ihn los. Langsam drehte sich Sanji zu ihm um, sah die völlig durchnässte Gestalt an. Er sollte wütend auf ihn sein, weil er ihn als ein „Experiment“ bezeichnet hatte; aber das war er nicht. Er war nur stinksauer, weil er gekommen war. „Verschwinde wieder, Zoro. Du hast hier nichts verloren.“ „Das ist mein Job, ich fahre selbst zu Black Wing, und du bleibst zu Hause.“ „Warum sollte ich?“, fragte der Koch und funkelte ihn an. Lange Zeit schwieg der andere, in scheinbaren Gedanken versunken, bis er aufseufzte. „Wieso willst du dich unnötig in Gefahr bringen? Es ist mein Aufgabe, zu ihm zu fahren, und deine, es den andern zu sagen, wenn ich’s nicht überleb.“ „Und was, wenn ich das nicht will?“ Zoro sah ihn überrascht an, doch verstand er nicht, was Sanji ihm da eigentlich gerade gestanden hatte. Im Gegenteil, er glaubte etwas ganz anderes heraus zu hören. „Wenn du Bock auf n Abenteuer hast, fahr zurück zu Ruffy!“, fuhr er ihn wütend an. „Und halt dich aus meinen Angelegenheiten raus!“ Er biss sich kurz auf die Zunge, ehe er noch hinzufügte, was seinem Herz ganz gewaltig gegen den Strich ging. „Es hat mit dir Spaß gemacht, aber jeder Versuch hat auch ein Ende; und das ist das von unserem.“ Die erwartete Reaktion blieb aus. Kein Schlag, kein Schrei, keine Tränen. Statt dessen war Sanji ganz ruhig stehen geblieben, mit gesenktem Kopf, sodass seine blonden Haare sein Gesicht verdeckten. Unsicher wartete Zoro auf ein Wort, doch das, was er dann sah, verschlug ihm wahrhaftig die Sprache. Der Blonde hob den Kopf und lächelte. „Siehst du, deshalb fahre ja auch ich. Wenn du stirbst, würde ich auch nicht mehr leben wollen. Aber wenn ich... es wird keinen interessieren, was mit mir passiert ist. Also kann ich auch sterben.“ Eine Sekunde verstrich. Noch eine. Und dann löste sich die Erstarrung und Zoro riss ihn an sich. „Du verdammter Idiot! Wie kann man nur so eingebildet sein?!“ Völlig verblüfft lehnte Sanji an ihm, unfähig sich zu bewegen, doch jeden einzelnen Muskel, jeden einzelnen Knochen in seinem Körper spürend. „Dafür gehörst du erschlagen!“, fluchte der Vize weiter. „Wenn du noch fester zudrückst, kann das ganz schnell passiert sein.“ Blitzartig ließ der Schwertkämpfer ihn los, sodass der Koch keuchend zurück wankte. Wieder verstrichen die Sekunden ohne jeglichen Laut, nur das erschrockene Keuchen des Verletzten war zu hören. „Und jetzt?“, wollte er wissen, als er wieder einigermaßen zu Luft kam. „Fahren wir zurück.“ „Forget it. Der Lockport zeigt bereits die Insel an.“ „Glaubst du wirklich, ich nehm dich dahin mit, in deinem Zustand?!“, fragte Zoro aufgebracht, zügelte sich aber gleich darauf wieder und kam langsam auf ihn zu. Sanji, der sich nicht sicher war, was jetzt kommen würde, wartete ab. Sanft legte der Ältere eine Hand auf die Schulter des Blonden, drückte ihn leicht zurück gen Boden, wo sich ein Stapel weicher Decken befand. „Du bleibst hier jetzt sitzen, bis wir wieder am Hafen sind.“, meinte er, wandte sich dann ab und nahm das Steuer in die Hand. „Warum nur...“, flüsterte der Sitzende, als das kleine Boot um hundertachtzig Grad drehte. „Blöde Frage.“ Ohne zu ihm zu sehen, den Blick weit in die Ferne geheftet, steuerte Zoro den Hafen an. Sanji sah weiter zu ihm auf, wenn auch etwas verträumt, und fragte sich, wie die Antwort auf seine Frage lautete- denn so blöd war seine Frage gar nicht. Kaum eine Viertelstunde später erreichten sie wieder den Hafen. Die Sonne war blitzartig versunken, und an ihre Stelle der Mond getreten, der das Wasser leicht weiß schimmern ließ. Vorsichtig lenkte der Vize das Boot an seine alte Anlegestelle zurück- er hatte gewusst, dass Sanji ihr Boot finden würde; rein intuitiv- und band das Seil fest an den dafür vorgesehenen Block. Als er sich wieder zu dem Blonden umwandte, saß dieser immer noch auf den Decken gegen die Wand gelehnt und sah auf zu den Sternen. „Kommst du?“, fragte Zoro und bot ihm seine Hand, doch der Koch reagierte nicht. Überhaupt sah er viel zu verträumt aus. Nachdenklich kam der Schwertkämpfer wieder an Bord und trat zu ihm, ließ sich direkt vor ihm in die Hocke sinken. „He, Erde an Sanji. Wir sind wieder am Hafen. Kommst du?“ Als er den Kopf zu ihm drehte, sah Zoro überrascht in die glasklaren blauen Augen, die ihn interessiert, auffordernd musterten. „Du hast mir immer noch keine Antwort gegeben.“, stellte Sanji fest. „Wie war die Frage?“, wollte er verblüfft wissen. Lächelnd schüttelte der Blonde den Kopf, ehe er wieder ernst wurde und sein Gegenüber ins Visier nahm. „Du hast mir immer noch nicht verraten, wieso. Was für ein Problem du damit hast, mich zu Black Wing fahren zu lassen. Warum du mich wieder zurück geholt hast.“ „Aber ich hab doch gesagt, blöde Frage.“ „Tja, Experimente sind eben blöd. Ich will eine Antwort.“ Es hatte ihm einen Stich versetzt, als der Jüngere sich selbst als ein Experiment bezeichnete, doch wollte er sich nichts anmerken lassen. Als er nicht antwortete, streckte sich Sanji ganz nah zu ihm, sodass er seinen Atem auf seinem Gesicht spüren konnte, ehe er flüsternd wieder das Wort ergriff. „Bin ich wirklich nur ein Experiment?“ „Bin ich denn eins für dich?“, konterte Zoro, bereute es aber gleich wieder. „Nein.“ Die klare Antwort machte den Vize stutzig. „Nein?“ „Niemals.“ Minutenlang saßen sie schweigend gegenüber, sahen einander in die Augen und versuchten herauszufinden, was der andere dachte. „Sanji, ich...“ Er wusste einfach nicht, wie er sich ausdrücken sollte. Sein Versuch, dem Blonden das Leben zu retten, war kläglich gescheitert- im Gegenteil, beinahe hätte er seinen Tod verantworten müssen- also was brachte es jetzt noch? „Ich habe dir damals etwas gesagt; damals, auf dem kleinen Boot, als ich zu spät bemerkt habe, dass auch du dich auf dem Boot befindest.“ „Deinen Gesichtsausdruck werde ich nie mehr vergessen.“ „Du erinnerst dich?“, fragte Zoro verblüfft, doch Sanji schüttelte nur vage den Kopf. „An ein paar Sachen, nicht an alles. Also?“ „Ich hab dir gesagt, dass es falsch ist, wenn du mitkommst. Weil du verletzt werden könntest. Weil du sterben könntest. Aber es war die damals so egal...“ „Das ist es mir heute auch noch. Vielleicht sogar noch mehr als da.“ Wissend nickte der Schwertkämpfer, sah auf in die Sterne. „Ich hab dir gesagt, dass du mit mir kommen sollst, egal, wohin ich gehe.“ „Das werde ich auch.“ „Warum?“ Diesmal war es an dem Blonden, den anderen überrascht anzustarren. „Warum?“ „Ja, warum willst du unbedingt mit mir kommen, vielleicht sogar sterben?“ „Ich weiß nicht. Ich weiß es einfach nicht.“ „Und du tust trotzdem?“ „Ja. Weil ich es will.“ Wieder legte sich Stille über sie, bis der Vize hörbar aufseufzte und sich zu Sanji vorbeugte, der ihn immer noch interessiert musterte. „Lass uns gehen. Sonst erfrieren wir hier noch.“ Als er wieder aufstand, bewegte sich auch der Koch und zog sich an der Reling nach oben. Gerade, als sie an dem Steuer vorbei liefen, blieb Zoro wieder stehen, ohne sich jedoch zu Sanji umzudrehen. „Ich schätze, ich hab mich in dich verliebt.“ Dann ging er weiter. Kapitel 29: Rest with me ------------------------ Titel: Go away... Kapitel: 29. Rest with me Pairing: ^^ D: *piep*^^ Kapitel 29 Erst knapp zehn Schritte weiter bemerkte er, dass er alleine von Bord gegangen war. Verblüfft sah er sich um, wurde langsamer und blieb schließlich stehen, sich nach dem Blonden umschauend, den er aufgrund der Dunkelheit fast nicht mehr erkennen konnte. Nur ein Schatten auf dem sich leise wiegenden Boot. „Sanji?“, fragte er verwirrt und drehte sich vollends um, mit den Augen den Hafen absuchend. Doch er sah ihn, wie er immer noch neben dem Steuer ihres kleinen Schiffes stand, den Kopf in seine Richtung erhoben, mit weit aufgerissenen Augen. „He, alles okay?“ Im nächsten Moment musste er innerlich über sich selbst lachen. Was hatte er eigentlich für eine Reaktion erwartet? Ganz einfach; eine andere als die. Kopfschüttelnd schloss er die Augen, ließ den Kopf ein wenig sinken und seufzte. Wie sollte er auch sein Verhalten logisch erklären? Es gab einfach keinerlei Logik, also? Doch noch während er überlegte, wie er weitermachen sollte, hörte er plötzlich Schritte und sah verwundert auf- Gerade noch rechtzeitig um den Blonden zu sehen, der ihm im nächsten Moment auch schon um den Hals fiel. „Was...?“ Weiter kam er nicht, er unterbrach sich selbst und starrte verwirrt auf Sanji, der sein Gesicht an Zoros Schulter vergraben hatte. Unschlüssig stand er da, seine Hände schwebten leicht in der Luft, ohne zu wissen, wohin mit ihnen, bis er sich schließlich einen Ruck gab und sie um Sanji legte. „Danke.“ Es war nur ein leises Flüstern, aber er hatte es gehört. Und gewusst, dass auch er dankbar war- dankbar dafür, dass er ihn wieder hatte. „Zoro...?“, fragte er plötzlich leise, und der Angesprochene konnte förmlich hören, dass etwas nicht stimmte. „Ja?“ „Ich brauch was zu essen...“ Lächelnd sah er auf den jungen Koch herab. „Hungrig?“ „Ja.“ Doch noch immer schwang etwas in seiner Stimme mit, das den Schwertkämpfer aufhorchen ließ. Als er dann auch das leichte Zucken in den blauen Augen sah, glaubte er zu wissen, an was es lag. Sanft drückte er den Blonden an sich, fuhr vorsichtig mit der Hand über Sanjis Seite- „Argh...“ Sofort hörte er auf, zog die Hand zurück. „Tschuldige.“, kam es leise unter der blonden Mähne hervor, doch Zoro schüttelte nur den Kopf. „Warum hast du nichts gesagt?“ „Was denn?“ „Das du Schmerzen hast, das.“ „Es geht doch, spür ja fast nix.“ Um seine Worte zu widerlegen, fuhr Zoro ganz sanft über die Wunde, sodass Sanji die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht wieder aufzustöhnen. „Und was ist das?“ Geschlagen ließ er sich gegen die Brust des Vize sinken. „Dir kann man gar nix verheimlichen, oder?“ Wieder lächelte der Grünhaarige auf, legte vorsichtig seinen Arm um die Schulter des Kleineren. „Nein.“ Schließlich schlenderten sie gemeinsam die schwach beleuchtete Straße zurück... Schon vom Fenster aus hatte sie sie bemerkt; jetzt war kein Halten mehr, nicht einmal von ihrer Mutter aus, die hinter ihr her aus dem Wohnzimmer lief. „Zoro! Sanji!“, rief sie und fiel den beiden gleichzeitig um den Hals. Augenblicklich sah Zoro es in den hellblauen Augen des anderen aufflackern, als das junge Mädchen ihm gegen die Brust prallte, doch lächelte der Blonde nur und fuhr ihr übers Haar. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst wenigstens warten, bis ich weg bin, Luna.“, meinte er und lächelte. „Er war doch schon da!“, verteidigte sie sich gleich, lachte aber weiter. Sie waren zurück, allein das zählte für die junge angehende Piratin. „Zoro! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, als du mir nichts, dir nichts aus dem Haus gestürmt bist!“ „Verzeih, ich wollte dich nicht erschrecken.“, entschuldigte er sich gleich, doch auch Lil war viel zu glücklich, um ihm länger böse sein zu können. „Kommt rein, ihr habt bestimmt Hunger.“, winkte sie nur und trat wieder ins Haus. Dankbar kamen die beiden hinter ihr her, wobei der Vize darauf bedacht war, Sanji zu stützen, dem seine Wunden doch mehr zu schaffen machten, als er je zugegeben hätte. Aber Zoro konnte er nicht täuschen. Dennoch hielt er sich tapfer, versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und lächelte offen, vermutlich um so Lil und Luna zu beruhigen. Es half tatsächlich. „Wartet kurz, ich stell die Nudeln und das Fleisch nochmal kurz auf den Herd.“, sagte Lil und verschwand in der Küche. Mit einem schwachen Kopfnicken deutete Sanji auf die Couch, ehe Zoro, ihn stützend, mit ihm ins Wohnzimmer ging. Völlig fertig ließ sich der Blonde auf das weiche Polster sinken, lehnte sich zurück und schloss die Augen. „Soll ich dir was zum Trinken besorgen?“ „Nein... geh du dich lieber umziehen, bevor du dir noch was einfängst.“, antwortete Sanji und sah kurz auf. „Du triefst immer noch.“ Erst da bemerkte der Schwertkämpfer, dass er Recht hatte. Nickend wandte er sich um, schon halbwegs auf dem Weg in ihre Wohnung, als er kurz inne hielt und sich umsah. Da er niemanden sah, drehte er sich wieder zu dem Koch um, kam ein paar Schritte auf ihn zu und beugte sich von hinten über ihn. Ganz sanft berührte Zoro Sanjis Lippen, der augenblicklich die Augen aufschlug, sie dann aber wieder langsam schloss. „Du tropfst.“, sagte der Blondschopf leise, als sich der Vize wieder zurück zog. „Ich geh schon.“ Grinsend wandte er sich ab und ging. Sanji, der weiterhin auf der Couch sitzen blieb, lächelte still in sich hinein. Er wusste nicht genau, warum, aber er hatte das Gefühl, etwas wiedergefunden zu haben. Etwas, was er die ganze Zeit über vermisst hatte, ohne zu wissen, was es eigentlich war. Wieder jagte ein Schmerz, gleich einem heißen Schwert, blitzschnell durch seine Seite, zerschnitt förmlich sein Fleisch; doch Sanji blieb ruhig, sein Gesicht war der Decke zugewandt, die er wortlos und mit geschlossenen Augen anstarrte. Zwar wusste er nicht, was genau es war, was ihn da so peinigte, aber er konnte sich noch ziemlich gut an die Typen aus der dunklen Spelunke erinnern, die ihm das Leben zur Hölle gemacht hatten. Es war nicht alles sang- und klanglos an ihm vorüber gegangen, das spürte er jetzt erst richtig. Und so hatte er Black Wing gegenüber treten wollen? Verrückt, eindeutig. Und doch... War das genau das gewesen, was er vorgehabt hatte. In seinen sicheren Tod rennen- damit Zoro am Leben blieb. Toll... und du hast dich von ihm wieder hierher bringen lassen. Toll gemacht, Chefkoch. Er ärgerte sich über sich selbst, doch änderte dies auch nichts an der Situation, sodass er aufseuzfte und die Augen wieder aufschlug. Was soll’s... Jetzt musste er nur aufpassen, dass der Vize keine Dummheiten machte. Müde reckte er sich, dass seine Gelenke knackten, und setzte sich wieder aufrecht hin. Wo blieb der eigentlich so lange? Er sollte sich doch nur ein paar neue Klamotten besorgen! Wieder seufzte er, schüttelte leicht den Kopf und sah nach draußen in die dunkle Nacht. Lauschte auf die verschiedenen Geräusche im Haus, auf die verschiedenen Menschen. Und ignorierte den immer stärker pochenden Schmerz, der ihn umzubringen drohte. Seit geraumer Zeit sah er immer häufiger das Gesicht einer jungen Frau vor sich- ohne zu wissen, wer sie war. Konnte das Kuina sein? Schließlich hatte er sie gesehen, sonst wüsste er ja auch nicht, dass sie durch ihr eigenes und nicht durch Zoros Verschulden ihr Leben verloren hatte, oder? Aber irgendetwas war seltsam, und er wusste partout nicht, was es war. Und er erinnerte sich an eine, nun, sehr schmerzhafte Begegnung mit ihr. Wann war das gewesen? Sie waren noch auf der Lamb... wie lange war es jetzt schon her, seid sie auf dieser Insel waren? Ein paar Tage? Ein paar Wochen? Vielleicht schon Monate? War das denn wichtig? Eigentlich nicht. Er war hier bei Zoro, die anderen waren in Sicherheit auf der Lamb- was wollte er mehr? Ein stechender Schmerz in seinem Brustkorb beantwortete diese Frage von selbst. „So ein... Mist!“, fluchte er leise und hob langsam die Hand, um sich vorsichtig über die Brust zu fahren. Wieso war er nur so blöd gewesen und hatte Koga gesagt, dass er Zoro nicht töten konnte? Hätte er die Klappe gehalten, hätte er seinen Freund warnen können und wäre selbst nicht verprügelt worden. Und jetzt? Haste davon, Chefkoch. Erst denken, dann labern. Merks dir. Halt die Klappe, Stimmchen. Er hatte nichts gehört, aber er spürte intuitiv, dass er nicht mehr allein im Raum war. Langsam drehte er den Kopf und erkannte Zoro, der mit verschränkten Armen im Türrahmen lehnte. „Keinen Bock, reinzukommen?“, fragte er ihn, worauf der Vize sich abstieß und ins Wohnzimmer geschlendert kam. „Ich hab nur gerade wieder bemerkt, wie verdammt gut du aussiehst, selbst von hinten.“, meinte dieser und ließ sich neben Sanji auf die Couch fallen. Dabei kippte der Blonde zur Seite, prallte kurz auf den Schwertkämpfer, ehe er sich schnell wieder aufrichtete- zu schnell. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zuckte er zusammen, schloss die Augen und verzog den Mund. Rasch wandte er sich ab, damit Zoro es nicht erkannt, doch er hatte, wie schon zuvor, nicht schnell genug reagiert. „Alles okay?“ „Klar.“, presste er zwischen den Zähnen hervor, holte zwei-, dreimal tief Luft und drehte sich wieder zu dem Grünhaarigen um. „Alles in bester Ordnung.“ „Wenn man von deinen Schmerzen mal absiehst und der Tatsache, dass du kaum Luft bekommst.“, fuhr Zoro fort und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Mensch, Sanji, du quälst dich nur unnötig. Sag mir lieber, was du hast, und ich seh, was ich dagegen tun kann.“ „Ich wüsste schon, was du tun könntest.“ Fragend sah der Vize ihn an, wartete auf das, was kommen mochte, doch der Blonde sagte nichts mehr, sondern schloss einfach die Augen und wartete. Und Zoro wusste auch, worauf. Zuerst zögerte er noch für einen Moment, ohne eigentlich wirklich zu wissen, warum. Vielleicht weil er sich nicht sicher war, was Sanji erwartete? Die Geste von ihm war eindeutig. Aus Angst, er könne ihn wieder vertreiben? Er glaubte nicht, dass das noch einmal passieren konnte. Was dann? Der Vize beugte sich leicht nach vorne, legte eine Hand auf die Wange des Kochs und die andere in seinen Nacken, ehe er sich soweit vorbeugte, dass er mit Leichtigkeit Sanjis Lippen berühren konnte, ohne ihn selbst nach vorne ziehen zu müssen- er wusste, dass der andere Schmerzen hatte, und nahm Rücksicht. Zuerst zögerlich, dann immer leidenschaftlicher küsste er seinen Blondschopf, lehnte sich immer weiter vor, schloss immer weiter seine Augen, bis er eins zu werden glaubte mit Sanji. Gott... wie er das vermisst hatte! Ihn zu schmecken, das war es, was ihm noch viel mehr gefehlt hatte als einfach nur ihn bei sich liegen zu haben. Und jetzt wollte er ihn auch nicht wieder hergeben. Sanji erging es nicht anders. Er war sich nicht sicher gewesen, was Zoro tun würde, vor allem, als er dessen Hand an seinem Wangenknochen gespürt hatte, wie er ihn sanft, rechtgehend zärtlich gestreichelt hatte, doch dann war es doch geschehen- er küsste ihn. Wenn es nach dem Blonden gegangen wäre, wären sie ewig dort auf der Couch geblieben, ineinander gefesselt, sich nicht mehr hergebend- doch ein Teil seines Körpers war da leider anderer Meinung. Sanft, aber bestimmt, steiß er sich von Zoro und holte erschrocken Luft. Dieser starrte ihn zuerst verblüfft, dann besorgt an, ehe er zu ihm kletterte und ihn genaustens unter die Lupe nahm. „Geht’s wieder?“, fragte er, als sich die Atmung des Blonden wieder einigermaßen beruhigt hatte. Dieser nickte nur. „Kleine Atemnot.“, erklärte er, zuckte unschuldig mit den Schultern und grinste. Noch einmal sah er den smarten Koch genaustens an, dann lächelte auch der Schwertkämpfer, stand auf und bot ihm die Hand. „Komm, lass uns nachsehen, wie weit Lil ist. Ich kann ihr helfen.“ „Ich doch wohl eher.“ „Dich lass ich aber nicht.“ „Wieso nicht? Ich bin schließlich der Koch!“ „Und verletzt. Und ich will dir auch mal was Gutes tun.“ „Ich dachte, du könntest nicht kochen?“ „Nur, weil ich’s nie an die große Glocke gehängt hab, muss das ja nicht gleich heißen, dass ich’s nicht kann, oder?“, gab Zoro zurück und sah ihn lächelnd an. „Das merk ich mir.“ „Mach doch.“ Sie kamen in die Küche, in der Lil das bereits fertige Essen auf die Teller verteilte- allem Anschein nach hatte auch sie noch nichts gegessen, vermutlich aus Sorge um sie beide. Schuldbewusst sahen sie sie an. „Keine Sorge, ich habe nur warten wollen, bis ihr wiederkommt.“, erklärte sie freundlich. Verblüfft sahen die beiden jungen Männer sie an. „Du... hast es gewusst?“ „Dass ihr wiederkommt? Natürlich. Schließlich kam Luna mit deinen Schwertern wieder, und ohne die würdest du nicht gehen, oder? Und dass du Sanji mitbringen würdest, war mir auch klar, schließlich würdest du nicht ohne ihn bleiben.“ Zoro und Sanji sahen sich einen Augenblick lang verwundert an, ehe auch sie zu lachen begannen. So setzten sie sich zu dritt an den großen Tisch, wünschten einander einen guten Appetit und stillten ihren Hunger. „Das hat wirklich wahnsinnig gut geschmeckt, Lil.“, bemerkte Sanji, als sie alle das Besteck auf den Teller gelegt hatten. „Danke. Obwohl ich glaube, dass Zoro lieber wieder was von dir naschen würde.“ Ehe er etwas erwiedern konnte, war sie schon mit den Tellern verschwunden. Mit offenem Mund starrte der Blonde ihr nach, ehe er den Blick zu dem Vize wandte. Doch ganz gegen seine Erwartungen grinste dieser nicht, sondern hatte den Kopf leicht gesenkt. Ein leichter Rotschimmer hatte sich auf seine Züge gestohlen. „Zoro...“ Beim Klang seiner Stimme sah der Schwertkämpfer wieder auf, ganz ohne Rotschimmer, und ernst, wenn auch gleich darauf leicht lächelnd. „Lass uns schlafen gehen. Es war ein harter Tag.“ Er stand auf und half Sanji, der noch immer mit seinen Schmerzen zu kämpfen hatte, auch wenn er das niemals zugegeben hätte. Zusammen gingen sie in die zweite Wohnung, blieben wie bereits am ersten Tag vor dem Schlafzimmer stehen. „Keine Sorge, ich fall schon nicht über dich her. Zumindest nicht solange du in diesem Zustand bist.“, meinte Zoro, grinste und bot Sanji den Vortritt. Dieser aber war stehen geblieben, sah nachdenklich in den Raum, ehe er das Bett ansteurte. „Wo wirst du schlafen?“, fragte er, als er am Bett ankam, den Blick aber auf die kleine Couch gerichtet. Zoro bemerkte diesen Blick und seufzte innerlich auf. Also doch wieder ganz von vorne? „Wie du möchtest, Kleiner. Wenn du willst, schmeiß ich mich auf die Couch. Das Bett bekommst auf jeden Fall du, alles andere würde deinen Knochen nicht sonderlich gut bekommen.“ „Klingt, als wär ich n Opa.“ „Aber ein verdammt gutaussehender.“, murmelte der Vize, was der Blonde eigentlich nicht hätte hören sollen. „Meinst du eigentlich das, was du sagst, ernst?“, kam es vom Bett her. Der Schwertkämpfer zuckte leicht zusammen, fing sich aber gleich wieder. Entschlossen kam er auf ihn zu, blieb ein Stück hinter ihm stehen. „Ja. Ich mein es absolut ernst.“ Langsam drehte sich der Koch um- als der Vize wieder verblüfft die Augenbraue hob. „Was... hast du?“ Der Rotschimmer auf den Zügen des Kochs leuchtete rechtgehend und verwirrte den Anderen nur noch mehr. „Ich... ich wusste nicht, dass du... mich...“, stammelte er vor sich her, wurde noch roter und senkte schnell den Kopf, sodass sein Gesicht von der blonden Mähne verdeckt wurde. Einen Moment lang wussten beide nicht, was tun, doch war es Zoro, der die Initiative ergriff. Er kam einen weiteren Schritt auf ihn zu, dass sie nur noch ein halber Meter trennte, und sah aufrecht zu dem Blonden herüber. „Du siehst wahnsinnig gut aus, ich könnte mich immer und immer wieder in deinen blauen Augen verlieren... deine Züge, dein Körper... und dein Haar... ist einfach einzigartig, so weich und glatt und...“ Sanji reagierte scheinbar gar nicht, hielt den Kopf weiter gesenkt und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Das ging auch eine Weile ganz gut, bis der Vize all seinen Mut aufbrachte und seine Hand unter das Kinn des Blonden schob, langsam das Gesicht des Blonden zu sich hob. Im ersten Moment sah Sanji ihn noch verblüfft an, dann verschwand der letzte Rotschimmer von seinen Wangen. „Jedes Mal, wenn ich dich sehe, versucht mein Herz Salti zu schlagen. Ich denke, ich habe mich wirklich... in dich...“ Diesmal war es Zoro, der stockte und leicht rötlich wurde, doch er musste seinen Satz gar nicht zu ende führen; sie wussten beide, was kommen würde. „Ich leg mich.. jetzt besser hin...“, murmelte Sanji, ihn immer noch fasziniert ansehend. „Okay. Ich... bleib vorerst erst einmal auf der Couch; du brauchst deinen Platz und deine Ruhe, bis deine Wunden wieder verheilt sind.“ Gerne hätte der Koch etwas eingewendet, doch er wusste an sich auch, dass das, was der andere da vorschlug, die beste Lösung war. Wenn er erst einmal wieder völlig fit war... konnte man auch über andere Möglichkeiten nachdenken. Als er dann aber auf dem Bett lag, die Decke weit von sich geschlagen, da es doch noch sehr warm war, wünschte er sich nichts anderes als den mürrischen Schwertkämpfer neben sich liegen zu haben. Warum? Einfach so. Vorsichtig hob er den Kopf und späte zu der Couch rüber, auf der es sich Zoro gemütlich gemacht hatte. Doch allem Anschein nach halfen selbst die Kissen, die sie aus dem Abstellzimmer geholt hatten, nicht wirklich weiter, noch dazu war der Vize ja von den letzten Nächten ein warmes, kuscheliges Bett gewohnt- und jetzt eine Couch? Aber wie hätte Sanji ihn auch herbitten sollen... Seufzend drehte er sich um, versuchte, es sich so gemütlich wie möglich zu machen, und kam immer und immer wieder auf seiner Wunde zum Liegen. Ungemütlich! Wütend stützte er sich auf, drehte sich auf die Seite und ließ sich in die Kissen fallen- Um gleich darauf erschrocken und mit schmerzverzerrtem Gesicht aufzustöhnen. Augenblicklich stand Zoro neben ihm, drehte ihn vorsichtig wieder auf den Rücken. „Alles okay?“ „Es ist... einfach nur derbe... ungemütlich...“ Hilflos sah der Blonde zu ihm auf, bittend. An sich musste der andere auch nicht wirklich überlegen, ihm war gleich eine Idee gekommen, wie er ihm hätte vielleicht aushelfen können, doch nun zögerte er. Sanji schien das zu spüren, seufzte wieder und versuchte, sich auf die Seite zu drehen, was aber wieder mit einem schmerzhaften Stich und einem kurzen Aufkeuchen unterbunden wurde. „So wird das nichts.“, stellte Zoro fest, legte einen Arm um die Hüfte des Jüngeren und zog ihn leicht hoch, während er selbst in das Bett kletterte. Gleich darauf fand sich der Blondschopf halb auf Zoro, halb zwischen seinen Beinen liegend wieder, drehte verblüfft den Kopf und sah zu ihm auf. Doch dieser beachtete ihn gar nicht, sondern versuchte, die Decke über sie beide zu ziehen. „Nicht...“, meinte Sanji, schob sie wieder weg. „Es ist viel zu warm.“ „Stimmt.“ Ruhig blieben sie liegen, lauschten auf das Atmen des anderen. „Besser so?“, fragte der Vize schließlich. Sanji nickte, kuschelte sich enger an ihn und ergriff dessen Arm, den er über die Brust des Kochs gelegt hatte. „Viel besser.“ „Na dann...“ Stille. Nur das Atmen der beiden jungen Männer, gelegentlich ein Geräusch von draußen. „Schlaf gut.“ „Du auch, Kleiner.“ Und sie schliefen ein. Sanji verhielt sich ganz still, bis er glaubte, der andere schliefe tief und fest. „Ich schätze, ich hab mich auch in dich verliebt, Schwertfuchtler.“ Kapitel 30: Und sie bewegt sich doch ------------------------------------ Titel: Go away... Kapitel: 30. Und sie bewegt sich doch Pairing: S x Z Disclaimer: Sooo..... Vermutlich das Letzte für heute! Ist aber auch wieder einiges zusammen gekommen... und hat nen netten Schluss, dann is es net allzu schlimm, falls ich es die nächsten Tage net auf die Reihe kriegen sollt, ein neues Kapi zu laden!^^ Lieb hab! (Und den netten Leutz, die das alles erst lesen müssen und es dann freischalten: DANKESCHÖN! IHR SEID SPITZE!^^) Kapitel 30 Sanji hatte geglaubt, am Morgen allein in dem doch recht großen Bett aufzuwachen, doch er hatte sich getäuscht. Zoros Arm lag immer noch auf seiner Brust, der Vize hatte ihn die ganze Nacht über so gehalten, und auch seine Hand ruhte noch auf dem Arm des Anderen. Zuerst hatte er aufstehen und das Frühstück richten wollen, doch jetzt fand er es einfach viel zu gemütlich, um sich auch nur einen einzigen Zentimeter fortzubewegen, so ließ er es und kuschelte sich statt dessen weiter an den Vize. Dennoch ließ er die ganze Zeit über die Augen offen, dachte über das, was gewesen war, auch das, an das er sich nicht erinnerte, und über das, was sie wohl ihre Zukunft nenne würden, nach. Einerseits war da die Tatsache, dass Kuina durch Zoros Hand gestorben war und er sich jetzt dafür verantwortlich fühlte, es Black Wing zu sagen. Dann die Tatsache, dass der Vize glaubte, er wäre Schuld an ihrem Tod, was aber eigentlich völliger Schwachsinn war, nur das bringe mal bitte einem störrischen Schwertkämpfer bei. Er selbst wusste relativ wenig von den letzten Wochen, nur hier und da mal ein kleiner Ausschnitt, aber mehr nicht. Und dann war da noch... Zögerlich drehte er den Kopf, sah zu dem anderen auf. Da lag er. Schlief immer noch. Seine Haare waren um einiges länger geworden, einzelne Strähnen hingen ihm in sein Gesicht- Wenn er schläft, sieht er aus wie ein Engel. Nein, noch besser. Mit dem Kopf in Zoros Richtung gedreht, lehnte er sich wieder vollends auf den Schwertkämpfer, dachte über ihn und sich nach. Dann war da noch die Tatsache, dass sie sich anscheinend ineinander verliebt hatten. Und nun? Ja, was nun? Wie sollte es mit ihnen weitergehen? Was sollten sie tun? Würde er ihn nun doch mit zu Black Wing nehmen? Was würden sie den anderen der Lamb sagen? Und was... Plötzlich riss er die Augen auf. Fuhr sich mit zitternder Hand langsam an den Hals und drückte leicht zu. Kaum spürte er den Druck, sprang er auf und stolperte, fiel zu Boden. Noch ehe er richtig wusste, was passiert war, hatte er sich auch schon umgedreht und starrte entsetzt nach oben auf das Bett, auf dem sich Zoro leicht räkelte. Dieser bemerkte fast augenblicklich, dass Sanji aus dem Bett gestürzt war, und setzte sich schnell auf, doch ebenso schnell rutschte der Blonde auf dem Boden von ihm weg. „Sanji?“, wollte der Grünhaarige besorgt wissen. „Was ist los?“ Für einen Moment starrten sie sich nur gegenseitig an, dann beruhigte sich der Blondschopf wieder, entspannte sich. Gleich darauf spürte er seine Verletzungen wieder; der Schmerz war von dem Entsetzen übermannt worden, doch dieses war fast vollständig von ihm gewichen. Dennoch verzog er keine Miene, stellte nur die Beine angewinkelt auf und stützte sein Gesicht in seine Hände. Derweilen war Zoro aus dem Bett gekrabbelt, kam zu ihm runter und setzte sich knieend neben ihn. „He... Alles okay?“ Als er seine Hand auf die Schulter des anderen legen wollte, zuckte dieser wie automatisch zusammen und sah auf. „Kann ich dich was fragen?“ „Klar, alles.“, antwortete der Vize gleich und sah ihn abwartend an. „Es geht... um eine Sache zwischen... dir und mir...“ Mit hochgehobener Augenbraue betrachtete er den Kleineren skeptisch. „Und weiter?“ „Es...“ Wieder stockte Sanji, nahm all seinen Mut zusammen und sah ihn an. „Ich glaube, ich hab mich wieder an etwas erinnert.“ „Ja?“ Glücklich lächelte er ihn an, doch als der Schwertkämpfer bemerkte, dass der andere keineswegs erfreut darüber schien, wurde er wieder ernst. „Was ist es?“ Wieder wusste er nicht, was er sagen sollte, versuchte es dann aber so gut wie möglich zu umschreiben, ohne den andern zu verletzen. „Wir waren in Lils Wohnzimmer. Du warst ziemlich wütend und hast mich...“ Er verfiel in Schweigen, doch er musste nichts mehr sagen. Zoro wusste, um was es ging. „Ich hätte dich fast umgebracht.“, sagte der Vize leise, ließ den Kopf hängen. Daran erinnerte er sich also. Und all die anderen Sachen? Die Dinge, die sie glücklich gemacht hatten? Nein... Gerade das hatte sich besonders gut in das Gedächtnis des Blonden eingraviert, dass er sich jetzt daran erinnern konnte. Vielleicht war das doch alles ein Fehler gewesen, schoss es ihm durch den Kopf. „Nein... Das ist es nicht...“ Von der Stimmer aufgeschreckt, sah der Schwertkämpfer ihn wieder fragend an. „Wie, das ist es nicht?“ „Es geht nicht darum, dass du mich fast erwürgt hättest...“ „Sondern?“ Stille. Und dann, als der Grünhaarige schon nachhaken wollte, hob der Blonde den Kopf und sah ihn mit seinen blauen Augen durchdringend an. „Du hättest jeden anderen sofort umgebracht. Aber mich... mich hast du am Leben gelassen. Und dich bei mir entschuldigt. Warum?“ Entgeistert starrte Zoro ihn an. Daran erinnerte er sich? Dass er ihn nicht umgebracht hatte- sondern nur fast- und sich entschuldigt hatte? „Ich... ich konnte dich doch nicht... ich wusste nicht-“ „Das ist doch-“ „-und als ich dich-“ „Hör mir doch zu...“ „-als ich dich gesehen hab, musste ich-“, unterbrach er Sanji wieder, ohne auf dessen Worte zu achten. „Zoro!“ Wieder blieb sein Bemühen erfolglos, als der Vize weiter auf ihn einsprach. „-du mich danach angesehen hast, mit schmerzverzerrtem Gesicht-“ „Ich liebe dich.“ Es wurde still. Verblüfft hatte Zoro gestockt, starrte ihn jetzt völlig sprachlos an. „Ich habe dich die ganze Zeit über geliebt, und in diesem Moment hätte ich mich von dir töten lassen, und wäre gleichzeitig der glücklichste Mensch der Welt gewesen. Weil ich dich liebe.“ Nach Worte ringend starrte der Schwertkämpfer ihn an, versuchte, das eben Gehörte zu verstehen. Sanji aber lächelte leicht schüchtern, streckte vorsichtig die Hand aus und berührte Zoros Wange, fuhr ihm durch das wegstehende Haar und lächelte weiter. „Ich habs die ganze Zeit über gewusst, aber nicht verstanden. Dabei ist es doch eigentlich ganz einfach! Du und ich- mehr nicht!“ Dann stockte auch er, sah den anderen ruhig an, und senkte den Kopf, bis er mit der Stirn auf seinen verschränkten und auf den Knien abgestützten Armen auflag. Das blonde Haar fiel ihm in Strähnen über die Arme, und in diesem Moment glaubte Zoro, nie etwas Schöneres gesehen zu haben. Kein Mädchen, dem er je begegnet war, kein Schwert, das er je hatte führen oder im Licht hatte blitzen sehen können, kein Ort, den er je betreten hatte- selbst nicht Skyisland, der Himmel auf Erden. Und er wusste, dass er nichts anderes als ihn wollte, den blonden Engel, den kettenrauchenden Koch, den mit Tritten austeilende Kämpfer. Sanji. Doch statt ein einziges Wort zu sagen, starrte er ihn weiter an. „Geschockt?“ Er hatte es ernst fragen wollen, doch in seinem Unterton schwang leichte Belustigung mit. Lorenor Zoro, der gefürchtetste Schwertkämpfer der Welt, war sprachlos, ihm fehlten die Worte. Und genau das war der Punkt; er war eben nicht nur Lorenor Zoro, der Schwertkämpfer, sondern jetzt gerade vor allem Zoro, der Mann, den er liebte. Der Mann... Er lächelte wieder, diesmal jedoch mehr über seine Worte denn über sonst etwas. Noch vor ein paar Stunden hätte er vermutlich jeden ausgelacht oder Krankenhausreif geprügelt, der ihm erzählt hätte, er sei schwul; jetzt war er der Glücklichste, weil er eben jenen Mann liebte. Schizophren? Aber immer doch. „Ich... hör mal, versteh mich bitte nicht falsch. Ich versteh’s ja, ich hab euch ne Menge Ärger gemacht, vor allem dir, und bisher war ich nicht gerade der netteste Kumpel, aber-“ Weiter kam Sanji nicht. Innerhalb weniger Millisekunden hatte sich Zoro direkt vor ihn gekniet, den Arm des Blonden gepackt, was diesen hatte verwundert aufsehen lassen, die andere in sein Genick gelegt und ihn vor zu sich gezogen, was eine erneute Flut der Schmerzen durch ihn jagte, ehe Sanji gegen Zoros Brust fiel und dort liegen blieb. Der Herzschlag beider jagte um die Wette, der Koch sah mit leicht aufgerissenen Augen zur Seite, während der Schwertkämpfer ihn an sich drückte. „Ich hab gedacht...“, begann Zoro, hörte aber gleich wieder auf. Klang das nicht zu sentimental? Wollte der Blondschopf das eigentlich hören? „Was hast du gedacht?“ „Nichts.... wichtiges.“ „Bitte sag es mir.“ Stille über ihnen, bis der Vize leicht seufzte und wieder begann. „Als ich dich eben gesehen hab, ist mir aufgefallen, dass...“ Kurz stoppte er, wurde leicht rot, fuhr aber bestimmt fort. „.Ich hab die ganze Zeit über gedacht, wir hätten nur was miteinander des Spaßes wegen, weil es eben was anderes ist. Aber als ich dich eben gesehen habe, und auch schon in den letzten Tagen, ist mir klar geworden, dass ich mir das nur eingeredet hab. Ich und n Homo... das wollte nicht so ganz in meinen Schädel. Aber... ich will nur dich, Sanji. Den blonden, kettenrauchenden, sich eigentlich ständig mit mir prügelnden Koch. Du bist mir das Wichtigste der Welt, Sanji. Du bist alles für mich.“ Das Geständnis überrascht den Smutji jetzt doch, hatte er eigentlich mit etwas ganz anderem in Richtung „Eigentlich hast du ja Recht, mit dir hatte ich schon einiges an Ärger“ gerechnet. „Und... was heißt das jetzt allem in allem für uns?“, wollte er schließlich zögerlich wissen, hoffend, Zoro würde ihn mitnehmen, befürchtend, dass er ihn hierlassen würde- für seinen eigenen Schutz. Doch wieder antwortete der Vize etwas, mit dem Sanji nie und nimmer gerechnet hatte. „Dass wir jetzt zu Lil und Luna gehen und frühstücken. Und danach einen Brief an die Crew schicken.“ Er hatte nicht nein gesagt, aber auch nicht wirklich ja. Doch die nicht vorhandene Ablehnung ließ den Keim der Hoffnung in Sanji weiter wachsen, sodass er sich mit dieser Antwort für’s erste zufrieden gab. Als sie beide in die Küche kamen, sah Luna nur kurz auf, ehe sie sich wieder einem weißen Blatt und ihren Stiften zuwandte, doch Lil kam mit einem Körbchen frischen Gebäcks auf sie zu und erklärte strahlend, es wäre so schön warm, dass ein Frühstück im Garten doch eine schöne Idee sei. Sie nickten, Zoro bot gleich an, Teller und Besteck sowie Tassen mitzubringen und sah Sanji nur einmal durchdringend und unmissverständlich an, als dieser ihm zur Hand gehen wollte, sodass dieser leicht schmollend nach draußen kam, wo seine Laune aber sofort wieder ins Positive umschlug. Es war wirklich erstaunlich warm, am Himmel waren nur hier und da ein paar vereinzelte Schäfchenwolken zu sehen, und der Garten lag erwachend im strahelnden Sonnenschein. Sie stellten alles auf dem Holztisch ab, setzten sich rundherum und als der Blonde fragte, wo denn Luna wäre und ob sie nicht mit ihnen essen wolle, gab Lil nur zurück, sie hätte das schon getan, weil sie in ein paar Minuten mit ein paar Freunden weggehen wollte. Just in diesem Moment erschien sie in der Tür, sah erst kurz zu ihrer Mutter, ehe sie auf die beiden jungen Männer zuschritt und ihnen einen kleinen Umschlag in die Hände drückte. „Bis später!“, meinte sie noch, dann verschwand sie außer Haus. Fragend betrachtete Sanji Zoro, der den Umschlag unschlüssig in der Hand hielt, doch Lil nickte ihnen nur aufmunternd zu, sodass er das weiße Papier aus dem Umschlag zog und es auseinanderfaltete. Sekundenlang sah er einfach nur auf das, was Luna ihnen hatte mitteilen wollen, gab das Papier dann an Sanji weiter. Dieser sah auch nicht länger als ein paar Sekunden darauf, dann nickte er und begann leicht zu lächeln. Natürlich, der Schwertkämpfer konnte damit nichts anfangen, aber das war auch nicht wichtig. Sie hatte es ihm erzählt, und er hatte da schon gewusst, dass sie eigentlich Recht hatte, aber er war zu enttäuscht gewesen, um klar darüber nachdenken zu können; und jetzt hatte sie ihm sogar den Beweis geliefert. Vorsichtig faltete er das Blatt wieder, ließ sich den Umschlag von Zoro reichen und schob das Blatt wieder hinein, ehe er sich den Brief in die hintere Hosentasche steckte. Er würde ihn behalten, auch wenn er für andere völlig unsinnig erschien. Für ihn war er jetzt etwas Besonderes, was wahrscheinlich niemand verstehen würde, nicht einmal der Vize. Aber wie gesagt, das machte nichts. „Was soll das heißen?“, fragte gerade dieser und deutete mit einem Kopfnicken auf Sanjis Hose. „Ihr Brief?“ „Ja, natürlich. Was will sie uns damit sagen?“ „Das, was darauf steht.“ Einen Moment hielt er inne, überlegte, ob er es ihm sagen sollte, und lächelte dann. „Das, was sie eben geschrieben hat. >Und sie bewegt sich doch.<“ Kapitel 31: Entscheidung ------------------------ Titel: Go away... Kapitel: 31. Entscheidung Pairing: Sanji x Zoro *schmacht* ^^ Disclaimer: Canta per me ne addio quel dolce suono de' passati giorni... *sing* So, konnt euch einfach nicht in Ruhe lassen, also hier noch ein weiteres Kapi. Aber bitte nur lesen, wenn ihr Spannung aushalten könnt! Ansonsten solltet ihr vllt besser warten, bis ich das nächste geladen hab... *schnell weitere Kapis schreib, damit ich nach komm* >.< Cu Viel Spaß!^^ Kapitel 31 Er hatte ihm nicht mehr erklärt, was der Ausspruch Galileos für sie beide, eigentlich sogar für sie drei, denn Luna gehörte jetzt dazu, zu bedeuten hatte, und Zoro hatte irgendwann nicht mehr danach gefragt. Sie liefen wieder gemeinsam über den Markt, der heute seinen letzten Tag hatte. Als Sanji das Zelt der jungen Frau entdeckte, musste er unwillkürlich daran denken, dass sie ihm etwas hatte geben wollen- nur was? Noch bevor er sich an Zoro wenden konnte, hörte er ein kleines Glöckchen, jenen hellen Ton, der ihn schon seit Längerem verfolgte... Zoro sah, wie sich Sanji abwandte. „Sanji?“ Doch der Koch reagierte nicht. „He, Sanji!“ Schnell packte er ihn am Arm, doch der Blondschopf entriss sich ihm und ging auf ein dunkles Zelt zu. Unsicher ging er ihm nach. Drinnen war es stockdunkel. Er wusste nicht, was ihn erwartete, und blieb erst einmal kurz stehen, um seinen Augen die nötige Zeit zu lassen, sich an das dämmrige Licht zu gewöhnen und um sich besser zu orientieren. „Verzeih mir.“ Zoro wirbelte herum. Vor ihm stand eine junge Frau mit haselnussbraunen Augen. Eine ihrer Hände hatte sie an Sanjis Wange gelegt. „Verzeih mir bitte.“ Wütend wollte der Schwertkämpfer schon sein Schwert ziehen, doch die junge Frau hob nur besänftigend die andere Hand. „Bitte, lass es mich dir erklären.“, bat sie, schnipste- und Sanji sank zu Boden. Sofort kniete Zoro neben ihm, hob ihn ein wenig an und funkelte zu der Frau. „Ihm geschieht nichts. Er schläft.“ Und tatsächlich, als er sich ein wenig näher zu dem Blondschopf beugte, hörte er die regelmäßigen Atemzüge. „Ich glaube, ich muss dir etwas erklären.“ „Allerdings.“ ,ließ Zoro seine Stimme vernehmen. „Wer bist du? Und was woll das?“ Sie seufzte leise. „Es war ein Job. Eine gute bezahlte Arbeit. Er sagte, wenn ich ihm einen starken Kämpfer besorge, bekomme ich genügend Geld, um endlich ein Haus für mich und meine Tochter zu erwerben.“ Fragend sah er sie an. Was sollte das? Wieso erzählte sie ihm das? Und was hatte der Blonde damit zu tun? „Als ich deinen blonden Freund hier sah, wusste ich, dass er der Richtige ist. Deshalb... habe ich ihn hypnotisiert.“ „Du hast... was?“, fuhr der Schwertkämpfer sie an. „Aber warum?“ „Weil er der Richtige war. Ich bekam das Geld, Koga seinen Kämpfer.“ Plötzlich setzte sich das Bild wie in einem Puzzle zusammen. Koga wollte jemanden, der ihm die Drecksarbeit abnahm. Also beauftragte er eine junge Hypnotiseurin, ihm einen Kämpfer zu beschaffen. Ausgerechnet Sanji kam in ihr Zelt- und traf später auf Koga. Nur wie hatte dieser... „Das Glöckchen.“, sagte sie leise, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Zoro hätte sein Schwert nicht darauf verwettet, dass es nicht genau so war. „Also hat er das Glöckchen geläutet und Sanji folgte ihm.“ „Ja. Aber...“ Schuldbewusst sah sie ihn an. „Er hat vieles vergessen. Ich musste einiges aus seinem Gedächtnis streichen, sonst wären ihm Ungereimtheiten aufgefallen.“ „Heißt das, du...“ „Ja.“, bestätigte sie. „Ich weiß alles über euch.“ Schweigend stand er vor ihr, sah auf seinen Blondschopf herunter. So war das also gewesen... Deshalb konnte sich Sanji nur bruchstückhaft an alles erinnern! „Er wird sich wieder erinnern. Nach und nach.“ Der Schwertkämpfer nickte. „Danke.“, sagte er schließlich. Vorsichtig hob er den Blonden hoch, stellte ihn auf seine eigenen Beine. Benommen sah er sich um. „Was...“, fragte Sanji leise. „lles okay. Dir bekommt vermutlich dieses Duftstäbchenzeugs nicht.“, erklärte Zoro und lächelte ihn an. „Komm, wir gehen.“ Als sie das Zelt verließen, drehte sich der Grünhaarige noch ein letztes Mal zu der jungen Frau um. „Danke.“ Dann gingen sie. Draußen streckte sich der Blonde im hellen Sonnenschein. „Ah...“, seufzte er, ehe er sich zu seinem Begleiter drehte. „Was war das?“ „Nichts.“, entgegnete dieser. „Und wieso bin ich...“ „Sanji, es ist egal. Vermutlich wurde dir einfach nur schlecht, mehr nicht.“ Er sah, dass sich der Blonde mit dieser notdürftigen Erklärung nicht zufrieden geben würde, deshalb seufzte er nun seinerseits und zog ihn mit sich. „Komm, ich will dir was zeigen.“ Neugierig folgte er ihm. Nach nur ein paar Minuten kamen sie wieder an die Wiese, die sie einen Tag zuvor besucht hatten. Doch dieses Mal führte ihn der Schwertkämpfer nicht wieder an den Hügel, sondern in Richtung des undurchdringlichen Gestrüpps. „Was wollen wir denn hier?“ „Das siehst du gleich. Augen zu.“ Der Blondschopf tat wie geheißen. Ein paar Schritte noch, dann umschlang Zoro seinen Freund von hinten und drückte ihn an sich. „Augen auf.“, flüsterte ihm ins Ohr. Vorsichtig hob Sanji die Lider- und stutzte. „Aber... aber das... das sieht ja aus wie Silver Island!“, rief er aus. „Ja. Unser kleines Versteck. Es sieht genaus so aus, nicht?“ Glücklich grinsend, da seine Übrraschung offnebar geglückt war, drückte er den schlanken Körper näher an den seinen. „Es ist wunderbar.“, sagte der Blonde leise und sah über die Klippe hinweg auf das glitzernde Meer. „Einfach wunderbar.“ „Du nur für uns.“ Sie setzten sich ins hohe Gras, immer noch eng aneinander geschmiegt. Wenn es nach einem von ihnen gegangen wäre, hätte dieser Augenblick nie geendet. Doch alles hat ein Ende, das wussten sie leider auch. So griff der Vize plötzlich in die Tasche, die er mitgenommen hatte, um ein paar Einkäufe besser verstauen zu können, und zog einen länglichen Gegenstand heraus. „Für sich.“, sagte er und schenkte dem völlig verblüfft drein schauenden Koch das Messer. „Ich hab gehört, es soll schärfer sein als die meisten Schwerter.“ Sprachlos starrte Sanji auf das Geschenk, ehe er, überglücklich, dem anderen um den Hals fiel. „Danke!“, freute er sich. „Danke! Das ist wirklich super!“ Er hatte das Messer tags zuvor gesehen, war aber nicht stehen geblieben- er hatte Zoro nicht auf die Nerven gehen wollen, indem er jetzt seiner Leidenschaft nachhing. „Ich hab gemerkt, wie du es angesehen hast. Gestern. Da konnte ich nicht anders...“ Glücklich schmiegte sich der Blondschopf an ihn und küsste ihn leidenschaftlich. Alles andere war vergessen. Mittlerweile waren zwei weitere Tage vergangen, ohne dass sie auch nur im Mindesten darüber gesporchen hatten, wann er zu Black Wing aufbrechen wollte, und vor allem, ob er, Sanji, mitkommen würde. Vielleicht hat er es sich aus dem Kopf geschlagen. Wir sind jetzt ein paar Tage zusammen, und vielleicht hat er eingesehen, dass es erstens Selbstmord wäre und dass er zweitens mich nicht allein zurücklassen kann. Doch auch diese Variante kam Sanji sehr vage vor. Dennoch klammerte er sich daran, als sei es sein Rettungsring im offenen Meer. Er wollte nichts anderes in Erwägung ziehen, also verdränget er alles andere. Ein Fehler, wie er am selben Tag noch feststellen würde. Es war gegen Mittag. Sie hatten zusammen gegessen und dann zerstreut, jeder irgendwo anders hin, Sanji in die Küche, weil er unbedingt wieder einmal etwas vorbereiten wollte und somit das Abendessen machte, Lil in den Garten, wo sie ein Buch las, was die beiden Männer gleich an Nico Robin erinnerten, Luna war noch bei ihren Freunden und Zoro hatte sich in ihr Zimmer verzogen, mit den Worten, er wolle noch ein Nickerchen halten. An sich war daran nichts ungewöhnliches, schließlich machte er das meistens, doch diesmal war er zu dem Blonden in die Küche gekommen, hatte sich hinter ihn gestellt und ihn umarmt, gleichzeitig seinen Kopf auf Sanjis Schulter gelegt und so dem Koch beim Zerschneiden des Gemüses zugesehen. „Ich leg mich für’n Stündchen oder so hin, okay?“ „Klar, mach nur. Ich mach das hier fertig und setz mich dann zu Lil raus, du kannst später ja nachkommen.“ „Vielleicht...“ Sie schwiegen beide, warteten, lauschten und schwiegen weiter. „Du bist mir sehr wichtig, Sanji, weißt du?“ Stumm nickte der Angesprochene, lächelte in sich hinein. „Bisher war mir alles eigentlich relativ egal, was Verletzungen, Kämpfe und die Abenteuer mit Ruffy anbelangt; schließlich war es nicht weiter schlimm, wenn jemand von uns verletzt wurde oder wir alle getrennt waren; wir waren ja doch nur Kameraden. Aber jetzt... für mich war immer das Schlimmste, Kuina verloren zu haben. Dann, dass mir meine Schwerter genommen werden könnten. Jetzt hab ich Angst um dich. Wenn dir etwas passieren würde, ich...“ Er stockte, holte tief Luft und fuhr leise fort. „Für dich würde ich sterben, Sanji. Nur für dich und niemanden sonst.“ Der Blonde hatte inne gehalten, seine Augen weiteten sich kaum merklich, als er sich nach hinten legte und an die Decke starrte. „Ich lass mich schon nicht abmurksen, solange du am Leben bleibst, Zoro. Denn wenn du gehst, komme ich mit.“ „Nein; das darfst du nicht.“ „Aber du weißt, dass ich es tun würde. Also pass gefälligst auf dein verdammtes Leben auf, ich will nämlich eigentlich noch nicht sterben!“ Es wurde wieder ruhig zwischen ihnen, als Zoro leise aufseufzte, den Blonden zu sich drehte und ihn vorsichtig küsste. „Versprich es mir, Zoro!“ „Was?“ „Dass du mich hier nicht allein lässt!“ Doch er bekam keine Antwort. Matt lächelnd fuhr der Vize ihm durchs Haar, gab ihm noch einen Kuss, ehe er sich abwandte. „Ich sollte mich jetzt hinlegen. Und du solltest weiterkochen, Sanji, sonst gibt’s heut Abend ja nichts zu essen.“ Eine Weile sah er dem Grünhaarigen nur nach, dachte über das, was er gesagt hatte, nach, bis Zoro plötzlich wieder in der Tür erschien. Zielstrebig kam er auf Sanji zu, legte seine Arme um ihn und drückte ihn an sich. Augenblicklich spürte der Blonde die Lippen des Anderen auf seinen eigenen, spürte, wie der Schwertkämpfer mit seiner Zunge an seinen Lippen entlang fuhr, und kam ihm entgegen. Von seinem Verlangen nach ihm übermannt, fuhren seine Hände weiter nach oben, in das grüne Haar, und verstubbelten es leicht, ehe er sich vorsichtig von ihm löste und ihn aus seinen eisblauen Augen ansah. „Ich liebe dich, Sanji. Gott, ich liebe dich mehr als alles andere.“ Und er lächelte. Beide fingen an zu lächeln, denn sie wussten, was das zu bedeuten hatte. Mit einem Schritt stand er wieder vor dem Koch, knöpfte langsam sein Hemd auf während er jeden einzelnen freien Zentimeter Haut an Sanjis Hals mit Küssen benetzte. Das Hemd war noch nicht ganz offen, doch Zoros Hände hatten schon den Weg auf die nackte Haut seines Gegenübers gefunden und fuhren immer wieder auf und ab, während er leicht an Sanjis Hals saugte. „Lass... das.“, keuchte dieser auf, als er bemerkte, was der Schwertkämpfer da tat. „Das gibt... nen Knutschfleck!“ „Ich weiß!“, grinste der andere, wandterte dann aber weiter nach unten und küsste Sanjis Schlüsselbein. Sie waren eins, wie Ying und Yang, völlig in sich vertieft und Zeit und Raum vergessend. Wäre Lil oder Luna in die Küche gekommen, wären sie beide wohl mit hochroten Köpfen an ihr vorbeigehuscht, aber sie hatten Glück, denn als Zoro Sanjis Hemd wieder zuknöpfte, war immer noch niemand gekommen. Sie lächelten sich unentwegt an, versuchten soviel Körperkontakt wie möglich mit dem anderen aufzunehmen, bis Zoro ihn an den Schultern packte und leicht von sich schob. „Es war eine echte Verschwendung, dich immer nur unseren Mädels zu überlassen.“, meinte der Vize und grinste. „Naja, aber auch du...“ Sanji wurde rot, senkte den Kopf, doch der andere hatte es bereits bemerkt. „Was, ich?“ „Naja... ich war... bitte nicht sauer sein, okay? Aber ich war... immer ziemlich... eifersüchtig auf die Mädels, mit denen du... du weißt schon...“ Mit großen Augen starrte der Schwertkämpfer ihn an. „Du warst was?!“ „Naja, du siehst eben... alles andere als schlecht aus...“ Das Geständnis überrascht ihn mehr, als er zugegeben hatte, doch rettete er sie beide in ein Lachen. „Dann hättest du eben mal was gesagt!“ „Und was? ‚Äh, sorry, Zoro, aber ich steh auf dich?’ Oder noch besser ‚Du hast nen absolut geilen Körper, wollen wir zwei nicht mal...?’ Also bitte!“ „Warum nicht? Vielleicht bin ich dir gegenüber ja auch nie wirklich abgeneigt gewesen...“ Beide sahen sich ernst an, brachen dann in lautes Lachen aus und mussten sich an der Anrichte beziehungsweise am Tisch abstützen, um nicht umzukippen. „Stell dir bitte Namis oder Robins Gesicht vor, die das bestimmt mitbekommen hätten!“ „Ich hör Nami schon sagen ‚Und er meinte, er würde auf Zoros Körper stehen!’“ „Oder Robin ‚Er muss sich ständig zusammenreißen, um nicht über den Blonden herzufallen!’“ Wieder lachten sie, glücklich, gelöst, frei. Ein letztes Mal gemeinsam. Nach ein paar Minuten hatte Zoro dann doch gesagt, er würde ein Nickerchen halten, hatte den Blonden nochmal zärtlich in die Arme genommen und ihn geküsst. „Ich liebe dich, Sanji.“ Dann war er gegangen. Der Koch hatte sich wieder seiner anfänglichen Tätigkeit zugewandt, leise summend, weil es ihm, verständlicherweise, plötzlich mindestens doppelt so gut ging. Im Gegensatz zu Zoro. Er wusste, dass es so hatte kommen müssen. Er wusste, dass es seine einzige Chance war. Er wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab. Und er wusste, und das war das Schlimmste daran, dass er ihn liebte, dass er ihn bewahren wollte, dass er ihn verletzen würde- und dass er ihn in diesem Moment zum allerletzten Mal gesehen hatte. Und Sanji wusste es nicht. Aber... es war besser so, nicht? Sonst würde er für ihn in den Tod rennen wollen. Und solange er hier bei Lil war, konnte er sich nicht vorstellen, dass der Blonde sich umbringen würde. Nicht in ihrer Gegenwart. Außerdem musste er dann immer noch ihren irrelevanten Deal erfüllen; jemand musste es den anderen der Lamb sagen. Nie hatte er sich so beschissen gefühlt, wenn er einen Auftrag hatte ausführen müssen. Nie hatte er sich innerlich mehr dagegen gewehrt als jetzt. Aber es blieb ihm nicht erspart, so ging er in ihr Zimmer zurück, sah das ungemachte Bett... Einen Augenblick hielt er inne, sah auf die zerwühlten Laken. Musste er denn wirklich? Ja. Schnell wandte er sich um, wissend, dass ihm nicht allzu viel Zeit bleiben würde, bis sie bemerkten, dass etwas nicht stimmte, und schritt direkt an den Schreibtisch. Hoffentlich würden sie lange warten, sich einen schönen Nachmittag machen und vielleicht denken, er würde länger schlafen wollen. Zuerst hatte er nachts gehen wollen, es aber nicht fertig gebracht. Sanji hatte direkt an ihm gelegen, ihn zum Teil festgehalten; er hatte es nicht gekonnt. Und nun musste er gehen, und zwar schnell. Er legte das Papier auf den Tisch, stockte, sah es lange an. Das war also das Ende... Ihm kam alles wie ein Traum vor, ein Traum, den er nicht träumen wollte, aber musste. Geschickt band er sein Kopftuch von seinem Arm, küsste es und legte es auf das Papier, sodass nur noch ein Eck davon zu sehen war. Die Sonne schien durch das Fenster und beleuchtete den Schreibtisch, gab allem eine warme, freundliche Atmosphäre. Für Sekunden blieb er dort stehen, in der Sonne, vor dem Tisch, auf den Brief und sein Tuch sehend, das in Falten darauf lag, dann wandte er sich endgültig um. Verzeih mir, Sanji... Mit ein paar Schritten war er an der Hintertür, die in den Garten hinter der zweiten Haushälfte führte, und durchquerte ihn, in der Hand über die Schultern geworfen ein kleiner Seesack, wie ihn die meisten Seeleute trugen, in dem er einige Kleinigkeiten verstaut hatte. An der Hüfte seine Schwerter. Es tut mir Leid. Kapitel 32: ByeBye ------------------ Titel: Go away... Kapitel: 32. ByeBye Pairing: Sanji x Zoro Disclaimer: Ihr werdet mich hassen... ihr werdet mich hassen... >.< DANKE an die FreischalterInnen!^^ Ihr seid spitze! (und ihr lieben LeserInnen, seid den FreischalterInnen dankbar! Ohne sie wäre das alles nicht möglich!^^ Also immer schön nett sein!) Und danke für die vielen lieben Commis!^^ Kapitel 32 Der Tag neigte sich bereits dem Ende, als Luna wieder nach Hause kam. Lil, die dieser Umstand überraschte, weil sie ihre Tochter eigentlich erst am nächsten Tag wieder erwartet hatte, sah sie verblüfft an und fragte was passiert sei, doch die Kleine schüttelte nur den Kopf. „Nichts, Mom. Ich hol nur ein paar Sachen, dann geh ich auch schon wieder.“ Und das tat sie auch. Sanji hatte sich, wie vorhergesagt, nach draußen neben Lil gesetzt und die ganze Zeit über mit ihr geplaudert. Diese kleine Unterbrechung brachte ihn jetzt dazu, nach drinnen auf die Uhr zu sehen, die bereits nach sechs Uhr anzeigte. Strinrunzelnd sah er nach drinnen. „Heute schläft er aber besonders lang. Ob er krank ist?“, überlegte er laut, worauf Lil ihm wieder ihre Aufmerksamkeit schenkte. „Zoro?“ „Ja. Is normalerweise nicht seine Art, so lange zu schlafen.“ Er grinste. „Obwohl er das eigentlich am Liebsten machen würde, aber normalerweise schmeißt entweder Nami oder ich ihn pünktlich raus.“ „Dann sieh doch einfach mal nach ihm, vielleicht wartet er ja genau auf das.“ Sie lächelte ihn warm an, und er spürte wieder, dass sie, auch wenn sie nur wenig älter als er oder Zoro war, doch viel reifer wirkte. Diese Frau hatte schon einiges erlebt, und der Mann, der sie verschmähte, war mit Blindheit geschlagen- im Herzen und an den Augen. So lächelte er zurück und nickte. „Das werd ich machen.“ Kurz darauf verschwand er im Haus. Es dauerte nicht lange, und er fand es. Die Sonne senkte sich bereits dem Horizont zu, doch beleuchtete sie den Tisch und das, was darauf lag, leicht rötlich. Er ging langsam darauf zu, streckte die Hand aus und griff nach dem Tuch. Sein Tuch... Zoro würde es niemals abnehmen. Nie. Außer... Er musste das Papier nicht auseinander falten, um zu wissen, was darin stand. Und doch tat er es, nahm es vorsichtig in die Hand und faltete es auseinander, las die Zeilen, die mit schwarzer Tinte darauf schier leuchteten. Ich liebe dich, Sanji. Bitte folge mir nicht, es ist zu spät. Wenn du dies liest, bin ich schon längst fort. Ich mach es nicht, weil ich so scharf auf meinen Tod wär. Ich tu’s, damit du eine Zukunft hast. Wenn ich in sieben Tagen nicht zurück bin, fahr bitte zur Lamb. Sag den anderen, dass es eine tolle Zeit mit ihnen war und dass ich mein Bestes gegeben habe; aber manchmal reicht das Beste eben nicht aus. Du bist alles für mich, ich liebe dich mehr denn je. Also lebe für uns beide, okay? Vielleicht sehen wir uns ja auch wieder... Richte bitte viele Grüße an Lil und Luna aus, ich bin ihnen beiden sehr dankbar für alles, was sie getan haben. Ich werde versuchen, Black Wing dazu zu überreden, sie besuchen zu gehen, sollten wir da irgendwie lebend rauskommen. Ich liebe dich Zoro Seine Hände zitterten so stark, dass er das Papier fallen ließ. Langsam segelte es zu Boden, wo es halb unter dem Tisch liegen blieb. „Nein... Das... das kann nicht...“ Er wankte, wäre fast gestürzt, konnte sich aber wieder fangen. Blitzartig fuhr er herum, starrte auf die offene Tür. Da lag die Tür in den Garten. Er war... Schritt für Schritt ging er auf die Tür zu, öffnete sie. Niedergetretenes Gras. Ganz frisch. Hier war er entlang gegangen. „ZOROOOOOOOOOOOOO!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ Schreiend sank er auf die Knie, sank nach vorne, bis er mit gebeugtem Kopf und im Gras knieend dasaß. Er horchte auf, drehte leicht den Kopf und sah zurück. Vielleicht nur eine Täuschung... Für einen Moment hatte er geglaubt, seinen Namen zu hören. Was gut möglich gewesen wäre, schließlich hätte Sanji um diese Zeit den Brief finden müssen. Langsam schweifte sein Blick wieder zurück, weg von der weit entfernten Hafenstadt, vor ins Ungewisse, das vor ihm lag. Der Himmel verfärbte sich bereits rötlich; eigentlich ein wunderschöner Sonnenuntergang, wenn- Ja, wenn er nicht in seinen eigenen Tod fahren würde. Du stirbst schon nicht, Alter. Du bist der Beste, außerdem will er dir vielleicht gar nichts ans Leder. Unter normalen Umständen hätte er sich selbst geantwortete, die kleine optimistische Stimme eines Besseren belehrt, doch das war nicht nötig. Er wusste ja, wie alles enden würde, sonst hätte er Sanji auch mitnehmen können. „Irgendwie hatte ich mir meine letzten Tage anders vorgestellt.“, seufzte er laut und sah wieder auf den Lockport, den er bisher gut in einem kleinen Beutel unter seiner grünen Schärpe versteckt hatte; den Lockport, den Sanji ihm gestohlen hatte, war der Falsche gewesen und hätte den Blonden an irgendeine Insel gebracht, nur nicht zu Black Wing. Warum hatte er ihn dann nicht fahren gelassen? Ganz einfach; dann hätten sie nie erfahren, was wirklich zwischen ihnen war. Und wenigstens das hatte er wissen wollen, bevor er sich jetzt seinem Tod stellte. Blödes Wort, Alter, ganz Blödes. „Dann eben Ende. Klingt auch nicht viel besser.“ Wieder seufzte er auf, drehte ein wenig das Steuer und starrte weiter monoton in die Ferne. „Wenigstens das...“, murmelte er leise, dachte an den Blondschopf. „Wenigstens weiß ich jetzt, was ich dir bedeute; und du mir, Kleiner. Dann ist das alles auch weniger schlimm.“ Und als ob sein Stimmchen sich gegen ihn verschworen hätte, flüsterte es leise: Oder umso schlimmer. Lil war so erschrocken aufgesprungen, dass ihr Buch zu Boden gefallen war. Innerhalb weniger Sekunden stand sie dann auch hinter ihm, völlig ratlos, was passiert war, da sie nirgends den Schwertkämpfer, sondern nur einen zusammen gesunkenen Koch entdecken konnte. „Sanji?“ „...“ Sie hatte kein Wort verstanden, doch wusste sie, dass er nicht lauter sprechen konnte- ihr Instinkt sagte es ihr einfach. So kam sie auf ihn zu, ließ sich neben ihn sinken und legte eine Hand auf seine Schulter. „Was ist los?“ „Er ist fort.“ Überrascht sah sie ihn an. „Fort? Zoro?“ Er nickte. „Wie meinst du das?“ „Er ist allein gegangen.“ Mehr sagte er nicht. Musste er auch gar nicht, denn in diesem Moment kam Luna in den Garten gerannt. „Mom!“, rief sie, in der Hand ein flatterndes Papier. „Mom, Zoro ist-“ „Ich weiß.“, sagte sie leise, sah kurz zu ihr auf und dann wieder zu Sanji. Luna ließ den Arm sinken, verstand, dass sie beide es auch wussten. „Warum... tut er mir das an?“, flüsterte der Blonde leise, völlig irritiert. „Weil er dich liebt.“ Lils Antwort half ihm nicht viel weiter, im Gegenteil wurde er davon nur noch wütender und riss schließlich den Kopf hoch. Seine Augen blitzten, als er sie anstarrte. „Ich ihn doch auch!“ Ein trauriger Ausdruck erschien in ihren Augen, doch sie versuchte, ihre eigenen Gefühle in den Hintergrund zu stellen- jetzt musste sie sich erst einmal um den Blondschopf kümmern, der es ganz sicher schwerer hatte als sie, so legte sie einfach die Arme um ihn und zog ihn zu sich. Einen Moment wehrte er sich, dann brach alles über ihm zusammen und er sank kraftlos gegen sie. Sie hörte ihn leise schluchzen, reagierte aber nicht darauf. Vielleicht brauchte er genau das jetzt am Dringensten. Als er jedoch ganz still wurde, seine Schultern aufhörten zu zucken, sah sie verwundert zu ihm. Im selben Augenblick lehnte er sich zurück, fuhr sich kurz über sein Gesicht und stand auf. Er sah aus, als wäre nichts gewesen, genauso stark und selbstsicher wie eh und je. „Ich fahre ihm nach.“ Sprachlos starrte sie ihn an, nicht fassend, was er da sagte. „Das sollst du nicht. Hat er doch geschrieben, Sanji.“, schaltete sich das junge Mädchen hinter ihm dazwischen, doch er drehte sich nicht einmal um, sah weiterhin auf den kleinen Weg, den der Schwertkämpfer in das Gras geschlagen hatte. Weit in die Ferne, in der er verschwunden war. „Ich brauche ein Boot, und zwar sofort. Woher krieg ich eins?“ Die beiden schüttelten den Kopf, doch Sanji hatte seinen Entschluss schon gefasst, bevor er den Brief fertig gelesen hatte. Schon nach der ersten Zeile hatte er gewusst, dass er ihm folgen würde. „Ich liebe dich auch, Zoro.“, flüsterte er, drehte sich um und ging direkt zurück ins Haus, um dort seine Sachen zu packen, die er auf seine Reise mitnehmen würde. Er würde ihm folgen, er würde ihn einholen, er würde ihm zur Seite stehen, wenn es soweit war, so wie immer. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Ich lass dich jetzt nicht im Stich, das kannst du gleich vergessen. Es knackte leise, als Luna das Zimmer betrat. Er sah sich nicht einmal nach ihr um. „Es... gibt hier im Hafen... einen Verleih...“ Kurz stockte er, packte dann weiter. „Ich kenne den Jungen der Familie, vielleicht kriegst du’s dann billiger. Und... ich hab euren Lockport gesehen. Den Namen der Insel- ich kann dir einen neuen besorgen.“ Als er wieder nichts antwortete, drehte sie sich wieder um und wollte schon gehen. „Danke.“, sagte er leise. „Bitte. Hauptsache, du holst ihn zurück.“ Dann ging sie. Dass er, wenn er Zoro erst einmal wiedergefunden hatte, wahrscheinlich mit ihm sterben würde, sagte er ihr nicht. Kapitel 33: Die Insel --------------------- Titel: Go away... Kapitel: 33.Die Insel Pairing: Sanji x Zoro Disclaimer: No Money, no Cry...^^ Lest bitte auch meine anderen FFs- ich freu mich immer, wenn ich weiß, dass meine Storys gern gelesen werden- dann machst auch gleich noch mehr Spaß, neue zu schreiben!^^ Kapitel 33 Er war erst knapp zwei Tage unterwegs, eine Nacht lang hatte er sich hingelegt und den Anker gelichtet, um nicht von den Strömen des Meeres weggetrieben zu werden, als er sie endlich sah. Weit am Horizont erstreckte sie sich, eine kleine Insel, fast nicht erkennbar, doch in gewaltige Höhen gewachsen. Dort lebte er. Black Wing. Er war jetzt seinem Tod näher denn je, doch es hatte ihn nicht mehr gefesselt. Nein; mit der Zeit schlich sich ein immer stärkeres Gefühl bei ihm ein, das seine Ängste zu betäuben schien. Gleichgültigkeit. Er spürte, wie der Wind auffuhr, und hisste das Segel, das sich augenblicklich wölbte und dem Boot an Geschwindigkeit hinzu gab. Keine zwei Stunden mehr und er würde dem Mann gegenüber stehen, der sein Tod sein würde. Sein personifizierter Tod. Gleichgültig segelte er weiter. Tatsächlich schaffte er es, innerhalb von zwei Stunden an der Insel anzukommen. Kurz vor dem Strand sprang er aus seinem Boot, zog es hinter sich her auf den weißen Sand, der die Insel völlig zu umgeben schien. Kaum kippte das Boot zur Seite, lag fest auf Grund, erlaubte er sich, die Insel genauer zu betrachten. Eine wunderschöne Insel, kein Zweifel, wie gemacht für einen Uralub. Große Wälder, weißer Strand, gewaltige Klippen, gegen deren Ende die Brandung knallte und in weißen Wellen fortlief. Und scheinbar keine Menschenseele, nur ein paar Vögel, die über den Bäumen kreisten. Doch alles nur scheinbar. Er hatte den leichten Rauch bemerkt, der hinter den Wäldern aufstieg, und sofort gewusst, um was es sich handelte. Dort waren sie, die Piraten rund um Black Wing. Niemand würde diese Insel betreten, der nicht lebensmüde gewesen wäre, denn jeder, der hier her kam, und der sich etwas auf seine Fähigkeiten einbilden konnte, wusste, dass er nur schwer lebend hier wieder runter käme. Zufrieden grinste er. Schade, eingentlich müsste er anderen Seeleuten von seinem Besuch auf der Insel erzählen. Aber dazu würde er wohl nicht mehr kommen. Den Sack über die Schulter werfend, machte er sich schweren Schrittes auf in die undurchdringbare Finsternis der Black Diamond. Irgendwie hab ich’s mir n bisschen anders vorgestellt. Nicht so freundlich einladend. Eher wie eine Toteninsel. Dabei wusste er ganz genau, dass die Insel, die wirklich harmlos aussahen, meistens die Schlimmsten waren. Wer glaubte schon, ein Ungeheuer wie Black Wing würde sich an einem so wunderschönen Ort wie diesen versteckt halten? Da lag schließlich auch der Denkfehler der meisten Marineoffiziere; sie verstanden es nie. Plötzlich kam ihm ein Gedanke; er hatte etwas wichtiges vergessen, und er konnte es jetzt nicht mehr nachholen. Die Sieben Samurai. Falkenauge. Die hatte er vollkommen vergessen. Wann würden sie erfahren, dass er tot war? Wie würden sie sich verhalten? Schließlich war er sowas wie ihr... Chef? Ja, so konnte man ihn nennen. Als er damals Falkenauge besiegte und den Titel endlich bekam, den er wollte, hatte er Falkenauge am Leben gelassen. Es hatte nur noch ihn gegeben, er war der letzte der Sieben Samurai der Meere gewesen, doch hatten sie eine Vereinbarung getroffen. Innerhalb eines halben Jahres hatte Falkenauge die sechs besten Schwertkämpfer der Welt ausfindig gemacht- wenn sie schon die Sieben Samurai sein wollten, sollten sie auch echte Schwertkämpfer sein. Sie waren die sieben besten, mit Zoro die acht Besten, doch dieser hatte nicht zu den Sieben Samurai an sich gehören wollen. „Ich bin Pirat, auf Ruffys Lamb. Kein Samurai.“, hatte er Falkenauge erklärt, und er hatte es akzeptiert. „Dann sei unser Chef, Lorenor Zoro. Wir stehen immer hinter dir.“ Das wiederum hatte Zoro akzeptiert, so war er der leitende Schwertkämpfer der Sieben Samurai geworden. Er hatte eigenständig eine Versammlung einberufen, an der damals sogar Sanji teilgenommen hatte, doch nur, weil die anderen mit Stadtbummel und Ähnlichem beschäftigt waren und der Blonde die Samurai hatte kennen lernen wollen. Sie hatten ein Bündnis geschlossen, anders als ihre Vorgänger, und geschworen, gemeinsam zu kämpfen und füreinander einzustehen, im Gegensatz zu den Samurai vor ihnen, bei denen jeder für sich gekämpft und so auch verloren hatte- alle bis auf Falkenauge. Und nun war er, Zoro, ihr Chef, auf dem betsen Weg, sich das Licht ausblasen zu lassen, und er hatte es versäumt, eine Art Testament zu hinterlassen, damit sie wussten, warum und wie es für sie weitergehen sollte. Falkenauge würde verständlicherweise seinen Sitz übernehmen, schließlich war er der Beste nach ihm. Und was, wenn er sich weigerte? Er kannte ihn jetzt lange genug, und er wusste, was er auf seine Ehre hielt. Würden sich die Samurai auflösen? Hoffentlich nicht. Das wiederum würde dann nämlich bedeuten, dass die Marine neue Kämpfer einsetzen würde, und was das bedeutete, wusste er ziemlich genau; an allen Enden und Ecken neue Barockfirmen, wie es sie früher gegeben hatte. Schon damals hatte die Marine es nicht geschafft, Sir Crocodile, einen der ersten Sieben Samurai, aufzuhalten, als er seine Firma in die Welt gesetzt hatte. Sie würden es wieder nicht schaffen, wenn sich ein neuer Besitzer der Teufelskräfte sich über sie stellen würde. Aber Ruffy könnte... Ja, Ruffy und die anderen würden gegen ihn kämpfen. Und weiter? Sie konnten nicht immer zur Stelle sein, vor allem nicht immer rechtzeitig. Und er fehlte der Crew, auch wenn er glaubte, dass es noch andere gab, die an seiner Stelle kämpfen würden. „So ein Mist...“, brummte er leise vor sich hin, während er sich durch das dunkle Unterholz schlug. „Mal wieder nich mitgedacht.“ Aber er onnte es jetzt nicht mehr ändern, nur hoffen, dass Falkenauge einen kühlen klaren Kopf behalten und die Situation richtig einschätzen würde, um das Schlimmste zu verhindern. Wenn bekannt würde, dass Lorenor Zoro tot und die Sieben Samurai aufgelöst seien, würde es wieder Kriege geben, einen nach dem anderen, bis mehr Menschen gestorben wären, als das Land verkraften konnte. Und wenn er jetzt einfach umdrehen und zu ihnen fahren würde? Er könnte ihnen alles erklären, sie würden ihn schon verstehen... Als er den leichten Schein zwischen den Blättern bemerkte, wusste er, dass das alles keinen Sinn mehr hatte. Es war zu spät. Vor ihm lag das Lager des gefürchtetsten Piraten in dieser Gegend. Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie schnell er durch das Unterholz gestürmt war. Warum? Er wollte es endlich hinter sich bringen, soviel war klar. Er war endlich dort, wo er hinwollte, und er wusste, wen er gleich treffen würde. Flach atmend blieb er stehen, nahm das Lager und die Piraten näher in Augenschein. Soweit er sehen konnte, zählte er vierzehn Piraten, obwohl keiner von ihnen so aussah, als wäre er Black Wing. Keiner von ihnen ähnelte auch nur im Entferntesten dem Mann auf dem Foto von Lil. Dafür aber sah er mit Erstaunem ein paar Piraten mit verschiedenen Teufelskräften, was ihn ein wenig schlucken ließ. Damals, als er Black Wing zum ersten Mal begegnet war, hatte er nur mit ihm gekämpft, da war keine Piratencrew um ihn herum gewesen, doch das, was er da sah, war eigentlich chon mehr als nur seine Crew. Ausgewählte Kämpfer, einer scheinbar gefährlicher als der andere. Er sah sich in seinem direkten Umfeld etwas genauer um, erkannte in der leichten Dämmerung einen hochgewachsenen Baum, den er auch gleich darauf hoch kletterte und sich in dessen Kron versteckte. Von hier oben konnte er alles erkennen, auch wenn er, um bei der Wahrheit zu bleiben, diesmal wirklich sprachlos war. Das anfängliche Lager war nicht einmal ein Viertel von dem, was es im Ganzen gab. Nur eine Art kleiner Vorbau zu dem, was wohl das eigentliche Lager darstellte. Annähernd hundert kleine Zelte und Hausbauten, gerade groß genug für ein oder zwei Männer. Ein riesiges Gebäude am Ende der Bauten, vermutlich das Domizil ihres Käptn’s. Und überall Piraten, die ihren Beschäftigungen nachhingen. Einige kämpften gegeneinander. Andere dösten im Schatten. Und wieder andere halfen ein paar Frauen, die schwere Wasserkübel ins Lager schleppten. „Eine eigene kleine Stadt.“, murmelte er, schloss kurz die Augen. „Kann ja heiter werden.“ Sein Plan, Black Wing unter den Piraten einfach ausfindig zu machen, ihm zu erzählen, was passiert war, und dann schnellst möglich, wenn es auf einen unfairen Kampf hinauslaufen sollte, die Flucht zu ergreifen, hatte sich in Luft aufgelöst. Es hätte nicht funktioniert, nicht bei diesem Ausmaß. Also doch vorbei, Alter. „Scheint so.“, flüsterte er, ließ sich ein wenig zurück sinken und legte sich in eine Astgabelung, sodass man ihn von unten nicht sehen konnte, er sicher lag und sich ausruhen konnte; nachdenken konnte. Er brauchte einen guten Plan, verdammt, einen richtig guten, sonst wäre er tot, bevor er Black Wing auch nur gesehen hätte. Und wie sollte der aussehen? „Ich muss an ihn rankommen, ohne dass mich seine Leute gleich ausschalten.“, dachte er laut. Geht nicht, Alter; die murksen dich ab, wenn die dich sehn. Entschlossen schüttelte er den Kopf. „Das werden sie nicht. Nicht, wenn sie wissen, wer ich bin.“ Die Stimmer verstummte. Ja, das war es, was ihm vielleicht den Hals für einen Moment retten konnte. Sein Name. Sein Ruf. Seine Ehre. Er würde einfach die Loyalität der Crew gegenüber ihrem Käptn’ nutzen, um an ihn heranzukommen. „Und dann beten, dass er es entweder schon weiß oder glaubt, er wäre immer noch mir unterlegen und es erst gar nicht auf die krumme Tour versucht. Dann schaff ich’s und bin heut Abend wieder auf der Heimfahrt.“, überlegte er weiter. „Ja, warum nicht? Das könnte klappen.“ Schade nur, dass er selbst nicht daran glaubte. Was hätte es ihm auch genutzt? Er war sich so verdammt sicher, dass er sterben musste, weil er wusste, wie er selbst reagieren würde, wenn jemand ihm sagen würde, er habe Kuina auf dem Gewissen. „Showdown.“, flüsterte er, schlug die Augen auf. Sie blitzten im hellen Mondlicht auf, als er sich geschmeidig den Baum hinunter auf das Lager zubewegte. _______________________________________ Yop- Showdown. Zorors Finale... bitte seid mir nicht böse, dass er nicht wieder zu Sanji zurück gefahren ist! >.< Kapitel 34: Schuldig -------------------- Titel: Go away... Kapitel: 34.Schuldig Pairing: Sanji x Zoro D: *lalala* Vor guter Laune rummsumm...^^ Kapitel 34 Der Geruch des brennenden Feuers wurde vom leichten Wind der Nacht zu ihm herüber getragen. Henkersmahlzeit, schoss es ihm durch den Kopf. Er zog die Kapuze tiefer in sein Gesicht, als er es rascheln hörte. Da waren sie, sie hatten ihn also bemerkt. Gleich darauf versperrte ein Pirat ihm den Weg. Eine Sekunde später war ein weitere hinter ihm aufgetaucht, und den Geräuschen nach zu urteilen, hielten sich noch mindestens sieben oder acht von ihnen im Gebüsch auf. „Du hast besetztes Gebiet betreten.“, sagte der vor ihm stehende. Er war noch jung, keine zwanzig Jahre, und trug seine schwarzen Haare zerzaust bis in die Augen hängend. „Was suchst du hier, Fremder?“, fragte der andere hinter Zoro ihn, kam einen Schritt auf ihn zu. Keine Waffen? Es hätte den Vize wahrscheinlich überrascht, wenn er nicht gewusst hätte, wer sie waren. Er hatte sie vom Baum aus beobachten können- es waren die beiden, die sich mit ihren Teufelskräften bekämpft hatten. „Ich bin auf dem Weg zu Black Wing.“, ergriff er endlich das Wort und beobachtete die Reaktionen. „Wieso sollten wir dich zu ihm lassen?“ „Wieso nicht?“ Die beiden tauschten eine Blick, dann trat der vor ihm stehende einen Schritt auf Zoro zu. „Jeder, der zu unserem Käptn’ will, muss an uns vorbei. Sonst braucht er gar nicht erst zu kommen.“ „Ich habe nicht vor, gegen einen von euch zu kämpfen.“ „Wirst du aber müssen.“ Schneller als ein einzelner Wimpernschlag sauste das Schwert von hinten auf seinen Rücken zu und drohte ihn auf zu spießen. Es klirrte, dann war es ruhig. Zoro hatte blitzartig reagiert, hatte sich vorher schon gedacht, was passieren würde, als er den Blick der beiden gesehen hatte. Sein Schwert, nur eins, hatte den Angriff abgeblockt. Mit hochgezogener Augenbraue blickte der junge Mann, der ihn zuerst angesprochen hatte, ihn an. „Also doch ein Kämpfer?“ „Habe ich das je bestritten? Ich muss jetzt zu Black Wing, wenn ihr also entschuldigen würdet.“ Doch als er sich an ihm vorbei schieben wollte, das Schwert zurückgesteckt, hielt der junge Mann ihn wieder auf. „Wer glaubst du eigentlich, wer du bist?!“, fuhr er ihn an. Seufzend blieb Zoro stehen. Er fuhr mit der Hand zu seinem Kopf und ließ die Kapuze langsam sinken, fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das grüne Haar, das leicht platt gedrückt worden war. „Lorenor Zoro. Kann ich jetzt endlich gehen?“ Der Kleine starrte ihn sprachlos an, nicht wissend, wie er reagieren sollte. „Lass ihn durch, Ciol. Der Käptn’ wird ihn sicherlich empfangen.“ Es war ein alter Mann, der da gesprochen hatte. Auf einen Stock aufgestützt, kam er auf sie zu und blieb ganz dicht vor Zoro stehen. „Lorenor Zoro also.“, sagte er und betrachtete den Schwertkämpfer eingehend. „Ja... Du hast dich ziemlich verändert.“ Verblüfft sah der andere ihn an. „Sie kennen mich?“, fragte Zoro, und der Mann nickte. „Natürlich. Du warst damals noch ein Knirps, als dich der Meister in seinem Dojo aufnahm. Genau wie unsere Kuina.“ Dann drehte er sich um und marschierte auf den Stock gestützt davon. Etwas hatte sich schmerzlich in dem Grünhaarigen zusammen gezogen. „Kuina...“, flüsterte Zoro, senkte den Kopf und starrte zu Boden. „Ja, Kuina. Sie lebt hier bei uns. Aber...“ Plötzlich riss der Alte die Augen auf, blieb stehen. „Du müsstest sie eigtenlich getroffen haben. Sie hat dich gesucht.“ Zoro nickte matt. „Ich weiß. Ich habe sie auch schon wieder gesehen.“ Der Alte schien verblüfft. Zoro wusste, was er denken musste: ‚Und du lebst noch?’ „Lass uns zu Black Wing gehen. Das wird bestimmt ein interessantes Treffen.“ Einen Moment blieb der Vize noch stehen, sah vor seinen Augen die sterbende junge Frau, dann folgte er dem Alten, der sich bereits wieder auf den Weg gemacht hatte. Er hatte ihn tatsächlich schon einmal getroffen- auch wenn er damals etwas anders ausgesehen hatte. Doch er war es eindeutig: der junge Pirat, der sich ihm ganz unverblümt in den Weg gestellt und ihn herausgefordert hatte. Er war älter als Zoro gewesen, vielleicht sieben oder acht Jahre, hatte er damals geglaubt, in Wirklichkeit waren es zwölf, dass wusste er jetzt, doch der andere hatte keinerlei Chancen gegen ihn gehabt. Kein Wunder; Zoro hatte über Jahre hinweg erst nur trainiert, später dann seine Kampfkunst direkt angewandt, während sein Gegner außer einem mittelmäßigen Training eines alten Schwertkämpfers keinerlei Erfahrung gehabt hatte. Das hatte sich jetzt eindeutig geändert. Er war mehr als nur überrascht, als er in das Gebäude kam, das sich zweifelsfrei als das des Käptn’ s herausstellte. „Phiu.“, pfiff er anerkennend, als er durch den schmalen, hohen Gang geführt wurde. „Nicht schlecht.“ „Er gibt sich normalerweise mit allem zufrieden, aber was sein Reich hier betrifft... muss es alles so sein, wie er es sich vorstellt.“ „Nicht schlecht.“, wiederholte Zoro und besah jedes einzelne Fleckchen des Ganges. Hier und da hingen Schwerter, Dolche, Pistolen aller Größenordnung, darunter auch Waffen, die zum Teil bereits zerstört waren- „Alles aus irgendwelchen Kämpfen?“ „Ja.“, nickte der Alte. „Aus jedem Krieg, den er je geführt hat, brachte er eine Waffe mit. Nur eine; die des Mannes, der als Erster starb.“ Der Vize nickte. „Recht ordentliche Sammlung.“ Der alte Mann fing an zu lachen. „Der Kampf damals gegen dich hat ihn einiges gelehrt. Zum Beispiel, dass man mehr Erfahrung braucht, um der Beste sein zu können.“ „Ist er das? Der Beste?“ „Noch bist du das, wenn mich nicht alles täuscht. Aber lass uns später darüber reden- hier ist es. Warte kurz.“ Mit diesen Worten verschwand er durch eine gewaltige Flügeltür, die hinter ihm wieder ins Schloss fiel. Es dauerte auch nur einen kurzen Augenblick, den Zoro dazu nutzte, sich noch einmal gut zu überlegen, ob er wirklich darein wollte oder besser türmen sollte, da ging sie auch schon wieder auf und der Alte schlich an ihm vorbei. Wortlos verschwand er. Stirnrunzelnd sah Zoro ihm nach, als er eine Stimme vernahm. „Treten Sie ein, Lorenor Zoro.“ Das ließ er sich auch nicht zweimal sagen, sondern schob die Flügeltüren auseinander und betrat den Raum dahinter. Er besaß genug Selbstbeherrschung, um nicht überrascht die Augen aufzureißen oder vor Erstaunen einen Moment innezuhalten, sondern ging einfach weiter durch den Raum, bis er vor einem kleinen Podest, auf dem ein riesiger Sessel, eigentlich schon eine Art Thron, aufgestellt war. Zoro wollte nicht seine Hand dafür ins Feuer legen, doch er glaubte, der Schädel, der oben auf dem halben Oval, das die Rückwand des Throns darstellte, stamme von einem reisigen Huftier, ähnliche einem Widder, da er ebenso gebogene Hörner besaß. Doch eigentlich sah er aus wie der Teufel persönlich. Dahinter und auch den ganzen Raum entlang waren Fackeln aufgestellt, die den Raum in ein leicht rötliches Licht tauchten. Und inmitten dieses Bildes saß ein junger Mann, größer und auch breiter als Zoro, mit einem kantigen Gesicht, harten Zügen, die von seinem langen, zum Pferdeschwanz gebundenen schwarzen Haaren umrahmt wurden. Die damals noch freundlichen blauen Augen waren eisig geworden, und eine breite Narbe zog sich von seiner rechten Augenbraue bis kurz vor die Nasenwurzel. Ein gutaussehender Mann, dachte der Schwertkämpfer und musste grinsen. Er stand hier vor seinem Henker, und das Einzige, an was er dachte, war, dass der Mann gut aussah- aber bei Weitem nicht an Sanji rankam. „Lorenor Zoro. Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns nochmal wiedersehen würden.“ „Ich auch nicht. Aber so ist es nunmal gekommen.“ „Ich hätte auch nicht gedacht, dass Ihr freiwillig hierher kommen würdet.“ Zoro seufzte, nahm eine lockere Haltung ein und räusperte sich leicht. „Ich muss mit Euch reden.“ „Bleiben wir bei du. So wie damals.“ „Gut. Es geht um Kuina.“ Der andere begann zu lachen. „Und? Wie war es? Sie wiederzusehen, das Mädchen, das so lange tot war.“ Er spürte, wie es sich eisig in ihm zusammen zog. Das... durfte er nicht! Nicht so! Und dabei auch noch grinsend! „Wieso hast du sie geschickt? Wieso nicht einen deiner Männer?“ „Wieso? Du enttäuschst mich, Lorenor Zoro. Überleg doch mal; du hättest jeden auf der Stelle umgebracht, der dir ans Leder wollte, nur sie nicht! Sie ist der perfekte Köder und zugleich eine tödliche Maschine. Wie perfekt für dich geschaffen!“ Er lachte wieder, anscheinend völlig glücklich, dass sein Plan wenigstens annähernd hätte funktionieren können. „Sie ist tot.“ Einen Moment klang sein Lachen noch durch den Raum. Dann legte sich die Stille darüber. „Was?“ „Ich habe Kuina umgebracht.“ So hatte er es auf gar keinen Fall sagen wollen. Er hatte es lang und breit erklären wollen, damit der andere den Umstand verstehen würde, er hatte sich rechtfertigen, das alles als einen Unfall schildern wollen, so, wie Sanji es getan hatte- Und hatte sich alles verbaut, indem er einfach gesagt hatte, was er dachte. Für einen Rückzug war es zu spät, das wusste er. Also Augen zu und geradeaus durch. Als er Black Wing wieder betrachtete, saß dieser mit gebeugtem Kopf in seinem Thron, die Füße fest aufgestellt, eine Hand gegen die Stirn, die Augen verdeckend. „Deshalb also kam sie nicht mehr zurück.“ Zoro konnte nur nicken, kein Wort wollte aus seiner Kehle weichen. „Du hast es also doch geschafft. Aber warum? Ich dachte, du liebst sie!“ „Das habe ich auch.“ E musste kurz überlegen, wollte nichts Falsches sagen, aber es war sowieso alles egal. Er schaufelte sich egrade sein eigenes Grab, dann sollte er wenigstens ein tiefes Loch werden. „Aber nicht die, die sie geworden ist. Ich liebte das reine, unschuldige, ausdrucksstarke Mädchen, das ich in der Jugend gekannt habe. Nicht die mörderische Waffe, zu der du sie gemacht hast.“ „Aber du konntest doch gar nicht wissen, wer sie war! Noch dazu, was sie wollte! Wie konntest du sie töten, wenn du sie doch einst geliebt hast?“ Er hatte ihn nicht angeschrien, doch seine Stimme war immer lauter geworden. Wieder seufzte Zoro. Ja, warum eigentlich nicht? Er konnte ihm die Wahrheit sagen, schließlich war er wahrscheinlich der Letzte, mit dem er jemals reden würde. „Ich liebe jemand anderen. Und sie wollte mir diesen Jemand nehmen.“ Überrascht zog Black Wing die Augenbraue nach oben. „Eine andere Liebe?“ „Ja.“ „Und das sagst du mir einfach so?“ Ein Schulterzucken von Zoros Seiten. „Wieso nicht? Es ist egal, ob du es weißt oder nicht.“ „Ich könnte sie töten.“ „Nein, könntest du nicht.“ „Und wieso nicht?“ „Er würde dich umbringen.“ ______________ *seufz* Ach ja!^^ Die letzten Worte dieses Kapis laufen mir jedesmal, wenn ich sie les, eisaklt den Rücken runter... Sooooooooooo süß!^^ Ab und an muss ich einfach mal sagen: JA! Ich LIEBE diese FF!^^ Kapitel 35: Lost ---------------- Titel: Go away... Kapitel: 35.Lost Pairing: Sanji x Zoro Disclaimer: --- Kapitel 35 Sie saßen sich gegenüber, an einem langen Tisch, der mit allen möglichen Speisen bedeckt war. Henkersmahlzeit, dachte er wieder. Innerhalb der letzten anderthalb Stunden hatten sie ausführlich miteinander gesprochen, woebi Black Wing die meiste Zeit über geschwiegen und gelauscht hatte, zwischendurch eine Frage stellend, sodass Zoro am Ende einen völlig trockenen Mund hatte. „So war das also.“ „Ja.“ Beide verfielen in ein Schweigen. Er hatte lange gesprochen, hatte alles erzählt, was vielleicht wichtig war, doch nun war er am Ende angekommen. Black Wing wusste nun, was mit Kuina geschehen war, denn bisher hatte niemand auch nur geahnt, dass sie tot war. Der Pirat hatte ihm stillschweigend zugehört, doch nun, da der Schwertkämpfer geendet und den Kopf gesenkt hatte, sah er Lorenor Zoro genauer an, betrachtete seine Züge und versuchte, das alles zu begreifen und sich ein Bild von dem jungen Mann ihm gegenüber zu machen. Tausend Fragen schossen ihm durch den Kopf, tausende, die er alle beantwortet haben wollte, doch eine einzige schob sich immer wieder und wieder in den Vordergrund, zwang ihn, sie endlich auszusprechen. „Hast Du sie geliebt?“ Es traf ihn unvermittelt, damit hatte Zoro nicht gerechnet. Als er den Kopf verblüfft hob, sah er die dunklen Augen, die ihn unetwegt fixierten, und er fragte sich, ob er eine Chance haben würde, irgendwie lebend von der Insel zu kommen und ob diese Chance von seiner Entscheidung, von seiner jetzigen Antwort abhängen würde. Schließlich... konnte er ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen behaupten, dass er sie geliebt hatte. „Ja.“ Irgendetwas an seiner Antwort ließ den anderen aufhorchen. Prüfend musterte er den Vize, überlegte sich seine Worte allem Anschein nach gut, ehe er den anderen wieder überraschte. „Aber nun liebst Du jemand anderes. Ihr Tod kommt Dir eigentlich ganz gelegen, oder?“ „Nein!“ Er hatte nicht aufbrausend klingen wollen, doch die Worte hatten ihn getroffen. Das stimmte schließlich nicht! Ihr Tod kam ihm nicht gelegen! Schließlich hätte er sich auch so für Sanji entschieden, selbst wenn sie noch da wäre! Hättest du, Alter? „Hör zu; ich hab sie geliebt, ja. Aber sie wurde mir genommen, und das hat uns beide verändert, sodass wir einander nicht mehr kannten.“ „Dir genommen? Nur weil sie einen Fehler begonnen hat, den Du mitzuverschulden hast?“ „Ich bin nicht Schuld.“ „Natürlich nicht; Eve und sie hätten sich wegen jedem Anderen ebenso bis aufs Blut bekämpft.“ „Ich bin nicht Schuld.“ „Sie wären beide auch so gestorben, wenn Du niemals zum Dojo gekommen wärst.“ „Ich bin...“ „Doch, das bist Du, Lorenor Zoro. Auch wenn Du es nicht begreifen willlst, sie würden beide noch leben, gäbe es Dich nicht.“ „ICH BIN NICHT SCHULD!!“ Wütend war er aufgesprungen, hatte sein Schwert gezogen und es auf die Brust seines Gegenübers gesenkt. Gelassen sah der andere hoch, sah ihm tief in die verbissenen, wütend funkelnden Augen. „Doch, und Du weißt es ganz genau. Egal, was Du Dir einzureden versuchst, es wird nichts nützen. Viel zu oft ist Dir durch den Kopf gegangen, dass nur Du für ihren Tod verantwortlich bist. Für sie beide.“ Noch immer starrte Zoro ihn hasserfüllt an, doch je mehr der andre sprach, umso mehr wurde ihm bewusst, dass er Recht hatte. Die ganze Zeit über hatte er sich Vorwürfe gmacht, die die anderen zu widerlegen versucht hatten. In seinem Inneren jedoch war er sich immer bewusst gewesen, dass er schuld war. Er allein. „Sie hat mir viel bedeutet.“ Black Wing stand langsam auf, hob den Kopf und sah dem Vize direkt in die Augen. Jetzt, da sie sich gegenüber standen, bemerkte er, dass sie beinahe gleichgroß waren- vielleicht hatte er doch noch eine Chance, zu entkommen. Aber wollte er das noch? Schließlich... wusste er jetzt ganz genau, was er verbockt hatte. Und er konnte es nicht rückgängig machen, selbst wenn er wollte. „Als ich sie zu mir nahm, wusste ich noch nicht so recht, was anzufangen mit ihr. Sie wirkte verloren, traurig, und ich wusste nicht, warum. Dass sie eine hervorragende Schwertkämpferin ist, habe ich natürlich sofort bemerkt. Leider gab es zwei Dinge, die sie an ihr Leben vor dem in meiner Crew banden; und diese mussten ausgelöscht werden.“ Noch während er sprach, hatte er ein gewaltiges Schwert gezogen, einen Zweihänder, den er jetzt langsam in Richtung Zoros Kinn hob. „Eigentlich hatte ich vorgehabt, euch beide umzubringen, Lorenor Zoro. Aber wie der Zufall es will, bist Du nach ihrem Tod von alleine gegangen.“ Verwirrt sah er in die dunklen Augen, versuchte sich einen Reim zu machen, als er plötzlich verstand. „Eve ist gar nicht gestolpert. Und es war auch nicht Kuina, die sie schubste.“ „Schlaues Kerlchen.“ Im ersten Moment wusste der Vize gar nicht, was geschah, als er aus dem Augenwinkel das heransausende Schwert wahrnahm. Wie hatte Black Wing es so schnell bewegen können? Reflexartig schossen seine Arme nach oben, Metall klirrte auf Metall, als er den Zweihänder abblockte. „Du hast sie umgebracht- und Kuina im Glauben gelassen, sie wäre Schuld!“ „So ist das nunmal mit der Schuldfrage.“, antwortete ihm sein Gegenüber und hieb weiter auf ihn ein. „Die Kleine hing viel zu sehr an ihrer Schwester und an Dir, als dass sie mit mir gegangen wäre. Und nach Eves ‚Unfall’ und nachdem Du Dich von dannen gemacht hast, kam sie nur allzu gern zu mir. Alles andere wäre ihr sinnlos erschienen.“ Mit einem kräftigen Schlag schaffte Zoro es, seinen Gegner ein Stück nach hinten zu drängen, während er seine Schwerter sinken ließ und ihn wütend anfunkelte. „Du hast ihr Leben ruiniert, nur damit sie zu Dir in die Crew kommt?“ Wortlos nickte der Andere, begann zu lächeln. „Sie hatte schon damals das Potential, die beste Schwertkämpferin der Welt zu werden- genau wie Du. Nur dass Du ständig von ihr ausgebremst wurdest.“ „Das ist doch kein Grund, ein junges Mädchen zu töten!“ „Sieh es, wie Du willst. Aber dadurch, dass sie bei mir lebte, wurde ich stärker, besser, schneller. Und jetzt habe ich ihr Potential, jetzt kann ich endlich der werden, der ich immer sein wollte- der Beste.“ Der Angriff kam völlig überaschend. Gerade noch gelang es dem Vize, seine Schwerter hochzueißen, als eine gewaltige Druckwelle auf ihn niederraste und ihn erst in die Knie zwang, bevor eine weitere Welle ihn nach hinten weg schleuderte. Mit einem dumpfen Aufprall flog er gegen die Wand, seine Schwerter klirrten kurz aneinander, bevor er zu Boden fiel. Hustend rollte er sich auf den Bauch, stemmte sich auf und wischte sich über die Stirn und den Mund- Blut. Mit zu Schlitzen verengten Augen blickte er auf und stockte. „Was zum...?!“ Seine Augen weiteten sich immer mehr, als er erkannte, was das vor ihm war- oder besser wer. Eine einzelne Feder segelte auf ihn herunter, legte sich direkt vor seine Hand. Langsam hob er sie auf, kniete sich auf und stellte sich schließlich wieder, ehe er zurück zu Black Wing sah. Jetzt wusste er, woher der Name kam. Und jetzt wusste er auch, dass er vermutlich keine Chance haben würde. „Überrascht? Ich hatte geahnt, dass Du nicht die geringste Ahnung von mir haben würdest. Sonst wärst Du auch nicht so leichtsinnig gewesen und hergekommen, Lorenor Zoro.“ Lachend drehte er sich um sich selbst, präsentierte die Ungetüme auf seinem Rücken. „Ich hab mal ein Stück der Vogelfrucht probiert- natürlich ohne zu wissen, was eine Teufelsfrucht wie diese anrichten würde. Aber ich muss ehrlich gestehen, das Ergebnis gefällt mir. Lässt sich sehen, nicht?“ Wieder lachte er, sah zurück zu dem blutenden Schwertkämpfer. Als er dessen entschlossenen Gesichtsausdruck bemerkte, verstummte sein Lachen. Nur ein Grinsen blieb auf seinen Lippen, als er sich gehässig an Zoro wandte. „Ich mochte Kuina wirklich- so sehr, dass ich sie für mich allein haben wollte. Und in all der Zeit, in der sie bei mir war, wurde sie mehr als nur ein Crew- Mitglied für mich.“ Nur ganz leicht begann er, mit seinen riesigen, schwarzen Flügeln zu schlagen, doch schon das kleinste Bisschen reichte aus, um ihn über dem Boden schweben zu lassen. „Sie war wie eine Tochter.“ Gerade noch rechtzeitig sprang er zur Seite, als der Zweihänder sich tief in das Gestein bohrte, genau an der Stelle, an der der Vize eben noch gestanden hatte. Blitzschnell zog er wieder seine Schwerter, gewappnet für den nächsten Schlag, den er erwartete. Doch das, was kam, konnte er nicht mehr halten- nicht nach all den Worten, nicht nach der Gewissheit, die er jetzt hatte. Und vor allem nicht mit diesen Verletzungen. „Meine Tochter!“, schrie Black Wing und ließ das gewaltige Schwert auf seinen Gegner niedersausen. Es krachte, als Zoro mit voller Wucht gegen eine der Säulen prallte, die links und rechts die Tür flankierten. Stöhnend sank er zu Boden, zu leise, als dass der andere ihn hätte hören können, laut genug, um seine Schmerzen selbst zu spüren. Mit zusammengebissenen Zähnen stand er auf, sah dem anderen entgegen und wartete. Wenn er schnell genug war... Wie ein Blitz kam Black Wing auf ihn zugerast, in den erhobenen Händen sein Zweihänder, der erbarmungslos auf sein Opfer einschlagen wollte. Kurz bevor er traf, ließ sich Zoro zur Seite fallen. Statt ihm selbst wurde so die Tür eingeschlagen, und der Besitzer rauschte durch sie hindurch. Den Überraschungseffekt ausnutzen wollend, sprang Zoro wieder auf die Beine, packte seine Schwerter und stürzte hinter her, ehe er in einer rasenden Abfolge von Schlägen auf Black Wing eindrosch. Einigen konnte der geflügelte Mann ausweichen, doch viele fanden auch ihren Weg auf ihr Opfer. Die Federn flogen regelrecht durch den Flur, während die beiden immer weiter nach draußen liefen. Zoro wusste, dass er hier einen Vorteil hatte, da er ohne Flügel erheblich kleiner und wendiger war, und nutzte dies voll aus. Doch auch sein Gegner schien dies bemerkt zu haben, denn immer schneller flüchtete er nach draußen, sich schützend und selbst nicht austeilend. „Feigling!“, zischte Zoro, doh es störte den anderen nicht. Im nächsten Moment hatten sie das Gebäude verlassen und standen auf dem riesigen Vorplatz. Black Wing hatte sich augenblicklich in die Lüfte erhoben und flog jetzt einige Meter über Zoro in kleinen Kreisen. „Komm runter, Du Federviech! Ich rupf sie Dir einzeln aus!“ Als keine Sekunde später Black Wing wirklich nur ein paar Zentimeter vor ihm stand und sein Schwert Zoros Kehle berührte, verblüffte das eben jenen, doch er hatte ebenso schnell gehandelt und sein Schwert in Herzhöhe zum Stich bereit auf die Brust des Vogelmannes gesetzt. „Sieht nach einem Unentschieden aus, was?“, fragte der Grünhaarige und grinste spöttisch in das Gesicht ihm gegenüber. Doch auch dieser grinste, ehe er mit voller Wuchte seinen Vordermann rammte und ihn so nach hinten weg schleuderte. Zuerst wusste Zoro gar nicht, was das sollte, denn er stand wieder, bevor er überhaupt zu Boden gegangen war, doch im nächsten Moment bemerkte er es- nicht einmal ein Meter trennte ihn noch von einer Klippe, die versteckt neben dem Gebäude lag. Ein kleiner Blick genügte und er wusste, würde er dort hinab stürzen, wären seine Überlebenschancen gleich null. „Verrat mir noch eins, Lorenor Zoro, bevor Du dann abtreten darfst.“ „Wenn Du glaubst, Du könntest mich ermorden, liegst Du ziemlich schief, Freundchen.“ Schulterzuckend wartete Black Wing ab. Als nichts weiteres von ihm kam, ging Zoro schließlich auf seine Worte ein. „Wenn Du mir meine Frage beantwortest.“ „In Ordnung. Also?“ „Hatte sie es gut bei Dir?“ „Kuina? Natürlich. Sie war meine Tochter, wenn auch nicht biologisch. Ich konnte ihr Leid nicht ertragen, ich wollte, dass sie glücklich ist, dass sie wieder lachen kann, also habe ich alles erdenkliche getan, damit es ihr wieder gut geht.“ „Hat sie nie ihr Leben vermisst, das sie vorher geführt hatte?“ „Nein, nie. Schließlich... dachte sie, Du würdest nichts mehr von ihr wissen wollen. Du hattest sie vergessen, und das war das Schlimmste, was ihr je passiert war.“ „Ich habe sie nicht vergessen.“ „Ist jetzt auch egal. Das waren sowieso schon zwei Fragen, ich bin dran.“ Er kam einen Schritt auf Zoro zu, sodass dieser ein Stück zurückwich- gerade weit genug, um nicht über den Rand zu stürzen. „Nur noch eine Frage, okay? Eine Kurze.“ „Wenn’s sein muss.“, gestand Black Wing ihm ein und wartete wieder stillstehend. „Warum hast Du sie zu mir geschickt?“ „Geschickt?“, fragte er überascht. Er spielt nicht. Er ist wirklich überrascht!, schoss es Zoro durch den Kopf. „Ich habe sie nicht geschickt. Sie hat herausgefunden, dass Du lebst und zufällig nicht einmal weit weg von hier vor Anker lagst. Sie wollte sich rächen.“ „Rächen? Wofür?“ „Schließlich bist Du Schuld am Tod ihrer Schwester.“ „Wir wissen beide, dass das nicht stimmt.“, warf der Vize ein, doch der andere schüttelte nur den Kopf. „Natürlich wissen WIR es. Sie aber wusste es nicht. Ich konnte ihr schließlich nicht sagen, dass ich ihre Schwester auf dem Gewissen hatte, und irgendwann begann sie zu glauben, Eve wäre tot, weil auch sie Dich geliebt hat. Warum hätte ich ihr ihren Glauben nehmen sollen?“ „Bastard.“ „Liegt vermutlich in meiner Natur. Ich habe ihr ein Leben geschenkt, wie sie es sich gewünscht hatte- sie konnte die beste Schwertkämpferin sein, ihr Traum konnte in Erfüllung gehen- wenn DU tot wärst. Also ist sie losgezogen, ohne es mir zu sagen. Erst ein paar Tage später bekam ich mit, wo sie steckte. Und als sie nicht wiederkam, spielte ich schon mit dem Gedanken, sie hätte Dich vielleicht doch nicht getötet sondern ihr wärt glücklich- dann hätte ich Dich töten müssen, was sich natürlich schwierig gestaltet hätte, schließlich wollte ich ihre Träume nie zerstören. Aber sie gehörte nunmal mir, und als sie nicht kam, machte ich mich schon bereit, Dich auszulöschen.“ „Was Du jetzt immer noch versuchst.“ „Kapierst Du’s eigentlich nicht? DU hast sie getötet!“ „Es war ein Unfall.“ „Ja, klar. Trotzdem ist sie jetzt tot, und Du bist Schuld!“ Es nagte an ihm, er versuchte, sich Sanji vorzustellen, wie er ihm sagte, dass sie hatte sterben wollen- und es gelang ihm auch, als Black Wing seine Gedanken unterbrach. „Womit wir bei meiner Frage wären. Verrat mir eins: Wieso verdammt und zugenäht lebst Du noch?“ Zoro hatte gewusst, dass er dies fragen würde. „Ich weiß es nicht; sie konnte mich einfach nicht töten.“ „Sie liebte Dich immer noch, und Du lässt sie sterben?“ „Nein; sie wusste, dass ich jemand anderes habe, und ist deshalb freiwillig gegangen. Weil sich ihr Traum erfüllen sollte.“ Es war wie ein Geistesblitz, eine Offenbarung. Jetzt verstand er, warum sie tot war, warum er sie nicht davon hatte abhalten können. Er verstand, warum er hier war, und auch, dass er jetzt sterben konnte und er wäre trotzdem glücklich. „Sie wollte mich sehen, nachdem sie erfahren hatte, dass ich noch lebe. Nicht mehr und nicht weniger. Sie wollte wieder mit mir zusammen sein.“ Träge schüttlelte er den Kopf. Natürlich, jetzt ergab alles einen Sinn. „Und als sie mich endlich wiedergefunden hatte, musste sie sehen, dass ich bereits ein anderes Leben habe- ein Leben mit einem anderen Menschen. Es ist wegen Sanji... Deshalb starb sie.“ Black Wing schüttelte den hängenden Kopf. „Ich wusste, was sie vorhatte, ich hab es einfach gewusst, ohne dass sie es mir sagen musste. Und ich habe sie nicht aufgehalten.“ „Schuldig.“ Es überraschte den Vogelmenschen, das Wort aus Zoros Mund zu hören, doch er fing sich und schüttelte lächelnd den Kopf. „Nicht ich, Lorenor Zoro. Du ganz allein.“ Er preschte so schnell nach vorne, dass der Vize keinerlei Ausweichmöglichkeiten mehr hatte. Kurz bevor er ihn traf, konnte er den lauten Ruf hören, der sich über der ganzen Insel auszubreiten schien. „RAOUL!“ Augenblicklich hielt Black Wing inne. Drehte den Kopf- Und erkannte, was auch Zoro sah. Es war Lil. „Raoul, tu es nicht!“ Mit schnellen Schritten kam sie auf sie beide zugerannt. Zoro wollte ihr schon zurufen, sie solle schnell verschwinden, doch die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er erkannte, wer da hinter ihr lief. „Sanji?“ Der Blonde hatte ihn nicht gehört, aber seine ausblauen Augen hatten ihn fixiert und von seinen Lippen gelesen, was der Grünhaarige so leise geflüstert hatte. „ZORO!“, rief er laut und winkte. Weniger als zwanzig Meter trennte sie noch voneinander, als Black Wing wieder zu sich kam. Er packte Zoro am Hals, drückte ihn langsam nach hinten, was dieser zu verhindern versuchte, als wieder die Stimme der jungen Frau ertönte. „Nein, das darfst du nicht tun!“ „Und warum nicht, meine Liebste? Er hat Kuina auf dem Gewissen!“ „Das weiß ich doch!“ Ihre Stimme brach, Tränen liefen ihr über die Wangen. „Raoul, er hat... er hat Luna und mich vor dem Tod bewahrt!“ Sofort ließ der Druck auf Zoros Kehle nach, auch wenn er ihn nicht völlig losließ. „Ist das wahr?“ Der Vize nickte. „Ja. Sanji und ich haben sie beschützt.“ Eine Mischung aus Entsetzen und Freude, aus Erleichterung und purem Hass spiegelte sich auf dem Gesicht des Flügelpiraten wieder, als er seine Hand zurückzog. „Dann muss ich Dich wohl leben lassen.“ Erleichtert atmete Zoro aus- er hatte es doch noch geschafft, dank Lil- und Sanji. „Danke.“, sagte er und grinste. Black Wing aber wandte sich ab, wollte zu seiner Frau, als er einen Widerstand an seinen Flügeln bemerkte. Ehe er begriff, was geschehen war, rannte der blonde junge Mann an ihm vorbei und schrie laut auf. „ZOROOOOOOOOO!!!“ Einen Moment noch blieb er auf Augenhöhe mit seinem Freund, dann stürzte Zoro, vom Schlag der Flügel überrumpelt, in die dunklen Tiefen der Klippe hinab. __________________ *sterben geh* Ich hab lang überlegt, ob ichs schreib oder nich... und ich habs getan... bitte hasst mich nicht.... >.< *heul* Hab euch lieb^^ Kapitel 36: Back to the Lamb ---------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 36.Back to the Lamb Pairing: ... (*heul*) Disclaimer: Ihr kennt das... nichts gehört mir außer die Idee zu dieser Story! Ich verdiene kein Geld usw.^^ Kapitel 36 Mit einem gewaltigen Satz sprang er ab, direkt hinter Zoro her hinunter in die düstere Schlucht- als er mit voller Wucht zurückgerissen wurde. Er geriet ins Stolpern, versuchte, sich noch zu fangen und stürzte letztendlich nach hinten. Vor ihm stand Raoul und atmete heftig, und Lil, die sich zu ihm herunter beugte und ihn aus tränenverschleierten Augen ansah. „Was... soll das?!“, fauchte er, sprang wieder auf die Beine und versuchte, an dem geflügelten Piraten vorbei an den Rand der Klippe zu gelangen. „Ich muss zu ihm! Er ist doch dort unten! ZORO!“, schrie er, wandte sich verzweifelt in dem harten Griff, in dem Black Wing ihn festhielt. „Lass mich LOS!“ „Sanji! Sanji!“, schluchzte Lil und klammerte sich an seinen Arm. Doch er reagierte nicht. Immer und immer wieder schrie er Zoros Namen, versuchte, sich aus dem eisernen Griff zu befreien, doch es half alles nichts. „NEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIINNNNN!!!!!“, schrie er verzweifelt auf. Seine Kräfte schwanden kontinuierlich, sodass Raoul ihn nach ein paar Minuten zu Boden sinken ließ. Erschöpft saß er da, konnte sich nicht mehr rühren, noch denken- alles in seinem Kopf drehte sich nur um ihn, um Zoro, um den Mann, den er wirklich liebte, den er... „Sanji?“ Es war nicht mehr als ein Flüstern gewesen, doch schlagartig hob der Angesprochene den Kopf und starrte Lil an, die vor ihm kniete. „Ich muss zu ihm...“, flüsterte er, versuchte aufzustehen und kam doch nicht allzu weit, da der Priat ihn gleich wieder ein Stück gen Boden drückte. „Das kannst du nicht tun, Sanji. Er ist fort.“ Wieder brachen Tränen aus ihren Augen, doch sie versuchte, sie weitgehenst zurück zu halten. „Nein!“, widerspach er heftig. „Es ist nicht weg! Zoro ist dort unten!“ „Zoro ist tot.“, gab Raoul leise von sich. Der Blonde erstarrte. „Nein. Das... das ist nicht wahr!“ Sie konnte die Trauer nicht verbergen, ließ deshalb den Kopf hängen und schüttelte ihn. „Doch, Sanji. Er kommt nicht wieder.“ Stille breitete sich aus. Eine Zeit lang sagte keiner von ihnen etwas, niemand rührte sich, bis der junge Koch langsam aufstand und an den Klippenrand ging. Raoul wollt ihn schon festhalten, doch diesmal hielt ihn Lil zurück. „Lass ihn.“, flüsterte sie und sah dem Blondschopf nach. „Er braucht das jetzt.“ „Das ist Sanji, oder?“, fragte ihr Mann sie. „Das ist der junge Mann, den Zoro... liebte.“ Sie nickte. Wieder glitzerten Tränen in ihren Augen, die sie nicht weg zu blinzeln vermochte. Ihr Blick blieb weiterhin auf dem Rücken des Kochs hängen, als sie sagte: „Ja, das ist er.“ Der Schrei des Blonden verhallte lange nicht. Vier Tage lang lag er in dem prachtvoll ausgeschmückten Zimmer, ohne sich zu rühren, etwas zu essen oder zu trinken. Kein Wort hatte er mehr gesprochen, sein Blick war leer, seit Raoul ihn von der Klippe weggezogen und ihn hier her gebracht hatte. Nicht einmal Lil war zu ihm durchgedrungen, sodass sie nur noch traurig den Kopf schüttelte, wenn ihr Mann sie nach dem Blonden fragte. „Wir müssen seine Crew benachrichtigen.“, sagte sie, als sie zusammen mit Raoul am Mittagstisch saß und aß. „Vermutlich. Ich schicke gerne jemanden, Liebste.“ Matt nickte sie. Das war es, was sie hatte verhindern wollen. Deshalb waren sie und der Blondschopf überhaupt erst Zoro gefolgt- um ihn zu retten. Und nun musste sie mit ansehen, wie Sanji immer weiter zerbrach- wenn das überhaupt noch möglich war. „Dann schicke ich jemanden los, gleich nach dem Essen.“ „Danke.“, nickte sie und wandte sich wieder ihrem Teller zu, als ein leises Klicken ertönte. „Sanji!“, rief sie überrascht aus, als sie den Blonden bemerkte, der die gewaltige Tür fast lautlos geöffnet und wieder geschlossen hatte. Mit langsamen Schritten kam er auf sie zu- das Abbild seiner selbst, kaum mehr als Haut und Knochen. „Wie geht es Dir?“, fragte Raoul ihn, obwohl sie alle wussten, dass eine Antwort gar nicht nötig war. „Ich... gehe selbst.“, antwortete er mit brüchiger Stimme. Zuerst wussten sie nicht, was er meinte, als ihnen plötzlich klar wurde, dass er ihr Gespräch gehört hatte. „In deinem Zustand?“, entfuhr es Lil. Müde nickte er. „Es ist meine Crew und mein... Crewmitglied.“ Er hatte etwas anderes sagen wollen, das wusste Lil, doch sie sagte nichts darauf. Mit leerem Blick wandte er sich an die junge Frau. Erschrocken zuckte sie zurück, als sie die volle Wucht des Schmerzes, des Leids, die schier nicht enden wollende Traurigkeit in Sanjis Augen las. „Ich bin es Zoro schuldig.“, flüsterte er. Sie nickte. „Ich gebe Dir zwei meiner Männer mit. Sie werden Dich sicher zu Deinem Schiff zurückbringen.“ „Das ist nicht nötig...“, setzte Sanji an, als er strauchelte und beinahe gestürzt wäre, hätte er sich nicht an der Tischkante festgehalten. „Und ob. Danach siehst Du sie nie wieder.“, versprach der Pirat. Ehe der Blonde wiedersprechen konnte, nahm Lil ihn sanft am Arm und zog ihn mit sich. „Komm, wir gehen erst noch in die Küche. Du musst etwas essen.“ „Nein.“ Erstaunt sah sie ihn an, als er sich mühelos ihres festen Griffes entledigte. „Ich fahre jetzt gleich; Ruffy und die anderen warten.“ Damit war die Sache beschlossen. Noch keine Stunde später stand Sanji neben Lil vor dem kleinen Schiff, das ihn wieder nach Hause bringen sollte. Nach Hause.. auch wenn er die Lamb nie wieder als solches betrachten würde. Nicht, da er jetzt nicht mehr bei ihm war. Raoul ließ gerade die letzten Kisten auf das Schiff bringen, die ihnen eine angenehme Überfahrt möglich machen sollten- genug von den feinsten Früchten, dem zartesten Fleisch und dem besten Brot der Insel, um sie für Monate nicht hungern zu lassen- als sich die junge Mutter räusperte. „Zeit, Abschied zu nehmen.“, kam Sanji ihr zuvor. „Ja.“, nickte sie. „Viel Glück, Sanji.“ „Danke, Lil. Für alles.“ Er nahm sie kurz in die Arme, drückte sie fest an sich, ehe er sie wieder losließ und zwei Schritte zurück trat. „Was wirst du jetzt tun?“, wollte sie von ihm wissen, vielleicht nur, um sich zu vergewissern, dass er nicht vor hatte, Zoro in den Tod zu folgen. „Ich weiß es nicht.“ Seine Bewegung war kaum mehr als ein Zucken mit den Schultern. „Erstmal zurück zur Lamb. Und dann...“ Wieder zuckte er nur mit den Schultern. Lil nickte erneut, sah ihn dann traurig an, auch wenn sie versuchte, zu lächeln. „Ich hab noch etwas für dich.“, sagte sie, kam näher zu ihm und zog etwas aus ihrer Tasche. „Er wollte, dass du es bekommst. Damals hast du es auf dem Tisch liegen gelassen.“ Tränen schossen in seine Augen, als er erkannte, was sie in ihrer weißen Hand hielt. Schnell schluckte er sie herunter, lächelte leicht und nahm es entgegen. „Danke, Lil.“ „Ich wünsche dir alles Gute.“ Dnn wandte er sich um und verschwand auf dem Schiff. Raoul kam noch einmal nahe an die Reling und sah zu Sanji herüber. „In weniger als zwei Tagen solltet ihr dort angekommen sein. Meine Männer bringen dich an dein Schiff und kehren gleich wieder um.“ Sanji nickte. „Es tut mir Leid, Sanji. Ich hatte das nicht gewollt.“ „Schon gut.“, flüsterte er. „Es war nicht deine Schuld.“ Ehe der Pirat etwas hätte erwiedern können, streckte Sanji ihm die Hand entgegen. Einen Moment zögerte er, dann streckte auch er seine Hand aus und schüttelte die des Blonden. „Pass gut auf Luna und Lil auf.“, sagte er noch zum Abschied, dann verzog sich der junge Koch unter Deck. Einen Moment später spannten sich die Segel und das Schiff legte ab. Lil und Raoul blieben noch lange an dem weißen Sandstrand stehen, der den kleinen Hafen berührte, ehe auch sie sich umwandten und zurück in das fast undurchdringbare Dunkel der Insel kehrten. „Er wird es nie verkraften.“, sagte die junge Frau leise. „Nein, vermutlich nicht.“ „Und er wird sich Vorwürfe machen.“ „Ja. Aber... Was waren Zoros Worte?“ „Er sollte leben. Und das wird er auch.“ Der letzte Rest ihrer Schatten wurde vom Gestrüpp verschluckt. Entgegen Raouls Vermutung, sie würden knapp zwei Tage benötigen, ehe sie die Lamb wiederfinden würden, dauerte es fast eine Woche, bis in der Ferne der ihm so anfänglich vertraute Lammkopf auftauchte. „Ist es das?“, fragte ihn Ciol, der junge Mann, der ihn begleitet hatte. Sanji nickte. In den letzten Tagen hatte er ein paar Dinge von Ciol erfahren- schließlich war er es gewesen, der Zoro auf der Black Diamond als Erster begrüßt hatte- und sie waren einander ein wenig vertraut geworden. Nun aber war es an der Zeit, dass Sanji zurück auf die Lamb ging- zurück zu seiner Crew, die nie wieder so sein würde, wie sie früher einmal war. „Das heißt dann wohl, du bist zu Hause:“, bemerkte der junge Mann und sah in die Ferne. Wieder nickte der Blonde. Eine halbe Stunde später erreichten sie das Schiff, das dort vor Anker lag. Oben an Deck war Ruffy an die Reling getreten und starrte zu ihnen herunter. Einen Moment lang konnte der Käpt’n nichts mit dem fremden Schiff anfangen, dann trat Sanji in die Sonne heraus und hob langsam den Kopf. „Sanji!“, rief der Strohhutträger sofort und ließ die lange Strickleiter an der Bordwand herab. Ein letztes Mal wandte dieser sich Ciol und Kharim zu, die ihn begleitet hatten, verabschiedete sich still mit einem Nicken und begann, die Strickleiter empor zu klettern. Kaum, dass er den Fuß auf die Planken gesetzt hatte, wurde er auch schon stürmisch von Nami begrüßt, die die ganze Zeit über hibbelig auf ihn gewartet hatte. „Sanji! Du bist wieder da!“ Fröhlich sah sie ihn an, freute sich ganz offensichtlich darüber, ihn in einem Stück wiederzusehen. Erst ein paar Sekunden später fiel ihr auf, dass niemand weiteres mehr die Strickleiter hoch stieg. „Wo... ist Zoro, Sanji?“, fragte sie verunsichert. Auch die anderen der Crew, die sich mittlerweile vollzählig um ihn versammelt hatten, sahen ihn fragend an. Statt einer Antwort aber sah der Blonde sie nur aus leeren Augen an, ehe er aus seiner Jeans etwas herausholte. Die beiden jungen Frauen zogen erschrocken die Luft zwischen den Zähnen ein, Lysop und Chopper bekamen riesige Augen. Nur Ruffy schien all die Zeit über gewusst zu haben, was passiert war. „Ich... hab’s nicht geschafft.“, sagte Sanji leise, steckte Zoros Kopftuch zurück in seine Tasche und ging mit hängendem Kopf an ihnen vorbei in seine Kabine. Chopper, der ihm sofort nachwollte, wurde von Robin zurück gehalten. „Nicht. Ich gehe besser.“ Damit wandte sie sich um und lief langsam dem jungen Mann hinter her. Schon vor seiner Tür konnte sie das leise Schluchzen hören, das gedämpft durch das Holz drang. Vorsichtig legte sie die Hand auf die Klinke und öffnete die Tür, verschloss sie aber auch gleich wieder hinter sich, nachdem sie eingetreten war. Wie erwartet saß der Blonde mit vorgebeugtem Kopf in Zoros Hängematte, die Hände auf seine Knie aufgestützt. „Sanji...“ Ohne ein weiteres Wort ging sie auf ihn zu, ließ sich neben ihn auf der Hängematte nieder und legte sanft ihre Arme um ihn. Instinktiv hatte er sie wegschlagen wollen, doch mit sanfter Gewalt hielt sie ihn weiter fest, bis er es schließlich aufgab. Alles, was in den letzten Wochen geschehen war, brach wie eine dunkle Woge über ihm zusammen, drohte ihn zu ersticken, sodass er immer häufiger aufschluchzte. Robin, die ihn immer noch fest hielt, ihn stütze und ihm Trost spendete, fühlte nun auch, wie die Tränen über ihre Wangen liefen. In Gedanken blitzte kurz etwas auf- eigentlich hatte sie nicht das Recht, über Zoro zu weinen; nicht solange, wie es Sanji so dreckig ging!- doch sie konnte nicht anders und begann nun ihrerseits leise zu schluchzen. Dem Blonden entging dies nicht. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, dann fasste er sich wieder und sah auf. Die dunklen, violett schimmernden Augen der jungen Frau waren gerötet, ihre Lippen zitterten nicht minder als ihre Hände. Während er versuchte, ruhig zu werden, verfiel Robin in ein immer heftiger werdendes Weinen. „Nicht Zoro!“, schluchzte sie mit tränenerstickter Stimme. „Oh Gott... Sanji!“ Nun war er es, der seine Arme um sie legte und sie zu sich zog. Er hatte diesen ersten Schock bereits erlebt und sich auch dafür gewappnet, die Mitglieder seiner Crew zu trösten- doch es war anders, als er vermutet hatte. Er fühlte sich keineswegs so stark, wie er gehofft hatte; immer wieder übermannte ihn der unglaubliche Schmerz, den Mann verloren zu haben, der ihm alles bedeutete. Doch nun musste er sich erst um Robin und die anderen kümmern, schließlich hatten sie bisher nicht mal etwa davon geahnt. Eine knappe halbe Stunde saß er still da und hielt die weinende junge Frau in seinen Armen, ehe sie sich so weit erschöpft hatte, dass sie einschlief. Vorsichtig hob er sie hoch, trug sie in ihr eigenes Zimmer und legte sie auf ihr Bett, deckte sie zu und zog den Vorhang vor das kleine Fenster. Den ersten Schock hatte sie wohl überstanden. Daraufhin ging er in die Küche. Wie erwartet war niemand dort, was ihn aufatmen ließ- eigentlich wollte er gerade niemanden sehen. Niemanden außer... Er verbot sich den Gedanken an ihn, stellte sich an den Herd und begann zu kochen. Es war eine Ablenkung, zweifelsohne, doch was er nicht gedacht hätte, war, dass er sich damit ebenso wenig ablenken konnte wie wenn er versucht hätte, in Zoros Hängematte zu sitzen. Alle paar Sekunden schweiften seine Gedanken zu den vielen Gesprächen, die er hier mit dem Grünhaarigen geführt hatte; viele, die zu Beginn noch feindseelig, später freundschaftlich und nicht zuletzt vertrauter gewesen waren, als er es sich je hätte träumen lassen. Wie oft hatte der Vize sich von hinten an ihn ran geschlichen, schnell eine Kleinigkeit stibitzt und dann völlig unschuldig getan? Wie oft hatten sie gemeinsam hier gesessen und am Abend, wenn die anderen sich bereits zurückgezogen hatten, noch ein oder zwei Flaschen geköpft? Wie oft hatten sie sich hier gestritten, wieder versöhnt, geprügelt und gelacht? „Verdammt... Das kannst du nicht machen!“, stieß er wütend aus. Wieder versuchten sich Tränen einen Weg über seine Wangen zu bahnen, wieder wusste er nicht, wie er dagegen ankämpfen konnte. „Das ist nicht fair, Zoro!“ Mit einem lauten Scheppern flogen die Pfanne und der Kochtopf, in denen er eben noch das Essen zubereitet hatte, auf den Boden und gegen die Wand. Resigniert stützte er sich auf die Küchenplatte, sein Körper wurde von dem Zittern, das ihn erfasst hatte, regelrecht durchgeschüttelt, bis selbst sein Halt nichts mehr brachte. Mit einem leisen Aufseufzen ließ er sich nach unten sinken, bis er mit dem Rücken an der Schranktür lehnte und verzweifelt die Hände zu Fäusten ballte und sie sich vors Gesicht schlug. „Warum nur?“, schluchzte er immer noch; immer noch ohen eine Antwort zu erhalten. Von dem Scheppern aufgeschreckt waren Ruffy und Nami in Richtung Küche gestürmt. Als sie den niederkniedenden Koch entdeckten, die heruntergeworfenen Sachen, wussten sie beide, dass das, was in ihm zerbrochen war, mehr war als bei ihnen. Langsam kamen sie auf ihn zu, Nami wollte sich zu ihm knieen, doch ihr Käpt’n zog den Blonden hoch und nahm ihn selbst in die Arme. Überrascht stellten sie alle fest, dass Ruffy mittlerweile sogar ein Stück gewachsen und jetzt sogar größer war als der Blonde- aber es interessierte sie nur für einen Bruchteil einer Sekunde. Es war ihm eindeutig peinlich, dass Ruffy ihn vor Namis Augen in die Arme nahm, sodass Sanji vesuchte, sich von ihm wegzustoßen. Doch auch, als es ihm gelang, brachte es nichts. Sein Gesicht war nass von den Tränen, seine Augen rot und leicht geschwollen und seine Hände zitterten unaufhörlich. „Es geht schon.“, versuchte er mit rauer Stimme den anderen Beiden zu erklären, doch jeglicher Versuch, seine Worte zu unterstreichen, scheiterten kläglich. „Ich weiß, wieviel Zoro dir bedeutet hat, Sanji...“, setzte Nami an. Doch weiter kam sie nicht. Wütend hatte er den Kopf hoch gerissen und funkelte sie an. „Ach ja? Vergiss es! Was weißt du denn schon?!“ „Sanji, ich wollte doch nur...“ „Ja, klar! Ihr wollt alle nur!“ Kurz biss er sich auf die Lippe, versuchte, nicht all seine Gefühle an ihnen auszulassen. „Er war auch euer Freund, ich weiß.“, sagte er betont ruhig. „Aber das ändert nichts daran, dass ich ihn...“ Er brachte es einfach nicht über sich. Doch auch ohne, dass er fortfuhr, wusste Nami, was er hatte sagen wollen. Und zu seiner Verwunderung wusste es auch Ruffy, denn dieser kam wieder auf ihn zu, legte eine Hand auf seine Schulter und sah ihn lange an. „Ich hab keine Ahnung, wie es ist, einen Menschen zu verlieren, der einem so viel bedeutet. Aber... Zoro war auch unser Freund; wir sind alle bei dir. Du musst den Schmerz nicht alleine tragen. Das hätte Zoro nicht gewollt.“ Aus seiner Verwunderung wurde Dankbarkeit, aus seine Dankbarkeit wieder Schmerz. Dass Nami oder Robin so dachten, das hätte er gut für möglich gehalten, aber sein Käpt’n... Vorsichtig hob er die Hand und legte sie auf die von Ruffy auf seiner Schulter. „Danke, Ruffy. Ich weiß das zu schätzen.“ Dann drehte er sich um und verließ die Kombüse. ____________ *heul* T.T Weg ist er.... es fiel mir echt schwer, mich von Zoro zu trennen... und erst Sanji! >.< Aber bitte lest weiter, da passiert noch sooooo viel! Und nochmals Danke an die FreischalterInnen- das ging gestern ja super schnell! ^^ Kapitel 37: Fotographie ----------------------- Titel: Go away... Kapitel: 37. Fotographie Pairing: Sanji x Zoro Disclaimer: wie zuvor!^^ Kapitel 37 Die Tage waren ins Land gezogen, die ersten Wochen vorüber. Es hatte nicht lange gedauert und Sanji hatte wieder seinen ursprünglichen Job angenommen und die Crew der Lamb mit Essen versorgt; doch war alles anders geworden. Die Stimmung, die sonst geherrscht hatte, schien für alle Zeiten wie weggeweht, niemand glaubte mehr, sie würden je wieder ausgelassen feiern können. Ruffy und die anderen hatten eigentlich vorgehabt, eine Willkommen- Zurück- Party für Sanji zu schmeißen- doch sie wussten, dass es nichts bringen würde. Die Seele des jungen Blondschopfs war schwer verletzt, und solche Dinge, die ihn im kleinsten Bisschen an Zoro erinnern konnten, würden die Wunden weiter aufreißen. Es war ein warmer Mittag, die Sonne schien bereits seit den frühen Morgenstunden ununterbrochen auf sie nieder und die Crew ging ihren gewöhnlichen Beschäftigungen nach- Nami hatte ihre Weltkarte fast fetig und war gerade dabei, sie besonders fein abzuzeichnen, Robin hatte ein altes Buch über die Schätze und verlassenen Ruinen der Antakar gefunden und las dies in Namis Arbeitszimmer, Ruffy hatte sich ein wenig umgehört und ein neues Ziel angepeilt, wo sie in einiger Zeit hin aufbrechen wollten, schließlich war das One Piece noch nicht entdeckt, und Chopper und Lysop spielten gemeinsam ein Brettspiel- als Sanji die vielen kleinen Schiffe bemerkte, die sich ihnen unaufhaltsam näherten. Zuerst hatte er die Anderen rufen wollen, doch dann hatte er etwas erkannt, was ihn von diesem Entschluss wieder abbrachte. Die Flagge des ersten Schiffes zeigte die Drei Schwerter, hinter denen verschlungen die Buchstaben L und Z zu lesen waren. Mit regungsloser Miene wartete er, bis sie die Lamb erreichten, und warf die Strickleiter zu ihnen herunter. Kurz darauf erschien die Besatzung der einzelnen Schiffe an Deck. „Sanji! Schön, dass du wieder da bist.“ „Hallo, Falkenauge.“ Mit einem Mal war wieder alles da. Wie er dort gestanden hatte, hinter den gewaltigen Flügeln halb versteckt. Wie er den Piraten anlächelte, weil er seine Freiheit geschenkt bekommen hatte. Und wie er von den Flügeln gestoßen stürzte und für immer verschwand... „Wir müssen mit Zoro sprechen. Wo ist er?“, brachte der Erste der Sieben Samurai ihr Anliegen gleich auf den Punkt. „Er ist nicht hier.“ „Nein? Ich dachte, ihr wärt zusammen weggefahren.“ „Das waren wir auch.“ Mühsam versuchte Sanji, das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken. „Und wo ist er dann, wenn nicht hier auf der Flying Lamb?“ „Zoro... ist...“ Er brachte es nicht fertig. „Hallo Falkenauge. Schön, dass ihr gekommen seid, ihr Sieben Samurai der Meere.“ Der Blonde drehte den Kopf und erkannte seinen Käpt’n, der die Schiffe ebenfalls bemerkt hatte und zu ihnen stieß. „Ruffy.“ Falkenauge deutete ein Nicken an, ehe er sich mit der gleichen Frage an den Strohhut wandte. „Wir müssen reden, Falkenauge. Wir alle. Kommt bitte mit.“ Mit diesen Worten wandte sich Ruffy ab und deutete auf die Kombüse- er wollte sie alle mit hinein nehmen, denn dort war der meiste Platz und sie konnten ungestört reden. „Also?“, fragte Toras, der Vierte der Sieben Samurai, als sie alle saßen. „Wo is nu der Chef?“ „Genau darüber muss ich mit euch reden. Zoro wird nicht länger...“ „Er legt sein Amt ab.“ Verwundert hoben sie alle die Köpfe und sahen zu Sanji, der an der Tür lehnte und verzweifelt um Fassung rang. „Was soll das heißen, Blondi?“, wollte Andrej wissen, der Zweite von ihnen. „Zoro würde sein Amt nicht einfach so abgeben!“ „Nicht einfach so.“, flüsterte er, kam gänzlich in die Küche und stellte sich vor sie. Spätestens jetzt viel auch den letzten der Samurai auf, was Falkenauge schon seit dem ersten Wort bemerkt hatte: Sanji zitterte am ganzen Körper und konnte sich nur noch mit Mühe zusammenreißen. „Was ist passiert, Sanji?“, fragte er ihn direkt, doch mit so ruhiger Stimme, dass der junge Koch sich ein wenig beruhigte, ehe er resigniert antwortete. „Zoro ist tot.“ Stille breitete sich unter ihnen aus. Dann, ohne Vorwarnung, brach die Hölle unter ihnen los. „Das kann nicht-!“ „Zoro würde sich niemals-“ „Nicht der Chef!“ „Das ist Schwachsinn!“ „Lüg uns nicht an-!“ Sanji sah sich einer Horde von Anschuldigungen gegenüber, denen er nicht gerecht werden konnte, doch er hatte einfach nicht die Kraft, gegen sie anzubrüllen- was auch nicht notwendig war. „Ruhe.“ Es war kaum mehr denn ein Flüstern, das von Falkenauges Lippen sprang, doch die Wirkung war verheerend. Es wurde augenblicklich still. „Ist das wahr?“ Sanji nickte. „Wie kannst du dir da so sicher sein, Blondschopf?“, wollte Abu Dun, der Nubier der Samurai und dritter in der Rangfolge, von ihm wissen. „Ich stand vor ihm, als es geschah.“ Daraufhin wusste niemand mehr etwas zu sagen. Was auch? „Ich denke, ihr werdet eine Weile bei uns bleiben. Wenn es Sanji besser geht, kann er euch alles erzählen.“, meinte Ruffy und stand auf, um den blass gewordenen Blonden aus der Küche zu bringen. Zurück blieben die Sieben Samurai, die immer noch nicht fassen konnten, was geschehen war. „Eine Frage noch, Sanji.“, bat Falkenauge. Der Angesprochene blieb stehen. „Wer hat ihn besiegt?“ Im Raum wurde es totenstill. Der Name der Person, der Zoro getötet haben sollte, wäre automatisch der neue Anführer der Samurai, das wussten sie alle. Doch Sanji zuckte nur mit den Schultern. „Niemand. Es war alles ein Unfall.“ Dann verschwand er mit Ruffy. „Das hättest du nicht tun müssen.“ „Wenn nicht ich, wer dann? Niemand war dabei, als es geschah- niemand aus der Crew außer ich.“ „Und doch wissen wir alle, dass es passiert ist. Ich hätte es ihnen ebenso sagen können.“ „Nein. Das bin ich Zoro schuldig.“ Noch immer kam der Name des ehemaligen Vizen nur schwer über Sanjis Lippen- jedesmal wurde er daran erinnert, wie verdammt viel er ihm doch bedeutete- und doch versuchte er sich nicht davor zu drücken. Vielleicht würde der Schmerz so schneller vergehen, dachte er. Was für ein Schwachsinn, würde Zoro jetzt sagen. Ja, was für ein Schwachsinn. „Willst du dich eine Weile hinlegen?“, fragte Ruffy ihn, als sie an der Zimmertür zu Sanjis und Zoros Zimmer ankamen. Die Erinnerungen, die er damit verbannt, wollten ihn schier zerreißen, und dennoch wollte der Blonde jetzt nichts anderes, als in Zoros Hängematte liegen und an ihn denken. Müde nickte er. „Dann lass ich dich jetzt allein. Aber denk bitte daran: ich bin für dich da. Genauso wie die anderen.“ Dann wandte er sich ab und wolte gehen. Nicht der Umstand, dass Sanji die Tür einfach offen ließ, als er in das Zimmer ging, sondern weil er nicht in seine Matte, sondern in Richtung von Zoros ging, ließ den Käpt’n noch einmal inne halten. Für einen Moment war er einfach nur Zuschauer, der beobachtete, wie der Blonde langsam in die Hängematte kroch und sich dort zusammenrollte. Langsam kehrte Ruffy um und betrat hinter Sanji das Zimmer, kam langsam auf ihn zu. Die Decke, die der Vize zur Verfügung gehabt hatte, war herunter gerutscht und lag vor der Matte. Ruffy hob sie auf und breitete sie über dem Blondschopf aus, der ihn für einen Moment irritiert, dann aber dankbar ansah. „Ruh dich aus, Sanji. Dann gehts dir später besser.“ Er glaubte zwar nicht daran, doch nickte er ergeben und schloss die Augen, als der Stohhut das Zimmer verließ. Seltsam... er hatte nicht in Erinnerung gehabt, dass Ruffy so.. erwachsen geworden war. Vielleicht hatte es aber auch einfach nur mit dem Umstand zu tun... Plötzlich roch er es. Es war nur ein feiner, nicht mehr allzu starker Geruch, und dennoch ganz unverkennbar. Schnell zog er die Decke ein Stück höher und roch daran. Ja, eindeutig; sie roch nach Zoro. Sich weiter einkuschelnd, atmete er tief ein und aus, nahm dabei jedesmal den unvergleichlichen Geruch wahr, der von Zoro ausgegangen und der ihm so vertraut geworden war. Minuten lang tat er nichts andere, dann befreite er sich aus der Decke und stand auf, ging langsam zu dem Schrank rüber, der Zoro gehört hatte. Alle Sachen, die er nicht hatte mitnehmen wollen, lagen dort drinnen- mehr oder minder ordentlich zusammengelegt und weggeräumt. Hemden, Hosen, Shorts, ein zweites Paar Stiefel... Das Buch, das er gelesen hatte... Fotos, von sich und anderen, denen sie bisher begegnet waren... Ketten, Ohrringe, Ringe... Es kam so unvermittelt, dass der Blonde erst einmal einen Schritt zurück stolperte und scharf die Luft einzog. Er hatte ein zweites, kleineres Buch gefunden und aufgeschlagen, als er plötzlich... Sich selbst ins Gesicht sah. Die Fotographie segelte zu Boden, blieb kurz vor seinem Socken liegen. Langsam beugte er sich herunter und hob sie auf, betrachtete sich selbst. Das war eindeutig kein Bild, dem er zugestimmt hatte. Darauf stand er an der Reling ihres Schiffes und sah mit entrücktem Blick weit in die Ferne- er hatte das Bild noch nie gesehen. Als er es zurück legte, fielen ihm die anderen Fotos auf, die noch zwischen weiteren Seiten des Buches lagen; er in der Küche, er und Zoro am Strand, ein Einkaufsbummel mit Nami... er konnte es nicht fassen, als er die Dutzenden Fotographien eine nach der anderen in dem Buch zu Gesicht bekam. „Gott... Zoro...“ Jetzt wusste er mit Bestimmtheit, was er bisher nur zu ahnen bereit gewesen war. Zoro hatte sich nicht einfach so während sie unterwegs waren in ihn verliebt- er hatte schon viel länger mehr als nur Freundschaft für ihn empfunden. Und er konnte nicht sagen, dass es nicht auf Gegenseitigkeit beruht hätte. Sie hatten soviel Zeit damit verplempert, anderen Frauen hinterher zugucken, sich zu streiten und zu prügeln, Abenteuer mit Ruffy und der Crew zu bestehen und nicht zuletzt ihre Träume selbst zu verwirklichen, dass sie eines nicht bemerkt hatten- und das bis fast zuletzt nicht. Sie hätten das alles zu Zweit machen können. Der Blonde klappte das Buch zu, behielt es aber fest in der Hand. Es sollte ein Andenken werden, das niemand zu Gesicht bekommen sollte- ein Andenken, das allein für ihn bestimmt war. Vorsichtig ließ er es in seine Hosentasche gleiten. Zoros Geruch hing immer noch in der Luft, doch Sanji wollte ihn immer um sich haben, sodass er einen der Pullover, den der Vize in der kälteren Jahrezeit besonders gerne getragen hatte, heraus und zog ihn sich über. Nicht, dass es kalt gewesen wäre, nein. Aber er fror innerlich so erbärmlich, dass er hoffte, wenigstens dieser kleine Lichtschimmer würde ihn wärmen können. Es half wirklich. Den Schrank wieder zuschließend, wandte er sich der Tür zu. Vielleicht konnte er ihnen jetzt gegenüber treten, ohne dabei zusammen zu brechen. Er hoffte es. _______________ *mit Sanji leide* *seufz* Oh Leutz... bitte vergebt mir! >.< Kapitel 38: Der neue Master --------------------------- Titel: Go away… Kapitel: 38. Der neue Master Pairing: ??? D: --- Sorry, dass ich erst jetzt wieder schreibe! War bei meinem Dad in Frankreich, und da geht im Moment das Internet nich… >.< Aber… hier bin ich wieder!^^ Viel Spaß!^^ Kapitel 38 Falkenauge, Andrej und die Anderen waren tatsächlich noch eine Weile geblieben, nicht bloß letztendlich deswegen, da Sanji der Einzige war, der ihnen etwas erzählen konnte. Sie hatten auch noch etwas ganz anderes, interessantes herausgefunden. „Wir müssen eine neue Leitung bestimmen.“, meinte Abu Dun. „Der Stärkste unter uns ist zweifelsohne Falkenauge.“, stimmte Andrej zu, und auch die anderen nickten. „Ich würde das Amt aber nicht annehmen. Genauso wenig wie ihr, oder?“ Allgemeindes Murmeln, doch im Prinzip traf Falkenauges Aussage auf sie alle zu: niemand würde den Platz einnehmen, den Zoro zurückgelassen hatte. „Was dann?“, fragte Cyrus und legte seine Stiefel auf den Stuhl neben sich. „Sollen wir einen anderen Schwertkämpfer ausfindig machen?“ „Und weiter? Keiner von uns weiß, was Zoro genau vorhatte. Wir wissen nur, dass das, was er tat, immer richtig war- und noch dazu die Gruppen und Firmen wie die Barock- Firma verhindert hat.“, warf der Erste ein. „Das stimmt schon; aber was sollen wir sonst tun? Zoro wird nicht wiederkommen.“ Stille breitete sich aus. Sie wussten, was geschehen würde, wenn sie keine Lösung fanden; die Sieben Samurai würden sich auflösen und zurück blieben ihre angefangenen Projekte, die nur ein einziger Mann fertigzustellen vermochte- Zoro. Mit der Zeit würden neu Gruppen entstehen, wie die damalige Barock- Firma, und das Land in Angst und Schrecken versetzen. Die Marine kam nicht gegen solche Gruppen an, wie bereits vergangene Ereignisse gezeigt hatten. Aber ohne Zoro waren sie nunmal führerlos... „Wir werden eine Abstimmung führen. Wer der Meinung ist, dass wir einen neuen Chef bestimmen sollen, möge jetzt die Hand heben. Die Anderen stimmen automatisch für die Auflösung der Sieben Samurai.“ Sein Beschluss war alles andere als klug, das wusste Falkenauge selbst, aber mehr konnte er nicht tun. Nach und nach senkten die Samurai die Köpfe- letztendlich stimmten sie alle für die Auflösung, da sich niemand im Stande sah, Zoros Amt zu übernehmen. „Dann werden wir und also-“ „Seid ihr eigentlich noch ganz bei Trost? Wollt ihr wirklich all das, für das Zoro gekämpft hat, einfach so wegwerfen?“ Überrascht wandten sich alle Köpfe in Richtung der Tür, in der ein weiterer Mann aufgetaucht war. „Was erwartest du von uns, Sanji? Dass wir ihn rächen? Du weißt, dass es ein Unfall war.“ „Ich verlange nicht weniger, als dass ihr euch zusammenreißt und nicht alles wegwerft!“ „Leichter gesagt als getan, Blondi. Keiner von uns weiß, was Zoro vorhatte! Keiner kennt seine Pläne, seine Gedanken, sine Ziele, die er hatte!“, mischte sich nun auch Andrej ein. „Und niemand von uns würde sein Amt übernehmen wollen. Wir sind alle seine Kameraden gewesen, seine Elitetruppe- nicht seine Führer.“, fügte auch Abu Dun hinzu. Die anderen nickten zustimmend. „Da heißt, ihr braucht jemanden, der euch erzählen kann, was Zoro vorhatte?“ „Genau den brauchen wir. Die Projekte laufen- aber was genau das für Projekte sind, weiß niemand anderes als der Chef. Und dieser wird es uns nicht mehr sagen können.“ „Vergiss es bitte, Sanji. Es hat keinen Sinn, wir kommen ohne ihn nicht weiter. Er nahm sein Wissen mit ins Grab.“, sagte Falkenauge abschließend und forderte allesamt mit einer kleinen Bewegung auf, aufzustehen und ihm aus dem Raum zu folgen. Gerade, als er Sanji passieren wollte, meldete dieser sich wieder zu Wort. „Ich kenne seine Pläne. Seine Gedanken. Seine Ziele. Ich weiß, was er mit euch vorhatte.“ Wie versteinert blieb der ehemals beste Schwertkämpfer neben dem Blonden stehen. „Er hat es dir erzählt?“ Sanji nickte. „Woher sollen wir wissen, dass du nicht lügst?“, mischte sich sofort Toras ein. Mit einem eiskalten Blick maß er den anderen, ehe Sanji mit ebenso eisiger Stimme antwortete. „Er vertraute mir.“ Alle der Sieben Samurai zuckten unweigerlich zusammen, als ihnen die frapierende Ähnlichkeit bewusst wurde. Die Körperhaltung, die Ausstrahlung, der Blick, die Gestik- in Sanji spiegelte sich all das wieder, was sie zu suchen gekommen waren. Falkenauge fing sich als Erster wieder- und er wusste auch, was er zu tun hatte. „Du warst mehr als nur sein Crewmitglied, oder, Sanji?“ „Ja.“ Kurz überlegte er noch, maß den Blonden abschätzend, ehe er wieder nickte. „Dann fragen wir, die Sieben Samurai, dich, Sanji: wärst du bereit, das Amt von Zoro zu übernehmen?“ Sprachlos starrte er ihn an. „Ich soll... was?!“ „Du hast dich nicht verhört, Sanji. Du musst nicht gegen uns kämpfen, um dich zu beweisen. Wir folgen dir auch so.“ „Und das auch nur, weil ich die Informationen habe, die ihr braucht.“, vermutete der junge Koch und wandte sich ab. „Nein. Wir folgen dir, weil Zoro dir vertraute.“ Es dauerte kaum mehr als einen Herzschlag. An sich war es alles so einfach und doch... graute es ihm davor, wenn er überlegte, dass er Zoros Amt einnehmen sollte. Andererseits... wusste niemand anderes, was dieser vorgehabt hatte. Er hatte nur ihn, Sanji, ins Vertrauen gezogen, nur ihm alle seine Geheimnisse verraten, mit denen er die Meere endlich sicherer machen wollte. Außerdem... würde sein Werk, sein Ziel sonst zerstört werden, denn niemand anderes würde es vollenden können. „In Ordnung, ich tus.“ „Willkommen im Kreis der Sieben Samurai, Sanji.“ Als er sich umdrehte, verneigten sich die sieben Häupter vor ihm und jeder legte eine Hand auf den Knauf seines Schwertes. „Wir folgen dir, wohin du uns führst.“ „Für Zoro.“, sagte Sanji und sah in die Runde. „Für Zoro!“, kam das Echo der Sieben. Ruffy und die anderen konnten sich noch nicht so ganz mit dem Gedanken anfreunden, dass Sanji jetzt zu den Sieben Samurai gehörte, doch er wusste, dass auch sie sich irgendwann daran gewöhnen würde. Am selben Abend war Falkenauge noch einmal zu ihm gekommen, um mit ihm über die nächsten Tage zu reden. Er fand den Blonden in seinem Zimmer, wo er vornüber gebeugt in Zoros Matte saß. „Kann ich reinkommen?“ „Ja.“ Er machte sich nicht die Mühe, aufzusehen, hatte er doch schon vor Minuten gespürt, wer da auf ihn zukam. Falkenauge zog einen der Stühle herüber und ließ sich vor Sanji nieder. „Danke.“ „Wofür?“, fragte der Blondschopf betrübt. „Dass du das weiterführst, was er begonnen hat.“ „Einer sollte es tun. Und ich bin der Einzige, der es kann.“ „Und auch der Einzige, bei dem wir es verstehen würden, wenn du es nicht tun wolltest.“ Irgendwie hatte Sanji den leisen Verdacht, dass längst nicht mehr nur er und Zoro gewusst hatten, was sie füreinander empfunden hatten. Oder man sah es ihm einfach nur an. „Ich tus trotzdem.“ „Und deshalb danke.“ „Aber nur unter einer Bedingung.“ Misstrauisch hob Falkenauge eine Augenbraue. „Von Bedingungen war bisher keine Rede gewesen.“ „Unter einer Bedingung, sonst gar nicht.“ Seufzend gab er sich geschlagen und bedeutete mit einer Hand, dass er reden sollte. Sanji hob den Kopf, sah ihn geradewegs an. „Ich bleibe nur solange im Amt, bis Zoro zurück ist.“ Nach und nach stellte sich das Erschrecken bei dem Samurai ein. Das, was der Blonde hier von sich gab, grenzte schon weitaus mehr an Wunschvorstellung als manch andere Dinge. „Du weißt so gut wie ich, dass er nicht wiederkommen wird.“ „Vielleicht.“, antwortete der Koch. „Aber die Hoffnung stirbt bekannterweise zuletzt, nicht wahr?“ Dann senkte er wieder den Kopf und beließ es Falkenauge, sich seinen Teil dazu zu denken. Kopfschüttelnd stand er auf. „Wir werden eine Sitzung einleiten müssen. Die anderen sollten es auch erfahren.“ Mit den Anderen waren diejenigen gemeint, die den Sieben Samurai direkt unterstanden, das wusste Sanji. Und er wusste auch, dass er nun die Sitzung führen musste. „In Ordnung. Ich werde mich darum kümmern.“ Dann verschwand der Samurai, lautlos, nicht aber ohne einen letzten Blick auf seinen neuen Chef zu werfen. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er behauptet, einen blonden Zoro vor sich zu haben. Schnell verschwand er. Sanji blieb noch eine ganze Weile in der gebeugten Haltung sitzen, bis er schließlich aufseufzte und sich auf die Suche nach den anderen der Crew machte. Wie erwartet fand er sie in der Küche sitzend- sie mussten endlich übereinkommen, wie es jetzt weitergehen sollte. „... nicht damit abfinden. Vielleicht sollten wir einfach noch warten.“, meinte Chopper gerade, als Nami dazwischen funkte. „Der Lockport steht bereit. Wenn wir jetzt nicht fahren, wird es länger als einen Monat bedürfen, bis er sich wieder eingestellt hat. Und solange können wir einfach nicht mehr warten.“ „Aber Sanji...!“, begann Chopper von Neuem, verstummte aber, als der Blonde entgültig eintrat. „Was sollte mit mir sein?“, fragte dieser lächelnd und setzte sich neben Nami, gegenüber von Ruffy. „Es ist nur... wir wissen doch...“, stotterte der kleine Elch, doch der Käpt’n winkte ab. „Chopper macht sich Sorgen um dich, Sanji. Es hat uns alle sehr mitgenommen, aber du bist ein Stück weit daran zerbrochen. Wenn die Sache nicht passiert wäre...“ „Die ‚Sache’ hat einen Namen, Ruffy.“, unterbrach der Koch und sah ihn ruhig an. Zuerst noch ein wenig überrascht, dann aber nickend, fuhr Ruffy fort. „Dich hat Zoros Tod besonders getroffen. Deshalb würden wir es auch in Kauf nehmen, noch einmal länger zu warten und erst das nächste Mal, wenn der Lockport uns den Weg anzeigt, weiterfahren.“ „Und was sollte das bringen? Außer, dass ihr noch später an eurem Ziel ankommt.“ „Du könntest dich ausruhen und dir über einiges klar werden, bevor wir weiterfahren und unser Ziel erreichen.“ Er betonte das Wir besonders, denn Ruffy wusste, dass der Blonde sich mehr und mehr von der Crew abkapselte- und das konnte für sie alle gefährlich werden. „Macht euch keine Sorgn um mich. Wir könnten Jahre hier warten und ich wäre immer noch der Gleiche. Also lasst uns fahren.“ Dann ging er, ohne ein weiteres Wort, nach draußen an Deck. „Er vermisst ihn, mehr als wir.“, flüsterte Nami und sah den anderen traurig ins Gesicht. „Ja.“, nickte Ruffy. „Deshalb ist es wichtig, ihn jetzt nicht völlig allein zu lassen.“ Robin verstand, stand auf und folgte dem Blondschopf nach draußen. Sie fand ihn auch, wie erwartet, an der Reling lehnend und rauchend. Seltsamerweise musste er ständig husten, sodass sie ihn fragend musterte. Als er ihren Blick bemerkte, grinste er schief und zog die Schulten hoch. „Ich hab aufgehört, weil...“ Einen Moment brach sein Blick, doch die junge Frau wusste schon, warum. „Er wollte keinen Aschenbecher küssen, nicht wahr?“ Sanji nickte. „Das waren so ungefähr seine Worte.“ Wieder seufzte er, lehnte sich wieder nach vorne und sah weit hinaus auf das dunkle Meer und die darüber glitzernden Sterne. Robin wollte schon versuchen, ihn irgendwie in ein Gespräch zu verwickeln, vielleicht, um herauszufinden, was sie für ihn tun konnte- oder was Zoro ihm wirklich bedeutet hatte- doch der junge Koch war eindeutig schneller. „Wo genau fahren wir hin?“ Verdutzt sah sie ihn an. Dann erinnerte sie sich, dass niemand es ihm gesagt hatte, da sie alle aus Rücksicht ihn hatten schonen wollen. Langsam kam nun auch sie an die Reling und legte die Arme wie Sanji auf die Brüstung. „Nach Antakar, eine Insel nicht weit von hier entfernt, laut Lockport.“, berichtete sie ihm. „Ruffy glaubt, dass wir dort einen Hinweis auf den Verbleib des One Piece finden werden- vielleicht sogar den Schatz selbst.“ Er nickte. Genau das hatte er sich eigentlich auch gedacht- ein neuer Hinweis, eine neue Reise, vielleicht ein neues Abenteuer. Alles wie früher- und doch so anders. „Wir sollten den Anker lichten, bevor es sich der Lockport nochmal anders überlegt.“, sagte er und wandte sich ab. „Sonst müssen wir nur noch länger warten.“ Dann ging er zurück in seine Kabine. Robin seufzte leise auf, kehrte dann auch um und ging zurück zu den anderen, um ihnen von Sanjis Meinung zu berichten. Kurz darauf wurde der Anker der Flying Lamb gelichtet. Kapitel 39: Back to my Love --------------------------- Titel: Go away… Kapitel: 39. Back to my Love Pairing: ??? D: --- Kapitel 39 „Pass auf! Doch die Warnung kam zu spät. Das Schwert bohrte sich ein ganzes Stück in seinen Arm, ehe es mit einem schmatzenden Laut wieder herausgezogen wurde. Der Angreifer konnte sich aber nicht über seinen Treffer freuen, denn im nächsten Augenblick schoss Ruffy ihn auch schon in die ewigen Jagdgründe. Es war überraschend gekommen, keiner hatte damit gerechnet. Seit dem frühen Mittag befand sich die gesamte Crew der Lamb auf der Insel Antakar, doch sie hatten sich aufgeteilt, um so einen besseren Überblick zu bekommen. Ruffy, Lysop und Nami waren nach Osten gezogen, Sanji, Chopper und Robin nach Westen. In ein paar Stunden wollten sie sich wieder alle bei der Lamb treffen- doch Ruffy und seine beiden Begleiter waren sich nicht so sicher, ob sie es rechtzeitig schaffen konnten. Schon nach ein paar Minuten waren sie von ein paar Piraten überfallen worden, die sich, wie aus der Dunkelheit der Büsche geschält, plötzlich vor und hinter ihnen befunden hatten und sie nun heftig attakierten. Zur gleichen Zeit spazierte die zweite Gruppe über einen sandigen Weg, der sich quer durch den Urwald dieser Insel zog. „Habt ihr das auch gehört?“, fragte Chopper plötzlich und blieb stehen. „Hm?“, machte Robin und sh sich nach ihm um. „Diese Geräusche!“, fügte der kleine Elch an. „Ich glaube, die anderen sind in Gefahr!“ Sanji hatte immer noch nicht auf die Worte seiner Crewmitglieder reagiert- was aber nur daran lag, dass auch er es hörte. Da waren eindeutig Kampfschreie. Das Klirren von Metall. Und wenn er sich konzentrierte, konnte er sogar den Hass spüren, der von Osten her wehte. „Wir müssen zurück.“, sagte er knapp, drehte sich um und lief den Weg zurück, den sie gerade gekommen waren. Einen Moment lang sahen der kleine Elch und die junge Frau sich zweifelnd an- sie wussten beide, dass ein Kampf nicht gerade das Beste für ihren Kameraden war, nicht jetzt, vielleicht nie wieder- und doch wussten sie auch, dass er Recht hatte. Die anderen waren in einen Kampf verwickelt, und vielleicht brauchten sie ihre Hilfe. Schon von Weitemerkannten sie die Unmengen von Kämpfern, die den weißen Sand der Insel in Wolken aufwirbelten. Sanji sah sich rasch um und entdeckte Lysop und Nami, die verbissen gegen ihre Angreifer vorgingen- doch Ruffy konnte er nicht entdecken. Erst, als ein paar der Bäume kanpp hundet Meter weiter Innlands krachend zu Boden fielen, war er sich sicher, dass sein Käpt’n ebenso in den Kampf verstrickt war wie die anderen. Kurz verschaffte er sich einen Überblick- knapp sechzig Angreifer, dazwischen einige mit schweren Waffen und zum Teil mit Rüstungen- bevor er den Rucksack, den er trug, abwarf und sich schnell nach Robin und Chopper umsah. Sie waren ihm gefolgt und sahen jetzt selbst was los war- sie würden ebenso eingreifen wie er. Zufrieden nickte er ihnen zu, ehe er sich wieder abwandte. Er stürmte mitten in die Menge hinein, nicht weiter über sich selbst oder irgendetwas anderes nachdenkend. Seine eigene Person war ihm egal, er wollte nur kämpfen, Rache, auch wenn diese Leute nichts damit zu tun hatten, sich austoben- und vielleicht auch sterben. Sein Leben war ihm egal, schließlich- was sollte er hier? Weiter kamen seine Gedanken nicht, als er mitten durch die Menge brach. Mit wütenden Tritten wirbelte er herum, traf mehrere der Piraten mitten ins Gesicht und gegen die Brust, stieß sie von sich und gewann somit ein wenig mehr kämpferischen Spielraum für sich und auch für Lysop und Nami, die ihn aus weit aufgerissenen Augen ansahen. Vermutlich hatten sie mit einigem gerechnet, nur nicht mit ihm. Wie ein Berserker trat er sich seinen Weg frei, kickte hier einen um, trat dort einem der Piraten in den Rücken, dass seine Knochen nur so knackten und splitternd zerbrachen. Sie mussten ihn für den Leibhaftigen halten, wie er dort unter ihnen wütete, denn die Gegenwehr zog sich im ersten Moment nur schnell zurück, um nicht auch Opfer des Tritte austeilenden Blondschopfs zu werden, doch der erste Schock war schnell überstanden. Plötzlich kreisten fünf oder sechs ihrer Gegner allein ihn ein und versuchten, ihn mit ihren Fäusten und Waffen niederzubringen. Schnell duckte sich Sanji unter einer heranrasenden Faust hinweg, als er einen scharfen Schmerz in der Hüfte bemerkte- das Schwert einer der Piraten hatte wie durch Zufall seinen Weg gefunden und schnitt ihm tief ins Fleisch. Doch es erfüllte den Blonden nicht mit Panik, sondern er drehte sich ruhig zu ihm um und sah ihn mit eisigem Blick an. Um ihn herum wurde es still- vielleicht hofften die anderen Piraten, er würde krepieren und wüsste das und würde deshalb nicht weiter attakieren. Statt dessen aber, zur Verwunderung einiger, doch die meisten hatten nicht einmal mehr die Zeit, sich zu wundern, griff Sanji nach der blutigen Schneide, riss sie heraus und nahm das Schwert gleichzeitig dem Angreifer ab, ehe er mit einem einzigen, gedrehten Hieb mehrere der Piraten traf und röchelnd zusammenbrechen ließ. Einen Augenblick lang hielt er inne, dann rannten die restlichen der Angreifer ein gehöriges Stück zurück. Sanji sah an sich herunter, erblickte das blutige Schwert in seiner Hand und fühlte etwas in sich aufsteigen, das er so noch nie gekannt hatte. Er fühlte sich so, wie Zoro sich immer gefühlt haben musste, wenn er gekämpft hatte. Wie Zoro... Für diesen winzigen Moment vergaß er völlig, was um ihn herum geschah - und genau das war sein Fehler. Sanji keuchte auf, als ihm die in den Rücken gerammte Eisenkugel die Luft aus den Lungen trieb und ihn haltlos nach vorne stürzen ließ. Schnell genug konnte er noch seine Hände vor sich werfen, um nicht einfach haltlos aufzuprallen, doch atmen konnte er trotzdem nicht. Mit aller Kraft versuchte er, seinen Brustkorb zu heben und ihn dazu zu bewegen, seine Lungen mit Luft zu füllen- doch so sehr der Blonde es auch wollte, es gelang ihm einfach nicht. Sobald er es versuchte, spürte er schon einen Schmerz, als hätten sich tausende von kleinen schneidenden Glasscherben in seinen Lungen gesammelt und würden sich mit drehenden Bewegungen weiter in das empfindliche Gewebe bohren. Alles, was seinen Mund verließ, war bloß ein klägliches und ungemein gequält klingendes Röcheln. Sterne tanzten vor seinen Augen. Wer auch immer das eben gewesen war, hatte sich wirklich nicht mit seinem Schlag zurückgehalten. Und ziemlich gut getroffen hatte der Angreifer des Blonden anscheinend auch. Als er seinen Kopf aus seiner nunmehr halb liegenden Position herumdrehte, sah er gleich, wer ihn da so unfair von hinten angegriffen hatte: Es war ein schwarzhaariger, schlanker Typ mit einer breiten Narbe über der Wange. Er wirbelte noch immer mit der schweren Kugel umher, mit der er Sanji eben getroffen hatte und grinste den Liegenden fies und herablassend an. „Bereit zu sterben, Blondi?“, fragte er mit einer kratzigen Stimme, die so klang, als würde man mit den Fingernägeln über eine Schiefertafel fahren. Im nächsten Augenblick spürte der Angesprochene dann auch schon wieder den nächsten Schlag in seinem Rücken. Irgendetwas knackte erbärmlich laut in Sanjis Körper und trieb ihm vor Schmerzen kurz die Tränen in die Augen. Er wollte aufschreien vor Pein, doch bekam er immer noch nicht genug Luft, um daran überhaupt auch nur denken zu können. Seine Sicht begann zu verschwimmen und dunkler zu werden, und er bekam kaum noch richtig mit was um ihn herum geschah. Zu atmen war eine schiere Qual und verursachte weiter diesen nie zuvor gefühlten, stechenden Schmerz in seiner Brust. Ihm wurde übel und er würgte, spuckte dunkles klebriges Blut auf den Boden. Verdammt noch mal, der Typ hatte anscheinend etwas zu gut getroffen!, fluchte er in Gedanken und versuchte, sich irgendwie aufzurappeln, was ihm aber nicht gelang. Sein Angreifer wollte sogar noch ein drittes Mal zuschlagen, Sanji konnte bereits hören, wie er gehässig lachte und seine Eisenkugel mit einem zischenden Geräusch durch die Luft sausen ließ. Soll das etwa mein letzter Augenblick sein? Wie erbärmlich! Andererseits... dachte er für einen Moment an Zoro. Seinen Zoro, den er in wenigen Augenblicken wieder sehen würde. Seinen Zoro, der auf der anderen Seite auf ihn wartete. Er schloss die Augen und erwartet den Aufprall. Irgendwie hatte er sich innerlich damit abgefunden, dass es nun vorbei war. Aufstehen konnte er nicht, sich wehren auch nicht. Viel zu sehr war er damit beschäftigt, sich selbst bei Bewusstsein zu halten und sich darauf zu konzentrieren, unter all den stechenden Schmerzen weiter zu atmen. Und er freute sich auch ein wenig. Glücklich sterben, hatte Zoro einmal zu ihm gesagt, ist alles, was er wollte. Genau das war es, was Sanji jetzt tat- er würde glücklich sterben, mit dem Wissen, ihn wiederzusehen. Also erwartete er einfach den nächsten, vielleicht endgültigen tödlichen Schlag - doch er kam nicht. Stattdessen hörte der Blonde, wie die Kugel auf etwas metallisches stieß und mit großer Wucht wieder zurückgeschleudert wurde. Überrascht öffnete er seine Augen und drehte sich unter Schmerzen herum- und sah Nami, die halb gebeugt über ihm stand und mit ihrem Kampfstab, den sie von Lysop bekommen hatte, die Kugel davon abhielt, auf den Blondschopf nieder zu sausen. „Nami...“, flüsterte er kaum hörbar, doch sie reagierte. „Verdammt, Sanji! Steh auf! Du kannst doch nicht einfach so sterben! Ich schaff das hier nicht ohne dich!“ Wie um ihre Worte zu bestätigen, riss der Schwarzhaarige seine Waffe zurück und versuchte, mit ihr nun nicht mehr Sanjis, sondern den Schädel der Rothaarigen einzuschlagen. Ehe die Kugel niedersausen konnte, ehe der Angreifer überhaupt verstand, was geschehen war, flog sie in weitem Kreis davon. Was dann als nächstes geschah, ließ Namis Mund vor Staunen einfach offen stehen und sie alles um sich herum für einen Moment schlicht und einfach vergessen. Der eben noch am Boden liegende, schwer verwundete Koch stand vor ihr, hatte den Gegner mit einem einzigen Tritt entwaffnet und das Schwert, das er einem anderen Gegener entrissen hatte, so vorgestoßen, dass dem Schwarzhaarigen vermutlich ert gar nicht bewusst war, was da geschah. Das allein erstaunte sie schon, aber das, was sie auf Sanjis Gesicht las, erstaunte sie bei Weitem noch mehr- er sah grinsend und mit einer seltsamen, fast schon erschreckenden Art von Genugtuung zu, wie der leblose Körper schließlich mit einem dumpfen Aufprall ungehalten zu Boden fiel. „Was....?“, keuchte sie mit einer Mischung aus Entsetzen und Überraschung. Das, was sie da eben gesehen hatte, hatte sie mehr an eine ganz andere Person erinnert als an die, die dort vor ihr stand. Der Kampfstil war der von Zoro. „Sanji?“, flüsterte sie, als er sich immer noch nicht regte. „Mh? Was denn...“, meinte er, wandte sich um- doch das war ein Fehler gewesen. Anstatt den Satz zu beenden, spürte er nur den kupfernen Geschmack, der ihm in die Kehle stieg, und spuckte wieder einen Schwall dunklen Blutes. Auch merkte er, wie ihn seine Kräfte langsam aber sicher zu verlassen drohten. Seine Beine konnte er im Grunde genommen kaum noch spüren und sein Rücken schmerzte wie die Hölle selbst. Was immer da in seinem Körper auch knirschte, es musste irgendetwas Wichtiges gewesen sein, bevor es zerbrochen war. Doch es war ihm egal. Aus welchem Grund auch immer, eigentlich empfand er den Schmerz gar nicht so, wie er ihn vermutlich spüren sollt- und vielleicht auch wollte. Der Sanji, der hier stand, hatte wenig mit dem munteren Koch gemein, der er früher einmal gewesen war, das wusste Nami allein bei seinem Anblick. Der Mann, der hier vor ihr stand, war nicht weniger als eine Killermaschine, ein Kämpfer, der den Tod des Gegners über sein eigenes Leben stellte. Auch Sanji war sich dessen bewusst- und er wusste auch, warum das so war. Er würde sich nicht selbst umbringen, um im Tode wieder mit Zoro vereint sein zu könen- aber es machte ihm nichts aus, wenn es einer seiner Angreifer für ihn tat- durchaus nicht. Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als er ein ungemein lautes, splitterndes Geräusch hörte. Er drehte den Kopf ruckartig herum, ignorierte die Schmerzen, die diese doch so kleine Bewegung verursachte und versuchte, das Geschehen mit seinen vor Erschöpfung trüben Augen zu fixieren. Was er und Nami dann jedoch erblickten, ließ ihnen regelrecht das Blut in ihren Adern gefrieren. Es war Ruffy. Er war von jemandem direkt durch die meterdicken Baumstämme geschleudert worden, und dieser jemand beugte sich nun dunkel lachend über ihn. Wer auch immer der Typ war, er war riesig, ein wahrer Koloss, und hatte obendrein auch noch eine unheimlich riesige Waffe in den Pranken. Ruffy entdeckte sie und schrie laut auf. „Verschwindet!“ Im nächsten Moment sauste die Waffe seines Gegners auch schon wieder auf den Strohhut hinab, der sich keuchend mit einem Sprung zur Seite rettete. „Verdammt, Sanji! Bring Nami hier weg!“, schrie sein Käpt’n wieder, und dieses Mal drangen seine Worte auch zu dem Blonden hindurch. „Lauf.“, sagte er leise zu Nami, die ihn erst verwirrt ansah und dann plötzlich verstand. Bevor sie aber noch etwas sagen konnte, war der Blonde auch schon nach vorne gestürmt- direkt auf Ruffy und seinen Gegener zu. „SANJI!“, schrie sie ihm noch nach, doch dieser reagierte nicht. Der Angreifer aber hatte sie gehört, doch seine Reaktion kam zu spät. Mit einem lauten Brüllen warf sich der Blonde gegen den Riesen, brachte ihn ins stolpern und schob ihn so ein Stück von Ruffy weg, der sofort aufsprang und seinen Koch mit rieseigen Augen anstarrte. Dann aber legte sich auch seine Überraschung und er kam ihm zu Hilfe, indem er mit seinen Teufelskräften den Gegner immer weiter weg trieb. „Gegen mich kommt ihr eh nicht an!“, lachte ihr Gegener plötzlich- und fing sich noch ein paar Schläge des Gummimenschen ein. „Lach ruhig, Hephaisto!“, gab Ruffy zurück und trieb ihn dabei immer weiter von Sanji fort. Hephaisto? Irgendwie kam dem Blonden der Name bekannt vor... Es dauerte auch nur kurz, dann erinnerte er sich wieder. Hephaisto war der Anführer der Piratengruppe, die vor Kurzem eine ganze Stadt abgebrannt hatten, nur weil sie keinen Wein bekommen hatten. Es hatte in der Zeitung gestanden, die Nami immer wieder las. Das also war der Typ. Es reichte gerade noch für diese Erkenntnis, als er etwas sah, was ihm den Atem stocken ließ. Obwohl Ruffy die Zeit über ihm überlegen erschienen war, hatte der andere es doch irgendwie geschafft und seine Waffe auf den Strohhut gelenkt. Mit einem lauten Krachen prallte das Monster einer Waffe auf Ruffys Arm, was ihn nicht weiter gekümmert hätte- doch plötzlich schrie er auf. Das Metall, das so harmlos gewirkt hatte, wurde schlagartig rot und Sanji begriff, dass das, was Hephaisto in seinen Händen hielt, einem tödlichen Feuerwerfer glich. Selbst Ruffy konnte den Schmerzen, verbrannt zu werden, nicht wiederstehen und stolperte angeschlagen mehrere Schritte zurück. „Ruffy!“, brüllte er und sprang auf ihn zu, ducke sich unter der heran nahenden Feuerbrunst hinweg und beugte sich zu seinem Käpt’n, der ihn aber nur nickend ansah. „Geht schon.“ Das das nicht unbedingt der Wahrheit entsprach, konnte er allein schon in den dunklen Augen seines Käpt’ns erkennen, doch er schwieg. Statt dessen drehte er sich um und wollte wieder auf den Riesen zu, aber Ruffy hielt ihn zurück. „Lass mich... noch ein letztes Mal.“ Dann stürmte er vor und ging so rapide gegen Hephaisto vor, dass dieser mehrere Male einem Sturz nah war. Mit einem letzten Schlag entwaffnete der Stohhut seinen Gegner, verbrannte sich dabei aber so heftig, dass er einknickte und sich die schmerzende Brust hielt. Darin sah Sanji seine Chance. Er sprang vor, drehte sich halb in der Bewegung und kam wie ein Geschoss auf Hephaisto zu, ehe er ihm so heftig gegen den Hals trat, dass es hörbar knackte. Tot sank er vor ihren Augen zusammen. Dass dabei nur noch ein paar mehr seiner Knochen zu brechen schienen, störte Sanji im Moment des Angriffes selbst nicht, doch als alles vorbei war, traf ihn dann der Schmerz wie ein unbarmherzig geschwungener Eisenhammer vom Donnergott Thor persönlich. „Urgh....!“ Ein stöhnender Laut kam noch über seine Lippen, als er in die Knie sank und sich abstützen musste, um nicht vollends zu Boden zu sinken. Er fasste sich an seine Brust und sank schwer und mit einem dumpfen Laut zurück, ehe er den Boden berührte. Das Glas in seinen Lungen meldete sich wieder und verursachte ihm kaum noch zu ertragende Schmerzen, die er aus eigener Kraft einfach nicht tilgen konnte. Er zitterte wie noch nie zuvor, und obendrein schien sein Körper ihm nicht mehr gehorchen zu wollen. Verdammt noch mal, konnte mein Körper denn nicht mehr aushalten? War ich denn wirklich so verdammt schwach?, dachte er, als sein Kopf zur Seite rollte und er Ruffy sah, der auf ihn zu stürmte und irgendetwas schrie, was er aber beim besten Willen nicht verstehen konnte. „Jetzt... seh ich ihn doch wieder... Zoro....“, keuchte er noch gurgelnd und spuckte warmes, nach Kupfer schmeckendes Blut zu dem jungen Käpt’n, bevor ihm schwarz vor Augen wurde, seine Sinne ihn verließen und er endlich in eine gnädige und alles umhüllende Ohnmacht entlassen wurde. Kapitel 40: True Love --------------------- Titel: Go away… Kapitel: 40. True Love Pairing: ??? D: --- Danke für die Kommis! Und sorry, dass ich euch/ Sanji so leiden lass... aber sonst wärs doch langweilig! >.< Kapitel 40 Er wusste nicht wie, er wusste auch nicht wann, aber irgendwo zwischen diesem dunklen Abgrund aus Bewusstlosigkeit und dem sehr verlockendem Ruf des Todes hatte man ihn anscheinend zurück zu Lamb gebracht. Er hatte dem Ruf widerstanden und war wieder in die Welt der Wachen und Lebenden zurückgekehrt - oh wie sehr er das bereute. Alles schmerzte, als er sein Bewusstsein wiedererlangte, sein Körper war ein einziges tobendes Feuer aus Pein. Mühsam versuchte er sich zu bewegen, unterließ es aber sofort, als der rasende Schmerz über seinen Körper einbrach. „Argh...“, stöhnte er leise auf. Sofort wurde ihm wieder schwarz vor Augen, doch dieses Mal hielt er sich zurück, der Versuchung nachzugeben und die offene Einladung der Bewusstlosigkeit anzunehmen.. Statt dessen hielt er die Augen offen und wartete, bis die Schwärze sich von alleine verzog und er wieder klar sehen konnte. „Wach?“ Im allerersten Moment hätte er beinahe aufgeschrien. „Z... Zoro?“, fragte er mit kratzender Stimme und drehte leicht den Kopf. Wie konnte das sein? Er war doch vor seinen Augen gefallen- und die Schlucht hatte ihn in ihrer Dunkelheit empfangen. Er konnte nicht leben! „He, Sanji!“ Er spürte nur den Hauch einer Bewegung, dann eine Hand, die sich auf seine Schulter gelegt hatte. „Erkennst du mich?“ Einen Moment lang schloss der Blonde wieder die Augen, und als er sie öffnete, war der Spuk vorbei. Vor ihm stand Ruffy und sah ihn besorgt an. „Moin, Käpt’n.“, brachte er leise hervor. „Hallo, Sanji. Wie geht es dir?“ Kurz lauschte der Verletzte in sich hinein- da waren mehr als ein paar Rippen geprellt, das spürte er- dann aber nickte er. „Geht schon wieder.“ Erleichtert atmete Ruffy auf. „Wir haben uns Sorgen gemacht.“ „Warum? Ist ja nix passiert.“ „Du solltest ‚Nichts’ neu definieren.“, meinte der Strohhut und sah ihn weiter ein wenig besorgt an. „Du warst volle drei Wochen weg!“ Es wunderte den Blonden kein bisschen. Eigentlich hatte er geglaubt, er würde sterben, dann gehofft, er dürfte es, und sich schließlich damit abgefunden, dass er nicht durfte- doch die Wunden, die ihm zugefügt worden waren, waren heftiger gewesen, als er jetzt spüren konnte. Kein Wunder- er kurierte sich auch schon seit Wochen aus. „Wie geht’s den anderen?“, fragte er und Ruffy lächelte. „Sie sind alle fit. Kein Wunder; du hast die meisten der Gegner fast selbst erledigt, da blieb nich viel für uns übrig.“ Sanji grinste schief. „Hey, ich kann euch doch nicht imemr den ganzen Spaß allein überlassen!“ „Sanji!“, rief plötzlich eine Stimme dazwischen. Es war Nami, die Stimmen gehört hatte und nachgucken wollte. „Du bist wach!“ „Hi Nami.“ Verzweifelt starrte sie ihn an. „Mach das nie wieder!“, verlangte sie. „Wie kannst du dich beinahe abmurksen lassen?!“ „Ich leb ja noch.“ „Ja, aber nur ganz knapp!“ Dass er ohne ihr Eingreifen schon lange im Himmel oder der Hölle wäre, sprach keiner von ihnen aus. Sie wussten es auch so. „Sorry, Nami. Aber... ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Ich dachte, ich könne so... vielleicht...“ Er sprach nicht aus, was er dachte, aber die junge Frau konnte es sich denken. „Was? Dass du so schneller zu ihm kannst? Verdammt, Sanji! Wir brauchen dich hier!“ Er wusste, was sie damit sagen wollte, und nickte dankbar. „Kommt nicht wieder vor.“, versprach er, ehe er wieder die Augen schloss. „Sanji?“, fragte sie noch, doch er hörte sie schon nicht mehr. Als er wieder erwachte, war es taghell. Neben ihm stand Chopper und wechselte den Beutel mit der durchsichtigen Flüssigkeit aus, der mit einer Nadel an seinem Arm verbunden war. „Hi...“, krächtzte er und schluckte schwer. Sein Mund war völlig trocken. „Hallo, Sanji. Wie geht es dir?“ „Ganz gut, denke ich.“, gab er automatisch zurück. Und wirklich, er fühlte sich zwar noch schwach, doch hatte er keine Schmerzen mehr. Doch etwas war seltsam- und er wusste auch gleich, was. „Wie lange hab ich geschlafen?“ „Seit du das letzte Mal wach warst?“ Er nickte. „Vier Tage.“ Es wunderte den Blonden kein Wenig. Vorsichtig hob er die Arme, öffnete und schloss die Faust. Sie waren weitgehenst bandagiert- auch das wunderte ihn nicht. Als er sich aufsetzte, spürte er einen kleinen Stich in der Brust, ignorierte ihn aber geflissentlich und schwang die Beine aus dem Krankenbett. Er lag, wie vermutet, auf ihrer sogenannten ‚Krankenstation’, die Chopper extra hergerichtet hatte, nicht in seiner Hängematte in seinem Zimmer. Vorsichtig stand er auf und unterdrückte das Schwanken, das ihn befiel. „Ganze Leistung, Chopper. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich jemals wieder bewegen können würde.“ „Konntest du eine Zeit lang auch nicht.“, erwiederte dieser. „Deine Brust war ein einziges Wrack, und auch deine Beine waren stark in Mitleidenschaft gezogen. Ganz zu schweigen von den vielen Verbrennungen.“ Als Sanji in den Spiegel sah, bemerkte er erst den weißen Verband, der einen Großteil seines Gesichtes abdeckte. Er hob seine Hand, verharrte aber wenige Millimeter vor dem weißen Stoff, der ihm ein schon fast geisterhaftes Aussehen verlieh. „Wie schlimm...?“ „Du wirst vieleicht ein oder zwei Narben zurück behalten, aber mehr nicht.“ Erleichtert atmete er auf. Nicht, dass es ihm etwas ausgemacht hätte- aber es war doch irgendwie beruhigend zu wissen, dass keinerlei Kampfspuren zurück bleiben würden- und wenn, dann nur wenige. Vorsichtig versuchte er, den Rand des Verbandes, der einen Großteil seines Gesichts verdeckte, anzuheben, doch Chopper war schneller und verhinderte seine Absicht. „Lass den noch ein bisschen drauf.“, bat er den Blonden. „Es wird noch eine Weile dauern, bis das alles wieder verheilt ist.“ Gehorsam nickend ließ er die Hand wieder sinken. „Sehr schlimm?“ „Naja-„ „Sanji!“ Bevor der kleine Elch enden konnte, fiel ein roter Schopf um Sanjis Hals. „Du bist wieder wach!“ „Und er lebt auch noch- wenn du ihn nicht erwürgst!“, warf der Arzt ein. Sofort ließ Nami wieder lockerer, sah den jungen Koch prüfend an. Allem Anschein nach aber konnte sie sich vor Freude gar nicht zusammenreißen, auch wenn sie ihr bestes gab. „Wie geht es dir?“ Kurz lauschte Sanji in sich hinein, konnte aber bis auf ein paar schmerzliche Stiche nichts weiter feststellen. „Ganz gut soweit.“ „Ganz gut?“ Empört sah der Arzt ihn an. „Du bist mehr tot als lebendig!“ „Das war ich vor vier Tagen noch mehr.“ „Und vor zwei Wochen noch mehr.“, fügte die Navigatorin an. „Und jetzt bin ich wieder fit.“ „Ich fürchte, du musst das Wort „fit“ neu definieren, Sanji.“, meinte der Elch und runzelte die Stirn. „Unter fit versteh ich was anderes. Aber ich seh schon, du warst zu lange mit Zoro unterwegs-“ Er biss sich auf die Zunge, doch gesagt war gesagt. Sie alle bemerkten, wie Sanji zusammenzuckte, und Chopper senkte sofort den Blick. „Tschuldigung.“ Einen Moment noch rang der Blonde mit der Fasssung, dann aber sah er sie beide lächelnd an. „Keine Sorge, mir geht’s gut. Irgendwann musste ich mich sowieso damit abfinden.“ Chopper nickte nur, dann packte er seine Sachen und verließ eilig den Raum. „Irgendwann, ja.“, sagte Nami leise. „Aber ich glaube nicht, dass jetzt dieses Irgendwann ist.“ Damit sprach sie das aus, was der Blondschopf sowieso schon wusste und auch alle anderen der Crew dachten. „Es ist doch egal, ob heute oder Morgen.“, widersprach Sanji, doch seine Stimme zitterte leicht. „Du musst diese Maske nicht tragen, Sanji. Wenn einer das Recht hat, zu trauern, dann du. Schließlich wollte auch Zoro nur, dass es dir gut geht- deine Sicherheit, dein Leben.“ Für einen kurzen Augenblick dachte er an das, was in jener Nacht geschehen war- als er Kuina ein Versprechen gegeben hatte, das er nicht ganz hatte einhalten können. „Es tut mir alles so schrecklich Leid, Lorenor. Bitte, pass auf deinen Kleinen da gut auf.“ Mit einem Kopfnicken deutete sie auf Sanji, der sie verwundert ansah. „Und du, kleiner Koch, mach Lorenor glücklich. Versprochen?“ „Ja, das verspreche ich.“, versprach der Blonde ihr und nahm ihre Hand. „Lorenor...“ „Ich weiß. Es hätte ganz anders kommen können.“ Er beugte sich herunter, küsste sie kurz auf die Lippen. Als er sich wieder erhob, bemerkte Sanji eine leichte Blutspur auf seinen Lippen. Sie starb. „Ich liebe dich, Lorenor Zo...“ Ihre Stimme erstarb, ihr Kopf sank haltlos zurück. Das letzte Fünkchen Licht in ihren Augen war erloschen. „Ja. Ich weiß.“ „Du wusstest davon?“ „Ich wusste von allem.“ Einen Moment lang lächelte er, denn er verstand. Deshalb also... Sie hatte doch alles gewusst, und er war so rüde mit ihr umgegangen, obwohl sie doch die Einzige war, die ihn vielleicht wirklich verstehen konnte. „Er ist immer zu mir gekommen... er wusste ja nicht, mit wem er reden sollte, schließlich... kannte er außer Ruffy mich am Längsten und er wusste, dass er eher mit mir als mit unserem Käpt’n reden konnte.“ Sie machte eine Pause, legte eine Hand auf seinen Arm und setzte sich mit ihm auf das Krankenbett. „Er wusste nicht, was das war, was er da fühlte. Und als er sich sicher war, wusste er nicht, warum. Und wie er es dir sagen sollte. Obwohl... ich glaube, er hat am Anfang gar nicht bewusst wahrgenommen, was da war. Er fand dich interessant, wollte mehr von dir-“ Einen Momen sah sie ihn fragend an, und er grinste schief. Lächelnd fuhr sie fort. „Er liebte dich, Sanji. Er hat es mir einmal gesagt, als er ziemlich runter mit der Welt war. Irgendetwas hatte ihn angestresst, und er hatte sich mit einer Flasche Rum hinter mein Arbeitszimmer verzogen und geraucht.“ „Er... Er hat geraucht?!“, fragte der Blonde und sah sie mit offenem Mund an. „Ja.“, nickte sie. „Ein Päckchen deiner Zigaretten, die er in deinem Schrank gefunden hatte,“ Verblüfft sah er die junge Frau an. Das hatte er nicht gewusst, und wenn... dann hätte er ihm das vermutlich ganz schnell wieder abgewöhnt. Doch nun... Schnell schüttelte er den Kopf. Er wollte nicht darüber nachdenken, was gewesen wäre. „Er saß da und rauchte und sah in die Sterne und trank seinen Rum. Gott, damals hab ich wirklich geglaubt, ich könnte mich in ihn...“ Wieder unterbrach sie sich, räusperte sich und fuhr fort, als hätte sie nichts gesagt. „Er meinte ‚Hi, Nami. Wie geht’s?’ Und ich hab mich zu ihm gesetzt und wir sahen beide in die Sterne und dann sagte er ‚Ich glaube, ich liebe ihn. Nein, ich weiß es.’ In dem Moment war mir klar, was geschehen würde.“ Also hatte sie es tatsächlich gewusst. Und er hatte ihn, Sanji, doch länger als bisher angenommen geliebt. Am Liebsten wäre er gestorben, für seine verdammt Blindheit, die ihnen soviel Zeit genommen hatte. Und für seine Dummheit, nicht besser auf ihn aufgepasst zu haben. „Mach dir keinen Kopf.“, sagte sie und lächelte ihn an, während sie ihm leicht durch die blonde Mähne wuschelte. „Ich versteh dich, glaub mir. Und wenn du jemanden zum Reden brauchst, ich bin meistens in meinem Zimmer. Und jetzt hol ich dir was zu essen!“ Gerade als sie aufstehen wollte, hielt er sie am Arm fest. Verwundert über seine Reaktion, drehte sie sich noch einmal um und sah ihn fragend an. „Danke, Nami.“ Wieder lächelte sie warm. „Gern, Sanji.“ Dann verschwand sie. Kapitel 41: Alone ----------------- Titel: Go away… Kapitel: 41.Alone Pairing: ??? D: Wie immer- Charas gibt’s, Idee von mir, no money dafür (das reimt sich sogar!^^) Danke auch an die FreischalterInnen! Das geht mal wieder super schnell!^^ Kapitel 41 Es war später Vormittag. Seit zwei Tagen war Sanji wieder voll und ganz bei Bewusstsein, und seit heute kochte er auch wieder für die ganze Crew. Nami und Chopper hatten zwar noch protestiert, schließlich war er dennoch verletzt, doch Ruffy hatte sie alle lautstark überstimmt, und so stand der Blonde heute wieder hinterm Herd. Sie waren mittlerweile ein ganzes Stück von der Insel fort, auf der, wie Sanji erst gestern erfahren hatte, Robin und Ruffy gemeinsam einen neuen Hinweis auf das One Piece erhalten hatten, und fuhren nun in Richtung Posisland, eine riesige Insel weiter südlich. In ein bis zwei Tagen sollten sie dort auch ankommen- gut für Sanji, der die Reservekammer wieder auffüllen wollte, gut für Nami, die sich unbedingt neue Kleider für das viel wärmere Klima zulegen wollte, gut für Lysop, der noch neue Materialien für seine neusten Erfindungen brauchte, und auch Robin, die sich in den antiken Geschäften umsehen und Ruffy, der die örtlichen Kneipen testen wollte, sowie Chopper, dem das Verbandsmaterial ausgegangen war, schließlich war nicht nur der blonde Koch verletzt gewesen, kamen die Insel gelegen. „Land in Sicht!“ Der Schrei hallte über das Deck und drang auch unter Deck in die Küche zu Sanji, der verwundert den Kopf hob und sich eilig nach draußen wandte. Tatsächlich erkannte er schon, bevor er richtig aus der Tür getreten war, das Island, das sich weit den Horizont entlang streckte. „Wirst du ungenau, Nami?“, wandte er sich an die Navigatorin, die mit gerunzelter Stirn an der oberen Reling stand. „Eigentlich sollten wir frühestens Morgen früh in Sichtweite kommen.“, murmelte sie, hob dann aber die Schultern. „Ich werde gleich eine neue Karte zeichnen, dann passiert mir das nicht wieder.“ Und schon war sie wieder verschwunden. „Dann kommen wir gleich nach dem Essen an.“, vermutete Robin, und Sanji nickte. „Ich brauch nur noch ein paar Minuten, dann könnt ihr auch gleich zum Essen kommen.“ Ganz gegen Namis Vermutung kamen sie wirklich gegen Nachmittag in Posisland an. Ein riesiger Hafen an der Ostseite der Insel lud die Flying Lamb geradezu zum Ankern ein, sodass Nami sie geschickt zwischen den anderen Galeeren und Handelsschiffen hindurch manövrierte. Kaum war ihr Schiff fest angebunden, da sprang ihr Käpt’n auch schon mit einem gewaltigen Satz an Land und streckte sich ausgiebig. „Ah!“, seufzte er und grinste über beide Ohren. „Und jetzt hab ich Hunger!“ „Ruffy, du hast erst vor einer Stunde gegessen!“, empörte sich die junge Rothaarige, doch der Strohhut lachte nur. „Na und? Wir sind an Land, und wo Land ist, gibt’s auch genügend Fleisch!“ Und kurz darauf machte er sich auch auf den Weg und durchforstete die Stadt am Hafen, immer auf der Suche nach einer interessanten Absteige. „Na, dann gehen wir auch mal.“, meinte Chopper und zog mit Lysop ebenso los, um ihre Geschäfte zu erledigen. „Moment mal! Und wie machen wir das mit dem Übernachten?“, wollte die Navigatorin noch wissen, doch Lysop winkte nur ab. „Wir können uns ja erstmal heut Abend hier treffen, dann sehn wir weiter!“ „Gute Idee.“, stimmte Robin ihm zu. „Komm, Nami. Wir gehen shoppen.“ Gerade, als die beiden jungen Frauen von Bord gehen wollten, drehte Nami sich noch einmal um und sah zurück zu Sanji, der mit entrücktem Blick in die Ferne der Insel starrte. „Sanji...“ Bisher war er es immer gewesen, der irgendwie auf den Schwertkämpfer aufgepasst hatte; sie waren immer zu Zweit um die Häuser gezogen, waren gemeinsam was trinken und haben die Nachtwache zu Zweit absolviert. Aber jetzt... „Lass ihn uns mitnehmen.“, bat Nami leise ihre Freundin, die nur nickte. Schnell wandte sich die junge Frau wieder um, schwang sich über die Reling an Deck und lief auf den Blonden zu, nahm ihn am Arm und wollte ihn mit sich ziehen. „Komm mit uns, Sanji. Ich verspreche auch, dass du nichts tragen musst!“ „Nein, danke, Nami. Geht ihr nur zu zweit.“ Nami, die sich ziemlich sicher war, dass der Blondschopf jetzt vor allem Gesellschaft brauchte und besser nicht allein durch die Gegend laufen sollte, versuchte, sich nicht abschütteln zu lassen. „Wir brauchen jemanden, der uns beschützt- in so einer Großstadt ist doch ein junges Mädchen nicht mehr sicher, zwei schon gar nicht...“ Unter normalen Umständen wäre der Blonde schon von vorneherein mit ihnen gegangen, hätte angeboten, ihre Taschen zu tragen und sie mit Komplimenten nur so überhäuft- doch diese Art der Normalität würde wohl nie wieder einkehren. „Geht ihr zu zweit. Ich glaube eh nicht, dass euch jemand etwas antun könnte- und wenn doch, ruft einfach laut um Hilfe. In so einer großen Stadt gibt es mit Sicherheit ein Dutzend Leute, die euch beschützen. Ich... will ein wenig allein sein.“ „Bist du sicher?“ Die Sorge, die in ihrer Stimme mitschwang, entging dem Blonden keineswegs. Lächelnd legte er seine freie Hand auf die Ihre und drückte sie leicht. „Keine Sorge, mir geht es gut. Aber es ist... das erste Mal, dass ich alleine...“ „Sanji...“ „...alleine an einer Insel ankomme. Ich muss mich daran gewöhnen.“ „Wär das nicht leichter, wenn du mit uns gehen würdest?“ Wieder lächelte er und schüttelte den Kopf. „Nein. Das muss ich ganz alleine schaffen.“ Damit streifte er ihre Hand ab und deutete mit einem Kopfnicken in Nico Robins Richtung. „Sie wartet.“ Nami sah ihn noch einen Moment zweifelnd an, dann aber entschied sie sich dafür, dass es wohl das Beste wäre, ihn gewähren zu lassen, und lief zurück zu Robin. „Er will nicht mitkommen.“, stellte diese fest. „Nein.“ „Aber du denkst, wir sollten ihn nicht völlig aus den Augen lassen.“ Sie sprach der Navigatorin aus der Seele. „Ja; bevor er irgendeine Dummheit anstellt.“ Schließlich drehten sie sich, mit einem letzten Blick auf den vor sich hin träumenden Blonden, der immer noch an der Reling stand und in die Ferne sah, um und spazierten ins Stadtinnere der Hafenstadt. Sanji blieb allein zurück- was ihm, genau genommen, sogar wirklich ganz recht war. Er hatte nicht gelogen, als er erwähnte, er würde sich erst noch an die Tatsache, ab nun immer allein auf einer neuen Insel anzukommen, gewöhnen müssen. Aber er musste sich auch eingestehen, dass er nicht allein sein wollte- er wollte zu Zoro, wie jede einzelne Sekunde, die sie bereits trennte. Und er musste sich endlich daran gewöhnen, dass das so bleiben würde. Seufzend wandte er sich ab. Und nun, Chefkoch? Die kleine Stimme, die ihm in den letzten Tagen vor allem eins immer und immer wieder leise zugeflüstert hatte- nämlich dass der Mann, den er liebte, wegen ihm nicht hatte weiterleben können, schließlich war er zu spät gekommen beziehungsweise hatte ihn erst gar nicht aufgehalten- meldete sich zurück. Und das Einzige, was Sanji als Antwort gab, war ein Schulterzucken. Ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts. Dann drehte er sich wieder um, sah noch einmal an Land, ehe er ebenso über die Reling stieg und sich in entgegengesetzter Richtung, in die die anderen sich begeben hatten, vom Hafen entfernte. Es dauerte auch nicht allzu lange, und er verließ die menschenvolle Gegend und fand sich kurz darauf an einer Art Strand wieder. Die Wellen liefen über dem weißen Sand aus, das Rauschen klang wie eine leise Melodie, die zum Wind spielte, und die Blätter der Bäume und Palmen schwangen sacht auf und ab. Der Himmel verfärbte sich bereits leicht, auch wenn es noch eine Weile dauern würde, bis die Nacht einbrach. Ein wundervoller Nachmittag an einem phantastischen Strand- wäre er nicht allein gewesen. Nach ein paar Schritten entdeckte er einen halb im Sand vergrabenen alten Baumstamm, von dem nur noch einzelne Äste schräg in die Luft standen, und ließ sich auf diesem nieder. Langsam schloss er die Augen und lauschte, lauschte tief in sich hinein und in seine Umgebung, bis er plötzlich etwas zu spüren glaubte, das ihn schon seit längerer Zeit begleitete... „Hallo, Zoro.“ Er wusste nicht, ob der Schwertkämpfer ihn von dort, wo er sich nun befand, hören konnte; aber wenn es nur die leiseste Möglichkeit gab, wollte er sie nutzen. So saß er auf dem alten, mittlerweile von der Witterung geschwärzten Stamm und sah auf das weite, blaue Meer hinaus, während er sich das von der Seele redete, was ihn schon seit längerem belastete. „Sorry, dass ich wieder mal zu spät war. Ich wünschte, ich wäre es nicht gewesen.“ Natürlich bekam er keine Antwort; doch für einen Moment nahm der Wind ein wenig zu und zerzauste ihm die blonde Mähne. „Wenn ich könnte, würde ich es rückgängig machen. Es... ich vermiss dich.“ Seine Stimme wurde immer leise, bis sie kaum mehr als der wispernde Hauch eines Flüsterns war. Seine Fassung, die er solange während der Fahrt auf der Flying Lamb hatte aufrecht erhalten können, hatte er längst verloren. Stumm rannen Tränen über sein Gesicht, doch er machte keinerlei Anstalten, sie wegzuwischen. Was er nicht bemerkte, waren die beiden jungen Frauen, die ihn aus einigen Metern Abstand besorgt musterten. „Es nimmt ihn mehr mit, als er zugeben will.“ „Oder kann.“, warf Robin ein, ehe sie nickte. „Aber du hast recht. Er quält sich damit, nur, damit er es nicht uns sagen muss.“ „Dabei könnten wir ihm beistehen!“ „Ich glaube nicht, dass er das will.“ „Ach Sanji...“, seufzte Nami und schüttelte den Kopf. „Wir hätten euch niemals fahren lassen dürfen; dann wäre das Alles vielleicht nie passiert.“ Während Nami und Robin ihn noch aus sicherer Entfernung im Auge behielten, stand der Blonde plötzlich auf und wandte sich dem rauschenden Wasser zu. „Wieso hast du mich nicht zu dir kommen lassen, auf der Insel? Chopper sagte, ich wäre mehr tot als lebendig gewesen... ich war so nah bei dir! Lass mich doch endlich zu dir...“, sagte er leise- und lief einfach los. Ehe eine der beiden Frauen auch nur begriff, was ihr Blondschopf vorhatte, hatte dieser auch schon das Wasser erreicht und marschierte geradewegs, ohne seine Schuhe oder Kleider auszuziehen, in das stahlblaue Meer hinein. „Was..?!“, fragte Robin überrascht, doch Nami hatte bereits reagiert und rannte mit wehenden Haaren auf ihn zu. „SANJI!“ Doch dieser hörte sie nicht. Direkt vor sich erkannte er, wenn auch seltsam durchscheinend, Zoro. Er winkte, lachte und streckte die Arme nach ihm aus, sodass er eigentlich nur ein paar Schritte machen musste, um ihn endlich wieder in seine Arme schließen zu können. Dass er ihn gar nicht sah, sondern vielmehr das, was er erwartete, wenn er starb, war ihm vollauf bewusst- ebenso wie das, was er tat. Er wollte nicht mehr, hatte genug von dieser Welt, die ihm nie wieder etwas würde bieten können. Warum also noch warten? „Zoro...“, flüsterte er, stapfte weiterhin tiefer ins Wasser. Mittlerweile waren seine Hosen fast bis zu den Knien durchweicht, seine Schuhe sanken mit jedem Schritt tiefer in den sandigen Meeresboden ein. „Warte auf mich...“ „Sanji!“ Wieder bemerkte sie keinerlei Reaktion von ihm, doch gerade, als Nami ihn endlich erreicht zu haben schien, breiteten sich mehrere Arme um Sanjis Körper aus und hinderten ihn daran, weiterzugehen- hätten sie zumindest, wenn er nicht so verbissen dagegen angekämpft hätte. Schneller, als es Robin recht war, befreite er sich aus ihrem Klammergriff soweit, dass er, wenn auch nur noch mit Mühe, weitergehen konnte. Doch dafür war Nami endlich bei ihm und schlang ihre Arme von hinten um ihn. „Sanji! Gott, bleib stehen!“ „Lass nur, Nami. Is besser so.“ „Sanji!“, schrie sie ihn an. Doch in seinen Augen erkannte sie nichts außer dem tiefen Schmerz, der sein Innerstes in millionstel kleinster Fetzen zerriss, und die Resignation, die sich wie ein Lauffeuer in ihm ausbreitete. „Bleib hier!“, versuchte sie es ein weiteres Mal, doch wieder erfolglos. Vermutlich wäre er einfach weiter gegangen, hätte sich tief in die blauen Wellen gestürzt und hätte versucht, nie wieder aufzutauchen; wenn Robin nicht plötzlich vor ihm aufgetaucht wäre und ihm eine schallende Ohrfeige verpasst hätte. „Komm zu dir!“, meinte sie nur und setzte zu einem weiteren Schlag an, der den ersten vermutlich um einiges an Stärke überboten hätte, doch der Blonde hob nur müde den Kopf und sah sie an. Und ehe sie etwas tun konnte, verwandelte sich sein Blick zu Eis und er preschte mit so einer Kraft und Geschwindigkeit nach vorne, dass sie beide ihn nicht mehr zu halten vermochten. „SANJI!“ Es war nur ein dumpfer Laut, der von den tosenden Wellen verschluckt wurde. Doch die Wirkung blieb keineswegs aus. Einen Moment lang strauchelte der junge Koch, stürzte beinahe nach vorne, doch sowohl Robin als auch Nami fingen ihn auf und zogen ihn schnell mit sich zurück zum Strand. Kaum, dass sie ihn auf den weißen Sand nieder ließen, ließ auch die kurzweilige Betäubung durch Namis Schlag mit ihrem Stab auf seinen Schädel nach und er versuchte, wieder aufzuspringen und zurück ins Wasser zu laufen. Die beiden jungen Frauen wussten das zu verhindern. „Lasst mich los!“, keuchte er, versuchte, irgendwie auf die Beine zu kommen, doch die Navigatorin und die Kämpferin kannten keine Gnade. „Sanji, beruhig dich!“, sagte die Rothaarige und versuchte, die in wilden Strähnen in sein Gesicht hängenden Haare zurück zu streichen- das jedoch ohne jeglichen Erfolg. Der Blonde wehrte sich verbissen, trat und schlug um sich und wäre vermutlich auch getürmt, wenn er nicht verletzt und gegen die beiden Crewmitglieder gleichzeitig sich hätte zur Wehr setzen müssen. So hatte er nicht die geringste Chance, was ihm auch plötzlich schmerzlich bewusst wurde. Noch ein letztes Mal bäumte er sich in dem fesselnden Griff auf, riss den Kopf zurück in den Nacken und stieß einen so schauerlichen Schrei aus, dass es den beiden anderen eiskalt den Rücken herunter lief. „ZORO!“ Kapitel 42: Die Entscheidung ---------------------------- Titel: Go away… Kapitel: 42. Die Entscheidung Pairing: ??? D: like the first…. Kapitel 42 Seit geschlagenen fünfzehn Minuten schon lag der Blonde zusammen gekauert zwischen Robin und Nami, die ihn bereits kurz nachdem er zusammen gebrochen war, wieder losgelassen hatten. Seitdem lag er still da, rührte sich nicht, gab keinen Laut mehr von sich. Sie hatten etwas erlebt, das in Worte zu fassen für sie unmöglich war- wieso nur hatte niemand der Crew bemerkt, wie beschissen es Sanji wirklich ging? War es erst nötig gewesen, dass er eine solche Dummheit zu begehen drohte, ehe es ihnen auffiel? Einerseits schämten sie sich beide dafür, nicht schon längst erkannt zu haben, was doch eigentlich offensichtlich war; andererseits wollten sie jetzt nur noch eins: für den Freund da sein, denn er brauchte sie jetzt wirklich. Gerade, als Robin sich zu ihm herunterbeugen wollte, kam Nami ihr zuvor und streckte ihre Hand nach dem blonden Haar aus. So heftig, wie er unter ihrer Berühung zusammen zuckte, hätte man davon ausgehen können, sie hätte ihm eine saftige Ohrfeige verpasst. Erschrocken zog sie die Hand wieder zurück, auch wenn sie wusste, dass sie etwas tun mussten. Schließlich war es doch Robin, die letztendlich die Initiative ergriff. „Es tut uns so Leid, Sanji.“, flüsterte sie und legte beruhigend ihre Hand auf seine Schulter. Wieder zuckte er zusammen, doch dieses Mal nahm sie nicht die Hand zurück. „Wir wussten nicht, wie... schlimm es für dich ist.“ Noch immer rührte er sich nicht, vergrub weiterhin sein Gesicht in seinen angezogenen Armen, doch dann streckte er plötzlich seine Beine ein wenig aus, sodass er sich aufsetzen konnte. Das, was unter seinen Armen zum Vorschein kam, war genau das, was sie beide erwartet hatten, auch wenn sie es niemals für möglich gehalten hätten. Sanjis Augen waren rot und geschwollen von den vielen Tränen, seine Hände zitterten und seine Haare hingen ihm in wilden, verklebten Strähnen ins Gesicht. Keiner von ihnen beiden hätte jemals geglaubt, den Koch in einer solchen Situation anzutreffen; und doch war genau das geschehen. „Wir sind für dich da.“, fügte Nami leise an und zog ihn zu sich in ihre Arme. Robin legte die Ihrigen von der anderen Seite um den leicht zitternden Körper des Blonden, der noch immer krampfhaft versuchte, die Kontrolle wieder über seinen Körper zu erlangen- und hatte auch am Ende Erfolg. Nach ein paar weiteren Minuten hatte er sich soweit beruhigt, dass er sich vorsichtig aus ihrer beider Umarmung lösen konnte und wischte sich mit dem Ärmel über das tränenverschmierte Gesicht. Fast augenblicklich verschwand der Ausdruck von Schwäche, nur die leichte Rötung seiner Augen verriet, dass er soeben noch Tränen vergossen hatte. „Sorry.“, sagte er leise, doch die beiden Frauen schüttelten nur den Kopf. „Uns tut es Leid; dass wir nicht früher erkannt haben, was wirklich in dir vorgeht.“, sagte Nami und drückte leicht seine Schulter. Doch Sanji nahm ihre Worte kaum noch wahr. War es denn zuviel verlangt? Er wollte nicht mehr, ganz einfach, und das Einzige, wonach er sich sehnte, war zu Zoro zu kommen- auch wenn dies sein Tod bedeuten sollte. Doch aus irgendeinem Grund war ihm sein Wunsch nicht gegönnt; egal, was er versuchte, es gelang ihm nicht. Seufzend fuhr er sich noch einmal über das Gesicht, dann stand er auf. Sofort waren die beiden Frauen neben ihm, aus Angst, er könne einfach wieder so nach vorne in die Wellen stürzen, doch er hatte nichts dergleichen vor. Statt dessen wandte er sich ab und ging langsam den Strand entlang. Nami und Robin folgten ihm schweigend. Der Himmel war bereits rot geworden, die Dämmerung bereitete alles für Nacht vor. Doch das kümmerte den Blonden nicht, er lief einfach weiter, wie in Trance, und wartete die Nacht ab- nur um dann den nächsten Tag, die nächste Nacht und wieder den nächsten Tag abzuwarten, solange, bis er endlich von der Zeit geschlagen wurde und sterben konnte. „Was geht nur in ihm vor?“ Nami hob nur die Schultern, nicht wissend, was sie darauf antworten sollte. „Glaubst du, er wird es wieder versuchen?“ „Was? Sich umzubringen?“, hakte sie nach, sah aber weiterhin zu dem langsam weiterlaufenden Koch. „Ja.“ „Ich weiß nicht, vielleicht.“, antwortete die Navigatorin wahrheitsgemäß. „Ich kann ihn nicht mehr einschätzen. Das, was da zwischen ihm und Zoro abgelaufen ist, und das, was mit ihm geschehen ist, hat Sanji verändert. Ich kenne ihn so nicht.“ Robin nickte. „Ich weiß, was du meinst.“ Wieder verfielen sie in Schweigen. Sanji bemerkte ihr Geflüster, doch es war ihm egal; sollten sie reden, es kümmerte ihn nicht. Schließlich wusste er, dass sie es nur gut meinten. Doch wenn sie an seinem Verstand zweifelten, dann nur zu recht- er selbst wusste ja nicht einmal, was in seinem Kopf vor sich ging. Doch er wusste, dass sich etwas ändern musste. Er wusste auch, dass er einiges tun konnte, doch bisher war ihm noch nichts in den Sinn gekommen, von dem er hätte behaupten können, er würde es tun wollen. Vor ihnen tauchten die ersten Häuser der Hafenstadt auf. Ein paar junge Männer liefen lachend auf ein größeres Schiff zu, schwangen sich über die Reling und liefen aus- und in diesem Moment wusste er, was er tun wollte. Abrupt blieb er stehen. Auch die beiden jungen Frauen kamen nur noch wenige Schritte weiter, ehe sie innehielten. „Was ist denn?“, wollte Nami wissen, und Sanji antwortete, ohne sich um zu drehen. „Ich weiß endlich, was ich tun muss.“ Ohne ein weiteres Wort marschierte er weiter, tiefer in die Häuserreihen, und die Navigatorin und die Kämpferin folgten ihm mit fragenden Blicken. Als er dann in eine Post abbog, sahen sie sich erst verwirrt an, beschlossen dann aber, vor dem Geschäft auf ihn zu warten. Es vergingen auch keine fünf Minuten, und er kam wieder heraus- in der Hand mehrere Briefumschläge und Bögen Papier, sowie einer Feder und einem kleinen Tintenfass. „Du willst Briefe schreiben?“, fragte Robin verdutzt. „Ja.“ „An wen?“ Ohne zu antworten, setzte sich der Blonde auf eine Bank, die im Schatten eines Baumes inmitten der Straße stand. Sofort begann er, mit der Feder in die Tinte einzutauchen und in seiner geschwungenen Handschrift, die erstaunlich gut aussah und niemals einem Mann zugeschrieben worden wäre, Zeile an Zeile auf dem Papier zu verfassen. Robin zögerte noch, doch Nami stellte sich direkt neben ihn und las, was er schrieb. Kaum hatte er geendet und ein geschwungenes ‚Sanji’ darunter gesetzt, faltete er den Brief auch schon und steckte ihn in den Umschlag. So verfuhr er mit sechs weiteren Briefen, ehe er sie allesamt aufnahm und zurück in das Postgeschäft ging. Als er wieder herauskam, sah er entschlossen aus; die Umschläge hatte er abgegeben. „Und das war jetzt... was?“, versuchte es die Violetthaarige wieder. Diesmal reagierte er und sah sie lange schweigend an, ehe er die Stille brach. „Ich muss euch für kurze Zeit wieder verlassen. Keine Sorge,“, hob er beschwichtigend die Hände, als sowohl Nami als auch Robin alarmiert hochfuhren. „Ich muss etwas erledigen, danach komme ich wieder.“ „Wo willst du hin?“, forderte Robin eineAntwort. Zögernd sah er die beiden Frauen an, ehe sich Sanji ein Herz fasste und beschloss, die Wahrheit zu sagen- alles andere hätte bei ihnen vermutlich auch nicht gewirkt. „Ich muss nach Silver Island.“ Verwundert stutzte die Navigatorin. „Silver... Island?“ Sie wussten alle drei, was sich dort befand- und auch, was geschehen war, als sie das letzte Mal dort gewesen waren. Was sollte der Blondschopf also dort wollen? Sie konnte ihm nicht folgen. „Ja.“, bestätigte er. „Nach Silver Island.“ „Warum?“ „Ich... werde mich dort mit jemandem treffen. Danach werden wir sehen, wie es weitergehen wird.“ Sie wussten nicht genau, was er meinte, doch waren klug genug, um nicht weiter nachzuhaken. Statt dessen sah Nami sich kurz um, ob sie jemanden der Crew auf Anhieb finden konnte, doch dem war nicht so. „Gut. Dann gib uns noch eine Stunde, dann können wir aufbrechen.“ Verwirrt starrte er sie an. „Wir?“ „Ja, wir. Oder hast du wirklich geglaubt, wir lassen dich alleine fahren?“ „Eigentlich schon.“ Kopfschüttelnd lächelte Nami. „Sanji, du hast eins noch nicht begriffen: wir sind nicht nur deine Crew, wir sind vor allem deine Freunde. Also zier dich nicht so, wir werden dich alle begleiten. Außerdem“, meinte sie noch und grinste verschmitzt. „Außerdem glaube ich, dass Ruffy ganz gerne auch mal wieder nach Silver Island wollen wird.“ Sie mussten lachen, als ihnen ihr letzter Besuch mit Ruffy einfiel- er hatte einiges dafür getan, dass man sie nicht mehr so schnell vergessen würde, wenn auch nur im positiven Sinne, wie schon so oft, seit sie gemeinsam zur See fuhren. Gemeinsam... Er schüttelte den Gedanken ab und lächelte. „Eine Stunde?“ „Ja.“ „Dann hab ich noch Zeit, die Vorräte aufzufüllen und nochmal zur Post zu gehen.“ „Noch mehr Briefe?“, fragte Robin ungläubig. Sanji nickte. „Noch circa zwanzig Stück.“ Grinsend verschwand er wieder in dem kleinen Geschäft mit der gelben Schnecke. Tatsächlich, was den Blonden aber nicht wunderte, trafen exakt eine Stunde später alle Crewmitglieder an der Flying Lamb an. Sie hatten alle ihre Einkäufe erledigen können- sogar Robin und Nami, die sich innerhalb einer Stunde so mit neuen Kleidungsstücken und Büchern, sowie alten Karten und neuen Accessoires eingedeckt hatten, dass Sanji bezweifelte, dass sie bei den meisten Dingen auch nur die Hälfte des Preises hatten zahlen müssen, denn sonst wäre ihr Budget der nächsten Wochen und Jahre vermutlich drauf gegangen- und standen nun abwartend an Deck, ehe Ruffy, nach kurzer Absprache mit dem blonden Koch, das verkündigte, was die anderen schon ahnten. „Anker lichten! Wir fahren nach Silver Island!“ Der Wind trug sie aus dem Hafen hinaus aufs Meer, und während die anderen sich unter Deck verzogen hatten, stand Sanji allein vorne an der Galleonsfigur und ließ den Wind seine Haare zerzausen, den Blick in die weite Ferne gerichtet. Silver Island... Eigentlich hatte es dort seinen Anfang genommen. Kapitel 43: Wo alles begann... ------------------------------ Titel: Go away… Kapitel: 43. Wo alles begann... Pairing: ??? D: *drop* Nochmal sorry an alle, die sich so große Hoffnung gemacht haben… *verneig* Tut mir Leid… Und danke an alle treuen LeserInnen und die super FreischalterInnen!^^ Ihr seid 1A!^^ Kapitel 43 Leicht dockte das Schiff an den steinernen Hafen an, ehe Lysop das Seil auffing und an der Lamb befestigte. Kaum, dass sie endlich still standen, war Ruffy auch schon mit einem gewaltigen Satz über die Reling an Land gesprungen- und hatte sich lachend zu ihnen umgedreht. „Endlich wieder da!“ Nach und nach kamen nun auch die anderen Crewmitglieder vom Schiff und sammelten sich im Kreis bei ihrem Käpt’n. Da jedoch außer Sanji und dem Strohhut selbst niemand genau wusste, warum sie eigentlich nach Silver Island gefahren waren, sahen die beiden jungen Frauen, der Elch und der Lügenbaron sie fragend an. „Und nun?“, brach Nami das Schweigen. „Was sollte sein?“, gab Sanji zurück. „Ich werde meine Angelegenheiten schnell klären, danach können wir gerne weiterfahren.“ „Deine Angelegenheiten?“, fragte nun Chopper, der Silver Island zwar kannte, sich aber nicht denken konnte, welchen Angelegenheiten der Blonde hier nachgehen sollte. „Ja; macht euch keine Sorgen, ich bin gegen Abend zurück.“ „Naja, eigentlich... dachte ich, wir könnten ein wenig länger bleiben.“, gab Nami zu, und auch Robin nickte- ganz zu Schweigen von Ruffy. „Genau! Wir waren schon ewig nicht mehr hier, da kommt es doch auf drei oder vier Tage länger hier auch nicht mehr an!“ Lächelnd sah der Koch seine Freunde an. Schließlich nickte er. „Dann sollten wir uns um Betten kümmern.“ „Das machen wir.“, meldete sich die junge Navigatorin sofort, und damit war auch dieses Thema erledigt. Keine fünf Minuten später hatten sie sich in alle Himmelsrichtungen verstreut. Sanji hatte ein ganz bestimmtes Ziel, das er nun mit sicheren Schritten ansteuerte. Hier und da sah er Veränderungen der Stadt, ein neues Haus, alles schön grün, ab und an neue Plätze, an denen sich zu früherer Zeit Häuser gesammelt hatten. Doch als er vor dem gewaltigen Gebäude mitten in der Stadt stehen blieb und blinzelnd, wegen der Sonne, am Portal hinauf sah, merkte er, dass es an sich fast keine Änderungen gab- es war fast alles genauso wie vor einem halben Jahr, als er das erste Mal dieses Gebäude betreten hatte- mit Zoro. „Nervös?“, fragte er ihn. „Wieso sollte ich?“ „Ich sehs dir an der Nasenspitze an.“ „Angeber.“ „Nö, Schwertkämpfer.“ Verunsichert betrat der Blonde die Tür, die ihm der andere aufhielt. „Bist du sicher, dass das geht?“ „Du wolltest doch mit!“ „Schon...“, gab Sanji zu. „Aber ich wusste ja nicht, wie’s werden würde!“ „So beängstigent?“ Lachend legte er eine Hand auf Sanjis Schulter. „Keine Sorge, ich pass schon auf dich auf.“ Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte der Koch wütend die Hand weggeschlagen und sich für diese eigentlich in seinem Sinne schon an Beleidigung grenzende Unverschämtheit mit ein paar heftigen Tritten revanchiert- heute aber funkelte er den anderen nur kurz an und ärgerte sich noch ein bisschen mehr, als er das freche Blitzen in den dunkelgrünen Augen bemerkte. „Hier bin ich Chef, also bestimme ich, wie’s dir ergeht.“ „Dich will man nicht als Feind.“ „Weil ich Chef bin?“ „Nein.“, widersprach Sanji. „Weil du tödlich sein kannst.“ Schulter zuckend grinste er wieder, ehe er ein wenig ernster wurde. „Da ist es.“, sagte er und wies mit einer Handbewegung auf das riesige Eichenportal, das sich vor ihnen erstreckte. „Denk bitte daran: du bist der Erste, der zu einer solchen Versammlung kommen darf, ohne zu uns zu gehören.“ „Schon klar.“, erwiderte Sanji und lächelte ihn an. „Wird schon schiefgehen.“ „Eben.“ Dann trat er vor, drückte die massive Klinke herunter und betrat vor Sanji den langen Gang, der sich vor ihnen erstreckte. Dieser führte zum eigentlichen Raum, doch Sanji vernahm jetzt schon das leise Gespräch mehrerer Personen. Was hatte ihn nur geritten, hier her zu kommen? Das grenzte schon an Selbstmord! „Keine Sorge, sie akzeptieren dich.“ Die Stimme seines Nebenmannes beruhigte ihn zwar bis zu einem gewissen Maße, aber er wusste doch, dass auch er unter Strom stand. Sie verletzten die Regeln, die zwar niemand aufgestellt, doch die allgemein bekannt waren- wenn auch unausgesprochen. Direkt vor ihm betrat sein Freund den Raum, und er hörte, wie alle Stühle, die sich im Raum befanden, nach hinten geschoben wurden. „Seid gegrüßt, Master.“ „Ihr könnt diesen höflichen Quatsch weglassen. Ihr wisst, wer ich bin; also lasst das.“ „Wenn du meinst.“, seufzte Falkenauge auf und setzte sich. Auch die anderen wollten es ihm gleich tun, als sie erkannten, dass noch eine Person den Gang entlang kam. Sofort blieb Andrej stehen. „Wer ist das?“, fragte er scharf. „Ein Freund von mir.“, antwortete der Master ruhig. „Wieso ist er hier?“, wollte nun auch Abu Dun wissen, der ebenfalls stehen geblieben war. Auch die anderen stellten sich wieder auf und musterten den Blonden unverholen. „Er ist kein Schwertkämpfer.“, stellte nach kurzer Zeit Ryuma fest. „Nein.“ „Wieso habt Ihr ihn mitgebracht? Er gehört nicht zu uns!“ Bisher hatte er ruhig geantwortet; doch das Misstrauen, das die anderen Sanji entgegen brachten, reizte ihn höllisch. „Er gehört zu mir.“, sagte er mit bedrohlich tiefer Stimme. „Und jetzt setzt euch.“ Der Blick den er ihnen dabei zuwarf, hätte eine heiße Quelle gefrieren lassen. Doch es half. Zögerlich ließen sich alle auf ihre Stühle sinken. Plötzlich erklang ein leises Lachen. Der Master musste sich nicht bemühen, um zu wissen, wer es war. „Was ist daran so komisch, Falkenauge?“ „Alles und nichts.“, antwortete dieser. „Nur bist du der Erste, der jemals einen Fremden mit in unseren Kreis gebracht hat.“ Ehe der Master etwas erwidern konnte, hob Falkenauge die Hand. „Lass mich erst aussprechen. Ich habe kein Problem damit, im Gegenteil; ich bewundere dein Handeln. Nur... was versprichst du dir davon, Lorenor Zoro?“ „Alles und nichts.“, erwiderte Zoro und lächelte. Zufrieden nickte der Erste der Sieben Samurai und stand wieder auf. Er spürte die Anspannung, die Zoro ausstrahlte, als er auf Sanji zuging, doch kaum, dass er dem Blonden die Hand reichte, fiel sie auch schon von ihrem Master ab. „Zoros Freunde sind auch meine Freunde. Willkommen bei den Sieben Samurai, Sanji.“ „Danke.“, sagte dieser erleichtert. Er hatte Falkenauge kennen gelernt, als er und Zoro schon das erste Mal gegeneinander gekämpft hatten. Und er hatte ihn auch gefürchtet- es gehörte einiges dazu, Zoro zu besiegen. Doch seit sein Kamerad der Beste Schwertkämpfer der Welt war, musste er sich vor keinem der anderen Samurai mehr fürchten- er war ihr Master, Zoro konnte über sie frei bestimmen; obwohl sie an sich tun und lassen konnten, was sie wollten, hielten sie sich immer an die Anweisungen des Grünhaarigen, so hatten sie es geschworen, als sie in die Gruppe der Sieben Samurai aufgenommen wurden. Kaum, dass Falkenauge wieder saß, schob einer der anderen Samurai, Ryuma, wenn Sanji nicht alles täuschte, einen weiteren Stuhl an den Tisch und verbeugte sich knapp vor Zoro. Dieser nickte nur- der Blonde sah seinen Freund mit großem Respekt an. Das also war es, was er bisher immer nur von Außenstehenden gehört hatte. Ein Blinzeln des Masters und die anderen taten, was er wollte. Ein Blick von Zoro genügte, um ein Todesurteil zu fällen. Nur dass Sanji um einiges besser wusste, dass der Schwertkämpfer das alles gar nicht nötig hätte. Er hatte von einem Vorfall gehört, bei dem die Sieben Samurai mit Zoro gemeinsam durch eine Stadt gezogen waren, als Bergräuber in diese kamen und den Menschen dort das Leben schwer machten. Sie wussten nicht, wer diese Sieben waren, die hinter dem Grünhaarigen standen- doch es war nur ein leichtes Nicken des Schwertkämpfers gewesen, und seine Gefolgsleute hatten sich um den Abschaum gekümmert. Es war niemand getötet worden- sie waren alle gut genug, um ihre Gegener auszuschalten, ohne sie zu töten- doch einer der Räuber packte ein kleines Mädchen, das sich hinter einer Hausecke versteckt gehalten hatte. Noch bevor Zoro reagierte, hatten bereits alle Samurai ihre Schwerter gezogen- doch Zoro schüttelte leicht einmal den Kopf. Sofort verschwanden die Klingen wieder- und eine Sekunde später lag der Kopf des Räubers vor Zoros Füßen, während er die Kleine auf den Armen hielt. Zoro brauchte keine sieben Wachhunde, die für ihn kämpften. Er selbst stand meist in erster Front. Und meistens waren sie auch in alle Himmelsrichtungen verteilt, sodass sie einander gar nicht erst in die Quere kommen konnten. Aber nur ein Pfiff und sie standen alle hinter ihm. Der Respekt seinem Freund gegenüber war riesig. So setzte sich Sanji neben Zoro auf den freien Platz und betrachtete die anderen Schwertkämpfer reihum. Einige von ihnen waren ihm bekannt- Falkenauge, Andrej und auch Owl, ein junger Schwertkämpfer mit weiß glänzenden kurzen Haaren- doch die meisten kannte er nur von ehemaligen Steckbriefen, die jedoch allesamt zurück gezogen worden waren, als sie die Vereinigung der Sieben Samurai gebildet hatten. Und, was ihm auch auf den ersten Blick auffiel: jeder der Kämpfer trug seine Waffe so, dass sie einem nichtkämpfenden Bürger niemals bemerkt worden wäre- und doch war sie gleich griffbereit. Diese Vereinigung von jungen Männern war eine Gruppe der stärksten Kämpfer der Welt- den acht besten Schwertkämpfern, und das sah man auch. „Dann kommen wir nun zum Grund unseres Treffens.“, begann Zoro, und so leitete er immer diese ‚Treffen’ ein, jedesmal, wenn er nach Silver Island gekommen war. War., dachte Sanji und ließ den Kopf wieder sinken. So würde es wohl nie wieder werden. Doch er versuchte, den Gedanken zu verdrängen, und steig die breiten Treppen zu dem Protal hinauf, um kurz darauf in die nur spärlich erhellten Vorhalle zu gelangen. Ab heute würde er das wohl öfter machen. Die hohen Fenster des Raumes ließen nur wenig Licht herein, doch es genügte dem Blonden. Er wusste ganz genau, wohin er gehen musste, und so wandte er sich gleich der steinernden Treppe zu, die weiter hinauf führte. Langsam ging er hinauf, hörte seine eigenen, leise klackernden Schritte auf dem harten Boden, die sich in den hohen Gewölben des Aufganges brachen, ehe sie von einem der langen Läufer, die in den oberen Gängen ausgelegt waren, verschluckt wurden. Kurz darauf betrat er eben jenen Raum, in dem er und Zoro bei ihrem ersten Treffen gewartet hatten. Alles war wie immer. Dort der Tisch, die beiden bequemen Sessel, der lange Schrank mit den vielen alten Büchern- Robin hätte sich hier vermutlich ewig verbarrikadiert und restlos alles gelesen, was sie hätte finden können- und auch die Karten und Bilder an den Wänden, die andere Schwertkämpfer zeigten, die es vor ihnen geschafft hatten, den Titel des Besten zu erreichen, und Abbildungen der Grandline schmückten immer noch die hölzernen Wände. Sanji ging langsam auf die Möbel zu, fuhr im Vorbeigehen wie zufällig mit den Fingerspitzen über das glatt polierte Holz des Tisches und blieb hinter einem der Sessel stehen, die Hände auf die Rückenlehne gestützt. „Hier hat alles angefangen.“, sagte er leise und legte den Kopf auf seine mittlerweile auf der Lehne gefalteten Hände. Er schloss die Augen. „Dabei hatten wir doch vor, wieder gemeinsam her zu kommen.“ Immer wieder dachte er daran zurück, wie er das erste Mal hier gewesen war- und wie er anschließend immer öfter mitgegangen war, wenn sie auf Silver Island gewesen waren und Zoro hier her gekommen war. Die anderen hatten ihn nach einiger Zeit sogar mit offenen Armen empfangen, nachdem sie ihr ursprüngliches Urteil, nur Schwertkämpfer, die zu ihnen gehörten, dürften hier her kommen, niedergelegt hatten. Sogar Abu Dun und Andrej, zwei wirklich harte Brocken, die es sich nicht hatten nehmen lassen, über ihn noch eine Weile herzuziehen, hatten sich nach einigen Wochen damit abgefunden, dass nun auch er immer dabei sein würde, wenn Zoro sie zusammen rief- und später waren sie auch richtig gut miteinander ausgekommen; freundschaftlich, ja, aber nicht sonderlich vertraut. Das Vertrauen eines Schwertkämpfers zu genießen, war wohl die höchste Auszeichnung, die ein solcher einer anderen Person machen konnte. „Hier fing’s an.“, flüsterte er. „Ja. Und hier wird es irgendwann auch enden.“ Er hatte sie zwar gehört, da sie sich nicht sonderlich leise verhalten hatten, doch er hatte bisher nicht reagiert. Erst jetzt hob er den Kopf und sah die Samurai an. „Irgendwann?“, fragte er. Falkenauge nickte. „Irgendwann. Aber nicht heute.“ Die anderen standen stumm um ihn herum, sahen den Blonden an, doch keiner sagte etwas zu dem Funkeln in seinen Augen, als die Tränen sich ihren Weg bahnten. Kapitel 44: Cryss ----------------- Titel_ Go away... Kapitel: 44. Cryss Pairing: ??? D: --- So... hier führe ich einen neuen Chara ein, der zu einer Hauptfigur wird! Ich hoffe, er wird euch gefallen!^^ Kapitel 44 Das Stimmengewirr drang leise durch die verschlossenen Pforten. Immer wieder riefen einige der Kämpfer nach den verschiedenen Samurai, vereinzelt wurden Stimmen laut, die sich beschwerten, solange warten zu müssen, wieder andere riefen dazwischen und wollten wissen, warum sie eigentlich hier her bestellt worden waren. Sanji wusste, dass sie gehen mussten, doch er wollte noch einen Augenblick warten; er hatte es stumm über sich ergehen lassen, doch die Tränen waren wieder versiegt und nun wollte er mit den Sieben nach draußen gehen. „Okay?“, fragte Falkenauge, der in den letzten Monaten ein guter Freund geworden war. „Ja.“, sagte der Blonde nickend. „Danke.“ Er atmete noch einmal tief ein und aus- nie zuvor hatte er einem Treffen der gesamten Kämpfer beigewohnt, er wusste nicht, wie sie reagieren würden; und auch nicht, wie seine eigene Reaktion aussehen würde- dann hob er abrupt den Kopf. Die anderen wichen kurz ein Stück zurück, fingen sich aber schnell wieder. Diese Kühlheit, diese Gefasstheit, mit der der Blonde sie überraschte, erinnerte sie stark an einen ganz anderen, gut bekannten Kämpfer; so wie bereits die Crew der Flying Lamb die Ähnlichkeit von Sanji und Zoro bemerkt hatte. Doch sie schwiegen- jedes Wort hätte mehr geschadet als es Lob gewesen wäre. Gemeinsam traten sie vor das noch geschlossene Portal, ehe Falkenauge vortrat und dieses öffnete. Mit Falkenauge an der Spitze marschierten die Sieben Samurai als Dreieck geformt durch die offene Tür, den langen Gang entlang, ehe sie vorne an der kleinen Erhöhung, auf dem sowohl Stühle als auch der langgestreckte, ovale Tisch standen, stehen blieben. Sofort verstummten die Stimmen in der Masse. Alles starrte gebannt nach vorne, zu ihren Auftragsgebern. Doch Falkenauge und die anderen schwiegen; statt dessen kam Sanji langsam aus dem Dunkeln hervor. Ganz langsam. Als habe er alle Zeit der Welt. Doch kaum hatte ihn einer der anderen Kämpfer entdeckt, schallte der laute Ruf des jungen Mannes durch den Raum. „Wer ist das?!“ Sofort richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit auf Sanji, der jedoch unbeirrt mit gesenktem Kopf weiter auf sie zu kam. Die Hände steckten in seinen Jackentaschen, das blonde Haar fiel ihm ins Gesicht. Direkt neben Falkenauge blieb er stehen. „Was soll das?“ „Was will der hier?“ „Wer ist das überhaupt?“ „Falkenauge!“ „Was wird das hier?“ „Wo ist Zoro?“ Die Acht auf dem Podest zuckten sichtbar zusammen. Von einem auf den nächsten Moment versteinerte sich Sanjis Gesichtsausdruck. Ebenso schnell verstummten die Rufe; ihnen war die veränderte Haltung der Sieben Samurai und des blonden Mannes sofort aufgefallen. „Er wird nicht wiederkommen.“ Es war kaum mehr als ein Flüstern, doch jeder, jeder einzelne Kämpfer bis im letzten Eck des Raumes hatte ihn verstanden. Es war ein besonders junger Kämpfer, der sich schließlich traute und nach vorne trat, um das Schweigen zu brechen. „Was soll das heißen? Du... du bist der Freund von ihm, oder?“ Beim Wort ‚Freund’ zuckte Sanji wieder kurz zusammen- doch sie alle wussten ja gar nicht, in welcher Beziehung Zoro und er wirklich zueinander gestanden hatten- ehe er sich wieder fing und den Burschen genauer in Betracht nahm. Er kannte ihn; Cryss, wenn ihn nicht alles täuschte. Zoro hatte oft gesagt, dass der Kleine es mal weit bringen würde- und das nicht nur im Kampf. „Bin ich.“, gab er zurück. „Wir müssen euch allen etwas erklären.“ Und er schaffte es wirklich. Zuvor hatte er geglaubt, nicht die Kraft aufbringen zu können, um alles noch ein weiteres Mal zu erzählen- als er den Sieben Samurai auf der Lamb alles gesagt hatte, hatte Chopper ihm ständig Tabletten geben müssen, und Ruffy hatte ihn mehr als einmal zurück in sein Zimme bringen müssen, da er es alleine nicht geschafft hätte. Doch jetzt hatte er es einfach so über die Bühne gebracht, einfach alles gesagt, was es zu sagen gab, ohne Unterbrechung, ohne dass ihn einer der anderen hätte stützen müssen. Jetzt stand er da. Stille hatte sich über den Raum gelegt. Vielen der dort Anwesenden war vermutlich gar nicht klar, was der Blonde dort vorne gerade geleistet hatte, doch Falkenauge wusste das sehr wohl. Mit einem halben Schritt stand er neben ihm, legte kurz die Hand auf seine Schulter und wollte ihn raus führen, doch Sanji schüttelte entschlossen den Kopf und sah wieder auf. „Da gibt es noch etwas, über was ich mit euch reden muss.“ Das allgemeine Gemurmel des Anfangs setzte wieder ein. „Zoro wird nicht wiederkommen.“, begann er. „Ihr braucht einen neuen Master.“ „Was ist mit Falkenauge?“, rief einer der Kämpfer aus der Masse. Der Angesprochene schüttelte lächelnd den Kopf, überließ es aber Sanji, zu reden. „Er wird das Amt nicht übernehmen- keiner der Samurai. Eigentlich war überlegt worden, ob sich die Gemeinschaft auflösen soll.“ Empörte Rufe ertönten, die der Koch aber sofort mit einer energischen Handbewegung verstummen ließ. Wie Zoro, dachte Falkenauge. „So weit ist es auch nicht gekommen. Die Sieben Samurai haben bereits jemanden gefragt, ob er nicht das Amt des Masters übernehmen würde.“ Wieder brach Gemurmel los, doch dieses mal unterbrach Sanji sie nicht. Erst, als der allgemeine Ruf nach dem Wer lauter wurde, hob er wieder die Hand- nur kurz, doch sofort trat Stille ein. „Sie fragten mich.“ Das Gebrüll war atemberaubend. Der Blonde hatte vermutet, dass es nicht leicht werden würde, und auch, dass die meisten nicht zufrieden sein würden; doch das, was sich ihm hier bot, übertraf bei Weitem alles. Sofort wollten Andrej und Ryuma eingreifen, doch Sanji schüttelte den Kopf. „Lasst sie. Nur, wenn sie mich wollen, werde ich es tun.“ Falkenauge hatte es befürchtet, Sanji es sich so von anfang an gedacht. Es kam nur auf die Antwort der anderen an, nach ihnen würde auch er sich richten. Eine Zeitlang schwoll der Lärm immer weiter an, bis plötzlich ein Zischen die Luft im Raum erfüllte. Ryuma lächelte. Er wusste, was es war. Aber auch die anderen kannten dieses Geräusch zur Genüge. Nach und nach wurde es ruhiger, bis die Kämpfer auf den Verursacher des Geräuschs starrten. In der Mitte des Raumes stand Cryss, das Schwert lässig im Kreis schwingend, sodass es sausend die Luft zerschnitt. Als er die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, ließ er in einer fließenden Bewegung sein Schmuckstück wieder in seiner Scheide verschwinden- Sanji wusste, was Zoro meinte; er würde es sehr weit bringen, das war klar. Er hob die Hand. Einfach so, lässig, wie zufällig, doch Sanji wusste, was er meinte. Und auch Falkenauge, denn er schob sich ein Stück nach vorne und ergriff die Stimme. „Sanji als unser neuer Master.“ Auch er erhob die Hand, und die Samurai hinter ihnen taten es ihm gleich. Plötzlich schoben sich noch andere Hände aus der Masse hervor- Sanji erkannte auch noch andere Gesichter, die ihm bekannt vorkamen- und innerhalb kürzester Zeit hatten die Hälfte der Kämpfer sich für Sanji entschieden. Zu denen, die die Hand nicht hoben, gehörte auch ein junger Mann namens Hyde. „Du bist weder Schwertkämpfer, noch gehörst du den Sieben Samurai an. Warum sollten wir dir folgen?“ Er hatte nicht gedacht, dass einer der Burschen ihn das wirklich fragen würde, und hatte sich auch nicht damit beschäftigt. Nichts detso trotz kamen ihm die Worte ganz flüssig von den Lippen, ohne dass er hätte überlegen müssen. „Ich will das, was Zoro begonnen hat, zu Ende führen. Er war für mich mehr als nur ein Kamerad, ein Kumpel. Ich werde nicht zulassen, dass sein Andenken beschmutzt wird, und wenn nicht mit euch, dann werde ich es ohne euch schaffen. Nur unter einer Bedingung werde ich bei euch mitmachen: wenn ich Chef sein kann.“ Erstaunt starrten die Schwerrtkämpfer ihn an. Jeder kannte diese Worte; sie waren lange Zeit durch ihre Reihen gegangen, denn das, was der Blonde da in den Mund nahm, waren genau die Worte, die Zoro einst gesagt hatte. Erst, als die Barockfirma ihn anwerben wollte, dann, als die Sieben Samurai ihn hatten haben wollen. Es waren bis auf die Silbe genau die Worte, die Zoro zur gleichen Versammlung gesagt hatte, die heute vor ihm standen. Und er meinte sie absolut ernst. Es dauerte keine zehn Sekunden, dann hob auch der letzte Kämpfer seine Hand. „Damit wäre das geklärt.“, ergriff Falkenauge wieder das Wort. „Sanji ist mit sofortiger Wirkung unser neuer Master.“ „Im Gedenken an Lorenor Zoro, den besten Schwertkämpfer, den die Welt je gesehen hat.“, fügte Ryuma an. „Den größten Kämpfer aller Zeiten.“, sagte nun auch Falkenauge. „Und auf Sanji; den wohl würdigsten Nachfolger, den Zoro hätte haben können.“ „Auf Sanji!“, erscholl es lautstark. Das Klirren der Schwertklingen musste noch mehrere Kilometer weiter draußen zu hören gewesen sein, doch das bekam Sanji schon gar nicht mehr mit. Er nickte bloß, wandte sich dann um und ging den Gang zurück in das Vorzimmer, die Treppen herunter und trat schließlich hinaus in den hellen Sonnenschein. Blinzelnd hob er den Blick. „Jetzt kann ich deinen Job machen, Großer. Aber...“ Er stockte, schluckte, fing sich wieder und lächelte in den Himmel hinauf. „Ich hätt’ dich jetzt lieber selbst hier. Aber ich werd das schaffen. Verlass dich drauf.“ Hinter ihm knirschte der Sand, doch er musste sich nicht umdrehen, er ahnte schon, wer ihm gefolgt war. „Er wäre stolz auf dich, Sanji.“ „Glaubst du?“ „Nein, ich weiß es.“ „Und nun?“ „Nun? Lass uns was trinken gehen.“ Gemeinsam machten er und Falkenauge sich auf den Weg in eine örtliche Kneipe, um erst einmal auf den erzielten Erfolg anzustoßen. Gegen Nachmittag begleitete Falkenauge ihn noch zurück zur Lamb. Die anderen waren schon dort und warteten wissbegierig auf das, was Sanji wohl zu erzählen hatte. Doch er hatte keinerlei Muse, sodass Nami ihn nicht weiter löcherte, sondern statt dessen erklärte, wo sie ein Nachtquatier für sie alle gebucht hatte. „Bitte? Aber ist das nicht...“, setzte Lysop an, doch Sanji nickte bereits. „Ja, das ist es. Dort haben wir das letzte Mal übernachtet.“ Falkenauge zog überrascht die Augenbraue hoch. „Du meinst, als Zoro hier gewesen war?“ Die Crew war erstaunt, dass der Samurai so locker Zoros Namen in den Mund nahm, noch dazu gegenüber Sanji, schließlich wusste er ganz genau, was zwischen den beiden Männern gelaufen war, doch noch mehr erstaunte sie Sanjis Reaktion. „Schon. Wir haben uns ein Zimmer geteilt.“ „Daran hab ich gar nicht gedacht.“, gestand Nami. „Ich werde gleich eine andere Unterkunft suchen.“ „Das musst du nicht.“ „Aber...“ „Ich komm damit klar.“, schnitt der Blonde ihr Wort. „Ich muss zurück zu meinen Leuten. Es besteht immer noch Erklärungsbedarf.“ „Soll ich mitkommen?“, bot Sanji Falkenauge an. „Nein, lass. Ich mach das schon.“ Trotzdem begleitete er den Schwarzhaarigen bis ans Ende des Hafens. Kaum, dass Sanji stehen geblieben war, wandte sich der Samurai noch einmal an ihn, ohne jedoch in seine Augen zu sehen, sondern einen Punkt seitlich von ihnen fixierend. „Wenn irgendetwas ist; wir sind, wie der Zufall will, in der gleichen Herberge. Zoro hat sie uns einmal empfohlen. Zimmer sechsunddreißig.“ Dann verschwand er zwischen den vielen Arbeitern, die Feierabend machten. Sanji sah ihm eine Weile nach, dann drehte er sich auf dem Absatz um und ging schlendernd zurück zur Lamb. Robin stand oben an der Reling und lächelte ihn an, als er das Schiff betrat. „Und? Bist du akzeptiert?“ Irgendwie hatte er gewusst, dass er es vor ihnen nicht geheim halten konnte, doch seltsamerweise hatte er gehofft, wenigstens ein paar Wochen noch Ruhe zu haben. „Schon.“, sagte er, wollte an ihr vorbei, doch sie hielt ihn sanft zurück. „Ich... ich wollte mich noch bei dir bedanken.“, gab sie schließlich leise zu. „Wofür?“ „Dass du zurück gekommen bist. Dass du für uns da warst. Und...“ Sie biss sich auf die Lippe. Wie sollte sie ihm nu beibringen, was sie ihm zu erklären versuchte? Es war doch nicht fair. Der blonde Koch deutete ihr Schweigen richtig. „Es geht um Zoro, oder?“ Sie nickte. „Sag ruhig, heut kann mich nichts mehr schocken.“ Dennoch schwieg sie weiter. Als er schließlich den Kopf hob und sie ansah, musste er erstaunt feststellen, dass sie ihn mit traurigen Augen ansah. „Weißt du, Sanji; damals, als ich zu euch gestoßen bin, da zog vor allem Zoro meine Aufmerksamkeit auf sich- nicht zuletzt wegen dem Kampf, den er gegen Mr. Zero geführt hat. Sein Charakter, seine Stärke, sein Traum, sein Wille... und auch sein Aussehen zogen mich stark an.“ Sanji schmunzelte. Er wusste ganz genau, was sie empfand- ihm ging es schließlich nicht anders. Nur dass er im Endeffekt bekommen hatte, was er ersehnt hatte (wenn auch nur unbewusst zu beginn), während Robin... „Ich war total verschossen in ihn.“ Ihr Geständnis überraschte ihn nicht, so etwas in diese Richtung hatte er sich bereits gedacht. „Aber...“ „Aber?“, hakte er nach. Sie sah ihn lange an. Für einen Augenblick glaubte er, ein Flackern in den dunklen violetten Augen zu erkennen, doch dann hörte es wieder auf und sie senkte lächlend den Blick. Traurig sah sie schräg nach unten, und eigentlich doch ins Leere, durch alles hindurch, als wäre die Welt aus Glas. „Wir waren einmal zusammen- eine Nacht, als du Nami zum Shoppen begleitet und deshalb auf der Insel übernachtet hast und ich mit ihm auf dem Schiff Wache gehalten habe.“ Überrascht sah er sie an, doch der verträumte Blick auf ihrem Gesicht währte nicht lange- dann klarte er auf und sie sah ihn wieder an und lachte. „Sieh mich nicht so erstaunt an, Sanji. Du bist schließlich nicht der Einzige gewesen, der es begrüßt hat, mich neu in der Crew zu haben. Nur dass er... du weißt ja, dass er am Anfang nicht so gut auf mich zu sprechen war, wegen meiner Vergangenheit. Aber nach und nach konnte auch er sein Interesse an mir nicht mehr verbergen. Ich hab das völlig falsch verstanden, und als wir dann allein waren, da hab ich es ausgenutzt- wenn auch erfolglos.“ „Erfolglos ausgenutzt? Wie meinst du das?“ „Sanji, mal ehrlich. Glaubst du wirklich, er hätte mehr von mir gewollt, wenn du mal nicht auf dem Schiff bist?“ „WAS?!“ Nun war er wirklich perplex. „Natürlich; er hat dich auf dem Baratie gesehen und einen Narren an dir gefressen- warum glaubst du eigentlich, hat er dich ständig attakiert, fertig gemacht, sich mit dir geprügelt?“ Als Sanji nicht antwortete, legte sie eine Hand auf seinen Arm. „Weil er dir dann nah sein konnte. Ohne, dass sich jemand zwischen euch gestellt hat. Zwar wusste er nicht, warum er so gerne bei dir war- vermutlich dachte er einfach, weil ihr gute Freunde wärt- aber als er von Nami darauf gestoßen wurde, dass er sich mal überlegen solle, was du ihm wirklich bedeutest, da hat er vermutlich versucht, seine Gefühle zu unterdrücken. Und das mit Fausthieben und rüden Worten.“ Als er nichts erwiederte, kam sie noch einen weiteren Schritt auf ihn zu und legte, zögernd, aber dann schließlich doch, ihre Arme um seinen Hals und drückte ihn kurz an sich. „Ich wollte dir danken, dass du für ihn da warst. Dass du ihn geliebt hast. Und ihn nicht von dir gestoßen hast. Danke, Sanji.“ Als sie sich nach langer Zeit wieder von ihm löste, sah er sie mit einem Blick an, der sie ein wenig überraschte, doch an sich war es logisch. Er lächelte. „Danke, Robin. Für deine Ehrlichkeit.“ Dann ging er entgültig an ihr vorbei. Jetzt lächelte auch sie, als sie ihm nachsah. Kapitel 45: Doppelbett ---------------------- Titel: Go away... Kapitel: 45. Doppelbett Pairing: ??? D.: --- Sorry Leutz... mir tuts ja echt Leid... hab die Kapis ja schon bis 90 fertig... *seufz* Lasst euch einfach überraschen! Und: DANKE FÜR DIE VIELEN COMMIS! ^^ Kapitel 45 Schon seit mehr als anderthalb Stunden lag er wach in dem Zimmer in seinem eigenen Bett, das ihm Nami zugeteilt hatte. Nummer vier. Zweimal hatte er schon überlegt, einfach in eine der Kneipen zu gehen und zu hoffen, dass noch eine offen war. Viermal dachte er schon daran, eine Runde spazieren zu gehen, und noch viel öfter, ob er nicht zurück zur Lamb gehen sollte- sie war unbewacht, wie immer, wenn sie nach Silver Island kamen, doch vielleicht würde er dort endlich schlafen können. Und plötzlich dachte er an etwas ganz anderes; ein Angebot, das er bisher nicht ausgeschlagen hatte. Und vielleicht... Er schwang die Beine aus dem Bett, stützte für einen Moment den Kopf in den Händen ab und fuhr sich durch die mittlerweile vermutlich schon viel zu langen blonden Haare, dann stand er auf, schnappte sich seine Hose, in die er schnell schlüpfte, und streifte ein Hemd über, ehe er samt Schlüssel aus seinem Zimmer verschwand. Auf dem Gang war es dunkel, doch er fand sich mühelos zurecht; es war ja nicht das erste Mal, dass er hier war. Und, welch Zufall, er hatte auch schon einmal im Zimmer dreiunddreißig geschlafen- drei Zimmer neben dem, auf das er gerade zusteuerte. Zimmer dreißig gehörte eindeutig auch einem der Samurai, denn schon von Weitem hörte er das Lachen Andrejs und Abu Duns, die vermutlich noch lange feiern würden. Schmunzelnd ging er weiter und blieb erst direkt vor Zimmer sechsunddreißig stehen. Leise klopfte er an- vermutlich würde er sowieso schon längst schlafen- doch als er von der anderen Seite der Tür her Antwort bekam, drückte er die Klinke und öffnete die Tür. „Sanji! Ich dachte mir schon, dass du kommen würdest.“ Es überraschte den Blonden, was er sah. Er hatte Falkenauge nur als den kämpfenden Samurai kennengelernt, immer aufgedresst mit Mantel und Hut und Schwert. Jetzt stand nicht der Kämpfer, sondern ein gutaussehender junger Mann da, in schwarzen Hosen, aber ohne Stiefel, ein halb offenes Hemd, das er mit einer Schärpe weggesteckt hatte, und ohne Hut- es überrascht Sanji, als er das schulterlange, schwarze Haar sah. Bisher hatte er den Kämpfer nur mit Hut gesehen, sodass er gar nicht bemerkt hatte, wie lang er sein Haar trug. Auch das tückische Funkeln in seinen Augen war etwas anderem, wärmeren gewichen. Sekundenlang starrte er den Schwarzhaarigen mit halb offenem Mund an. „Was hast du?“, fragte dieser unvermittelt, und Sanji schloss die Tür und atmete tief ein und aus. „Kann nicht schlafen.“ „Und deshalb kommst du her?“ Der Blonde zuckte mit den Schultern. „Ach komm, setzt dich. War nicht so gemeint.“, entschuldigte sich Falkenauge und wies auf den zweiten Stuhl am Tisch. „Also? Durst?“, fragte er und bot Sanji eine zweite Weinflasche an. Auch das überraschte Sanji. „Danke.“ Schweigend genossen sie den dunklen Tropfen, genossen die Anwesenheit eines anderen im gleichen Raum, bis Sanji plötzlich gähnte. „Müde?“ „Klar. Ich sag ja, konnt nur nicht schlafen.“ Doch statt sich zu verabschieden und sich wieder in sein Bett zu legen, begann er zu erzählen. Von seinem Leben auf dem Baratie, von Jeff und den anderen kämpfenden Köchen, von seinem Unfall und wie er gerettet wurde, und wie Ruffy, Nami und Zoro auf das schwimmende Retaurant gekommen waren, von den vielen Abenteueren, die sie zusammen bestritten haben und den Leuten, die sie kennen lernen konnten. „Arlong war wohl der erste richtige Kampf unserer damals noch kleinen Crew. Du hast Zoro vorher ziemlich zugesetzt, und Nami, die das nicht wusste, hat ihn versehentlich, weil sie nicht wollte, dass wir von Arlong gekillt werden, ziemlich übel zugerichtet. Und trotzdem hat er die Krake fertig gemacht und Arlong lange genug aufgehalten, bis Ruffy befreit werden konnte.“ „Und du hast den anderen Vize ordentlich vermöbelt, oder?“ „Schon. Er wollte meinen Leuten ans Leder.“ „Und Zoro konnte sich schon kaum mehr wehren.“ „Schon.“ Der Gedanke daran rüttelte etwas in Sanji auf, und Falkenauge bemerkte es. „Ich bin froh, ihm damals nicht das Licht ausgepustet zu haben.“ „Ich auch.“ „Vermutlich würde ich dann heute nicht mehr leben.“ Sanji grinste. „Ganz sicher nicht. Wenn ich dich nicht gekillt hätte, dann spätestens Ruffy.“ „Glück gehabt.“ Sie lachten viel, erzählten noch Stunden und tranken eine Flasche Wein nach der anderen, bis Sanji schließlich wankend aufstand und in sein Zimmer gehen wollte. Doch kaum war er an der Tür, waren sie wieder in ein anderes Gespräch verwickelt- vermutlich würden sie beide am nächsten Morgen nicht einmal mehr wissen, über was sie gesprochen hatten, aber das war ihnen egal. Irgendwann in der Nacht wurden sie stiller, tranken weniger. Und dann nickte Sanji weg. „Sanji?“, fragte Falkenauge noch einmal, um dann lächelnd festzustellen, dass der Blonde vor Erschöpfung entgültig eingeschlafen war. Doch statt ihn zurück in sein eigenes Zimmer zu bringen, legte er kurzerhand Sanjis Arm um seinen Hals und hob ihn an, um ihn dann in sein Bett zu legen- er würde es sich in dem zweiten Bett des Zimmers bequem machen, denn er hatte, wenn auch mehr ungewollt, das Doppelzimmer belegt, eines der vielen, die die Herberge zu bieten hatte. „Schlaf gut, Master.“, sagte er noch, ehe auch er sich in sein Bett legte und fast augenblicklich einschlief. „Gut gemacht, Zoro. Ich wusste, dass du dich doch noch traust.“ Sein Schädel brummte schmerzlich, und auch, wenn nur wenig Licht durch die verhangenen Fenster fiel, so blendete es ihn doch gewaltig. Müde hob er die Hand, um seine Augen abzuschirmen, doch es half nur wenig, sodass er sie brummelnd wieder sinken ließ. „Zu hell?“ Augenblicklich war Sanji wach. Was...?! „Falkenauge? Was... was machst du denn hier?“ „Nun, das ist mein Zimmer.“ „Und was mach ich dann hier?“ Langsam, sehr langsam, kehrten die Erinnerungen an den letzten Abend zurück- nur seltsamerweise konnte er sich nicht mehr an das Ende ihrer feucht- fröhlichen Gespräche erinnern. Alkohol? „Du bist eingeschlafen. Und da ich keinen Bock hatte, dich in dein Zimmer zu tragen, musstest du eben hier bleiben.“ Eindeutig logisch. Und doch war es dem Blonden unangenehm, im Nachbarbett des Schwarzhaarigen aufzuwachen. Als er sich aufrappelte und aus dem Bett kletterte, spürte er deutlich, dass er mehr als nur ein paar Gläser Wein getrunken hatte; er fühlte sich, als hätte er einen ganzen Weinkeller alleine geleert. „Kopfschmerzen?“, fragte Falkenauge, und Sanji nickte schief grinsend. „Ich glaub, ich werd erstmal was essen. Und dann kalt duschen.“ „Mach nur. Frühstück gibt’s aber erst in ner guten Viertelstunde.“ Tatsächlich, wie der Blonde versutzt bemerken musste, war es erst Viertel vor Sieben. Normalerweise genoß er es, wenn Ruffy ihn nicht morgens aus dem Bett schmiss, und schlief gemütlich bis elf oder zwölf Uhr. Heute Morgen war das wohl anders... „Na gut, dann warte ich eben noch kurz.“ „Wenn du willst, kannst du auch bei mir schnell duschen, Handtücher hab ich zur Genüge, und deine Klamotten, die du gestern anhattest, sehn eigentlich auch noch frisch aus.“ Erst jetzt bemerkte Sanji, dass er nur noch seine Jeans trug. Der Rest hing mehr oder minder ordentlich über den Stuhl geworfen am Tisch. „Danke.“, murmelte er, schnappte sich eines der Handtücher, die Falkenauge aus dem Schrank zog und ihm reichte, und ging duschen. Das Wasser war herrlich heiß, er genoss es wirklich, einfach mal fünf Minuten unter dem heißen Wasserstrahl stehen zu können, ohne dass von draußen ein anderes Crewmitglied genervt fragte, ob er unter der Dusche ersoffen sei. Doch er wollte den Schwarzhaarigen nicht allzu lange warten lassen, schließelich würde auch er noch duschen gehen wollen, sodass er den Hahn auf kalt stellte und weitere zwei Minuten unter dem eiskalten Strom seinen Kater kurierte. Bei ihm half das Wunder, wie er nach einem nächtlichen Saufgelager mit Zoro von eben jenem gesagt bekommen und anschließend festgestellt hatte. Als er das Zimmer wieder betrat, musterte Falkenauge ihn nur kurz, ehe er seinerseits mit frischen Kleidern und Handtuch im Badezimmer verschwand. Erholt ließ der Blonde sich auf einen der Stühle nieder und versuchte sich daran zu erinnern, warum er eigentlich doch gleich nochmal hier her gekommen war. Bock auf ein Gespräch? Wohl eher nicht. Schließlich war es mitten in der Nacht gewesen. Durst- was zu mehr als bloß einem Schluck Wein oder Wasser geworden war? Auch nicht. Du konntest nicht schlafen, Chefkoch. Weil du an Ihn dachtest. Stimmt. Ausnahmsweise hatte das kleine Stimmchen in seinem Hinterkopf recht. Er hatte die halbe Nacht wach gelegen und an Ihn gedacht, an Zoro. Und hatte deshalb nicht schlafen können. Genau wie früher, wenn er ehrlich war. Nur aus einem anderen Grund. Früher hatte er oft Nächte lang wach gelegen und zu Zoro rüber gestarrt, wie er ruhig in seiner Hängematte geschlafen hatte. Stundenlang hatte er sich überlegt, was der Schwertkämpfer eigentlich von ihm wollte, waren sie einerseits doch beste Freunde, andererseits aber prügelten sie sich ständig, einmal sogar so heftig, dass sie beide mehrere Tage flach lagen- und sich im Nachhinein eine saftige Standpauke von der gesamten restlichen Crew hatten anhören müssen. Sie beide hatten sich aber nur angesehen und laut gelacht- so war das nunmal unter Freunden. Auch hatten sie es nie einander übel genommen. Und das sollte es nie wieder geben. Falsch, Chefkoch. Das wird es nie wieder geben. Klappe. In diesem Augenblick ging die Tür auf und Falkenauge kam aus dem Badezimmer, die langen Haare strähnig nass herunter hängen lassend.. „Fertig?“, fragte er den Blonden, der nur nickte. „Lass uns frühstücken gehen.“, schlug er vor und suchte seinen Zimmerschlüssel heraus, ehe er, ohne Hut und Mantel, was Sanji zwar verwunderte, doch eigentlich auch wieder nicht, schließlich wollte er nur zum Frühstück, dem Blonden den Vortritt ließ und hinter ihnen abschloss. Kaum, dass er sich umdrehte, sahen sie sich beide Ryuma gegenüber, der sie verwundert ansah. „Morgen.“, grüßte Falkenauge und lächelte. „Morgen, Falkenauge.“, gab Ryuma zurück und sah abwechselnd die beiden jungen Männer an. „Guten Morgen, Master.“ „Lass den Blödsinn. Ich heiße Sanji, Punkt aus.“ „Klar.“, sagte der immer noch verwirrte Samurai, ehe die beiden an ihm vorbei in Richtung des Speisesaals gingen. „Was hatte der denn? Gespenster gesehen?“, belustigte sich Sanji, und Falkenauge lachte. „Vielleicht.“ Schon von Weitem konnten sie beide einen jungen Mann hören, kurz darauf das Lachen zweier Frauen, sodass Sanji sicher sagen konnte, dass seine Crew schon wach war. Vermutlich hatte Ruffy sie einen nach dem anderen in aller Frühe aus den Zimmern geholt, vermutlich hatte er auch versucht, ihn zu wecken und sich gewundert, warum er nicht reagierte. Grinsend betrat er den Raum. Augenblicklich verstummte die Strohhutbande. Die fragenden, erstaunten Blicke seiner Leute irritierten Sanji, doch er kam weiter auf sie zu. „Hallo, Leute! Gut geschlafen?“ „Moin, Sanji. Schon...“ „Und du?“, fragte Ruffy, der gleich darauf von den anderen mit erschrockenen Blicken angestarrt wurde. „Was denn?“, fragte er, als er nicht verstand, warum sie so reagierten. „Wie ein Stein.“, sagte der Blonde grinsend. Das Staunen in ihren Blicken wuchs. „Kann ich mich zu euch setzten? Die anderen schlafen anscheinend noch.“, ließ nun Falkenauge vernehmen, der bisher still hinter Sanji gestanden und nur kurz gegrüßt hatte. „Klar.“, meinte der Käpt’n und zeigte auf die drei freien Stühle. Sanji und Falkenauge nahmen Platz, wobei sie jedoch immer noch von den anderen gemustert wurden. „Ist irgendwas? Hab ich was ihm Gesicht?“. wollte der Koch schließlich wissen. „Nur nasse Haare.“, antwortete Nami. „Wie Falkenauge.“, fügte Robin hinzu. Die beiden Angesprochenen sahen sich kurz an und lachten. „Was vielleicht daran liegt, dass wir eben duschen waren.“ „Ich hab deine Dusche gar nicht gehört, sonst hätten wir dich ja mit zum Frühstücken nehmen können, Sanji.“, meinte Robin, die das Zimmer neben ihm belegt hatte. Der Blonde sah sie irritiert an. „Ich hab ja auch bei Falkenauge geduscht.“ „Hä?“, fragte ihr Käpt’n verwirrt. „Du schläfst bei Falkenauge?“ Nami warf ihm einen bösen Blick zu. Hätte nur noch gefehlt, dass der Strohhut statt bei mit gefragt hätte. Doch Sanji rettete sich in ein Lachen. „Wir haben die halbe Nacht erzählt und getrunken.“, klärte der Schwarzhaarige die Crew auf. „Und irgendwann sind wir eben eingeschlafen.“ Als er Robins erschrockenes Gesicht bemerkte, fügte er noch grinsend hinzu: „Ich hab ein Doppelzimmer mit zwei Betten.“ Kapitel 46: Erinnerungen ------------------------ Titel: Go away... Kapitel: 46. Erinnerungen Pairing: Sanji x Zoro Für alle, die die beiden glücklich sehen wollen... ^^ Kapitel 46. Noch immer schmunzelte der Schwarzhaarige vor sich hin, während Sanji einfach nicht verstehen konnte, was so witzig daran war. „Warum lachst du?“, fragte er deshalb zum schon mindestens dritten Mal. Langsam nervte es. „Hast du’s denn wirklich nicht bemerkt?“, gab Falkenauge zurück. Sanji verneinte. „Deine Crew geht davon aus, dass wir gestern Abend ein wenig mehr als nur getrunken und erzählt haben.“ „Was sollen wir denn sonst...“ Die Augen des Blonden weiteten sich erschrocken. „Du meinst...?!?“ „... dass dein Gesichtsausdruck ein Bild für die Götter ist, ja.“, lachte der Samurai und legte eine Hand auf die Schulter des Kochs. „Tja, Sanji; als du sagtest, wir wären duschen gewesen, und zwar bei mir- hast du da nicht Namis Gesicht gesehen? Sie hat sich sicherlich gefragt, warum wir beide ausgerechnet gemeinsam bei mir geduscht haben.“ Die Schritte des Blonden wurden immer unsicherer, er stolperte kurz und wäre fast gefallen, fing sich aber und lief danach noch schneller. Als Falkenauge es bemerkte, sprach er ihn darauf an. „Nichts. Mir geht’s gut. Ich muss nur... Mir ist eingefallen, dass ich noch was zu erledigen habe.“ Mit diesen Worten rannte er los. Der Schwarzhaarige reagierte langsamer, als er selbst erwartet hatte, denn der Blonde war schon meterweit davon, bis er schließlich den Mund aufbekam. „Sanji!“ „Keine Sorge, bin bald zurück.“, versprach der Angesprochene, drehte sich ein wenig und winkte, ehe er hinter der nächsten Straßenecke verschwand. Der Schwarzhaarige sah ihm mit hochgezogener Augenbraue nach, ehe er sich schulterzuckend wieder abwandte. Wolln doch mal sehn... Kaum, dass er aus seinem Blickfeld verschwunden war, wurde Sanji wieder langsamer. „...warum wir beide ausgerechnet gemeinsam bei mir geduscht haben.“ Das konnte Nami doch nicht wirklich gedacht haben! Oder etwa doch? Das würde dann auch Ryumas Gesichtsausdruck erklären... „Scheiße!“, fluchte er und kickte einen Stein von der Straße, ehe er seine Hände in seinen Taschen vergrub. Das durfte doch nicht wahr sein! Dieses Missverständnis musste er so schnell wie möglich aus dem Weg räumen. Sicher, Chefkoch? Was heißt hier sicher? Natürlich! Ich- Du, unterbrach ihn das Stimmchen, du weißt gerade gar nichts. Also vorsichtig mit voreiligen Trugschlüssen, die zu nichts führen. Abrupt blieb er stehen. Hatte er gerade wirklich gedacht, es könnte wohl doch gar nicht so falsch sein, was Nami gedacht hatte? Das war absurd! Sofort überlief ihn eine Gänsehaut, die ihn frösteln ließ. „Sorry.“, flüsterte er, ehe er schnellen Schrittes weiterging. Keine drei Meter entfernt stand er im Halbschatten und beobachtete den Blonden, der plötzlich abrupt stehen blieb, kurz zu überlegen schien und dann so plötzlich, wie aus dem Nichts zusammen zuckte, dass sein erster Instinkt war, auf Sanji zuzugehen, doch dieser flüsterte nur leise etwas, um dann von dannen zu stürmte. „Was hast du nur, Sanji?“, fragte er fast stummin den Wind, ehe er ihm durch die Schatten gehend weiter nachsetzte. Der Blonde hatte einen ganz bestimmten Weg eingeschlagen, doch das fiel ihm erst auf, als er plötzlich auf das Hochplateau zwischen den Bäumen hinaustrat. „Was...“ Auch Falkenauge trat hinter ihm an das Plateau heran, blieb aber weiterhin unentdeckt hinter einer Baumgruppe stehen. Was er dort sah, verschlug ihm die Sprache. Zwar kannte er Silver Island, schließlich war er schon früher, als die Sieben Samurai noch nicht Zoro als Master hatten, hierher gekommen, doch das, was dort vor ihm lag, diese satte, grüne Wiese, hatte er noch nie gesehen- was vielleicht auch daran lag, dass er nur selten außerhalb der Stadt unterwegs gewesen war, und wenn, dann nie hier am anderen Ende der Insel, wo sich unter normalen Umständen vermutlich nie eine Menschenseele hin verlief. Doch das war nicht das Einzige, was ihm den Atem raubte. Dieser Ort war noch völlig naturbelassen, vermutlich waren Sanji und er sogar die Ersten, die hierher kamen; ein wunderschönes Wiesenstück, in seiner Richtung von Bäumen dicht umsäumt, sodass man dieses Plateau von unten her aus dem Tal vermutlich nicht einmal mehr sehen konnte, auf der anderen Seite weit geöffnet mit freiem Blick auf das tsrahlend blaue Meer. Zwar konnte er es von seinem Standpunkt aus nicht sehen, doch ging er auch davon aus, dass von dem Plateau bis hinunter zur Bucht eine steinige Felsklippe ragte- ein Ort, an dem wirklich niemand zu finden sein würde. Und doch stand er hier, nur einige Meter hinter Sanji, der nun, zu seiner Verblüffung, leise lacht und immer lauter wurde. „Ich bin wieder da!“, rief er laut aus, ehe er weiter auf die Wiese lief und sich schließlich rückwärts in das wild wachsende Gras fallen ließ. „Ich bin wieder da...“ Falkenauge verstand nicht, was er damit meinte, glaubte aber, es bald feststellen zu können- wenn er nur dicht genug dran blieb, ohne entdeckt zu werden. Eine Zeit lang geschah gar nichts; Sanji lag da und sein Lachen verebbte wieder, bis er schließlich stumm in den blauen Himmel hinauf sah. Der Schwarzhaarige wollte sich schon abwenden, glaubte er doch, Sanji würde einfach nur noch daliegen und irgendwann wieder zurück in die Stadt gehen, als er plötzlich die Stimme des Blonden vernahm. „Ich bin wieder da. Und ich werde auch bleiben. Hörst du? Ich bleibe! Und zeig es allen!“ Für einen Miment überlegte der Samurai, ob der andere ihn vielleicht schon längst bemerkt hatte und nun mit ihm sprach, doch er war sich so unsicher, dass er nichts erwiederte- zu seinem eigenen Glück. „Es tut mir so Leid, wirklich. Aber es wäre alles um so vieles einfacher, wenn du hier wärst... Ich vermisse dich.“ Seufzend schloss Sanji die Augen. Das alles hätte er ihm gerne selbst gesagt, ihn dabei angesehen, aber was nicht ging, ging eben nicht. Und er musste lernen, das zu akzeptieren. Dass er ausgerechnet hier oben wieder angekommen war, war für ihn mehr als ein bloßer Zufall; es war Schicksal. „Ich bin wieder da, Zoro. An unserem Platz.“ Erschrocken zuckte er zusammen, als er ein leises Rascheln vernahm. Konnte das... „Zoro?“ Seine Stimme klang so hoffnungsvoll, dass es dem Schwarzhaarigen einen Stich versetzte, dennoch trat er aus den Schatten. „Falkenauge! Was... machst du denn hier?“ Und wie lange belauschst du mich schon?, fragte sein Blick, doch Sanji sprach es nicht aus. „Verzeih, ich wollte dich nicht... belauschen.“, sagte er, woebei er genau das Wort wählte, das auch der Blonde verwendet hatte. „Aber ich... hab mir eben Sorgen gemacht.“ „Ich sagte doch, ich komm bald wieder. Keine Sorge.“ „Schon.“, gab Falkenauge zu. Dann schwieg er. Was sollte er auch sagen? „Du hast also alles gehört?“, fragte ihn der junge Koch plötzlich leise. Er nickte bloß. Als Sanji seine Reaktion sah, senkte er leicht den Blick. „Darf ich dich etwas fragen?“, brach der Samurai schließlich das mittlerweile bedrückende Schweigen. „Mach doch.“ „Was... ist das hier? Du sagtest...“ Er brach ab, sah den Blonden entschuldigend an. Sanji lächelte leicht, ehe er mit der schulter zuckte und neben sich ins Gras klopfte. Falkenauge kam der Einladung nach und setzte sich neben ihn. „Es begann alles bei dem ersten Treffen der Sieben Samurai, an dem auch ich teilgenommen habe.“ Der andere nickte, er erinnerte sich gut daran. „Nach dem Treffen waren wir abends was trinken. Wir waren immer schon gute Kumpel, auf der Lamb, bei Landgang hatten wir uns immer zu zweit abgeseilt und uns die Zeit vertrieben. Doch in der Zeit hier auf Silver Island war es irgendwie anders...“ Er dachte daran zurück, dachte an das, was gewesen war, was passiert war, als sie das erste Mal hier oben angekommen waren. Wir hatten einige Kneipen durch probiert, so viel hatte ich schon lange nicht mehr getrunken, und da wir beide noch viel zu wach waren, um uns in unsere Betten in der Herberge, in der wir auch jetzt sind, zu verkriechen, sind wir eben gemeinsam auf Streife gegangen und haben uns die Umgebung näher angesehen.Irgendwann kamen wir dann hier raus...“ Es knackte, dann brach er durch das dichte Gestrüpp auf eine einladende Wise hinaus. „Wahnsinn!“, grinste Zoro, ehe er eine Runde auf dem Hochplateau drehte. „Ist ja geil!“ „Stimmt!“, lachte auch Sanji. Sie waren beide mehr als nur angeheitert, aber es kümmerte sie wenig, schließlich machten sie sozusagen Urlaub, außerdem war es schon spät in der Nacht. „Wahnsinn...“, wiederholte der Schwertkämpfer, als er an dem Klippenrand stehen blieb und in die Ferne sah. „Sieh dir das mal an- eine einzigartige Aussicht!“ „Schon.“, gab der Blonde zu und stellte sich neben ihn, wankte aber so stark, dass Zoro ihn schnell ein paar Schritte nach hinten zog, weg vom Rand. „Vorsicht! Ich will den anderen Morgen nicht erklären müssen, dass der Alkohol dich weggerafft hat.“ „Quatsch! Schließlich hab ich dich dabei- was soll da schon passieren?“, fragte er grinsend und stupste dem Grünhaarigen den Ellbogen spielerisch zwischen die Rippen. Doch statt zu antworten, sah Zoro den Blonden nur lange an. Dieser verstand den Blick aber nicht, sondern grinste weiter. „Und nun?“, wollte Zoro schließlich wissen. „Schlafen.“, gab Sanji zurück und ließ sich rückwärts ins Gras fallen. „Ich bin sowas von tot!“ „Kein Wunder, bei all den Frauen.“ Der zynische Unterton entging dem Koch trotz Alkoholpegel nicht. „Was soll das? Hast du’ n Problem damit?“ Wieder bekam er keine Antwort. Als er einsah, dass das auch so bleiben würde, drehte er sich zur Seite, weg von Zoro, und schloss die Augen. „Nacht.“, brummte er, dann war er auch schon eingeschlafen. „Nacht.“, murmelte der Schwertkämpfer. Er war verwirrt, aber nicht nur wegen Sanjis Bemerkung, sondern vor allem wegen seinen eigenen Reaktionen. Sie waren doch Kumpels- wieso also wollte er den Blonden unbedingt provozieren? Müde legte er sich ein Stück weit von Sanji entfernt ins Gras und schlief auch kurz darauf ein. Was nicht lange hielt. Er konnte noch nicht allzu lange geschlafen haben, es war noch stockdunkel und am Horizont war auch keine Dämmerung in Sicht, als der Schwertkämpfer von einem Geräusch aus dem Schlaf gerissen wurde. Zuerst war es ihm nicht möglich, eben jenes zu identifizieren, bis er bemerkte, aus welcher Richtung es kam. „Sanji?“ Es dauerte einen Moment, in dem Zoro überlegte, ob er sich vielleicht verhört hatte, da drehte sich der Angesprochene zu ihm um. Mit beiden Armen umschlang er seinen Oberkörper, doch selbst so konnte er das Zittern, das ihn durchschüttelte, nicht unterdrücken. Ohne ein Wort zu sagen, stand Zoro auf und kam zu ihm, legte sich direkt neben ihn. Legte seine Arme um ihn und drückte ihn an sich, während er wärmend mit den Händen über den schlanken Rücken des Blonden fuhr. „Was... machst du... da?“, wollte dieser wissen, als er seine erste Verwunderung überstanden hatte. „Dich aufwärmen. Sonst kann ich der Crew morgen doch noch sagen, dass der Alkohol dich weggerafft hat- wenn auch auf eine ganz andere Art.“ Er sagte das so selbstverständlich, als wäre es das normalste der Welt, ihn in den Armen zu halten und zu wärmen, dass der Koch erst einmal verdutzt den Anderen anstarrte „Danke.“, sagte er schließlich und legte den Kopf an Zoros Schulter. „No Problem.“ Keine fünf Minuten später waren sie beide tief und fest eingeschlafen. „Ihr hattet also früher schonmal was miteinander, seh ich das richtig?“ „Nicht ganz.“, gab Sanji zurück. „Nicht ganz?“, wiederholte Falkenauge, der sich ein ziemlich genaues Bild von dem machen konnte, was hier abgelaufen war. „Wie willst du das denn sonst nennen?“ „Wir hatten damals nichts miteinander- nicht so, wie es jetzt war. Das soll es heißen.“ „Aber?“, hakte der Schwarzhaarige nach. Er hatte genau gehört, dass der Blonde noch nicht fertig war. „Aber... tja, das war eben erst unsere erste Nacht auf Silver Island. Du kannst dir ja vorstellen, wie wir geguckt haben, als wir morgens aufgewacht sind. Keiner von uns verlor ein Wort darüber.“ „Und dann?“ „Sind wir zurück zu den anderen und haben einfach weiter gemacht, als ob nie etwas gewesen wäre. Bis zum Abend...“ Falkenauge setzte schon an zu fragen, was genau gewesen sei, als er den entrückten Blick des anderen bemerkte. Er wusste, dass es schwer für den Blonden war, sich an Zoro zurück zu erinnern. Aber vermutlich brauchte er jetzt auch jemanden, mit dem er über genau diesen Schwertkämpfer reden konnte. Also wartete er ab. „Wir hatten fast nichts getrunken- der Kater am Morgen hatte uns eines Besseren belehrt, der Alkohol hier ist nicht mit dem zu vergleichen, den man sonst auf der Grandline bekommt- und uns wieder von den anderen abgeseilt. Wir wollten nochmal hierher zurück, weil’s eben ruhig und gemütlich war. Also kamen wir wieder hierher...“ Es dunkelte bereits, doch da störte sie nicht. Dann würde auch niemand bemerken, wohin sie gingen. Dieser Ort war etwas ganz besonderes für sie, niemand sonst sollte hierher kommen; was gar nicht so schwierig war, wie sie zu Beginn geglaubt hatten. „Keine Menschenseele weit und breit.“, bemerkte Zoro und setzte sich direkt an den Klippenrand. „Kein Wunder- wer schlägt sich auch durch das Gestrüpp da freiwillig?“ „Wir.“, grinste der Grünhaarige ihn an. „Stimmt.“, grinste Sanji zurück. Die letzte Nacht war beiden noch gut in Erinnerung geblieben, genauso wie der folgende Morgen, doch sie sprachen nicht darüber und taten so, als wäre nichts geschehen- ein stilles Abkommen, dass sie jeder für sich und so gleichzeitig auch miteinander geschlossen hatten. „Meinst du, die anderen merken, dass wir weg sind?“ „Und wenn schon; wir sind schließlich keine kleinen Kinder mehr.“ „Ruffy würde mitkommen wollen.“ „Wozu?“, gab Zoro zurück. „Er will Abenteuer, Gefahr, Spaß- und nicht Ruhe, Frieden und Ausgeglichenheit. Er wäre hier fehl am Platz.“ „Vermutlich hast du Recht.“ „Wie immer.“ „Träum weiter, Schwertfuchtler.“ „Du solltest was trinken.“ Irritiert starrte der Blonden ihn an. „Wieso?“ „Dann bist du weniger kampflustig.“, grinste Zoro und stupste ihn so, dass er rückwärts ins Gras fiel. „He!“, kam sofort die empörte Antwort, da rappelte sich der Koch auch schon wieder auf und riss den Schwertkämpfer mit sich zurück auf die weite Wiese. Lachend prügelten sie sich leicht, doch beide darauf bedacht, dem andern keinen Schaden zuzufügen. Nicht lange, und sie lagen erschöpft nebeneinander in dem saftigen Gras, die sich leicht bewegenden Blätter der umstehenden Bäume im Blick. „Zoro?“ „Mh?“ „Ich muss dich da was fragen...“ Es war ihm unangenehm, das spürte der Schwertkämpfer- er wusste genau, was jetzt kommen würde. „Wir müssen darüber nicht-“ „Es hat mir gefallen.“ Mitten im Satz unterbrochen, starrte der Grünhaarige ihn an. „Ge- Gefallen?“, wiederholte er ungläubig. Eine Weile starrte der Blonde einfach weiter in den Himmel, ehe er die Augen schloss und leise antwortete. „Ja.“ Zoro kam sich vor wie im falschen Film. Dem Blonden hatte es gefallen? Hieße das etwa, er wäre... Soweit wollte er gar nicht denken, und das ließ besagter Blonder auch nicht zu. Dieser hatte sich auf die Seite gedreht und sah ihn mit eisblauen Augen an. „Nicht, dass du da was missverstehst: ich steh normalerweise nur auf Frauen. Aber du...“ Er ließ das Ende offen, sah den Schwertkämpfer einfach nur an. „Ich liebe dich aber nicht, Sanji.“, sagte Zoro. Er hatte eine gekränkte, verletzte Reaktion erwartet, nicht aber das, was der Blonde ihm bot. „Ich dich auch nicht. Ich liebe Nami. Aber... es hat mir trotzdem gefallen.“ Für einen kurzen Moment wollte der Grünhaarige nachdenken, doch sein Körper war schneller als seine Gedanken. Ohne ein weiteres mal seine Vernunft einzuschalten, beugte er sich vor und zog den jungen Mann zu sich, ehe er ihm wieder tief in die Augen sah. „Dann ist es in Ordnung?“ „Ja.“, sagte dieser lächelnd. Vorsichtig beugte sich Zoro vor und küsste Sanji zärtlich, leidenschaftlich. Kapitel 47: Erzählungen ----------------------- Titel: Go away… Kapitel: 47. Erzählungen Pairing: ??? Disclaimer: Also ich verdien… ach, lassen wir das.^^ Kapitel 47 Aus dem fast gehauchten Kuss war schnell mehr geworden- mehr, als die beiden wohl je auch nur geträumt hatten. Im ersten Moment hatte Sanji noch gezögert, dann war er auf das verlockende Spiel eingegangen und hatte sich völlig Zoro überlassen, der ihn entgültig zu sich zog und seinen Arm um die schlanke Taille des Blonden schlang. Fast unbedacht glitt seine Hand tiefer, bis an den Gürtel an Sanjis schwarzen Hosen, den er geschickt öffnete, die Hose aber unberührt ließ. Statt dessen zog er langsam das Hemd Stück für Stück raus, bis der Schwertkämpfer mit seiner Hand unter das Hemd fuhr und zögernd die nackte Haut des Blonden berührte. „Was...?!“, wollte dieser sich beschweren, doch Zoro legte nur seinen Finger der freien Hand auf die Lippen des Kochs, ehe er sich vorsichtig weiter vor arbeitete. Vermutlich wäre es nicht einmal nötig gewesen, ihn zum Schweigen zu bringen, denn es erweckte in Sanji keineswegs Missgunst. Um sein Gefallen zu präsentieren, öffnete er leicht den Mund und fuhr mit der Zungenspitze über Zoros Fingerkuppe. Sofort hielt dieser inne und starrte den Anderen verwundert an, ehe er lächelte und die Hand unter das Kinn des Blonden legte. Er hob es leicht an und küsste ihn, dieses Mal gleich fordernd, begierig. Es war zwar ziemlich dunkel, doch das Mondlicht reichte ihnen völlig aus. Nach und nach fiel ein Kleidungsstück nach dem anderen in das hohe Gras, immer wieder lösten sie sich voneinander, um kurz darauf wieder zueinander zu finden. Gerade noch beugte sich Sanji über ihn, da hielt der Schwertkämpfer ihn auch schon fest und drehte ihn auf den Rücken, sodass Zoro über ihm im Gras kniete. Für einen Augenblick hielten sie beide inne, sahen sich einfach nur an. Langsam legte Zoro seine Hand an Sanjis Wange, legte den Kopf leicht schief und schien zu überlegen. „Über was denkst du nach?“, wollte der Blonde leise wissen. „Über dich.“ „Und?“ Lächelnd fuhr er die Gesichtskonturen des unter ihm Liegenden ab. „Du gefällst mir.“ Nur einen winzigen Moment lang erschien ein Rotschimmer auf den Wangen des Blonden, ehe er grinsend beide Arme hob, sie hinter Zoros Hals verschränkte und ihm leicht durch das kurze Haar strubbelte. „Du mir auch.“ Dann verloren sie sich wieder Sanji hatte ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche gezogen und rauchte schweigend. Falkenauge, der sich alles angehört hatte, war nicht minder sprachlos. Er war es auch, der schließlich das Schweigen brach. „Du und Zoro...“ „Ja.“ „Das heißt, ihr wart eigentlich... seitdem zusammen?“ Lächelnd schüttelte der Blonde den Kopf. „Keineswegs. Es hat uns gefallen, aber es war eher ein Experiment. Wir wussten beide von vorneherein, woran wir waren.“ „Verstehe.“ „Glaubst du wirklich? Ich nämlich nicht.“ Falkenauge sah ihn verwundert an. Er glaubte nicht, dass er sich vorstellen konnte, zu wissen, was da zwischen Zoro und Sanji vorgegangen war? Aber natürlich! „Doch, ich versteh euch. Mehr vermutlich, als du dir vorstellen kannst.“ Der Blick, den der Blonde ihm zuwarf, irritierte ihn noch mehr. Zwar lächelte er, doch seine Augen strahlten soviel Trauer aus, dass der Schwarzhaarige ihn für einen Moment verblüfft ansah. Wieder... ja, wieder wurde er erinnert. Und er wusste, dass jetzt vielleicht der Zeitpunkt gekommen war, es ihm zu sagen. „Du erinnerst mich an eine ganz bestimmte Person.“, begann er. „Ach ja? An wen?“ „Einen jungen Mann, den auch du kennst.“ Er musste nicht lange überlegen, um zu verstehen, worauf sein gegenüber hinaus wollte. „Wirklich?“, fragte er leise. „Ja.“ „Danke. Das ist mir... sehr wichtig.“ „Es ist mir schon des Öfteren aufgefallen. Jetzt wieder. Ihr beide... habt etwas an euch... es ist eigentlich kaum zu beschreiben. Dieser schmale Grat zwischen dem Göttlichen und dem Dämonischen. Das süffisante Lächeln, das ihr beide drauf habt und das euch fast schon kennzeichnet- das die Menschen in eurer Umgebung stehen bleiben lässt und sie sich nach euch umdrehen, weil sie einfach für einen kurzen Moment verzaubert sind.“ Er konnte es nicht verhindern; der Blonde lief rot an. Falkenauge, der dies bemerkte, lachte nur. „Kein Grund, rot zu werden! Du kennst das doch sicher von Zoro, das Lächeln, oder?“ Sofort erstarb das verlegene Lächeln auf Sanjis Gesicht. Der Schwarzhaarige, der zu spät gemerkt hatte, was er eigentlich gesagt hatte, wurde sofort wieder ernst. „Verzeih.“ „Schon gut.“ Dass er mit den Tränen kämpfen musste, wollte er nicht zeigen, doch der andere hatte es schon längst bemerkt, sagte aber nichts dazu. „Du kannst ruhig dich gehen lassen, Sanji. Ich weiß, dass du es jetzt vielleicht brauchst. Außerdem“, sagte er leise und legte eine Hand auf die Schulter des Kochs. „Außerdem bin ich da.“ Noch einen Moment geschah nichts, dann brach alles über ihm zusammen und er schluchzte leise auf. Falkenauge zog ihn zu sich und legte beide Arme um seine Schultern und Taille, während Sanji stumm die Tränen über die Wangen liefen. Die Zeit schien einfach still zu stehen. Minuten lang geschah nichts anderes, als dass der Blonde seiner Trauer Ausdruck verlieh und Falkenauge diese ihm abzunehmen versuchte. Als er sich schließlich wieder gefangen hatte, war es ihm ein wenig peinlich, vor dem Schwarzhaarigen sich so gehen gelassen zu haben, doch dieser nahm ihm sein Unwohlsein ab. „Schon in Ordung. Hör mal, du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn dir nach reden oder einfach nur nach Gesellschaft ist. Immer.“ Der Blonde wusste nicht, was er sagen sollte, und schwieg deshalb weiter. Doch der Samurai verstand ihn auch so. „Es wird dunkel.“, bemerkte er nur und blickte über das weite Meer, hinter dessen Horizont vor Kurzem die Sonne verschwunden war. „Ja.“ „Lass uns zurück gehen.“ Gemeinsam standen sie auf, schlugen sich das Gras von den Kleidern und wandten sich dem Weg zu, den sie gekommen waren, als Sanji inne hielt und sich zur Klippe umdrehte. Erst überlegte er kurz, dann ging er bis an den Rand und stellte sich direkt an das steil hinab stürzende Steingebilde. „Ich bin wieder da. Und ich werde bleiben.“ „Du vermisst ihn, oder?“, fragte Falkenauge, der hinter ihn getreten war. „Ja.“ Seufzend senkte der Blonde den Kopf, ehe er ihn hochriss und die Arme nach oben streckte. „Ich liebe dich, Zoro!“ Noch Sekunden später hallte der Ruf über das Meer. Ja, er liebte ihn wirklich- er hatte es nur zu spät bemerkt. „Heim?“, fragte Falkenauge. „Heim.“ Zusammen drehten sie sich um und gingen den Weg zuirück in die Stadt. Kaum, dass sie in ihrer Herberge angekommen waren und sie vor Sanjis Zimmer standen, brach der Blonde wieder das Schweigen. „Vermutlich Zeit zum Schlafen.“ „Es ist Zeit dazu, wenn man müde ist.“, belehrte ihn der andere eines Besseren. Als jedoch keine Rückmeldung kam, der Samurai aber den schrägen Blick bemerkt hatte, nahm er wieder das Wort an sich. „Ich hab noch Wein. Allein kann ich den unmöglich trinken.“ Der Blonde wusste, worauf der andere hinaus wollte, und nickte dankbar. „Gern.“ „Also, komm schon.“ Wieder blieb der Blonde bis spät in die Nacht bei Falkenauge, redete mit ihm und stoß immer häufiger mit seinem Gegenüber an. „Er hat mich nicht ausgelacht, als ich ihm von dem All Blue erzählte- obwohl ich damit einfach gerechnet hatte. Schließlich versuchten wir beide ständig, uns das Leben zur Hölle zu machen.“ „Warum? Langweilig war es bei euch ja sicherlich nie, mit Ruffy als Käpt’n.“ „Das stimmt schon!“, lachte Sanji, nahm noch einen Schluck und erzählte weiter. „Nein, Langweile hatten wir keine. Ich für meinen Teil... hab’s am Anfang nur gemacht, weil er mich ärgerte. Und weil er Nami ständig Hexe nannte.“ „Das ist alles?“ „Am Anfang schon. Später, als wir von hier aus wieder in See stachen, taten wir es wohl hauptsächlich der anderen wegen. Ich meine, musste ja nicht jeder gleich mitkriegen, dass da was gelaufen war. Dafür“, sagte er, seufzte und zündete sich eine Zigarette an. „Dafür saßen wir dann nachts umso länger an Deck und redeten, tranken, alberten herum. Er erzählte mir, wie sehr er sich gewünscht hatte, der beste Schwertkämpfer zu werden, und was er gefühlt hatte, als er es endlich geschafft hatte.“ Einen Augenblick lang sah er Falkenauge schweigend an, bis dieser nickte. „Ich hatte von Anfang an gewusst, dass er mich schlagen würde. Seit dem Tag, an dem ich ihm das erste Mal begegnet war und ihn besiegte.“ „Das hat er dir lange Zeit nicht verziehen.“ „Ich ihm ja auch nicht.“, sagte der Schwarzhaarige und lachte. „Lange Zeit dachte ich auch daran, mir den Titel wieder zu holen!“ „Und warum hast du’s nicht getan?“, wollte Sanji verdutzt wissen. „Weil ich es niemals geschafft hätte. Zoro war nicht nur einfach stärker- er war um Meilen besser als jeder andere Schwertkämpfer der Welt. Keiner kann so perfekt mit seinen Waffen umgehen wie er, und nur sehr wenige beherrschen den Zwei- Schwerter- Kampf. Seine Variante beherrschte nur er. Auch, wenn viele versuchten, es ihm nachzumachen.“ Er schmunzelte, als er an die vielen Kämpfer dachte, die den Drei- Schwerter- Kampf zu erlernen versuchten und nach und nach einer nach dem Anderen gescheitert war. „Ich wüsste zu gerne, ob es überhaupt noch jemanden auf der Welt gibt, der ihn hätte besiegen können. Vielleicht Ruffy...“ „Ich hätte ihn geschlagen.“ „In einem fairen Kampf?“, fragte der Samurai überrascht. „Na ja...“ „Siehst du.“ Falkenauge wusste, was Sanji gemeint hatte. Der Grünhaarige hätte ihm nie etwas zu leide tun können, sodass der Blonde, wenn er gewollt hätte, ihn leicht hätte besiegen können. „Aber ich vermute, du hast Recht. Außer Ruffy und dir gab es wohl niemanden, der ihn im Zaum halten konnte.“ „Ruffy auch nicht mehr. Ich hab ein paar Mal gesehen, wie sie heftigst gestritten haben und sich anschließend so übel zurichteten, dass Chopper jedes Mal beinah an nem Herzkaspar krepiert wäre.“ Anerkennend hob sein gegenüber die Braue. „Nicht schlecht. Gegen seinen eigenen Käpt’n vorzugehen...“ „Ruffy ist nicht nur unser Käpt’n. Er ist vor allem unser Freund.“ „Genauso krass.“ „Kommt auf die Sichtweise an.“ „Die Sichtweise?“, fragte Falkenauge. „Tschuldige, aber einen Freund anzugreifen- was gibt’s denn da Positives dran?“ „Es kommt immer auf die Situation drauf an.“ „Quatsch. Ich meine, du kannst doch nicht einfach so auf deinen Kumpel losgehen!“ „Und was, wenn sich der Freund einfach in den Weg stellt? Obwohl er weiß, dass es ihn umbringen könnte?“ „Warum sollte...“ Er verstummte. Ohne es zu bemerken, war der Schwarzhaarige weit aufs Glatteis gelaufen und drohte nun, einzubrechen. Doch er wusste noch nicht einmal, aus welchem Grund. „Was ist passiert?“ „Was sollte sein?“, fragte der Blonde möglichst unschuldig. „Du hast grad nicht nur von der theoretischen Annahme gesprochen. Du hast von dir erzählt, Sanji. Also?“ „Da ist nichts.“ Schnell wandte er den Kopf, hob das Glas und kippte es in einem Zug. „Ich weiß ja, es geht mich nichts an, aber...“, begann Falkenauge, als Sanji ihn unterbrach. „Da hast du recht, es geht dich nichts an.“ Stille zwischen den beiden. Keiner wusste, was er als nächstes sagen sollte- das Glatteis war zu einem gewaltigen Meer geworden, das von einer hauchdünnen Eisschicht bedeckt war, auf der sie beide balancierten. Bevor jedoch einer von ihnen einbrechen konnte, seufzte Sanji leise auf. „Wir waren auf einer kleinen Insel. Bei einer jungen Frau und ihrer Tochter, die uns herzlich aufgenommen haben.“ Als der Koch wieder schwieg, wollte der Schwarzhaarige schon ansetzen, zu fragen, was daran so schlimm war, als er fortfuhr. „Es kamen einige blöde Sachen über Kuina raus. Da ist Zoro durchgedreht.“ Ahnungsvoll weiteten sich die Augen des Samurai. Er wusste genau, wozu Lorenor Zoro fähig war- schlimmer noch, was er eigentlich so gut in sich versteckt hielt. „Er versuchte, mich umzubringen.“ Kapitel 48: Ich liebe dich -------------------------- Titel: Go away… Kapitel: 48. Ich liebe dich Pairing: ??? Disclaimer: --- Na ihr? Heute wurdet ihr aber so richtig mit neuen Kapis versorgt! *vor den FreischalterInnen verbeug* Es macht echt Spaß, an der Story zu basteln! ^^ Kapitel 48 Irgendwann gegen Morgen hatte sich Sanji schließlich in sein Zimmer zurück gezogen und schlafen gelegt. Er würde wohl mit einem ordentlichen Kater aufwachen, zumindest fühlte sich sein Kopf jetzt schon danach an. Aber es machte ihm nichts aus- schließlich war er das von den durchzechten Nächten mit Zoro schon gewohnt. Ganz im Gegensatz zu Falkenauge. Auch er würde mit einem Kater aufwachen, sobald er sich schlafen legte. Doch im Moment saß er noch auf seinem Stuhl, den er ans Fenster geschoben hatte, und sah in den sich langsam erhellenden Himmel. „Er versuchte, mich umzubringen.“ Sie hatten länger zusammen gesessen, als sie es beide wohl für möglich gehalten hätten. Und Sanji hatte weitaus mehr erzählt, als er wohl vorgehabt hatte. Doch jetzt wusste Falkenauge über vieles Bescheid. Mit einem leichten Lächeln senkte er den Kopf, schloss die Augen und sah dann mit erhobenen Hauptes in den Sternenhimmel. „Du hast es ihm nie erzählt, du Spinner. Warum? Um mich zu schützen? Jetzt weiß er nicht einmal, wie sehr du für ihn gekämpft hast.“ Zeitgleich schreckte Sanji aus dem Schlaf. Wieder ein Traum, der aus einem wolkigen Sonnenschein zu einem schwarzen Loch wurde. Immer und immer wieder das selbe, schon seit Tagen. Vermutlich bis in alle Ewigkeit. Träge stand er auf, fasste sich an den brummenden Schädel und sah aus dem Fenster. Der Himmel verfärbte sich bereits heller. Ein neuer Tag, neue Probleme., dachte er und griff nach seinem Jacket, um- Keine Zigaretten zu finden. Mist. Das Päckchen lag vermutlich noch bei Falkenauge, und der schlief. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht... Da musst du schon nachsehen, Chefkoch. Langsam stand er auf, wankte ein wenig, ehe er zur Tür schlappte und nach draußen auf den Flur huschte. Als er kurz darauf vor Falkenauges Tür stand und die Hand hob, um zu klopfen, hielt er mitten in der Bewegung inne. Eine Stimme. Falkenauge. Aber mit wem sprach er? „... ihm nie erzählt, du Spinner. Warum? ...schützen? Jetzt weiß er nicht ... du für ihn gekämpft hast.“ Es klang nicht so, als wäre noch jemand bei ihm. Selbstgespräche? Vermutlich. Gerade wollte er klopfen, als er ein paar Worte ganz klar und deutlich hören konnte. „Ich pass auf ihn auf, versprochen. Er ist nicht allein. Schließlich liebe ich ihn genauso wie du.“ Im gleichen Moment fiel Sanji durch die Tür. Erschrocken drehte sich Falkenauge um, viel zu perplex, um sich weiter zu bewegen, und starrte den Blonden an, der auf dem Boden kniete und den Schwarzhaarigen mit großen Augen ansah. „Was...?“, versuchte der Samurai, doch ihm blieben die Worte im Halse stecken. „Du... du bist in... mich...“ „Sanji, du hast da was...“ Bevor er sagen konnte, was er dachte, war der Blonde wieder aufgesprungen, drehte sich auf dem Absatz um und rannte den Flur entlang ins Dunkle. „SANJI!“ Doch er hörte nicht auf ihn. „Verdammt!“, knurrte Falkenauge, schnappte sich im Vorbeigehen seinen Mantel und lief hinter dem überstürzt davon eilenden Koch her. Dieser hatte die Herberge schon längst verlassen und raste nun wie vom Teufel gejagt durch die verlassenen Straßen. Warum nur... Warum nur... Sein Kopf pochte, seine Füße schmerzten- er war barfuß zu Falkenauge gekommen, schließlich hatte er nur seine Zigaretten holen wollen- und sein Herz schien in seiner Brust zu zerspringen. „Warum nur?“, flüsterte er leise. In diesem Augenblick wünschte er sich nur zu Zoro, sonst nichts. „WARTE!“ Erschrocken registrierte er, dass der Samurai hinter ihm her lief. Schnell legte er noch einen Zahn zu und stürmte aus der Stadt. Ohne es eigentlich gewollt zu haben, lief er an den einzigen Ort dieser Insel, der ihm wirklich etwas bedeutete. Kaum, dass er durch das Gestrüpp brechen wollte, prallte Falkenauge von hinten gegen ihn. Zusammen fielen sie auf die Wiese der kleinen Lichtung. „Sanji.“, keuchte er. „Gott... warte... doch.“ Heftig um sich schlagend und tretend versuchte der Blonde, sich aus dem Griff des Anderen zu befreien, doch der Samurai hielt ihn eisern fest. „Hey! Mach mal... halblang!“ Doch Sanji schaffte es, sich freizukämpfen, und rollte sich von ihm weg. „Warte!“, wiederholte der andere erschöpft und streckte die Hand nach ihm aus, erreichte den Blonden aber nicht. Dieser hatte sich derweilen aufgerappelt und wich Stück für Stück zurück. Wie ein gehetztes Tier starrte er Falkenauge an, als wäre er die Schlange, die ihre Beute erfasst hatte. Als der Samurai Sanjis Bewegung registrierte, kniete er sich hin und hob beruhigent die Hände. „Langsam, Sanji, langsam. Du musst da was missverstanden haben.“ „Ach ja?“, fragte dieser mit rauer Stimme. „Und was, bitte?“ „Es ist nicht so, wie du denkst...“ Er stand auf, wollte einen Schritt auf den Blonden zu machen, doch dieser wich instinktiv zwei Schritte zurück. Dass er dem Rand der Klippe damit verdammt nah kam, bemerkte er nicht. Dafür aber Falkenauge. Sofort blieb er stehen. „Wir sollten reden, Sanji.“, sagte er ruhig. Reden war wohl das Beste, was er im Moment tun konnte. „Wozu? Du hast mich belogen!“ Wieder wich er einen Schritt zurück, als Falkenauge sich ihm zu nähern versuchte. „Bleib stehen!“ Auch Sanji hatte endlich begriffen, wie nah er der Schlucht war. Ein Schritt weiter, und du bist Geschichte, Chefkoch. Und weiter? Im ersten Moment erschreckte ihn, was er gedacht hatte. Dann begann er zu lächeln. Der Schwarzhaarige, dem die Veränderung in Sanjis Gesicht aufgefallen war, ahnte Böses. „Du hast mich angelogen, Falkenauge.“ „Das habe ich nie ge-“ „Für mich gibt es niemand anderen als Zoro. Merk dir das, Durain.“ Es war das erste Mal, dass der Blonde ihn mit seinem richtigen Namen ansprach. „Goodbye.“ Als Sanji sich umdrehte, glaubte er für einen Augenblick, Zoro stünde vor ihm, mit weit ausgebreiteten Armen. Lächeln streckte Sanji die Hände nach ihm aus und sprang. Wieder Erwarten stürzte er aber nicht nach vorne, sondern zurück. Sich dutzende Male überschlagen, rollte er die Wiese entlang, bis kurz vor die Büsche. Als er sich den schmerzenden Kopf rieb, bemerkte er Falkenauge, der regungslos neben ihm lag. „Falkenauge?“, fragte Sanji unsicher und drehte sich zu ihm hin. „He!“ Doch der Angesprochene lag weiter leblos da. In diesem Moment erst begriff Sanji, dass er nicht zufällig nach hinten gefallen war; der Samurai hatte ihn gepackt und mit aller Wucht zurück gerissen, ehe er ihn, während sie gemeinsam gen Gestrüpp rollten, mit seinem Körper vor Verletzungen geschützt hatte. Du bist Schuld... „Durain!“, versuchte der Blonde verzweifelt, den Bewusstlosen wieder zu erwecken. „Verdammt, wach auf!“ Und tatsächlich sahen die dunkelbraunen Augen ihn an. Erst noch verwirrt, dann erkannte er den Blonden. Vorsichtig hob Falkenauge eine Hand, legte sie an Sanjis Wange. „Alles okay?“, fragte der Schwarzhaarige, ehe er sich aufsetzte und die Hand zurück zog. „J- Ja.“, stotterte der andere als Antwort. „Mach nie wieder solchen Unfug, okay? Ich hab Zoro versprochen, auf dich aufzupassen, und wenig Bock, ihm irgendwann erklären zu müssen, dass ich unfähig bin und du meinetwegen hops gegangen bist. Verstanden?“ Immer noch leicht benommen, von der ganzen Situation überfordert nickte er. „Dann können wir ja endlich reden.“ Der Widerstand des Blonden war wie weggespült. Gehorsam setzte er sich neben den Schwertkämpfer im Schneidersitz auf die Wiese und sah stumpf zu Boden. Es war Falkenauge, der schließlich das Wort an sich nahm. „Du hast mich belauscht, oder?“ „Nicht richtig. Ich hab nur deine Stimme gehört und mich gefragt, wer dich um die Uhrzeit noch besuchen kommt...“ „Und was, wenn ich fragen darf, hat dich zu meinem Zimmer geführt?“ „Zigaretten.“ „Bitte?“ Perplex sah er den Koch an. Dieser zuckte nur mit den Schultern, ehe er unschuldig lächelte- scheu, fast nur wie ein Hauch. „Ich hab mein Päckchen Zigaretten bei dir liegen lassen.“ „Und die wolltest du dir wieder holen.“ Sanji nickte. „Und dabei hast du zufällig mich gehört.“ Wieder nickte der Blonde. „Und dann...“ „Bin ich in dein Zimmer gefallen. War ja keine Absicht, ich wollte vorher noch klopfen.“ „Ist jetzt auch egal. Zumindest warst du dann plötzlich da.“ „Yo.“ Stille trat ein. Keiner wusste, was er erwieder sollte, doch beide hatten sie noch fragen, auf die sie nur allzu gerne eine Antwort bekommen hätten. Es war schließlich Sanji, der sich durchrang. „Ich versteh nicht so ganz, was du da gesagt hast. Glaube ich.“ „Das denke ich auch. Sonst wärst du nicht wie ein geölter Blitz durch die Straßen gerannt.“ Wieder Schweigen. Dann: „Also?“ Falkenauge seufzte, sah den anderen an und dann in die Sterne. „Eigentlich ist es ganz einfach. Zoro war für mich mehr als nur ein Master. Er war ein Freund, ein Kumpel. Dass das nicht immer so war, wissen wir ja beide.“ „Logisch.“ „Tja, und bevor wir so gute Freunde wurden, gab es ein paar Streitigkeiten zwischen uns.“ „Der Titel.“ Lachend schüttelte Falkenauge den Kopf. „Um den ging es irgendwann gar nicht mehr.“ Verwirrt sah der Blonde ihn an. „Nicht? Aber das war es doch, was ihr beide gewollt habt.“ „Schon. Aber man muss Prioritäten setzen. Und da gab es eben etwas, was wichtiger war.“ „Und zwar?“ Wieder schwieg der Samurai. Das, was er dem Blonden zu verraten im Begriff war, hätte eigentlich für immer ein Geheimnis bleiben sollen- ein Geheimnis zwischen Zoro und ihm. Aber... der Umstand erforderte wohl, das Geheimnis zu lüften. Wenigstens für ihn. „Ich hatte Zoro den Titel angeboten.“ „Einfach so? Das glaube ich nicht.“ „Habe ich auch nie behauptet.“ „Gegen was... hast du ihn eintauschen wollen?“ „Eintauschen ist nicht gerade das richtige Wort dafür...“, bemerkte Durain Falkenauge, doch an sich, so musste er gestehen, lief es doch darauf hinaus, egal, wie man es nannte. „Was war der Preis?“, wiederholte Sanji. „Zoro sollte gehen und dich in Ruhe lassen.“ „Bitte?“ Er hatte mit vielem gerechnet, aber ganz bestimmt nicht DAMIT. „Er hat abgelehnt. Der Titel war ihm dann plötzlich doch nicht mehr so wichtig.“ Mit offenem Mund starrte Sanji ihn an, ehe er den Blick senkte und versuchte, seine Gedanken zu ordnen, was ihm aber partout nicht gelingen wollte. „Deshalb legten wir fest, dass derjenige, der in einem fairen Kampf den Sieg davon tragen würde, nicht nur den Titel bekäme.“ „Sondern auch mich.“, schloss der Blonde. Er kam sich verraten, verkauft, wie ein Hund herum gereicht vor. „Nein. Der Verlierer sollte sich nur einfach aus deinem Leben raushalten.“ „Hab ich das nicht gerade gesagt?“ „Du sagtest, der Gewinner würde dich bekommen.“ „Darauf lief es doch hinaus.“ „Nein.“, widersprach Falkenauge. „Wir kämpften nicht um dich als Trophäe. Wir kämpften um deine Liebe. Zu gewinnen hieß ja nicht zwangsläufig, dich zu bekommen.“ Verwirrt sah Sanji auf. „Zu gewinnen bedeutete nur, dass man in deiner Nähe bleiben durfte. Schließlich... hat es bei euch ja auch noch lange genug gedauert, bis ihr euch letztendlich gefunden habt.“ „Das heißt, wenn du...“ „Wenn ich gewonnen hätte, wäre Zoro gegangen. Er hat für dich gekämpft, nicht für den Titel.“ Kapitel 49: Irrungen und Wirrungen ---------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 49. Irrungen und Wirrungen Pairing: ??? Disclaimer: Nur die Idee is von mia!^^ So, für alle, die etwas entsetzt reagiert haben: Yop, Falkenauge is in Sanji verliebt (sry wg der Namensänderung; aber mir gefile Durain so gut!^^). Und... obs ein Sanji x Falkenauge jetzt wird, werdet ihr wohl selbst lesen müssen!^^ Viel Spaß!^^ Kapitel 49 Der Morgen dämmerte bereits. Die Luft war glasklar und kalt. Doch es störte weder Falkenauge noch Sanji, die sich immer noch auf der Wiese befanden. Seit geraumer Zeit waren sie in ein Schweigen verfallen, jeder hatte versucht, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Beide mit mehr oder minder schlechtem Erfolg. „Wieso hat er nie etwas gesagt?“ „Weiß nicht. Vielleicht um mich zu schützen.“ „Aber warum? Ich hatte mich ja schon für ihn entschieden.“ „Vielleicht...“, mutmaßte Falkenauge. „Vielleicht hatte er Angst, du könntest es im falschen Licht sehen und dich doch umentscheiden.“ Er lachte. „Vielleicht hatte er ja Angst, du könntest dich in mich verlieben!“ Wieder lachte er, lange und laut. Es klang falsch. „Was ist daran so lustig? Hälst du es denn nicht für möglich?“, fragte der Blonde provokativ. „Du? Dich in mich verlieben?“ Noch immer lachte er schallend. „Warum nicht?“, fragte er, leicht beleidigt. „Weil das Unfug ist. Und du das weißt.“ „Woher willst du das wissen? Schließlich lief es nicht immer so gut zwischen Zoro und mir!“ „Und? Das bedeutet noch lange nichts.“ „Aber ich...“ Er verstummte, biss sich kurz auf die Lippe. „Es ist immer noch mein Bier, in wen ich mich verliebe und in wen nicht.“ „Und ich soll da dazu gehören?“ Kurz zögerte er, doch bevor er richtig überlegen konnte, war seine Zunge schon schneller. „Klar.“ Stille. „Vorsichtig, was du sagst, Sanji.“, sagte Falkenauge leise. „Das könnte dir sonst noch zum Verhängnis werden.“ Das schien dieser genauso zu sehen, denn er rückte ein Stück weg und sah verlegen zu Boden. Daraufhin lachte Falkenauge erneut. „Keine Sorge! Ich mach nur Spaß.“ Der Zweifel bezüglich dieser Aussage blieb. Deshalb blieb er weiterhin in „sicherem“ Abstand sitzen. „Und nun?“, fragte er. Sie wussten beide nicht, welche Antwort sie erwarteten. Was sollten sie auch erwarten? Ein „Das Leben geht auch so weiter“? Schwachsinn. „In einer Stunde gibt’s Frühstück. Wir könnten uns nochmal hinlegen.“ „Schlafen kann ich eh nicht mehr.“ „Sicher?“, fragte Falkenauge. „Später ist wieder ein Treffen mit den anderen Samurai.“ „Das pack ich auch so.“ „Wenn du meinst...“ „Meine ich.“ Wieder Schweigen. Sanji bemerkte erst jetzt, wie kalt es war. Er zitterte leicht im kühlen Windhauch. „Kalt?“, fragte der Samurai. „Quatsch.“ „Schon klar.“, erwiederte der Schwarzhaarige. „Ich sitz auch gerne ohne Shirt und Schuhe auf ner Wiese im eiskalten Morgenwind und friere mich zu Tode.“ Ehe der Blonde etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, hatte Falkenauge seinen Mantel abgenommen und legte ihn Sanji um die Schultern. Verwirrt sah dieser auf, wollte schon protestieren, doch der Samurai schnitt ihm jegliches Wort ab. „Denk dran: ich will niemandem beichten müssen, dich erfrieren gelassen zu haben.“ Leicht nickte der Blonde, sah aber wieder auf den Rasen. Der Samurai setzte sich neben ihn. „Es tut mir Leid, was ich vorhin gesagt hab.“ „Ach ja? Was denn?“, fragte der Schwertkämpfer. Er wusste wirklich nicht, was der Blonde meinte, schließlich war alles nur ein... nun, ein kleines Missverständnis aufgrund eines Geheimnisses gewesen. Nicht mehr und nicht weniger. „Dass ich dich als Lügner bezeichnet habe.“ „Ach das. Egal.“ „Nein wirklich. Es tut mir Leid.“ „Sanji, ganz ehrlich: wenn sich hier jemand entschuldigen muss, dann ich. Schließlich hätte ich dir entweder schon viel früher davon erzählen sollen oder keine Selbstgespräche führen dürfen.“ „Hast du doch gar nicht.“ „Mh?“ „Das waren doch gar keine Selbstgespräche. Du hast mit ihm gesprochen.“ Langsam nickte er. „Ja. Das stimmt wohl.“ „Ich wusste nicht, dass es noch andere gibt, die das machen.“ „Was? Sich an jemanden wenden, der gerade nicht hier ist?“ „Ja.“ „Wie du siehst, ich tu’s.“ Einen Moment wartete er, dann setzte er hinzu: „Du vermisst ihn ganz schön.“ „Er ist mein Ein und Alles.“, bestätigte Sanji. „Ich weiß immer noch nicht, wie es weiter gehen soll. Wir hatten noch so viel vor...“ Falkenauge nickte. Das hatte er befürchtet. „Du weißt, dass ich immer ein offenes Ohr für dich habe. Und...“ Und offene Arme, hatte er noch hinzu fügen wollen, hielt es dann aber doch für nicht so klug. „Danke. Und nochmal sorry, Durain.“ „Kein Problem, Sanji. Wirklich nicht.“ Kurz überlegte er, dann sah er in die eisblauen Augen seines Nachbarmannes. „Was hälst du jetzt von einem gemütlichen Frühstück in der Herberge?“ Lange Zeit sahen die blauen Augen ihn an, ohne eine Reaktion zu zeigen, dann sah Sanji wieder weg. „Sanji?“ Doch statt zu antworten, fiel der Blonde nur ganz langsam zur Seite. Und blieb im Gras liegen. Durain hatte nicht lange gezögert. Er wusste, dass die vergangenen Stunden stark an den nerven des Blonden gezogen hatten, und er verstand auch, dass der Blonde einfach dem verlockenden Ruf der Ohnmacht nachgegeben hatte. Was aber nicht bedeutete, dass es dadurch einfacher für sie alle wurde. Kaum dass er in die Nähe der Stadt kam, kam ihm ein Junge mit seinem Hund entgegen, der ihn verwundert ansah. „Ist er verletzt?“, fragte der Kleine besorgt. „Nein, nur müde.“, antwortete Durain und lächelte ihn an. „Dann ist ja gut!“ Doch das war es eben nicht. Bis er mit Sanji in den Armen endlich die Herberge erreicht hatte, war er an so vielen Menschen vorbei gekommen, die sowohl ihn als auch den bewusstlosen Blonden erkannten, dass bereits gegen Mittag die ganze Stadt davon wissen musste. Aber das war noch lange nicht das Schlimmste. Als er an der Herberge ankam und sich durch die Tür schob, traf er auf Ruffy- der alles leicht missdeutete. „Was hast du mit Sanji gemacht?!“, war das Letzte, was der Strohhut aber noch von sich geben konnte, ehe Nami ihn mit einer saftigen Kopfnuss außer Gefecht setzte. „Klappe, Ruffy! Er hat nix mit ihm gemacht!“ Im selben Moment öffnete der Blonde blinzelnd die Augen. „Was...“ Seine Stimme war schwach, doch innerhalb kürzester Zeit begriff er, wo er sich befand. Mit Mühe unterdrückte er den Instinkt, aufzuspringen und somit gefahr zu laufen, aus Durains Armen erst einmal in die Tiefe zu fallen, doch der andere verstand ihn auch so. Vorsichtig stellte er den Koch auf seine eigenen, wenn auch leicht wackligen Beine. „Geht’s?“, erkundigte er sich, und Sanji nickte, wenn auch immer noch nicht ganz auf der Höhe. Ruffy, wieder erholt, starrte seinen Vize sekundenlang einfach nur an. „Was hast du da an?“, fragte der Käpt’n schließlich verwundert. Der Blonde musste an sich ehrunter sehen, um die Verblüffung zu verstehen. Nicht nur, dass er bewusstlos von Falkenauge in die Herberge gebracht worden war, er trug auch außer seinen Hosen nur den Mantel des Samurai. „Wir waren mal n bisschen früher draußen. Hatten noch einiges zu besprechen, wegen heute Mittag.“ Sie alle wussten, was am Mittag sein würde, sodass niemand an Falkenauges Worten zweifelte. Eine Frage schwebte aber dennoch unbeantwortet im Raum. „Und was ist passiert?“ „Ich...“, setzte Sanji an, doch Falkenauge legte nur eine Hand auf die Schulter des Blonden und sah ihn kurz bedeutungsvoll an. „Unvorsichtig. Ich war nicht schnell genug, da ist er auch schon ein ganzes Stück den Abhang runter geschlittert.“ „Ach so.“ Damit war die Sache für Ruffy gegessen. Zwar sagte sie nichts mehr, aber für Nami war das noch lange nicht geklärt. „Lasst uns frühstücken.“, meinte sie nur, doch Sanji sah schlichtweg durch sie hindurch, während Falkenauge mit dem Kopf in seine Richtung nickte und Nami dabei ansah. „Ich bring ihn erstmal aufs Zimmer. Er braucht erstmal Ruhe.“ „Soll ich euch was zu essen bringen?“, fragte sie, und er nickte dankbar. „Das wär nett.“ Dann legte er einen Arm um Sanji und führte ihn den Flur entlang zu den Zimmern. Einen Moment lang blieb Nami noch stehen, gerade so lange, dass sie sehen konnte, dass Falkenauge nicht etwa den Blonden in sein eigenes Zimmer brachte, sondern mit ihm weiter den Flur entlang lief. Schließlich besaß der Samurai ein Doppelbettzimmer, wie er erzählt hatte. Sanji bemerkte es auch, sagte aber nichts. Durain, dem das ganz recht war, schloss die Tür zu seinem Zimmer auf und schob den anderen mit sanfter Gewalt herein. „Setz dich doch.“ Das musste er ihm nicht erst sagen. Sanji hatte sich auf einen der Stühle sinken lassen, ehe er den Mantel abstreifte und dem Samurai zurück gab. „Was war los mit dir?“, fragte er schließlich. „Du hast nicht so ausgesehen, als ob du der Ohnmacht nahe wärst.“ „Danke.“, antwortete der Blonde und sah ihn an und doch durch ihn hindurch. Durain Falkenauge hob stirnrunzelnd die Augenbraue. Was war nur los mit ihm?! „Sanji, was ist los?“, wiederholte er seine Frage, doch wieder blieb der Blick des Angesprochenen leer. Statt dessen klopfte es und die Navigatorin der Flying Lamb tauchte mit einem kleinen Tablett mit Frühstück auf. Als sie die Beiden sah, runzelte auch sie die Stirn. „Was ist denn hier los?“, wollte sie wissen, doch Sanji reagierte erst gar nicht auf ihre Worte. Falkenauge kam auf sie zu, stellte sich nah zu ihr und sah mit ihr zu dem Blonden rüber. „Ich bin mir nicht sicher. Es ist, als wäre er in Trance.“ Nami nickte. Sie hatte ihn schon einmal so erlebt, und sie kannte auch den Grund. „Ihr habt über Zoro gesprochen, oder?“ Der Samurai nickte. „Ich glaube, wir sollten mal reden. Aber ohne Sanji.“, sagte sie, woraufhin der andere wieder nickte und zu dem Koch rüebr ging. „Sanji? Leg dich ein wenig hin. Dann geht’s dir später besser.“ Tatsächlich, was sie alle etwas verwunderte, legte sich der Blonde in das freie Bett, schloss die Augen- und schlief wenige Minuten später ein. „Er ist ja absolut fertig.“, stellte sie junge Frau fest. „Was habt ihr denn nur gemacht?“ „Die Nacht durch. Erst geredet und getrunken, später waren wir draußen.“ „Aber er ist wohl kaum aus Unvorsichtigkeit ausgerutscht, hab ich recht?“ Er nickte. „Dann erzähl mal.“ Es dauerte nicht lange. In wenigen Sätzen war alles gesagt, was wichtig war. Nami wiegte den Kopf leicht hin und her. „Das ist seltsam. Irgendetwas muss ihn doch aufgeregt haben! Und warum ist er barfuß unterwegs gewesen- und ohne Hemd?“ „Nun ja, da gibt es noch eine Kleinigkeit...“, räumte der Schwertkämpfer ein. „Und zwar?“ „Ich habe mit mir selbst gesprochen und dabei etwas erwähnt, was er in den falschen Hals bekam und dann... ist er eben abgehauen.“ „Ich frag jetzt besser nicht, was du gesagt hast.“ Und dafür war er auch dankbar. „Aber was hat ihn im Endeffekt dann so fertig gemacht, dass er... einfach umkippt?“ „Er sagte kurz vorher, wie sehr er ihn vermisst und was sie eigentlich noch vorgehabt hätten. Und ich erwähnte, dass ich jederzeit ein offenes Ohr für ihn hätte.“ „Ihn?“ „Zoro.“ „Das ist es.“, mutmaßte sie. „Es ging nicht darum, was du zu ihm sagtest.“ „Sondern?“, fragte er. „Dass er jemanden gefunden hat, mit dem er seine Trauer teilen kann. Er wird Zoro nie vergessen. Er hat sich freiwillig in eine Sklavenschaft begeben, die er nun nicht mehr verlassen wird. Die Erinnerungen werden ihn tagtäglich quälen, doch er wird diejenigen, die versuchen, ihn von diesen Qualen zu befreien, keineswegs schätzen, sondern hassen. Es ist seine Trauer, sein Leid, seine Erinnerungen, die ihn mit Zoro verbinden. Niemand wird sie ihm wegnehmen können, niemand. Er wird leben für ihn und sterben für ihn. Lachen und weinen. Feiern und arbeiten. Kriege überleben und Hilflose retten. All das wird er weiterhin tun- doch nur noch für ihn.“ Sie machte eine Pause. Der Schwarzhaarige sah sie schweigend an- er verstand, was sie sagte, und doch klang es so unglaublich in seinen Ohren, dass er es nicht glauben wollte. War das Sanjis Ziel? Sein Wunsch? „Ganz egal, was die anderen sagen werden. Er wird dabei bleiben. Für uns Außenstehende mag es den Anschein erwecken, er würde sich für einen Menschen, der nicht mehr lebt, völlig aufopfern, sein Leben wegwerfen. Es sieht so aus, als würde es in einer Sackgasse enden, ein Leben ohne Chance, ohne Zukunft. Er müsste ihn loslassen, um wieder leben zu können. Und das wird er nicht tun.“ „Und warum nicht?“ Nami sah ihn für eine Sekunde noch an, dann wandte sie ihren Blick zu dem schlafenden Blonden. „Weil er ihn liebt.“ Kapitel 50: Irgendwann ---------------------- Titel: Go away... Kapitel: 50. Irgendwann Pairing: ??? Disclaimer:--- So.... 50!^^ Lasst die Sektkorken knallen! Jubiläum!^^ Kapitel 50 Als er endlich aufwachte, brummte sein Schädel wie vermutet. Doch ein paar Gläser zuviel... Müde reckte er sich, schlug verschlafen seine Augen auf- Und sah direkt in das schlafende Gesicht eines gewissen Schwarzhaarigen. „Falkenauge?“, fragte er verwundert. Der Angesprochene schlug augenblicklich die Augen auf. „Wir waren schon mal bei Durain, falls du dich noch erinnerst.“ Er gähnte, setzte sich wieder aufrecht auf den Stuhl, den er an Sanjis Bett gezogen hatte, und streckte sich ausgiebig. „Wie spät ist es?“ „Halb zwölf.“ Verblüfft sah der Blonde ihn an. „So früh? Ich dachte irgendwie, es wäre später...“ Eine ungemütliche Stille breitete sich zwischen ihnen aus- keiner wusste so richtig, was er sagen sollte, nach dem, was in der letzten Nacht geschehen war. Durain seufzte schließlich, senkte den Kopf und schien kurz zu überlegen, ehe er grinsend den Kopf hob. „Duschen? Wir müssen bald los.“ „Äh... ja, danke.“ Er stand auf, überlegte kurz und zog die Stirn kraus, ehe er sich verwundert umsah. „Was... mache ich eigentlich hier?“ „Du? Hast hier geschlafen.“ „Aber warum?“ Fast hätte er wieder aufgelacht, doch der Schwertkämpfer hielt sich wacker. „Du warst heute Nacht etwas neben der Kappe...“ „Weiß ich.“ „Und bist letztendlich hier eingeschlafen.“ „Oh.“ Kurz wartete er, zuckte dann mit den Schultern und schlappte in das Badezimmer. Durain sah ihm nach, schmunzelte leicht. Egal, was es war, Sanji schien wieder normaler zu sein. Dachte er zumindest. Eine Viertelstunde später war er sich dessen nicht mehr so sicher. Bereits zum dritten Mal fragte er den Blonden nun schon, ob er erst noch etwas zu Mittag essen wollte. Doch der Angesprochene blickte immer noch stumpf vor sich hin. „Sanji!“, reif er schließlich leicht entnervt und stieß ihn in die Rippen. „Wach mal auf!“ Tatsächlich sahen die blauen Augen ihn gleich darauf blinzelnd an. „Hast du was gesagt?“, fragte er und musterte ihn. „Zum vierten Mal: willst du noch was essen, bevor wir losgehen?“ Er hatte genervter geklungen, als er eigentlich gewollt hatte. Und er bereute es auch schon wieder, als er den Blick des Kochs bemerkte. „Sorry, dass ich dir so zur Last falle. Ich geh dann besser, wir treffen uns später. Und danke nochmal.“ Damit stand er auf und wollte gehen. „Sanji... ich.. es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht so anfahren.“ Er winkte ab. „Ist schon in Ordnung. Bis später.“ Er öffnete die Tür, hielt dann aber doch noch einmal inne. „Nami ist eine gute Freundin. Sie kennt mich. Und sie hat Recht- wie eigentlich immer. Ich werde ihn nie vergessen.“ Damit ging er. „Ich will mich nicht in dein Leben drängen. Aber ich möchte dir zur Seite stehen. Wenn du jemandem zum Reden oder so brauchst, ich bin da.“ Er zuckte. Blieb stehen und überlegte für einen Augenblick. Dann drehte er sich wieder um- der Samurai hatte nicht einmal die Chance, sich zu bewegen- und fiel für einen kurzen Augenblick gegen Durains Brust. „Danke, Falkenauge.“ Dann lief er davon. Und ließ einen völlig verdatterten Schwertkämpfer zurück. Nami, die neben Durains Tür im Flur stand, sah den Blonden vorbei rasen. Sie hatte alles gehört, zwar nichts gesehen, konnte sich aber denken, was geschehen war. „Bring dich nicht selbst um den Verstand, Sanji.“, sagte sie leise zu sich. „Du kannst ruhig reinkommen, Nami.“ Sie zuckte zusammen. Nach all den Jahren mit Zoro hätte sie sich eigentlich daran gewöhnt haben müssen, immer und überall bemerkt zu werden, wenn ein Schwertkämpfer in der Nähe war. Aber das hatte sie nicht. Langsam drehte sie sich in die Türöffnung. „Komm rein, bitte.“ Sie verschloss die Tür hinter sich, blieb aber mit nach hinten verschränkten Armen an der Türe stehen. „Und?“ „Was, und?“, wollte er wissen. „Was wirst du tun?“ „Ich?“ Er überlegte kurz, schien seine Möglichkeiten abzuwägen. „Nichts, schätze ich.“ „Glaubst du, das ist klug?“ „Glaubst du, es wäre klug, wenn ich etwas täte?“, konterte Durain. „Ich weiß es nicht.“ „Eben. Ich auch nicht. Also werde ich abwarten.“ Kurz zögerte, dann fügte er hinzu: „Warum hilfst du mir?“ „Tu ich das?“ „Du wusstest, dass er nicht schlief. Du hast nur das gesagt, was er hatte hören sollen.“ „Und weiter?“, fragte sie und zuckte unschuldig mit den Schultern. „Dadurch hast du mir geholfen. Ich hätte sonst nicht gewusst, was ich denken soll.“ „Ach Falkenauge.“, lächelte sie kopfschüttelnd. „Das habe ich nicht um Deinetwillen getan. Ich habe es wegen ihm getan.“ „Wegen Sanji?“ „Ja. Und wegen Zoro.“ „Zoro?“, wollte er mit hochgezogener Augenbraue wissen. „Was hat er damit zu tun?“ „Ich habe es ihm versprochen.“ Bisher hatte der Samurai gehofft, er würde endlich ein paar Antworten bekommen, wenn er mit der jungen Frau reden konnte. Doch er musste sich eingestehen, dass sie ihn nur immer mehr verwirrte und keineswegs die Erkenntnis brachte. So schien sie es ebenfalls zu sehen. „Das dauert vermutlich länger.“ „Dann setz dich.“ Was sie auch tat. Innerhalb der nächsten Minuten erzählte sie ihm vieles, was ihm eigentlich schon bekannt war- nicht so ausführlich, denn als Sanji von dem Tag und den folgenden erzählte, an denen Kuina sich bei ihnen aufgehalten hatte, war er so mit den Nerven am Boden gewesen, dass er einfach vieles nur kurz erwähnte, wenn überhaupt- bis zu dem Punkt, an dem Zoro alleine losziehen und Sanji bei ihnen zurück lassen hatte wollen. „Er kam am Abend zu mir und bat mich, auf Sanji aufzupassen. Er wusste, dass seine Chancen, lebend zurück zu kommen, verschwindend gering waren.“ „Aber Sanji ist mitgefahren.“ „Ja.“ Sie nickte traurig. „Nachdem Zoro bei mir war, kam Sanji plötzlich aus den Büschen. Zoro hatte es bemerkt, das weiß ich- er ist schon fast fluchtartig davon gestürmt. Und der Blonde hatte alles gehört.“ „Er bat dich, nichts zu unternehmen.“ „Stimmt. Er sagte, er wolle mitfahren. Weißt du, ein paar Tage zuvor war er schonmal bei mir. Total verwirrt, weil er nicht so recht wusste, was er fühlte. Ich sagte ihm einfach, er solle ausnahmsweise mal auf sein Herz hören und seinen Verstand abschalt und hatte ihm die Hand in Höhe seines Herzens auf seine Brust gelegt. Ich sagte, er solle an ihn denken und fragte, was er fühle. Sein Herz schlug geradezu unentwegt Salti. Deshalb schlug ich ihm vor, einfach mal auf es zu hören.“ „Er liebte ihn bereits.“ „Natürlich. Aber... das ist nicht der Punkt. Denn als er kurz nach Zoro bei mir auftauchte, wusste ich eigentlich schon, was er von mir wollte. Und trotzdem habe ich ihm geholfen, sich auf dem Schiff zu verstecken.“ „Worauf willst du hinaus, Nami?“ „Durain... ich...“ Verzweifelt sah sie ihn an. „Zoro bat mich, ihm zu helfen, sein Leben auch ohne ihn zu bestehen. Aber ich habe sie zusammen losfahren lassen.“ „Das war doch zu ihrem Besten. Stell dir nur vor, Sanji wäre bei euch geblieben- dank dir hatten sie vermutlich die schönsten tage ihres Lebens. Und Zoro hätte es auch beinahe geschafft, lebend rauszukommen.“ „Ja. Das stimmt wohl. Aber...“ Sie seufzte leise. „Jetzt muss ich meine Schulden bei Zoro begleichen.“ „Zu deutsch?“ Sie lächelte leicht. „Ich werde dafür sorgen, dass er glücklich wird. Und wenn es der Zufall so will, dann eben mit dir.“ Die Kinnlade des Samurai hätte am Boden liegen müssen; doch er lächelte nur sanft. „Ich will auch nur, dass es ihm gut geht. Egal, wie.“ „Dann sind wir uns ja einig.“ Sie stand auf, hielt ihm die Hand entgegen und strahlte über das ganze Gesicht. Auch er stand auf und reichte ihr sie Hand. Beide schüttelten sie. „Für Sanji.“ „Und Zoro.“ „Und jetzt gibt’s Essen.“ „Für mich nicht.“, sagte sie und machte sich auf den Weg zur Tür. „Lysop schuldet mir noch ein paar tausend Berry, die ich jetzt zum Shoppen brauche.“ Grinsend verschwand sie. Durain machte sich auch auf dem Weg, doch in den Speiseraum. Ganz entgegen seiner Vermutung war er nicht der Einzige, der sich zu einem späten Mittagessen hier wiedergefunden hatte. Doch er sah auch gleich eine nur allzu bekannte blonde Mähne am Fenster des geräumigen Speisesaales sitzen. Ob er rüber gehen sollte? Sanji war nicht unbedingt in der Stimmung, um mit ihm zu reden, dass wusste er jetzt. Aber er war andererseits so verwirrt, dass es vielleicht gar nicht mal so schlecht war, wenn er ein wenig auf ihn aufpasste. Er hatte ihn umarmt- nur kurz hatte er sich gegen ihn gelehnt, ehe er fortgelaufen war. Aber er wusste, warum. Er wusste, was der Blonde gesagt hatte. Schließlich gab der Samurai sich einen Ruck und ging zu ihm rüber. „Hi, Sanji.“ Er sah kurz erschrocken auf, als sei er völlig in Gedanken versunken gewesen und hätte nichts um sich herum mehr bemerkt. Dann senkte er wieder den Kopf, wandte sich seinem unangetasteten Mittagsgericht, das vor ihm stand, zu. „Hi.“ „Kann ich mich setzen?“ „Ich wollte eh gerade gehen.“ Als er gleich darauf aufstand, sah er für einen kurzen Augenblick Falkenauge direkt in die Augen- und dieser erschrak. Rot. Völlig verheult. „Komm mit. Wir gehen spazieren.“ Wortlos verließen sie die Herberge. Sie gingen auch die Straßen schweigend entlang. Irgendwann hörte der Schwarzhaarige schließlich die leise Stimme des Anderen. „Es geht schon wieder. Mir ging’s vorhin nur... ein wenig...“ „Ich weiß.“ Wieder verfielen sie in das für sie schon fast typische Schweigen. Doch es hielt sich nur ein paar Schritte. „Sorry, wenn ich dich so überfallen habe. Das hatte ich eigentlich gar nicht vor.“ „Du wolltest es vor mir weiterhin geheim halten?“ „Das nicht.“, sagte er seufzend. „Aber wenigstens so lange, bis es dir wieder besser geht. Auch wenn ich jetzt weiß, dass es keinen Unterschied gemacht hätte.“ „Schon.“ Am Ende der Straße, kaum dass sie das kleine Städchen verlassen hatten, stand auf einer kleinen Anhöhe eine Bank. Von der Straße her konnte man sie nicht sehen, doch sie beide wussten, dass sie dort war. Ohne ein weiters Wort zu verlieren, stiegen sie zu ihr hoch. „Hast du wegen mir...?“, fragte der Samurai schließlich und deutete mit einem Blick auf die getrockneten Tränen. „Nein.“ Sanji schüttelte den Kopf. „Sondern?“ „Es war nichts.“ „Sanji.“ Beruhigent rutschte er näher zu ihm, ließ aber immer noch ein wenig Abstand, um nicht aufdringlich zu wirken, und legte seine Hand auf den Arm des jungen Mannes. „Du weißt, dass du mir alles sagen kannst. Also?“ Einen Moment hielt noch die Maske, dann zerbrach sie wie eine Porzellanfigur, die zu Boden fiel. „Warum er? Warum ausgerechnet er?“ Leise schluchzte er. „Er hat niemandem etwas getan! Wir wollten zusammen den All Blue finden- er wollte sogar seine Abenteuer mit Ruffy dafür aufgeben, um mit mir ein Restaurant zu leiten. Ich wollte ihm zu seinem Geburtstag das Schwert schenken, dass er sich vor langer Zeit gewünscht hatte!“ „Das Keiretsu?“ „Ja.“ „Das ist doch unbezahlbar!“, rief der Samurai überrascht aus. Sanji sah ihn einen Moment lang schweigend an, dann grinste er schief. „Ich weiß.“ „Und wie willst du dann...“ Er unterbrach sich selbst, als er das traurige und zugleich siegesgleiche Lächeln des Blonden bemerkte. „Du hast... es gekauft?“, keuchte er ungläubig. „Ja.“ Fassungslos starrte er ihn an. Das konnte er nicht glauben! „Ich werde vermutlich bis an mein Lebensende Schulden bei Nami haben.“, fügte Sanji hinzu. „Aber das war es mir wert.“ „Du... du hast es tatsächlich gekauft...“ Immer noch nicht die Worte völlig fassend, schüttelte Falkenauge den Kopf. „Ja, das habe ich. Ich kann es dir gerne mal zeigen. Es liegt in meinem Zimmer.“ „Du hast es bei dir?“ „Natürlich. Es ist... nunja, Zoro hat mir mal gesagt, dass dieses Schwert seinen Namen nicht umsonst trägt.“ „Keiretsu... die ‚enge Verflechtung’.“ „Genau.“ „Ich versteh’s nicht.“ „Das habe ich zunächst auch nicht. Aber er erklärte es mir. Das Schwert wurde für einen jungen Mann geschmiedet, er wollte eigentlich ein ganz gewöhnliches Schwert. Doch noch bevor es fertig war, wurde seine Geliebte und Verlobte hinterrücks ermordet- ihr Schwert, das sie nicht hatte beschützen können, gab er dem Schmied und bat ihn, Teile der Waffe in sein neues Schwert zu integrieren. Als er das Schmuckstück bekam, waren sowohl sein altes als auch das Schwert seiner Geliebten verschmolzen zu Keiretsu.“ „Deshalb Verflechtung.“ „Ja. Die Bindung des Schwertträgers und des geliebten Menschens spiegelt sich in dieser Waffe wieder. Er hatte es vom ersten Tag, da er von ihm gehört hatte, haben wollen, es aber nicht finden können. Vor einigen Wochen bin ich dann zufällig darauf gestoßen. Das perfekte Geschenk für ihn...“ Obwohl Sanji nach unten sah und Falkenauge nicht bewusst darauf achtete, bemerkte der Samurai doch die glitzernden Tropfen, die auf den sandigen Weg fielen. Mitfühlend legte er seine Hand auf die Schulter des Blonden. „Er wäre dir dankbar gewesen, glaube mir.“ „Ich weiß.“, schluchzte Sanji. „Aber... er wird es niemals wissen.“ „Weißt du... ich glaube, der Name kommt nicht nur von seiner Erschaffung.“ Fragend sah der Blonde kurz hoch, senkte den Blick aber wieder. Er musste sich zusammen reißen, es konnte doch nicht angehen, dass er wie ein Weichei vor allen heulte! „Ich glaube, die Verflechtung besteht aus noch etwas ganz anderem. Sie holt den geliebten Menschen zu einem; Zoro ist immer in deiner Nähe, Sanji. In jeder Sekunde.“ Lautlos rannen die letzten Tränen herab. Nicht heulen, Chefkoch. Nicht heulen! „Er liebt dich. Und das würde er dir auch selbst sagen, wenn er hier wäre.“ „Das ist er aber nicht! Er wird nie wieder zurück kommen!“, schrie Sanji auf. Tränen glitzerten im hellen Sonnenschein, seine eisblauen Augen funkelten wütend und zugleich so hilflos, dass es Durain fast das Herz zerriss. Einen Moment lang verharrte er, dann sah er den Blonden verständnisvoll, traurig lächelnd an. „Nein, da hast du recht. Aber er wäre gerne bei dir. Immer.“ Von Zögern konnte nicht die Rede sein. Im Nachhinein wusste keiner der Beiden, wer die Initiative ergriffen hatte; aber das war auch irrelevant. Schluchzend lag Sanji an Durain gelehnt, der beruhigend über den zuckenden Rücken des Blonden strich und ihm immer wieder ein leises „Schhh“ zuflüsterte. „Es ist nicht fair...!“, flüsterte Sanji mit tränenerstickter Stimme. „Das ist das Leben nie.“, gab der Samurai zurück und drückte den anderen noch ein wenig fester an sich. „Aber man muss trotzdem versuchen, das Beste draus zu machen.“ Unsicher schob sich der Koch von ihm weg. „Das Beste... Durain, versteh mich bitte nicht falsch, aber...“ „Ich weiß. Du fühlst nichts für mich, aber das ist schon in Ordnung.“ „So hab ich das nie gesagt. Es ist nur... ich liebe Zoro. Und... solange ich ihn nicht überwunden habe, kann ich nicht...“ „Sanji, mach dir keinen Kopf. Das verlangt niemand von dir. Ich will nur, dass es dir gut geht. Dass du glücklich wirst.“ Das stimmte sogar. Auch, wenn er den Blonden gerne doch länger in seinen Armen gehalten hätte- es ging ihm im Endeffekt nur um Sanjis Wohl. „Danke, Durain.“ „Du bedankst dich eindeutig zu oft, Kleiner.“ Lächelnd zerwuschelte er die blonde Mähne. „Ich schätze, wir müssen langsam los. Sonst fragen sich die anderen noch, wo wir bleiben.“ „Das Treffen... hatte ich schon fast vergessen.“ „Das ist gut.“ „Hä?“ „Ganz einfach.“, erklärte der Samurai. „Dann lenkst du dich wenigstens ab.“ „Und was bringt’s?“ „Viel. Schließlich ist das ‚Irgendwann’ noch nicht gekommen.“ Dunkel erinnerte sich Sanji an die Worte einer Navigatorin, die seltsamerweise ganz ähnlich geklungen hatten. Kapitel 51: No way to get back ------------------------------ Titel: Go away... Kapitel: 51. No way to get back Pairing: Sanji x Zoro ^^ D:--- Kapitel 51 „Jetzt seid doch mal ruhig!“ Doch die vielen jungen Männer dachten gar nicht daran. Immer lauter wurden die Stimmen der vielen Kämpfer, die sich in der Halle versammelt hatten. „Ruhe!“, schrie Andrej wohl schon zum zehnten Mal, ohne jeglichen Erfolg. „Lass ihn das machen.“, sagte in diesem Moment eine Stimme hinter ihm und legte ihm beruhigent die Hand auf die Schulter. „Falkenauge! Ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr.“ Unsicher sah er zu Sanji, der mit ausdruckslosen Augen schräg hinter dem Samurai stand. „Ich bezweifle, dass er dazu im Stande ist.“, meinte er mit einem skeptischen Blick. „Sieht nicht so aus...“ „Doch.“ Mit einem Kopfnicken wies der Schwarzhaarige auf den Blonden und stieß diesen kurz zwischen die Rippen. „Sorg mal für Ruhe.“ Leicht nickend trat Sanji ein paar Schritte vor, hob den Kopf- Sofort verstummten die Stimmen. Mit offenem Mund starrte Andrej ihn an, während Falkenauge lächelte. „Was habe ich gesagt?“ „Wie.. wie hat er das gemacht?“ „Er verzaubert sie. So wie immer.“ „Er ist wie-“ Beinahe wäre dem Schwertkämpfer der Name des toten Masters herausgerutscht, doch er schlug sich nur schnell die Hand vor den Mund und zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Ja. Ich habe mir schon was dabei gedacht, als ich ihn als Master aussah.“ Die anderen Samurai nickten, und als Durain direkt neben Sanji trat, folgten auch die anderen und stellten sich in Abstand hinter ihnen auf. „Seid gegrüßt, Kämpfer.“, begrüßte der Samurai sie. „Wir müssen etwas mit euch besprechen.“ „Ein neuer Auftrag?“, rief einer der jungen Männer aus der Gruppe. „Ja.“, gab Durain zurück. Als er nichts mehr antwortete, wurden wieder die Stimmen laut. Der junge Koch starrte wieder mit leerem Blick zu Boden, doch als der Schwarzhaarige ihn anstupste und er zu ihm aufsah, erkannte Durain, dass er keineswegs abwesend war. „Das musst du ihnen erklären, Master.“ Er nickte. Kaum, dass er den Blick wieder hob und seine eisblauen Augen die Menge überblickten, verstummten auch die laut gewordenen Stimmen wieder. „Es geht um ein Projekt, das bereits begonnen hat.“ „Zoros?“ Sanji zuckte kurz zusammen, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen. „Ja. Sein Werk soll fertig gebracht werden. Aber ich habe euch etwas vorenthalten- es ist keineswegs einfach, und auch nicht ungefährlich. Wer von euch sich das nicht zutrauen sollte, kann jetzt gehen.“ Leises Murmeln erfüllte den Raum, doch keiner verließ ihn. Der Blonde hatte sich gesetzt und sah nicht mehr in den Saal; er wollte nicht, dass sich die Kämpfer wie Feiglinge vorkamen, denen noch ewig vorgeworfen wurde, sie seien gegangen. Nach einigen Minuten hob Falkenauge die Hand. Wieder wurde es etwas leiser, doch erst, als Sanji den Blick in die Menge wieder richtete, herrschte die Stille vor. „Ich brauche mehrere Gruppen.“ Falkenauge lächelte. Genauso hatte es Zoro getan, als er von seinem großen Plan erzählte- ohne jedoch zu sagen, um was es im Endeffekt ging. „Fünfzehn Kämpfer. Die Besten.“, fuhr er fort. „Sie sollen hier nach vorne treten.“ Es dauerte nicht einmal zwei Minuten, da standen auch schon dreizehn Kämpfer, wohl die Fähigsten überhaupt, vor ihm. Sein Blick schweifte aber über die Menge, weil er suchte. „Cryss. Hyde.“ Fragend hoben die beiden Angesprochenen den Kopf und sahen zu ihm. „Ihr auch.“ „Hyde? Bist du dir sicher, Master?“, wollte Ryuma wissen. „Ja.“ „Er hat als Erster an dir gezweifelt.“, meinte Owl, doch Sanji blieb bei seinem Entschluss. „Er war der Einzige, der sich erst noch überzeugen musste. Und er ist auch der Einzige, der mich noch überzeugen muss. Er wird die fünfzehnte Gruppe anleiten.“ „Wie du meinst.“ „Und Cryss?“, fragte Abu Dun und sah stirnrunzelnd zu dem jungen Mann. „Er ist nicht mal sechzehn.“, fügte Vincent an. Er war der Sechste der Samurai. „Zoro war nicht einmal vier, als er anfing. Und keine zwanzig, als er der Master wurde. Cryss ist ganz ähnlich.“ Erstaunt sahen sie ihren Master an, der leicht lächelte. Falkenauge betrachtete ihn traurig- wieso nur musste der Blonde sich so quälen? Er wusste genau, dass Sanji besonders eng mit Cryss zusammen arbeiten würde. Schließlich... erinnerte niemand auf der Welt, abgesehen von Sanji, mehr an Zoro denn Cryss. „Sanji, vielleicht...“ „Nicht jetzt, Falkenauge. Wir haben noch einiges vor.“, unterbrach er ihn und sah ihn nicht minder traurig lächelnd an. Er nickte. „Und nun?“, wollte Ryuma wissen. „Wir gliedern die Gruppen. Jeder von euch sieben nimmt zwei Gruppen.“ „Und du?“, fragte Falkenauge, der schon eine ganz bestimmte Antwort befürchtete. „Ich nehme mir Hyde vor.“ Überrascht zog der Samurai die Augenbraue hoch. Seit kaum einer halben Stunde saß Sanji auf der Wiese am Rande der Klippe und sah weit über das glitzernde blaue Meer. „Hier ist immer schönes Wetter.“, hatte Zoro einmal gesagt. Das stimmte. Er hatte nur wenige Tage miterlebt, an denen es auf Silver Island geregnet hatte. Und das waren zum Teil die Schlimmsten seines Lebens gewesen- mit Ausnahme die Tage bei Black Wing. „Es hat mich überrascht, dass du Hyde gewählt hast.“ „Wen sonst?“ „Ich dachte an Cryss.“ Sanji grinste schief, ehe er den Kopf halb hob und von unten zu Falkenauge hoch sah, der ebenso über das Meer sah. „Hast du das wirklich geglaubt? Warum?“ „Wegen Zoro.“ „Vergiss es. Ich will nicht mit jemandem zusammen arbeiten, der mich die ganze Zeit an jemand anders erinnert.“ „Und deshalb Hyde?“ „Auch. Und weil wir uns gegenseitig beweisen wollen, dass wir unserer Aufgabe gerecht werden.“ Lachend ließ sich der Samurai neben Sanji nieder. Anscheinend hatte er ihn doch falsch eingeschätzt- er hätte sein Black Sword darauf verwettet, dass gerade die Tatsache, dass der junge Kämpfer Zoro so ähnlich war, Sanji dazu gebracht hätte, mit Cryss zusammen zu arbeiten. Er wäre sein Schwert jetzt los. „Ich hätte mein Schwert darauf verwettet...“, murmelte Falkenauge und grinste. „Dass ich mit Cryss arbeite?“ „Genau.“ „Ganz schon falsches Bild.“ „Für mich war es logisch.“ „Und warum?“ Auf diese Frage konnte Falkenauge nicht sofort antworten. Warum? Weil er ihn erinnerte? Weil sich der Blonde dadurch weiter quälen würde? Weil er... „Vielleicht...“ Er fand einfach nicht die richtigen Worte. Doch das war auch nicht nötig; der Blonde wusste genau, worauf sein Freund hinaus wollte. „Du irrst dich. Es ist nicht so, dass ich die Qualen von mir stoßen will. Weißt du, Durain; lieber leide ich in Gedanken an ihn, als ihn zu vergessen.“ „Du machst dich selbst damit kaputt.“ „Und weiter? Mir liegt nichts am Leben. Es ist, wie Nami es bereits meinte; alles, was für mich zählt, ist Zoro. Ich lebe, weine, lache und sterbe für ihn. Alles andere ist unwichtig.“ „Falsche Einstellung.“ „Ach ja?“ „Schon.“, sagte Durain. „Warum versuchst du nicht wenigstens, glücklich zu werden?“ „Warum sollte ich? Ich war für ein paar Tage glücklicher denn je. Niemand kann mir diese Tage zurück bringen. Niemand, Durain.“ „Das habe ich auch nie behauptet. Aber... so beschissen es auch klingen mag, es ist doch was Wahres an der Aussage, dass das Leben weiter geht.“ „Vielleicht hast du damit sogar Recht.“, räumte Sanji ein. Er streckte sich, stand auf und stellte sich mitten auf die Wiese, ehe er sich halb zu Falkenauge umdrehte. „Jedes Leben geht weiter. Aber so, wie du es gesagt hast. Irgendwann.“ Dann drehte er sich um und ging. Falkenauge ließ es zu; es hätte nichts gebracht, dem Blonden nachzulaufen. Er wollte alleine sein, das war klar, und der Samurai akzeptierte seinen Wunsch. Später würde er ihn irgendwo wieder sehen... „SANJI!“, rief er plötzlich. Verwundert sah dieser sich um. „Ich hab von Nami zwei Flaschen des besten Weines bekommen! Probieren?“ Der Koch lächelte. „Heute Abend?“ „Klar! Komm irgendwann vorbei!“ „Gerne!“ Dann ging er entgültig. Falkenauge blieb noch eine Weile am Klippenrand sitzen. Er wusste, was er zu tun hatte, ihr neuer Master hatte ihnen ganz genaue Anweisungen gegeben. Und doch... schien es nichts auszumachen, wenn er seinen Gruppen, die er betreute, heute keine weiteren Anweisungen mehr gab. Wenn sie mit ihrer Arbeit fertig waren, das hatte er ihnen gesagt, konnten sie weiter sehen. Doch für heute sollte es genügen. Kapitel 52: Aufputschmittel --------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 52. Aufputschmittel Pairing: O.O D: --- *blush* Sorry, Leutz... aber da musst ich einfach mal die Sau raus lassen... >//< Danke, liebe FreischalterInnen! Das geht heute ja schneller, als die Polizei erlaubt!^^ Kapitel 52 Draußen dunkelte es bereits. Bisher war Sanji immer gegen sechs, halb sieben zu ihm rüber gekommen, und sie hatten die folgende Nacht mit reden und trinken gefüllt. Es war zwar erst acht, dennoch machte er sich Sorgen. Es war nicht die Art des Blonden, sich zu verspäten, ohne etwas zu sagen. Zudem hatte er ihn schon seit ihrem Treffen am Mittag nicht mehr wieder gesehen- ob etwas passiert war? Mal nicht den Teufel an die Wand, Durain, und reiß dich zusammen. Sanji ist kein kleines Kind mehr. Er kann selbst auf sich aufpassen. Konnte er das wirklich? Aus irgendeinem Grund bezweifelte er das. Doch all sein grübeln half ihm nicht einen Deut weiter, sodass er schließlich mit sich vereinbarte, mal nachzusehen, ob der Blonde vielleicht in seinem Zimmer lag, wenn er gegen neun noch nicht da sein sollte. Kurz vor halb Neun hielt er die Warterei nicht mehr aus. Zielsicher ging Falkenauge zu Sanjis Zimmer, klopfte und versuchte, die Tür zu öffene, doch sie war abgeschlossen. Wo war der Koch um diese Uhrzeit noch unterwegs? Vor allem, da sie ja gemeinsam hatten trinken wollen? „Wenn du Sanji suchst“, meinte eine Stimme neben ihm, „Der ist vermutlich noch immer im Anker.“ „Anker?“ „Die Hafenkneipe.“, erklärte Robin. „Ich hab doch das Zimmer neben Sanji. Und heute war er, seit dem Treffen mit den anderen Samurai, nur einmal kurz wieder da gewesen, um sich Geld zu holen.“ „Zu deutsch, er besäuft sich gerade hoffnungslos in der Spelunke und lässt mich mit meinem Wein alleine.“ „Vermutlich.“, gab sie zu. „Aber bestimmt nicht mit Absicht. Geh doch einfach und frag ihn.“ Und bring ihn wieder heil mit, fügte ihr Blick noch hinzu. „Mach ich.“, sagte er, wobei er offen ließ, ob er nur ersteres oder beides meinte. Währenddessen bestellte sich der Blonde seinen vierten Rum. In all den Jahren hatte er von Zoro gelernt, dass es noch andere alkoholische Köstlichkeiten außer Wein gab, und im dazu Gegenzug hatte sich der Schwertkämpfer auch an die ein oder andere Weinflasche gewöhnt. Gleichgültig hob er das gefüllte Glas und leerte es in einem Zug. Schon seit dem frühen Nachmittag saß er an der breiten Theke, hatte sich von Wein über Bier zu Wodka und schließlich zu Rum durchgetrunken, und mit der Zeit hatte er sogar gespürt, dass der Alkohol seine Wirkung tat- doch er war immer noch nicht besoffen genug, um seine Gedanken loszuwerden. Seit dem Gespräch mit Falkenauge war alles, woran er denken konnte, Zoro- und auf der anderen Seite der Samurai selbst. Seine Worte hatten ihn so verwirrt, dass selbst die lange Nacht ihm keine richtige Antwort auf all seine Fragen hatte geben können. Ebenso wenig die Rede von Nami. Was sollte er denken? „Noch ein Bier.“, meinte er müde, und als das kühle Getränk vor seiner Nase erschien, nahm er wieder einen kräftigen Schluck. Noch drei oder vier, Chefkoch, und die Gedanken sind frei. Dazu kam es aber erst gar nicht mehr. Es war nur ein kurzes Anrumpeln; ein junger Mann, der von einem schon mächtig blauen Seemann gestoßen wurde, stolperte im Vorbeigehen gegen Sanji, der sich überrascht drehte und dem anderen einen festen Halt gab. „Sorry.“; meinte dieser nur, grinste und verschwand in der anderen Ecke des Raumes. Verwirrt sah der Blonde ihm nach, dachte sich aber nichts weiter dabei, als er sich seinem Bier zuwandte. Auch, als er den leicht bitteren Geschmack des Weizengetränkes schmeckte, schrillten bei ihm keine Alarmglocken. Erst, als ein anderer Pirat auf ihn zu trat und ihn anfuhr, er solle seinen Arsch aus ‚seiner’ Kneipe bewegen, merkte Sanji, wie mulmig ihm war. Doch da war es schon zu spät. „Verzieh dich, Lackaffe!“, grollte der andere gerade, doch als Sanji beim Aufstehen ins Stolpern geriet und gegen den Typen stieß, fing der Blonde sich eine gehörige Schelle ein. Automatisch hatte der Koch sich herum gedreht und dem Mann einen ordentlichen Tritt verpasst, was ihm aber bei der plötzlichen Übermacht an Gegnern, die ihm gegenüber stand, wenig half. Innerhalb kürzester Zeit war er heraus gedrängt worden, hatte sich ein paar so üble Schläge eingefangen, dass er zum Teil schon Sternchen sah, und verteidigte sich nur noch mit halber Kraft- der Rest seiner Kraft versuchte nämlich, das andauernde Schwindelgefühl in seinem Kopf loszuwerden. Doch er schaffte es einfach nicht. Schon raste der nächste Schlag an. Kaum war er um die Ecke gebogen, sah Falkenauge auch schon Sanji. Er war wirklich beim Anker, so wie Nami es gesagt hatte. Nur dass er sich nicht betrankt, sondern gerade mit ein paar Typen prügelte, die ihm vermutlich nicht einmal zu zehnt einen wirklichen Gegner darstellten. Doch irgendetwas stimmte nicht. Der Blond kämpfte nicht wie sonst. Er war langsamer, wich den Schägen kaum aus und traf selbst eigentlich nie. Noch dazu wankte er ununterbrochen, doch nicht so, als wäre er völlig dicht, sondern auf eine andere, unnatürliche Weise. Gerade holte der anscheinend sich mit der Chefrolle kleidende Typ zum nächsten Schlag aus, als Falkenauge zwischen sie trat. Mit einem einzigen, festen Schlag schleuderte er den Angreifer mehrere Meter weit weg, ehe dieser mit einem dumpfen Aufprall gegen die Hausmauer knallte. „Finger weg, ihr Spinner! Oder ihr seid tot!“, knurrte er wütend. Augenblicklich zog der Rest der Gruppe sich zurück, trugen den bewusstlosen Anführer fort. „Sanji?“, wandte er sich an den am Boden sitzenden. „Alles okay?“ „Ja.“, nickte dieser. Er wirkte immer noch ziemlich benommen. „Komm, ich helf dir auf.“, bot Falkenauge ihm die Hand an, doch Sanji stand ohne Hilfe auf. Verwirrt zog der Samurai die Hand zurück. „Ich dachte, wir wollten heute Abend Namis Geschenk trinken.“ „Sorry, hab mich ein wenig verspätet.“ „So könnte man das auch nennen. Lass uns gehen.“ Er hatte nur seine Hand ausgestreckt und den Blonden am Arm berührt, um ihn in die richtige Richtung zu lotsen, als dieser plötzlich aufstöhnte. „Ahh...“ „Was ist? Hast du Schmerzen?“, fragte der Schwertkämpfer sofort besorgt. Doch die Reaktion, die darauf folgte, ließ eine völlig andere Interpretationsmöglichkeit zu. Schnell schlug sich der Koch die Hand vor den Mund. „Was...?“ Dann begriff er. Und Sanji auch. „Verdammt.“, murmelte er leise. „Ich hab gar nicht mitbekommen, wann sie mir das Zeug untergeschoben haben.“ Falkenauge nickte. „Egal. Wir sollten erst einmal zurück zur Herberge. Kannst du laufen?“ Sanji bejahte. Langsam liefen sie nebeneinander die Straße entlang. Das Schwigen, das sich zwischen ihnen ausbreitete, hatte etwas vertrautes an sich, das den Blonden sich gleich besser fühlen ließ. Nichts desto trotz musste er sehen, wie er den Stoff aus seinen Venen wieder raus bekam. Kaum, dass sie die Herberge wieder betraten, stolperte ihnen ein sehr angeheiterter Ruffy entgegen. „He, L- Leude!“, lallte er und musste sich an der Wand festhalten, um nicht gleich darauf umzukippen. „Hi, Käpt’n.“, gab Sanji zurück und versuchte, sich so weit wie möglich von dem Schwankenden entfernt zu halten- mit mehr oder minder gutem Erfolg, denn als Ausgleich musste er sich hinter Falkenauge verstecken, was ihm mehr als nur das Kribbeln der Droge bereitete. Der Samurai bemerkte es, als er den leicht zitternden Körper an seinem Rücken spürte, und versuchte nun seinerseits, Ruffy in sein Zimmer zu schieben- diesmal mit vollem Erfolg. Als gleich darauf Robin und Nami Arm in Arm um die Ecke bogen, wurde der Blonde wieder schmerzlich an das erste Mal erinnert, als er die beiden schmusend hinter den Orangebäumen entdeckte. Damals, das wusste er, hatte sich Zoro oft gefragt, wieso Sanji so schlecht drauf war; aber er hatte es ihm nie gesagt. Vielleicht hätte er nicht an Zoro denken sollen, denn das, was da durch seine Venen pulsierte, verstärkte jedes Gefühl, das ihn heimsuchte- jedes. „Durain...“, flüsterte er leise, und als der Angesprochene das Gesicht des Blonden sah, drehte er sich schnell zu den beiden jungen Frauen, hielt ihnen charmant die Tür offen und verschloss sie gleich darauf wieder, ehe er Sanji in sein eigenes Zimmer brachte- weit abseits der Crew. Erschöpft ließ sich der Koch auch gleich auf das Bett fallen, auf dem er schon in den letzten Tagen so oft gelegen hatte. Nur Durain ließ den Stuhl Stuhl sein, zog statt dessen seinen Mantel aus und stellte sich stirnrunzelnd an den Tisch. „Und was mach ich jetzt mit dir?“, wollte der Schwarzhaarige schließlich wissen. „Weiß nicht.“ „Das hilft mir auch nicht weiter.“ Gekränkt sah Sanji zu ihm rüber. „Ich weiß ja auch nicht, was ich dagegen tun kann. Vielleicht sollte ich einfach warten, bis die Wirkung nachlässt.“ „Kannst ja schlafen.“ Nickend legte sich der Blonde um. Doch es dauerte keine fünf Minuten, da setzte er sich wieder aufrecht hin. „Geht nicht.“ Schmunzelnd trat Falkenauge näher. „Dann lass uns reden.“ „Über was?“ „Egal. Was uns gerade einfällt.“ Beide schwiegen. „Mir fällt nichts ein.“, sagte schließlich Sanji. „Mir auch nicht.“, räumte der andere ein. Sanji legte sich lang hin, drehte sich hin und her, doch er fand einfach keine bequeme Stellung. Als er aufgab und sich wieder im Schneidersitz auf das Bett setzte, setzte sich der Samurai neben ihn. „Was... genau war das, was die dir in dein Getränk gekippt haben?“, fragte er vorsichtig und beobachtete die Reaktion des anderen aus den Augenwinkeln. Sanji zuckte zusammen. „Ich... ich bin mir nicht... sicher.“ „Wie fühlst du dich denn?“ „An sich... ganz okay.“ „Aber?“, hakte Durain nach. „Ich spür alles... deutlicher. Extremer. In den schillernsten Farben.“ „Ein Aufputschmittel also.“ „Und da wär noch was.“ Er musste es erst gar nicht sagen, Falkenauge wusste schon längst, was es war, das dem Koch so zu schaffen machte. „Ein Aphrodisiakum.“ Sanji nickte, sah weg. „Muss dir nicht peinlich sein.“, sagte der andere schnell. „Das hätte jedem passieren können.“ „Ist es aber nicht.“ „Weil du’s abbekommen hast. Sonst wär jemand anderes dran gewesen.“ Sanji sah ihn lange an, ehe er leicht grinste. „Vermutlich hast du sogar recht. Aber das hilft uns diesmal leider auch nicht weiter.“ „Stimmt.“ Sie überlegten weiter, was wohl getan werden konnte, doch an sich wussten beide, dass es nur zwei Möglichkeiten gab, von denen eine recht schmerzhaft war. „Vielleicht geh ich besser...“, sagte Falkenauge, der an genau das Gleiche dachte wie sein Nebenmann. Dieser starrte ununterbrochen auf seine Hände. „Bleib. Bitte. Ich... will jetzt nicht alleine sein.“, brachte er schließlich hervor. „Bist du sicher? Das könnte...“ „Ich bin mir sicher.“, unterbrach Sanji ihn. Mit gehobener Augenbraue betrachtete der Samurai ihn gründlich. „Wie geht es dir?“ „Hast du mich schonmal gefragt.“ „Aber unter einem anderen Gesichtspunkt.“ Sanji sah ihn an, sah wieder weg, während er in seinen Taschen nach seinen Zigaretten suchte. Er konnte sie nicht finden und gab resigniert auf. „Beschissen, wenn du’s wissen willst.“ „Inwiefern?“ „Ich...“ Der Blonde biss sich auf die Lippe. Er durfte jetzt keinen Fehler machen. Andererseits... ging es ihm wirklich miserabel. Wenn Zoro jetzt doch nur hier sein könnte! Ist er aber nicht, Chefkoch. Seufzend hob er den Blick, musterte Durain von Kopf bis Fuß. „Ehrliche Antwort?“ „Klar.“, bat dieser. „Ich... bin absolut geil. Und ich weiß nicht, wie ich’s loswerd. Langsam... wird’s echt übel.“ Das Geständnis überraschte ihn ein wenig, auch wenn er es sich eigentlich hatte denken können. „Du weißt, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt.“ „Ja.“ „Und schätzungsweise sind beide purer Horror für dich.“ „Naja...“ Verblüfft sah Falkenauge ihn an. „Was heißt hier naja?“ „Ich... Ich liebe Zoro. Das werde ich immer tun. Aber... er ist nicht mehr hier. Und er wird nicht wieder zurück kommen.“ „Das heißt...“ Kurz zögerte Sanji noch, dann sah er dem Anderen direkt in die Augen. Verdammt, er musste wirklich aufpassen, was er sagte. An sich wollte er nichts von Falkenauge, und das musste er diesem auch absolut verständlich machen. Aber die Droge in seinem Blut erschwerte es ihm, einen klaren Gedanken zu fassen, sodass im Endeffekt nicht ganz das rauskam, was er eigentlich hatte sagen wollen. „Schläfst du mit mir?“ Für einen Moment schwebte die Frage zwischen ihnen, ehe Durain lächelte. „Bist du dir ganz sicher, Sanji? Ich tu nichts, was du nicht auch willst.“ „Nochmal fragt ich dich nicht. Ich verreck sonst noch an dem Mistzeug.“ Immer noch lächelnd hob Durain Falkenauge die Hand und legte sie an die Wange des Blonden. Sanji reagierte augenblicklich. Kapitel 53: Fehler I -------------------- Titel: Go away... Kapitel: 53.1. Fehler I Pairing: einmal... >.< Falkenauge x Sanji D:----- Anm.: 53.1. ist die u 18 Version!^^ Kapitel 53.1. „Durain...“ Der Schwarzhaarige ließ für einen Moment von Sanjis Hals ab und musterte ihn von oben her. „Ja?“ „Ich... ich glaube, ich... sterbe...“ Sein sonst eher ein wenig bleiches Gesicht war rot und erhitzt, hauchfeine Schweißperlen standen auf der Stirn des Blonden, sein Haar hing ihm in Strähnen ins Gesicht. „Das wirst du nicht, Sanji. Versprochen.“ Noch während er das sagte, beugte er sich wieder nach unten und beanspruchte die Lippen des Blonden für sich, seine rechte Hand knöpfte das Hemd des jungen Mannes unter ihm Stück für Stück auf, und Sanji, der nicht minder untätig blieb, obwohl seine Wahrnehmung bereits völlig verschwommen war, versuchte, das Hemd seines Gegenübers abzustreifen. Nach und nach fiel ein Kleidungsstück nach dem anderen zu Boden, doch es kümmerte sie herzlich wenig. Als Falkenauge sich für einen kurzen Augenblick von Sanji trennen konnte, bemerkte er den dunstigen, verschleierten Blick des Blonden und fragte sich zum wiederholten Male an diesem Abend, wieviel der Jüngere eigentlich noch mitbekam. „Mach... weiter...“, flüsterte dieser gerade, und Durain kam dieser Bitte nach. Noch genug, um mit ihm schlafen zu wollen, das war ihm klar. Doch als Sanjis Boxershort zu Boden segelte, schob der Besitzer den Schwarzhaarigen ein Stück von sich weg und drehte sich zur Seite. „Sanji? Alles okay?“, wollte dieser gleich besorgt wissen. „Ich... ich weiß nicht...“ Er musste nicht lange überlegen. Natürlich war mit dem Blonden eben nicht alles in Ordnung. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass Sanji an sich nur für Zoro lebte, und dementsprechend sich jetzt wohl fühlte, als würde er den Grünhaarigen hintergehen. Andererseits schien es ihm aufgrund der Droge so beschissen zu gehen, dass er selbst das in Kauf zu nehmen schien. Oder eben nicht, wie Falkenauge überrascht feststellen musste. Sanji rutschte vom Bett, stand auf und wickelte sich rasch eins der Handtücher, die auf dem Stuhl lagen, um die Hüfte. „Ich... ich kann das nicht, Durain!“ Einen Moment lang sah er ihn überrascht an, dann lächelte er. „Das ist doch kein Problem, Sanji. Ich hab dich gefragt, und wenn du es dir anders überlegst, ist das nicht schlimm. Es ging mir darum, dass es dir besser geht. Wenn’s das tut...“ Nur ein einziger Blick in die blauen Augen verriet ihm, dass das nicht der Fall war. Doch er verstand ihn; vermutlich würde es ihm nicht anders gehen. Was jedoch nichts daran änderte, dass er sich entscheiden musste. Entweder, er verließ das Bett, legte sich in das andere und versuchte, so schnell wie möglich zu schlafen, oder... oder er handelte. Er entschied sich für Letzteres. Langsam stand auch er auf, stellte sich vor Sanji und legte seine Hände auf dessen Schultern, sodass Sanji wieder versucht war, leise aufzustöhnen, was er aber zu verhindern wusste. „Ich will dich nicht bedrängen. Es ist allein deine Entscheidung, und wenn du willst, dass ich dich in Ruhe lasse, dann werde ich das tun.“ Schnell wandte sich der Blonde ab. Nicht nur, dass die Berührung des anderen ihn fast um den Verstand brachte- was er sagte klang einfach zu verlockend, um ausgeschlagen zu werden. Im selben Moment schoss ihm Zoro durch den Kopf. Das Gefühl, das er bis eben noch gut hatte unterdrücken können, brach vollends aus ihm heraus. Er wusste, nur eine Berührung, ein Wort, und er wäre verloren. Durain wählte erst gar nicht. Zeitgleich, während der Samurai Sanji von hinten umarmte und seine Hände auf dessen Bauchmuskeln legte, flüsterte er ihm leise ins Ohr: „Nur ein Wort, und ich verschwinde.“ Er ging nicht. Langsam beruhigte er sich wieder, immer noch heftig atmend, während der Schwarzhaarige ihn in sein Bett trug. Doch kaum, dass der Blonde das weiche Laken berührt hatte, schlossen sich seine Arme um den Nacken des Samurai und er zog diesen näher zu sich herunter. Zu Durains Verwunderung küsste der Blonde ihn leidenschaftlich, voller Hingabe, dass der Schwarzhaarige stutzig wurde. „Sanji...“, flüsterte er, als dieser sich vom ihm gelöst hatte und ihn näher zu sich zog. „Schlaf mit mir.“, bat dieser leise, doch als der Samurai dieser Bitte nachkommen wollte und vorsichtig in den Blonden eindrang, stöhnte Sanji leise auf- und flüsterte einen Namen, der Durain einen Stich versetzte. „Zoro... Mehr...“ Sein erster Reflex war gewesen, von dem Blonden abzulassen; er war so weggedröhnt von den Drogen, die ihm verabreicht worden waren, dass er seine Umgebung schon nicht mehr wahrnahm. Dann wiederum wollte er ihm sagen, dass er nicht Zoro war, sondern Durain. Letztendlich tat er nichts dergleichen. Sanji hielt ihn für Lorenor Zoro. Warum? Weil er diesen Mann verdammt nochmal mehr liebte, als der Samurai es je für möglich gehalten hätte. Doch Zoro war nicht hier, um Sanji jetzt von dem Aphrodisiakum weghelfen zu können. Also würde er es tun- auch wenn das bedeutete, dass der Blonde glaubte, er würde mit Zoro statt mit ihm schlafen. Tatsächlich verhielt sich Sanji ganz anders als sonst; er glaubte wirklich, Zoro würde hier bei ihm sein. Und Durain ließ ihn in dem Glauben. „Zoro...“ „Ich bin hier, Sanji. Okay?“ Mit einem heftigen Zucken des unter ihm Liegenden Körpers beendete Durain das ‚Spiel’, wie es ihm vorkam, als Sanji ein letztes Mal gekommen war. Müde und erschöpft ließ sich der Blonde in die weichen Kissen sinken, er wollte nur noch schlafen, das war ihm anzusehen. Doch Falkenauge wollte ihn nicht so liegen lassen, deshalb schnappte er sich ihre beider Boxershorts und Jeans und zog sie sich und dem jungen Mann neben ihm über, ehe er in sein eigenes Bett klettern wollte. Davon ab hielt ihn Sanji, der plötzlich nach seinem Arm gegriffen hatte und ihn hilflos festhielt. „Bleib... bei mir... Zoro... Bitte, bleib...“ „Natürlich, Sanji.“, sagte er leise und strich ihm über das Gesicht. Als er sich zu dem Blonden legte, schmiegte dieser sich sofort an ihn und legte seine Hände gegen Durains Brust. „Ich liebe dich, Zoro...“, flüsterte der Blondschopf noch ein letztes Mal erschöpft. „Ich dich auch.“, gab der Samurai zurück. „Ich dich auch.“ Er wusste, dass das stimmte. Keine zehn Sekunden später war Sanji in seinen Armen eingeschlafen. Und auch er schlief kurz darauf ein. Kapitel 54: Fehler II --------------------- Titel: Go away... Kapitel: 53.2. Fehler II Pairing: Falkenauge x Sanji D: --- ADULT!!!!!! Kapitel 53.2 „Durain...“ Der Schwarzhaarige ließ für einen Moment von Sanjis Hals ab und musterte ihn von oben her. „Ja?“ „Ich... ich glaube, ich... sterbe...“ Sein sonst eher ein wenig bleiches Gesicht war rot und erhitzt, hauchfeine Schweißperlen standen auf der Stirn des Blonden, sein Haar hing ihm in Strähnen ins Gesicht. „Das wirst du nicht, Sanji. Versprochen.“ Noch während er das sagte, beugte er sich wieder nach unten und beanspruchte die Lippen des Blonden für sich, seine rechte Hand knöpfte das Hemd des jungen Mannes unter ihm Stück für Stück auf, und Sanji, der nicht minder untätig blieb, obwohl seine Wahrnehmung bereits völlig verschwommen war, versuchte, das Hemd seines Gegenübers abzustreifen. Nach und nach fiel ein Kleidungsstück nach dem anderen zu Boden, doch es kümmerte sie herzlich wenig. Als Falkenauge sich für einen kurzen Augenblick von Sanji trennen konnte, bemerkte er den dunstigen, verschleierten Blick des Blonden und fragte sich zum wiederholten Male an diesem Abend, wieviel der Jüngere eigentlich noch mitbekam. „Mach... weiter...“, flüsterte dieser gerade, und Durain kam dieser Bitte nach. Noch genug, um mit ihm schlafen zu wollen, das war ihm klar. Doch als Sanjis Boxershort zu Boden segelte, schob der Besitzer den Schwarzhaarigen ein Stück von sich weg und drehte sich zur Seite. „Sanji? Alles okay?“, wollte dieser gleich besorgt wissen. „Ich... ich weiß nicht...“ Er musste nicht lange überlegen. Natürlich war mit dem Blonden eben nicht alles in Ordnung. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass Sanji an sich nur für Zoro lebte, und dementsprechend sich jetzt wohl fühlte, als würde er den Grünhaarigen hintergehen. Andererseits schien es ihm aufgrund der Droge so beschissen zu gehen, dass er selbst das in Kauf zu nehmen schien. Oder eben nicht, wie Falkenauge überrascht feststellen musste. Sanji rutschte vom Bett, stand auf und wickelte sich rasch eins der Handtücher, die auf dem Stuhl lagen, um die Hüfte. „Ich... ich kann das nicht, Durain!“ Einen Moment lang sah er ihn überrascht an, dann lächelte er. „Das ist doch kein Problem, Sanji. Ich hab dich gefragt, und wenn du es dir anders überlegst, ist das nicht schlimm. Es ging mir darum, dass es dir besser geht. Wenn’s das tut...“ Nur ein einziger Blick in die blauen Augen verriet ihm, dass das nicht der Fall war. Doch er verstand ihn; vermutlich würde es ihm nicht anders gehen. Was jedoch nichts daran änderte, dass er sich entscheiden musste. Entweder, er verließ das Bett, legte sich in das andere und versuchte, so schnell wie möglich zu schlafen, oder... oder er handelte. Er entschied sich für Letzteres. Langsam stand auch er auf, stellte sich vor Sanji und legte seine Hände auf dessen Schultern, sodass Sanji wieder versucht war, leise aufzustöhnen, was er aber zu verhindern wusste. „Ich will dich nicht bedrängen. Es ist allein deine Entscheidung, und wenn du willst, dass ich dich in Ruhe lasse, dann werde ich das tun.“ Schnell wandte sich der Blonde ab. Nicht nur, dass die Berührung des anderen ihn fast um den Verstand brachte- was er sagte klang einfach zu verlockend, um ausgeschlagen zu werden. Im selben Moment schoss ihm Zoro durch den Kopf. Das Gefühl, das er bis eben noch gut hatte unterdrücken können, brach vollends aus ihm heraus. Er wusste, nur eine Berührung, ein Wort, und er wäre verloren. Durain wählte erst gar nicht. Zeitgleich, während der Samurai Sanji von hinten umarmte und seine Hände auf dessen Bauchmuskeln legte, flüsterte er ihm leise ins Ohr: „Nur ein Wort, und ich verschwinde.“ Stöhnend legte der Blonde den Kopf nach hinten, umfasste die Handgelenke des anderen und versuchte, seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen, doch zu spät. Durain hatte begriffen, was er getan hatte, und nun würde er auch nicht mehr aufhören. Langsam, zärtlich fuhr er mit den Händen an Sanjis Oberkörper entlang, während er seine Schulter mit Küssen benetzte. Dass er den Blonden damit bis zur Besinnungslosigkeit an die Grenze der Lust trieb, war ihm mehr oder minder bewusst; jede einzelne Reaktion des anderen bestätigte es ihm immer wieder. Gekonnt drehte er den jungen Mann in seinen Armen herum, sodass er in das gerötete Gesicht blicken konnte, und schob ihn ein Stück zurück, bis Sanji gegen den Tisch stieß. Ehe er wusste, was geschah, hatte Falkenauge ihn hochgehoben und auf diesen gesetzt und fuhr nun langsam mit den Händen von Sanjis Hüfte zu seinen Beinen herunter. „Das brauchst du nicht.“, sagte er leise und zog vorsichtig den Zipfel des Handtuchs, der dieses dort hielt, wo es sein sollte, weg. Augenblicklich rutschte der gesamte Stoff nach unten und zur Seite weg, sodass der Blonde völlig frei vor Falkenauge saß. Im ersten Moment war es Sanji absolut peinlich und er wollte noch versuchen, das Handtuch wieder hoch zu ziehen, als er auch schon Falkenauges Lippen spürte- doch diesmal in einer so südlichen Gegend, dass er nur verwundert und vor Lust aufstöhnend die Augen schloss und den Kopf ein wenig zurück legte. „Du... rain...“, stöhnte er. „N... Nicht...“ Doch dieser achtete nicht darauf und küsste vorsichtig die Spitze von Sanjis bestem Stück. „Argh... N....nicht... Hör... hör auf...“ Er dachte gar nicht daran. Noch während der Blonde versuchte, ihn irgendwie weg zu schieben, legte der Samurai eine Hand an die Hüfte des Kochs und die andere an dessen Schaft, ehe er langsam mit dieser auf und ab fuhr. Gleichzeitig leckte er Sanji, dass diesem Hören und Sehen verging. „Durain.... Ahhhh.... Ngh.... ARGHHHH!!!“ Seine Schenkel zuckten unkontrollierbar, während der Schwarzhaarige Dinge mit ihm anstellte, die er dem distanzierten Samurai niemals zugetraut hätte. Seine Zunge schlängelte sich immer wieder an Sanjis Schaft hoch und runter, ehe er die Spitze seines besten Stücks in den Mund nahm und leicht zu saugen begann. „Nicht...! Ahhhh!“., stöhnte Sanji sofort auf, doch all seine Worte brachten ihm nichts. Ehe sich der Blonde versah, spürte er, wie er immer näher auf den Höhepunkt zu segelte. Mit aller Macht versuchte er, sich gegen das aufsteigende Gefühl zu wehren, doch hinsichtlich der Tatsache, dass Durain genau zu wissen schien, was er tun musste, war sein Bemühen umsonst. „Ich... ich kann’s nicht mehr... zurück... halten...“, stieß er zwischen zusammen gebissenen Zähnen stockend hervor. „Dann lass es.“, sagte der andere schlicht, leckte noch einmal an Sanjis Schaft entlang, um dann endlich das zu tun, worauf er schon so lange gewartet hatte. Mit einer Hand umfasste er seinen Schaft, fuhr immer schneller werdend an ihm rauf und runter, während er die andere Hand an die Spitze legte und mit seinem Daumen immer und immer wieder darüber fuhr, sie leicht drückend. Sanjis Stöhnen überschlug sich förmlich, und als Durain noch ein Stück tiefer glitt und Sanjis Hoden in den Mund nahm und an ihm saugte, explodierte der Blonde in seiner Hand. „DURAIN!!!! NGAHHH! AHHHHHH!!“, schrie er auf, als er zuckend kam. Langsam beruhigte er sich wieder, immer noch heftig atmend, während der Schwarzhaarige ihn vom Tisch herunter hob und in sein Bett trug. Doch kaum, dass der Blonde das weiche Laken berührt hatte, schlossen sich seine Arme um den Nacken des Samurai und er zog diesen näher zu sich herunter. Zu Durains Verwunderung küsste der Blonde ihn leidenschaftlich, voller Hingabe, dass der Schwarzhaarige stutzig wurde. „Sanji...“, flüsterte er, als dieser sich vom ihm gelöst hatte und ihn näher zu sich zog. „Schlaf mit mir.“, bat dieser leise, doch als der Samurai dieser Bitte nachkommen wollte und vorsichtig in den Blonden eindrang, stöhnte Sanji leise auf- und flüsterte einen Namen, der Durain einen Stich versetzte. „Zoro... Mehr...“ Sein erster Reflex war gewesen, von dem Blonden abzulassen; er war so weggedröhnt von den Drogen, die ihm verabreicht worden waren, dass er seine Umgebung schon nicht mehr wahrnahm. Dann wiederum wollte er ihm sagen, dass er nicht Zoro war, sondern Durain. Letztendlich tat er nichts dergleichen. Sanji hielt ihn für Lorenor Zoro. Warum? Weil er diesen Mann verdammt nochmal mehr liebte, als der Samurai es je für möglich gehalten hätte. Doch Zoro war nicht hier, um Sanji jetzt von dem Aphrodisiakum weghelfen zu können. Also würde er es tun- auch wenn das bedeutete, dass der Blonde glaubte, er würde mit Zoro statt mit ihm schlafen. Tatsächlich verhielt sich Sanji ganz anders als sonst; er glaubte wirklich, Zoro würde hier bei ihm sein. Und Durain ließ ihn in dem Glauben. „Zoro...“ „Ich bin hier, Sanji. Okay?“ Mit einem heftigen Zucken des unter ihm Liegenden Körpers beendete Durain das ‚Spiel’, wie es ihm vorkam, als Sanji ein letztes Mal gekommen war. Müde und erschöpft ließ sich der Blonde in die weichen Kissen sinken, er wollte nur noch schlafen, das war ihm anzusehen. Doch Falkenauge wollte ihn nicht so liegen lassen, deshalb schnappte er sich ihre beider Boxershorts und Jeans und zog sie sich und dem jungen Mann neben ihm über, ehe er in sein eigenes Bett klettern wollte. Davon ab hielt ihn Sanji, der plötzlich nach seinem Arm gegriffen hatte und ihn hilflos festhielt. „Bleib... bei mir... Zoro... Bitte, bleib...“ „Natürlich, Sanji.“, sagte er leise und strich ihm über das Gesicht. Als er sich zu dem Blonden legte, schmiegte dieser sich sofort an ihn und legte seine Hände gegen Durains Brust. „Ich liebe dich, Zoro...“, flüsterte der Blondschopf noch ein letztes Mal erschöpft. „Ich dich auch.“, gab der Samurai zurück. „Ich dich auch.“ Er wusste, dass das stimmte. Keine zehn Sekunden später war Sanji in seinen Armen eingeschlafen. Und auch er schlief kurz darauf ein. Kapitel 55: Lach nicht ---------------------- Titel: Go away... Kapitel: 55. Lach nicht Pairing: ??? D: ? Wah... es tut mir so Leid! *verbeug* Kapitel 55 Der Wind zog durch das halb offene Fenster in den langsam sich erhellenden Raum. Leicht flatterten die weißen Vorhänge der Herberge- ein Geräusch, das den jungen Mann sofort weckte. Müde drehte sich Sanji auf den Rücken, blieb erschöpft liegen und versuchte sich zu erinnern, was geschehen war. Er. Falkenauge. Das war geschehen. Sicher, Chefkoch? Seltsamerweise war er sich dessen eben nicht sicher. Er wusste noch, dass er sich vor der Kneipe geprügelt hatte, und er wusste auch noch, dass Durain gekommen war und ihm aus der Patsche geholfen hatte- nicht zu vergessen das Mistzeug, das ihm untergeschoben worden war. Aber dann? Filmriss. Seufzend drehte er sich weiter, auf die andere Seite- und erstarrte mitten in der Bewegung. Also doch. Der junge Samurai neben ihm schlief noch tief und fest. Doch er schlief bei ihm im Bett... und das hatte wohl mehr zu bedeuten als nur eine zu lange hochprozentige Nacht. Noch dazu trug der Schwarzhaarige nicht mehr als seine ausgewaschenen Jeans, die er Sanji im vertrauen einmal gezeigt hatte- unter normalen Umständen hätte er sie niemals angezogen, denn erstens waren es seine Lieblingshosen, zweitens hatte er einen Ruf zu verlieren, schließlich galt er nicht nur als tödlich, sondern als charmant gekleidet tödlich. Vorsichtig versuchte Sanji, aufzustehen, doch er bemerkte gleich, dass er den anderen damit weckte. Deshalb ließ er sich wieder zurück sinken, schloss die Augen und stellte sich schlafend. Abwarten, dachte er. Mal sehn, was Durain dazu zu sagen hat. Tatsächlich bewegte sich dieser im selben Augenblick- doch ganz entgegen Sanjis Erwartungen, er würde schnell aus dem Bett springen und sich etwas über ziehen, spürte der Blonde plötzlich, wie ihm eine Strähne sanft aus dem Gesicht gestrichen wurde. Nur keine falsche Bewegung, Chefkoch. Sonst fliegst du auf. Ganz, ganz langsam kniff er die Augen ein wenig zusammen, brummelte leise und drehte das Gesicht um ein paar wenige Zentimeter, ehe er die eisblauen Augen öffnete- und direkt in die des Samurai blickte. Diesmal kam Durain ganz den Erwartungen des anderen nach. Rasch zog er seine Hand zurück und rutschte sogar ein Stück zurück. Dabei fiel er beinahe aus dem Bett- Hätte Sanji nicht instinktiv zugepackt und ihn zu sich gezogen. „Fall nicht.“, nuschelte er und sah verlegen zur Seite weg. „Sanji...“ Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Doch es war diesmal der junge Koch, der es brach. „Was... ist passiert?“, fragte er verwirrt. Überrascht starrte der andere ihn an. „Du erinnerst dich nicht? An gar nichts mehr?“, wollte er entsetzt wissen. „Naja... nur an ein paar Dinge...“ „Und das von letzter Nacht?“ „Haben wir...?“, fragte Sanji unsicher. Falkenauge musste einen Moment lang geschockt dreingesehen haben, denn der Blonde wurde augenblicklich rot, dann lachte er. „Schon.“ Sanji nickte. „Und nun?“ „Nun? Naja, ich geh erstmal duschen. Und danach... danach sehn wir weiter.“ Und das tat der Samurai auch. Währenddessen blieb Sanji liegen- was sollte er auch tun? Er musste sich erstmal darüber klar werden, wie es weitergehen sollte. Deshalb listete er einfach mal in Gedanken auf, was jetzt wichtig erschien. Erstens: er wachte in einem Bett mit Durain auf. Zweitens: allem Anschein nach hatten sie die vergangene Nacht nicht nur mit trinken und reden verbracht. Drittens: er wusste fast nichts, der Samurai dagegen alles. Und schließlich viertens: aus irgendeinem Grund musste Sanji eingewilligt haben- unter normalen Umständen hätte Sanji niemals mit dem Schwarzhaarigen geschlafen, das war klar. Aber, und das würde wohl das schwierigste werden, fünftens: Falkenauge schien sich noch mehr aus dieser einen gemeinsamen Nacht versprechen, als Sanji zu geben bereit war. Er hörte, wie der Wasserhahn im Badezimmer abgedreht wurde, und überlegte fieberhaft, was er tun sollte. Zuerst einmal schnappte er sich sein Hemd, das auf dem Boden lag, und streifte es sich über. Als Falkenauge dann nach draußen kam, wusste der Blonde aber immer noch nicht, wie es weitergehen sollte, und beließ es deshalb bei einem fragenden Blick. „Was ist?“, fragte der Schwarzhaarige ihn. „Was nun?“, wiederholte er seine Frage von zuvor. „Ich weiß nicht. Was denkst du?“ Stille. Was er dachte? Das wusste er selbst nicht. Ihm war nur eins klar: er liebte Zoro, das war das Einzigste, was für ihn zählte. Als der Schwertkämpfer auf ihn zu kam und seine Hand vorsichtig an Sanjis Wange legte, zuckte dieser unwillkürlich zurück und schlug gegen Falkenauges Hand. Dieser sah ihn erst irritiert, dann verständig an. „Sorry, Durain.“, flüsterte er. „Schon in Ordnung.“ „Ich liebe eben Zoro... Daran wird sich auch nichts ändern.“ „Das verlangt auch niemand von dir, Sanji. Aber...“ Er schwieg. Wie sollte er es ihm auch sagen? Unter anderen Umständen, wenn die beiden, Sanji und Zoro, sich eifnach getrennt hätten, wäre es leichter gewesen, aber so... „Was, aber?“ Traurig sah der Schwarzhaarige ihn an. „Du kannst nicht ewig so weitermachen. Er wird nicht wiederkommen, warum also willst du ihm ewig hinterher trauern?“ Es knallte. Falkenauges Kopf flog zur Seite, ehe er zu Boden ging und völlig überrascht die Hand an die schmerzende Wange legte. „Du verstehst nichts! Ich liebe ihn! Wenn ich lebe, dann nur für ihn! Wenn ich etwas mache, dann nur für ihn! Und nur für ihn werde ich auch irgendwann sterben! Kapier das endlich, Durain! Ich gehöre zu Zoro, zu sonst niemandem!“ Wütend wandte er sich ab, die Hände immer noch zu Fäusten geballt, und rannte aus dem Zimmer. Es krachte, als die Tür mit Wucht zurück ins Schloss geworfen wurde. „Sanji...“ Es tat ihm Leid, was er gesagt hatte; vermutlich war es einfach zu früh gewesen. Oder ich habe ihre Liebe unterschätzt. Ein paar Straßen weiter lief der Blondschopf durch die früh morgendlichen Straßen, ohne genau zu wissen, wohin er wollte, bis er plötzlich vor einem ihm allzu bekannten Gebäude stand. Er würde noch heute alle Samurai zu sich rufen. Er musste hier weg, und zwar so schnell wie möglich. Ob mit oder ohne seine Crew. Als er in die Vorhalle kam, wunderte es ihn nur gering, dass bis auf Falkenauge, den er ja im Zimmer der Herberge zurück gelassen hatte, alle Kämpfer der Sieben Samurai da waren. Sie saßen auf den Sesseln, der Treppe, auf dem Geländer und schiene nur auf ihn gewartet zu haben. „Ich muss mit euch reden.“ Keine zwei Minuten später befanden sie sich in dem Raum, in dem Sanji zum ersten Mal auf die Samurai getrroffen war- damals mit Zoro. Zoro... „Was gibt’s, Master?“ Sanji stellte sich an den runden Tisch, um den sie saßen, und räusperte sich. „Ich werde noch heute die Insel verlassen.“ „Warum das denn?“, wollte Owl von ihm wissen. „Es gibt für mich hier nichts mehr zu tun. Ich ziehe mit meiner Crew weiter.“ „Und was wird aus... uns?“, fragte Ryuma vorsichtig. Sanji war keineswegs entfallen, dass dieser ihn und Falkenauge zusammen an diesem einen Morgen gesehen hatte, als sie mit nassen Haaren aus dem Zimmer des Samurais gekommen waren. Vermutlich hatte er sich so seine Gedanken gemacht, die der Blonde ihm aber austreiben wollte. „Ihr wisst, wie ihr mich erreichen könnt. Sollte ich irgendein Anliegen haben, werde ich es euch wissen lassen. Ansonsten kümmert sich jeder von euch um seine Gruppe.“ „Und was ist mit Hyde? Ihn nimmst du mit, oder wie?“, fragte Andrej, dem es immer noch nicht so recht passte, wie die Entwicklungen innerhalb der Samurai ihren Lauf genommen hatten. „Ein Stück, ja.“, antwortete Sanji. „Doch er und seine Gruppe haben eine andere Aufgabe. Sie schaffen das auch allein.“ „Ist das nicht ein bisschen überstürzt? Ich meine, die andern haben sich noch nicht so recht an dich als neuen Master gewöhnt, und du willst gehen?“ Noch bevor er ausgesprochen hatte, wünschte sich Vincent, er hätte den Mund gehalten. So aber konnte jeder der Anwesenden die veränderung sehen, als die eisblauen Augen des Blondschopfs erstarrten und gerade zu gefrieren schienen. „Sorry, das war nicht meine Absicht, ich...“ „Keine Sorge, Vincent. Ich weiß, was ich mache. Heute Mittag um Punkt zwei möchte ich euch allesamt noch einmal hier treffen.“ „Was ist mit Falkenauge? Wo steckt er?“, ließ Owl vernehmen. „Was soll mit ihm sein? Irgendeiner von euch wird ihn ja noch sehen, dann könnt ihr es ihm sagen.“ Verwundert sahen die sechs ihn an. Sie hatten bemerkt, dass zwischen Sanji und Falkenauge sich eine gute Freundschaft entwickelt hatte- warum also war er so abweisend gegenüber dem Samurai? War etwas passiert? Doch sie hatten nicht das Recht, darüber Spekulationen anzustellen, deshalb nickten sie nur und verabschiedeten ihren Master, der kurz darauf wieder die einsam daliegenden Straßen entlang lief. Was versprach er sich davon? Es war eine Flucht, ganz klar. Aber? Mensch, Chefkoch! Du solltest dir endlich mal darüber klar werden, was du wirklich willst! Einen Augenblick lang blieb er stehen und sah zur Lamb, die ruhig im Hafen der Stadt lag. „Ich will nur Zoro, sonst nichts.“ Dann ging er auf das Schiff zu. Zeitgleich lief ein anderer junger Mann ebenso planlos durch die Straßen, auf der Suche nach Sanji. Himmel, wo konnte er nur stecken? Hatte er irgendeine Dummheit begangen? War er getürmt? Eigentlich würde es ihn nicht wundern. Andererseits hatte er soeben Ruffy und die beiden Mädels der Strohhutbande getroffen, und diese hatten nichts in Richtung Abfahrt erwähnt. Also? „Immer nur Ärger!“, brummte er, ehe er um die nächste Ecke bog- und fast mit den anderen Samurai zusammen stieß. „Falkenauge! Wir haben dich schon vermisst.“ „Vermisst? Warum das?“ „Na, Sanji hat uns doch eben alle im Hauptgebäude getroffen...“ „Sanji?“, fragte der Schwarzhaarige überrascht. „Gab es eine Änderung im Plan?“ „Wie man’s nimmt.“, gab Ryuma zurück. „Er verlässt noch heute die Insel.“, erklärte Owl. „Wir treffen uns noch ein letztes Mal um Punkt zwei in der Halle.“ Er versuchte, sich nicht seine Gefühle und Gedanken ansehen zu lassen, doch im Gegensatz zu Zoro, der dies wirklich mittlerweile perfekt beherrscht hatte und niemandem auch nur den Hauch einer Ahnung ließ, wenn er wollte, schaffte er es gerade mal annähernd. „Was ist los, Falkenauge? Wir wussten, dass wir bald getrennter Wege unterwegs sein würden.“ „Bald, ja. Aber nicht so bald.“ „Für uns macht das keinen Unterschied. Und für dich sollte es das auch nicht.“ Langsam hob der Erste der Sieben Samurai den Kopf und sah Ryuma an. Das Wissen, das in seinen Augen blitzte, ließ ihn nichts gutes erahnen. „Wo ist er?“ „Wer? Der Master?“ „Ja.“, antwortete Durain. „Keine Ahnung. Vermutlich trommelt er die anderen aus seiner Crew zusammen.“, gab Andrej zurück. Durain wusste, dass dem nicht so war, schließlich hatte er die anderen gerade erst getroffen gehabt, doch anscheinend wussten die anderen Samurai auch nicht mehr als er, deshalb nickte er kurz, ehe er an ihnen vorbei lief. Aus irgendeinem Grund war er sich ziemlich sicher, den Blonden auf dem Plateau antreffen zu können. Es kanckte, als er sich durch das Gebüsch schlug, ehe er die Wiese erreichte- doch zu seiner Verwunderung war er allein. „Verdammt!“, fluchte er leise. „Das kann doch nicht angehn!“ Aber Sanji war nicht da. Dieser jedoch war auf ganz ähnlichem Wege wie der Samurai, denn auch er traf, nachdem er an Bord niemanden seiner Crew gesehen hatte, auf die anderen der Samurai. Owl ergriff sofort die Gelegenheit und sagte ihm, dass Durain ihn suchte. „Danke!“, meinte ihr Master nur und suchte dann schnell das Weite. Vermutlich würde Durain einfach in der Herberge warten, bis er zurück käme, doch darauf hatte er wenig Lust. Statt dessen schlug er einen etwas anderen Weg ein, den er dem Samurai nicht zugetraut hätte. Kurz, bevor er druch das Gebüsch trat, hörte er eine Stimme- und erstarrte. „...weiß doch, dass es nicht richtig war. Er gehört zu dir. Mir tut doch auch Leid, was ich ihm an den Kopf geworfen hab. Schließlich gehört er zu dir, das weiß ich doch. Nur...“ Er seufzte auf. Warum sagte er das eigentlic? Um sich zu rechtfertigen? Falsch, Durain. Du tust es, weil du es Sanji und Zoro schuldig bist. „Sorry, Zoro, dass ich mich an ihn rangemacht hab. Ich... ich würd es gerne wieder gut machen, aber wie? Er geht mir aus dem Weg- verständlich. Und er wird noch heute die Insel verlassen. Ob nur wegen mir? Ach, verdammter Mist!“, fluchte er wieder. So kannte der Blonde den anderen nicht. Nicht nur, dass dieser fluchte, er war völlig fertig mit den Nerven. Und das nur wegen dem, was zwischen ihnen vorgefallen war. „Ich akzeptier doch, dass er für mich tabu ist. Er gehört allein dir. Aber... was hätte ich sonst tun sollen? Ihm ging’s so beschissen, und ich wollte nur, dass es ihm wieder besser ging...“ Schweren Herzens brach Sanji durch das Gebüsch. Er hatte genug gehört. Und würde sich am Liebsten ohrfeigen. Von dem Geräusch überrascht, schnellte der Samurai herum. „Sanji?“ „Hi.“ Schweigend sahen sie sich an. „Setzten?“, fragte der Blonde schließlich und ließ sich ins Gras sinken. Durain tat es ihm gleich und setzte sich in einigem Abstand ebenfalls. „Du fährst heute, hab ich gehört.“ „Ja.“ Der Master nickte. „Warum?“ „Es... es gibt für mich hier nichts mehr zu tun. Außerdem kann ich die anderen der Crew nicht ewig hier versauern lassen.“ „Sie sahen nicht so aus, als wären sie dieser Insel abgeneigt.“, konterte der Samurai. „Ruffy ist ein Abenteurer, und die anderen nicht minder, auch wenn sie es nicht so raushängen lassen. Diese Langweile hier bringt sie noch irgendwann um, Durain.“ Doch statt diese Erklärung einfach leichtfertig anzunehmen, schüttelte der andere den Kopf. „Was ist der wirkliche Grund, Sanji? Ich?“ Sanji lachte leise auf. „Warum ausgerechnet du?“ Noch bevor der Schwarzhaarige etwas antworten konnte, riss der Blonde das Wort wieder an sich. „Wegen der Sache letzte Nacht?“ Er lachte. „Ich habe dich verletzt. Mit dem, was ich heute Morgen zu dir gesagt habe. Weil ich... weil ich nicht geahnt habe, wie viel dir Zoro wirklich bedeutet hat.“ Der Blonde verstummte. Die Mähne verdeckte sein Gesicht, sodass Falkenauge sich nicht einmal sicher war, ob er auf dem richtigen Weg war, doch er versuchte es weiter. „Es war ein fehler, dir zu sagen, du sollest ihn einfach irgendwann vergessen.“ „Hör auf.“, flüsterte er leise. Durain reagierte nicht. „Dass du nicht mehr um ihn trauern sollst war Blödsinn, entschuldige. Ich wusste nicht, dass du ihn wirklich so sehr-“ „HALT DEN MUND!“ Völlig überrascht verstummte der Samurai und sah in das wütende Gesicht des Blonden. „Ich will es nicht hören, Durain. Lass es.“ „Aber Sanji...“ „Nichts aber. Ich weiß selbst, was für ein Schwachsinn das ist. Ihn immer lieben! Pah!“ Sein Grinsen wirkte so verletzlich, so hämisch, als er in den Himmel aufsah, dass Falkenauge ihn nur weiter entsetzt ansah. „Zoro kommt nicht wieder, das weiß ich. Nami sagte, dass ich irgendwann damit fertig würde, und dieses Irgendwann kann genauso gut heute sein. Außerdem... du hast ja recht. Glücklich werden kann ich auch ohne ihn.“ „Sag sowas nicht. Du weißt, dass das...“ „Ich weiß, dass es geht. Es muss ja! Schließlich lebe ich ja immer noch!“ Er senkte den Kopf zurück und sah den anderen lange an, ehe er wieder grinste- diesmal mit einer so aufgesetzten Heiterkeit, dass es tief in dem Samurai schmerzte. „Lach nicht, Sanji. Nicht, wenn dein Herz so voller Trauer ist.“ Kurz zuckte der Blonde zurück; er hatte nicht erwartet, dass er so leicht zu durchschauen war. Aber er versuchte immer noch an das, was er sagte, zu glauben, deshalb kniete er sich auf, kam ein Stück auf Durain zu und fiel ihm einfach um den Hals- Um ihn zu küssen. Regungslos verharrte der andere, ehe er den Blonden von sich schon, der den Kopf gesenkt hielt. „Das bist nicht du, Sanji.“, sagte er leise. „Du musst mir nichts vormachen, und dir solltest du es nicht. Wir wissen beide, wem dein herz gehört. Reiß es nicht mit aller Gewalt an dich, wenn dich das töten würde. Und das würde es.“ Die Schultern des anderen zuckten leicht, als er aufschluchzte, doch Durain ließ ihm erst gar keine Gelegenheit, sondern nahm ihn einfach nur in die Arme. „Du gehörst zu ihm, Sanji. Und irgendwann... irgendwann wirst du ihn wiedersehen. Dann könnt ihr zusammen glücklich sein.“ Noch Minutenlang hörte man das Schluchzen weit über das Meer, das Schluchzen, das die so zerbrechliche Verbindung zwischen Sanji und Zoro für immer bilden sollte. Und die Sonne schien auf das grüne Plateau auf Silver Island und tauchte die beiden jungen Männer in ihr freundliches Licht. Kapitel 56: Es geht kein Weg zurück ----------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 56. Es geht kein Weg zurück Pairing: S x Z Disclaimer: No money...^^ Kapitel 56 „Anker lichten!“ Der Ruf des Käpt’ns wehte über den hafen, der wie leergefegt dalag. „Segel hissen!“ Es rauschte, als das weiße Segel der Flying Lamb herunter gelassen wurde und sich im schwachen Wind leicht aufblähte. Robin stand an der Reling und winkte herunter zu Sanji, der vor Falkenauge stand und sich verabschiedete. „Sorry nochmal wegen den Unannehmlichkeiten, die ich dir beschert hab.“, entschultigte sich der Blonde bereits zum tausendsten Mal an diesem Tag, doch der andere winkte nur ab. „Das hast du nicht, und das weißt du auch. Ich bin gerne mit dir zusammen, also lass das. Sieh lieber zu, dass du auf deinS chiff kommst- und in einem Stück irgendwann hierher zurück.“ „Wenn irgendwas ist...“ „...Dann weiißt du, wie du mich und die anderen erreichen kannst. Und wenn einer von uns ein Anliegen hat, finden wir dich. Mach dir keinen Kopf, Sanji, es ist alles okay.“ Kurz schien er noch zu überlegen, ob es eine so gute Idee wäre, doch sein Körper hielt nichts von dem Zögern und fiel Durain um den Hals. „Danke für alles.“, flüsterte er. Ein wenig überraschte es den Samurai schon, doch er lächelte und fuhr dem anderen über den Rücken. „Kein Problem. Wenn was ist, ruf mich.“ Er drückte ihn kurz an sich, eine letzte Geste der Freundschaft, die sie nun stärker denn je verband, ehe er sich von dem Blonden löste und ihn auf die Lamb schickte. „Deine Freunde warten auf dich.“ Der Jüngere nickte und sprang leichtfüßig auf das Deck des Schiffes. „Bis bald, kleiner Blondschopf. Du schaffst das schon.“, sagte der Schwarzhaarige leise. Das Schiff verließ langsam den Hafen, doch noch bevor es richtig lossegelte, erblickte Falkenauge Sanji, der auf der Reling stand und ihm zuwinkte. „Besuch uns mal!“, rief er gegen den Wind, und Durain lächelte. „Das werde ich!“, gab er zurück, ehe sich die Lamb zwischen den anderen Schiffen hindurch schlängelte. „Auf bald, Master!“, ertönte es plötzlich lautstark hinter dem Schwarzhaarigen. Als er sich verwundert umdrehte, fand er die anderen der Samurai hinter sich versammelt, die Sanji zuwinkten. Dieser hatte sie ebenfalls bemerkt und winkte umso heftiger mit beiden Armen. „Denkt daran, was ihr zu tun habt!“, erinnerte er sie noch ein letztes Mal an ihr Treffen um Punkt zwei, ehe die Lamb außer Sicht fuhr. „Weg is er.“, seufzte Owl auf, ehe er sich abwandte und fort ging. „Ja, weg ist er.“, stimmte Falkenauge ihm zu, ohne den Blick vom Hafen zu wenden. Die anderen Samurai machten sich bereits wieder auf den Weg, schließlich wussten sie nun alle sehr genau, was sie zu tun hatten, nur Durain blieb stehen. Und Ryuma. „Darf ich dich was fragen, Durain?“ Er war der Einzige außer Zoro und Sanji, der ihn bei seinem Vornamen nannte. Und das aus einem ganz bestimmten Grund. „Was denn, Ryu?“ „Hoffst du immer noch, dass er zu dir kommen wird?“ Der Samurai musste lächeln. Klar, dass es Ryuma aufgefallen war. Ihm hatte er es schließlich auch erzählt gehabt. „Nein, Ryu. Das wird er nicht.“ „Aber du wünschst es dir.“ „Nein.“ Die Antwort überraschte den anderen. Durain drehte sich um, lächelte und legte eine Hand auf die Schulter des anderen. „Ich weiß, dass sein Platz bei Zoro ist. Und meiner hier.“ Gemeinsam gingen die beiden Schwertkä,pfer zurück in die Stadt. Etwa zur gleichen Zeit saß Sanji oben im Krähennest und blickte hinaus auf das endlos blaue Meer. Wie oft hatte er hier oben mit Zoro gesessen, zusammen mit ihm etwas gertunken, erzählt und gelacht, stundenlang einfach nur nebeneinander gesessen und nichts gesagt... Gleichzeitig musste er auch an die Tage denken, als es ihm weniger gut gegangen war. Zögernd sah sie ihn an, sah, wie fertig er aussah- unrasiert, das Haar zottig und ins Gesicht fallend, das Hemd trug er schon vier Tage. Augenringe. Zitternde Hände. Seufzend setzte sie sich direkt neben ihn, zog ihn in ihre Arme und legte seinen Kopf gegen ihre Schulter. Sanji wollte schon protestieren, doch als er ihre Wärme spürte, merkte er, dass er es vermisste. Die anderen. Körperkontakt. Wärme. Er zog noch einmal an seiner Zigarette, ehe er sie auf seiner Hand ausdrückte und den Stummel zu den anderen im Krähennest legte. „Ich weiß zwar nicht, was los ist. Ich weiß auch nicht, warum du das machst, warum du dich so fertig machst. Aber... Ich will das nicht. Du bedeutest mir sehr viel, Sanji. Mehr, als du dir wahrscheinlich denken würdest.“ Sie holte tief Luft, atmete lange wieder aus. „Wenn du willst, lass ich dich in Ruhe und geh wieder nach unten. Wenn nicht, dann bleibe ich noch bei dir.“ Er überlegte. Sie wartete, sich wohl bewusst, dass er seine Entscheidung, egal, welche er fällte, bereuen würde. „Bleib.“, flüsterte er leise und schloss die Augen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, ehe sie seine Hand suchte und in die ihre nahm. Noch am selben Tag hatte Kuina ihm nachts die Arme gebrochen, und er war aus dem Krähnennest gefallen- wenn auch in Zoros Arme. Und an diesem Abend waren sie sich auch ein ganzes Stück näher gekommen- zumindest hatte der Schwertkämpfer ihm etwas gestanden, was er so für nicht möglich gehalten hatte. „Warum nur?“, flüsterte Zoro leise. „Warum nur du? Wieso fühl ich mich so verdammt zu dir hingezogen? Wieso kann ich meine Augen nicht von dir lassen, wenn wir zu zweit sind?“ „Ja.“, seufzte Sanji leise. „Schon damals war da so viel, aber wir haben es einfach nicht erkannt.“ Oder nicht erkennen wollen, schoss es ich durch den Kopf. Verdammt! Wieso nur Zoro...? Doch es half ihm jetzt auch nichts, wenn er da saß und sich Gedanken darüber machte, wie es vielleicht hätte erden können, wenn... Ja, wenn. Wenn so viele Dinge anders gekommen wären. Wenn. Ein dummes Wort. „Sanji? Ach, da bist du!“ Robins Gesicht tauchte unvermittelt vor ihm auf, und er sah sie nur fragend an. „Wieso hast du nicht geantwortet?“, wollte sie von ihm wissen. „Geantwortet? Ich hab nix gehört.“ Misstrauisch musterte sie ihn, ehe sie zu ihm ins Krähennest kletterte und sich neben ihn auf den Boden sinken ließ. „Was ist los, Sanji?“ „Was soll sein?“ „Du reagierst nicht, wenn man dich ruft. Du sitzt schon seit Stunden hier oben und rührst dich nicht. Seit wir wieder unterwegs sind, hast du noch fast kein Wort gesagt. Geschweige denn, irgendetwas anderes getan als gedankenverloren hier oben zu sitzen und aufs Meer raus zu starren.“ Wo sie recht hatte, hatte sie recht. Aber was sollte er ihr schon sagen? ‚Ich muss an Zoro denken, deshalb zieh ich es vor, alleine zu sein.’? Hätte er besser irgendetwas gesagt. So aber, ohne jegliche Antwort, reimte sich die junge Frau eine ganz eigene Theorie zusammen. „Liegt es an Falkenauge? Wolltest du ihn eigentlich gar nicht dort zurück lassen?“ Entgeistert starrte er sie an, ehe er sie unwirsch anfuhr. „Noch was? Du spinnst wohl! Was soll ich mit dem Samurai?“ „Aber... ihr versteht euch doch gut...“ „Klar! Er ist ein toller Kumpel! Aber das wars auch!“ Um sich schnell wieder zu beruhigen, legte er den Kopf zurück gegen die Innenwand des Ausgucks und schloss die Augen. „Hör mal, Robin; es tut mir Leid, dass ich dich so angefahren habe. Aber... Für mich gibt es nur Zoro. Bitte, versteht mich doch!“ Besorgt legte sie eine Hand auf seine Schulter. „Entschuldige, das wollte ich nicht.“, sagte sie leise. „Ich dachte nur... vielleicht hätte dir ein wenig Abwechslung nicht schlecht getan.“ „Im Gegenteil, Robin; mir geht’s keinen Deut besser. Vermutlich muss es einfach so sein... Ich warte einfach, bis meine Zeit gekommen ist. Dann kann ich auch wieder glücklich werden.“ Einen Moment lang schoss der Violetthaarigen ein Bild durch den Kopf, das sie bisher gut verdrängt hatte. Sanji, wie er mit schnellen Schritten an ihr vorbei preschte und immer tiefer in das dunkelblaue Meer hinaus rennen wollte. Stück für Stück dem Tod entgegen... Und auch, als sie gegen die Piratenbande gekämpft hatten, hatte sich Sanji immer und immer wieder in die vorderste Front gedrängt und die meisten der Angriffe selbst auf sich genommen, ohne Rücksicht auf Verluste. Er hatte sterben wollen, das wusste sie. Nur fragte sie sich nun, da er sich selbst eine Aufgabe gegeben hatte, ob er das immer noch wollte. Von wollen kann keine Frage sein. Vermutlich würde er sich sofort ins Schwert stürzen, wenn ihm versprochen würde, er würde auf der Stelle zu Zoro kommen. Doch würde er so weit gehen und das Schwert auch selbst führen? „Keine Sorge.“, sagte er lächelnd. Er schien ihre Gedanken gelesen zu haben. „Mir passiert schon nichts. Ich warte darauf, dass meine Zeit von alleine kommt. Dran ändern könnte ich sowieso nichts.“ Und du würdest es auch nicht, wenn du könntest, dachte sie traurig. Aber es war seine Entscheidung. Er hatte sich für Zoro entschieden, und in dem Moment, in dem dieser gestorben war, für ein Leben, das auf seinen eigenen Tod und somit auf ein Wiedersehen mit dem mürrischen Schwertkämpfer ausgelegt war. Plötzlich begann der Blonde leise zu summen. Irritiert, aber dennoch interessiert sah sie ihn an. „Was summst du?“, fragte sie ihn. Traurig lächelte er, ehe er den Kopf wieder zurück legte und die Augen schloss. „Ein Lied, das ich vor kurzem gehört habe.“ „Kannst du es mir vorsingen?“ Überrascht hob er für einen Augenblick das rechte Lid, ehe er nickte. „Wenn du mein Gejaule erträgst.“ Sie nickte, sagte aber schnell ja, als ihr auffiel, dass er sie gar nicht ansah. „Sing es einmal für mich, Sanji. Ich möchte es gerne hören.“, bat sie. Er seufzte kurz auf, ehe er ein letztes Mal in den stahlblauen Himmel sah und dann die Augen wieder schloss, um zu singen. Es geht kein Weg zurück Weißt du noch, wie’s war Kinderzeiten, wunderbar Die Welt war bunt und schön. Bis du irgendwann begreifst, dass nicht jeder Abschied heißt, es gibt auch ein Wiedersehn Immer vorwärts, Schritt um Schritt, es geht kein Weg zurück, was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehn Die Zeit läuft uns davon, was getan ist, ist getan, und was jetzt ist, wird nie mehr so geschehn. Es geht kein Weg zurück Es geht kein Weg zurück Ein Wort zuviel im Zorn gesagt, ein Schritt zu weit nach vorn gewagt, schon ist es vorbei. Was auch immer jetzt getan, was ich gesagt hab, ist gesagt und was wie ewig schien ist schon Vergangenheit Immer vorwärts, Schritt um Schritt, es geht kein Weg zurück, was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehn Die Zeit läuft uns davon, was getan ist, ist getan, und was jetzt ist, wird nie mehr so geschehn. Es geht kein Weg zurück Ach und könnt ich doch nur ein einzges Mal die Uhren rückwärts drehn. Denn wieviel von dem, was ich heute weiß, hätt ich lieber nie gesehn. Es geht kein Weg zurück Es geht kein Weg zurück Dein Leben dreht sich nur im Kreis, so voll von weggeworfner Zeit Deine Träume schiebst du endlos vor die her. Du willst noch leben, irgendwann, doch wenn nicht heute, wann denn dann, denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her. Immer vorwärts, Schritt um Schritt, es geht kein Weg zurück, was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehn Die Zeit läuft uns davon, was getan ist, ist getan, und was jetzt ist, wird nie mehr so geschehn. Es geht kein Weg zurück Ach und könnt ich doch nur ein einzges Mal die Uhren rückwärts drehn. Denn wieviel von dem, was ich heute weiß, hätt ich lieber nie gesehn. Es geht kein Weg zurück Sprachlos saß sie neben ihm, mit Tränen in den Augen. So sah es in ihm aus? Das war es, was er fühlte? Wie er sich jetzt fühlte? Machte er sich wirklich Vorwürfe? Dass er die Zeit am Liebsten ändern würde, hatte sie sich auch so denken können- aber das... „Sorry, wenn ich dich traurig gemacht habe. Aber so... ist es nunmal.“, entschuldigte er sich gleich, doch sie schüttelte nur den Kopf. „Ich habe nicht gewusst, wie sehr du leidest, Sanji.“, sagte sie leise, rückte ein Stück näher und schloss ihn in ihre Arme. „Wie sehr er dir fehlt.“ „Ja...“, antwortete er, den Kopf immer noch zurück gelehnt, doch wieder ins himmelsblau sehend. Minutenlang saßen sie einfach nur da. Es hatte Robin erschreckt, was sie gehört und noch viel mehr, was sie in Sanjis Augen hatte lesen können. Und Sanji wusste nicht, was er sagen sollte. Ihm ging es eben mies, und? Daran konnte niemand etwas ändern. Zumindest niemand, der hier war... „Ich vermiss dich, Zoro...“, flüsterte er leise. Die junge Frau hatte ihn gehört, doch sie ließ sich nichts anmerken. Sanji quälte es, dass er ihn hatte gehen lassen und nicht hatte retten können, und das vermutlich nicht nur am Tage. „Träumst du von ihm?“, fragte sie. „Jede Nacht.“, bestätigte er. Für einen Augenblick stieß sie erleichtert die Luft aus- wenigstens konnte er gut schlafen, als der Blonde wieder das Wort ergriff. „Nacht für Nacht sehe ich ihn vor mir, wie er mich erst glücklich, dann plötzlich völlig überrascht ansieht und im nächsten Moment von den Klippen stürzt...“ Sie hatte den Kopf so heftig hoch gerissen, dass er alamiert den Kopf hob. „Du träumst von seinem...?“, fragte sie ungläubig. „Ja. Ich träume von den letzten Sekunden, die wir uns sahen.“ Noch einen Moment sahen sie sich schweigend an, als die Stimme der jungen Navigatorin vom Deck her erklang. „Robin! Sanji! Kommt runter, der Käpt’n will mit uns sprechen!“ Allein die Tatsache, dass Nami nicht von Ruffy, sondern ihrem Käpt’n sprach, machte die beiden im Krähennest stutzig. „Ob was passiert ist?“, sprach Robin schließlich aus, was auch dem Blonden durch den Kopf gegangen war. „Das werden wir gleich feststellen.“ Zusammen stiegen sie herunter und kamen zielstrebig in die Küche, wo die anderen schon warteten. „Was ist los, Ruffy?“, fragte Sanji ihn, noch ehe er richtig saß. „Nami hat uns eine Karte besorgt, die unser neues Ziel angibt.“ Die junge Frau entfalltete das Pergamentblatt vor ihnen auf dem Tisch und deutete auf das kleine Island, das sie als nächstes anfahren würden. „Und was versprichst du dir dort zu finden?“, wollte Robin wissen. „Einen der Steine, die uns den Weg zum One Piece zeigen werden.“ „Steine?“, fragte Chopper, der davon bisher noch nichts gehört hatte. Robin, die alle Informationen, die sie bisher darüber hatten finden können, gespeichert hatte, erklärte, worauf sich ihr Käpt’n bezog, während sie weiterhin auf die Karte starrte. „Die Zeichnung von Gol. D Roger, die wir auf der letzten Insel gefunden haben, zeigt einen riesigen Baum, in den sieben Vertiefungen eingelassen sind. Außerdem hat der damalige Piratenkönig sieben Steine um den Baum herum gezeichnet, jeder mit einer anderen Gravur.“ „Und dort, wo wir hin wollen, soll es den Stein geben, der den Adler repräsentiert.“, fuhr Nami fort. „Wenn wir jeden der Steine gefunden haben, sind wir schon ein ganzes Stück näher an unserem Ziel.“ Sanji nickte. Klang alles soweit logisch. Aber irgendetwas irritierte ihn an der Karte, ohne dass er dazu imstande gewesen wäre, zu sagen, was es war. Bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. „Diese Insel...“, sagte er mit halb erstickter Stimme. „Ich kenne sie! Da war ich vor kurzem gewesen!“ „Ja?“, fragte Nami irritiert. „Da waren wir aber noch nicht.“ Für ein paar Sekunden war es still, ehe Sanji den Blick hob. Erschrocken erkannten sie alle das Eis, das sich über seine Augen gezogen zu haben schien. „Die Insel von Black Wing.“ Kapitel 57: Tropfen ------------------- Titel: Go away... Kapitel: 57. Tropfen Pairing: Zoro x Sanji Ja, es gibt nur die Beiden! Und bitte hasst Falkenauge nicht! Er hats irgendwie ja nur gut gemeint.. auch wenn er etwas dumm an die ganze Geschichte rangegangen ist. Aber er liebt den Blonden doch!!!!!!!! >.< Thx für die vielen lieben Commis! Hab euch alle lieb! Kapitel 57 Seit einer geschlagenen Stunde stand Nami jetzt schon vor der Zimmertür und redete durch das verschlossene Holz auf den jungen Koch ein, er möge doch bitte die Tür öffnen. „Wir werden dort nicht hinfahren, Sanji. Ruffy hat es mir versprochen!“ Wieder gab er keine Antwort, so wie schon in den letzten sechzig Minuten. Doch Nami wollte keineswegs aufgeben und entschloss sich zu einem letzten, verzweifelten Versuch, ihn zu erreichen. „Glaub mir, Sanji. Wir werden dort nicht hinfahren. Nicht, wenn es dich zu sehr an...“ Sie biss sich auf die Lippen. Aber es half alles nichts. „Black Wing konnte nichts dafür, dass Zoro starb. Das hast du selbst gesagt.“ Sie konnte nichts hören, wusste dementsprechend auch nicht, wie der Blonde auf ihre Worte reagiert hatte. Es war ihr Käpt’n, der ihr schließlich Einhalt gebot. „Lass mich mal, Nami. Geh zu den anderen, sie sind in der Küche völlig überfordert.“, bat Ruffy sie und schickte die Navigatorin fort. Dann stellte er sich direkt vor die Zimmertür, klopfte einmal kurz an und wartete. Als keinerlei Reaktion auf sein höfliches Auftreten zu erkennen war, erhob Ruffy die Stimme. „Sanji, ich weiß, dass du mich hören kannst. Lass mich rein. Muss ja nicht jeder hören, was ich dir zu sagen habe.“ Wieder tat sich nichts. Was hatte er eigentlich erwartet? Dass er pfiff und der Smutje folgte? Sanji ist nicht Zoro. Merk’s dir. Aber er ist wie er. Also hatte er es eigentlich irgendwo doch erwartet. „Ich habe hier etwas. Für dich.“ Er wartete noch einen kurzen Augenblick, ob er den Blonden nicht vielleicht auch so locken konnte, ehe er hinzu fügte: „Von Zoro.“ Stille. Dann die leisen Geräusche von sich nähernden Schritten und das Klacken des Schlosses, als Sanji die Tür öffnete. „Kann ich rein kommen?“, fragte der Käpt’n ihn. Sanji nickte. Er sah schlecht aus. Richtig schlecht. Seit er vor einer Stunde festgestellt hatte, dass der Schlüssel zu Ruffys Ziel, Piratenkönig zu werden, auf der Insel lag, die Zoros Tod bedeutete, hatte er sich verändert- zum Negativen. Seine Wangen sahen eingefallen aus, seine Augen wirkten stumpf und leblos. Die Zigarette, die in seinem Mundwinkel hing, war fast völlig erloschen, dabei hatte der Koch nicht einmal richtig angefangen zu rauchen. Sein Hemd wirkte schmuddelig, ebenso seine Hosen, und sein sonst so strahlendes Haar hing in verblichen aussehenden Strähnen in sein Gesicht. Er sah krank aus. Doch Ruffy wusste, dass keine Medizin, die Chopper ihm hätte verabreichen können, ihn wieder geheilt hätte. Der Blonde setzte sich wieder in Zoros alte Hängematte, stützte die Arme auf die Knie und starrte zu Boden. Tief im Inneren wusste der Strohhut längst, dass es für Sanji nur noch eine Rettung gab, die er niemals erfahren würde, doch klammerte er sich immer noch an den winzigen Funken Hoffnung, der junge Mann würde sich wieder fangen können. „Was ist es?“, fragte er plötzlich mit leiser Stimme. Er klang selbst mehr tot als lebendig. Langsam aber sicher machte sich Ruffy wirklich Sorgen. Doch statt seine Gedanken weiter zu evrfolgen, trat er einen Schritt auf ihn zu und hielt ihm ein kleines Päckchen entgegen. „Hier. Das hat mir Zoro anvertraut, bevor er gefahren ist. Ich sollte es dir geben, wenn du alleine zurück kommen solltest.“ Langsam hob der Blonde den Kopf und sah das kleine Packet an. Von Zoro... Zögerlich hob er die Hand, nahm das kleine Ding entgegen und sah auf zu Ruffy, fragend. Dieser lächelte aber nur und schüttelte den Kopf. „Er hat es mir anverstraut. Aber was drinnen ist, musst du selbst heraus finden.“ Sanji nahm das kleine Ding in beide Hände und legte es vor sich auf seinen Schoß. Was es wohl war? Sein Käpt’n war nicht minder neugiereig, doch er wusste, dass der Blondschopf jetzt vermutlich lieber alleine sein wollte, deshalb räusperte er sich nur noch einmal kurz, ehe er sich zum Gehen wandte. „Ich schicke dir einen der anderen in einer halben Stunde vorbei. Wenn du dich beeilst, kannst du vielleicht noch was von dem Essen retten, das die anderen gerade fabrizieren.“, sagte er, lächelte noch einmal und verschwand, die Tür hinter sich zuziehend. Nachdenklich starrte Sanji auf das Packet in seinen Händen. Einerseits wollte er unbedingt erfahren, was der andere ihm da hatte zustellen lassen, andererseits hatte er Angst davor. In der Zeit, als sie beide noch auf der Lamb gewesen waren, waren sie sich ihrer Gefühle noch nicht hundertprozentig sicher gewesen. Was also, wenn da ein Brief drinnen war, der ihm sagte, dass er, Zoro, ihn eigentlich nicht geliebt hatte, es aber ne schöne Zeit gewesen war? Er würde daran zerbrechen. Und was, wenn er dir was ganz anderes sagen will, Chefkoch? Aber was, wenn nicht? Das kannst du nur heraus finden, wenn du das Ding endlich aufmachst. Also, halt dich ran, Chefkoch. Mit zitternden Fingern löste er die Schnur um das braune Papier, wickelte sie ab. Vorsichtig drehte er das Packet um, entfaltete langsam, Stück für Stück das Papier und wickelte aus, was Zoro ihm zugestellt hatte. Zuerst fiel ihm ein Papier entgegen- Der Brief, Chefkoch.- Dann kamen einige andere Dinge zum Vorschein, die ihm den Atem verschlugen. Als erstes bemerkte er den kleinen, länglichen, glitzernden Gegenstand, der in ein Stückchen Stoff eingewickelt worden war. „Zoro...“, flüsterte er, wobei seine Stimme kaum mehr als ein Hauch war. Er hatte es nicht bemerkt. Er hatte nicht bemerkt, dass der Schwertkämpfer statt den üblichen drei nur zwei Ohrringe getragen hatte. Falsch, Chefkoch. Du hast es zwar bemerkt, aber nicht nachgefragt. Und jetzt wusste er auch, warum der Vize nur zwei getragen hatte. In der Hand hielt der Blondschopf den dritten Ohrring, der seinen Freund so ausgezeichnet hatte. Einen Moment lang tat er nichts, dann stand er energisch auf, ging direkt in die Vorratskammer, in der er niemanden erwartete, und holte eine der Zitronen aus der Kiste. Bei seinem Rückweg machte er noch einen kurzen Abstecher ins Bad, holte eine kleine Büchse aus einer der Schubladen des Badschrankes und verschwand wieder in seinem Zimmer. Völlig ruhig und geflissentlich zündete er eine der Kerzen an, die im Zimmer standen, schnitt die Zitrone in der Mitte durch und zog eine der Nadeln aus der Blechbüchse hervor. Sekundenlang hielt er das kleine spitze Metallstück über die Flamme, ehe er die Zitronenhälfte von hinten gegen sein Ohr drückte und die heiße Nadel durch sein Ohrläppchen stieß. Kurz flammte der Schmerz auf, der jedoch genauso schnell verblasste, wie er gekommen war. Mit dem Stofftuch, in dem der Ohrring verpackt gewesen war, wischte er sich über das leicht blutende Loch; die Zitrone hatte ihm als Desinfektionsmittel gedient, sodass er keinerlei Bedenken hatte. Vorsichtig öffnete er den Verschluss des Ohrrings und steckte ihn sich selbst an. Minutenlang saß er einfach nur da. Fühlte das kalte Gold an seinem Ohr, wie es, wenn er den Kopf leicht bewegte, gegen seinen Hals und Kiefer baumelte. Sanji stand auf, ging zielstrebig aus dem Zimmer in Richtung Badezimmer und schloss sich ein. Du bist verrückt, Blondchen., schoss es ihm durch den Kopf. Ja. Verrückt nach Zoro. Noch einmal atmete er tief durch, ehe er sich dem Spiegel zuwandte und sein eigenes Spiegelbild betrachtete. An seinem linken Ohr hing der goldene Tropfen, der solange Zoro gehört hatte. Der ihm auch immer noch gehört, Chefkoch. Und du ebenso. Er hob die Hand, fuhr vorsichtig über das blanke Gold, das im Licht der Deckenlampe glitzerte. Ja, ein Teil Zoros. Das war er nun auch. Und eigentlich schon immer. Mit leisen Schritten schlich er sich zurück in sein Zimmer. Er wollte niemanden der anderen sehen, sondern nur zu seinem Paket zurück und nachsehen, was Zoro ihm hatte geben lassen. Den Brief wollte er als Letztes lesen. Langsam packte er weiter aus. Eine kleine Dose kam zum Vorschein, silber und schlicht. Vorsichtig öffnete er den kleinen Gegenstand- und erstarrte. Mit zitternden Fingern holte er heraus, was das kleine Ding an Kostbarkeit versteckt hielt. Es war eine kleine Strähne, dunkelgrün, mit einem weißen Faden zusammen gebunden. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Gott, Zoro... Wieso nur? Wieso nur ausgerechnet du? Doch er schüttelte nur den Kopf. Viel zu oft hatte er nun schon versucht, eine Antwort auf diese Frage zu finden, und jedesmal hatte er feststellen müssen, dass es darauf keine Antwort gab. Niemals. Noch drei Gegenstände lagen verpackt in dem Päckchen. Doch er zögerte. Wollte er wirklich jetzt sofort wissen, was es noch war? Oder würde er warten, vielleicht jeden Abend ein wenig mehr? Bis er es nicht aushielt und ein weiteres Erinnerungsstück an ihn herausholte? Entgegen seinen bisherigen Vermutungen entschloss er sich für Letzteres. Den Brief würde er nichtsdestotrotz erst dann lesen, wenn er alles aus dem Paket gesehen hatte. Vorsichtig, um nichts zu beschädigen, wickelte er das Paket wieder zu, schnürrte es mit dem Faden wieder zu und verstaute es in seinem Schrank zwischen seinen Kleidungsstücken. Die kleine Dose stellte er auf Zoros Nachttisch- er schlief immer noch in seiner Hängematte, und das würde vermutlich auch so bleiben, bis er irgendwann entweder das Zeitliche segnete oder die Lamb verließ. Es klopfte zaghaft. Die halbe Stunde schien um zu sein. „Ja?“, fragte er. Die Tür öffnete sich und Nami trat ein. „Ruffy hat mich geschickt...“ „Ich weiß. Ich komme.“ Als er aufstand und auf die Navigatorin zukam, sah sie ihn mit großen Augen an- besser gesagt den kleinen goldenen Tropfen an seinem Ohr. „Aber das ist doch...!“ „Ja.“, bestätigte Sanji und fuhr zärtlich über den Ohrring. „Das ist einer von Zoros. Er hat ihn mir geschenkt.“ „Er liebte dich, schon bevor er weggefahren ist, hab ich Recht?“ „Ja, Nami. Das hat er.“, sagte er und lächelte. „Und ich ihn auch.“ Kapitel 58: Hunger ------------------ Titel: Go away... Kapitel: 58.Hunger Pairing: ??? Kapitel 58 „Finger weg!“ „Aber ich hab Hunger!“ „RAUS!“ Der vibrierend metallische Ton hallte noch eine ganze Weile nach, bis das Küchenmesser endlich wieder still stand. Ruffy traute sich sogar, langsam den Kopf nochmal durch die Küchentür zu stecken, doch als er die silbrige Schneide sah, die zur Hälfte in dem Türrahmen steckte, überlegte er es sich rasch noch einmal anders und verzog sich statt dessen nach draußen aufs Deck. „Heftiges Argument.“ „Wenn’s anders nicht geht...“, rechtfertigte sich der blonde Koch vor Nami. Dann wandte er sich wieder an die Kochplatte und zauberte ihnen allen ein wunderbar duftendes Essen. Kaum, dass er sich die Hände abwusch und das Essen in Schüsseln und Platten auf dem Tisch serviert hatte, stürmte auch schon ein gewisser Strohhut in die Küche. Doch bevor dieser sich darüber stürzen konnte, hatte Sanji ihn auch schon mit dem ausgestrecktem Arm gestoppt. „Langsam!“, sagte er streng. „Die anderen sollten auch ne Chance haben.“ Als sie endlich alle saßen, wurde es Nami und Robin plötzlich schmerzlich bewusst, wie sich alles verändert hatte. Kein ‚Hier, Namilein, hab ich extra für dich kreiert’ und ‚Für dich, Robin- Schatz!’ mehr. Ein zwar immer noch höflicher Koch- doch nicht mehr der Sanji, der er mal gewesen war. Auch die ständigen Zankereien zwischen ihm und Zoro fehlten ihnen allen, ganz zu schweigen von dem stetigen Lächeln und Grinsen des Blonden. „Wir müssen gucken, woher wir eine Karte für die anderen Steine finden.“, meinte der Käpt’n mit viel zu vollem Mund. „Ich kann nachsehen, ob ich etwas in meinen Unterlagen finde.“, bot Robin ihm an. „Vielleicht haben wir Glück.“ „Das könnt ihr auch noch machen, wenn wir von Black Wings Insel zurück sind.“, mischte sich Sanji plötzlich ein. Verblüfft starrten ihn die anderen Crewmitglieder an. „Wir müssen dort nicht hin, Sanji...“ „Wenn es dir nicht so gut geht, können wir gerne erstmal die anderen Steine suchen.“ „Genau! Der auf dieser Insel wird uns sicher nicht weglaufen!“ Sanji lächelte leicht. „Danke Leute, aber das ist nicht nötig. Es ist der erste Hinweis auf einen der Steine, also sollten wir dem nachgehen, oder? Bevor es ein anderer tut und wir mit leeren Händen da stehen.“ Die anderen schwiegen. Was sollten sie auch sagen? Keiner von ihnen wusste hundertprozentig genau, was in dem Blonden vor sich ging, und niemand konnte auch nur erahnen, welches Gefühl in ihm hochkam, wenn er an Black Wing dachte. „Liegt es an dem Paket?“, fragte Ruffy schließlich gerade heraus. Sanji zuckte kurz zusammen, riss sich aber zusammen und lachte. „Erwischt!“, grinste er. „Was war denn drinnen?“, wollte Chopper wissen, duckte sich dann aber gleich ein wenig weg, als er sich selbst als viel zu vorlaut einstufte. „Ich weiß es noch nicht so genau.“ „Du weißt es nicht?“, fragte Nami mit hochgezogener Augenbraue. „Ja. Ich habe nicht alles ausgepackt. Dann habe ich mehr für die nächsten Tage und Wochen.“ „Und der Ohrring?“, meinte nun Robin und sah auf den goldenen Tropfen. „Das ist einer von ihm, oder?“ „Ja.“, sagte der Blonde glücklich. „Das ist einer von Zoro.“ Nach dem Essen bat Ruffy sie alle noch einen Moment sitzen zu bleiben. Sie mussten sich nun entgültig entscheiden, wie es weitergehen sollte; würden sie zu Black Wings Insel fahren und nach dem Stein des Adlers suchen? Oder würden sie an eine andere Insel fahren und versuchen, einen der anderen Steine ausfindig zu machen? Die Entscheidung fiel schnell. Die anfänglichen Argumente der Crewmitglieder, sie würden Sanji nicht an den Ort bringen wollen, der ihm schlaflose Nächte bereitete- was sie so nicht sagten, denn keiner wusste um diese Tatsache- und die Aussage, sie hätten ja Zeit, prallten an Sanjis Gegenargumenten ab wie ein Tennisball an einer Mauer. „Wenn wir warten, holt sich vielleicht ein anderer den Stein. Außerdem müssten wir erst eine neue Karte suchen; vielleicht würde uns der erste Stein aber automatisch zu dem nächsten führen. Und“, schloss er schließlich, „es dauert viel zu lange, bis wir einen neuen Hinweis haben. Solange hältst du das, Ruffy, sicherlich nicht ohne Abenteuer aus.“ Und er hatte recht behalten. Letztendlich hatten sie den Lockport, der sie zu Black Wings Insel bringen sollte, ausgepackt und Nami gegeben, die sofort den Kurs einschlug. Am Abend saß der Blonde wieder im Krähennest, rauchend, und sah hinauf in die Sterne. Jedesmal, wenn er das tat, hatte er das Gefühl, Zoro sähe zu ihm herunter. Und das gab ihm neue Hoffnung, neuen Mut, jeden Tag auf’s neue. Aber das war für den Moment nicht der springende Punkt. Er wusste, auf was er sich einließ, wenn er mit den anderen zur Insel fuhr. Und er wusste, was er tun würde, sobald er da war. „Ich finde dich. Versprochen.“ Es knackte, als jemand über den Rand des Krähennestes stieg. „Wen meinst du?“, fragte Nami, als sie sich neben ihn setzte und die Finger ineinander verschränkte. „Nicht so wichtig.“ „Aber du hast doch gerade etwas gesagt!“ „Schon.“ „Und?“ „Wie gesagt, ist nicht so wichtig.“, wiederholte der Blonde. Schweigend saßen sie neben einander und sahen hinaus in die Dunkelheit. „Du hast mit ihm gesprochen, nicht?“ Stumm nickte er. Sie hatte oft von Dingen gewusst, die er eigentlich für verborgen gehalten hatte- vermutlich einfach ein Talent aller Frauen, denn bei Robin war es nicht unähnlich- und anscheinend konnte sie sich auch jetzt gut in ihn hinein versetzen. „Und was hast du ihm versprochen?“ Er ahnte, dass er es nicht vor ihr geheim halten konnte, doch er fürchtete, dass Ruffy ihn von der Insel fernhalten würde, wenn er heraus bekam, was er vorhatte. „Das kann ich dir nicht sagen.“ „Warum?“ „Ihr würdet mich gefesselt unten in die Vorratskammer sperren.“ Er lachte auf, auch wenn es keineswegs belustigt klang. Nami sah ihn lange undefinierbar an. „Sag es mir einfach. Ich halt auch den Mund, versprochen.“ Er zögerte noch einen Moment, schließlich wusste er, dass sie ihre Versprechen zwar hielt, jedoch befürchtete er, ihre Sorge um ihn würde sie dieses Versprechen vielleicht für kurze Zeit vergessen lassen. Doch er ging das Risiko ein. „Ich habe ihn fallen gesehen. Das war der letzte Augenblick, in dem ich ihn sah. Aber...“ Kurz zögerte er, doch dann rang er sich dennoch dazu durch. „Ich will ihn finden. Nami. Das bin ich ihm verdammt nochmal schuldig.“ Sie nickte, legte eine Hand auf seinen Arm. „Klar. Ich würde das vermutlich genau so machen wie du.“ Es überraschte ihn, denn eigentlich hatte er mit vielem gerechnet, doch nicht mit dem. Als er gedacht hatte, sie könne sich ziemlich gut in ihn hinein versetzen, hätte er nicht geglaubt, dass sie so gut war. Doch da hatte er sie wohl unterschätzt. Nun lächelte er dankbar und legte seine freie Hand auf die ihrige. „Danke, Nami.“ „Wofür?“ „Dass du zu mir hältst.“ „Gerne, Sanji.“ Außerdem, dachte sie, außerdem habe ich versprochen, dass du wieder glücklich wirst. Auch wenn ich noch nicht wirklich genau weiß, wie das gehen soll. Aber ich werde mein Bestes geben. Noch lange saßen sie zusammen in dem kleinen Ausguck, sahen hinauf in die Sterne und genossen die Anwesenheit des jeweils anderen. Während Sanji in Gedanken immer noch bei Zoro war, überlegte die Rothaarige, an was er wohl dachte. Vermutlich an Zoro, ging es ihr durch den Kopf. Er wird an nichts anderes mehr denken, dessen war sie sich ziemlich sicher. Doch sie war sich auch genauso sicher, dass er sich damit nur quälte. Sie wollte ihm seine Erinnerungen, den Schmerz, den er jedes Mal verspürte, wenn er an den Grünhaarigen dachte, nicht nehmen- dazu hatte sie erstens kein Recht und zweitens würde er es auch nicht zulassen wollen- doch sie wollte ihn ein wenig ablenken. Vielleicht würde es ihm dann auch wieder etwas besser gehen. Bevor sie sich aber auch nur räuspern konnte, begann Sanji zu erzählen. „An dem Mittag, als ich den Brief und sein Kopftuch fand, hab ich meine Sachen zusammengeworfen und bin mit Lil und Luna an den Hafen gegangen.“, sagte er und seufzte. „Eigentlich hätte er gar nicht fahren sollen. Tage zuvor war ich nämlich selbst mit ner Nussschale in Richtung Black Wing unterwegs.“ „Du warst... was?!“, fragte die Navigtorin entgeistert und starrte ihn an. Er nickte und zuckte mit den Schultern. „Schon. Ich dachte, Zoro würde nichts von mir wollen, zumindest hatte er das selbst gesagt. Ich sei ein Experiment gewesen, und alle Versuche haben mal ein Ende.“ Ungläubig sah sie ihn an. „Das hat er nicht gesagt.“ „Doch.“ „Das kann ich nicht glauben. Er liebte dich doch!“ „Eben. Das war seine Art zu versuchen, mich zu schützen. Er dachte, wenn er behaupten würde, ich wäre ihm gleichgültig, würde ich ihn hassen oder verachten oder ich weiß nicht was sonst und würde ihn allein fahren lassen. Aber... das konnte ich nicht. Dazu war er mir viel zu wichtig. Also hab ich ihm seinen Lockport geklaut, erst in der Annahme, er würde dann nicht auf die Insel fahren können, dann, als er mir vor den Kopf knallte, ich sei nur ein Experiment, um mit dem kleinen Wegweiser die Sache selbst in die Hand zu nehmen und es endlich zu beenden.“ Es knisterte, als er seine Zigarettenschachtel aus seiner Brusttasche zog und sich einen der Glimmstängel heraus nahm. Kurz leuchtete das kleine Feuer auf, ehe das Ende der Zigarette aufglimmte und die Flamme erlosch. Nach einem tiefen Zug stieß er beruhigt den Rauch aus, seufzte wieder leise und fuhr fort. „Er hatte mich kurz hinter der Hafenbucht eingeholt. Schwimmend. Und mich wieder mit zurück genommen.“ „Er liebte dich.“ „Klar. Nur... er hat es mir erst an diesem Abend, nachdem ich fast abgehauen wär, gestanden.“ Wehmütig dachte er an die Sekunden zurück, die sein Leben verändert hatten. Die Sekunden, die ihm alles bedeutet hatten. Wieder legte sich Stille über sie, bis der Vize hörbar aufseufzte und sich zu Sanji vorbeugte, der ihn immer noch interessiert musterte. „Lass uns gehen. Sonst erfrieren wir hier noch.“ Als er wieder aufstand, bewegte sich auch der Koch und zog sich an der Reling nach oben. Gerade, als sie an dem Steuer vorbei liefen, blieb Zoro wieder stehen, ohne sich jedoch zu Sanji umzudrehen. „Ich schätze, ich hab mich in dich verliebt.“ Dann ging er weiter. „Und du?“ „Was, ich?“, fragte der Blonde, nachdem er Nami geschildert hatte, wie er damals mit Zoro im Hafen wieder angekommen war. „Naja, was hast du geantwortet?“ „Ich sagte Danke.“ „Mehr nicht?“ Kurz überlegte Sanji, ehe sich ein Grinsen auf seine Züge schlich. „Und dass ich Hunger hab.“ Nami kippte das Kinn herunter. „Du hast bitte WAS gesagt?!“ „He, ich hatte noch nichts gegessen! Mein Magen knurrte!“ „Aber Sanji! Mensch, er hat dir seine Liebe gestanden und du laberst von Essen?“ Sanji lächelte. „Nicht ganz, Nami. Ich bin ihm um den Hals gefallen, habe ihn an mich gedrückt und mich bedankt. Und war der glücklichste Mensch auf der Welt.“ „Aber?“ „Kein aber.“ Still sah die junge Frau ihn an. Er hatte es Zoro nicht gesagt? Warum nicht? Er hatte für ihn sterben wollen, und da sagte er es ihm nicht? Das konnte doch nicht sein! „Dann... wusste Zoro es gar nicht?“ „Was?“ „Na, dass du ihn liebst!“ „Doch. Natürlich. Ich hab’s ihm ja gesagt.“ „Du meintest doch eben noch...“ „...dass ich es ihm nicht in deiem Moment gesagt habe. Richtig. Aber... als wir am nächsten Morgen aufwachten, fiel mir wieder etwas ein; ich hab euch ja erzählt, dass er mich fast zu Tode gewürgt hätte.“ Sie nickte. „Aber er tat’s nicht. Er wollte sich die ganze Zeit entschuldigen, dachte, ich wolle es ihm vorwerfen, dabei... dabei hatte ich nur auf einen einzigen Punkt hinaus gewollt.“ „Der da wäre?“ „Ich wäre als der glücklichste Mensch der Welt gestorben.“ „Versteh ich nicht.“ „Ich sagte ihm, dass ich ihn liebe. Und deshalb gerne in seinen Armen gestorben wäre.“ Als er endete, rauchte er seine Zigarette in Ruhe fertig, drückte sie aus und legte sie zu den andern Kippen, die er geraucht hatte. Viel weniger als früher, stellte er lächelnd fest. Das war Zoros Verdienst. Sanji wusste jetzt, dass es kein Traum gewesen war, als Zoro ihn morgend geküsst hatte und davon gesprochen hatte, dass er ja schon lange nicht mehr geraucht hätte, es aber irgendwie zu ihm gehören würde. Kein Traum. Sondern Zoro. „Es wird langsam frisch.“, bemerkte er und sah wieder in die Sterne. „Vielleicht sollten wir rein gehen, was meinst du?“ Sie nickte nur, stand aber auch gleich auf und kletterte den Mast herunter an Deck. „Ich finde dich, Zoro. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue.“ Dann kam er hinterher. Kapitel 59: Der Grat zwischen Göttlich und Dämonisch ---------------------------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 59. Der Grat zwischen Göttlich und Dämonisch Pairing: --- Kapitel 59 Es war früher Nachmittag, als Nami von unten aus ihrem Arbeitszimmer her die Crew zusammen rief. „Dort ist es!“, hörte er sie und hob träge die Lider. Tatsächlich; keine drei Seemeilen vor ihnen erstreckte sich die Insel, die sie gesucht hatten. Er erkannte sie schon von weitem wieder. Ob er wirklich hier her wollte? „Klar. Schließlich hab ich hier jemanden abzuholen.“, murmelte er, streckte sich und kletterte nach unten an Deck. Kaum, dass er die letzten Meter zu Boden sprang, tauchte auch schon Robin auf. Sie hatte sich völlig neu eingekleidet, was ihn erst einmal erstaunte, ihn dann aber nicht umhin kommen ließ, die junge Frau charmant lächelnd anzusehen. „Du siehst gut aus, Robin.“ „Tu ich das nicht immer?“, fragte sie lächelnd. „Doch. Aber heute siehst du ganz besonders gut aus. Liegt vermutlich an deinem Hut.“ Sie lächelte wieder, spazierte an ihm vorbei und ging zu Nami in ihr Arbeitszimmer. Das Outfit, das sie trug, eine gebundene Corsage und schwarz, lange, schlanke schwarze Jeans, die ihre Beine noch besser zur Geltung brachten, und die ebenso nachtschwarzen Stiefel, sowie ihr Cowboyhut, mit dem sie sie kennen gelernt hatten, nur in schwarz, erinnerte ihn an eine weniger schöne Zeit mit ihr. Damals, als sich die Strohhutbande fast aufzulösen gedroht hatte. Lysop hatte sich mit Ruffy angelegt und war ausgestiegen, zumindest schien das so, und Robin hatte sich seltsam verhalten, war als Attentäterin durch die Stadt gelaufen. Sie hatten einiges an Problemen gehabt, die nicht nur dem kleinen Elch, Nami und ihm selbst fast das Leben gekostet hätte. Auch Ruffy hätte fast den Löffel abgegeben, und ebenso Zoro, der noch versucht hatte, Ruffy zu rächen und Nami und Chopper zu schützen. Doch auch er war aus dem Gebäude in den Fluss geschleudert worden und beinahe ertrunken... Er schüttelte den Kopf. Schließlich hatten sie alle festgestellt, dass Robin keine andere Wahl gehabt hatte- zumindest in ihren eigenen Augen. Auch sie hatte die anderen nur schützen wollen und sie aus der Stadt treiben wollen, doch sie hatten ihre Freundin nicht im Stich gelassen und sie da raus geholt. Und Lysop... er hatte es geschafft. Er hatte das geschafft, was keiner von ihnen für möglich gehalten hatte. Und die Flying Lamb wieder seetüchtig gemacht, sodass sie noch heute auf dem Crewschiff über die Meere fahren konnten. Dafür war er ihm auch dankbar. Als er in die Küche geschlendert kam, fand er dort Ruffy, Lysop und Chopper vor, die eine Runde ‚Pirat ärgere dich nicht’ spielten Der Käpt’n sah auf und bemerkte den Ankömmling, würfelte noch ein letztes Mal und grinste dann über beide Ohren. „Gewonnen!“ Die anderen beiden sahen etwas mürrich aus und wollten schon protestieren, doch Ruffy war schneller und warf sie aus der Küche- mit der Begründung, mit Sanji alleine sprechen zu wollen. Sie kamen seiner Aufforderung nach. „Und?“, fragte der Blonde und setzte sich verkehrt herum auf den Stuhl, die Arme auf die Lehne gelegt. „Wir kommen noch heute an der Insel an, Sanji.“, begann der Käpt’n. „Bist du dir absolut sicher, dass du mitkommen willst?“ Er schätze es dem Strohhut hoch an, dass er ihn fragte. Aber seine Entscheidung stand schon längst fest. „Ja.“ „Gut. Dann habe ich eine Bitte an dich.“ Er holte die Karte raus, die Nami ihnen bereits gezeigt hatte. Abgebildet war die gesamte Insel. Überascht hob Sanji die Braue. „Woher hast du die?“ „Von Robin. Erkennst du etwas wieder?“ Das hätte er ihn nicht fragen müssen. Sanji beugte sich nur einen Moment über die Zeichnung, und er erkannte einfach alles wieder. Den Strand, an dem sie angekommen waren. Die Baumschlucht, die sie zu Black Wings Quartier gebracht hatte. Und... Vorsichtig fuhr er mit einem Finger über eine bestimmte Stelle auf der Karte. Er zitterte leicht, versuchte es auch nicht zu unterdrücken. Als Ruffy es bemerkte, spähte er über die Schultern des Blonden auf die Karte. „Die Klippe.“, flüsterte Sanji. „Hier ist es damals passiert.“ Der Käpt’n legte eine Hand auf seine Schulter. „Du musst nicht mit.“, wiederholte er. „Nur, wenn du willst.“ „Ich will.“ Eine Weile ließ er den Blonden noch in seinen eigenen Gedanken schwelgen, dann riss er ihn wieder in die Realität zurück. „Kannst du in etwa zeigen, wo was ist?“ Er nickte. Und innerhalb der nächsten halben Stunde zeigte er Ruffy jeden noch so kleinen Fleck, den er gesehen hatte. Hin und wieder nickte der Käpt’n, gab ab und zu einen Kommentar ab, doch an sich ließ er den Blonden einfach reden. Als sie schnelle Schritte vom Deck her kommen hörten, sahen sie beide auf. Es war Nami, die durch die Tür stürmte. „Das müsst ihr euch ansehen!“, keuchte sie und war auch schon wieder nach draußen gestürmt. Fragend sahen sie sich beide an, ehe sie schnellstens hinter ihr her liefen. „Was zum...?!“ Wie zur Salzsäule erstarrt blieb Ruffy im Türrahmen stehen. Sanji, der sah, was er meinte, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und kam zu den anderen an die Reling. „Was ist das?“ Der Rauch, der von der Insel aufstieg, schien den Himmel über der Insel völlig in beschlag zu nehmen. Große Wälder, weißer Strand, gewaltige Klippen, gegen deren Ende die Brandung knallte und in weißen Wellen fortlief. „Wow!“, rief Robin aus. „Ein kleines Paradies!“ „Wir könnten Urlaub machen!“, meinte Nami. „So viele Bäume!“, staunte Chopper. Sanji blieb neben Robin stehen und starrte zu der Insel rüber. Da war er also wieder. Jetzt konnte er ihn wiederfinden. Seinen Schatz. „Anker setzen!“, brüllte Ruffy, und er drehte sich um, um mit Zoro- und erstarrte. Nein. Er würde den Anker mit Chopper lichten. Nie wieder mit dem Schwertkämpfer. Daran sollte er sich endlich gewöhnt haben. Lysop, der sein Zögern bemerkt hatte, war schnell zu dem mittlerweile wieder groß mutierten Elch gelaufen und hatte ihm dabei geholfen, den Anker über Bord zu bringen. Die anderen, denen das Verhalten des Blonden ebenfalls nicht unbemerkt geblieben war, sahen ihn besorgt an. Es war schließlich Nami, die auf ihn zukam und ihn mit sich zog. „Komm, wir holen die Rucksäcke.“ Wortlos ließ er sich mitziehen. „Was hast du, Sanji?“, fragte sie, kaum dass sie in der Küche standen. „Nichts.“ „Mir kannst du’s nicht verheimlichen, und den anderen auch nicht. An was hast du gedacht?“ Sekundenlang starrte er einfach auf die Tasche, die er gerade packen sollte, jedoch inne gehalten hatte, ehe er eine weitere Flasche mit Wasser hineinstellte und antwortete. „An Zoro.“ „Zoro?“ „Dass ich nie wieder mit ihm gemeinsam den Anker lichten werde.“ Sie musst traurig lächeln. Gott, er liebte ihn wirklich. Wieso musste nur alles so unsäglich schief gehen? Sie hätten glücklich miteinander werden können. „Mach dir keinen Kopf. Wenn’s dir schlechter geht, sag’s einfach, ich komm dann mit dir zurück zur Lamb.“ Entschlossen schüttelte er den Kopf. „Das wird nicht nötig sein. Schließlich“, meinte er und schulterte vier der sechs Rucksäcke, „Schließlich bin ich derjenige, der auf euch aufpassen muss.“ Damit verschwand er wieder aus dem Raum. Die Navigatorin schüttelte noch einmal den Kopf, ehe sie die restlichen Taschen nahm und ihm folgte. Ruffy saß bereits in dem Beiboot, das Lysop extra hatte anbringen lassen- für den Fall, dass sie nicht in einen Hafen einlaufen konnten. Der Strohhut war erstaunlich ruhig, auch wenn ihm seine Abenteuerlust deutlich anzusehen war. „Hier, fang!“, rief der Koch ihm zu und warf die Rucksäcke ihm entgegen. „Können wir?“, kam es sofort von dem Käpt’n zurück. Nach und nach stiegen sie alle ein, lösten das kleine Beiboot und ruderten an die Insel. Welcome back, dachte der Blonde sarkastisch. Eigentlich war dies einer der letzten Orte, an die er zurück kommen wollte; aber das Schicksla schien ihn nicht sonderlich zu mögen. Also bot er ihm die Stirn, indem er wider jeglichen Erwartens mit der Crew das Schiff auf den Strand zog und sie dann in das Unterholz lotste. Überall knackte es im Dickicht, doch sowohl Sanji als auch die anderen der Crew wussten, das es zumeist bloß Tiere waren, die sich durch das Unterholz begaben. Genau wie sie. „Dort vorne kommt eine Gabelung. Nach links.“, erklärte er in leisem Ton Ruffy, der mit Robin und Nami vor dem Blonden lief. Plötzlich hörten sie es dicht vor sich rascheln. Da waren sie also, die anderen Piraten. Sie hatten die Strohhutbande bemerkt. Noch einmal knackte es, dann trat ein junger Mann ihnen in den Weg. Keine Sekunde später war ein weitere hinter Lysop und Chopper, die die Nachhut bildeten, aufgetaucht, und den Geräuschen nach zu urteilen, hielten sich noch weitere Kämpfer im Gebüsch auf. „Ihr habt besetztes Gebiet betreten.“, sagte der vor ihnen Stehende. Sanji erkannte den jungen mann sofort- es war Ciol. Allem Anschein nach schien er immer die Fremden zu begrüßen, denn auch als er und Lil hier aufgetaucht waren, hatte er ihnen beiden den Weg versperrt. „Was suchst ihr hier, Fremde?“, fragte der andere hinter ihen und kam einen Schritt näher. „Ich bin Monkey D. Ruffy.“, ergriff der Käpt’n endlich das Wort und beobachtete die Reaktionen. „Und weiter?“ „Wir sind auf der Suche nach Black Wing.“ „Was wollt ihr von ihm?“ „Das werden wir ihm selbst sagen.“ „Dazu müsst ihr erst an uns vorbei.“, sagte Ciol und zog sein blitzendes Schwert. Ruffy, der dem Kampf nicht aus dem Weg gehen wollte, so wie er nur in den seltensten Fällen einer Auseinandersetzung scheute, stellte sich kampfbereit mit erhobenen Fäusten vor ihn. „Lass das.“, meinte der Blonde ruhig und trat vor. „Das hat doch keinen Sinn.“ Kaum dass er neben seinen Käpt’n trat und den Blick hob, ließ Ciol die Waffe wieder sinken. „Sanji?“, fragte er ungläubig, ehe er strahlend auf ihn zu kam, sein Schwert wieder zurück steckend. „Das ist ja eine Überraschung! Warum hast du denn nichts gesagt?“ „Hallo, Ciol.“ Ruffy und Robin sahen die jungen Männer etwas überrascht an, tauschten einen Blick und schienen sich einig zu sein, dass von dem jungen Kämpfer wohl keine Gefahr mehr ausging. Dann trat Ruffy einen Schritt auf ihn zu. „Wir suchen deinen Käpt’n.“ „Kein Problem! Er wird euch sicher gerne empfangen! Kommt!“ Und da sollte er auch Recht behalten. Kaum, dass die Strohhutbande das Quartier betreten hatte, kam eine junge Frau aus dem Hauptgebäude gestürmt. Sie hatte sie aus einem fenster des oberen Stockes aus gesehen und war so schnell sie konnte herunter gelaufen. „Sanji!“, rief sie glücklich und fiel dem Blonden um den Hals. „Hi, Lil. Wie geht es dir?“ „Gut, danke. Und... und dir?“ Ihr Unbehagen konnte sie nicht aus ihrer Stimme verbannen- doch das, was dann geschah, ließ alle anderen um sie beide voll Überraschung still werden. Sanji lächelte. Aber nicht so, wie er es sonst tat. Er lächelte... wie es vielleicht ein Engel getan hätte. Oder ein Dämon, der eine junge Frau für sich gewinnen wollte. Aber eigentlich noch viel besser. Es war der schmale Grat zwischen dem Göttlichen und dem Dämonisches, den er gerade betrat, den Grat, den Falkenauge ihm und auch Zoro unterstellt hatte. Die Menschen um sie herum waren dann wie verzaubert und sahen sie einfach nur stumm mit halb offenem Mund an. „Mir geht es gut, Lil. Danke.“ Doch sie hatte es schon einmal gesehen, diese Lächeln. Mehr als einmal. Nämlich jedesmal, wenn Zoro und Sanji sich angesehen hatten. „Komm. Black Wing wartet auf euch.“ Er bot ihr galant den Arm an und ging zusammen mit ihr in Richtung des Hauptgebäudes. Als er die Stille um sich herum registrierte, blieb er noch einen Moment stehen und sah sich um. „Kommt ihr?“, fragte er. Fast sofort fiel die Starre von ihnen und sie liefen ihm nach. „Was... was war das?“, flüsterte Nami leise. Robin zuckte zuerst mit den Schultern, ehe sie ihre Vermutung abgab. „Vielleicht wegen dieser Lil.“ „Sie ist verheiratet! Außerdem...“ „Ich weiß.“, nickte die Violetthaarige. „Er liebt nur Zoro.“ „Eben.“ „Das ist der Grat.“ Verwundert sahen die beiden auf. Vor ihnen stand ein junges Mädchen, das der jungen Frau verblüffend ähnelte. „Der Grat?“, hakte Nami nach. „Was für eien Grat meinst du?“ „Der Grat zwischen Göttlichem und Dämonischem. Er ist wie Zoro. Sanji ist wie sein Freund.“ Dann wandte sie sich wieder ab und lief zu ihrer Mutter. Erstaunt sahen sie ihr nach. „Das ist vermutlich Luna.“, vermutete Chopper. „Ja.“ Schweigend folgten sie dem Dreiergespann in die Vorhalle des riesigen Gebäudes. Schon wie zuvor Zoro staunten auch die restlichen Crewmitglieder nicht schlecht, als sie die Waffensammlung an den Wänden sahen. Doch diesemal gingen sie schnell weiter in die eigentliche Halle, in der, hinter einem langen ovalen Tisch, ein junger Mann saß. Als dieser Sanji erblickte, stand er auf und kam ihnen entgegen. „Sanji! Willkommen!“ „Black Wing.“ Sie gaben sich die Hand, wie alte Freunde. Doch was Ruffy in Sanjis Augen aufblitzen sah, machte ihm deutlich, dass er dem Piraten wohl niemals vergeben würde. Er räusperte sich, trat ein Stück vor und sah sie an. „Mein Käpt’n.“, sagte der Blonde und trat zurück, sodass Black Wing an ihm vorbei zu dem Strohhut treten konnte. „Monkey D. Ruffy. Aber eigentlich einfach nur Ruffy.“, stellte er sich vor. „Black Wing. Du bist also der zukünftige Piratenkönig?“ Die anderen hielten die Luft an. Also doch ein Kampf? Wenn Ruffy sich reizen ließ... „Yo! Piratenkönig in Spe!“, grinste er und schüttelte die Hand des anderen. „Dann viel Glück.“, lachte der andere Pirat, ehe er sich allen Anwesenden zuwandte und auf den Tisch deutete. „Setzt euch doch. Schließlich ist es Zeit für ein kleines Abendessen, findet ihr nicht auch?“ „Und wie!“, strahlte Ruffy übers ganze Gesicht. Der Pirat zog für Nami und Robin zwei Stühle zurück und ließ sie Platz nehmen, ehe er sich mit seiner Frau und seiner Tochter an die Spitze der Tafel begab. Oben saßen er und Lil, Sanji wurde neben Lil an die Ecke gebeten und Luna setzte sich neben ihn, während Ruffy sich Sanji gegenüber neben Black Wing setzte. Dann wurde aufgestischt. Das, was er unter einem kleinen Abendessen verstand, versetzte die Strohhutbande in Erstaunen. Und das sollte in Ruffys Fall schon einiges bedeuten. Kapitel 60: Zoros Schwerter --------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 60. Zoros Schwerter Pairing: --- *schnief* Ich will meinen Zoro doch auch zurück... aber es war nunmal von Anfang an geplant, dass einer der beiden stirbt... und nun hats nunmal Zoro erwischt... Sry.... T.T Kapitel 60 Es war der Mittag des nächsten Tages. Seit dem Frühstück hatten sich alle Crewmitglieder der Flying Lamb auf der Insel verstreut; Ruffy saß bei Black Wing, Chopper unterhielt sich mit dem Inselarzt über die örtlichen Heilpflanzen, während Lysop von seinen Abenteuern als Käpt’n berichtete. Die beiden Mädels ließen sich von den anderen Bandenmitgliedern von Black Wings Crew verwöhnen, mit erlesenen Früchten der Insel, frischen Säften und süßen Spießen, und Sanji saß bei Lil und Luna im Vorhof. „Ich muss dir was zeigen.“, meinte das junge Mädchen plötzlich. Ihr flüsternder Ton irritierte ihn. „Was denn?“, wollte er wissen. Doch sie schüttelte nur den Kopf. Sanji, der sich keinen Reim daraus machen konnte, sah sie immer noch fragend an, bis sie einen kurzen Seitenblick zu ihrer Mutter warf und dann meinte: „Und sie dreht sich doch.“ Augenblicklich erstarrte er. Zoro. „Okay, lass uns was zu trinken besorgen.“, sagte er, stand auf und reichte Luna die Hand, um sie hoch zu ziehen. Lil sah ihnen noch eine Weile nach, doch sie sagte nichts dazu. Was auch; sie ahnte bereits, was ihre Tochter vorhatte. Kaum, dass die beiden das Quartier verlassen hatten, brach Luna das Schweigen. „Mom weiß nichts davon.“ „Wovon? Dass du dich heimlich auf der Insel rumtreibst?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Hätte ich es nicht getan, hätte ich es auch nie gefunden.“ Langsam wurde Sanji nervös. Was? Was hatte das Mädchen gefunden, was sie niemandem hatte zeigen können? Doch nicht etwa...? Nein. Daran durfte er nicht denken. „Was ist es?“ „Gleich, Sanji. Gleich.“ Mehr sagte sie nicht mehr. Gemeinsam schlugen sie sich noch eine Weile durchs Unterholz, bis die Kleine plötzlich stehen blieb. Direkt vor ihr war eine tiefe Schlucht in den Wald gegraben, und mitten durch diese Schlucht führte ein breiter, eisblauer Fluss. Staunend kam Sanji ein Stück näher und sah sich um- Und sah die steile Felswand, die sich ein paar meter weiter rechts von ihm anstelle des Waldes am Fluss erhob. Stumm sah er hinüber. Seine Gesichtszüge waren erstarrt, er dachte nur noch an ein einziges Bild, das ihn seit Wochen verfolgte. „Komm mit, Sanji.“, riss Luna ihn aus seinen Gedanken. „Hier rüber.“ Sanft zog sie an seinem Ärmel, bis er den Blick endlich abwandte und den Fluss weiter runter sah. An sich konnte er nichts ungewöhnliches erkennen- das blaue Wasser schlängelte sich durch den Wald, und irgendwann würde es wohl in das Meer hinaus fließen. Doch etwas ungewöhnliches konnte er nicht sehen. Sie führte ihn die Flussböschung hinab, immer weiter den Fluss entlang, bis sie urplötzlich stehen blieb. Wieder versuchte er etwas zu sehen, doch da war nichts. „Hier.“, sagte sie. „Geh du hin.“ Unsicher sah er sie an, dann folgte sein Blick ihrem Fingerzeig. Dieser wies in Ufernähe auf den Fluss. Er konnte immer noch nichts erkennen, doch er ließ sich davon nicht beeindrucken und ging einfach nach vorne, Schritt für Schritt. Das Wasser plätscherte ans Ufer, doch Sanji nahm es kaum wahr. Er war hierher gekommen, weil er auf der Suche war. Naja, und weil Ruffy es so wollte. Aber im Grunde hatte er gewusst, dass er wieder hierher kommen würde. Um etwas zu finden. Falsch, Chefkoch. Um jemanden zu finden. Um Ihn zu finden. Es war, als würde er innerlich zerrissen werden. Einerseits wollte er so schnell wie möglich sehen, auf was Luna ihn aufmerksam machen wollte, andererseits fürchtete er sich auch davor. Doch er ging einfach weiter. Als er es plötzlich aufblitzen war, stand er schon in Kampfstellung, doch da war niemand. Nur etwas. Es wunderte ihn ein wenig; im Wasser vor ihm, halb von Schlamm und Pflanzen bedeckt, funkelte etwas im Licht der Sonne. Hatte sie ihm das zeigen wollen? Zögernd kam er ein bisschen näher, betrachtete den Gegenstand skeptisch. Egal, was es war, es war halb vergraben und er konnte es nicht erkennen. Mit einem letzten Blick zurück zu Luna, die ihm nur zunickte, ging er vor dem Ding in die Hocke und wischte den Schlamm weg. Was darunter zum Vorschein kam, ließ ihm den Atem stocken. Immer schneller grub er es aus, zog daran, bis es mit einem schmatzenden Geräusch aus dem Boden des Flussufers rutschte. Dann war es wieder still. Sanji sah auf die blitzende, halb vom Schlamm noch verklebte Klinge des Schwertes. „Zoros... Zoros Schwert...!, flüsterte er ungläubig. „Ja.“, sagte das Mädchen und kam näher. „Ich habs erst vor ein paar Tagen hier unten gefunden, mich aber nicht getraut, es heraus zu ziehen, weil...“ Sie musste es erst gar nicht sagen. Schließlich war es auch Sanjis erster Gedanke gewesen, als sie ihm sagte, sie müsse ihm etwas zeigen. „Und die anderen?“, fragte er leise. „Nichts.“ Traurig schüttelte sie den Kopf. „Das ist alles, was ich habe finden können.“ Sanji starrte weiter auf das Schwert, das er in den Händen hielt, ehe er sich langsam umwandte. „Wir sollten zurück gehen. Bevor sich Lil noch Sorgen macht.“ Den ganzen Rückweg hielt er das Schwert seitlich neben sich, ohne einen weiteren Blick darauf zu werfen, und schwieg, war in seine Gedanken versunken. Wenn hier eines seiner Schwerter lag, mussten die anderen auch in der Nähe sein. Und dort, wo die anderen waren, müsste... Er führte den Gedanken nicht zu Ende, doch tauchte ein Bild vor ihm auf, das ihn frösteln ließ. Das grüne Haar, halb vom Schlamm verkrustet, das nur noch wenige Zentimeter aus dem Fluss in Ufernähe heraus blitzte. Und eine Hand, abgeknickt, die den Kampf gegen den Tod verloren hat. Nein. Daran sollte er nicht denken. Vor ihnen tauchten die kleinen Hütten und das Hauptgebäude auf. Lil saß nicht mehr dort, wo sie sie zuletzt gesehen hatten. Statt dessen wurden sie Zeuge von einem Kampf, der sie beide erst einmal stocken ließ, bis sie das Lachen des Käpt’n hörten. „Weiter so, Chopper!“ Da erkannte Sanji auch den anderen Kämpfer wieder- es war Aras, ein junger Mann mit den Kräften der Stier- Frucht, die Teufelsfrucht, die ihn zu einem Stier verwandelte. Wie wild geworden stürmten die beiden ‚Tiere’ aufeinander zu, doch dem Lachen der Außenstehenden nach zu urteilen, war es nur ein Schaukampf. Gerade noch sahen sie, wie Aras mit den Hörnern voran Chopper entgegen stürmte und ihn aufzuspießen drohte, als dieser sich plötzlich klein mutierte und der Stier so gegen den Baum raste, der dahinter stand. Im selben Moment war Chopper wieder groß, sprang von hinten auf den Rücken des schwarzen Tieres und drückte ihm so lange die Luft ab, bis Aras sich wieder verwandelte und abklopfte. „Sieg an Chopper!“, rief ein anderer der Kämpfer. Ruffy und die anderen jubelten. Plötzlich traten Nami und Robin vor- und Sanji stutze. Beide traten im vollen Kampfdress auf, Nami hatte sogar ihre Waffen griffbereit an einem Gürtel hängen. Wollten die beiden etwa auch kämpfen? „Sanji!“, rief Ruffy ihn plötzlich, als er ihn sah. „Komm, mach doch auch mit!“ „Ach, ich weiß nicht...“ „Zier dich nicht so!“ „Genau!“, flüsterte Luna und schubste ihn in die Richtung der Kämpfe. „Du bist doch sowieso viel stärker!“ Zögernd ging er ein paar Schritte, hielt dann aber erst noch inne, um das Schwert, dass er bei sich trug, dem jungen Mädchen zu geben. „Pass gut darauf auf.“, bat er sie, sah sie fest an und ging dann zu den anderen rüber. „Hi, Sanji!“, begrüßte ihn Nami. „Auch am Kämpfen?“ „Ruffy hat mich...“ „Uns auch.“, lachte Robin und kam zu ihnen. „Ich glaube, ich weiß auch schon, gegen wen du antrittst!“ Verblüfft wandte er sich um und erkannte Ciol, der kampfbereit auf ihn wartete. „Und wie lang?“ „Bis einer von uns aufgibt oder k.o. ist.“ „In Ordnung.“, akzeptierte der Blonde, kam zu Ciol in den riesigen Menschenkreis und gab ihm die Hand. „Auf ein faires Spiel.“, sagte er. „In dem der Bessere gewinnt.“ Sie traten auseinander. Ciol lockerte kurz die Glieder, ehe er sich anspannte und sich kampfbereit zeigte. Im Gegensatz zu ihm aber stand Sanji immer noch ganz locker in einigen Metern Abstand und zog seine Packung mit Zigaretten aus seiner Hemdtasche. Es glimmte kurz auf, dann schlängelte sich eine gewundene Rauchlinie gen Himmel. Der Koch packte die Schachtel wieder weg, stieß den hellen Rauch zwischen den Zähnen aus und stellte sich mit in den Taschen vergrabenen Händen vor den wartenden Kämpfer. „Let’s fight.“ So schnell, dass das menschliche Auge ihn kaum fassen konnte, preschte Ciol vor und riss zeitgleich sein Schwert hervor. Doch noch ehe er auch nur einen einzigen gezielten Hieb setzen konnte, wirbelte der Blonde herum, trat mit voller Wucht gegen das Handgelenk des jungen Schwertkämpfers und hinderte diesen so an einem Angriff. Doch der andere wollte sich so nicht aufhalten lassen und zog seine Waffe wieder zurück, ehe er mit einer Linksdrehung wieder auf den blonden Mann einschlug. Diesmal war er nicht ganz so schnell gewesen und hatte sich nur noch in letzter Sekunde unter der heransausenden Schneide hindurch ducken können. Gleichzeitig riss er den Schwarzhaarigen mit einem gezielten Kick von den Beinen, dass dieser sich schnell wegrollen musste, als auch schon der nächste Kick genau dort in den Boden einschlug, wo eben noch der Brustkorb des jungen Mannes gelegen war. „Nicht schlecht.“, sagte Sanji, richtete sich auf und zog an seiner Zigarette, ehe er einen Kringel in Ciols Richtung blies. „Aber lange noch nicht gut genug.“ Es blitzte in den dunklen Augen des Herausforderers auf, ehe er sich mit noch gesenktem Schwert blitzartig zu Sanji machte. Dieser erkannte das Ziel, als der andere von der Seite auf ihn zu preschte, wartete, bis er kurz vor ihm war, und sprang so kräftig ab, dass er mit einem Rückwärtssalto über den Schwertkämpfer hinweg flog. Kaum, dass seine Sohle den Boden wieder berührte, verwandelte er sich in eine kreiselnde Schraube, die so mit Tritten austeilte, dass sein gegner ihn zwar sah, ihn aber nicht angreifen konnte. Statt dessen steckte Ciol erst einige Tritte ein und wurde, als er dennoch versuchte, sich einen freien Schlag auf Sanjis Körper zu erzielen, so heftig weggekickt, dass er erst in meterweiter Entfernung wieder auf den Boden prallte. „Ciol!“, rief einer seiner Kameraden aus, doch dieser hob langsam die Hand. „Alles in Ordnung.“, keuchte er, rappelte sich auf und schlug den Schmutz und Staub von seinen Kleidern. „Sorry, wenn ich zu heftig gegen dich vorgegangen bin.“ „Keine Sorge, Sanji. Anders würde ich es nur als Beleidigung auffassen.“ „Dann ist ja gut.“ Und er kämpfte weiter. Die anderen saßen still mit großen Augen um sie herum und verfolgten den Schaukampf mit großem Interesse. Keine Zurufe, kein Jubeln, nur die Still der Insel. In diesem Moment trat Sanji ihm so heftig gegen das Handgelenk, sprang im Tritt von Ciols Handgelenk ab und trat in schneller Abfolge abwechselnd links und rechts gegen den Arm des jungen Kämpfers. Sein Schwert flog in hohem Bogen davon, er selbst taumelte einige Schritte zurück und hielt sich den verletzten Arm. Der Blondschopf sah ihn noch einen Moment gleichgültig an, ehe ein besorgter Ausdruck auf seinem Gesicht Platz nahm. „Tschuldige.“, sagte er. Dann fügte er noch hinzu: „Das war’s dann wohl.“ Womit er nicht gerechnet hatte, war Ciols Kämpfergeist. Sanji war es nicht einmal möglich gewesen, sich zu regen, da hatte Ciol die Situation auch schon ausgecheckt. Binnen Millisekunden war er in Richtung der umstehenden Zuschauer gerast, hatte kurz vorher die Bremse eingeschlagen und sich so heftig wieder umgedreht, dass Sanji gerade noch das Blitzen sehen konnte, als er auch schon von dem Kämpfer attackiert wurde. Woher hat der verdammt nochmal das Schwert?!, fuhr es ihm durch den Kopf, während er den andauernden Attacken auswich. Dann erkannte er es. Ciol hielt nicht irgendein Schwert, das er von irgendeinem seiner Kumpels sich geliehen hatte. Ein Kontrolleblick zu Luna bestätigte seine Vermutungen nur. Er hatte Zoros Schwert. Gerade, als die Schneide wieder auf ihn herunter sauste, kickte Sanji so gerade nach oben, dass er Ciol einen Kinnhaken verpasste, der ihn zurücktaumeln ließ. Kaum, dass er sich wieder gefangen hatte, starrten sich die beiden über vier Meter Enterfnung an. „Gib das wieder her.“, sagte Sanji. Er versuchte, seine Stimme ruhig zu halten, doch sie überschlug sich fast. Was fiel dem eigentlich ein?! „Was denn?“, fragte Ciol, der nicht so recht verstand, was eigentlich los war. „Das Schwert. Das gehört dir nicht.“ „Klar. Aber ich bin am Kämpfen.“ „Gib es her.“ „Warum denn?“, wollte er wissen. Der junge Kämpfer verstand es einfach nicht. Was lag dem Blonden an diesem dummen Ding? Es war eine Waffe, wie jede andere auch! Noch dazu war Sanji doch gar kein Schwertkämpfer! „Gib es HER!“ Noch ehe Ciol reagieren konnte, raste Sanji auf ihn zu. Die ersten Tritte konnte er noch abwehren, doch der Blonde ging wie ein Berserker auf ihn los. „Sanji! Lass das!“, rief Ruffy von außen dazu. Schnell war der Käpt’n der Strohhutbande aufgesprungen und rannte zu ihnen herüber, doch bereits zu spät. Das Letzte, das der junge Schwarzhaarige noch sah, war die Faust des Blonden, ehe er mit Wucht ins Schwarze befördert wurde. Kapitel 61: Zoro und Sanji -------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 61. Zoro und Sanji Pairing: sagt der Kapitel- Titel schon...^^ Thanx an die FreischalterInnen! Geht wieder mal schneller, als die Polizei erlaubt!^^ Kapitel 61 Schweigend saß er an dem Bett und wartete. Schon seit zwei Stunden gab es keine Veränderungen mehr, und langsam befürchtete er, der junge Mann könnte ernsthaft verletzt sein. „Mach dir keinen Kopf, Sanji.“, sagte der kleine Elch, der gerade in das Zimmer kam. „Mach ich aber.“ „Keine Sorge. Ihm geht es bald wieder gut.“ Er kam auf den Bewusstlosen zu, legte eine seiner mutierten Hände auf dessen Stirn und wartete kurz, ehe er nickte. „Kein Fieber. Alles ganz normal. Er kommt bald wieder zu sich.“ „Das ist gut.“, sagte der Blonde. Der Arzt verschwand wieder. Sanji senkte den Blick und betrachtete wieder das Schwert, das auf seinen Knien lag. Zoros Schwert. Vorsichtig, fast zärtlich fuhr er über die mittlerweile blanke Schneide. Er hatte sie geputzt und poliert, solange, bis sich alles und jeder darin hatte speigeln können. Und jetzt... jetzt sah er nur noch seine eigenen Augen. Eisblau. Kalt. Er schloss die Augen und seufzte auf. Alles, was er wollte, war Zoro zurück zu bekommen. Nur ihn. Alles andere war ihm im Grunde egal. Nur ihn... Gedankenverloren sah er weiter auf die blanke Schneide. Keiner konnte ihm zrurück geben, was er sich wünschte. Niemand war dazu in der Lage. Und genau das war der Punkt, der ihn zu zerreißen drohte. Dass er ihn niemals wiedersehen würde. Niemals... „Niemals wieder... Zoro...“ Er spürte dir Tränen, die in seinen Augen brannten. Wenn er jetzt nicht auf andere Gedanken kam, würde er am Ende noch hier sitzen und heulen, wenn Ciol aufwachte. Mit einem Ruck stand Sanji auf, nahm das Schwert und verließ den Raum. Ciol drehte sich auf die Seite und dachte beklommen darüber nach, was er dem Blonden angetan hatte. Draußen auf dem Gang blieb er für einen Moment stehen und überlegte, was er tun sollte. In sein Zimmer gehen und sich einchließen? Lil und Luna suchen und reden? Zu seinem Käpt’n gehen und sich für das, was er getan hatte, entschuldigen? Ruffy hatte ihm längst verziehen. Und Black Wing auch. Entschlossen wandte er sich ab, ging zu seinem Zimmer und versteckte das Schwert unter seiner Matraze. Dann ging er wieder nach draußen, über den leergefegten Platz mitten hinein ins Unterholz. Er wusste jetzt, was er tun konnte, ohne verrückt zu werden. Oder gerade dann, Chefkoch. Klappe, Stimmchen. Du kannst mir jetzt auch nicht mehr helfen. Niemand kann mir jetzt noch helfen, also halt dich raus. Dann stapfte er weiter, über Baumstämme, Wurzeln und Gestrüpp, immer tiefer in den Wald hinein, doch mit einem bestimmten Ziel vor Augen. Er wollte wieder an den Fluß. Denn dort, wo eines seiner Schwerter gewesen war, mussten auch die anderen sein. Und... Er unterbrach sich abrupt, schüttelte heftig den Kopf und lief noch ein wenig schneller- so schnell, dass er beinahe in den Fluss gestürmt wäre, wenn das Ufer nicht ein Stück weit außerhalb des Waldes gelegen hätte. So abre kam er plötzlich zum Stillstand und sah sich um. Rechts von ihm lag die Klippe. Die Strömung des Flusses zog von rechts nach links, als würde er direkt vor der Klippe mit seiner Suche beginnen und sich langsam den Fluss herunter vorarbeiten. Und irgendwann, irgendwo, würde er finden, was er suchte. Dessen war er sich ganz sicher. „Also los.“, murmelte er und machte sich auf den Weg zu dem Steingebilde. Das Ufer wurde zur Klippe hin immer schmaler, bis Sanji plötzlich direkt vor der Steinwand stand. Sie führte sogar noch ein Stück ins Wasser, sodass der Blonde annahm, es müsse einmal eine Verbindung vom einem zum anderen Ufer gegeben haben, die mit der Zeit vom Wasser abgespült worden war. Schweigend sah er die Felswand hinauf. Von unten kam es ihm sogar noch höher vor. Es lagen mindestens fünfzig Meter zwischen ihm und dem Ende der Klippe; seine Hoffnung, Zoro könne doch noch irgendwie überlebt haben, schwand um einen beachtlichen Prozentanteil. Dazu noch war er vermutlich gegen die Felswand geprallt, die sich gegen unten leicht nach vorne verschob. Er musste sogar so hart aufgeprallt sein, dass er sofort das Bewusstsein verloren hatte. Vermutlich hatte er nicht einmal bemerkt, wie er starb. Die Gänsehaut, die über seine Haut kroch, ließ ihn frösteln. Daran sollte er nicht denken. Sondern endlich anfangen, zu suchen. Was er auch tat. Stück für Stück suchte er die ufernahe Böschung ab, schob barfuß den Schlamm im seichten Wasser zur Seite und suchte und suchte. Doch gänzlich erfolglos. Es vergingen annähernd vier Stunden, bis er schließlich erschöpft, völlig durchnässt, da er zwischenzeitlich etwas im Fluss hatte blitzen sehen und sofort in die Fluten gesprungen war, doch es war nur eine größe Schale gewesen, die das Wasser unter einen Stein am Grund des Flusses gedrückt hatte, und am Ende seiner Kräfte sich weiter unten am Fluss auf einem Stein ausruhte. Langsam ließ er sich auf der großen Oberfläche zurück sinken, bis er auflag und das Blau des Himmels sehen konnte. Wieso nur? Wieso fand er nichts? War doch alles nur ein böser Traum? Nein. Hatte er nicht gut genug gesucht? Oder an der falschen Stelle? Wo sonst? Am anderen Flussufer? Selbst wenn das Wasser langsamer fließen würde, hätte es nichts an die andere Uferböschung treiben können. Welche Möglichkeiten blieben ihm dann noch? Kaum welche. Jemand anderes hätte die Schwerter finden können- doch wenn das der Fall wäre, hätte es bereits Tote gegeben. Unter den beiden fehlenden Schwerter befand sich das verfluchte, das Zoro mit einem fast schon sanften Lächeln gekauft hatte. Sanji erinnerte sich noch an den Abend zurück, als sie wieder auf der Lamb gesessen hatten, nach dem Abendessen, die Mädels in ihrem Zimmer, Ruffy, Lysop und Chopper am Karten Spielen bei sich im Zimmer, und er hatte den Abwasch fertig gemacht und war nach draußen an Deck gegangen, um eine zu rauchen. Als er ein leises Summen gehört hatte, war er verwundert nach oben zu den Orangebäumen gestiegen, bis er schließlich Zoro hinter Namis Arbeitszimmer vor sich hin summend aufgefunden hatte. „Du summst?“ Für diese Bemerkung hätte er sich eigentlich eine gehörige Ohrfeige einfangen müssen, doch der Schwertkämpfer grinste nur. „Klar.“ „Gut drauf?“ Er nickte. „Warum?“ Zoro hatte ihn eine Weile angesehen, ehe er neben sich gegriffen und ein Schwert hervor gezogen hatte. „Deshalb.“ Lächelnd war er mit der Hand über die blitzende Klinge gefahren. „Ist das neu?“, hatte Sanji verblüfft gefragt. Zoro hatte so schon einen Berg Schulden bei Nami, wie hatte er sich da ein neues Schwert zulegen können. „Nein, das nicht. Aber das hier.“, hatte er gemeint und ein zweites hervor geholt. „Du hast dir eins gekauft. Und was ist mit dem anderen?“ „Das wurde mir geschenkt.“ „Wieso?“ Der Grünhaarige hatte die Schultern gehoben, ehe er gestanden hatte: „Es ist verflucht.“ Lange hatten sie sich noch darüber unterhalten. Und der Blonde hatte erfürchtig gelauscht. Schon damals war ihm klar gewesen, dass Zoro mehr als nur ein guter Schwertkämpfer war. Und jetzt lag es an ihm, seine Waffe wieder zu finden. Bevor sie in die Hände Unschuldiger geriet und ein Blutvergießen mit sich brachte. Müde schloss er die Augen. Aber vorher würde er sich einen Moment ausruhen. Danach konnte er immer noch weitersehen... „...“ Mit schleppender Trägheit nahm er den leisen Ruf war, der immer näher zu kommen schien. „Sanji...“ Wer rief ihn? Ruffy? Nein, der klang ganz anders. Aber wer sonst...? „Sanji... Steh auf, Sanji. Du musst hier weg...“ Als er sich immer noch nicht rührte, spürte er einen Lufthauch, der über sein Gesicht strich, und kurz darauf die ihm so vertrauten, weichen Lippen auf seinen eigenen. Blinzelnd öffnete er die Augen und sah in Zoros Gesicht. Er lächelte. „Zoro...“, flüsterte der Blonde und hob die Hand, um ihn zu berühren. Im nächsten Moment war er verschwunden. Die Hand langsam sinken lassend, schloss der junge Koch wieder die Augen und fuhr sich über das Gesicht. Er hatte geschlafen... Klar, Chefkoch. Oder dachtest du wirklich, er wäre wieder hier? Er ärgerte sich über seine eigenen Hoffnungen, setzte sich auf und starrte auf den immer noch ruhig dahin fließenden Fluss. Tatsächlich, er hatte geschlafen. Und dem Sonnenstand nach zu urteilen, mehr als nur ein paar Minütchen. Mürrisch schüttelte er den Kopf und sprang von dem Felsen. Aus dem Augenwinkel sah er es blinken. Zuerst nur ganz schwach, dann immer mehr. Er riss den Kopf herum, starrte einen Moment angestrengt ins Wasser, ehe er das Funkeln wieder bemerkte, und lief schnell darauf zu. Tatsächlich. Kaum, dass er knietief im Wasser stand, konnte er es sehen. Durch die Fließbewegung des Flusses war das Glitzern der Klinge mehrfach gebrochen worden und in unregelmäßigen Abständen wiedergespiegelt worden, doch da lag es. Direkt vor ihm. Das zweite Schwert. Zoros Schwert. Vorsichtig zog er es aus den Fluten, stolperte ein paar Schritte zurück, bis er wieder das steinig- snadige Ufer erreicht hatte, und ließ sich auf die Knie sinken, das Schwert kurz über dem Boden haltend. Er hatte es doch noch gefunden. Trotz seiner Vermutung, seiner Hoffnung, es könnte alles nur ein Missverständnis sein, hatte er einen weiteren Beweis für das Unausweichliche gefunden. Würde er noch leben, hätte er niemals ausgerechnet sein verfluchtes Schwert zurück gelassen. Nicht, wenn Unschuldige es in die Finger hätten bekommen können. So wie hier. Niedergeschlagen ließ er den Kopf sinken und schloss die Augen. Gib auf, Sanji. Es ist vorbei. Dein Wunsch, dein Traum, es könne doch noch eine andere Möglichkeit geben, ist gerade wie eine Seifenblase zerplatzt. Es gibt kein Zurück. Resigniert hob er die Lider, sah wieder auf die vom Wasser sauber gewaschene Schneide- Und erstarrte. Er sah sich auf der Klinge, wie er mit großen Augen auf das Gesicht hinter ihm starrte, das ihn auf der Klinge angrinste. „Zoro?“, fragte er mit halb erstickter Stimme. Er lächelte, blinzelte ihm zu und lachte. Verunsichert starrte der Blonde weiter auf die Klinge, aus Angst, er könne verschwinden, wenn er den Blick von ihr abwandte. Dort war er. Sah ihn an. Die grünen Augen blitzten, das Haar war länger als sonst und wurde vom Wind zerzaust... Nur dass überhaupt kein Wind wehte. Traurig schloss Sanji die Augen. „Du bist nicht da.“, flüsterte er. Als er sich umdrehte, saß er alleine am Flußufer, keine Menschenseele weit und breit. Ich werde verrückt, dachte er. Mit jeder verstreichenden Minute dreh ich immer mehr ab. Solange, bis ich es nicht mehr aushalte. Als sein Blick zu dem Schwert zurück wanderte, stutzte er. Es wäre eine Möglichkeit... Und bevor er noch mehr Menschen in Gefahr brachte, so wie Ciol... Mit festem Griff packte er das Schwert, gewillt, dem ganzen Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Doch er zögerte. Er hatte ihn eben gesehen. War das ein Zeichen? Außerdem hatte er ihm versprochen, ihn erst noch zu finden- ganz davon abgesehen, dass er ihm auf Silver Island versprochen hatte, zu bleiben. Und dennoch... Das Angebot, das von der Waffe ausging, war einfach zu verführerisch. Sollte er nicht vielleicht doch? Es wäre ein Ende. Und besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, oder nicht? In diesem Moment lachte er auf. Er musste gar nichts tun. Er würde einfach das Schwert bei sich tragen, den Rest würde die Waffe von selbst erledigen. Schließlich... sie war doch verflucht, oder? Und da er weder ein Schwertkämpfer war, noch dazu entschlossen, den Willen des Schwertes zu brechen, hatte er doch beste Vorraussetzungen, von alleine zu sterben. Lächelnd erhob er sich, packte das Schwert und machte sich auf den Rückweg zum Hauptquartier der Piratenbande. Noch immer beschwingt ging er über den Vorhof, als er die Ansammlung Menschen gewahr wurde, die mitten auf dem Platz standen. Eigentlich wollte er vorüber gehen, als er plötzlich Robin rufen hörte. „Sanji!“ Augenblicklich verstummte das Gemurmel. Nach und nach drehten sie sich zu ihm um, um jedoch gleich darauf den Blick zu senken. „Was ist?“, fragte der Blonde unbekümmert. „Das... das solltest du sehen.“ Mit kraus gezogener Stirn kam er auf sie zu. Einer nach dem anderen machte ihm den Weg frei, sodass Sanji das junge Mädchen und seinen Käpt’n sehen konnte, die inmitten der Ansammlung standen. Ihren versteinerten Mienen nach zu urteilen, war etwas geschehen, mit dem keiner von ihnen gerechnet zu haben schien. Ciol, war sein erster Gedanke. Doch als Ruffy ihn ansah und er seine Augen erblickte, las er etwas darin, was ihn in eine ganz andere Richtung wies. „Was... was habt ihr?“, fragte der Blonde, mittlerweile mehr als nur beunruhigt. „Ach Sanji...“, sagte Luna mit tränenerstickter Stimme, kam auf ihn zu und drückte ihn kurz. „Es tut mir so Leid.“ Dann verschwand sie in der Menge. Fragend sah er den Strohhut an, der ihn traurig betrachtete. Schließlich nahm Ruffy all seine Kraft zusammen und zog etwas hinter sich hervor. „Das haben sie heute Mittag an der Flussmündung ins Meer gefunden.“, sagte er mit belegter Stimme und hielt den Gegenstand ihm entgegen. Vorsichtig nahm der Blonde es ihm ab und faltete es auseinender. Mit zitternden Händen betrachtete er das ehemals weiße Hemd. „Sorry, Sanji.“, sagte nun auch Ruffy leise, legte eine Hand auf seine Schulter. Das blutige Rot auf Zoros Shirt verschwamm in den aufsteigenden Tränen. Kapitel 62: Sein Hemd --------------------- Titel: Go away... Kapitel: 62. Sein Hemd Pairing: Zoro x Sanji Habs grad nochma gelesen... das is so traurig! *heul* Hoff, es gefällt euch...^^ Kapitel 62 Schon seit Stunden saß er in seinem Zimmer, ohne einen klaren Gedanken fassen zu können. Die anderen hatte er jedesmal davon geschickt, wenn sie nach ihm hatten sehen wollen. Es kümmerte ihn kaum. Alles, was zählte, lag hier vor ihm auf dem Boden. Ein Paket. Eine Dose. Zwei Schwerter. Und ein weißes, zerschlissenes Shirt mit dunkelroten, fast schon schwarzen Flecken, die verwaschen wirkten. Alt. Das Hemd fleckig. Das war alles, was ihm von Zoro übrig geblieben war- bis noch auf den Ohrring. Nur das... Stumm drehte er sich zur Seite, schloss die Augen und wünschte sich zu sterben. Es war vorbei. All seine Hoffnungen, die er bisher gehegt hatte, waren mit einem Schlag zunichte gemacht worden. Alles, was er erträumt hatte, war wie eine kleine Seifenblase geplatzt. Die Flamme, die ihn bisher angetrieben hatte, war erloschen. Er hatte es niemandem erzählt, keinem verraten. Doch der Grund, der ihn von der Insel fortgehalten und ihn dann doch schließlich zu ihr gezogen hatte, war nicht die Erinnerung an den Unfall. Nicht die Nähe an seinen Tod. Sondern die Hoffnung, er könne etwas finden, was beweisen würde, dass Zoro noch lebte. Wie dumm von ihm. So etwas geschah nunmal nur im Märchen; der Prinz konnte nicht getötet werden, der Held starb erst am Schluss- wenn überhaupt. Aber das wirkliche Leben sah anders aus. Die ganze Zeit, seit sie Ruffy begleitet hatten, war allen in der Strohhutbande bewusst gewesen, dass einer von ihnen plötzlich drauf gehen konnte. Bei sovielen Kämpfen, die sie bisher bestritten hatten, war alles gut gegangen- und viel zu oft waren sie am Rande des Todes gestanden. Nichtsdestotrotz hatten sie es immer wieder geschafft, hatten zusammen gehalten, um ihre Träume zu verwirklichen. Und einige von ihnen hatten es auch geschafft- zum Beispiel Zoro, der der beste Schwertkämpfer geworden war. Oder Lysop, der eine Zeit lang der Käpt’n seiner eigenen Crew gewesen war, bis er schließlich festgestellt hatte, dass er einfach zu Ruffy und den anderen gehörte und zu ihnen zurück gekommen war. Auch Nami war nahe an der Erfüllung ihres Traumes; es gab nur noch wenig, was sie sehen und erforschen musste, bis sie schließlich eine gesamte Weltkarte zeichnen konnte. Und Robin ebenso. So viel, wie sie bisher erforscht hatte, gab es nicht mehr viel, was sie von ihrem Traum trennte. Der All Blue... ja, auch sein Traum war erloschen. Nicht der All Blue an sich, den würde es auch in Jahren noch geben. Aber sein Traum, der sich erst vor Kurzem zu einem perfekten Traum perfektioniert hatte. Ein Restaurant auf dem All Blue. Zusammen mit Lorenor Zoro. Er seufzte auf. Never... Es klopfte. Als er nichts antwortete, wurde die Tür leise aufgeschoben. Schritte. Dann wurde die Tür mit einem Klicken wieder geschlossen. „Bist du wach?“ Langsam nickte er. „Ich muss mit dir reden.“ Da er wieder keinerlei Anstalten machte, kam die Person zu ihm ans Bett und setzte sich auf die Bettkante. Ehe Sanji reagieren konnte, lag Ruffy auch schon neben ihm. Verblüfft öffnete der Blonde die Augen und sah seinen Käpt’n verwirrt an. „Was...?“ „Ich sagte doch, ich muss mit dir reden.“ Schweigend wartete Sanji, bis Ruffy sich wieder zu einigen Worten entschloss. „Du hast Besuch.“ Mit hochgezogener Augenbraue sah er ihn an. „Besuch? Wer sollte mich hier besuchen? Keiner weiß, wo ich bin.“ „Er schon.“ Mit einem Mal wurde er hellhörig. Er? Doch der Strohhut stoppte seine Gedanken. „Robin hat ihn gerufen.“ Doch diese Aussage verwirrte ihn an sich noch mehr. Wen konnte sie gerufen haben? Und, noch wichtiger: warum? „Soll ich ihn rein lassen, oder kommst du raus?“, fragte Ruffy, setzte sich auf und sah den Blonden an. „Wer ist es?“ Doch der Käpt’n sagte nichts dazu. Statt dessen meinte er nur, dass er den Besucher reinlassen würde und verabschiedete sich. Die Tür fiel ins Schloss, und es war wieder ruhig. Als Sekundenlang nichts passierte, überlegte Sanji, ob er vielleicht das alles nur geträumt hatte, als es zaghaft klopfte. Wieder antwortete er nicht. Wieder ging die Tür von alleine auf, jemand kam herein und schloss die Tür hinter sich. Eigentlich wollte er gar nicht wissen, wer es war, und hielt deshalb die Augen weiter geschlossen. Auch als sich der Besucher seinem Bett näherte, rührte er sich nicht. Warum auch. Es gab nur einen einzigen Mann, den er jetzt zu sehen begehrte, und dieser konnte nicht in seinem Zimmer stehen. Das würde er nie wieder. „Wie geht es dir?“ Erschrocken zuckte er zusammen. Warum war er denn hier?! Als er die Augen aufschlug und leicht entsetzt in die schwarzen Augen seines Gegenübers sah, trat dieser einen Schritt zurück. „Sorry, ich wollte dich nicht schrecken, Sanji.“ „Falkenauge...“ „Ja.“ Kopfschüttelnd setzte sich der Blonde auf. „Was machst du denn hier?“ „Robin hat mich gerufen.“ „Aber... aber warum das denn?“ Einen Moment lang sah er ihn nur dann, dann machte es in seinem Hinterstübchen klick. „Sie haben es dir erzählt.“ Der andere nickte. „Wozu?“, fragte der Blonde. Seine Stimme zitterte leicht, doch er versuchte das zu verbergen- was ihm mehr schlecht als recht gelang. „Sie machen sich eben Sorgen um dich.“ „Na und? Was versprechen sie sich davon, wenn sie dich hier her rufen? Sie wissen alle, wen ich brauche. Und dass er niemehr zurückkommen wird.“ „Das schon.“, räumte der Samurai ein. Langsam kam er näher, setzte sich neben den Blonden und starrte auf seine gefalteteb Hände, die er auf seinen Knien abstützte. „Aber sie wissen auch, wie gut wir befreundet sind. Und es ist vermutlich einfacher für dich, wenn du mit mir reden kannst, als wenn du es mit einem deiner Crewkameraden müsstest.“ „Unsinn.“ „Wieso? Hast du einem einzigen anderen auch nur annähernd soviel erzählt wie mir?“ „Nein“, gab er zu. „Also. Keiner weiß wirklich hundertprozentig, wie’s in dir aussieht. Ich zwar auch nicht...“, räumte Falkenauge gleich ein, „Aber ich weiß wohl doch ein bisschen mehr als sonst jemand, meinst du nicht auch?“ Er drehte den Kopf, musterte den Blonden und lächelte ihn warm an. Schweigend blickte Sanji zurück. Nicht aufgeben, dachte der Schwarzhaarige. Gib nicht auf, Sanji. „Vielleicht hast du recht...“, sagte der Blonde ganz leise. „Das habe ich.“ Einen Moment zögerte er. Er sah, dass es dem jungen Mann mies ging, und er wollte ihm helfen. Und eigentlich hatten sie ihre „Beziehung“ ja an dem Tag, an dem Sanji Silver Island verlassen hatte, geklärt. Er zog den Blonden zu sich, legte dessen Kopf an seine Schulter und flüsterte leise: „Ich wusste, welche Hoffnungen du dir bezüglich dieser Insel gemacht hast. Und doch habe ich nichts gesagt; vielleicht weil auch ich gehofft hatte. Wenn ihn jemand gefunden hätte, dann du.“ Stumm, mit leeren Augen starrte Sanji in die Luft. In den Händen hielt er immer noch Zoros Hemd, doch er zitterte nicht mehr ganz so stark wie zuvor. „Wann hast du das letzte Mal durchgeschlafen?“, fragte Falkenauge ihn. Keine Reaktion. „Überhaupt geschlafen?“ Als Sanji vorsichtig den Kopf hob und ihn aus den müden Augen ansah, nickte der Samurai. „Schonmal an Schlaftabletten gedacht?“ „Nein.“, gab der Blonde kleinlaut zu. „Du solltest schlafen.“, sagte Falkenauge bestimmt. „Das... kann ich nicht.“ Überrascht hob er die Augenbraue, doch er wusste, worauf der smarte Koch hinaus wollte. „Albträume?“ Stumm nickte er. „Du musst aber schlafen.“ „Und wie? Ich muss nur die Augen schließen, und ich sehe es vor mir...“ Und um wie es zu demonstrieren, schloss er die Augen- und fuhr gleich darauf erschreckt hoch. „Es geht nicht.“, sagte er leise. Ohne zu überlegen, hatte der Samurai eine Hand über Sanjis Augen gelegt und den anderen Arm hinter seinen Rücken. Der Blonde erstarrte, lauschte angestrengt auf alles, was um ihn herum geschah. Doch außer dem gleichmäßigen Atmen des Samurais konnte er nur dessen Stimme hören. „Stell dir einfach einen Strand vor, weißer Sand und grüne Palmen, und vor dir das unendliche blaue Meer, über die ein paar fleigende Möwen und das Rauschen der ankommenden Wellen im Ohr. Siehst du es?“ „Ja.“, antwortete er gehaucht. „Und? Was siehst du noch, Sanji?“ Stille breitete sich zwischen ihnen aus, während der Blonde sich das beschriebene Szenario vorstellte... Es dauerte eine Weile, doch plötzlich sah er alles ganz deutlich vor sich, als würde er wirklich am Strand stehen. Er konnte sogar den warmen Sand unter den Füßen spüren! Es wirkte beruhigend auf ihn, einfach dort zu stehen und in das Meer hinaus zu sehen, als er plötzlich etwas sah, was ihm bisher nicht aufgefallen war. Falkenauge spürte, wie Sanji immer weiter zurück sank und hielt ihn mit dem Arm, den er um dessen Schulter gelegt hatte. Es funktionierte wirklich, der Blonde schlief langsam ein. Kaum, dass dieser gänzlich auf der weichen Matraze lag, wollte der Samurai ihm das Hemd aus der Hand nehmen, doch Sanji klammerte sich daran, als wäre es alles, was er noch besaß. Lächelnd fuhr er dem Blonden durchs Haar. „Schlaf gut, Sanji. Du hast es dir verdient.“ Als ob er ihn gehört hätte, gab dieser Antwort. Doch nicht das, was Falkenauge erwartet hätte. „Zoro...“, flüsterte der Schlafende. Davon träumst du also, kleiner Koch, dachte der Samurai. Nun gut, solange du dann gut schlafen kannst... Währenddessen stand Robin am Fenster der Halle, in der sie alle zusammen gegessen hatten, und sah durch die geöffneten Scheiben hinaus auf den Platz und den dahinter liegenden Wald- und auf das Meer, das sich in weiter Ferne erstreckte. Sie fragte sich, ob es richtig gewesen war, Falkenauge zu rufen. Sie hatte mit Nami darüber gesprochen, was sie tun konnte, um dem Blonden zu helfen, ihm vielleicht sogar eine kleine Freude zu bereiten, doch als Luna das Hemd gefunden hatte, das Zoro getragen hatte, war der Blonde einfach nur wortlos in sein Zimmer gegangen und hatte sich dort still wie eine Statue auf sein Bett gesetzt. Keiner von ihnen war zu ihm durch gedrungen, keinem war es möglich gewesen, ein wenig mit dem Koch zu reden, um ihn aufzubauen. Es hatte ja auch niemand damit gerechnet, dass ein solcher Fund gemacht werden würde. Nami hatte es ihr zwar verraten, was Sanji ihr an dem Abend im Krähennest gestanden hatte, doch Robin hatte nicht geglaubt, dass der Blonde sich wirklich dazu durchringen würde, nach Zoro zu suchen. Sie hatte nicht geahnt, dass er gerne dazu bereit war, alle Qualen auf sich zu nehmen, wenn er dadurch Gewissheit erringen konnte. Jetzt wusste sie es besser. Doch half ihr das kein Stück weiter. „Was denkst du?“, fragte sie ihre Freundin. „Ich denke über Sanji nach. Und über Zoro. Und...“, sagte sie, ehe Robin zögerte. „Und?“, hakte Nami nach. „Was aus ihnen hätte werden können. Und was aus Sanji jetzt werden soll.“ „Er wird sich wieder fangen.“ „Glaubst du wirklich? Ich bezweifle es.“ „Natürlich wird es nicht sofort geschehen... Aber irgendwann wird es besser.“ „Besser, ja. Weil er vom Schmerz getrieben gleichgültig wird. Verstehst du?“ Die Navigatorin ließ betrübt den Kopf hängen. Sie saß auf der Tischkante, die Beine locker über den Rand baumelnd, und fragte sich, wie sie immer wieder so optimistisch sein konnte. Natürlich würde Sanji zu kämpfen haben. Und wenn er keinen Sinn mehr sah und aufgab, würde er daran zerbrechen, sich selbst zerstören. Verhindern konnte sie das aber auch nicht mehr. Es klackte, als Robin zu ihr trat und ihre Schultern umfasste. „Kopf hoch, Süße! Er wird schon wieder!“, sagte sie zuversichtlich. Traurig nickte sie. „Ich weiß ja... aber er macht sich im Moment nur selbst kaputt.“ „Haben wir deshalb nicht Falkenauge gerufen?“ „Schon. Aber...“ Sie hatte es ihrer Freundin nicht erzählt, welche Entdeckung sie vor ein paar Tagen gemacht hatte, aus Angst, diese könne sich dann genauso Sorgen machen, wie sie selbst es tat. Aber vielleicht war es einfach an der Zeit, auch andere an ihrem Wissen teilhaben zu lassen- vielleicht ginge es ihr dann selbst auch wieder besser. „Sanji schläft nicht mehr.“ „Gar nicht?“, fragte Robin besorgt. „Kaum. Er isst auch nur noch sehr wenig. Wenn er so weitermacht, stirbt er nicht nur an Sehnsucht, sondern vor allem an Schlafmangel und Magerheit.“ Es war der violetthaarigen Frau zwar aufgefallen, dass sich der Blonde verändert hatte, doch davon hatte sie bisher nichts mitbekommen. „Vielleicht sollten wir uns doch besser um ihn kümmern.“ „Ja, das sollten wir.“ Mit einem Satz sprang Nami vom Tisch und landete in Robins Armen. „Ich geh mal nach ihm sehen.“, sagte die junge Navigatorin leise und wurde rot. „Mach das.“, gab Robin zurück, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und drückte sie an sich. „Und mach dir keine Sorgen.“ Nickend wandte sie sich ab und ging nach draußen in Richtung der Zimmer. Als sie an die Tür klopfte, kam nur ein sehr gedämpftes Herein zurück. Es klang nach dem Samurai. Vorsichtig öffnete Nami die Tür und trat ein. Sanji lag auf dem Bett, das links an der Wand stand, und hatte ihr den Rücken zugedreht. Auf der Bettkante saß der Schwarzhaarige und musterte sie, ehe sein Blick wieder zurück auf den Blonden fiel. Leise ließ sie das Schloss einrasten und kam näher. Plötzlich fiel ihr auf, wie ruhig und gleichmäßig Sanji atmete, fast so, als würde er... „Er schläft?“, fragte sie leise, völlig ungläubig. „Ja.“, gab Falkenauge nicht minder leise zurück. „Aber wie...?“ „Mein kleines Geheimnis.“, sagte er lächelnd. „Er war völlig erschöpft; wenn er jetzt nicht schläft, bricht er bald zusammen.“ Die Erleichterung war ihr anzusehen. Also war es doch keine so schlechte Idee gewesen, den Samurai herzurufen. Schritt für Schritt kam sie näher und betrachtete den schlafenden Blondschopf. Er hatte sich zur Seite gedreht, das Gesicht der Wand zugewandt. Seine Beine waren leicht angewinkelt, die Arme ebenso, sodass seine Hände etwa in Höhe seines Gesichts lagen. Und in ihnen... „Sein Hemd.“, stellte sie flüsternd fest. „Er hatte es nicht hergeben wollen.“ „Wir hätten es ihm nicht zeigen dürfen.“ „Und dann? Er hätte es irgendwann herausgefunden. Oder sich auf ewig Hoffnungen gemacht, die bei jedem Versuch, sie zu bewahrheiten, wie Seifenblasen zerplatzen. Nein, Nami. Es ist gut so. Um seiner eigen Willen.“ Eine Weile sah sie den Schlafenden einfach nur an, versuchte sich vorzustellen, woran er wohl die ganze Zeit dachte, was er fühlte, doch ohne richtiges Ergebnis. Der Schwarzhaarige schien ihn besser zu verstehen- kein Wunder, schließlich liebte er ihn... Erschrocken starrte sie ihn an. Was dachte sie? Aber es stimmte ja. Sie hatte es selbst gehört. Und sie hatte ihm gesagt, dass sie dafür sorgen würde, dass es Sanji besser ginge, dass er wieder glücklich werden konnte- und wenn es sein musste, dann eben mit Falkenauge. „Braucht ihr noch irgendetwas?“, fragte sie leise. „Eigentlich nicht. Aber wenn du Zeit und Lust hast, könntest du vielleicht anfragen, wo ich schlafen kann. Ich möchte Sanji im Moment noch nicht alleine lassen, wenn er aufwacht.“ „Mach ich.“, versprach sie und winkte kurz, ehe sie nach draußen verschwand. Vor der geschlossenen Tür blieb sie stehen, lehnte sich mit dem Rücken ans Holz und schloss die Augen. Wenn es dich wirklich gibt, lieber Gott, dann mach, dass es ihm besser geht. Bitte hilf ihm. Weil ich nicht weiß, wie. Kapitel 63: Der Adler --------------------- Titel: Go away... Kapitel: 63. Der Adler Pairing: Zoro x Sanji Hilfe... Ihr habt ja ne richtige "Wir hassen Falkenauge" Gruppe aufgemacht... Aber er is eigentlich ganz nett! Ehrlich! Findet euch mit ihm ab, der bleibt nämlich noch ne ganze Weile... >.< Er war schliesslich ein guter Freund von Zoro, und jetzt kümmert er sich um Sanji (NEIN! Nicht mehr so, versprochen!), damit dem kleinen Trottel (*lieb guck*) nix passiert... Aber danke für die vielen lieben Commis! Ich bin doch eigentlich auch dafür, dass Zoro lebt... T.T Aber dafür muss ich erstmal alle möglichen Kapis, in denen seine Leiche vorkommt, ändern... >.< Naja... Viel Spass! (blöde französische Tastatur- die kennt kein scharfes 's'...) Kapitel 63 Es dämmerte bereits, als Sanji wieder erwachte. Er hatte lange geschlafen, und er hatte für die Verhältnisse der letzten Nächte sogar gut geschlafen. Woran das lag erkannte er, bevor er sich auch nur halbwegs aufrichten konnte. „Na, besser?“ „Ja.“, gab er mit leicht rauer Stimme zurück. „Danke.“ „Nichts zu danken, Sanji. Dafür sind Freunde schließlich da.“ Der Samurai erhob sich ein wenig, um dem Blonden ein Glas Wasser von dem Tisch zu holen, ehe er sich wieder neben ihn setzte und ihm das Glas entgegen hielt. Dankbar nahm dieser es, trank es in einem Zug leer und seufzte auf. „Was hast du?“ „Nichts.“, antwortete der Blonde. „Ich habe nur lange und gut geschlafen.“ „Das freut mich. Und Nami auch.“, fügte der Samurai hinzu. „Nami?“ „Sie war vorhin kurz da und hat nach dir gesehen.“ Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit. Es war ihm unangenehm, den anderen so zur Last zu fallen, noch dazu, wenn sie sich Sorgen machten. Doch das wollte er ändern. Grinsend reckte er sich und stand auf. „Ach ja!“ Misstrauisch beobachtete Falkenauge jeden seiner Schritte. „Mir geht’s wieder gut!“, lachte der Blondschopf, aber das wollte der andere ihm nicht so ganz abnehmen. „Verarschen kann ich mich selbst.“ „Doch, wirklich! Ich war nur etwas überrascht gewesen, mehr nicht.“ „Und das Meer ist gelb.“ „Sehr witzig. Aber ich meine das ernst! Wahrscheinlich hat mir einfach nur der fehlende Schlaf die letzten Nerven geraubt.“ „Mir musst du nix vormachen, Sanji.“ „Aber ich...“ „Stop jetzt. Ich seh doch, dass es dir scheiße geht. Also lass das von wegen es sei alles in Ordnung. Das ist es nämlich nicht.“ Resignierend ließ der Blonde sich wieder neben ihm auf das Bett sinken. „Du hast ja Recht.“, seufzte er leise. „Aber was soll ich tun? Die anderen sollen sich keine Sorgen mehr machen.“ „Das werden sie immer.“ „Dann wenigstens nicht mehr so sehr.“ „Du kannst sie nicht zwingen.“ „Nein.“, gab Sanji zu. „Aber ich kann sie überzeugen. Mit deiner Hilfe.“ Auffordernd sah er den Samurai an. „Mit meiner... was?“ „Ja. Wenn du dicht hältst, wird es keiner bemerken. Keiner außer dir hat ein so gutes Gespür.“ „Und was ist mit Nami? Sie hat es doch schon längst bemerkt.“ „Dann werde ich mir eben besonders Mühe geben müssen.“ „Du müsstest eigentlich nichts dergleichen, wenn du einfach...“ „...weiter so bin, wie ich jetzt bin? Was hilft es den anderen? Sie werden ständig Rücksicht auf mich nehmen wollen, werden sich ständig Sorgen machen- wozu? Dadurch laufen sie nur selbst in Gefahr, dass ihnen etwas passieren könnte.“ Schweigend lauschte der Samurai seiner Idee. An sich verstand er den Blonden ja, aber warum zum Teufel sollten sie sich keine Sorgen machen dürfen? Es würde ihm doch leichter fallen, wenn er nicht alleine die Last zu tragen hätte! „Danke, dass du heute hier warst.“, meinte dieser gerade. „Gern geschehen.“ „Wann fährst du zurück? Nach dem Essen?“ Verblüfft hob Falkenauge die Augenbraue. „Zurück? Noch gar nicht! Ich habe den andern gesagt, dass ich etwas länger brauchen werde. Also habe ich jetzt Zeit.“ Lange Zeit geschah nichts, ehe Sanji sich wieder leise bedankte. Lächelnd legte der andere eine Hand auf seinen Arm. „Keine Sorge. Wir stehen das gemeinsam durch.“ „Glaubst du wirklich?“ „Natürlich. Du wirst wieder glücklich, wirst schon sehen.“ Was der Blondschopf ihm nicht verriet, war die Tatsache, dass Sanji gar nicht mehr daran glaubte, jemals wieder glücklich werden zu können- egal, was geschah. Also gab es für ihn auch nichts, was er durchstehen konnte. Denn am Ende dessen stand sein Tod. Als die beiden das Zimmer wieder verließen, fiel dem Schwarzhaarigen plötzlich der weiße Zipfel auf, der unter Sanjis Jacket, das er sich übergestreift hatte, herauslugte. Er blieb stehen und zog daran. „He!“, protestierte der Blonde sofort, doch zu spät. „Was soll das?“, fragte Falkenauge. „Wieso trägst du das mit dir rum?“ „Es... Sorry.“ Mit einem schnellen Schritt zurück, hatte er Zoros Hemd wieder in sein Zimmer gebracht. Leise klickend fiel die Tür ins Schloss. Der andere wartete auf ihn im Gang, bevor sie gemeinsam in die große Halle kamen. Ruffy und die anderen, sowie Black Wing und seine Familie waren anwesend, und auch Ciol saß auf einem der Stühle. „Ciol!“, rief Sanji überrascht aus und kam auf ihn zu. „Ich wollte mich... bei dir entschuldigen.“ „Keine Ursache, Sanji. Das hätte jedem passieren können.“ „Ist es aber nicht.“ „Schon.“, sagte der Verletzte und lachte. „Aber ich leb ja noch!“ Zusammen setzten sich der Koch und der Samurai an zwei freie Plätze und blickten sich um. Irgendetwas war los, von dem sie noch nichts wussten, das konnten sie erkennen. Schließlich war es Ruffy, der das Wort ergriff. „Wir haben den Stein immer noch nicht gefunden. Einzelnes Suchen hat uns nicht weitergebracht.“ „Deshalb werden wir jetzt systematisch in Gruppen vorgehen.“, nahm Robin das Wort an sich. „Und zwar immer zu zweit.“, schloss Nami. „Lysop und Chopper übernehmen den östlichen Wald, während...“ „... Nami und ich den westlichen Wald übernehmen.“, übernahm die Teufelskräfteträgerin. „Du, Falkenauge, könntest Sanji begleiten und ihr euch den Strand vornehmen...“, machte Nami weiter. „...und ich werde mit Black Wing das nördliche Gebirge übernehmen.“ Etwas belustigt sah der Blonde die Gruppe an. „Sagt mal, habt ihr das vorher geübt?“, fragte er sie. Fragend sahen sie ihn an. „Na, Synchron- Sprechen.“ „In drei Stunden sollten wir alle wieder hier sein. Mit oder ohne Stein.“ „Passt auf euch auf. Ganz ungefährlich ist die Insel nicht; es gibt noch genug wilde Tiere hier.“, warnte sie der Pirat. „Bei Gefahr...“ „... kommen wir schon klar, Black Wing. Wir sind schließlich Ruffys Crew.“, lächelte Nami. Und daran zweifelte er überhaupt nicht. „Let’s go!“, lachte Ruffy, und sie trennten sich. Immer in zweier Grüppchen verteilten sie sich auf der Insel, jeder begab sich zu dem ihm zugewiesenen Ort, um nach dem Stein zu suchen. Wenn sie ihn dann erstmal hatten, würde alles einfacher werden. Vielleicht würde dieser sie sogar zum nächsten Stein führen, wer weiß. Doch erst einmal mussten sie ihn finden. Zoro hätte ihn spüren können, dachte der Blonde. So wie in Alabasta- als er gegen Mr. One gewann. Sanji hatte ihn kurz darauf getroffen und sich ein wenig gewundert, weil der Schwertkämpfer irgendwie... anders gewesen war. Als er ihn auf seine Schwerter ansprach, die nicht mehr in ihren Scheiden steckten, hatte Zoro ihn kurz verblüfft an, dann an sich herunter und das Fehlen seiner Schwerter bestätigt gesehen. Doch statt sich nach ihnen umzusehen, war er auf der Stelle stehen geblieben, hatte die Augen geschlossen und- gelauscht? Sanji war überrascht gewesen, als der Schwertkämpfer sich plötzlich nach rechts drehte, auf ein riesiges Felsgebilde zuging und es einfach mit einer Hand anhob, um mit der anderen seine Waffe darunter hervor zu ziehen. Nicht nur, dass er mit Leichtigkeit den Felsen angehoben hatte- und dazu nur mit einer Hand!- und sein Schwert hervor zog. Er hatte es gar nicht richtig suchen müssen. Es war, als hätte es ihn einfach zu sich gerufen. Als hätte er es gespürt. Später hatte der Schwertkämpfer ihm auch genau das bestätigt. „Ich hab’s schonmal gespürt. Ganz nah am Tod... spüre ich die Welt anders. Damals habe ich es nicht weiter ausgebaut, aber diese Mal werde ich meine Fähigkeit trainieren.“ Was dazu geführt hatte, dass er ihn, Sanji, einmal gebeten hatte, ihn wieder an den Rand zu bringen. „Den Rand?“, hatte er verwundert gefragt. „Ja. An die Grenze.“ „Welche?“ Er hatte gegrinst, an ihm vorbei gegriffen und eins seiner Küchenmesser aus dem Block gezogen. Wortlos hatte er es dem Koch gereicht und ihn weiter angegrinst. „Das meinst du nicht ernst.“ „Todernst, Sanji. Also? Machst du’s?“ Einen Moment hatte er gezögert, dann entschieden den Kopf geschüttelt. „Nein.“ „Warum nicht?“ „Ich bring dich doch nicht um!“ „Sollst du auch gar nicht.“ „Aber fast!“ „Auch nicht.“, hatte er gesagt, Sanjis Handgelenk genommen und das Messer so auf seine Brust gerichtet, dass die Spitze gegen sein Hemd drückte. „Zieh die Hand schnell zurück und stich zu. Ich verreck schon nicht.“ „Zoro...“ „Nix Zoro. Stich.“ Als er sich weigerte, hatte der Schwertkämpfer selbst ausgeholt und ihm eine so heftig gescheuert, dass der Blondschopf einmal quer durch die Küche flog. Er prallte gegen einen der Stühle und den Tisch, ehe er auf den Boden knallte und sich nur langsam wieder aufrappelte. „Und?“, hatte Zoro auffordernd gefragt. „Niemals.“ Das Messer vibrierte leicht, als er es mit Wucht zurück in den Block schleuderte. Wütend war er aus der Küche gestampft und an Deck gepoltert. Ihm, Sanji, war es egal gewesen. „An was denkst du?“ Erschrocken sah er auf. Es war Falkenauge, der ihn interessiert ansah. „Nichts weiter.“ „An Zoro, oder?“ Schief grinsend sah er in den Sand. „Schon.“ „Und?“ „Ich dachte...“, begann Sanji, ging ein Stück den Strand entlang und setzte sich in den warmen Sand. „Ich dachte, dass er diesen Stein schon längst gefunden hätte.“ „Ach ja? Warum ausgerechnet er?“, fragte der Samurai unüberzeugt. „Er hätte das kleine Ding einfach gespürt.“ Verwundert starrte er den Sitzenden an. „Gespürt?“ „Ja.“ „Du meinst, er konnte Dinge spüren?“ „Schon. Er nannte es „Die Kunst zu spalten, nicht zu schneiden“. Und das hatte er drauf.“ Hätte er etwas im Mund gehabt, hätte sich Falkenauge verschluckt. So starrte er Sanji einfach nur an, ehe er auflachte. „Eigentlich hätte ich mir das ja denken können! Schließlich ist er der Beste!“ „Ja.“, gab Sanji zurück. „Das war er.“ Durain zuckte unwillkürlich zusammen, als er seiner Worte gewahr wurde. Doch bevor er sich entschudligen konnte, war der Blonde aufgestanden, hatte sich den Sand von den Kleidern geklopft und lief direkt auf dasb blaue Meer zu. „Er konnte alles!“, rief er laut und mit weit ausgebreiteten Armen. „Egal, um was es ging! Er war einfach in allem gut! Er konnte sogar kochen! Stell dir das mal vor!“ „Sanji...“, murmelte der Samurai leise und wollte ihm nachgehen, überlegte es sich dann aber doch noch einmal anders. „Ich hatte ihn total unterschätzt! Ich dachte, er wäre nur ein Muskelprotz, der den lieben langen Tag nur am Trainieren war. Ich dachte, außer dem Kämpfen, Schlafen, Saufen und sich Prügeln würde er nichts tun. Aber das war Unsinn. Und als ich das endlich verstanden hab, kamen wir viel besser miteinander aus. Und dann...“ Verträumt sah er in die Ferne. Der Samurai glaubte, er wäre in seinen Gedanken abgedriftet, als Sanji plötzlich herumwirbelte und mit weit ausgebreiteten Armen lachte. „Ich mach weiter. Hörst du, Durain? Ich mach weiter! Für Zoro!“ Lachend wandte er sich wieder ab und rannte hinaus aufs Meer. Der Samurai, dem zu spät bewusst wurde, was der Blonde vorhatte, reagierte verspätet, sprintete dann aber nicht minder schnell hinterher. „Sanji! Bleib stehen!“ Als dieser der Aufforderung auch noch nach kam, sich bückte und in dem seichten Wasser wühlte, blieb auch der Schwarzhaarige kurz darauf hinter ihm stehen. Und als Sanji dann triumphierend die Hand hob, blickte er ihn verunsichert an. „Was ist das?“ „Na was wohl?“, grinste der Blondschopf und ließ den Gegenstand zwischen den Fingern kreisen. Plötzlich erkannte Durain, was der Blonde da hielt. „Aber das... das ist doch...“ „Ja.“, grinste er. „Du wusstest es die ganze Zeit?“ „Nein.“ Fast zärtlich sah er in den Himmel hinauf, ehe er antwortete. „Er hat es mir gesagt.“ Verunsichert sah Falkenauge ihn an, kam ein paar Schritte näher. „Du meinst, Zoro hat...“ „Ja.“, sagte Sanji und grinste gen Himmel. „Zoro hat mir verraten, wo wir den Adlerstein finden werden können.“ Kapitel 64: Flügel ------------------ Titel: Go away... Kapitel: 64. Flügel Pairing: ??? Disclaimer: Nur die Idee is von mir... und Geld gibts leider auch nicht... T.T Wah... die Commis werden immer länger!^^ Aber... ich bleib dabei. (auch wenn ihr mich lynchen werdet...) Viel Spass!^^ Kapitel 64 Es waren erst anderthalb Stunden vergangen, als Sanji und Durain zum Hauptquartier der Piraten zurück kehrten. Gleich darauf ertönte ein lautes Horn, das für alle anderen bedeutete, sie sollen sich wieder am Ausgangspunkt eintreffen. „Sanji!“, rief Nami schon von Weitem und winkte ihm zu. „Was ist denn los?“, kam es im selben Moment von der anderen Seite, als Ruffy und Black Wing eintrafen. Und als Lysop und Chopper gleich darauf kamen, war ein heilloses Geplappere vom Zaun gebrochen, das der Schwarzhaarige zu beruhigen versuchte. Bereits nach ein paar Sekunden gab er auf. „Mach du das, Sanji. Die rauben mir noch den letzten Nerv.“ Grinsend sah Sanji ihn an und hob ruhig die Hand. Es war unfassbar, doch Falkenauge glaubte, in diesem Augenblick eine Welle der Ruhe von dem Blonden ausgehend zu spüren, die ihn erfasste und mit sich riss. Den anderen schien es nicht anders zu gehen; mit einem Mal versiegte der Lärm und die Stille breitete sich zwischen ihnen aus. „Ich muss euch was zeigen.“, sagte er in diese Ruhe hinein. „Was denn?“, wollte Ruffy sofort neugierig wissen. Als der Blonde die Hand hob und der Stein sichtbar wurde, starrte ihn alle mit großen Augen an. „Das hier.“ „Wo hast du den gefunden?“, wollte Nami gleich wissen, kam näher und nahm das kleine Ding näher in Augenschein. „Er hat ihn im Meer gefunden. Einfach so.“, erklärte der Samurai. „Einfach so?“ Doch noch bevor Durain weiter erläutern konnte, unter welchen Umständen der Adlerstein gefunden worden war, unterbrach Sanji seinen Redefluss und machte einen Schritt auf seinen Käpt’n zu, um ihm den Stein zu geben. Doch Ruffy schüttlete nur den Kopf und hob die Hände. „Den behälst du.“, sagte er. „Warum?“ „Du hast ihn gefunden.“ Damit war für den Strohhut die Sache gegessen. Gemeinsam gingen sie nach oben in die große Halle, um zu besprechen, wie sie weiter fortfahren würden. Chopper hatte die Idee, sie könnten vielleicht einfach abwarten, der Stein würde sie vielleicht weiterführen, doch Robin hielt dagegen, dass sie vielleicht bis in alle Ewigkeiten hier sitzen und warten würden. Ihrer Meinung nach konnten sie auch weiterfahren, und sollte der Stein es sich anders überlegen und ihnen ein Zeichen geben, konnten sie diesem immer noch folgen. Ansonsten würde sie eher auf eine neue Karte als auf das kleine Ding vertrauen. „Die Idee ist gar nicht mal so schlecht.“, meinte Lysop und gesellte sich somit zu Robin. „Aber wo kriegen wir eine neue Karte her?“ „Vielleicht ist auf der Handzeichnung von Gol D. Roger noch ein Hinweis versteckt?“ Ruffy zog das zusammengefaltenen Blatt Papier hervor und breitete es auf dem Tisch aus. „Okay, insgesamt sind es also sieben Stück. Der Adler, der Tiger, der Haifisch, der Wolf, das Krokodil, der Jaguar und der Drache.“, zählte der Strohhutträger sie alle auf. „Den Adler haben wir.“ Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, bis Falkenauge plötzlich mit dem Finger auf den Adler tippte. „Fällt euch bei den Tieren nichts auf?“ Ratlos sahen sie die Sieben noch einmal genauer an, doch keiner wusste, worauf der Samurai hinaus wollte. Keiner, außer Sanji. „Sie sind in Gruppen eingeteilt.“, vermutete er. Durain nickte. „Der Hai und das Krokodil sind, größtenteils, schwimmende Lebewesen. Der Tiger und der Jaguar sind Raubkatzen. Der Wolf und der Adler sind an Land lebende Säugetiere, während der Drache eigentlich ein Fantasietier ist.“ „Oder“, meinte Sanji. „Man legt Hai und Krokodil, Tiger und Jaguar, Adler und Drache zusammen und den Wolf als Einzelgänger.“ „Da ist noch etwas.“, mischte sich nun auch Robin ein. „Der Fundort des ersten Steins.“ „Was soll damit sein?“, fragte Lysop, der nicht so recht verstand, worauf sie hinaus wollte. „Sieh dir die Tiere doch an- es wäre logischer gewesen, den Hai oder das Krokodil im Meer zu finden.“ „Das würde heißen...“, begann Ruffy. „Dass wir zum Beispiel den Wolf in einem Dschungel, den Hai in einem Gebirge finden können.“, schloss Robin. „Wäre schon krass. Gol D. Roger hat die Dinger so versteckt, dass sie nicht mehr an einem für sie logischen Ort zu finden sind, sondern an einem völlig unpassenden.“ „Aber ohne Karte hilft euch das Wissen nicht sehr weiter.“, bemerkte Falkenauge. „Vielleicht hab ich da was für euch.“, sagte Black Wing und stand auf, um kurz darauf mit einem Stapel Blätter wieder zu erscheinen. Als er sie mitten auf dem Tisch plazierte jauchzte Nami vor Freude auf. „Lauter Karten!“ „Ja.“, stimmte er ihr zu. „In all den Jahren, in denen meine Männer und ich jetzt schon auf der See unterwegs sind, haben wir einiges ansammeln können. Vielleicht ist da etwas dabei, das euch weiterhelfen kann.“ Jeder der Strohhutbande nahm ein paar Karten zur Hand und durchstöberte sie, jedoch ohne jeglichen Erfolg. „Wie sollen wir etwas finden, wenn wir nicht wissen, wonach wir suchen müssen?“, wollte der Blondschopf wissen. „Na ja, bei dieser Insel hat uns die Handzeichnung geholfen.“ „Und wie?“ „Die Karte war dabei gelegen.“ „Na toll!“, schnaubte Sanji. „Das hilft uns keinen Schritt weiter! „Vielleicht doch.“, meinte der Schwarzhaarige plötzlich, zog die Handzeichnung zu sich und deutete auf den Adlerstein. „Seht euch das mal an.“ Robin zog das Blatt Papier zu sich und deutete auf die dunklen Umrisse, die hinter dem Adlerstein abgebildet waren. „Eine Insel.“, sagte sie. „Das sind die Umrisse einer Insel- der Insel, auf der wir uns gerade befinden.“ „Das heißt...“ „Wir müssen alle Karten vergleichen, ja.“, schloss die Kämpferin. „Na super...“, stöhnte Ruffy. „Das kann ja ewig dauern!“ „Wir können uns ja abwechseln.“, schlug Nami vor. „Robin und ich fangen an, dann machen Falklenauge und Sanji weiter, anschließend Chopper und Lysop und wenn wir immer noch nichts gewfunden haben, dann noch du, Riffy. Irgendeiner wird doch hoffentlich etwas finden!“ Der Käpt’n der Strohhutbande war sofort einverstanden. Irgendjemand würde schon etwas finden, dessen war auch er sich sicher. Und wenn es jemand der anderen war, bevor er mit dem Suchen dran war, umso besser. Er hatte nämlich keinen Bock, sich stundenlang die Augen auszustarren. „Dann sollten wir jetzt etwas essen!“, verkündete er. „Bei soviel Arbeit wird ich immer gleich hungrig!“ „DU HAST DOCH NOCH GAR NICHTS GEMACHT!“, schrie die Strohhutbande wie aus einem Mund. Ruffy grinste unschuldig. „Trotzdem...“ Da konnte selbst Sanji sich nicht mehr beherrschen und brach in Lachen aus. „Ich glaube, dann wird ich mich mal um dein Wohl kümmern, Käpt’ n! Wird ja auch wieder mal Zeit, dass ich das übernehm!“ Durain Falkenauge stand daneben und lächelte zufrieden. Ja, jetzt würde es anders werden. Sanji hatte endlich etwas für sich beschlossen, was ihm gut tun würde- er wollte so glücklich wie nur irgendwie möglich werden. Weil er weitermachen wollte. Vielleicht ist er endlich über den Berg, dachte der Samurai. Wenn er es bloß besser gewusst hätte... So aber verschwand der Blonde mit Dyron, dem Koch der Black Wing Piratenbande, in der Küche des Hauptquartiers und ging seiner eigentlichen Lieblingsbeschäftigung nach- neben dem eigentlichen Frauen- Anschwärmen und ständigen Prügeln- und kochte für sie alle. Nach dem Essen verschwand der Blondschopf auch gleich wieder mit dem Koch in der Küche, um das Geschirr abzuwaschen. Chopper und Lysop wollten noch ein paar Dinge erledigen- Chopper hatte den Arzt der Crew getroffen, der ihm ein paar interessante Kräuter geben wollte, und der Lügenbaron wollte noch ein paar geschichten unter seine Zuhörer bringen- und Ruffy ging mit Black Wing in dessen Arbeitszimmer. Dessen Frau und seine Tochter waren in ihr Zimmer verschwunden, sodass nur noch Falkenauge, die junge Navigatorin und Robin an dem großen Tisch saßen. Nami stand plötzlich auf, ließ sich seufzend neben ihn auf den frei gewordenen Stuhl sinken und sah ihn unentwegt an. Als er ihren Blick nicht länger aushielt, sah er endlich zu ihr rüber. „Ist etwas, Nami?“ „Wie lange bleibst du?“ „He- ihr habt mich gerufen! Aber vermutlich werde ich Morgen gegen Mittag aufbrechen- ich hab ja auch noch einiges zu tun.“ „Zum Beispiel?“, wollte sie genauer wissen. „Zum Beispiel hat mich euer blonder Koch dazu verdonnert, auf eine Gruppe junger Kämpfer aufzupassen- damit wir Zoros Traum vollenden können.“ Langsam nickte sie, sie wusste, was er meinte, Sanji hatte ihr ein wenig davon erzählt, als Robin ebenfalls zu ihnen stieß. „Wir hatten gehofft, du bliebest länger.“, gestand die junge Kämpferin. „Ja.“, sagte Nami. „Warum?“, wollte er von ihnen wissen. „Sanji geht es besser, das habt ihr selbst gesehen.“ „Ihm geht es besser.“ „Aber nur wegen dir.“ Verwundert sah er die beiden Frauen an. Wegen ihm...? Das glaubte er nicht. „Wieso sollte er...?“ „Seit du hier bist, konnte Sanji endlich wieder einmal schlafen. Er ist ruhiger, ausgeglichener, fröhlicher. Wir wissen, dass es ihm immer noch mies geht- so schnell wird das auch nicht besser werden. Aber... wenn du da bist, ist es wenigstens weniger schlimm.“ Stumm sah er sie an. So hatte er das noch nicht gesehen... Aber sie hatten vermutlich recht. Sanji würde vielleicht wieder austicken, er würde es vielleicht gar nicht alleine schaffen und wie es schien war er der Einzige, den er wenigstens ein Stück weit an sich ran ließ. „Ihr meint also...“, begann er, als Robin ihn leise unterbrach. „Ja. Bitte bleib hier.“ „Für Sanji.“ Und für uns, sagte ihr Blick. Wir schaffen es nicht allein. Er seufzte auf. „Na gut. Auf ein paar Tage kommt es auch nicht drauf an.“ „Danke!“, riefen sie aus, fielen ihm kurz um den Hals um dann Richtung Tür zu laufen. „Das vergessen wir dir nie!“ Winkend verschwanden die beiden nach draußen. Gott, Durain. Hoffentlich bringst du dich nicht noch in Teufels Küche. Und Sanji auch. Seufzend erhob er sich, ging zu einem der Fenster und starrte hinaus. An sich war die Idee der beiden Crewmitglieder gar nicht so falsch- genauso wenig wie ihre Sorgen. Sanji war im Moment angeschlagen, und keiner von ihnen konnte sagen, wann er den Tod des Schwertkämpfers überwunden haben würde. Vielleicht niemals, das konnte man nicht wissen. Er konnte nur für den Blonden hoffen, dass er es irgendwann schaffte. Bevor ihn die Trauer und Sehnsucht nach Zoro innerlich auffraß. „Und? Wann fährst du?“ Durain lächelte in sich hinein. „Wann soll ich denn fahren, Sanji?“ Der Blonde kam näher. „Ich weiß nicht. Wann du Lust hast.“ „Gut.“ „Also?“ „Wenn ich Lust habe, wieder zu fahren, dann sag ich’ s dir.“ Er nickte. Mit mehr hatte er eigentlich auch nicht gerechnet. Der Samurai war schweigsam, seine Nähe war angenehm- wenn man ihn nicht gerade zum Feind hatte und er einem den Kopf von den Schultern trennen wollte- aber an sich kannte er ihn kaum. Vielleicht sollte er das mal ändern... Schließlich würde er jetzt öfter mit Durain zusammen arbeiten. Bevor er aber den Mund öffnen konnte, entnahm ihm der Samurai das Wort. „Müde?“ Überrascht sah der Blonde ihn an, ehe er lachte. „Schon.“ „Dann solltest du schlafen.“ Und ohne ein einziges weiteres Wort drehten sie sich um, verließen den Raum und steuerten Sanjis Zimmer an. „Wo wirst du’ s dir eigentlich bequem machen?“, fragte der Koch. „Wenn’ s dir nichts ausmacht, könnte ich ja vielleicht bei dir im Zimmer schlafen. Schließlich... ist es ja ein Doppelbettzimmer.“ Ein leichtes Rot huschte über Sanjis Züge, doch der Schwarzhaarige reagierte nicht darauf. Doppelbettzimmer... ja, da wurden auch bei ihm sehr eigene Gedanken wach. „Kannst du machen.“, gab der Koch schließlich zurück. „Ich hab damit kein Problem.“ „Dann ist ja gut.“ Hoffe ich, dachte der Samurai. Sonst... sitzen wir schneller bei Lucifer vor, als es uns lieb ist. Sanji saß auf seinem eigenen Bett und versuchte, nicht allzu sehr daran zu denken, dass er jetzt schlafen wollte. Die Augen schließen und ins Reich der Träume abtauchen... In Träume, die er nicht sehen wollte. „Keine Sorge.“, meinte plötzlich der Schwarzhaarige und setzte sich zu ihm auf sein Bett. „Jetzt dauert es vielleicht noch ein wenig, aber irgendwann wirst du dich einfach wieder umlegen und schlafen können.“ Und wie schon zuvor legte er eine Hand in Sanjis Rücken, die andere auf seine Augen und erzählte ihm von einem fernen Ort; mit weißen Stränden, grünen Palmen und dem glitzernden blauen Meer vor den Augen. Kurz darauf war der Blonde eingeschlafen. Durain stand auf, lächelnd, und legte sich selbst aufs Ohr. Seit er die Nachricht erhalten hatte, dass es Sanji verdammt beschissen ging, hatte er kein Auge zugetan. Das wollte er jetzt nachholen. Wie bereits der Blondschopf schlief auch er nach ein paar Minuten ein und fand sich in seiner eigenen Traumwelt wieder. Wo alles noch seine Ordnung hatte... Unterdessen waren Nami und Robin zu Ruffy und Black Wing gestoßen, in den Händen mehrere Karten und die Handzeichnung von Gol D. Roger. „Ich glaube, wir haben hier etwas gefunden.“, sagte die Navigatorin, legte den Stapel Papier auf den Arbeitstisch de Piraten und breitete eine der Karten vor ihnen aus. „Hier.“, sagte Robin und deutete auf die Silhouette einer Insel hinter dem Jaguar- Stein. „Das sieht nach Long Island aus.“ „Cool!“, grinste Ruffy. „Dann können wir den nächsten Stein holen!“ „Mach mal langsam, Käpt’ n.“, unterbrach Nami den Freudentanz. „Erst einmal müssen wir feststellen, wo die Insel liegt.“ „Wir dachten, dass du uns da vielleicht weiter helfen kannst?“, wandte sich Robin an Black Wing. Doch dieser schüttelte den Kopf. „Wie gesagt, wir haben die Karten von unseren Abenteuern mitgebracht, aber keine Lockports dazu.“ „Dann müssen wir eben herausfinden, wo das ist. Irgendwo im südlichen Teil, nehme ich an.“ „Wieso?“, fragte der Strohhut unwissend. „Ganz einfach. Palmen, Strand, warme Winde- keinerlei Schnee oder Kälte. Kapiert? Damit können wir das Gebit schon ein bisschen eingrenzen. Und da wir diese Insel bisher noch nicht gesehen haben, könnten wir alle Teile der Grandline, die wir bereits besegelt haben, ausschließen. Da sollte sich doch was draus machen lassen.“ „Klasse! Dann lasst uns weiter fahren!“ Kopfschüttelnd rollte Nami die Karte zusammen. „Können wir die hier behalten?“ „Ihr könnt sie gerne alle haben. Sie waren nur kleine Mitbringsel, nichts von Bedeutung für mich.“, gestattete der Pirat und lächelte sie an. „Dann wollt ihr jetzt also weiter.“ „Ja.“ „Ich ruf Dyron, er soll euch Proviant mitgeben.“ „Dankeschön!“, bedankte sich Nami, lächelte und verschwand mit Robin aus dem Zimmer. „Wir sollten Sanji und Falkenauge Bescheid sagen.“ „Mach du das. Ich geh schonmal die Karten einpacken!“ Nico Robin gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange, ehe sie sich auf den Weg zu Sanjis Zimmer machte. Die beiden würden wohl quatschen, dachte sie. Und dementsprechend in Sanjis Zimmer setzen. Leise klopfte sie an. Keine Reaktion. Ob sie vielleicht doch nicht da waren? Als sie die Tür einen Spalt breit öffnete, erkannte sie den Samurai auf dem linken Bett. „He, Falkenauge!“, rief sie. Dieser schlug augenblicklich die Augen auf und stützte sich hoch. „Mh?“ „Wir fahren bald weiter! Sanji?“, Sie kam einen Schritt herein. Der Blonde saß bereits auf der Bettkante und rieb sich verschlafen die Augen. Wie versteinert blieb Robin stehen, starrte den Blondschopf mit großen Augen an. „Aber... was...“, stotterte sie, und als der Schwarzhaarige zu Sanji rüber sah, erging es ihm nicht anders. „Sani!“, rief er überrascht aus. „Was zum Henker... ist das?“ Der Blonde, der sich nur wunderte, warum ihn die beiden so irritiert anstarrten, legte den Kopf zur Seite. „Was soll was sein?“ „Na die Dinger da!“, sagte Durain und deutete hinter den Blondschopf. Als Sanji den Kopf wandte und hinter sich sah, blieb ihm die Spucke weg. „Was... was soll das?“, schrie er auf, sprang aus dem Bett und versuchte, sich davon zu befreien. „Hey!“ Durain war ebenfalls aufgestanden und kam zu ihm rüber, packte seine Arme und hielt ihn fest. Er war nicht minder verwundert als sein Freund, doch es half ihm wenig, wenn er jetzt abdrehte. „Was soll der Mist?“, fauchte der Blonde. „Ich weiß nicht...“, gestand Durain, hielt den anderen aber weiterhin fest. Robin kam einen Schritt auf sie zu, blieb neben Sanji stehen und streckte die Hand nach ihm aus. „Das... das ist phantastisch.“, hauchte sie. „Ach ja?“, fragte Sanji mürrisch. „Du kannst sie gerne haben!“ Wütend schlug er mit seinen Flügeln. Kapitel 65: Wiedersehen ----------------------- Titel: Go away... Kapitel: 65. Wiedersehen Pairing: wer wohl...^^ D. --- Kapitel 65 Noch immer lief der Blonde im Zimmer auf und ab, es rauschte. Durain und Robin saßen auf dem Bett und dem einzigen Stuhl im Zimmer und sahen ihn unsicher an, nicht wissend, was sie tun sollten. „Vielleicht liegt es an dem Stein.“, mutmaßte die Kämpferin. Für einen Augenblick blieb Sanji stehen, ehe er den Kopf schüttelte und weiter ging. „Selbst wenn! Wie werde ich die Dinger wieder los?“ „Das weiß ich doch auch nicht!“ Das ständige Auf und Ab machte den Samurai furchtbar nervös. Schließlich stand er auf, kam auf Sanji zu, packte ihn an den Schultern und drückte ihn auf sein Bett. „So. Jetzt beruhig dich erstmal.“ Erstaunt sah der Blondschopf ihn an. Klar, er hatte recht- wenn er jetzt abdrehte, half ihm das auch nicht weiter. Aber wieso zum Henker ausgerechnet er? Wenn er diesen dummen Stein doch bloß nie in die Hand genommen hätte! „Eigentlich...“, ließ sich Robin vernehmen. „Eigentlich sieht das ganz gut aus.“ Entgeistert starrte er sie an. „Gut? Gott, Robin! Ich hab Flügel!“, fauchte der sonst so smarte Koch. „Na und?“, gab sie zurück, zuckte mit den Schultern. „Nichts und. Ich will die Dinger wieder loswerden. Und zwar so schnell wie möglich.“ „Na dann... Ich geh Ruffy suchen. Er als dein Käpt’ n sollte es vielleicht wissen.“, verabschiedete sie sich und verschwand. „Und nun?“ „Was, und nun?“ „Himmel, Durain! Aus meinem Rücken sind Flügel gewachsen! So kann ich doch nicht rumlaufen!“ „Du könntest fliegen.“ Es gab einen dumpfen Knall, als Sanji ihn boxte. „Zu solchen Späßen bin ich absolut nicht aufgelegt!“, regte sich der Blondschopf auf. „Mal ganz ehrlich, Sanji.“, versuchte der Schwarzhaarige es noch einmal. „Robin hat Recht. Es sieht wirklich gut aus.“ „Klar doch.“ „Irgendwie erinnerst du an einen Engel. Nur eben mit braunen Flügeln.“ Kurz huschte in leichtes Rot über seine Wangen, dann hatte er sich auch schon wieder gefangen und schubste Durain leicht weg. „Trotzdem. Ich will die Dinger nicht!“ „Vielleicht solltest du dich aber an sie gewöhnen. Wer weiß, ob du die nochmal los wirst.“ „Danke für die aufmunternden Worte.“ „Bitte. Immer wieder gern.“ Sanji lachte auf. Und Durain lächelte. Er hatte es doch tatsächlich geschafft. Der Blonde dachte ausnahmsweise mal nicht an Zoro. Und er konnte lachen. Was wollte man mehr. Es klopfte leise. Als er herein rief, traten neben Ruffy noch Robin und Black Wing ein. Sie hatte sie gleich beide geholt. „Wow!“, reif Ruffy sofort aus, als er Sanji sah. „Wie cool!“ Er strahlte über das ganze Gesicht, so wie er damals gestrahlt hatte, als er Chopper und seine Fähigkeiten kennen gelernt hatte. Als er feststellte, wie mutiert der kleine Elch war. Und er selbst, Sanji, hatte Chopper geantwortet, als er ihn fragte, was Ruffy sei. „Ein Monster.“, flüsterte er leise. „Was?“, fragte Durain, doch er hatte es eigentlich verstanden. „Kannst du die Flügel frei bewegen?“, mischte sich Black Wing ein. „So wie ich?“ So wie ich... Eiskalt fuhr es ihm den Rücken herunter. So wie ich? Wenn er sie so einwandfrei selbst beherrschte, hieße das nicht, er hätte Zoro...? „Sanji?“ Die besorgte Stimme riss ihn halb aus seinen Gedanken. Als er die hand auf seiner Schulter spürte, wollte er sie nur wegschlagen, doch in seiner Wut und Verzweiflung spannten sich plötzlich seine Flügel und rissen den Samurai von den Füßen. Sanji sah ihn entsetzt an, wurde sich bewusst, was er getan hatte- er hatte Durain angegriffen! Aber nicht absichtlich- er hatte seine Flügel keineswegs unter Kontrolle! „Sanji!“, reif der Schwarzhaarige verwirrt. Er ahnte, was in dem Blonden vorging. Er wusste es sogar ziemlich genau. Und noch bevor er sich wieder aufgerappelt hatte, stürmte der Blondschopf schon an Robin vorbei aus dem Zimmer, den Flur entlang. Das Tor in den Innenhof stand offen. Mit wehender Mähne rannte er raus und- Flog im nächsten Moment hoch. Er hatte es gar nicht gewollt. Er dachte gar nichts mehr. Er hatte nur noch einen einzogen Gedanken, sah nur noch ein einziges Bild vor seinen Augen. Ich bin ein Monster. Ein verdammtes Monster.... und ich habe genau solche Dinger auf dem Rücken, die Zoro getötet haben. Die grünen Augen, vor Erstaunen weit aufgerissen, und dann fiel er nach hinten. Kippte hinten über und stürzte ab. Sanji bemerkte es gar nicht. Er spürte gar nicht, dass er flog. Erst, als er plötzlich zurück gerissen wurde, wurde ihm diese Tatsache bewusst. „Mensch, Junge! Komm mal wieder runter!“, fuhr Black Wing ihn an, während er ihn festhielt. „Das kommt von dem Stein, glaub mir. Wir kriegen deine Flügel wieder weg.“ Langsam hob der Blonde den Kopf. Der Pirat erschreckte, als er den Ausdruck in seinen Augen sah. Eine tiefe Leere, die sich allem Anschein nach nicht füllen lassen wollte. Und eine rasch verschwindende Kraft... Schnell packte er den Blonden fest, doch bereits zu spät; mit den riesigen Flügeln konnte Black Wing ihn nicht in der Luft halten. Seine Lider flatterten, sein Atem wurde flach. Langsam sank sein Kopf, der Schlag seiner Flügel wurde schwächer. Sanji sank herab. „Ruffy!“, schrie Black Wing auf. „Fang ihn auf!“ Der Strohhut begriff gar nicht, was der Fliegende ihm zurief. Doch Durain sah es. Und rannte los. Vor ihm fiel Sanji. Er fiel wie ein Engel, der aus dem Himmel verstoßen wurde- eigentlich war er das auch. Nie wieder glücklich, nie wieder Himmel. Kurz, bevor er aufprallte, erreichte der Samurai ihn und fing ihn auf. Die anderen kamen erschrocken zu ihnen gerannt. „Oh mein Gott! Sanji!“, stieß Nami aus, die mittlerweile zu ihnen gestoßen war. „Was ist passiert?“, fragte Ruffy und kam keuchend neben ihnen zum Stehen. „Ich weiß nicht.“, gab Durain zu. „Er... er fiel einfach.“ „Seht doch.“, sagte Robin leise und deutete mit dem Kopf auf Sanji. Erstaunt beobachteten sie, wie sich seine Flügel auflösten- nach und nach, Stück für Stück zerfielen sie in abertausende Federn, die vom Wind davon getragen wurden. Bis der Blonde wieder so dalag, wie sie ihn kannten. Ganz ohne Flügel. „Der Stein.“, vermutete Black Wing, als er neben ihnen landete. Seine Flügel verschwanden ebenso augenblicklich. „Es liegt an dem Stein. Er verleiht ihm die Flügel. Und die Kraft. Aber...“ „Was, aber?“, fragte Durain. Der Pirat sah den Bewusstlosen lange Zeit schweigend an. Was, wenn seine Vermutung stimmte? Dann war Sanji in Gefahr. Er konnte das, was mit ihm passierte, noch nicht kontrollieren- und wenn er Recht hatte, dann konnte es ihn kontrollieren. „Der Stein ist... etwas ungewöhnlich, Einerseits gibt er dem besitzer die Kraft des jeweiligen Tieres. Andererseits... bezieht er selbst die Kraft seines Wirts, wenn dieser nicht stärker ist als er. Wenn Sanji ihn kontrollieren kann, wird er keinerlei Probleme haben. Wenn nicht...“ Er ließ das Ende offen. „Woher weißt du das?“, fragte Nami. „Ich habe von den Steinen gehört, sie bisher aber für ein Märchen gehalten.“ Durain war es egal. Und wenn der Stein von Sanjis Kraft zehrte, würde er ihm den Stein wegnehmen. Als hätte der Pirat seine Gedanken gelesen, schüttelte er den Kopf. „Wenn der Stein einmal einen Besitzer hat, bleibt er solange bei ihm, bis dieser von dieser Welt scheidet.“ Nickend hob der Samurai den Blonden hoch, stand auf und lief zurück in Richtung Hauptquartier. Zuerst wollten ihn die anderen zurück halten, ihn ansprechen, doch sie alle spürten in diesem Moment, dass es nicht gut gewesen wäre. Sie blieben deshalb stumm und kamen ihm in einigem Abstand nach. Oben im Hauptquartier angelangt, traf er auf Chopper, der mit Lysop im Hof eine Runde Schach gegen zwei Priaten von der Black Wing Bande spielten. Als der Arzt den bewusstlosen Blondschopf sah, sprang er auf, stieß versehentlich das Spielbrett um, störte sich daran aber nicht weiter und kam auf sie zu. „Was ist los?“, fragte er den Schwarzhaarigen, der nur traurig lächelte und an ihm vorbei ging. „Der Stein.“, antwortete statt dessen Robin. „Sanjis Adlerstein. Er hat ihm Kräfte geliehen- und von den seinen gezehrt. Anscheinend zuviel.“ Besorgt lief der kleine Elch dem Samurai nach. Er hatte keine Ahnung, was den Stein betraf, doch er wollte sehen, ob er wenigstens irgendetwas für den Koch tun konnte. In Sanjis Zimmer fand er sie schließlich. Durain legte ihn gerade auf sein Bett, zog die Decke ein Stück weiter nach oben, sodass sie Sanjis Brust noch zur Hälfte bedeckte, und ließ sich dann seufzend auf den Bettrand sinken. „Warum immer er?“, flüsterte er leise, als er den kleinen Elch bemerkte. „Er hat doch keinem was getan. Erst das ständige Hin und Her, dann Zoros Tod... und nun das.“ „Gegen das Letztere werde ich etwas unternehmen können.“, sagte der mittlerweile zum Elch- Menschen mutierte Arzt. „Hoffe ich.“ „Da kannst du ihm nicht helfen. Sanji muss alleine damit fertig werde.“ Kurz gab er wieder, was Black Wing über den Stein gesagt hatte. Chopper nickte betroffen. „Nein, du hast Recht. Da bin ich machtlos.“ „Ja.“ „Ich... geh dann mal wieder.“ „In Ordnung.“ Es klickte, und der kleine Elch war evrschwunden. Durain seufzte leise, lachte auf und schüttelte traurig den Kopf. „Wie kann man nur so ein Pech haben?“, fragte er den Bewusstlosen. „Ist das der Ausgleich für dein vergangenes Glück?“ Er wollte daran nicht glauben. Es war an sich auch völlig unlogisch. Doch ein kleiner Rest Zweifel blieb. Was, wenn es wirklich ein Gleichgewicht gab, das immer und immer wieder zurecht gerückt werden musste? Ein wwenig Glück bedeutete im Nachzug auch ein wenig Pech? „Hoffentlich nicht.“ Müde stand er auf und verließ das Zimmer. Er hatte Hunger, und dem Blonden würde es vermutlich nicht anders gehen, wenn er aufwachte. Kraft zehren... wenn dieses kleine Mistding wirklich Sanjis gesamte Kraft ausgezehrt hatte- solange, bis dieser bewusstlos wurde- dann würde das bedeuten, dass Sanji schon angeschlagen war. Kein Wunder; wenig Essen, wenig Schlaf und viel zu viele Sorgen warne nicht unbedingt das Erfolgsrezept für einen starken Körper. Er musste sich stärken, damit er den Stein unter seine Kontrolle bekam. Vielleicht kann ich ihm also doch helfen, dachte der Samurai. Ihm dieses Ding vielleicht nicht abnehmen- aber wenigstens dafür sorgen, dass er es kontrollieren kann. Als er an der Halle vorbeikam, sah er aus dem Augenwinkel Ruffy, der mit gesenktem Kopf am Tisch saß. Abrupt blieb er stehen, klopfte und kam herein. Der Käpt’ n hob den Blick und sah ihn kurz an, ehe er traurig lächelte. „Hi.“ „Machst du dir Sorgen?“ „Auch.“, sagte der Strohhut. „Und was noch?“, wollte Durain von ihm wissen. Als Ruffy nicht antwortete, nur weiter auf den Tisch starrte, ahnte der Samurai, was los war. „Du machst dir Vorwürfe.“ Verblüfft sah der Angesprochene auf, ehe er lächelte und nickte. „Ich hätte ihm den Stein abnehmen sollen, als er ihn gefunden hat. Dann hätte es ihn nicht getroffen.“ „Das ist Quatsch, und das weißt du auch. Erstens würde es dann dir so gehen wie jetzt ihm, und zweitens hättest du ihm das Ding gar nicht wegnehmen können. Hast doch gehört, was Black Wing sagte.“ Da musste er ihm zustimmen. An sich hatte er keine andere Möglichkeit mehr gehabt. Aber... er hatte ihn auf die Suche geschickt. Auf die Suche nach einem Ding, von dem er selbst nicht wusste, was es bewirkte. Er war selbst schuld, dass es so gekommen war. „Jetzt hör auf, dir den Kopf zu zerbrechen. Das hilft ihm auch nicht weiter.“ „Du hast ja Recht.“, seufzte der Strohhut auf. „Aber was ist, wenn er den Stein nicht unter seine Kontrolle bringt? Sanji ist stark- der stärkste Kick- Fighter, den ich kenne. Aber reicht es aus, um dieses... Ding zu beherrschen?“ „Ich weiß es nicht.“, antwortete Durain wahrheitsgemäß. „Aber wir sollten zusehen, dass wir ihn unterstützen so gut es eben geht.“ Ruffy nickte, lächelte ihn wieder von der Seite her an und meinte dann: „Ich such mir jetzt was zu essen. Du auch?“ „Immer doch.“ Nach einem ausgedehnten Spaziergang über den Strand blieb er an einer Palme stehen. Sie kam ihm irgendwie bekannt vor; der Stamm war gebogen, sodass er parallel zum Boden stand. Mit einer bedächtigen Bewegung setzte er sich auf den Stamm, schwang ein bein auf die andere Seite und lehnte sich zurück, bis sein Kopf die raue Rinde berührte. Ja, die Palme sah ganz ähnlich aus wie die auf Longingland. Dort war er gewesen. Vor ein paar Monaten, als Ruffy mal wieder nicht auf sie hatte hören wollen und sie in ein ziemlich wüstes Abenteuer reingeritten hatte. Damals hatten sie noch nicht gewusst, dass ihnen nur noch eine halbe Stunde blieb, bis die konkurrierende Piratenbande aufkreuzen und sie sie niederschlagen würden. Er hatte am Strand gelegen, während sein Kamerad auf dem Baumstamm gelegen und in den sich langsam rot verfärbenden Himmel gestarrt hatte. „Und?“ „Was heißt hier und?“, hatte er gefragt. „Was meinst du? Sollen wir vielleicht mal wieder auf Silver Island?“ Er war rot angelaufen. Silver Island... Da wurden ein paar nette Erinnerungen wach. „Was werden wir denn so rot?“ Doch statt darauf zu reagieren, hatte er auf die erste Frage nur genickt. „Klar. Können wir gerne machen. Wenn das alles hier endlich vorbei ist.“ Verträumt öffnete er die Augen und sah in den blauen Himmel. „Ja.“, flüsterte er. „Lass uns wieder auf Silver Island fahren.“ „Gerne.“, hörte er plötzlich eine ihm sehr vertraute Stimme. Erschrocken fuhr er hoch, wirbelte ihn die Richtung, aus der die Stimme kam, und erstarrte für einen Moment zur Salzsäule. Dort stand er. In Fleisch und Blut. Das Haar wurde vom Wind leicht aufgewirbelt, seine Augen blitzten freundlich in der Sonne. „Zoro...“, flüsterte er halb erstickt. „ZORO!“ Mit einem Satz sprang er von dem Stamm, rannte über den lockeren Sand auf ihn zu. Mit weit ausgebreiteten Armen rannte er auf ihn zu, verlor seine offenen Schuhe und prallte gegen Zoro. Die Arme um ihn schlingend, hielt er ihn so fest er konnte. „Zoro...“, sagte er immer und immer wieder. Er konnte es gar nicht fassen. Er hielt ihn in den Armen, einfach so. Dabei hatte er geglaubt, ihn nie wieder zu sehen! Und der Schwertkämpfer streichelte über seinen Rücken, fuhr durch sein blondes Haar und flüsterte ihm tausendmals ins Ohr. „Ich liebe dich, Sanji. Ich liebe dich sosehr!“ Minutenlang hielten sie sich fest, aus Angst, sie wären wieder alleine, wenn sie sich losließen. Als der Schwertkämpfer ihn dann leicht zurück schob, um eine Hand unter sein Kinn zu schieben, seinen Kopf leicht zu heben und den Blonden vorsichtig zu küssen, glaubte Sanji, er würde träumen. Es war einfach zu wundervoll, um wahr sein zu können. Doch er spürte ihn, spürte seine Lippen, roch ihn, könnte seine Hände fühlen, der Herzschlag, der sich gegen seine Brust drängte. Es verging lange Zeit, bis sie es schließlich schafften, sich voneinander zu lösen und nun eng umschlungen nebeneinander den Strand entlang zu spazieren. Der Himmel verfärbte sich langsam dunkel, doch es kümmerte sie nicht. Sie hatten sich, und mehr brauchten die auch nicht. „Du hast den Stein gefunden, nicht?“, fragte Zoro ihn irgendwann. „Ja.“ „Das ist gut. Du musst ihn jetzt unter deine Kontrolle bringen.“ „Ich weiß nicht, ob ich das schaffe.“, gestand Sanji. „Du schaffst das, keine Sorge. Ich möchte dir etwas verraten, Sanji. Ich möchte dir zeigen, wie du ganz einfach das kleine Ding beherrschen kannst.“ Leise redete Zoro weiter. Der Blonde hörte zu. Er hörte alles, merkte sich alles und nickte. Dann blieb Zoro stehen. „Ich muss jetzt gehen.“ „Schon?“, fragte er enttäuscht. „Ja, leider. Und du solltest zusehen, dass du den Adler bändigst. Hier...“ Zoro kam wieder einen Schritt näher auf ihn zu, legte seine Hände in die blonde Mähne und zog ihn zu sich. Als sich ihre Lippen berührten, spürte er eine gewaltige Welle über sich hinweg strömen. Es war wie... eine Flut aus Kraft, die ihn überwältigte, ihn auftankte, ihm Energie spendete. Als sich der Schwertkämpfer wieder vorsichtig von ihm löste, keuchte er leise erschrocken auf. „Was war das?“, fragte er ihn, sah in die gold- grünen Augen. „Ein kleines Geschenk von mir an dich.“, sagte er und grinste- so typisch wie eh und je. „Danke.“, lächelte er jetzt. „Pass gut auf dich auf, Kleiner. Und den Teil, den du nicht aufpasst, passe ich dann auf dich auf.“ Noch ein letztes Mal streckte sich der Blonde, gerade so weit, dass er Zoros Lippen vorsichtig küssen konnte. Der Schwertkämpfer schloss genießerisch die Augen, zog den Blondschopf ein wenig näher und flüsterte noch einmal ein ‚Ich liebe dich’. „Bye, Zoro. Ich liebe dich auch.“ Dann wachte er auf. Zeitgleich kamen Ruffy und Durain wieder zurück in die Halle. Sie waren bei dem Koch gewesen und hatten sich verpflegen lassen, ehe sie sich wieder hier her zurück verzogen hatten. Sie wollten reden, wie es weitergehen sollte. „Vielleicht sollten wir solange hier bleiben, bis wir wissen, wie Sanji es schaffen kann.“ „Das wäre eine Idee.“, stimmte Durain hinzu. „Du bleibst jetzt bei uns, oder?“ „Bei euch?“ „Na ja, ich mein, wenn’ s meinem Vize dann besser geht, wenn du da bist, wär ich dafür, dass du bei uns bleibst.“ Überrascht hob der Samurai die Augenbraue. „Gerne.“, sagte er schließlich. „Wenn es euch keine Umstände macht.“ „Nö.“, grinste Ruffy. Doch in seinem Grinsen lag etwas Trauriges. Er machte sich immer noch Vorwürfe. „Keine Sorge, Ruffy. Dein Vize kriegt das schon gebacken.“ „Ich hoffe es.“, seufzte er auf und fuhr sich durch sein Haar. „Ich hoffe es wirklich.“ „Klar doch. Irgendwann... hat er das Ding im Griff. Und dann wird er stärker und besser sein als je zuvor. Glaub mir.“ „Mach ich doch. Aber ich mach mir eben immer noch Sorgen. Nach dem, was mit Zoro passiert ist...“ „Dafür konnte keiner was.“ „Schon klar. Und trotzdem denke ich ab und an, ich hätte es verhindern können.“ Es knackte, als die Tür aufschwang. Sie sahen beide gleichzeitig auf und erkannten, wie er locker herein kam. „Hallo, Leutz. Ich hab Hunger.“ „Sanji!“, rief Ruffy überrascht aus. „Wie geht’s dir?“ „Mir geht’s gut. Mir ging es nie besser.“ Kapitel 66: Holzperlen ---------------------- Titel: Go away... Kapitel: 66. Holzperlen Pairing: ^^ S x Z Disclaimer: No Money no Cry... *seufz*^^ Kapitel 66 Sie hatten nicht schlecht gestaunt, als der Blonde in die Halle getreten war. Keine Anzeichen von Schwäche, die Adlerflügel verschwunden, und lächelnd. Ruffy hatte nur gelacht und sich dann verabschiedet- er wollte die anderen zusammen rufen, schließlich sollten sie entgültig klären, wie es mit ihnen weitergehen wollte. Sanji hatte sich zu Durain gesetzt. Während er aß, sah der Schwarzhaarige ihn immer noch misstrauisch an. Sanji, dem diese Blicke keineswegs entgingen, grinste ihn an. „Was ist los?“ „Dir geht es wirklich wieder gut?“ „Klar!“ „Das sah vorhin aber etwas anders aus.“ Sofort verschwand der fröhliche Ausdruck auf seinem Gesicht. Er wusste nicht, was passiert war; er hatte Flügel gehabt, ja. Und er hatte sie genutzt- erst, um Durain anzugreifen, dann um fort zu fliegen. Das Nächste, an was er sich im Reich der Wachen erinnern konnte, war, wie er aufwachte. „Ich weiß nicht, was vorhin war. Ich weiß nur, dass es mir jetzt gut geht- besser als in den letzten Tagen.“, sagte er schließlich. „Du bist abgekippt.“, sagte Durain. „Wegen dem Stein. Weißt du, dieser Stein nimmt deine Kraft.“ „Deshalb muss ich stärker werden.“, erwiederte der Blonde, mehr zu sich als seinem Sitznachbarn. „Was meinst du?“ Der Blondschopf sah auf. „Ich weiß endlich, warum ich stärker werden soll. Damit ich den Adler bändigen kann.“ „Häh? Wer hat dir das gesagt?“ „Ein Freund.“, gab er nur schlicht zurück. „Ein Freund. Du bist doch gerade erst aufgewacht!“, widersprach der Samurai. „Das macht nichts. Ich muss jetzt stärker werden.“ „Vielleicht mit mehr Training?“ „Wäre eine Möglichkeit.“ Er erinnerte sich an das zurück, was Zoro ihm in seinem Traum gesagt hatte- sofern das ein Traum gewesen war. Denn er war anders als sonst. Zoro sagte, er müsse stärker werden, koste es, was es wolle. Mehr Training, genügend Essen, mehr Schlaf. Und dann... „Kann ich gegen dich kämpfen?“ „Gegen mich?“, fragte Durain überrascht. „Warum das denn?“ „Ganz einfach. Du bist stärker als ich, schätze ich.“ „Schon.“, räumte der Schwarzhaarige ein. „Also. Wenn ich mit dir trainiere, kann ich vielleicht annähernd so stark werden wie du. Und das würde mir vermutlich schon reichen.“ Das ergab Sinn. Und je schneller sie anfingen, uimso besser. Doch noch bevor er den Vorschlag unterbreiten konnte, jetzt gleich mit dem Training anzufangen, ging die Tür auf und die gesamte Strohhutbande inklusive Black Wing und seiner Familie kamen herein. „Ah, hier seid ihr!“, meinte Robin. „Yo.“, gab Sanji zurück. „Dann sind ja alle da.“, stellte Ruffy fest, als sie alle saßen. „Also fangen wir an.“ „Der erste Stein ist gefunden.“, stellte Nami in den Raum. „Eine Karte für den nächsten Stein haben wir auch gefunden.“, fügte Robin hinzu. „Und mir geht’s gut.“, schloss Sanji. „Dann können wir also weiter?“, fragte Chopper. „An sich schon.“ „Okay. Lysop, du kümmerst dich um die Lamb. Sieh zu, dass alles fertig ist. Nami, du siehst dir nochmal die Karten an, vielleicht fällt dir doch noch irgendetwas auf. Chopper, wenn du noch Heilpflanzen brauchst, jetzt ist die letzte Chance. Robin, sieh doch mal bitte nach, ob du vielleicht noch etwas Essbares für uns zum Mitnehmen findest. Und Sanji- was macht eigentlich unser Proviant? Wenn der leer ist, solltest du vielleicht sehen, dass du ihn wieder auffüllst.“, kommandierte der Käpt’ n. „Aye, aye, Käpt’ n!“, erscholl es wie aus einem Mund. Dann verteilten sie sich, gingen ihren zugewiesenen Tätigkeiten nach. Durain hatte an sich ja nichts zu tun und sammelte deshalb die paar Sachen ein, die er sich mitgenommen hatte. Jetzt fährst du also mit der Strohhutbande auf der Lamb, dachte er. Ist das jetzt eine Steigerung? Inwieweit? Du bist ein einsamer Wolf, Durain. Dich hat es nie lange bei Menschen gehalten. Wieso also sollte das jetzt anders sein? „Wenn ich das nur wüsste.“, seufzte er, als sein Blick auf den Stein fiel. Sanjis Stein. Er hatte ihn auf dem kleinen Nachttisch liegen gelassen. Ob er...? Ohne lange zu überlegen, ging er auf den Tisch zu und streckte langsam die Hand aus. Würde er einen Schlag bekommen, wenn er das Ding berührte? Oder würde doch er der neue Besitzer? Oder, woran er aber eigentlich gar nicht denken würde, würde der Adler erwachen- und zwar in Sanji? Vorsichtig berührte er das kalte Sechseck mit den Fingerspitzen. Nichts. Auch als er den Stein in die Hand nahm passierte nichts. Also konnte er ihn doch einstecken? Langsam ließ er ihn in seine Hosentasche gleiten und wartete ab. Nichts. „Perfekt!“, grinste er. Dann packte er weiter ein. Zeitgleich spazierte Sanji den Flur entlang in Richtung seines Zimmers. Dank Dyron hatten sie eine bis ins letzte Eckchen vollgestopfte Vorratskammer, aus der sie vermutlich nicht nur die nächsten Wochen, sondern eher schon die nächsten Monate zehren konnten- vorrausgesetzt, Ruffy bekam das Vorhängeschloss, das der Blonde angebracht hatte, nicht auf. Aufbrechen würde er es nicht, weil Sanji es sonst sofort bemerken würde. Also galt es zu hoffen, dass der Käpt’ n es nicht schaffen würde. Er klopfte nicht, sondern trat einfach ein. Durain sah kurz auf, grinste ihn an und packte weiter. Der Blonde grinste zurück, ehe er sich selbst zu seinen Sachen begab und sie in seiner Tasche verstaute. Kaum, dass er fertig war, drehte er sich um und sah Durain lange an. „Es bringt nichts. Aber danke.“, sagte er und streckte die Hand aus. Unsicher wandte sich der Angesprochene ihm zu. „Was meinst du?“ „Der Stein. Gib ihn mir wieder zurück.“ „Wieso sollte ich ihn haben? Wir wissen doch beide, dass er sich einen Besitzer gesucht hat.“ „Ich weiß auch nicht, warum du ihn genommen hast.“, gab der Blondschopf leise zurück und kam einen Schritt näher. „Danke. Aber ich muss allein damit fertig werden.“ Im nächsten Moment zog er den Adlerstein aus Durains Tasche. Verblüfft sah dieser ihm in die Augen- wieso hatte er ihn nicht aufgehalten? Wieso hatte er nicht gespürt, dass Sanji seine Hand in seine Tasche hatte gleiten lassen? „Der Stein will wieder zu mir.“, sagte er ruhig. „Er wird immer wieder zu mir zurückkommen. Ich kann ihn spüren.“ Es war irgendwie beängstigend, andererseits hatte er sich so etwas schon gedacht. Es war nicht Sanji, der den Stein gefunden hatte. Der Adler hatte ihn gefunden. Noch immer mit großen Augen starrte der Samurai ihn an, als sich Sanji lächelnd vorbeugte und ihn flüchtig umarmte. „Keine Sorge, Durain. Ich schaff das.“ Damit drehte er sich wieder weg und steckte den Stein in seine eigene Tasche. „Wir müssen los. Ruffy wird schon ganz hibbelig.“, meinte er noch, ehe er seine Tasche schulterte, die Tür öffnete und im Türrahmen stehen blieb. Wieder sah er sich nach dem Schwarzhaarigen um. „Kommst du?“, fragte er. Durain nickte lächelnd. „Ja.“ Die anderen standen bereits am Strand vor der Lamb, ein kleines Beiboot wartete darauf, sie zu ihem Schiff bringen zu können. Ruffy, der sich bisher eigentlich ganz gut gehalten hatte, schon recht reif gewirkt hatte, wippte aufgeregt hin und her, sprang von einem Bein auf das andere und winkte wild mit den Armen, um Durain und Sanji schneller her zu bewegen. „Macht schon!“, rief er. „Wir wollen los!“ „Ja ja, immer langsam...“, meinte Sanji. Im nächsten Moment stutzte er ein wenig- eigentlich war das Zoros Staz gewesen. Er war immer einer der Letzten gewesen, meistens mit dem Blonden zusammen, der wieder an Bord gekommen war. Und wenn ihr Käpt’ n dann Stress geschoben hatte, hatte Zoro nur kurz den Kopf gehoben, ihn angesehen und ein „Ja ja, mach ma langsam“ gebrummelt. Das würde jetzt wohl sein Job werden. Nami verabschiedete sich gerade von Lil und Luna, ehe sie zu Choppper und Lysop in das Boot stieg. Robin kam ihr nach. Ruffy stand noch bei Black Wing und reichte ihm die Hand. „Danke für alles. War echt cool bei euch, vielleicht kommen wir ja mal zum Besuch vorbei!“ „Gerne. Meine Tür steht euch immer offen.“ Sanji ging zu Lil und Luna rüber. „Ciao, ihr beiden.“, verabschiedete er sich. „Bis bald, Sanji. Pass auf dich auf.“, gab Lil zurück. Luna stand etwas zappelig neben ihrer Mutter, und der Blonde, der es bemerkte, stellte seine Tasche in den Sand und breitete die Arme aus. „Na komm schon.“, lächelte er. Lachend sprang das Mädchen ab und fiel ihm um den Hals. Sanji verlagerte ihr Gewicht auf seinen rechten Arm und drückte sie an sich. „Ich werd dich vermissen, Sanji.“, flüsterte sie leise in sein Ohr. „Ich dich auch.“ „Kommst du mich mal wieder besuchen?“ „Klar.“ „Und wann?“ Er lachte auf. „Das weiß ich noch nicht. Aber bald, versprochen. Und bis dahin...“, sagte er, zog sich die kleine Kette aus Holzperlen über die Mähne und hängte sie ihr um den Hals. „Solange trägst du die hier. Mach deiner Mom keinen Ärger.“ Verblüfft sah sie ihn an, ehe sie ihn nochmal an sich drückte. „Danke!“ „Schon gut.“ Als Lil auf sie beide zukam und eine Hand auf Sanjis Schulter legte, musste Durain sofort an ein einziges Wort denken. Familie. Sie sehen aus wie eine glückliche junge Familie. Gott, Sanji... „Bis bald.“, sagte er und ließ Luna herunter. „Macht euch keine Sorgen.Wir schaffen das.“ Damit nahm er seine Tasche, schulterte sie und ging winkend zum kleinen Beiboot. Durain nickte kurz zum Abscheid, ehe er ihm folgte. Als sie allesamt an Bord waren, stieß Sanji das Boot ab und Chopper begann zu rudern. „Bis bald!“, riefen sie und winkten den am Strand stehenden Gestalten zu. „Ja, bis bald!“, riefen diese zurück. Einer nach dem anderen kletterten sie auf ihr Schiff. „Ah!“, seufzte Ruffy und streckte sich. „Tut das gut, mal wieder auf See zu sein!“ „Das werden wir jetzt auch eine ganze Weile bleiben.“, sagte Nami, packte die Karten und verschwand in ihr Arbeitszimmer. „Gut so!“, grinste der Käpt’ n. „Komm, ich zeig dir, wo du schlafen kannst.“, meinte Sanji und führte den Samurai unter Deck. Sie hatten an sich nur zwei Möglichkeiten. Entweder, Durain schlief bei den Mädels- wogegen diese vermutlich nichts gehabt hätten- oder er schlief bei dem Blonden. Er entschied sich für Letzteres und stellte dem Schwertkämpfer seine alte Hängematte zur Verfügung. Er selbst würde in Zoros Matte schlafen, so wie in den letzten Tagen. Er stellte seine Tasche neben der Matte ab und begann, sie auszuräumen. Als er den Adlerstein aus der Tasche holte und ihn musterte, hielt Durain kurz inne. „Und? Willst du ihn mir immer noch nicht geben?“, fragte er. „Nein.“, schüttelte Sanji den Kopf. „Und ich werde meine Meinung auch nicht ändern. Es würde eh nichts nützen.“ „Schon gut. War ja bloß ne Frage.“ Er legte seinen Hut auf den Nachttisch und ließ sich in die Hängematte fallen. „Wir wollten noch trainieren.“, sagte er. „Schon.“ „Sollen wir?“ Sanji nickte. Wieso auch nicht? Für heute waren sie erstmal fertig. Genug zu Essen hatten sie dabei, er würde weder heute noch morgen kochen müssen, die anderen waren beschäftigt- also? Es sprach nichts dagegen. „Los, komm.“ Gemeinsam gingen sie wieder an Deck. Keiner der anderen Crewmitglieder war zu sehen, also hatten sie Ruhe und Platz für sich allein. „Hier hab ich öfter mit Zoro trainiert.“, sagte der Blonde, ehe er sein Jacket auszog und sich ihm gegenüber stellte. Durain sah ihn etwas besorgt an- schon wieder Zoro?- doch Sanji lachte nur. „Keine Sorge! Ich bin längst nicht so stark geworden wie er. Wir können ganz normal trainieren!“ Was sie dann auch taten. Immer schneller, heftiger, rhythmischer fuhren sie gegen einander, ein Kick folgte dem anderen, Schlag auf Schlag fighteten sie, trieben sich in die Enge und wurden zurück geschlagen. Doch Durain staunte nicht schlecht; er hatte schon gegen Sanji gekämpft- bevor Zoro ihn besiegt hatte. Damals hatte er den Vize der Lamb beinahe umgebracht, wenn auch mehr versehentlich als gewollt, schließlich hatte er gehofft, Zoro würde ihn irgendwann besiegen können. Als Sanji sie gefunden hatte, war er wie ein Berserker auf Durain losgegangen- doch völlig erfolglos. Der Samurai hatte ihn ausgeschaltet, bevor er ihn noch ernsthaft verletzt hatte, und hatte gehen wollen, als Zoro ihm den Weg verpserrte hatte. „Keinen Schritt... weiter.“, hatte Zoro gekeucht. „Lass es für heute sein.“ „N... Nein...“ „Du kannst kaum nocht stehen.“ „Das... das ist mir... egal.“ Seufzend hatte Durain einen Schritt zur Seite getan- und Zoro so einen freien Blick auf den bewusstlosen Blonden gegeben. „Sanji!“ „Ihm fehlt nichts.“, hatte er den Grünhaarigen beruhigt. „Aber du solltest ihn von hier weg bringen.“ Dann war er entgültig gegangen. Und Zoro hatte Sanji geholt. Doch heute war es anders. In letzter Sekunde konnte sich Durain noch wegducken, als ein Kick gegen die Reling donnerte und sie fast in Stücke riss. Mit großen Augen starrte Durain für einen Moment darauf, ehe er sich auch schon wieder zur Seite werfen musste, um dem nächsten Angriff des Blonden entgehen zu können. „Wow!“, keuchte er. „Was soll das? Du bist viel stärker geworden!“ „Bin ich das?“, fragte der Blondschopf überrascht und blieb stehen. „Natürlich. Ich kann dir ja kaum noch die Stirn bieten! Du bist viel stärker geworden, seit wir das letzte Mal gekämpft haben.“ „Danke!“, grinste Sanji, immer noch etwas überrascht, dass er anscheinend doch besser geworden war, als er dachte. Gleichzeitig machte sich der Samurai Sorgen. Sanji war bereits stark- sehr stark sogar- aber er hatte den Adler nicht kontrollieren können, wurde von ihm überrannt. Oder... Oder wollte er ihn gar nicht bändigen? Hat er sich einfach gehen lassen? Das würde dann aber auch bedeuten, dass es Sanji egal war, ob er den Stein oder der Stein ihn beherrschte. „Was ist los?“, fragte der Blonde. „Sanji, ich will eine ehrliche Antwort. Hast du versucht, den Stein zu kontrollieren?“ „Was?“ „Hast du’s versucht oder hast du dich gehen lassen?“, wiederholte der Schwarzhaarige. „Ich habe gar nicht gewusst, was los ist.“, gab der andere leicht bissig zurück. „Und wenn du’ s genau wissen willst- ich weiß selbst jetzt nicht, wie ich das machen soll. Aber du kannst es ja gerne selbst ausprobieren, hier.“ Mit einer wütenden Bewegung zog er den Stein aus seiner Tasche, schmetterte ihn vor Durain auf den Boden und drehte sich auf dem Absatz um, um unter Deck zu stürmen. „Sanji.. ich...“ Mist. Das hatte er nicht gewollt. An sich glaubte er ja gar nicht daran, dass es Sanji egal sein könnte. Aber er hatte Angst um ihn, weil er nicht wusste, wie er ihm sonst helfen konnte, wenn der Blonde schon so stark und gleichzeitig zu schwach für den Adler war. Verdammt, verdammt, verdammt... „Was ist denn mit Sanji los?“, fragte Robin verwirrt, als sie aus der Tür hinaus trat, die unter Deck führte. „Hab Mist gebaut.“ „Soll heißen?“ „Ich hab ihn gefragt, ob er absichtlich dem Adler Kontrolle überlassen hat.“ „Autsch. Das ist wirklich ein Schlag unter die Gürtellinie.“ „Eben. Ich glaube, ich sollte mich bei ihm entschuldigen.“, sagte er, seufzte hörbar auf und ging an ihr vorbei. „Tu das. Aber verbrenn dich nicht.“ Er klopfte leise an die Tür und trat ein. Sanji saß auf seiner Hängematte und starrte auf den Boden. „Hier.“, meinte Durain, trat vor ihn und streckte die Hand aus. Der Stein lag auf seiner Handfläche. „Es tut mir Leid.“, entschuldigte er sich. „Schon klar. Ich war nur etwas... sauer.“ Er grinste schief, streckte die Hand aus und berührte den Stein. Im nächsten Moment verschwammen ihre Konturen in einem grellen Blitzmeer. Kapitel 67: Forget it --------------------- Titel: Go away... Kapitel: 67. Forget it Pairing: Na, wer wohl... ^^ D.:--- Thx für alles! Zoro x Sanji 4-ever! (*schluchz* Ich brauch grad echt ne Aufmunterung... T.T) Kapitel 67 „SANJI!!!“ Er war blind. Absolut blind! Nichts, aber auch gar nichts mehr wurde auf seiner Netzhaut abgebildet. Und das war nicht angenehm. „Sanji! Wo bist du?“ Im nächsten Moment spürte er eine Hand- er hatte ihn nur gestreift, aber er war da, ganz nah, und er streckte wieder seine Hand aus und griff zu. „Au!“, ertönte es sofort empört. „Sanji?“ „Wer denn sonst! Drück nicht so fest!“ Sofort ließ er lockerer. „Sag mal... siehst du genauso viel wie ich?“ „Wenn das nichts ist,“, gab der Blonde zurück, „Dann schon.“ Sanji drehte seine Hand, schnappte nach der des Samurais und zog ihn mit sich. „Vorsichtig... Hier ist meine Hängematte.“, dirigierte er ihn, ehe sie beide auf der Matte Platz nahmen. „Und nun?“, fragte Durain. „Nun sollten wir Chopper rufen.“, gab er zurück, ehe er laut aufschrie. „CHOPPER!!!“ „Mein Trommelfell...“, stöhnte Durain. „Jetzt tu nicht so.“ „Is aber so.“ Als es klickte, sahen die beiden auf- beziehungsweise, sie hoben den Kopf, denn sehen konnten sie immer noch nichts. „Chopper?“ „Ja?“ „Komm mal her.“, bat Sanji ihn. Verunsichert näherte sich der kleine Elch den beiden. Sie sahen ihn nicht direkt an, eher immer ein bisschen höher oder tiefer als er. Ohne, dass sie es ihm sagen mussten, wusste er, was los war. „Sagt mal, könnt ihr mich nicht sehen?“, fragte er unsicher. „Nein.“, gab Durain zurück. „Ich seh gar nichts mehr.“ „Ich auch nicht.“ „Warum dass denn?“, woltle der Arzt wissen, mutierte und legte seine Hände links und rechts von Sanjis Kopf, sah ihm in die Augen, ehe er das Gleiche bei dem Samurai tat. Dabei fiel ihm eine Kleinigkeit auf, die ihn kurz stutzen ließ- er war froh, dass die beiden ihn nicht sahen, denn er starrte für ein paar Sekunde einfach nur auf ihre Hände, die ineinander verschränkt lagen. Vermutlich, weil sie nichts sahen; dann hielt man sich besser an etwas, was bekannt war. „Ein Lichtblitz.“, sagte Sanji. „Bitte was?“ „Na ja.“, gab Durain zu. „Ich hatte den Stein. Den Adlerstein. Und als ich ihn Sanji zurückgeben wollte, explodierte ein regelrechtes Blitzmeer.“ Dabei fiel ihm etwas auf- und dem Druck, den Sanji auf seine Hand ausübte, bestätigte ihm, dass auch der Blonde daran dachte. Beim ersten Mal, als er den Stein entwendet hatte, hatte es keine Blitze gegeben. Er hatte ihm den Stein einfach wieder gegeben- „Falsch.“, flüsterte Sanji. „Ich hab ihn mir selbst geholt.“ Chopper runzelte die Stirn, weil er nicht begriff, wovon die beiden sprachen. „Ich glaube nicht, dass ich euch helfen kann.“, sagte der Elch. „Das klingt nicht gut.“ „He! Ich wollte schon lange mal wieder Uralub machen!“ „Mir ist nicht sonderlich nach Späßen, Durain.“ „Was willst du sonst tun? Besser, als den Kopf hängen zu lassen.“ Doch der Blonde war wirklich nervös. „Was, wenn das gar nicht mehr weggeht? Was, wenn wir nie mehr wieder sehen können?“ „Jetzt mal den Teufel nicht an die Wand.“, versuchte der Samurai ihn zu beruhigen. „Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.“ Sanji drückte so fest zu, dass Durain einen leisen Schmerzlaut von sich gab. „Das ist nicht witzig.“ „Schon gut.“ Chopper schüttelte den Kopf. „Ich kann für euch nichts tun. Vermutlich wird sich das wieder legen- bei besonders hellen Lichtintensitäten kann das schonmal passieren. Ihr solltet euch vielleicht einfach schlafen legen.“, schlug er vor. „Und morgen sieht die Welt besser aus.“ Der folgende Schmerzlaut war diesmal lauter. Im Verlauf des Tages kamen nach und nach alle Mitglieder der Strohhutbande zu ihnen, um nach ihnen zu sehen. Nami und Robin brachten ihnen sogar zu essen, und Chopper kam ein paar Mal vorbei, um sie zu untersuchen. „Sieht gut aus.“, meinte er gegen Abend. „Eure Pupillen werden langsam wieder normal.“ „Heißt?“, fragte Sanji misstrauisch. „Dass ihr Morgen vielleicht wieder mehr sehen könnt.“ „Gott sei Dank!“, stieß der Blonde erleichtert aus. „Dann kann ich auch wieder kochen. „Du und deine Küche.“, lachte Durain. „Gibt’ s eigentlich auch noch was anderes, das dir am Herzen liegt?“, fragte er, als Chopper wieder gegangen war. Er spürte das Zusammenzucken des anderen instinktiv. „Entschuldige, das war keine Absicht.“ „Schon gut. Ich hab mich nur noch nicht so recht daran gewöhnt.“ „Musst du auch nicht. Wir alle akzeptieren es.“ „Aber ich mach euch damit Probleme. Ihr müsstet selbst aufpassen,w as ihr sagt, in der ständigen Angst, irgendetwas Falsches sagen zu können.“ Durain gab ihm still Recht. Es war schwierig. Aber wenigstens er selbst wollte damit fertig werden. „Ich kann das. Keine Sorge. Kommt nicht wieder vor, okay?“ „Klar.“ „Sollen wir schlafen gehen?“ „Weißt du, wie spät es ist?“ „Meinte Chopper nicht was von halb Zehn?“ „Viel zu früh.“ Also beschlossen sie, die Nacht durch zu reden. Doch irgendwann nickte Sanji weg, und keine zwei Minuten später auch Durain. Chopper kam noch ein letztes Mal um kurz nach Zwölf bei ihnen vorbei, doch sie schliefen tief und fest. Vielleicht war das auch besser so, dann würden sich ihre Augen besser regenerieren können. Und am Morgen würde sich zeigen, ob er Recht gehabt hatte, Er hatte Recht behalten. Als Sanji wach wurde, hatte er Angst. Angst, dass er die Augen aufschlagen würde, aber nichts erkennen könnte. Deshalb blieb er einfach still liegen, lauschte auf seine Umgebung. Ob Durain schon wach war? Wie spät es wohl war? „Durain?“, flüsterte er leise. Keine Reaktion. Also schlief der andere vermutlich noch. Außer... Außer dieser konnte sehen und war aufgestanden. Mit einem Ruck schwang er sich hoch, setzte sich aufrecht und zählte langsam auf Drei. Dann schlug er die Augen auf. Vor ihm saß der Samurai und grinste ihn an. Perplex starrte Sanji zurück. „Guten Morgen, Blondschopf. Und, siehst du mich?“ Seine erste Reaktion wäre gewesen, dem anderen eine rein zu hauen. Was erlaubte der sich eigentlich! Ihn so in Schrecken zu versetzen! Doch dann siegte die Erleichterung. „Ja!“, grinste er zurück. „Ich kann dich gut sehen, Durain.“ „Damit wäre das wohl geklärt.“ „Wieso hast du nicht geantwortet?“ „Du hättest nicht so schnell die Augen geöffnet.“, gab der Samurai schulterzuckend zurück. „Woher willst du das wissen?“ „Ganz einfach: mir ging’s nicht anders. Ich hab dich auch gerufen, und als du nicht geantwortet hast, hab ich überlegt, woran das liegen könnte. Und eine der einfachsten Antworten war, neben einem ‚Du schläfst noch’, dass du wieder sehen kannst und in deiner geliebten Küche verschwunden bist.“ Es erstaunte den Blonden, dass er ähnlich gedacht hatte. Anscheinend war es wohl wirklich logisch... „Aber bevor ich dich dahin entlasse,“, meinte Durain, dem der sehnsüchtige Blick gen Tür nicht entgangen war, „würde ich doch gerne wissen, was das war.“ Nachdenklich stand Sanji auf, bückte sich und hob den Stein vom Boden. Er betrachtete ihn, vielleicht in der Hoffnung, von ihm des Rätsels Lösung zu erfahren. Doch ohne Erfolg. „Ich weiß es nicht.“, sagte er schließlich. „Irgendetwas muss ihn gestört haben.“ „Du meinst den Stein? Nun bleib mal auf dem Boden, Sanji. Das Ding ist nur ein Stein! Es fühlt nicht, denkt nicht!“ „Und doch sucht es sich seinen Besitzer.“ Das wiederum ließ den Samurai stutzen. Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Aber wie sollte er es sonst erklären? „An sich ist es mir egal. Ich geb den Stein einfach nicht mehr aus den Händen, dann kann sowas auch nicht wieder passieren.“ Damit war die Sache für ihn gegessen, und er ging in die Küche. Durain sah ihm eine Weile noch nach, ehe auch er den Flur betrat, allerdings an der Küche vorbei lief,aus der er den Blonden pfeifen hörte, und sich nach oben ans Deck begab. Es lag verlassen vor, nur in Namis Arbeitszimmer konnte er sowohl die Navigatorin als auch ihre Freundin finden. „Moin, Mädels.“ „Hi! Und? Wieder alles normal?“, begrüßte ihn die Rothaarige. „Scheint so. Was macht die Karte?“ „Ich glaube, ich weiß jetzt, wo wir hin müssen.“ Robin zog eine andere Karte aus dem Stapel neben dem Schreibtisch, breitete sie auf eben diesem aus und ließ den Schwarzhaarigen einen Blick darauf werfen. „Kommt mir irgendwie bekannt vor.“ „Hätte mich auch gewundert, wenn’ s nicht so wäre.“, meinte Nami. „Keine drei Tage von dort liegt Silver Island.“ „Wir fahren also im Prinzip wieder zurück.“ „Ja, so in etwa.“ „Is ja herrlich.“ „Wem sagst du das.“, gab nun auch Robin ihren Senf dazu. „Ich hätte nicht gedacht, so schnell wieder in vertraute Gewässer zu kommen.“ „Ich eigentlich auch nicht.“, gab Nami zu. „Aber was soll’ s. Ruffy weiß schon Bescheid, ich schätze mal, er wird wieder auf Silver Island wollen, wenn wir den Stein haben.“ Schweigen breitete sich aus. Jeder von ihnen hatte den gleichen Gedanken. Wer würde dieses Mal den Stein an sich nehmen? Und riskieren, dabei drauf zu gehen? Ruffy selbst? Oder einer von ihnen dreien? Sanji würde wohl besser nicht mitkommen- am Ende würde er es sonst noch schaffen, auch den zweiten Stein zu finden und ihn an sich zu nehmen. Und dann gute Nacht. „Aber an sich können wir es nicht bestimmen.“, sagte Nami nur leise. „Ja.“, stimmte Robin ihr zu. „Der Stein sucht sich seinen Besitzer. Wenn er keinen von euch will, werdet ihr ihn vielleicht niemals finden.“, meinte Durain. „Vielleicht wäre das das Beste.“ „Wie jetzt? Du bist nicht hinter dem Schatz her, Nami?“, fragte er verwundert. „Doch. Schon.“, gab sie zurück. „Aber ich habe nur wenig Lust, wegen so nem kleinen Ding drauf zu gehen, bevor ich die Berry in meinen Händen halte.“ Sie grinsten sich an. Das klang ganz nach Nami. „Na gut, ich werde dann mal nach sehen, was wir zu essen bekommen können.“ „Ist Sanji schon wieder am Kochen?“ „Yo. Wo sollte er sonst sein? Er sieht wieder, und das muss er jetzt erst einmal voll auskosten.“ „Verständlich.“, sagte Robin. „Mir ginge es vermutlich nicht anders. Ich würde sofort ein Buch lesen, eins nach dem anderen.“ „Das tust du doch auch so.“, grinste Nami. „Na und?“ Lachend wandten sie sich wieder der Karte zu, während Durian ging. Unter Deck stand besagter Koch in seiner Küche und versuchte die neusten Köstlichkeiten aus. Er hatte sich von Dyron genügend Rezepte geben lassen, die er in den nächsten Wochen alle austesten wollte, sodass er für die nächste Zeit wohl keine Langweile haben würde. Als ob du jemals auf Ruffys Schiff Langweile gehabt hättest, Chefkoch. Ja... Unwillkürlich musste er an den Nachmittag bei Lil denken. Als er sich gefragt hatte, warum sein Leben iegentlich immer so stressig sein musste. Warum er nicht genauso friedlich und ruhig leben konnte wie Luna und ihre Mutter. Er hatte seine Antwort längst gekannt. Weil er Pirat ist, so einfach ist das. Er würde an Frieden und Ruhe vermutlich krepieren. Summend schnippselte er weiter das Gemüse in kleine Würfel. Die Champignons noch in Scheiben... und das Fleisch dazu. Fertig. Gewürze dran, Tisch decken, und sie würden essen können. Es knarrte, als die Tür leise aufgeschoben wurde. „Was summst du?“, fragte der Samurai und betrat die Küche. „Nichts bestimmtes.“ „Und was kochst du?“ „Verrat ich nicht!“, grinste er. „Das wirst du heute Mittag schon merken.“ „Na gut.“ Er setzte sich an den Küchentisch und sah zu dem Blonden rüber. So wie Zoro, dachte Sanji. Sie sind sich ziemlich ähnlich. Doch daran wollte er nicht denken. Schließlich war er am Kochen, und darauf sollte er sich konzentrieren. Er holte einen der Holzlöffel aus der Schublade und begann, das Mittagessen zu braten. Seine Gedanken aber drifteten immer und immer wieder ab. Er wusste, dass er es irgendwie schaffen musste, mit der neuen Situation fertig zu werden. Egal, wie. Dazu würde auch gehören, dass er sich endlich von den Tagträumen befreite, die ihn seit längerem begleiteten. Er musste sich auf das konzentrieren, was vor ihnen lag, die Steine, die wirklich großen Träume seiner Crewkameraden, das Finden des One Piece. In erster Linie musste er es schaffen, den Adler zu bändigen, damit er für die Anderen keinerlei Gefahr mehr darstellte. Das wollte er sich als erste Aufgabe stellen. Danach konnte er immer noch weitersehen, was kommen würde. „Sag mal, Sanji?“ „Mhm?“ „Ich hab nochmal nachgedacht.“ „Über was?“ „Unser Training.“, sagte Durain. „Und wie das mit dem Stein weitergehen soll.“ „Ganz einfach; ich krieg ihn in den Griff, schon hat’ s sich erledigt.“ „Ich bezweifle, das das so einfach geht.“ „Ich auch.“, gab der Blonde zu. „Aber was Besseres fällt mir grad nicht ein.“ „Und die anderen? Was ist, wenn die anderen Steine gefunden werden? Stell dir mal vor, Lysop oder Robin fänden den Nächsten.“ „Das ist der Knackpunkt.“ „Hm?“ „Ich will ihn vor ihnen finden. Und ihm erst gar nicht die Möglichkeit geben, sich seinen neuen Besitzer auszusuchen.“ „Und wie willst du das anstellen?“, fragte der Samurai misstrauisch. „Na ja, ich muss eben schneller sein als die anderen. Und wenn irgendeiner ihn findet, den Stein als Erster in die Finger bekommen.“ „Und im nächsten Moment vermutlich hopps gehen.“ „Besser ich als einer von euch.“ „Sowas solltest du nicht mal denken.“ „Aber es stimmt.“, sagte Sanji entschieden. „Ich habe bereits einen der Steine. Wieso einen von euch unnötig in Gefahr bringen? Vielleicht pack ich’ s ja auch und kann alle Steine einsammeln. Damit ihr das One Piece finden könnt.“ „Und was ist mit dir?“ Der Blonde seufzte auf, drehte sich um und sah den Schwertkämpfer an. „Ich habe bereits mein Schicksal besiegelt. Da komm ich nicht mehr raus.“ Damit wandte er sich wieder um und kochte weiter. Schweigend starrte Durain zu ihm. So dachte er also? Und was war mit ‚Ich schaff das schon, keine Sorge, ich bändige das Ding’? „Und das Mistvieh?“ „Was?“, fragte der Koch verwundert. „Das Vieh in dir.“ „Der Adler ist nicht in mir. Er ist in dem Stein.“ „Ich glaube, ein Teil von ihm ist auch in dir. Der Teil, der seine Macht in dich legt und von deiner Kraft zehrt.“ „Und wenn schon. Was soll mit dem sein?“ „Ich dachte, du willst ihn bändigen?“ „Hab ich was anderes behauptet?“ Durain stand auf, stellte sich zu ihm und zog ihn am Arm herum, sodass sie sich ansehen konnten. „So, wie du hier redest, klingt das, als hättest du dich mit deinem Tod schon längst abgefunden.“ „Klar. Irgendwann geh ich auch drauf.“ „Aber nicht jetzt!“, fuhr der Samurai ihn an. „Du wirst noch gebraucht! Also krepier uns hier nicht!“ Mit hochgezogener Augenbraue musterte Sanji ihn verwirrt. „Hatte ich auch nicht vor.“ „Gut! Dann sieh endlich zu, dass du das Ding bändigen kannst, und lass uns anderen die Steine. Am besten, du bleibst auf der Lamb, wenn wir an der Insel sind.“ „Logo. Und überlass euch den ganzen Spaß.“, gab er ironisch zurück. „Forget it.“ Er riss sich los, schaltete den Herd ab und warf den Löffel in die Spüle. „So, und ich will wieder trainieren.“ „Und mit wem?“ „Na, mit dir!“, grinste Sanji. „Das gestern war einfach nur Glück, glaub mir. Außerdem hast du mich ganz schön ins Schwitzen gebracht!“ Dem charmanten Grinsen war nichts entgegen zu setzen, sodass sich Durain schließlich doch zu einer neuen Trainingseinheit überreden ließ. Kapitel 68: Wie Kinder ---------------------- Titel: Go away... Kapitel: 68. Wie Kinder Pairing: ??? Oh man.. wist ihr eigentlich, wie schwierig es ist, sich einen Kapiteltitel für die einzelnen Kapis einfallen zu lassen? Da verzweifle ich täglich dran! >.< And so.... have a nice Day! T.T Ich will Zoro... *heul* Kapitel 68 Seit drei Tagen waren sie jetzt unterwegs, am Morgen sollten sie endlich die Insel erreichen. Sanji saß im Krähennest, sein mittlerweile drittliebster Ort nach Zoros Hängematte und der Küche, und rauchte. Über ihm war der Himmel aufgeklart und hatte ein gewaltiges Sternenfirnament frei gelegt, das er jetzt schon seit einigen Minuten stumm betrachtete. Der große Waagen... Löwe... Krebs... Er stieß den Rauch zwischen den Zähnen aus und drückte seine abgebrandte Zigarette auf seine Hand. Es zischte leise, dann war die Kippe aus. „Ach ja.“, seufzte er leise auf, zog noch einmal tief die Luft ein, ehe er sich nach oben stemmte, um aus dem Nest zu klettern. „Hoppla!“, kam ihm da plötzlich eine Stimme von unten entgegen. „Wo willst du denn hin?“ Überrascht sah er in Ruffys Gesicht. „In mein Bett?“ „Schade. Ich dachte, wir könnten noch ein wenig reden.“ Es überraschte Sanji, und da es ihn zu sehr interessierte, was der Käpt’ n wohl zu sagen hatte, ließ er sich zurück sinken. Dieser kletterte gleich darauf zu ihm und setzte sich, den Rücken gegen die Wand lehnend. Der Blonde packte sich wieder seine Zigaretten aus und zündete sich eine weitere an, blies den Rauch in die Nacht und wartete, bis der Strohhut das Wort ergriff. „Ich hab gehört“, begann er, „Dass du die anderen Steine finden willst.“ Sanji schluckte. Daher also wehte der Wind. „Ja.“, sagte er. „Du kannst dir denken, was ich will?“ „Vermutlich.“ „Wieso also willst du es versuchen?“ Er überlegte. Ja, wieso eigentlich? Um die anderen zu beschützen? Um zu helfen? Um ein Held zu sein? Falsch, Chefkoch. Mach dir bitte nichts vor. Du weißt, dass das alles nur Ausreden sind. Und als ob Ruffy die kleine Diskussion in seinem Kopf mitbekommen hätte, lächelte er ihn an. „Sanji, du weißt genauso gut wie ich, was in deinem Kopf abläuft. Aber du solltest eigentlich mittlerweile wissen, dass das Quatsch ist. Du gehörst zu uns, und solange du leben kannst, wird das auch so bleiben. Also stürz dich nicht sinnlos in dein eigenes Verderben.“ „Ich glaube, da bin ich schon gelandet.“, flüsterte der Blonde. „Nein, da bist du noch nicht. Und das Stück, das du rein gerutscht bist, ziehen wir dich wieder raus.“ Kurz trat Stille ein, ehe Sanji leicht aufgebracht weitersprach, dabei den Boden zwischen seinen Füßen betrachtend. „Aber was, wenn ich nicht mehr leben kann?“ Er riss den Kopf hoch und sah ihn an. Ruffy erschrak, als er den Gesichtsausdruck des Blondschopfs bemerkte. So verletzlich, er wirkte wie aus Glas, das gerade am Zerbrechen war. „Was, wenn ich sterben will?“ Endlich gestehst du’ s dir ein, Chefkoch. Hat auch lang genug gedauert. „Für den Fall sind wir da.“, antwortete Ruffy und legte eine Hand auf seine Schulter. „Damit du nicht sterben willst. Und was die Steine betrifft: es reicht nicht, dass du dein Leben riskierst. Wir wollen auch unser Leben aufs Spiel setzen.“ Er sah es zwar nicht, aber Ruffy spürte, wie der Blonde leicht zitterte. Und er war sich sicher, dass das nicht am Wetter lag. Etwas Glitzerndes fiel auf eins der Holzbretter, die den Boden gestalteten. Ruffy sah es aus den Augenwinkeln und seufzte. „Komm, lass uns runter gehen. Es wird kalt.“, sagte er und stand auf. „Danke, Käpt’ n.“ „Gerne. Ich weiß, wie sehr du Zoro vermisst. Mehr als wir vermutlich.“ „Genauso stark, schätze ich.“ „Gut möglich. Aber... wie Nami sagte. Irgendwann.“ Dann stieg er runter. Es wartete kaum zehn Sekunden, dann verschwand auch er über dem Rand. Unten an Deck wartete Ruffy und legte einen Arm auf Sanjis Schulter, als dieser die letzten Sprossen herunter sprang. „Und? Jetzt was trinken?“ „Ich weiß nicht...“ „Durain ist auch noch in der Küche. Wir können ja zu dritt was trinken!“, lachte Ruffy auf. „Mal sehn...“ Doch der Käpt’ n schleppte ihn mit in die Küche. Denn wenn er eins verstanden hatte, dann, dass der blonde Koch jetzt soviel Unterstützung brauchte wie möglich. Und umso mehr gute Freunde. „Ah! Da seid ihr ja!“, meinte der Samurai, als sie durch die Tür traten. Er hatte bereits Gläser und Flaschen auf den Tisch gestellt, dazu ein paar Knabbereien, die er im Schrank gefunden hatte, und eine Karte. Sanji musste nicht einmal genau hinsehen um zu wissen, dass es die Karte von Long Island war, ihrem Ziel. Nami hatte sie wohl am Abend nach dem Essen dort liegen gelassen, nachdem sie alles besprochen hatten, was zu besprechen galt. „Prost!“, grinste Durain und hob sein Glas. „Prost!“ „Zum Wohl!“ Gemeinsam leerten sie ihre Gläser. Sie mussten nicht reden, um sich gut zu fühlen- und das taten sie, alle Drei. Doch als Sanji plötzlich in seine Hosentache griff und den Stein hervor zog, sahen Durain und Ruffy auf einen Schlag auf. Sie wussten beide noch nicht, was sie von dem Ding halten sollten, doch wussten sie, dass sie alle Steine brauchen würden- zumindest für den Strohhut war das klar. „Wie kommst du damit zurecht?“, fragte dieser den Blonden. „Wird schon.“, antwortete er. „Kannst du ihn frei einsetzen?“ Der Blondschopf lehnte sich mit dem Ellbogen auf die Tischplatte, ließ den Stein im Licht matt schimmern und betrachtete ihn eingehend, ehe er auf Ruffys Frage reagierte. „Ich weiß es nicht. Hab’ s ehrlich gesagt noch nicht probiert.“ „Mach mal!“, forderte der Gummimensch. „Besser nicht. Wer weiß, was sonst passiert:“, gab Durain gleich zu Bedenken. „Ach was!“, grinste Ruffy. „Sanji ist gut!“ Keine Spur mehr von seiner doch recht kurzweiligen Reife. Der Strohhut war wieder ganz Kind- zumindest nach außen hin. „Und was, wenn’ s schief geht?“ „Quatsch!“ „Und wenn doch?“ Während die beiden sich beinahe an die Gurgel gegangen wären, saß der Blonde still zwischen ihnen und starrte auf den Stein. Ihm fielen die Worte wieder ein, die er, mehr oder minder im Traum, von einem sehr guten Freund gehört hatte. „Du schaffst das, keine Sorge. Ich möchte dir etwas verraten, Sanji. Ich möchte dir zeigen, wie du ganz einfach das kleine Ding beherrschen kannst.“ Leise redete Zoro weiter. Der Blonde hörte zu. Er hörte alles, merkte sich alles und nickte. Dann blieb Zoro stehen. „Ich muss jetzt gehen.“ „Schon?“, fragte er enttäuscht. „Ja, leider. Und du solltest zusehen, dass du den Adler bändigst. Hier...“ Zoro kam wieder einen Schritt näher auf ihn zu, legte seine Hände in die blonde Mähne und zog ihn zu sich. Als sich ihre Lippen berührten, spürte er eine gewaltige Welle über sich hinweg strömen. Es war wie... eine Flut aus Kraft, die ihn überwältigte, ihn auftankte, ihm Energie spendete. Als sich der Schwertkämpfer wieder vorsichtig von ihm löste, keuchte er leise erschrocken auf. „Was war das?“, fragte er ihn, sah in die gold- grünen Augen. „Ein kleines Geschenk von mir an dich.“, sagte er und grinste- so typisch wie eh und je. Langsam fuhr er mit der freien Hand nach oben, bis er seine eigenen Lippen berührte. Vielleicht hatte Durain doch Recht und er war stärker geworden. Und vielleicht hatte auch Ruffy Recht und er konnte es schaffen, vielleicht war er wirklich gut genug. Er schloss die Hand, streckte den Arm aus und zog ihn an die Brust, schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Adler, vergaß alles um sich erhum. So bemerkte er auch nicht, wie Ruffy und Duain aufhörten, sich zu zanken, und ihn stumm musterten. Für ihn war das jetzt unwichtig. Er spürte etwas. Er spürte die Kraft, die in dem Stein pochte. Er brauchte nur den Schlüssel, ihn reinstecken und rumdrehen, um den Adler frei zu lassen. Sekunden verstrichen. Aus Sekunden wurden Minuten. Doch nichts geschah. „Tut mir Leid.“, sagte er schließlich, atmete hörbar aus und öffnete wieder die Augen. „Es geht nicht.“ „Macht nix!“, grinste Ruffy. „Hätte mich auch gewundert.“ „Gut so.“, fügte der Samurai hinzu. „Wär sonst vielleicht schief gegangen.“ Etwas in Sanji schrie auf. Etwas, was ihn schmerzlich erinnerte, ihm aber kein klares Bild von dem gab, an was es ihn erinnerte. Er wusste, er musste es im Zaum halten. Der Strohhut und der Samurai meinten es nicht so. Sie waren nur froh, dass es ihm gut ging, mehr nicht. Er musste es einfach aufhalten... Wieso, Chefkoch? Wieso wehrst du dich so dagegen? Weißt du denn nicht, was dich erinnert? Siehst du es nicht? Verdammt, Sanji! Es ist Zoro! Und er ließ es los. Der Käpt’ n und der Schwertkämpfer konnten gar nicht so schnell reagieren. Es passierte innerhalb weniger millisekunden, in denen Sanji einfach die Augen schloss und es geschehen ließ. „Sanji!“, schrie Durain noch auf, aber es war bereits zu spät. Sie beide konnten sehen, wie Sanji sich kurz vornüber beugte, ehe er den Kopf zurück warf. Seine blonde Mähne breitete sich wie ein Fächer aus, seine Arme hingen frei nach unten, als es plötzlich laut aufrauschte. Im nächsten Moment breiteten sich die Flügel aus, brachen aus Sanjis Rücken hervor und nahmen einen Großteil hinter dem Blonden an Platz ein. Einzelne Federn schwebten zu Boden. Es wurde still. Ganz langsam richtete sich Sanji wieder auf, stand kurz gerade, ehe sein Kopf leicht nach vorne sank. Die beiden Schwarzhaarigen sahen ihn mit großen Augen an, als dieser den Kopf wieder hob und die eigenen Augen öffnete. Erschrocken hielt Durain die Luft an. Er starrte Sanji an, wie er nur monoton zurück sah, doch dabei so leer, als wäre alles aus ihm heraus gesaugt worden. Jegliches Blau war verschwunden und hatte einem klaren Grün Platz gemacht. Die sonst schwarze Pupille gläntze dunkelgrün, doch den Augen fehlte jegliche Lebendigkeit. „Sanji?“, fragte der Samurai vorsichtig. Er wandte den Kopf, sah Durain direkt in die Augen. Doch er sagte nichts. Und Ruffy glaubte zu verstehen. „Hallo, Vize. Wie geht’s?“ Wieder wandte Sanji den Kopf, dieses Mal zu seinem Käpt’ n. „Hallo, Käpt’ n. Danke, es geht.“ Die Stimme war noch die Selbe, doch die Haltung, die Aussprache, der Ausruck war verändert. „Wieso bist du hier?“ Der andere sah sie nur verwirrt an. Was ging da zwischen Ruffy und dem Blonden vor? „Er hat mich gerufen.“ „Er?“, fragte der Samurai verwundert. Der Blondschopf sah ihn an. „Sanji.“ „Aber...?“ „Das ist nicht mehr nur Sanji, Durain.“, erklärte Ruffy ihm. „Wer sonst?“ Der Schwarzhaarige lächelte, sah den Blonden an. „Sag du’ s ihm.“ „Hallo, Falkenauge. Danke, dass ihr Sanji als meinen Nachfolger genommen habt.“ Es verschlug ihm die Sprache. Wie konnte das... Wieso... Da war nicht möglich! „Zoro?“, fragte er schließlich. Der Strohhutträger nickte. „Aber das erklärt mir nicht, was du hier machst. Was soll das heißen, Sanji hat dich gerufen? Wozu?“ „Ihr habt irgendetwas gesagt oder getan... Zumindest brach plötzlich die Kraft aus ihm heraus. Er konnte einfach nicht mehr, er ist fertig mit sich und der Welt. Also hat er mich gerufen, mir die Oberhand überlassen, bevor etwas Schreckliches passieren konnte.“ „Aber wie...?“, setzte Durain an. Sanji lächelte. „Ich habe es ihm erklärt. Ich habe ihm gesagt, was er tun muss, wenn er es nicht mehr aushält. Bevor euch etwas passiert. Und er hat sich an alles erinnert, was ich ihm sagte.“ Ruffy nickte. So in etwa hatte er es sich auch gedacht, als er die grünen Augen erblickt hatte. Zu lange hatte er mit Zoro an der Seite gekämpft, als dass ihm nicht sofort aufgefallen wäre, wen er vor sich hatte- wenn auch in völlig anderer Ansicht. „Und nun? Wirst du einfach wieder gehen?“, wollte Durain wissen. „Ja, schon. Ich hab ihn beruhigt. Er schläft- wenn man das so nennen kann. Hört zu, ich muss euch das erklären. Das, was ihr hier seht, bin nicht ich selbst. Es ist eine Erinnerung, die in Sanji gespeichert ist, und die mit der Kraft des Adlersteins nach oben projeziert wird- ganz lebendig. Das geht mit jeder seiner Erinnerungen. Versprecht mir, gut auf ihn aufzupassen. Er ist mir wichtig. Ich liebe ihn. Sagt ihm das bitte, okay? Und- Durain?“ „Ja?“, fragte er. „Fang ihn auf.“ Noch eine Sekunde lang starrten sie sich an, dann ging der Samurai auf ihn zu, legte einen Arm um seine Schultern, den anderen um seine Hüfte, und wartete. Die grünen Augen blitzten ihn noch einmal an, dann erloschen sie und ließen ein helles Blau zurück, das sofort ermattete. Sanji brach in seinen Armen zusammen. Durain hielt ihn. „Das war seltsam.“, sagte Ruffy und lachte. Mit großen Augen starrte der Samurai ihn an. „Bitte was?“ „Na ja, mit Zoro zu reden, wenn er nur eine Erinnerung ist.“ Wenn er eine Hand frei gehabt hätte, hätte er sich an die Stirn gelangt. Wie konnte man nur so.... Argh... nicht drüber nachdenken, Falkenauge. Macht nur Kopfschmerzen. „Du solltest ihn vielleicht in sein Zimmer bringen, oder?“ „Hm? Oh, ja.“ Er hob den Blonden hoch und trug ihn raus. Ruffy blieb in der Küche zurück, holte sich eine neue Flasche Bier und öffnete diese. So so... der Blonde konnte also seine Gedanken lebendig projezieren. Das würde noch höchste spannend werden, dachte Durain, während er den Blondschopf in seine Matte gleiten ließ. Kopfschüttelnd drehte er sich um, wandte sich der Tür zu und wollte gehen, als er eine leise Stimme hörte. „Z...oro...“ Er hielt kurz inne, lächelte und ging, verschloss die Tür hinter sich. Wieder blieb er stehen, wieder nur kurz und sagte leise: „Ja, Sanji. An ihn denkst du die ganze Zeit. Selbst im Schlaf.“ Schließlich ging er zurück in die Küche, in der immer noch der Käpt’ n der Strohhutbande saß und sein Bier trank. „Und?“, fragte er, als der Samurai den Raum betrat. „Er schläft.“ „Gut. Er sollte sich endlich mal richtig ausruhen, dann geht’s ihm Morgen bestimmt auch viel besser.“ „Ja, da hast du wohl Recht.“ Sie schwiegen. Durain holte sich ebenfalls eine neue Flasche aus dem Kühlschrank und setzte sich neben den anderen an den Tisch. „In ein paar Stunden sind wir vermutlich auf Long Island.“, sagte Durain. „Ja.“ „Ich hab eine Bitte an dich.“ „Nein.“ Überrascht sah er den Gummimensch an. „Bitte?“ „Nein. Das wird nichts.“ „Du weißt doch gar nicht, was ich meine!“ „Doch.“ „Ach ja?“, fragte Durain leicht genervt. „Du willst, dass Sanji nicht mitkommt. Dass er auf der Lamb bleibt.“ Verblüfft sah er ihn an. „Äh... Ja.“ „Siehst du? Und das wird nicht gehen. Er wird mitkommen wollen.“ „Deshalb sollst du als Käpt’ n ja auch ein Machtwort sprechen.“, bat der Samurai. „Kann ich machen.“ „Ja? Gut.“ Ruffy trank sein Bier aus, stellte die Flasche ab und fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund, ehe er sich zurück lehnte. „Aber das wird nichts bringen.“ Verdutzt sah Durain auf. „Er wird nicht auf mich hören.“, fuhr der Strohhut fort. „Im Gegenteil. Wenn ich es ihm verbiete, wird er erst recht mitkommen.“ „Wie ein Kleinkind.“ „Klar. Aber sind wir das nicht alle?“ Das Grinsen auf seinem gesicht bestätigte seine Worte nur. Ja, im Prinzip traf es auf jeden von ihnen zu. Sie waren alle Piraten. Und sie waren alle Kinder. Kapitel 69: Fremde ------------------ Titel: Go away... Kapitel: 69. Fremde Pairing: Zoro x Sanji Disclaimer: Like the first Chapter... Kapitel 69 „Nein!“ „Sanji, nun denk doch mal vernünftig nach...“ „Vergiss es!“ „Aber...“ „ICH KOMM MIT!“, schrie er seinen Käpt’ n an, drehte sich um und stürmte aus der Küche. Kopfschüttelnd sah Ruffy ihm nach. „Ich hab’ s dir ja gesagt.“, meinte er zu Durain. „Ich weiß.“ „Aber ich hab es wenigstens versucht.“ „Schon.“ Nami lachte. „Ihr beide habt aber nicht wirklich geglaubt, er würde freiwillig hier bleiben, oder?“ „Nope.“, sagte Durain. „Aber einen Versuch war es wert.“ Seit den frühen Morgenstunden ankerten sie vor Long Island. Chopper und Lysop machten das Beiboot klar, mit dem sie an Land fahren sollten, während Robin sich mit dem Fernrohr ins Krähennest verzogen hatte. Ruffy hatte eben sein Machtwort gesprochen,und wie erwartet hatte sich Sanji heftigst dagegen gewehrt. Die Navigatorin stand auf und verließ hinter dem wütenden Koch die Küche, um in ihr Arbeitszimmer zu verschwinden. Sie wollte die Karte und ihre Kampfstäbe holen, ehe sie aufbrechen konnten. „Ich glaube, ich geh den Blonden mal beruhigen.“, meldete sich der Samurai, nickte Ruffy zu und verschwand ebenfalls. Oben an Deck fand er, wen er suchte. Rauchend stand Sanji an der Reling und starrte wütend auf die Insel. Er konnte nicht verstehen, wieo gerade der Strohhut ihm ein Abenteuer zu verbieten versuchte. Gerade Ruffy wusste doch, wie wichtig die Kämpfe für sie alle waren. Wieso also das Machtwort? „Ärger dich nicht.“, meinte Durain und stellte sich neben ihn. „Wieso macht er das? Er weiß doch, wie sinnlos das ist.“ „Er macht sich eben Sorgen.“ „Die hat er sich früher nie gemacht.“ „Die Situation hat sich ja auch geändert“, sagte der Samurai. Sanji schwieg. Genau das war es, was er hatte verhindern wollen. Ihnen weiter Sorgen bereiten. Aber nachdem er heute Morgen in seinem Bett aufwachte und sich nicht mehr erinnern hatte können, wie er dorthin gekommen war, und nachdem Durain ihm alles erzählt hatte, was den Tag zuvor abends noch geschehen war, hatte er sich eigentlich denken können, was der Gummimensch versuchen würde. Sicher hatte er auch Recht- „Keine Sorge. Er hat’ s versucht, weil er es eigentlich für richtig hält, aber er wird es nicht noch einmal sagen. Du hast abgelehnt, und dabei wird es bleiben.“ „Na dann...“, erwiederte der Blondschopf leise. „Ich komm mit, egal, was ihr sagt.“ „Schon klar.“ Wieder verfielen sie in Schweigen. Es gab da noch etwas, was der blonde Koch fragen wollte, doch er wagte es nicht. Wahrscheinlich aus Angst, er können zu viel fragen oder mit seiner Fragerei alles kaputt machen. Durain dachte über genau diesen Punkt nach. Ihn hatte es schon gewundert, wieso Sanji nicht mit der Sprache raus rückte. Er an seiner Stelle hätte sich sofort nach dem Grünhaarigen erkundigt. „Willst du mich nicht fragen?“, meinte der Samurai schließlich. „Was denn?“, fragte Sanji unwissend. „Zoro.“ Langsam blies er den Rauch in den Wind, spielte noch kurz mit der Kippe, ehe er sie wegschnipste. „Du hast gesagt, dass es Erinnerungen waren. Also nichts, was ich nicht selbst schon wüsste.“ „Er sagte, dass du ihm wichtig bist.“ Kurz hielt er inne und beobachtete Sanjis Reaktion. Wie erwartet zuckte dieser leicht zusammen- also doch eine Erinnerung, die ihm nicht bewusst war? Oder etws, an das er schon lange nicht mehr gedacht hatte? „Er sagte, dass er dich liebt.“ Der Blondschopf seufzte auf. „Ich ihn doch auch.“, sagte er leise. „Er fehlt dir ganz schön, mh?“ „Ja.“, nickte er. „Lass dich nicht entmutigen. Irgendwann siehst du ihn wieder. Und solange ist er immer in deiner Nähe und passt auf dich auf.“ Das wiederum erinnerte den Samurai an eine Frage, die er dem anderen noch stellen wollte- er verstand es nämlich nicht. „Sag mal, Sanji... Wie hast du das eigentlich gemacht?“ „Was?“ „Na ja, Zoro meinte, du hättest ihm, also der Erinnerung an ihn, die Oberhand überlassen, damit nichts Schlimmeres geschehen kann. Aber wieso? Wie konntest du dir sicher sein, dass deine Erinnerung den Adler im Griff haben würde? Und wie hast du sie frei gesetzt?“ Sanji sah ihn kurz an,wandte sich dann der Reling zu und legte die Arme verschränkt darauf. Das Meer lag ruhig da, keine einzige Welle ließ das Schiff schaukeln, als Sanji und Durain an Deck standen. „Ich weiß es nicht.“, antwortete er schließlich. „Bitte?“ „Ich habe keine Ahnung. Ich wusste nicht, was geschehen würde, wenn ich den Adler frei lasse. Ich wusste auch nicht, was meine Erinnerungen an Zoro bezwecken würden. Aber er sagte mir, dass ich, wenn es gar nicht anders geht, an ihn denken soll und der Kraft freien Lauf lassen solle. Und genau da habe ich getan.“ Er wusste es nicht? Er hatte sich einfach auf gut Glück auf einen Traum verlassen? Einen Traum, der euch vielleicht alle gerettet hat, Samurai. Nachdenklich sah er Sanji an, dann hinüber zur Insel. „Wir sollten zu den anderen, meinst du nicht auch? Wir wollen langsam los.“ „Ja.“, sagte er. Als sich Durain abwandte, sah er aus den Augenwinkeln, wie der Blonde den Kopf hob und in den stahlblauen Himmel hinauf sah. „Danke.“, flüsterte er leise, ehe er dem Samurai unter Deck folgte. Mittlerweile war die gesamte Strohhutbande in der Küche versammelt. Ruffy saß oben am Kopfende des Tisches, mit verschränkten Armen, den Kopf nach vorne gesenkt, sodass sein Hut sein Gesicht bedeckte. Links von ihm saßen Lysop, Chopper und Robin, ihm gegenüber Nami. Durain und Sanji ließen sich auf die Sitzbank rechts von dem Strohhutträger nieder. Als sie saßen, hob dieser den Kopf und sah sie alle nacheinander an. „Dann können wir jetzt los.“ Es war ungewohnt für sie alle, den Käpt’ n so ernst zu sehen. Normalerweise war er der Erste, der im Beiboot saß und auf schnellstem Wege an die nächste Insel ruderte. Heute sah er sie durchdringend an, musterte sie und schien zu überlegen, ob sie nicht einen Fehler begingen. Seit Zoros Tod hatte sich vieles verändert; auch Ruffy. Er war zwar immer noch wie ein kleines Kind, immer gut aufgelegt und für den meisten Scheiß zu haben. Aber er war gleichzeitig um einiges reifer geworden. Er schätzte Risiken ab, versuchte, seine Mannschaft beisammen zu halten, für ihre Sicherheit zu sorgen. Unter gar keinen Umständen wollte er noch einen von ihnen verlieren. Und sie auch nicht. „Wie gehen wir vor? So wie bei Black Wing?“, fragte Robin. „Ja, ich denke, das könnte klappen.“ „In welchen Gruppen?“ „So wie das letzte Mal? Dann gehst du allein, Ruffy. Vielleicht sollten wir eine Dreiergruppe bilden.“, überlegte der Samurai. Automatisch richtete sich der Blick des Käpt’ ns auf Sanji. Dieser nickte. „Schon klar. Ich geh mit den Mädels.“ „Und ich komme mit dir.“, meinte Durain zu dem Strohhut. „In Ordnung. Wenn irgendeiner von euch den Stein findet, ruft ihr uns zusammen. Hier.“, sagte Ruffy, zog einen Beutel unter seinem Stuhl hervor und kippte den Inhalt auf den Tisch. Sechs kleine Hörner fielen heraus. Für jeden eins. Nami beugte sich vor, nahm eins der weißen und gab das andere Robin. Die beiden Schwarzen gingen an Durain und Sanji, während sich Chopper und Lysop die beiden braunen Hörnern nahmen. „Und du?“, fragte Sanji seinen Käpt’ n. „Ich habe das hier.“, sagte er und zog ein silbernes Horn an einer Schnur, die um seinen Hals hing, hoch. Die anderen verstauten ihr neues Gut in ihren Taschen, ehe Ruffy aufstand und sich zur Tür wandte. „Let’ s go.“ Wenigstens das hatte sich nicht geändert. Langsam ruderte das kleine Boot mit ihnen in Richtung Strand. Es war still. Zu still, wie der Samurai fand. Auch Ruffy starrte stumm hinauf in das grüne Inferno. Ihm erging es nicht anders. Die Ruhe, die über der Insel schwebte, war keinesfalls friedlich. Sie war die Ruhe vor dem Sturm. Auch die anderen konnten sich eines mulmigen gefühls nicht erwehren, doch sie sagten nichts dazu. Als der Rumpf des Bootes auf Sand lief, sprangen Sanji und Durain raus und zogen es bis hinauf an den Strand, wo sie es zur Seite drehten. „Chopper und Lysop, ihr nehmt euch den Starnd vor. Einmal rund um die Insel. Ihr anderen verteilt euch. Trennt euch nicht. Und wenn irgendetwas passiert-“ „...haben wir dir Hörner.“, unterbrach ihn Nami, kam auf ihn zu und legte eine Hand auf seinen Arm. „Keine Sorge, Käpt’ n, wir sind Profis.“ „Ich weiß.“ Damit drehte er sich um und marschierte Richtung Wald. Durain blieb noch einen Moment stehen, sah unsicher zu Sanji, der ihn aber angrinste und mit einer Handbewegung hinter Ruffy herschickte. Dann wandte er sich den beiden Mädels zu. „Auf ins nächste Abenteuer.“, meinte Robin, trat neben den Blonden und hakte sich bei ihm unter. „Hey ho, let’ s go!“, lachte Nami und hakte sich auf der anderen Seite ein. Zu dritt gingen sie in den fast undurchdringlichen Wald. Überall Bäume, Sträucher, Gestrüpp, ein schier endloses Unterholz, durch das sie sich nur langsam fort bewegen konnten. Immer wieder kletterten sie über umgestürzte Bäume, unter tief hängenden Ästen hindurch und kämpften sich durch die Masse an Pflanzen, ohne eigentlich zu wissen, wohin sie kommen würden. Die Insel erschien ihnen wie das glatte Gegenstück zu Black Wings Insel. Sie war zwar genauso grün und saftig und voll wie die seine, aber hier wirkte alles matt, träge, tot. Das pulsierende Leben in den grünen Adern schien wie ausgesaugt, die sonst für Wälder und Dschungel typischen Laute waren verklungen. Die Insel war schön, aber ihre Schönheit schien ungesund. Vielleicht hatten Nami und Robin gerade deshalb seit ihrer Ankunft eine Gänsehaut auf Armen und Rücken, die sich nicht abwimmeln ließ. „Wenigstens keine Kriechtiere.“, murmelte die Navigatorin, während sie über einen morschen Stamm stieg. „Wenigstens keine Raubtiere.“, meinte Robin und kletterte ihr nach. Nur Sanji blieb stumm. Irgendetwas stimmte hier nicht, und das lag nicht nur an den fehlenden Lebewesen. Etwas Böses, Dunkles ging von der gesamten Insel aus, etwas, das in Worte zu fassen er nicht vermochte. Aber er spürte es, instinktiv. Im nächsten Moment sprintete er vor, riss Robin und Nami nach utnen und rollte sich über die beiden ab, ehe er aufsprang und hinter einen Baumstamm gepresst stehen bleib. Sein Atem gring rasselnd, doch er beruhigte sich augenblicklich und wurde still. Die beiden Mädels sahen ihn verwirrt an, wagten es aber nicht, wieder aufzustehen. Wenn der Blonde sie nach utnen drückte und sich selbst kampfbereit aufstellte, war dort irgendetwas. Nur was? Keiner von ihnen beiden hatte etwas bemerkt! Es zischte. Leicht vibrierte der Pfeil, als er in dem Stamm einschlug, hinter dem sich Sanji hielt. Für einen kurzen Augenblick sah der Blonde hervor, erspähte eine sich rasend schnell nähernde Gestalt und duckte sich, sprintete vor zu Nami und packte sie. „Hey!“, stieß sie noch hervor, als er sie vor sich drehte, die Arme um sie legte und mit ihr zurück zu dem sicheren Stamm lief. Wieder schoss ein Pfeil an ihnen vorbei und blieb in einem der daneben stehenden Baumstämme stecken. Und wieder drehte sich Sanji um, rannte zu Robin und riss auch sie hoch, um sie in Sicherheit zu bringen. „Lauft!“, zischte er und schubste sie beide weiter ins Dickicht. Sie rannten los. Als sich Robin umsah, scheuchte Sanji sie weiter, blieb aber selbst stehen. Er wusste, der andere war schneller. Er kannte sich hier aus, wusste, wie er vorwärts kommen konnte, ohne von Ästen und Gestrüpp behindert zu werden. Ohne zu wissen, was ihn erwartete, blieb er auf der kleinen Wiese stehen, die sich vor ihnen aufgetan hatte. Die beiden Mädels waren weiter gestolpert, hinein ins nächste Dickicht, doch er wartete. Dann brach der andere hervor. Einen Moment schien er verwundert, stutzte. Sanji hatte genügend Zeit, ihn sich in Ruhe anzusehen. Er wurde an Viper aus Skypia erinnert. Der Fremde trug eine Maske aus Holz, ein verzerrtes Gesicht, wie ein Dämon. Sein nackter Oberkörper war mit vielerlei Zeichen versehen, allesamt in rot. Um den Hals hing ihm eine Kette mit hölzernen Kugeln und glitzernden, ebenfalls blutroten Steinen. Seine Hosen war eine ganz normale Bermuda, wie er selbst eine besaß, seine Schuhe erinnerten ihn an Sandalen. An seinem Handgelenk baumelten mehrere Ketten und Holzreifen. Doch das alles nahm er nur nebenbei wahr. Das, was seine Aufmerksamkeit wirklich fesselte, waren die Pfeile und der Bogen. Mit dem der Fremde direkt auf ihn zielte. Als der Pfeil heranschoss, duckte sich Sanji zur Seite weg, rollte sich ab und kam Staub aufwirbelnd zum Stehen. Der andere ließ sich davon nicht irritieren und zog einen weiteren Pfeil hervor. Sekundenlang starrte der Blonde in die ausgeschnittenen Augenhöhlen der Maske, dann rutschte er wieder unter dem abgeschossenen Pfeil durch. Im gleichen Augenblick spürte er einen heftigen Schmerz in der Schulter. „Argh...“, stöhnte er leise auf, ließ sich nach hinten ins Dickicht fallen und rollte zur Seite weg. Kaum, dass er lag, sah er den steil aus seiner Schulter stehenden Pfeil, der ihn durchbohrt hatte. Wie hatte der Typ so schnell schießen können? Er war dem anderen Pfeil doch gerade erst ausgewichen! Als es knackte, wirbelte er herum und versuchte, sich aufzurappeln, als er Robin erkannte. „Sanji!“, flüsterte sie erschrocken. „Ihr solltet verschwinden!“, zischte er leise, als er Nami hinter ihr erkannte. „Los, haut ab!“ Doch daran dachte keine der beiden. Statt dessen kam Nami zu ihm gekrochen, ließ sich neben ihn sinken und flüsterte leise: „Das Ding muss raus. Ziehst du’ s dir selbst oder soll ich?“ Sanji sah sie einen Moment lang stur an, besann sich dann aber eines Besseren und riss den Pfeil mit einem Ruck heraus. Blut spritzte und verfärbte sein weißes Hemd dunkelrot, doch es kümmerte ihn nicht. Zeitgleich riss sich Robin einen ihrer Ärmel vom Shirt, um die Wunde abzubinden. „Kommt, wir müssen hier weg.“, sagte sie leise und kroch vor Sanji los. Die anderen folgten ihr und hofften, die schabenden Geräusche, die sie verursachten, würden dem fremden Angreifer unbemerkt bleiben. Plötzlich stockte die vor ihm kriechende Kämpferin, machte sogar ein paar Schritte zurück und richtete sich schließlich auf. „Lauft.“, sagte sie leise. Sanji sah sie nur verwirrt an, ehe sie ihn und Nami anschrie. „LAUFT!“ Erst da erkannte er die Fremden. Direkt vor ihnen standen und saßen vier oder fünf Gestalten am Boden und auf den niedrigeren Ästen, allesamt ähnlich gekleidet wie ihre erste Begegnung, und allesamt bewaffnet. Selbst wenn sie fortliefen, hätten sie keine Chance. Nami kauerte sich nah an ihn, ihre Hände klammerten sich in sein Hemd. Robin stand immer noch vor ihnen, schützte sie mit ihrem Körper. Sanji riss das Horn hoch und ließ das Signal ertönen. Kapitel 70: Der Jaguar ---------------------- Titel: Go away... Kapitel: 70. Der Jaguar Pairing: Zoro x Sanji Disclaimer: *** Kapitel 70 Sie rannten. Immer schneller liefen sie durch das unübersichtliche Dickicht, immer häufiger stolperte einer von ihnen, ehe sie plötzlich Licht sahen. Vor ihnen wurde es heller. Dann stürtzen sie aus dem Dschungel auf den weißen Strand. Erschrocken fielen sie auf die Knie, Nami purzelte noch ein paar Schritte weiter, ehe sie liegen blieb. Keuchend kam Robin auf sie zu gekrochen, nahm ihre Hand und zog sie hoch. „Wir... müssen... zu den... anderen...!“, keuchte sie atemlos. Schnell zog Nami ihr Horn hervor und blies hinein, doch ihr Signal war weitaus schwächer als das von Sanji. Sie versuchte es gleich noch einmal, doch wieder blieb die Lautstärke aus. „Jemand... muss ihm... helfen!“, brachte sie mühsam hervor, atmete drei-, viermal tief ein und aus, ehe sie mit viel ruhigerem Atem fort fuhr. „Sanji braucht und jetzt!“ „Du weißt, was er gesagt hat.“, erinnerte Robin sie. „Wir können nicht helfen. Sie würden uns einfach umbringen.“ „Dafür bringen sie jetzt Sanji um!“, schrie die Rothaarige auf. „Was?!“, erklang es hinter ihnen. Als sie sich umdrehten, erkannten sie Durain und Ruffy, die mit schnellen Schritten auf sie zugerannt kamen. Zeitgleich stürmten Chopper und Lysop vom Strand her. „Wo ist Sanji?“, fragte der Samurai, kaum dass er bei ihnen war. „Er wird angegriffen! Er braucht eure Hilfe!“, sagte Nami und deutete auf den Dschungel. „Wir wurden angegriffen.“, erklärte Robin. „Sanji hat uns aus der Gefahrenzone gestoßen, aber er...“ Sie musste nichts mehr sagen. Fast gleichzeitig stürmten der Käpt’ n und der Schwertkämpfer los. Sie hatten fast den Waldrand erreicht, als es ein paar Meter weiter neben ihnen krachte und ein riesiger Baum auf den Strand polterte. Wie erstarrt blieben sie stehen, sahen geschockt das Szenario an. Es war Sanji, der gerade auf den Sand prallte. Er war es gewesen, der gegen den Baum geschleudert wurde, so heftig, dass dieser umstürzte. Nach und nach kletterten die Angreifer aus dem Dschungel. Sie waren zu sechst, alle in diesem eigentümlichen Stil gekleidet und bis an die Zähne bewaffnet. Der aufgewirbelte Sand legte sich wieder. Keuchend stand Sanji auf, klopfte sich den Staub von den Kleidern und starrte zu den anderen. „Verschwindet. Schnell.“, sagte er, gerade so laut, dass sie ihn hören konnten. Sie alle sahen die blutgetränkte Schulter des Kochs. Das Hemd hing ihm zerrissen am Körper, sein gesicht wies einige Schnittwunden und Prellungen auf. Vermutlich hatte er auch einige gebrochene Knochen. Das Alles hielt ihn nicht davon ab, herum zu wirbeln und auf seine Angreifer los zu gehen. Durain konnte gar nicht so schnell gucken, da erreichte er diese auch chon und attakierte sie mit Kicken. Doch auch die Gegner warteten nicht. Einer nach dem anderen zog seine Waffe und griffen ihrerseits an. „SANJI!“, schrie Ruffy auf, und das löste den Bann. Sowohl der Strohhut als auch der Samurai rasten ihm entgegen. „Nicht!“, keuchte der Blonde plötzlich. „Bleibt weg!“ Irritiert wurden sie langsamer, bis sie schließlich stehen blieben. „Was hat er vor?“, murmelte Durain leise. „Er bringt sich noch um!“ Plötzlich stieß sich Sanji mit aller Kraft, die ihm noch verblieben war, nach hinten ab. Er schlitterte ein Stück im Sand, als er wieder aufkam, ehe er entgültig zum Stehen kam. Sein Körper zitterte leicht unter seinem rasselnden Atem, doch es kümmerte ihn nicht. Tief holte er Luft, griff dann in seine Tasche und zog den Stein hervor. Ungläubig starrten die anderen der Strohhutbande an, Durain wollte noch auf ihn zulaufen, doch es war zu spät. Sanji hob ihn hoch, schien den Stein den Fremden zu präsentieren, ehe er langsam die Hand zurück zog. Er legte den Stein auf seine Brust in Herzhöhe. Wie von selbst sank das kleine Ding hinein. Atemlos sahen sie ihm zu. Erst geschah nichts, der Blonde stand weiterhin mit gesenktem Kopf da. Dann hob er den Kopf, sah kurz zu dem Samurai- Und Durain erkannte das strahelnde gold- grün. Doch es war nicht Zoro, der ihn ansah. Es war immer noch Sanji. Die Angreifer versprachen sich nichts davon und kamen rasant schnell auf ihn zu. Doch noch ehe ein einziger von ihnen auch nur in seine Nähe gekommen war, riss das Hemd des Blonden vollends auf und enthüllte die Flügel auf seinem Rücken. Erschrocken stockten die Angreifer mitten in der Bewegung, aber zu spät. Sanji stieß sich mit solch einer Kraft ab, die keiner von ihnen für möglich gehalten hätte, und stand im nächsten Moment hinter ihnen. Drei der Fremden keuchten auf, ehe sie zusammen brachen, ein Vierter zuckte zusammen und hielt sich die verwundete Brust. „Verschwindet.“, sagte der Blondschopf leise. Doch diese dachten gar nicht daran. Mit einem lauten Aufschrei, der stark an Kampfgeschrei erinnerte, stürzten sich die verbliebenen Kämpfer auf ihn, versuchten, ihn zu verwunden, ihm Schaden zuzufügen, doch Sanji war schneller, stärker, besser. Mit einem einzigen Flügelschlag riss er einen der Männer zur Seite, sodass dieser gegen einen Stamm prallte. Seine Maske zersplitterte und brach, während er in den Staub fiel. Den Pfeil, der auf seinen Kopf zuschoss, griff er einfach so aus der Luft, zerbrach ihn zwischen zwei Fingern. Dann stürzte er sich selbst nach vorne, riss die Flügel weit auseinander und packte den letzten noch unversehrten Kämpfer. Dieser versuchte noch, sich zu befreien, und ritzte mit einem gezackten Messer Sanjis Handrücken auf. Dieser schien den Schmerz nicht zu spüren, stieß sich vom Boden ab und flog in die Höhe. Nach ein paar Metern hielt er inne, drehte den Kämpfer vor sich und stürtzte mit ihm gen Boden. Es krachte, als sie beide gegen den Sandboden prallten. Sand und Staub wirbelte auf und nahm allen anderen die Sicht. Durain konnte nichts mehr halten. Mit schnellen Schritten kam er näher, versuchte irgendetwas zu erkennen, bis er wieder urplötzlich stehen blieb. Vor ihm stand Sanji, den Kopf leicht zur Seite geneigt, und sah herab auf den bewusstlosen oder gar toten Mann. Seine Flügel rauschten leise im Wind, an seiner Hand tropfte das Blut aus seinen Wunden herunter auf den weißen Sand. „Sanji...“, sagte er leise. Der Blonde hob den Kopf und sah ihn an. Und erst jetzt erkannte Durain den Irrtum. Er hatte die gold- grünen Augen gesehen gehabt und auch erkannt. Und aus irgendeinem Grund hatte er gewusst, dass es immer noch Sanji war. Jetzt sah er auch, warum. Sein rechtes Auge war gar nicht grün. Sondern immer noch blau. „Ich sagte doch, ihr sollt verschwinden.“ Leicht wankend trat er einen Schritt zurück. Der Samurai ging zu ihm herüber, wollte eine Hand auf seine Schulter legen, unterließ es dann aber doch. Die Fleischwunde war tief und vermutlich schmerzte sie. Robins provisorischer Verband hatte sich vollständig abgelöst. „Ist alles... okay?“, fragte er schließlich. „Ich meine, das bist doch du, oder?“ „Ja.“ „SANJI!“ In diesem Moment kamen die anderen Crewmitgleider über den Sand zu ihm gelaufen. Als sie ihn sahen, blieben sie stehen. „Oh mein Gott...“, war alles, was Nami sagen konnte. Sie hatte seine Flügel im Gegensatz zu Ruffy, Robin und Durain bisher noch nicht gesehen gehabt. Auch Chopper und Lysop sahen ihn mit großen Augen an. „Was... ist das?“, fragte der kleine Elch schließlich. „Flügel.“, gab Sanji grinsend zurück. „Das seh ich auch!“ Ruffy trat einen Schritt vor, holte aus und verpasste ihm so heftig eine Ohrfeige, dass er taumelte. „Ruffy!“, rief Robin aus. „Sag mal, spinnst du? Was hättest du gemacht, wenn’ s diesmal wieder schief gelaufen wär? Und kannst du mir mal verraten, wieso du alleine gekämpft hast?“, schrie er den Blonden an. Sanji blieb einfach stehen. Er hob nicht die Hand, er bewegte sich nicht. Immer noch tropfte das Blut an ihm herunter. Der Käpt’ n kam einen weiteren Schritt auf ihn zu, legte eine Hand in Sanjis Nacken und lächelte ihn an. „Mensch, Sanji! Was machst du nur für Unsinn?“, sagte er. Dann zog er ihn vor und legte die blonde Mähne auf seine eigene Schulter. Die anderen standen um sie herum, einerseits gerührt, andererseits erleichtert. Die Gefahr war gebannt- Oder sie fängt gerade erst an, dachte Durain, als er den flüchtenden Kämpfer sah. Noch ehe er reagieren konnte, löste sich Sanji, drehte sich um und lief dem Fremden hinterher. „Warte!“, rief ihm Durain nach und rannte mit Sanji in den Wald. Gleich darauf traten sie beide mit dem Kämpfer zwischen sich wieder aus dem Dschungel heraus. Er würde ihnen einiges erklären können, hofften sie. Und vielleicht konnte er ihnen sogar verraten, wo sich der zweite Stein befand. Der Gefangene ging noch drei Schritte, keuchte dann ungläubig auf und brach zusammen. Der Samurai kniete sich neben ihn, legte eine Hand an seine Halsschlagader. "Er ist tot." Soviel zu seinen Fragen. Sie liessen ihn liegen und gingen zu den anderen zurück. Dabei schwirrten ihm Fragen durch den Kopf, dir dringend einer Antwort verlangten. Doch zuerst einmal hatte der Samurai eine ganz einfache Frage. Es war Robin, die ihm zuvor kam. „Was ist mit deinen Augen?“ „Meine Augen?“ „Ja.“, gab sie zurück. „Eins deiner Augen ist grün.“ Überascht zog der Blonde die Augenbrauen hoch. „Echt jetzt? Cool!“, grinste er. „Sanji!“, fuhr Durain ihn an. „Jetzt komm mal runter! Was ist hier los?“ Der Angesprochene drehte sich zu ihm und grinste. „Was los ist? Das ist los!“ Rauschend schlug er mit den Flügeln. „Und was soll das jetzt?“, mischte sich auch Robin ein. „Oh Leutz.“, seufzte er auf. „Sieht man’ s nicht?“ Ruffy sah auf den sich rot verfärbenden Sand. „Du beherrschst ihn.“, sagte er leise und hob den Blick, um den Blondschopf anzusehen. „Yo.“ Sanji hob vorsichtig die Hand, legte sie in Höhe seines Herzens auf die Brust und drückte sie ans ich. Im selben Moment riss er den Kopf zurück, seine Flügel stoben auseinander und schienen sich in abermillionen von Federn aufzulösen, ehe sie verschwanden. Der Blonde schwankte wieder, wäre fast vornüber gekippt, fing sich und zog keuchend die Hand weg. In der Hand hielt er den Stein. „Du konntest ihn schon die ganze Zeit lenken. Weil du wusstest, wie es geht.“, vermutete der Samurai. Sanji nickte. Er war müde, erschöpft, ausgelaugt. Am Ende seiner Kräfte. Doch er hatte es geschafft. Für welchen Preis, Chefkoch? Es hätte auch anders gehen können. Nein, hätte es nicht. Durain spürte fast förmlich, dass etwas nicht stimmte, doch er schob den Gedanken beiseite. Das lag vermutlich an dieser verdammten Insel. Sie hatte ihnen schon mehr Ärger eingebracht, als nötig gewesn wäre. Sein Misstrauen war geweckt. „Du beherrschst ihn wirklich?“, fragte Nami, teils besorgt, teils erfürchtig. Wieder nickte Sanji, doch es kam ihm langsam vor, wie in Zeitlupe. Er sah, wie die anderen den Kopf schräg legten, dann den Oberkörper, ihre Beine... Fast sanft prallte der Körper auf den Sand. Die anderen waren wie erstarrt- es war eindeutig ein wenig zu viel gewesen für den heutigen Tag- bis sich Robin aus ihrer Erstarrung löste und sich neben den Bewusstlosen kniete. „Chopper, sieh dir das hier bitte an.“ Der kleine Arzt kam auf sie zu, betrachtete lange und eingehend die Verletzungen des Blondschopfs. „Himmel, er sollte besser auf sich aufpassen.“, meinte er. „Er hat auf uns aufgepasst.“, widersprach Robin. Sie sah nicht minder mitgenommen aus. Aber nichts im Vergleich zu Sanji. Dieser schlug plötzlich die Augen auf und sah Chopper groß an. „Hab ich geschlafen?“ „Bewusstlos triffts eher.“ Der Blonde setzte sich auf, schüttelte sich den Sand aus Haar und Kleidung und stand auf, als wäre nichts passiert. Misstrauisch beäugte ihn Durain. „Was wird das, wenn’ s fertig ist?“ „Wir suchen doch den Stein, oder?“ Ungläubige Blicke trafen ihn. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“ „Klar! Noch haben wir das Ding nicht gefunden.“ „Das tut mir jetzt Leid, Sanji.“, meinte Durain, trat hinter ihn und wollte ihn ausknocken, doch der Blonde war schneller. Blitzschnell entschwand er dem Angriff des Samurais, bleib in einiger Entfernung stehen und lachte. „Ich hab gesagt, dass ich mitkomme, also komm ich auch mit!“ Durain war überrascht. Nach allem, was er gesehen hatte, nach all den Kämpfen und der Kraft, die er hatte aufbringen müssen, um den Adler zu bezwingen, glaubte er, der Blonde müsse jeden Augenblick zusammen klappen. Aber dieser turnte durch die Gegend, als wäre nichts geschehen. „Los, Leutz! Ich weiß nicht, wieviele von denen da noch im Gebüsch warten! Und ich hab nicht vor, es heraus zu finden! Lasst uns weitersuchen!“ „Okay! Bis später dann! Und passt gut auf euch auf!“ Damit verschwand er in Richtung Dschungel. „Kneift mich mal bitte jemand.“, ließ Nami von sich hören. „Ich glaube, ich träume.“ „Ist das auch eine der netten Nebenwirkungen von dem Stein?“, fragte Lysop. „Vielleicht.“, antwortete Durain. „Aber egal, was es ist, er ist schon wieder am Dickicht.“ Das war der ausschlaggebende Satz, um sie alle los stürmen zu lassen. Die Mädels folgten wieder Sanji, Chopper und Lysop brachten den fremden, mittlerweile aufgrund des Blutverlustes bewusstlosen Mann zu Lamb und versorgten ihn, während die anderen beiden sich ebenfalls in eine andere Richtung aufmachten, um so schnellst möglichst das Gesuchte zu finden. So weit weg konnte der Stein doch gar nicht sein- oder? Gerade erreichten Nami und Robin den vorauseilenden Koch. „Mach mal langsam!“ „Ja! Wir kommen gar nicht mit!“ „Besser nicht.“, gab er zurück. „Hier gibt’ s noch mehr von den netten Gastgebern. Und ich hab eigentlich wenig Lust, nochmal einem von denen zu begegnen, Stein hin oder her.“ Das wiederum motivierte sie, ihm schneller zu folgen. Irgendwo hatte er ja auch recht; je schneller sie den Stein fanden, umso schneller konnten sie die Insel wieder verlassen. Blöd nur, wenn man nicht wusste, wo man suchen sollte. „Was für ein Vieh war das doch gleich?“, erkundigte sich Nami. „Der Jaguar.“, sagte Robin. Die Navigatorin schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Mensch! Sind wir blöd!“ „Könntest du deine Aussagen bitte nur auf dich beziehen?“, bat Sanji und grinste. „Checkt ihr’ s nicht?“, ignorierte sie ihn. „Überlegt doch mal, wo der letzte Stein gefunden wurde!“ „Im Wasser am Starand.“, antwortete der Blonde. „Eben! Der Adler wurde im Wasser gefunden! Das heißt...“ „Der Jaguar ist irgendwo- nur nicht im Dschungel.“, beendete Robin ihren Satz. „Richtig!“ „Dann sollten wir uns die Gebirge näher ansehen.“, schlug der Blondschopf vor. Zusammen begaben sie sich in Richtung Felswände. Wie abgebrochene Zahnstocher ragten die einzelnen gebirgsketten aus dem Dschungel hervor, die zerklüfteten Steinwände schienen jegliches Leben zerrissen zu haben. „Und hier wollen wir suchen?“, fragte die Violetthaarige skeptisch. „Hier sieht doch ein Stein wie der andere aus!“ „Das macht nichts.“, gab Sanji zirück. „Der Stein sucht sich seinen Besitzer. Wenn er wirklich zu uns will, wird einer von uns ihn auch finden.“ Nami lief grinsend in die Schlucht aus Geröll und Gestein. „Na dann mal los! Wer den Stein findet, darf ihn behalten!“ „Da ist nicht witzig...“, mumelte er, behielt es aber für sich. Robin ging nach rechts, die Felswand entlang, und der Blonde nahm sich die linke Seite vor. Vielleicht hatte er ja Glück und das kleine Ding orientierte sich an dem ersten Stein, dann würde er ihn sicherlich finden können. Ansonsten hatten sie ja ausgemacht, den Stein nicht anzufassen, sondern die anderen zu rufen, sobald er gefunden wurde. Wenn er also schnell genug war, konnte er den Jaguarstein an sich bringen, bevor noch irgend jemand von ihnen verletzt wurde. Mit Ausnahme von dir, Chefkoch. Jeder Kampf fordert Opfer. Pass auf, dass deines nicht zu groß wird. Dann war sein Stimmchen wieder still. Insgeheim musste sich der Blodne recht geben; es war gewagt. Es konnte einiges schief gehen, wenn man zwei dieser verfluchten Dinger besaß. Vieles. Aber er sah darin gleichzeitig die Hoffnung und Chance auf Erlösung- Erlösung aus dieser Welt. Er könnte es schaffen, die anderen vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren, gleichzeitig ihnen aber den Weg zum ne Piece eröffnen und dann auch noch schneller zu seinem Geliebten kehren- was will der Mensch eigentlich mehr? Unwillkürlich fiel ihm etwas ein, was ihm Zoro mal gesagt hatte. „Sterben kann man, wenn man hundert prozentig glücklich ist, Sanji. Wenn es nichts mehr gibt, was du erhoffst oder ersehnst. Wenn du einfach glücklich bist. Dann kannst du sterben.“ Kurz hatte er gezögert, ihn dann angegrinst und noch eine Kleinigkeit hinzu gefügt. „Musst du aber nicht.“ Sanji lächelte traurig. „Du hattest Recht, Großer. Wie eigentlich doch so oft. Aber... naja, man muss nicht. Aber ich kann.“ Damit wandte er sich seiner Suche wieder zu. Einfach den Pfad entlang spazieren und hoffen, der Tein würde es sich bei ihm bequem machen wollen. Richtiges Suchen würde ja nichts bringen. Ganz ähnlich dachten auch Nami und Robin. Sie gingen langsam durch das Gesteinsgebilde, ließen den Blick von einer Seite auf die andere schweifen, von oben nach unten, hin und her. Bisher jedoch ohne jeglichen Erfolg. Und was, wenn der Stein keinen von ihnen als neuen Besitzer beziehungsweise als neue Besitzerin wählen wollte? Dann seid ihr aufgeschmissen. Unruhig ging Robin weiter, immer noch hoffend, den Stein zuerst zu finden, um Sanji vor einer möglichen Fehlhandlung abzubringen. Sie ahnte, dass er nichts unversucht lassen würde, um einem von ihnen die Last abzunhemen, die der Stein darstellte. Dabei vergaß er aber eindeutig, dass sie das ganze nicht anders sahen. Auch sie wollten ihm die Last abnehmen; und wenn sie den Stein fand, hatte sie ihm wenigstens ein Stück weit helfen können. Genauso dachte auch Nami. Wenn sie das Ding als Erste fand, würde sie die anderen rufen. Sollte Sanji aber Anstalten machen, würde sie ihn nicht an den Stein heran lassen. Dazu war es zu gefährlich für ihn. Am Ende würde er sich mit dieser Dummheit sogar noch umbringen. Sanji kam an der anderen Seite der Gebirgsschlucht an. Robin stand ebenfalls dort und sah in die lange Schlucht. Nami kam ihnen langsam entgegen. „Und?“, fragte er sie. „Nichts.“ Sie schüttelte den Kopf. „Vielleicht haben wir doch falsch gedacht.“ Plötzlich schrie Nami auf. „Ich hab ihn!“ Sanji und Robin fuhren herum, rannten in den Schacht. Vor ihnen stand Nami, weit über eine kleine Höhle gebeugt. „Nami! Nicht!“ Sie riss die Arme hoch und winkte. In ihrer Hand freute sich der Jaguarstein über seine neue Besitzerin. Kapitel 71: Deal ---------------- Titel: Go away... Kapitel: 71. Deal Pairing: Zoro x Sanji Disclaimer: *** Kapitel 71 Erschrocken blieben sie stehen. Sanjis Ruf hallte noch zwischen den Steinwänden wieder. Vor ihnen saß Nami am Boden und starrte ihrerseits ungläubig auf ihre Hand. „Verdammt...“, flüsterte sie. „ MistMistMistMistMist!“ Robin kam langsam auf sie zu. „Alles okay?“, fragte sie leise. Die Navigatorin sah auf. Ihre Augen waren groß und schienen das spärliche Licht, das die Schlucht leicht beleuchtete, zu verschlucken. „Ich... hab ihn.“ „Ja.“ Kopfschüttelnd beugte sich die Kämpferin herunter und nahm ihre Freundin in die Arme. „Ja, du hast ihn.“ Sanji blieb an Ort und Stelle und sah starr zu Boden. Wieso hast du sie nicht davon abgehalten? Wieso ausgerechnet Nami? Was, wenn sie damit nicht zurecht kam? „Scheiße!“ Wütend trat er gegen die Felswand, sodass einige Gesteinsbrocken heraus brachen. So weit hatte er es gar nicht erst kommen lassen wollen, und doch hatte er auf voller Linie versagt. Der Jaguar hatte sich eine neue Besitzerin gesucht. „Kommt. Lasst uns zu den anderen gehen.“, meinte die Violetthaarige, zog ihre Freundin am Arm hoch und legte einen Arm um ihre Schultern, ehe sie gemeinsam aus dem Schacht liefen. Der Blonde folgte ihnen. Kaum, dass sie den Strand betraten, zog Robin ihr Horn aus ihrer Tasche und rief die anderen. Es dauerte auch nicht lange, und die gesamte Strohhutbande war wieder verdammelt. „Und?“, fragte Ruffy. „Ist was passiert?“ „Wir haben den Stein gefunden.“, gab Robin monoton zurück. „Echt? Cool!“, freute sich der Käpt’ n. „Und? Wo ist er?“ Nami hob die Hand. Öffnete sie. Die anderen starrten sie entsetzt an. „Du... du hast ihn genommen?“, wollte Lysop verwirrt wissen. „Aber warum?“ „Kurzschlussreaktion.“, sagte sie leise. „Ich hab ihn gesehn und einfach genommen.“ Robin und Sanji sahen zu Boden. Sie schämten sich beide, dss sie die junge Frau nicht hatten abhalten können. Aber es war zu spät, Nami hatte ihr Schicksal besiegelt. Ruffy seufzte auf. „Es hilft nichts, Leute, jetzt lange Gesichter zu machen. Lasst uns zur Lamb zurück gehen.“ Nami nickte und trat vor. Neben ihrem Käpt’ n ging sie zurück zum Schiff, die anderen schlossen hinten an. Es würde sich einges ändern, das wusste jeder Einzelne von ihnen. Was ihnen aber wirklich Angst machte war die Tatsache, dass Nami nicht annähernd so stark war wie Sanji. Und er hatte genügend Probleme mit seinem Stein gehabt. Der Blonde dachte genau an das. Wie sollte die junge Frau das alleine schaffen? Sie ist nicht alleine, Chefkoch. Du und alle anderen sind noch für sie da. Ihr müsst jetzt zusammen halten. Und das hatte er auch vor. „Du musst was essen.“ „Ich kann nicht.“ „Wie willst du dich sonst stärken?“ „ICH WILL ES NICHT!“, schrie Nami sie an, sprang auf, wobei sie den Stuhl umwarf, und rannte aus der Küche. Robin sah ihr traurig nach. „Lass sie. Sie muss sich erstmal damit abfinden, dass sie den Stein hat.“, sagte Sanji, hob den Stuhl auf und schob ihn an den Tisch. „Ja, ich weiß. Aber es fällt mir schwer, sie jetzt alleine zu lassen.“ „Das tust du nicht. Gib ihr nur die Zeit, die sie braucht, um sich darüber klar zu werden, was sie jetzt tun muss.“, meinte er. Unsicher sah Robin ihn an. Sie verstand sie ja, sie beide, aber dennoch fühlte sie sich immer noch schuldig. Es hätte alles anders kommen können, wenn sie einfach die Hand ausgestreckt hätte- eine einzelne Hand aus Namis Arm, ein einzelnes Auge, das den Stein sehen kann. Dann hätte sie den Jaguarstein gehalten, und nicht Nami. Aber dazu war es jetzt zu spät. „Ich werde nachsehen, ob ich irgendetwas über die Steine herausfinden kann.“, sagte sie und entschwand in Namis Arbeitszimmer, in dem sie ihre Bücher lagern konnte. Eine Weile sah Sanji eifnach nur auf den leeren Stuhl, auf dem eben noch Nami gesessen hatte. Sie waren alle nervös, auch Ruffy. Unter normalen Umständen hätte es keinem von ihnen etwas ausgemacht, sie hätten sich gefreut, einen weiteren Schritt näher ans One Piece ran gekommen zu sein. Aber die zeiten hatten sich geändert und die veränderungen prägten die einzelnen Crewmitglieder. „Es reicht.“, sagte der Blonde leise, warf das Handtuch, das er bis eben noch in der Hand gehalten hatte, in die Spüle und verließ die Küche. Er klopfte nur ein einziges Mal und wartete auch icht auf eine Antwort ab, als er schon in das Zimmer trat. Auf ihrem Bett saß Nami, den Stein in ihren Händen. Sie lächelte ihn an. „Hi, du.“ „Und? Wie fühlst du dich?“ „Na ja.“, gab sie zu. „Ist halt dumm gelaufen. Aber das lässt sich nicht mehr ändern.“ „Nein, das nicht.“ Sanji setzte sich ihr gegenüber auf einen der Stühle. „Ich muss mit dir reden.“ „Was denn?“ „Wir müssen was ändern.“, begann er. „So darf es nicht weitergehen.“ „Was meinst du?“ „Die ganze Situation! Es ist viel Schlimmes passiert, aber das kann und darf einfach nicht der Grund sein, uns alle fertig zu machen! Ruffy lacht kaum noch, Spiele sind völlig unüblich geworden...“ „Ich dachte, du findest das eh nur kindisch?“ Sanjis schüttelte den Kopf. „Das sind sie auch. Aber jetzt ist hier eine Stimmung... der Friedhof is einladender.“ Sie nickte. Ja, an sich wusste sie ganz genau, was er meinte. „Und wie sollen wir das ändern?“, fragte sie. „Die anderen sollen sich keine Sorgen mehr machen. Wir müssen ihnen beweisen, dass wir mit der Situation gut zurecht kommen. Wir müssen ihnen zeigen, dass wir zufrieden sind mit dem, was ist, und dass wir alles daran setzen werden, das One Piece zu finden und Ruffy zum Piratenkönig zu machen.“ „Wie stellst du dir das vor? Wir beide krepieren vielleicht an den Steinen.“ „Nein, das werden wir nicht. Ich zeige dir, wie du dich vor ihm schützen kannst.“ Misstrauisch sah sie ihn an. „Wie soll das gehen?“ Er durfte jetzt nichts Falsches sagen, sonst würde sie nicht darauf eingehen. Also versuchte er es vorsichtig mit den sich zuvor zurecht gelegten Sätzen. „Ich kann dir zeigen, was du tun musst, um den Stein in den Griff zu kriegen. Vielleicht wirst du dich dabei selbst ausknocken, aber das wird am Anfang besser sein, als dem Jaguar zu unterliegen.“ Wieder nickte sie. „Okay, Sanji. Dann zeig’ s mir.“ Er zog seinen Stein aus der Tasche, legte sie auf seine Brust- und ließ den Adler in sich erwachen. Es war gefährlich, und das wusste er auch. So schnell hinter einander die Kraft zu wecken war nicht allzu klug. Aber je schneller Nami wusste, wie sie ihn im Zaum halten konnte, desto besser. Und für die junge Frau ging er gerne ein Risiko ein. Als er aufsah, hielt Nami die Luft an. „Und?“, fragte er leise. Sie sah ihm in die Augen. „Grün- blau.“, antwortete sie ihm. „So ähnlich wird es auch bei dir passieren.“ Lange Zeit sah sie ihn einfach nur an. Mit ihr würde das Gleiche passieren? Eins ihrer braunen Augen würden sich verändern? Was hast du zu verlieren, Nami? Eben, nichts. „Okay.“, sagte sie. „Fang an.“ Seine Flügel stoben auseinander, doch dieses Mal zerrissen sie ihm nicht das Hemd. Er hatte es vorne aufgeknöpft und über der Hose hinaus hängen lassen, sodass sie sein Hemd hinten nur nach oben schoben. Die Navigatorin sah ihn leicht verängstigt, jedoch absolut sicher an. „Gib mir deine Hand.“, bat der Blondschopf sie. Zögerlich streckte sie ihre Hand aus, zuckte zurück, als sie ihn berührte. „Keine Angst.“, lächelte er sie warm an. „Ich pass schon auf dich auf.“ Er streckte ihr seine Hand noch ein Stück weiter entgegen. Noch kurz zögerte sie, nahm dann aber ihren ganzen Mut zusammen und legte ihre zierliche Hand in die seine. Sanji lächelte immer noch, als er sie ergriff. „Ich darf deinen Stein unter gar keinen Umständen berühren, okay? Sonst passiert uns beiden genau das Gleiche wie Durain und mir.“ Sie nickte blass. Es war ihr unheimlich, doch gleichzeitig wusste sie, dass kein Weg daran vorbei führen würde. Und je schneller sie es schaffte, umso besser für sie alle. „Spürst du die Kraft?“, fragte er leise. „Ja.“ „Gut. Auf drei lässt du sie einfach los- überlass dem Jaguar die Oberhand. Weck ihn auf.“ Erschrocken starrte sie ihn an. „Keine Sorge, dir wird nichts passieren.“ Das meinte sie eigentlich auch gar nicht. Aber was würde mit ihm sein? Wenn der Jaguar frei war, was würde er dann mit Sanji anstellen? „Und du?“ „Ich bin der Adler.“, grinste er sie an. „Mir kann gar nichts passieren.“ Es überraschte ihn, wie selbstsicher er das sagte. Irgendwie beruhigte er sich selbst damit ungemein- und das konnte er gerade jetzt gut gebrauchen. Denn er wusste nicht, was geschehen würde. Zoro hatte ihm verraten, was er tun musste, wenn das Biest ihn zu überwältigen drohte. Aber Namis Steintier hatte sich noch nicht geregt. Es musste erst wach sein- und es würde wohl besser sein, wenn sie es weckten, als wenn sie warten würden, bis es sich selbst dazu bemühte. „Okay?“ „Ich... ja.“ „Gut. Eins.“, sagte er, drückte leicht ihre Hand und sah ihr tief in die Augen. Es verwirrte Nami, diese ungleichen Augen zu sehen, und faszinierte sie gleichsam. Dabei wurde sie so abgelenkt, dass sie nur wie durch einen Schleier Sanjis Stimme hörte. „Zwei.“ Plötzlich brach es aus. Sanji spürte die Kraft, die ihm entgegen sprang, ließ Nami aber nicht los. Ihr durfte nichts geschehen, er musste jetzt dafür sorgen, dass sie es heil überstand. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen den Jaguar. Er starrte in die Augen der jungen Frau- sie schimmerten rötlich, bestialisch, gefährlich. Dahinter jedoch war nichts von ihr selbst zu sehen. Sie hatte dem Jaguar die Oberhand überlassen. Wenn auch allem Anschein nach nicht freiwillig. „Hör mir gut zu.“, sagte er leise. „Ich bin der Adler. Ein Tier deinesgleichen. Also lass mich in Ruhe.“ „Du bist ein Mensch, der den Adler zu bändigen sucht.“, sagte der Jaguar mit Namis Stimme. „Du kannst mir nichts befehligen.“ „Wir kämpfen auf einer Seite.“ „Du kämpfst für dich allein. Und du bist schwach; der Adler hat von deiner Energie gezehrt. Du kannst mich nicht bändigen.“ „Das hatte ich auch nicht vor. Ich will dich nur um etwas bitten.“, sagte Sanji. Es kostete ihn immense Kraft, dem Jaguar entgegen zu stehen. Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, den Adler ein zweites Mal zu wecken. Und noch ein Größerer, allein dem Jaguar entgegen zu treten. Doch für solche Gedanken war es eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt. „Wieso sollte ich dir einen Gefallen tun?“ „Nicht mir. Sondern diesem Mädchen hier. Ihr, deren Körper du besetzen im Stande bist.“ Er holte tief Luft. Die Kraft seines Gegenübers schien ihn zu erdrücken, er konnte kaum noch atmen, geschweige denn sprechen, aber er versuchte es weiter. „Sie wird mit dir kämpfen, wenn es dein Wunsch ist. Sie wird dir Energie zur Verfügung stellen, von der auch du zehren kannst. Aber dafür lass sie leben. Teile dir mit ihr diesen Körper, sie wird dich rufen und dir den Kampf zur Verfügung stellen- aber übernimm nicht die Oberhand.“ „Wieso sollte ich darauf eingehen? Ich kann viel mehr haben, weil ich es mir einfach nehmen kann. Was springt für mich dabei raus, wenn ich sie in Ruhe lasse?“ „Nicht mehr als das, was ich dir geschildert habe.“ Das Ding in Nami schien zu überlegen. Sanji hoffte inständig, es würde zu der richtigen Entscheidung kommen- sonst hätten sie ernsthafte Schwierigkeiten. „In Ordnung.“ Er atmete erleichtert auf. „Unter einer Bedingung.“ Wie erstarrt sah er in die rötlichen Augen. „Was willst du, Jaguar?“ „Einen Deal. Mit dir.“ Sanji hörte sich alles an. Nickte. Er hätte so oder so keine andere Möglichkeit. Und dadurch würde Nami auch in Frieden gelassen. Sie würde das Tier nicht bändigen müssen, es würde ihr gehorchen. Und das war alles, was zählte. Nur darauf kam es an. „In Ordnung.“, nickte der Blonde. „Dafür ordnest du dich ihr unter.“ „Einverstanden.“ Es war gewagt- aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, nicht wahr? Sanji nickte wieder. Sollte er doch. Plötzlich lachte der Jaguar auf. Verwirrt sah der Blondschopf ihn an. „Was ist so lustig?“ „Du weißt, dass du ihn nicht halten kannst. Wieso also willst du diese Dummheit begehen? Nur wegen einem kleinen Mädchen?“ Sanji knurrte auf. Scheiße! Wieso weiß er es? Er selbst war sich doch noch nicht einmal sicher gewesen, ob es wirklich zurtaf, was er befürchtete! „Ja, ich tu’ s für sie. Und die anderen. Wir wollen wieder ein normales Leben.“ „Das wirst du nie wieder haben.“ „Das werden wir noch sehen.“ Sanji streckte die freie Hand aus, ergriff Namis andere und entriss ihr den Jaguarstein. Augenblicklich erloschen die rot glühenden Augen und machten dem vertrauten Braun Platz. Nami sank nach hinten auf ihr Bett und blieb dort still liegen. Fehler., hörte er eine Stimme in seinem Kopf. „Nein. Kein Fehler.“ Er strengte sich an, nahm seine letzte Kraft zusammen und wehrte sich verbissen gegen die Macht, die von ihm Besitz ergreifen wollte. „Ich biete dir einen Deal an. Nimm ihn an, bevor ich es mir anders überlege.“ Da gab es nichts zu überlegen. Sanji spürte, wie der Jaguar zögerte, vielleicht aus Vorsicht vor einer möglichen Falle, doch die gab es nicht. Der Blonde hatte die einzige Chance ergriffen, die ihnen beiden, Nami und ihm, offen stand, ohne dabei auch nur einen Moment lang an eine mögliche Hintertür zu denken. Jetzt oder nie, dachte er. Wenn er nicht annimmt, muss ich Nami hier raus bringen. Plötzlich spürte er ihn. Er regte sich, er war da. Und er nahm das bereitwillig angebotene Geschenk des Blonden an. Er spürte den Sog, die Macht, die an ihm zerrte, und hoffte, sie würde ihn nicht vollends aufsaugen. Immer und immer wieder riss der Jaguar seine Beute an sich, ließ wieder von ihr ab, riss sie wieder zu sich, um ihn wieder gehen zu lassen. Dabei wurde es dem Koch nahezu schwindlig, die Welt vor ihm begann zu verschwimmen, doch er wusste, wenn er jetzt aufgab, würde er vielleicht den Kampf verlieren. Zoro... Verdammt, es tut mir Leid! Da sah er es. Wie aus weiter Ferne sah er etwas auf sich zu kommen, von einem strahlenden Weiß umgeben. Was war das? Der Jaguar? Hatte er ihn am Ende etwa doch reingelegt, und er holte sich nun alles, was er kriegen konnte? Der Blonde versuchte sich zu wappnen, dem Gegner zu entfliehen, doch er hatte keine Chance. Binnen Sekunden, so schien es ihm, war es bei ihm und hüllte ihn völlig in das helle Licht ein. Sanji schlug um sich, er versuchte, sich von dem zu befreien, was ihn gefangen hielt, doch es war zwecklos. Er hatte weder die Kraft, noch den verzweifelten Willen eines Ertrinkenden, um sich aus seiner Lage zu befreien. Mutwillig ließ er es einfach geschehen und schloss die Augen. Vielleicht war es gut so. Nami hatte den Stein nicht mehr, vielleicht würde der Jaguar seinen Körper weiterhin besitzen, dann könnten sie nichtsdestotrotz den Schatz finden- Außer er kann nur lebende Personen als Besitzer erwählen. Und das war die wahrscheinlichere Variante. Sonst hätte er auch einfach einen toten Körper wählen und so über Jahratusende fortbestehen können, ohne auf einen neuen Besitzer warten zu müssen. Ist doch egal, Chefkoch. Lass es einfach. Und Sanji ließ sich fallen. Irgendwann in die Stille hinein regte sie sich plötzlich. Nicht wissend, was geschehen war, öffnete sie die Augen und sah sich um. Sie lag auf ihrem Bett, über ihr die dunkle Holzdecke des Schiffes. Nami setzte sich langsam auf, fuhr sich mit der Hand durch das Haar- Und stockte. Der Stein! Wo war der Stein? Schnell durchwühlte sie ihr Bett, doch sie konnte ihn nirgends finden. Hatte sie ihn etwa verloren? Das wäre eigentlich praktisch. Doch aus irgendeinem Grund wusste sie, dass dem nicht so war. Langsam stand sie auf, machte ihr Bett wieder ordentlich und drehte sich um, um nach draußen zu gehen. Sie wollte zu Sanji und ihm erzählen, was für schräge Sachen sie geträumt hatte, wie er ihr angeboten hatte, ihr zu helfen und wie sie das Tier aus dem Stein in sich frei gelassen hatte- Wieder stockte sie. Für einen Moment glaubte sie, sie würde noch träumen, schliefe noch auf ihrem Bett und das wäre nur ein weiterer Teil ihrer obskuren Traumwelt. Dem war aber nicht so. Erschrocken über die Erkenntnis, dass Alles, was sie eben geträumt hatte, Realität war, stürzte sie nach vorne und kniete sich vor den stumm auf dem Stuhl sitzenden Blonden. „Sanji! Ist alles okay?“ Doch eigentlich wusste sie auch dieses Mal, dass nicht alles in Ordnung war. Mit leeren Augen starrte Sanji durch sie hindurch. Kapitel 72: Trugbild -------------------- Titel: Go away... Kapitel: 72. Trugbild Pairing: Zoro x Sanji Disclaimer: Kein Geld, nur die Idee...^^ Danke für die Commis! Freu mich iummer, wenn ich lesen kann, was ihr darüber denkt!^^ Kapitel 72 Immer wieder lief er in der Küche auf und ab, ab und auf. Die anderen saßen auf den Stühlen und der Bank, sahen in alle Himmelsrichtungen und hingen ihren eigenen Gedanken nach, die sich im Grunde aber kaum voneinander untscheiden. „Ich kapier’ s einfach nicht!“, knurrte Ruffy mittlerweile bestimmt schon zum zehnten Mal. „Beruhig dich, Käpt’ n. Das bringt jetzt auch nichts“, versuchte es Robin- bereits auch zum zehnten Mal. Chopper kam wieder in die Küche. Sofort richteten sich alle Blicke auf ihn. „Und?“, fragte Nami sofort. Doch der Arzt schüttelte traurig den Kopf. „Nichts neues.“ Die anderen senkten wieder den Blick. „Nichts.“, wiederholte die Navigatorin. „Gott, ich mach mir solche Vorwürfe!“ Robin stellte sich hinter sie und legte ihre Hände auf Namis Schultern. Diese hob den Kopf, sah ihre Freundin an und legte ihrerseits eine Hand auf die der Kämpferin. „Mach dir keinen Kopf. Es war seine eigene Entscheidung, du konntest gar nicht wissen, was er tun würde.“, sagte sie leise. „Aber ich hätte vorsichtiger sein müssen!“ „Das ist Unsinn, Süße. Du hättest nichts tun können, und das weißt du auch. Er wird wieder, glaub mir.“ Lysop saß derweilen am Tisch und schälte Kartoffeln. Jetzt, wo Sanji nicht da war und die anderen sich so fertig fühlten, wollte er helfen, sie alle nicht im Stich lassen. Und das konnte er am Besten, wenn er sich um sie kümmerte. Er fragte sich wohl zum tausendsten Mal, warum der Blonde das getan hatte. Warum hatte er das riskiert? War ihm nicht bewusst gewesen, was geschehen würde? Oder war ihm das völlig egal? Wollte er sein Leben geben, einfach so? Oder lag es an etwas ganz anderem? An Jemandem? Der Pirat hielt kurz inne, starrte stumm auf die Kartoffeln. Zu Beginn hatte er nicht glauben wollen, was er gehört hatte. Zoro und Sanji! Das war vollkommen absurd! Dann hatte er in die blauen Augen gesehen und erkannt, dass es der Wahrheit entsprach. Und sich gewünscht, er könne irgendetwas für sie tun. Doch da gab es nichts mehr. „Wir fahren nach Silver Island.“, sagte Ruffy. „Vielleicht finden wir dort ein Mittel, unserem Koch zu helfen.“ Nami nickte und stand auf. Als sie die Küche verließ, um den richtigen Kurs zu berechnen, folgte ihr Robin schweigend. Noch immer machten sie sich beide Vorwürfe- Robin, weil sie den Jaguarstein nicht an sich hatte nehmen können, die Navigatorin, weil sie es zugelassen hatte, dass Sanji sich in unüberschaubare Gefahr begeben hatte. Sie wussten beide, dass sie davon loskommen mussten. Sie konnten es nicht ändern. Auch Durain erhob sich und ging Richtung Tür. „Gehst du zu Sanji?“, ließ der Käpt’ n verlauten. „Ja.“, gab der Samurai zurück. Fragend sah er den Strohhut an, schien stumm um seine Erlaubnis zu bitten, bis dieser nickte und er sich abwandte. Die Tür war geschlossen, er klopfte. Unnötig, dessen war er sich an sich bewusst, aber er tat es trotzdem. Vielleicht, weil er die Hoffnung hatte, der Blonde würde „Herein!“ rufen. Doch es blieb still. Die Tür knarrte ein wenig, als er das Zimmer betrat und sie hinter sich schloss. Dort lag er. Auf Zoros ehemaliger Hängematte. Der Koch hatte ihn am Morgen darum gebeten... er wollte nur in dieser Matte schlafen, nirgends sonst. Und Durain akzeptierte das voll und ganz. „He, Sanji.“, sagte er leise und setzte sich auf den Stuhl neben der Hängematte. „Wie geht’s?“ Schräg grinsend schüttelte er den Kopf. Was tat er hier eigentlich? Der Blonde konnte ihn nicht hören, also? Sein Blick fiel zurück auf den Liegenden. Das blonde Haar lag leicht aufgefächert auf dem Kopfkissen, das einmal dem Schwertkämpfer gehört hatte. Eins der Kissen, die Nami zur Seite gepackt hatte und von denen sich der Grünhaarige einige stibitzt hatte. Sanji atmete ruhig, friedlich, so als schliefe er. Allem Anschein nach hatte er sich nicht bewegt, seit sie ihn in diese Matte gelegt hatten. Die Decke, die ihm bis an den Oberkörper reichte, lag noch genauso da, wie Ruffy sie gelegt hatte. Eine einzelne blonde Strähne hatte sich in sein Gesicht verirrt- wäre er wach, würde er sie als lästig empfinden und sie weg streichen. Da er aber nicht wach war... Langsam streckte Durain die Hand aus und strich die Strähne nach hinten. Er wünschte sich, der Blondschopf würde aufgrund dieser Berührung erwachen, ihn mit seinen strahelnd blauen Augen groß ansehen und ihn vielleicht misstrauisch fragen, was er da tat. Aber es geschah nichts dergleichen. Sanji schlief weiter. Er seufzte wieder. Was wollte er noch hier? Es brachte nichts, er konnte dem Blondschopf durch seine Anwesenheit nicht wirklich helfen. Vielleicht sollte er wieder gehen... Doch statt diesem Gedanken zu folgen, zog er den Stuhl noch ein wenig näher an die Hängematte, beugte sich zögerlich vor und legte schließlich seine Arme gekreuzt auf Sanjis Brust, legte den Kopf darauf und schloss die Augen. Er hatte die letzten Nächte wenig geschlafen- wie Sanji. Vielleicht konnte er ja jetzt... Und seltsamerweise schlief er auch fast augenblicklich ein. Er fühlte sich frei, schwerelos. Und doch wusste er, dass er es nicht war. Dort war etwas Anderes, Stärkeres, Mächtigeres, das ihn gefangen hielt. Wenn er sich sträubte, würde Es ihn einfach zerquetschen, wie eine Fliege. Also musste er wachsam sein. Ihm ein Stück voraus. Langsam öffnete er die Augen, sah sich um. Es war ein Raum, in dem er sich befand. Zwar konnte er weder die Wände noch Decke, noch ein Ende dieses Raumes erkennen, doch der Boden glänzte in einem dunklen, fast völlig schwarzen Licht. Als er sich aufrichtet- er lag, wie er eben feststellte- klackten seine Schuhe. Wie auf Glas, dachte er. Ich stehe auf schwarzem Glas. Aber wo? Er dreht den Kopf, versucht, irgendetwas in der ferne zu erkennen, doch da ist nichts, nur dieses alles verschluckende, schwarze Licht. Gab es denn keinen Ausgang? Bereit, dieser Frage auf den Grund zu gehen, lief er los. Einfach so, sich fragend, was da kommen würde. Doch es brachte nichts. Jeden Meter, den er lief, schien er sich rückwärts zu bewegen, bis er schließlich stehen blieb. So ging das nicht. Also schrie er. Immer und imemr wieder rief er Hallo, die Namen der Crew, seinen eigenen. Doch er hörte nichts, es war, als würde seine Stimme von der unsichtbaren masse verschluckt werden, die ihn umgab. Er setzte sich im Schneidersitz auf den Boden, dachte nach. Was war los? Er wusste nicht recht, was geschehen war. Er hatte den Jaguar heraus gefordert, das wusste er. Und er hatte den Stein an sich genommen, um Nami zu beschützen. Und dann? Fehler, dachte er. Das hatte der Jaguar gedacht, als er den Stein genommen hatte. Und dann hatte er das Geschenk, das der Blonde ihm gemacht hatte, angenommen. Und wo bist du jetzt, Chefkoch? Wo bist du? Plötzlich erinnerte er sich an etwas, das sich aus seinem Bewusstsein selbst gestrichen hatte. Da war etwas gewesen, etwas Helles, Weißes, das auf ihn zugekommen war. Es hatte ihn eingeschlossen, ihn mit sich gerissen- Doch er hatte sich nicht gefangen gefühlt, im Gegenteil. Auch, wenn er sich heftig gegen den Einschluss in die weiße Masse gewehrt hatte, so hatte er doch etwas noch ganz anderes gespürt. Eine Art Vertrautheit. Wo war dieses Gefühl hin? Er schloss die Augen und fühlte in sich hinein, doch er spürte nichts. Er konnte nicht einmal sagen, ob sein Herz schlug- er fühlte gar nichts. Ist das etwa der Tod? Bin ich gestorben? Irgendwie hatte er sich sein Ableben anders vorgestellt. Und auch die andere Seite, sofern es eine solche geben sollte, war in seinen Vorstellung völlig verschieden von dem, was er hier vorfand. Also doch nicht tot? Was aber dann? Plötzlich hörte er es. Nein, nicht hören. Fühlen. Er spürte etwas. Etwas anderes, außer ihm, war in diesem Raum. Und es kam näher. Sehr schnell. Sanji riss die Augen auf und drehte sich um. Er prallte zurück, starrte erschrocken auf die Gestalt, die sich ihm gegenüber befand. »Hallo, Sanji.« Verblüfft sah er ihn an. Das konnte eigentlich nur eins bedeuten... Bin ich tot?, fragte er, doch wie schon zuvor kam kein Ton über seine Lippen. Sein Gegenüber lächelte, ehe er antwortete. »Du musst nichts sagen, sondern deine Frage nur in Gedanken formulieren.« Der Blonde versuchte es. Einfach nur daran denken... »Bin ich tot?« Über sich selbst überrascht, sprudelten einfach so seine Gedanken aus ihm heraus. »Ich liebe dich Wo warst du? Lass mich nie wieder alleine! Was ist mit den anderen Wo sind wir Was passiert mit mir Ich ZORO!«, schrie er in Gedanken. Dieser nahm ihn in den Arm, lächelte und dachte ganz ruhig: »Ja. Ich bin hier.« Er lachte. Er lachte und lachte und freute sich, endlich bei ihm sein zu können. Er träumte nicht. Dazu war es zu anders. Und zu leben schien er auch nicht mehr- aber was sollte es? Zoro war hier. Seine Augen suchten die des anderen, und als sie sich trafen, lächelten sie beide. Ihm war nur nach lächeln zu mute, das war alles, was er jetzt tat. Der Vize war völlig real, er spürte ihn, roch ihn, schmeckte ihn. Er musste sich kneifen, aus Angst, dass vielleicht doch alles nur ein Traum war- doch er spürte den Schmerz. Das war alles real. »Zoro!«, rief er wieder in Gedanken, fiel ihm um den Hals und klammerte sich an ihn. »Ich liebe dich!« »Ich dich auch.« Irgendwie war es wie ein Wunder. Er lebte nicht mehr! Aber es machte ihm nichts aus, nicht im Geringsten! Statt dessen fragte er sich, warum er nicht schon früher diesen Schritt getan hatte. Allem Anschein nach hatte er es für Zoro verständlich gedacht. Dieser nämlich legte einen Arm um Sanjis Hüfte, zog ihn zu sich und sah ihm tief in die Augen. »Es ist gut, dass du den Schritt erst jetzt getan hast. Dann war es für die anderen auch leichter.« Sanji stockte. Irgendetwas in Zoros Worten ließ ihn aufhorchen, doch er wusste nicht, was es war. Eigentlich war es auch egal, wie er feststellte, als der Schwertkämpfer ihn in die Arme nahm, dann einen Arm um seine Schulter legte und mit ihm losging. »Gibt es hier denn ein Ende?«, fragte Sanji. »Nein. Kein Ende. Aber uns stehen alle Möglichkeiten offen.« »Alle?« Der Vize lächelte ihn an, schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder. Im selben Augenblick veränderte sich seine Umgebung; Bäume erschienen, eine Wiese, die sich vor ihnen erstreckte, und dann eine Klippe, die den Blick auf das unter ihr liegende Meer frei gab... »Silver Island.«, dachte der Blonde und staunte. »Das ist Silver Island!« Mit großen Augen sah er die Insel, auf der sie lange Zeit gewesen waren, sah die einzelnen Bäume, das Glitzern des Meeres, sogar jeden einzelnen sich im leichten Sommerwind wiegenden Grashalm. Sanji hob den Kopf, ließ sich die Haare ins Gesicht wirbeln und beobachtete die beiden Möwen, die ihre Kreise weit über ihren Köpfen zogen. Als er tief einatmete, roch er die frühlingshaften Blumen, die überall blühten, er lauschte den Rufen der Vögel, dem Rauschen des Meeres und vergaß dabei völlig, dass er- nun, dass er tot war. „Das ist ja Wahnsinn...“, flüsterte er- und schlug sich im nächsten Moment die Hand vor den Mund, als er bemerkte, dass er seine Stimme hören konnte. „Alles.“, wiederholte Zoro und grinste. So wie immer. Alles wie früher, alles so... so perfekt. Für einen Moment wünschte er sich, die anderen wären auch hier, aber er wusste, dass das nicht ging. Zoro beobachtete ihn aus den Augenwinkeln, grinste und stupste den Blondschopf mit den Ellbogen in die Rippen. Dieser sah auf, verwundert, und als er in die schelmisch blitzenden Augen sah und den mit dem Kopf angedeuteten Wink des Schwertkämpfers bemerkte, sah er nur zögerlich hinter sich in die angedeutete Richtung. Hinter ihnen lag wieder das Gebüsch, durch das sie schon so oft gebrochen waren, und dahinter die kleine Stadt. „Lass uns in die Stadt gehen.“, schlug er vor, bot Sanji den Arm und lief los, als dieser sich einhakte. Zuerst sah die Stadt ruhig und nahezu verlassen aus, doch als sie näher kamen, bemerkte der Blonde einen Hund, der ihnen entgegen gelaufen kam. Er schnupperte kurz, ehe er sich davon trollte. Und kaum, dass sie die Stadtgrenze überschritten, hörte er Stimmen. Überall, laut und leise, Männer und Frauen und Kinder. Kurz darauf trafen sie auch auf mehrere Leute, die ihnen lächelnd zunickten und weiter gingen, so als wäre nichts. Mann, Chefkoch. Du bist tot, da ist es egal, wen du liebst. Wehmütig blitzte für einen Moment das Bild auf, wie der Vize und er Lil und Luna kennen gelernt hatten. Damals hatten die Menschen der Insel irritiert geguckt, als sie sie Händchen haltend gesehen hatten. Hier war es wohl egal. „SANJI!“ Erschrocken sah er auf. Seine Augen weiteten sich, er starrte erst den Ankommenden, dann Zoro mit großen Augen an. „Das... wie kann das sein?“, fragte er verwirrt, als der Strohhut ihm auch schon um den Hals fiel. „Na du? Wir haben schon auf dich gewartet!“ Sanji verstand nicht, was hier geschah. Was machten die anderen hier? Waren sie etwa auch...? Doch der Schwertkämpfer ließ ihn seinen Gedanken gar nicht fertig denken. „Und? Das war es doch, was du dir gewünscht hast, oder?“ Sprachlos nickte er. Genau daran hatte er gedacht. An die Strohhutbande. Dass er sie wiedersehen wollte. Doch eine Frage beschäftigte ihn immer noch, und als Ruffy wieder davon gestürmt war, stellte er sie. „Sag mal, Zoro... Wieso sind sie hier?“ „Wieso nicht? Du wolltest sie doch sehen. Und da sind sie.“ „Aber... bedeutet das jetzt, dass sie auch...?“ Er wagte es nicht, auszusprechen, woran er gerade dachte. „Was?“, fragte der Grünhaarige. Sanji blieb stehen, sah zu Boden. Ja, was? Er musste doch wissen, was er meinte. Dass sie jetzt beide tot sind- und die anderen... „Wir sind alle tot, oder? Ruffy, du, ich...“ Überrascht sah Zoro ihn an. „Tot? Quatsch! Ruffy ist nicht tot, keine Sorge.“ Nicht tot? Er lebte? Aber was... „Das sind Projektionen, Sanji. Bilder aus deinen Erinnerungen, Bilder, die dir wichtig sind. So wie ich.“ Wieder zuckte Sanji zusammen. Seine Worte... Doch ihm blieb gar keine Zeit für Gedanken. Der Schwertkämpfer nahm ihn in die Arme, ehe er ihn fragend ansah. „Und, wo wollen wir hin?“ Der Blonde sah ihn an, sah in seine grünen Augen... doch er spiegelte sich nicht wider. Das war seltsam, aber was ihn viel mehr irritierte, waren die goldenen Flecken- die nicht da waren. Aber Zoro hatte doch schon immer... „An unseren Platz.“, flüsterte Sanji und dachte dabei aber nicht an die Wiese an der Klippe, sondern an ein ganz bestimmtes Gebäude und seinen ersten Besuch dort. „Dann los.“ Zoro grinste, legte einen Arm um Sanji und zog ihn weiter die Straßen entlang. Mit jedem Schritt wurde dem Blonden mulmiger zu Mute, er erkannte, wohin er ihn führte. Zum Hauptquartier der Sieben Samurai. Den Ort, an den der Koch eben gedacht hatte. An sich nicht weiter schlimm. Nur dass das nicht ihr Platz war. Nie. Zoros und sein Platz war die Wiese, sonst nirgendwo. Und der Schwertkämpfer hatte gold- grüne Augen; ein dunkles Grün mit vielen goldenen Flecken. Ruffy- nur eine Projektion seiner Erinnerungen. So wie ich, hatte der Mann neben ihm gesagt. Und Silver Island... diesen Ort hatte er sich gewünscht, jedesmal, wenn er mit Zoro alleine gewesen war. Aber es war nur eine „Projektion“, wie die Person gesagt hatte. Und den Schritt... Sanji blieb stehen. „Ich habe den Schritt nicht getan.“, sagte er leise. „Nie. Das hätte ich gar nicht gekonnt.“ Als er den Kopf hob und in die grünen Augen des anderen sah, wusste er es bestimmt. „Ich bin nicht tot. Und das alles hier existiert nicht. Du auch nicht.“ „Wir existieren schon.“, widersprach ihm Zoro. „Aber anders als sonst. Uns gibt es in einer anderen Welt, eine Welt, die du dir wünschst. Wieso willst du das alles aufgeben? Ich schenke dir ein Leben, wie du es immer wolltest. Ein Leben mit denen, die du liebst, die dir wichtig sind. An einem Ort, der dir vertraut ist. Willst du mein Geschenk nicht annehmen?“ Sanji sah ihn an, er sah Zoro, der ihn anlächelte, den Mann, den er liebte, an einem Ort, den er ebenso gern hatte. Und doch... war alles nur ein Trugbild. „Warum?“, fragte er. „Das fragst du noch? Du hast mir einen Deal angeboten. Ich habe ihn angenommen. Und als Geschenk habe ich dir dieses Leben gegeben.“ „Aber das ist nicht Zoro.“, sagte der Blonde mit Tränen in den Augen. „Sag es nicht.“, bat Zoro, schnell, kam einen Schritt auf den Blondschopf zu und sah dabei erschrocken aus. „Sag es bitte nicht, Sanji.“ „Du bist nicht real, Zoro. Nichts ist hier echt. Alles nur Erinnerungen.“ Die Tränen bahnten sich ihren Weg in seine Augen, verschleierten seinen Blick. „Sanji, bitte...“ „Du bist tot, Zoro. Und das hier ist nur ein Trugbild.“, schloss der Blonde. Ein einzelner glitzernder Tropfen lief ihm über das Gesicht. Und noch einer. „SANJI...!“ Dann zerbrach das Bild. Die Gestalt Zoros zersplitterte in abertausende kleine Stücke, flogen ihm entgegen und zerschnitten seine Haut. Splitter fraßen sich in seine Augen, sodass er sie schloss. Er spürte, wie ihm die Tränen das Gesicht benetzten, doch er wusste, dass es so besser war. Es war vorbei. „Es ist vorbei.“, flüsterte er leise. Als er die Augen öffnete, standen ihm immer noch die Tränen in den Augen, eine bahnte sich ihren Weg über seine Wange. Neben ihm fuhr Durain aus seinem Halbschlaf. Als Sanji ihn bemerkte, drehte er den Kopf, sah ihn mit nass- glänzenden Augen an und wiederholte es. „Es ist vorbei.“ Kapitel 73: Death ----------------- Titel: Go away... Kapitel: 73. Death Pairing: Zoro x Sanji Disclaimer: --- Sooooo... das letzte Kapi.... weil ich die anderen ja streichen musste (wg der Leiche... >.< Meine Kaffeemaschine wurde bedroht, ich musste klein beigeben....) bisher hats gut geklappt... danke für die lieben Kommis... hab euch alle lieb!^^ Kapitel 73 „Sanji...“, keuchte er. Der Blonde drehte den Kopf zurück, starrte an die Decke. Wieder alles nur ein Trug. Aber kein Traum. In dem Fall hatte er Recht gehabt, er hatte nicht geträumt. Es war der Jaguar gewesen, der ihm mit seiner Kraft eine Täuschung auferlegt hatte- eine wunderschöne, ohne Frage, wenngleich auch eine Fälschliche. Und damit hätte er nicht leben können. Sanji schloss die Augen. Er hörte den anderen, doch er achtete nicht auf ihn. Durain war aufgestanden, an die Tür gelaufen und hatte etwas gerufen, ehe er an seine Hängematte zurück lief. Gleich darauf spürte der Blonde die Hand des Samurais auf seiner Schulter, öffnete wieder die Augen und sah ihn an. Dann stützte er sich nach oben, setzte sich aufrecht und schlang die Arme um den Schwertkämpfer, dass dieser ihn verwundert ansah. „Danke, Durain. Es ist endlich vorbei.“ Er ließ ihn wieder los. „Was... was genau meinst du?“, fragte der Schwarzhaarige vorsichtig. „Der Stein. Zoro. Einfach alles.“ Und dabei beließ er es. Und Durain fragte auch nicht mehr nach. „Sanji!“, schluchzte es in diesem Moment von der Tür her auf. Als er den Blick wandte, erkannte er Nami, die mit Tränen überströmtem Gesicht im Türrahmen lehnte. Robin stand hinter ihn und hatte eine Hand auf ihre Schulter gelegt. „Hallo, Nami.“, sagte er und breitete die Arme aus. „Jetzt bist du in Sicherheit.“ Die Navigatorin fiel ihm gegen die Brust, weinend, aber überglücklich. Er lebte, und das war alles, was für sie alle zählte. Gegen Mittag des folgenden Tages stand der Blonde das erste Mal wieder auf- vorher hatte es ihm Chopper verboten, und sowohl Nami und Robin als auch Durain hatten dafür gesorgt, dass er sich daran hielt. Jetzt stand er wieder, ging in die Küche und holte sich eine Flasche Sprudel aus dem Kühlschrank, die er zur Hälfte leerte. Er hatte viel Zeit zum Nachdenken gehabt, und er hatte sie genutzt. Es knarrte, als Durain die Küche betrat. „He.“ „Hey.“ „Wieder alles okay?“ „Klar.“, gab Sanji zurück. Der Samurai zögerte, holte sich selbst eine Flasche aus dem Kühlschrank und setzte sich an den Tisch. „Was genau ist da abgegangen, Sanji? Was war los mit dir?“ Bisher hatte er es noch niemandem gesagt, hatte jedes Mal das Thema gewechselt, wenn einer von der Crew ihn das gefragt hatte, aber er wusste, dass er ihnen eine Antwort schuldig war. „Ich habe einen Deal geschlossen.“ „Einen Deal?“ „Ja.“, nickte der Blonde. „Ich habe mich mit dem Jaguar... geeinigt.“ Misstrauisch beäugte der Schwarzhaarige ihn. Das, was der Blondschopf da sagte, gefiel ihm überhaupt nicht. „Was soll das heißen?“ Sanji seufzte auf. Ihn anlügen wollte er nicht, also was sollte es. „Er hat meine Kraft bekommen. Er durfte sich ein einziges Mal mit meiner ganzen Kraft auftanken. Dafür lässt er Nami in Ruhe.“ „Und was ist vorbei?“ Wieder musste Sanji traurig lächeln. „Der Jaguar hatte mir ein Geschenk gemacht. Dafür, dass ich ihm meine Kraft geliehen habe.“ Der Schmerz, der in seinen Augen aufblitzte, ließ den Samurai sofort auf das richtige schließen. „Zoro.“ „Ja.“, nickte der Blonde. „Er bot mir eine Welt, in der er noch lebt. Eine Welt, wie ich sie mir wünschen würde. Mit allen. Auf Silver Island.“ „Wieso hast du abgelehnt?“ Er grinste ihn an. „Weil es nicht das Selbe ist, Durain. Das würde es nie sein.“ Er nickte. Ja, er verstand ihn, besser als der Blondschopf wohl dachte. „Du hast ihm deine Kraft gegeben?“ „Ja.“ „Warum?“ „Das war der Deal.“ Er überlegte kurz, doch der Samurai wusste es auch ohne Worte. „Du konntest den Adler gar nicht kontrollieren. Wenn du also deine Kraft dem Jaguar leihst, würden die beiden...“ „Er hat es nicht geschafft.“ „Bitte?“, fragte Durain verblüfft. „Er hatte keine Macht über mich. Wenn ich sein Angebot angenommen hätte, dann ja. Wäre ich in seiner Welt geblieben, hätte er mich gebändigt, unter seiner Kontrolle gehabt. Aber ich bin hier.“ Erst da verstanden sie beide eigentlich, was geschehen war. Und wie es anders hätte ausgehen können. Der Blonde schluckte. Das war verdammt knapp gewesen- einen Schritt weiter, und er wäre gestorben. „Nochmal zusammen gefasst.“, sagte der Samurai. „Du hast den Jaguar heraus gefordert, ohne deinen eigenen Stein kontrollieren zu können, hast ihm deine Kraft geliehen und ihn über’ s Ohr gehauen.“ „Yo.“ „Das heißt aber auch, dass du in nächster Zeit ziemlich schwach sein wirst.“ Der Ausdruck gefiel ihm nicht, aber er sagte genau das aus, was auch zutraf. Trotzdem versuchte Sanji zu lächelnd und nickte. „Ja, so könnte man das sagen. Er hat für die nächste Zeit meine Kraft.“ Kurz hielt er inne, überlegte. „Aber er hat sie nur ein einziges Mal bekommen- das erklärt auch vielleicht, warum ich gestern nicht aufstehen konnte, heute es aber schon wieder geht.“ „Und das wiederum würde bedeuten...“ „...dass ich meine Kraft zurück bekomme.“ „Wie schnell?“ Der Blonde ignorierte die Frage, trank weiter sein Sprudel. Aber Durain gab nicht auf. „Wie lange?“, wiederholte er mit Nachdruck. „Geht schon.“ „Wann? Wann bist du wieder fit?“ Sanji sah ihn an, sah weg und seufzte, ehe er sich auf einen der Stühle setzen musste. „Zu langsam. Ich kann mich kaum auf den Beinen halten.“ Noch einmal seufzte er, stütze seine Ellbogen auf seinen Knie und auf ihnen seinen Kopf ab, fuhr mit den Fingern in sein Haar. „Ich weiß nicht, wie ich das durchhalten soll. Selbst das bisschen Stehen eben hat mich Kraft gekostet, als hätte ich gegen zwanzig Mann kämpfen müssen. So kann das doch nicht weiter gehen!“ Die Verzweiflung war deutlich aus Sanjis Stimme zu hören. Der andere wollte ihm helfen, ihm beistehen, ohne genau zu wissen, wie er das anstellen sollte. Langsam beugte er sich vor, legte eine Hand auf die Schulter des Kochs und sah die herab hängende Mähne an. „Keine Sorge, das wird schon wieder. Wissen die anderen Bescheid?“ Er schüttelte den Kopf. „Vielleicht sollten wir es ihnen...“ „Nein. Bitte, kein Wort zu Ruffy oder Nami.“, bat der Blonde und sah auf. „Ich mach ihnen schon genug Sorgen.“ Der Samurai blickte in die flehenden Augen, die soviel Schwäche und Verletzlichkeit preisgaben, dass es ihm die Luft abschnürte. „Ist okay.“, antwortete er und lächelte. „Aber vielleicht solltest du dich wieder in deine Hängematte legen und dich ausruhen, damit du wieder zu Kräften kommst.“ „Ja, aber erst später.“ „Je früher, desto besser.“, konterte Durain. „Ich kann nicht.“, gab der Blondschopf leise zu und senkte wieder den Blick. „Ich muss mich erst hier erholen.“ Das überraschte den Schwarzhaarigen. So schwach war der andere? Nur so wenig Kraft war ihm geblieben, dass er selbst am zweiten Tag kaum stehen konnte? Was war zwischen ihm und dem Jaguar vorgefallen? War da noch etwas anderes gewesen, das der Blonde ihm verschwiegen hatte? Er hätte das nicht getan, Durain. Wenn da noch etwas war, dann weiß er es selbst nicht. Unsicher sah er ihn an, versuchte sich einen Reim auf das Verhalten des anderen zu machen. Dass es ihm dreckig ging, war kaum zu übersehen. Was ihm aber noch mehr zu schaffen machte, war die Tatsache, dass Sanji das auch offen zugab, ohne sich hinter einer Maske der Stärke verstecken zu wollen. Er wusste, dass er kraftlos war, und er wusste auch, dass er keine Chance hatte. Aber er gab es auch zu. „Soll ich dich vielleicht tragen?“ „Nein.“, schlug Sanji das Angebot aus. „Es geht schon wieder.“ Als er aufstand und leicht schwankte, legte Durain Sanjis rechten Arm um seine Schulter und stütze ihn selbst mit einem Arm um die Hüfte, ehe sie gemeinsam die Küche verließen. Unter anderen Umständen hätte sich der Blonde heftig gewehrt, wäre stolz selbst gegangen; doch er hatte einfach nicht die Kraft dazu. Kaum waren sie an seiner Hängematte angelangt, ließ er sich mit einem Seufzer auf den Lippen in sein weiches Lager fallen. Er wollte zwar nicht schlafen, aber er konnte einfach nicht mehr stehen. Geschweige denn laufen. „Kann ich dir irgendetwas bringen?“, bot der Samurai an. „Nein.“, gab der Blondschopf zurück. Unschlüssig, was er tun sollte, blieb der Schwarzhaarige einen Moment neben ihm stehen, ehe er sich abwandte und zur Tür gehen wollte. „Wo... wo willst du hin?“, erklang es sofort hinter ihm leise. „Ich wollte dich in Ruhe schlafen lassen.“ „Ich will gar nicht schlafen.“ „Nicht?“ Sanji schüttelte matt den Kopf. „Das solltest du aber. Und Kraft schöpfen.“, sagte Durain. „Klar.“ Als der Schwertkämpfer sich wieder der Tür zuwandte, setzte sich Sanji ein Stück auf. „Warte.“, bat er ihn. „Bleib hier.“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte der andere sich wieder um und kam zu ihm zurück, setzte sich auf den Stuhl, auf dem er neben Sanji Wache gehalten hatte, und drückte den Blonden zurück in sein Lager- zwar sanft, aber doch sehr bestimmt. „Und du ruh dich aus.“ „Das werde ich.“ Schweigend saßen sie nebeneinander, hingen ihren Gedanken nach. Sanji hatte ihn eigentlich nur aus einem einzigen Grund gebeten, hier zu bleiben: damit er nicht alleine blieb. Er hätte nicht gewusst, was er den anderen Crewmitgliedern sagen könnte, wenn sie vorbei kommen würden. So konnte er immer noch lächeln und sagen, dass alles okay sei- sie würden dann gehen, schließlich war ja der Samurai bei ihm. „Ich frage mich, wie das weitergehen soll.“, seufzte der Blonde, während er an die Decke starrte. „So wie immer.“ „Das soll es aber nicht. Ich will, dass sich da endlich etwas ändert.“ Wie in Zeitlupe hob er die Hände, verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Es kann so einfach nicht bleiben. Irgendwie muss sich das alles ändern, das mit den Steinen, Zoro, und du jetzt hier...“ „Eine Rundum- Erneuerung.“ „Yo.“ Durain nickte langsam. Er fühlte sich unbehaglich, als er die langsamen Bewegungen des Liegenden bemerkte, doch er sagte nichts dazu. „Wo willst du anfangen?“, fragte er ihn statt dessen. „Ich weiß nicht. Vielleicht sollte ich erstmal etwas an mir ändern.“, überlegte Sanji laut. „Ich habe mich verändert.“ Durain musste ihm still recht geben. Erst hatte sich der Blonde nur ein wenig verändert- klar, das lag vermutlich daran, dass er sich langsam aber sicher in Zoro verliebt hatte, auch wenn sie zu dem Zeitpunkt erst noch Kumpels waren- später war alles an ihm anders geworden- wieder wegen Zoro. Doch diesmal da dieser starb. „Und was genau schwebt dir da vor?“ Darüber hatte er den ganzen letzten Tag nachgedacht. Er hatte alle Möglichkeiten durchgespielt, hatte sich überlegt, was anders werden musste, und hatte sich ein neues Ich überlegt. Nicht ganz, Chefkoch. Du hast dir eine Maske gesucht, die für dich perfekt sein wird. „Ach weißt du“, sagte Sanji, drehte den Kopf und lächelte. „ich mach einfach mal alles etwas anders.“ Durains Augen wurden groß, als er dieses absolut glückliche, strahlende Lächeln sah. Er hatte es vermisst, und er hatte geglaubt, es nie wieder sehen zu dürfen. Im nächsten Moment erstarb es auch schon wieder. „Aber es dauert noch ein bisschen, bis ich das alles drauf hab.“, räumte der Blondschopf ein. Der Samurai betrachtete ihn lange. Natürlich wusste er, was Sanji vorhatte- was er vermutlich seit Tagen schon geplant hatte. Doch alles in ihm sträubte sich gegen die Vorstellung, der Blonde würde sein Ich hinter einer Maske seiner früheren Persönlichkeit versteckt halten. Einfach sein wie früher- obwohl sein eigentliches Ich in seinem Inneren hinter gläsernen Gittern verschlossen eingesperrt ist. Und dabei zusieht, wie die Maske alles an ihm zerstört, ihn leiden lässt, seine Liebe verzehrt... Unwillkürlich dachte er an Zoro. Er würde es nicht wollen. Vielleicht sollte er das Sanji sagen. „Kannst du mir nen Gefallen tun?“, fragte der Blonde ihn. „Klar. Wenn ich weiß, was.“ „Eine Flasche Rum.“ „Du trinkst Rum?“, wollte der andere völlig ungläubig wissen. „Echt jetzt?“ „Schon.“, antwortete dieser. „Okay...“ Er stand auf und verließ den Raum, auf der Suche nach einer Falsche Rum. In der Küche fand er nichts dergleichen, doch im Vorratsraum wurde er fündig, nachdem er das riesige Schloss abmontiert hatte, das der blonde Koch vorsichtshalber, vor allem wegen Ruffy, daran befestigt hatte. Kaum, dass er die Flasche, die er leicht versteckt hinter einigen Essigflaschen gefunden hatte, heraus zog, bemerkte er, welche Art von Rum er da in der Hand hielt. „Zoro...“, sagte er leise. Eine Flasche von Zoros Rum. Wollte der Blonde sie deshalb haben? Weil sie von seinem Geliebten war? Merkte er nicht, dass er sich selbst damit quälte? Langsam kam er an die Hängematte zurück. Unsicher sah er auf, hob die Flasche in Augenhöhe des Liegenden. „Die hier?“ Schwach nickte Sanji. Durain ließ die Flasche erst wieder sinken, setzte sich neben ihn und behielt den Rum. „Warum machst du das?“, fragte er. „Warum nur quälst du dich so?“ Der Blondschopf seufzte leise, ehe er die Hand nach dem Samurai ausstreckte. Er zitterte, als er die schwarzen Strähnen aus dessen Gesicht strich, doch er lächelte. „Lieber leide ich in Gedanken an ihn, als ihn zu vergessen.“ Stumm sah der andere ihn an, einerseits geschockt, andererseits ihn verstehend. Vermutlich würde er sich nicht anders verhalten. Aber wollte der Blonde sich nicht ändern? Als hätte dieser seine Gedanken gelesen, sagte er grinsend: „Wehe, du sagst ein Wort davon zu jemandem anderes.“ Kurz sah er verblüfft drein, dann grinste auch er. „Du bist schon ein Ding für sich.“ „Klar.“ „Hier.“ Durain reichte ihm die Flasche. Wie ein Ertrinkender klammerte sich der Koch daran, als hinge sein Leben davon ab. „Danke.“ „Gerne.“ Dann schwiegen sie. Zeitgleich saßen Nami und Robin in ihrem Arbeitszimmer und sprachen über die Steine. Immer noch warf sich Robin vor, den Jaguarstein nicht gefunden zu haben. Die Navigatorin hielt immer noch dagegen, dass es so das Beste war- und wenn Robin ihn gefunden hätte, würde sich auch nichts ändern, sagte sie. „Aber was ist jetzt mit dir?“, wollte die Violetthaarige wissen. „Was soll sein?“ „Kannst du den Jaguar beherrschen?“ „Ich... weiß es nicht.“, gab sie zu. „Du hast es noch nicht versucht?“ „Nein. Nach der Sache mit Sanji war ich unsicher.“ „Aber er sagte doch, dass du jetzt in Sicherheit bist, dass der Jaguar dich in Ruhe lassen wird.“ „Schon.“ „Aber?“, hakte Robin nach. Nami seufzte auf. „Ich weiß nicht, wie es geht.“ „Bitte?“ Verwundert über das Geständnis, starrte sie ihre Freundin groß an. „Na ja, Sanji hat mir einiges erzählt, aber er hat mir nie richtig erklärt, wie ich den Jaguar rufen kann- und dann auch bändigen.“ „Das wirst du jetzt ja vermutlich nicht mehr tun müssen.“ „Kann sein.“ „Versuch ihn doch einfach mal zu rufen.“ Sie sah ihre Freundin unsicher an, ehe sie nickte. Einen Versuch war es sicherlich wert. Langsam zog sie den Stein aus der Tasche, legte ihn sich auf die Handfläche und starrte ihn an. „Und jetzt?“ „Konzentrier dich einfach mal.“, schlug die Kämpferin vor. „Okay.“, sagte Nami, schloss die Augen und konzentrierte sich auf das kleine Ding in ihrer Handfläche. Sie spürte etwas, ohne recht sagen zu können, was es war. Es kribbelte. Vielleicht war es aber auch nur die Aufregung. „Ich glaube, da ist etwas.“, flüsterte sie, ohne die Augen zu öffnen. „Dann ruf es.“ Nami nickte, als Zeichen, sie verstanden zu haben, und formte in Gedanken ein einziges Wort. „Komm.“ Mit gesenktem Kopf trat der Jaguar auf sie zu. In diesem Moment bäumte sich Sanji auf, die Hängematte kippte und er stürzte heraus, ohne dass Durain auch nur hätte reagieren können. „Sanji!“, keuchte dieser erschrocken, als der Blonde sich wie unter Schmerzen zusammen krümmte. „Was ist los?“ Dann wurde es still. Sanji lag still am Boden auf der Seite, die Beine leicht angewinkelt, die Handflächen nach oben, die Arme leicht gekreuzt. Seine Augen gebrochen. Sanji war tot. Kapitel 74: Auf nach Silver Island ---------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 74. Auf nach Silver Island Pairin: Zoro x Sanji Disclaimer: I Have a Problem that I cannot explain... *fett grins* XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Ihr dachtet doch nicht wirklich; ihr wärt mich los, oder? XD Und.... ICH LASS DOCH NICHT EINFACH SO DEN 2. HAUPTCHARA STERBEN!!!!!!!!!!!!!!!! MENSCHENSKINDER NEE! >.< Ausserdem hab ich euch dch schon am Anfang angekündigt, dass es minimum 90 Kapis gibt, wir sind aber erst bei 74....^^ Also... weiterhin viel Spass!^^ Kapitel 74 Zumindest dachte er es im ersten Augenblick. Dann kehrte das Blau wieder vollends in seine Augen zurück und Sanji sah ihn an. Gott sei Dank, schoss es dem Samurai duch den Kopf. Schnell kniete sich der Samurai neben den Blonden zu Boden, legte den Arm um Sanjis Schultern und hob ihn an, sodass dieser in eine leicht schräge Haltung kam. Vorsichtig strich er das blonde Haar aus dem Gesicht. Blaue Augen sahen ihn an, wandterten über sein Gesicht und fixierten schließlich seine Augen. „Durain...“, flüsterte er halb erstickt. „Was ist passiert?“ „Der Jaguar.“ Verwirrt starrte der Schwarzhaarige ihn an. „Der Jaguar?“, wiederholte er. „Ja. Nami hat ihn frei gelassen.“ „Sie hat was?“ „Und er fordert nun Tribut.“ Sanft hob er den Blonden in seine Arme, legte ihn zurück in die Hängematte. Dabei bemerkte er etwas, das ihn verwunderte... „Wie lange hast du das schon?“, fragte er und fuhr mit den Fingern über das schwarze Mal an Sanjis Nacken. Es sah aus wie ein Kreis, der aus drei Kommata zu bestehen schien. „Was?“ „Dieses... Zeichen.“ „Welches Zeichen?“ Der Samurai verstand, dass der andere keine Ahnung hatte, von was er sprach, und schüttelte nur den Kopf. „Ist nicht so wichtig.“ Er zog die Hand zurück, sah Sanji lange an. „Nami hat es also ausprobiert.“ „Ja.“ „Und wieso reagierst du jetzt darauf? Der Jaguar hatte seine Chance!“ „Schon. Aber ein Deal ist ein Deal, und ich habe ihm meine Kraft geliehen.“ „Einmal.“ „Schon. Irgendetwas... muss schief gelaufen sein.“ An diese Möglichkeit wollte der Schwarzhaarige gar nicht erst denken. Was, wenn es mit Sanji gar nicht bergauf ging? Wenn der Jaguar ihn betrogen hatte? Der Albtraum schien kein Ende nehmen zu wollen. „Ich suche sie.“ „Ja.“, sagte der Blonde leise und schloss die Augen. Durain blieb noch kurz sitzen, ehe er dem gleichmäßigen Atmen des Blondschopf entnehmen konnte, dass dieser schlief. Er hatte keine Kraft mehr. Und wenn der Samurai das richtig verstand, wollte der Jaguar ihm auch keine Chance geben, irgendwann wieder zu Kraft zu kommen. So schnell es ging, lief er zu Nami und Robins Zimmer. Er begnügte sich erst gar nicht damit, anzuklopfen, sondern stürmte direkt herein. Was er dann sah, verschlug ihm die Sprache. „Hi, Falkenauge.“, begrüßte Nami ihn schnurrend. „Interessante... Hautfarbe.“, sagte er und betrachtete das gefleckte Gesicht der jungen Navigatorin. „Oh ja.“, grinste sie ihn an und entblöste ihre scharfen, langen Eckzähne. „Oh.“ „Schick, oder? Ich glaube, ich...“ Robin hob den Arm und schnitt ihrer Freundin das Wort ab. „Was ist los, Falkenauge?“, fragte sie, als sie den besorgten Blick bemerkte. „Sanji.“, sagte er nur. Sofort wurden die beiden Frauen ernst. „Irgendetwas... stimmt nicht so ganz. Als du den Jaguar gerufen hast, ist er fast ohnmächtig geworden.“ Ihre Augen weiteten sich mit jedem Wort, ehe Nami verzweifelt versuchte, den Jaguar wieder weg zu sperren. Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Stein verschwunden war. Entsetzt kniete sie sich zu Boden und begann zusuchen, doch vergeblich. „Er ist weg!“ „Wer?“, wollte Robin wissen. „Der Jaguarstein!“ Entgeistert starrte der Samurai sie beide an. „Heißt das, ihr habt nicht die geringste Ahnung, wie man mit dem Stein umgehen muss?“ Fragend sah Nami zu ihm auf. „Nicht direkt... Was meinst du?“ Wenig sanft packte er die Knieende am Arm, zog sie hoch und aus dem Zimmer. Er brachte sie zu dem Blonden, denn wenn einer hier helfen konnte, dann er. Wieso auch mussten die beiden Mädels es einfach ausprobieren? „Sanji.“, sagte er leise, als er wieder vor dessen Hängematte stand. „Wach auf, Sanji.“ Träge öffnete dieser die Augen. Als er Nami und ihre neue Hautfarbe bemerkte, begann er zu grinsen. „Netter Teint.“ „Danke.“, sagte sie mit einem mulmigen Gefühl. „Sanji, hilf ihr. Hol den Stein aus ihr raus.“ Nami fuhr wie elektrisiert herum. „Aus mir raus?“, fragte sie erschrocken. „Ja.“, meinte nun Sanji und richtete sich auf- er wollte Durains Hilfe, die er ihm anbot, nicht annehmen, denn er wollte nicht, dass die beiden anderen etwas bemerkten- und legte eine Hand bei Nami auf Herzhöhe auf ihre Brust. Stumm schloss er die Augen, konzentrierte sich und riss ihn an sich. Im gleichen Moment fiel die Rothaarige zurück, als hätte er ihr einen Stoß verpasst, riss die Arme kurz nach oben, ehe Robin sie fing. Der Blonde keuchte leicht, hielt die Faust fest geschlossen. „Alles okay?“, fragte der Samurai. Sanji nickte, öffnete die Hand und zeigte den Jaguarstein. Nami richtete sich langsam auf, kam auf ihn zu und wollte ihn ihm abnehmen, doch Sanji schüttelte nur den Kopf, schloss die Hand und drehte sie. „Nicht berühren.“, sagte er bloß. Sie verstand. Kaum, dass sie ihre Hand unter seine Faust hielt, öffnete er diese und ließ den Stein auf ihre Handfläche fallen. „Danke.“, flüsterte sie leise. „No Problem.“ Durain schickte sie raus. „Sie waren ziemlich erschrocken.“ „Du hast vermutlich maßlos übertrieben.“ „Im Gegenteil. Ich habe nichts gesagt.“ „Das kann ich dir irgendwie nicht so ganz abnehmen.“, grinste der Blonde. „Das ist kein Scherz, Sanji. Irgendetwas stimmt hier nicht.“ „Ich glaube, es war nur der verzweifelte Versuch einer eingesperrten Raubkatze, wieder aus ihrem Verlies heraus zu kommen.“ „Und warum greift sie dann dich statt Nami an?“ „Weil das der Deal war. Ich leihe die Kraft, dafür lässt der Jaguar sie in Ruhe.“ Eine Zeit lang schwiegen sie, ehe Durain das Wort wieder ergriff. „Und was ist, wenn er beim nächsten Mal wieder versucht, dich anzugreifen?“ „Er hat gar keine Chance.“, sagte der Blonde bestimmt. „Außerdem weiß ich jetzt, dass ich gewappnet sein muss.“ „Super Lösung.“ „Schlag was Besseres vor.“ „Ihr benutzt die Steine erst gar nicht.“ Das klang plausibel. Und mit etwas Glück war es sogar in die Tat umsetzbar. „Aber jeder Stein wird einmal angreifen. Um zu sehen, wer der Stärkere ist- er oder sein neuer Besitzer.“ „Das betrifft dann aber nicht dich. Es geht nur um den Adler und den Jaguar, Sanji.“ „Ja.“, sagte dieser und sah schnell weg. Durain sollte die Lüge in seinen Augen nicht erkennen. Wenn dieser gewusst hätte, was der Blonde dachte und vorhatte... er hätte ihn vor der Welt versteckt. Ihn eingesperrt. Um ihn zu retten. Aber Sanji wollte gar nicht gerettet werden. Die folgenden Tage auf der Lamb verliefen ruhig. Jeder hing seinen eigenen Beschäftigungen nach, und noch an diesem Abend sollten sie in Silver Isalnd ankommen. Ruffy hatte sich im Endeffekt durch gesetzt. „Hallo, Sanji! Hallo, Falkenauge!“, begrüßte Nami sie und kam in die Küche. „Hi.“, gab er zurück, ehe er weiter aus dem Fenster starrte. „Hallo Namilein!“, lächelte Sanji smart und brachte ihr ein Schüsselchen. „Probier doch mal!“ Immer noch etwas verwirrt nahm sie den Nachtisch entgegen. Sie hatte sich noch nicht daran gewöhnen können, dass der Blonde allem Anschein nach wieder so war wie früher. „Das schmeckt ja wahnsinnig gut!“, rief sie aus. „Was ist das?“ „Obst- Parfait!“, lächelte Sanji immer noch. Durain sah kurz zu ihnen herüber, sah dem Koch ins Gesicht und fing seinen Blick ein. Die blauen Augen flackerten kurz, ehe Sanji den Blick wieder senkte. Seufzend wandte sich der Samurai wieder dem Fenster zu. Er ist gut, dachte er. Er ist wirklich gut. Aber wen will er eigentlich wirklich täuschen? Wirklich die anderen- oder doch eher vielmehr sich selbst? Wenn er nicht aufpasst, zerstört er sich selbst... Als er aufstand und aus dem Raum ging, sah er noch aus dem Augenwinkel, wie Sanji sich wieder Freude strahlend an die junge Frau wandte und ihr erklärte, was er noch alles zaubern wollte. Sie lachte gerade, als für einen winzigen Augenblick, kaum mehr als ein paar Millisekunden, das Blau der Augen unter der blonden Mähne hervorblitzte und ihn traf. Unwillkürlich zuckte Durain zusammen, dann verschwand er. Irgendwie hatte er nicht geglaubt, dass sich der Blonde so schnell verändern würde, sondern dass er seine Zeit brauchen würde. Jetzt überlegte er, ob Sanji einen Rückschlag erleiden würde. Es war nicht gut für ihn, sich hinter einer Maske zu verstecken. Dafür war er einfach nicht der Typ, er war zu frei, zu natürlich, um sich zu verstecken. Das war der Punkt, der Durain am Meisten zu schaffen machte- und die Tatsache, dass er einfach nicht wusste, wie er es ändern sollte. Als er vor zwei Tagen den Blonden gefragt hatte, warum er das macht, und ihm angeboten hatte, dass er sich wenigstens ihm gegenüber normal verhalten konnte, war der sonst so smarte Koch fast an die Decke gegangen. Es sei kein Spiel, sondern er selbst, hatte er gesagt. Aber sie beide wussten, dass das nicht stimmte. Deshalb musste er sich jetzt etwas anderes überlegen. Gestern hatte er versucht, so freundlich wie möglich zu Sanji zu sein, um die harte Schale zu brechen, doch es hatte wieder nur in einem Desaster geendet. Heute wollte er etwas anderes ausprobieren. Deshalb schwieg er. Kein einziges Wort hatte er bisher zu dem Koch gesagt, ihn zwar angesehen, aber nicht einmal genickt. Die anderen hatten sie beide schon am Frühstückstisch verwundert beobachtet, doch auch sie hatten geschwiegen. Vermutlich dachten sie sich, dass es eine Sache zwischen ihnen beiden war, derer sie sich nicht annehmen sollten. Und da hatten sie auch recht. Wieder seufzte er auf, als er aufs Deck hinaus trat. Er hätte nicht gedacht, dass es ihm so schwer fallen würde, doch er spürte, dass ihm Sanji fehlte. Die Gespräche, das, wenn auch seltene, Grinsen, die Begrüßungen- allein seine Anwesenheit, diese Vertrautheit, die zwischen ihnen geherrscht hatte, war wie weggeblasen, und das machte ihm schwerlich zu schaffen. Wie mit Ryu. Er hatte es niemandem gesagt, weil... nun, weil er selbst nicht so genau wusste, was das sollte. Woher auch? Wie sollte er das Chaos in seinem Schädel auch nur einigermaßen ordnen? Das konnte nur einer, und das war Ryuma. Niemand wusste es, keiner ahnte es, weil sie es vor allen geheim hielten. Doch seit mehr als einem halben Jahr waren der Kämpfer der Sieben Samurai und Durain selbst mehr als nur gute Freunde- als sie gemerkt hatten, dass sie sich gut taten. Sie verstanden sich, waren wie seelenverwandt, und irgendwann hatten sie festgestellt, dass sie sich auch körperlich angezogen fühlten. Aber sie hatten eine Abmachung getroffen, eine Abmachung, die Ryu ihm zuliebe vorgeschlagen hatte. Weil er gewusst hatte, für wen das Herz des Schwarzhaarigen wirklich schlug. Sie würden keine Beziehung haben. Und wenn einer von ihnen eine Partnerin, beziehungsweise einen Partner finden würde, würden sie stillschweigend das, was zwischen ihnen lief, beenden. Aber... Aber jetzt spürte er, dass er den anderen vermisste. Schrecklich vermisste. Die Zeit, die er mit Sanji verbracht hatte, war gut gewesen- schließlich war Sanji wohl derjenige, den Durain gerne als seinen Partner bezeichnen würde- doch im Gegensatz dazu vermisste er Ryu nicht minder. Egal, was da wirklich zwischen ihnen war, von seiner Seite her hatte sich einiges verändert. Er brauchte die Abmachung nicht mehr. Nein. Er wusste, wo sein Platz war. Weit weg von hier, an der Seite des anderen Samurai. Wieder musste er aufseufzen. Das Leben meinte es zur Zeit alles andere als leicht mit ihm, das wusste er. Aber wieso konnte er das nicht ändern? Egal, was er tat, es schien immer falsch zu sein. Wenn er glaubte, einen Schritt nach vorne zu kommen, fiel er in Wahrheit drei Schritte zurück. Wenn er dachte, er hätte die Lösung des Problems gefunden, bauten sich sofort drei neue Probleme auf. Er verstand es einfach nicht... „Ach ja...“, meinte er, stellte sich an die Reling und sah auf das blaue Meer hinaus. „Was ist los, Falkenauge?“ Nur kurz starrte er aus den Augenwinkeln zu der Violethaarigen herüber, ehe er wieder den Kopf drehte. „Nichts.“ „Dafür wirkst du aber ganz schön niedergeschlagen.“, gab sie zurück. Er zuckte bloß mit den Schultern. „Du musst es mir nicht sagen. Aber vielleicht kann ich dir ja helfen.“ Innerlich musste er lächeln- es war wirklich rührend, wie sie alle sich gegenseitig auf die Beine halfen, doch bei seinem Problem würde sie ihm dieses Mal keinen Ratschlag erteilen können. Um sie nicht völlig zu enttäuschen, antwortete er: „Ich vermisse die anderen.“ „Die anderen?“ „Die Samurai.“, erklärte er. „Ich hatte nicht einmal die Zeit, mich zu verabschieden, als ich hierher zu euch kam.“ Robin musste nicht lange überlegen. Sie war intelligent, und auch, wenn sie wenig sprach, bekam sie doch vieles mit. „Du vermisst Ryuma, hab ich recht?“ Erstaunt fuhr er herum. „Woher weißt...?!“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich bin eine gute Beobachterin.“, sagte sie schlicht. „Aber das mit Ryu...“ „...ist nichts Richtiges, oder? Nichts Ganzes und nichts Halbes.“, beendete Robin seinen Satz. Alles, was ihm übrig blieb, war zu nicken. „Es tut mir Leid, dass Sanji es dir hier so schwer macht.“ „Das macht er nicht.“, widersprach Durain. „Doch, das tut er. Wenn er nicht so verzweifelt versuchen würde, seine Probleme selbst alleine in den griff zu bekommen, würde er vielleicht auch merken, was mit dir los ist. Und du könntest wieder zurück nach Silver Island.“ „Erstens bin ich gerne bei euch, und zweitens fahren wir doch genau dort hin, oder?“ „Das stimmt. Aber... ich glaube, du wärest genauso gerne, wenn nicht sogar lieber bei einem anderen Samurai.“ Damit hatte sie, auch wenn er sich sträubte, es sich einzugestehen, vollkommen recht. Er mochte die Crew der Lamb- jeden der Mitglieder- doch sein Platz war nunmal nicht bei ihnen. Sie waren Freunde, aber nicht seine Familie. Obwohl Ryu ja eigentlich auch nicht deine Familie ist, Schwertkämpfer. Das stimmte auch. Aber... er war es mehr als sie. „Und? Was schlägst du vor, Robin? Soll ich ihn hier alleine lassen und zurück kehren- nur weil es mich danach verlangt?“, meinte er leise. „Wieso nicht?“ „Sanji braucht mich.“ „Ja.“ „Also kann ich nicht einfach gehen. Es wäre egoistisch.“ „Und das, was er hier abzieht, ist weniger egoistisch? Kapierst du es eigentlich nicht?“, fuhr sie ihn, wenngleich freundlich, an. „Er bemerkt es nicht einmal! Er weiß nicht, wie sehr er dich braucht, weil du ständig da bist, ihm alles durchgehen lässt! Erst wenn du plötzlich verschwunden wärest, würde Sanji vielleicht endlich aufwachen und checken, was er hier verbockt hat.“ „Und wenn nicht?“ „Dann bringt es auch nichts, weiterhin hier zu bleiben. Wenn du ohne Grund hier sitzt, obwohl dein Herz dich an einen ganz anderen Ort zieht, dann ist nicht Sanji derjenige, der endlich aufwachen muss. Sondern du. Wenn Sanji nicht versteht, was du für ihn leistest, und deine Bemühungen mit Füßen tritt, dann hast du hier nichts mehr verloren. Geh zurück zu Ryu, Duain. Wenigstens für ein paar Tage.“ „Ein paar Tage?“ Sie lächelte traurig. „Wer weiß.“, sagte sie schließlich. „Vielleicht wacht der blonde Prinz ja doch noch auf.“ Dann wandte sie sich ab und ging. Und er ging auch- erst unter Deck, in die Kabine, die er mit Sanji teilte, um dort seinen Hut zu holen und einige Dinge in den Seemannssack zu packen, den er mitgebracht hatte. Dann kam er wieder nach oben, sah sich einen Moment um, ehe er Lysop entdeckte. „Ich fahr dann mal wieder.“, sagte er. „Kannst du mir mein Boot ins Wasser lassen?“ „Klar.“, meinte dieser und sah ihn verwundert an, ohne jedoch nach zu fragen. Kaum, dass sein Boot im Wasser lag, warf er den Sack hinein, drehte sich noch einmal um und ging in Namis Arbeitszimmer, wo er die beiden Frauen fand. „Danke, Robin.“, bedankte er sich. „Ich fahre wieder Heim.“ „Mach’ s gut, Falkenauge. Pass auf dich auf.“ „Und wenn irgendetwas ist...“ „Es wird schon gehen.“, unterbrach ihn Nami. „Keine Sorge.“ Nickend wandte er sich ab. Jetzt musste er nur noch in die Küche- Chopper und Ruffy hatte er bei Lysop gefunden, sie wussten es schon. Langsam ging er unter Deck, nicht wissend, was genau er sagen würde. Was sollte er auch sagen? Tschüss? Sie hatten den ganzen Tag noch nicht miteinander gesprochen, und jetzt ging er. Was, wenn diese Methode geholfen hatte? Wenn Sanji sich endlich nicht mehr verstellte- wenigstens ihm gegenüber? Wenn das der Fall wäre, kannst du immer noch bleiben, Schwertkämpfer. Und jetzt geh. Die Tür knarrte, als er eintrat. Der Blonde sah kurz auf, erkannte ihn und sah wieder weg. Die Flasche vor ihm, die auf dem Tisch stand, war halb geleert- aus irgendeinem Grund wusste Durain, dass der Koch es sich denken konnte. Oder er war wirklich verzweifelt. „Du gehst?“, fragte er den Samurai. „Ja.“ Sie schwiegen. An sich war alles gesagt, was also noch? Eine Entschuldigung? Ein „Bis bald“? Ein „Es war schön mit dir“? Das alles erschien ihm unpassend. So blieb am Ende auch nur ein kleines „Bye“ für den Blonden übrig, ehe Durain sich abwandte und Richtung Tür verschwand. „Es tut mir Leid, dass ich nicht anders bin.“, hörte er plötzlich. Verunsichert blieb er stehen. „Was?“ „Ja; ich weiß, dass du etwas anderes von mir erwartest. Den Sanji, den du von früher kennst. In den du dich mal verliebt hast. Aber... ich glaube, dieser Sanji wird nie wieder zurück kommen. Es tut mir Leid.“ Sein Hut flog ihm nach hinten weg, als er herum fuhr und dem Blonden eine kräftige Ohrfeige verpasste. „Sag mal, tickst du noch ganz richtig?“, fuhr er Sanji wütend an. „Glaubst du etwa, ich gehe deshalb?“ „Wieso sonst?“, gab der andere leise zurück. „Ich habe aufgegeben.“ „Das ist mir doch egal!“ Verwundert hob der Blondschopf den Blick. „Du bist du- egal ob vor drei Jahren oder heute.“, sagte der Samurai ruhig. „Und wenn du glaubst, jetzt eins auf ‚den alten Sanji’ machen zu müssen- bitte. Ich aber für meinen Teil glaube nicht, dass du damit glücklich werden kannst.“ Eigentlich hatte er ihm all das nicht mehr sagen wollen, es mitnehmen wollen. Jetzt war es raus. „Ich wollte nur, dass du einfach wieder lächeln kannst- und zwar, weil es dir gut geht. Wenn du aber den ganzen Tag lang diese Maske trägst, wirst du nie wieder frei sein. Weil ich das nicht ertrage, gehe ich.“ Sprachlos sah der Blonde ihn an, lauschte, dachte nach. Der Samurai senkte den Blick, wandte sich ab und ging. „Ciao, Sanji. Oder wer immer du sein wirst.“ „Sanji.“, flüsterte der Blonde leise. „Ich werde immer Sanji sein.“ Er versuchte erst gar nicht, die Tränen weg zu wischen, die über seine Wangen liefen. Durain hatte es bemerkt, blieb stehen und drehte sich wieder um, ehe er den Blondschopf in die Arme schloss. „Ja.“, sagte er leise und strich ihm durchs Haar. „Ja, Sanji. Das bist du. Und wenn deine Wunden heilen, kannst du auch wieder lächeln. Ohne Maske.“ Leise schluchzend lehnte Sanji an ihm. Kapitel 75: Verschwunden ------------------------ Titel: Go away... Kapitel: 75. Verschwunden Pairing: Sanji x Zoro Disclaimer: Ihr kennt das... nichts gehört mir außer die Idee zu dieser Story! Ich verdiene kein Geld usw.^^ Moin ihr.. *gähn* Blöder Sonnenstich... wegen dem konnt ich gestern nix mehr laden... >.< Aber naja...^^ Viel Spaß!^^ Kapitel 75 Lange noch stand er an der Reling, ließ sich das Haar um das Gesicht wehen und sah hinaus auf die sich langsam senkende Sonne. Sie waren mittlerweile an Silver Island angekommen, ankerten im Hafen der Stadt. Doch er war noch nicht an Land gegangen; zuviele Erinnerungen verband er damit, zuviele Dinge, mit denen er sich bisher noch nicht konfrontiert hatte. Zwar hatte er Durain Rede und Antwort gestanden, als sie das letzte Mal hier gewesen waren, doch damals war es etwas anderes gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er noch gehofft, es wäre alles nur ein böser Traum, Zoro wäre gar nicht abgestürzt und gestorben, sondern er hätte sich irgendwie noch retten können. Heute wusste er es besser. Das blutige Hemd, das er zwischen seinen eigenen Kleidern versteckte und des Nachts heimlich hervor holte, nur um den vertrauten Geruch wahrnehmen zu können, sprach für sich. Es war vorbei, er hatte aufgegeben. Nun war er wieder hier. An dem Ort, an dem es, auch wenn er es viel zu spät erst erkannt hatte, anfing. Der Ort, der für immer Zoros und sein Platz sein würde, ihre eigentliche Heimat. Für einen Moment musste er daran denken, dass sie vielleicht hier gewohnt hätten, wenn sie sich von der Crew getrennt hätten. Eine Weile hier, später dann auf dem All Blue, um dort ein kleines Restaurant zu leiten. Er hätte gekocht, Zoro an der Bar serviert. Und abends, wenn sie endlich geschlossen hätten, hätte er noch ein kleines Menue für sie gezaubert, das sie dann zu zweit im Kerzenschein mit einer guten Flasche Wein sich hätten schmecken lassen. Zu viele hätten und wären, Chefkoch. Er seufzte auf, schloss kurz die Augen, ehe er sich abwandte und unter Deck ging. Die restliche Crew war bereits an Land und ließ es sich dort vermutlich gut gehen, doch er selbst hatte den Käpt’ n gebeten, noch ein wenig hier bleiben zu dürfen. Ruffy hatte ihn sofort verstanden und genickt. „Wenn etwas ist, du weißt, wo du uns findest.“ Ja, das wusste er. Sie waren wieder in ihrer Herberge. Zoros und seiner. So viele Erinnerungen, und die meisten davon wunderschön. Was sollte er da tun? Durain hatte ihm angeboten, bei ihm zu bleiben, doch er hatte ausgeschlagen. Er hatte bemerkt, dass der andere aus irgendeinem Grund ganz schnell an Land wollte, und nachdem er Ryuma am Hafen erkannt hatte, wusste er nun auch, was Robin erkannt hatte. Deshalb hatte er nur gelächelt und gesagt, er wolle lieber alleine sein. Nun spürte er, dass er ihn vermisste. Nicht, weil er etwas von ihm gewollt hätte. Er brauchte jemanden, der bei ihm blieb, der ihm vielleicht zuhörte, ihm vielleicht einfach nur das Gefühl gab, noch einen Sinn zu haben, der einfach Vertrautheit spendete. Erst hatte der Blonde mit dem Gedanken gespielt, an Land zu gehen und zu den anderen zu stoßen, doch dann war er gerade einmal bis an die Reling gekommen- als würde sich sein Körper dagegen sträuben, war ihm sofort schlecht geworden, als er daran gedacht hatte, was er zu tun im Begriff war. Also hatte er es bleiben gelassen. Und nun, Chefkoch? Du kannst nicht ewig so weitermachen. Ja. Aber er wusste einfach nicht, wie es weitergehen sollte. Wäre Zoro hier... er wüsste, was zu tun wäre. Aber er war es nunmal nicht, und genau das sollte er endlich akzeptieren. Aus der Traum von einem gemeinsamen Leben. Zerplatzt wie eine Seifenblase. Für immer. Für immer... Das hatte er ihm geschworen. Sie würden sich für immer lieben- und das würden sie. Auch, wenn es etwas anders war, als sie es sich vorgestellt hatten. Als er vom Deck verschwand, sah er gerade noch aus den Augenwinkeln, wie die rot glühende Scheibe im blauen Meer versank. Es war Abend, bald würde es stockdunkel sein. Vielleicht sollte er mal sehen, ob er etwas zu essen auftreiben konnte. Ruffy hatte das Vorratsschloss nicht knacken können, also sollten sie noch eine relativ gut gefüllte Vorratskammer haben. Und eine gute Flasche Wein sollte er auch noch finden können- einen von denen, die er sich damals mitgenommen hatte, als sie auf Kuina getroffen waren... „Kuina.“, flüsterte er. Er erinnerte sich wieder an ein Stück. Ein Stück mehr aus seinem Leben, das ihm der Hypnotiseur genommen hatte. Irgendwann, das wusste er, würde er sich wieder an alles erinnern. Und dann... vielleicht würde sich dann etwas von selbst ändern. Willst du wirklich so lange warten, Blondi? „Nein.“, sagte er laut. „Was, nein?“ Erschrocken fuhr er herum. „Ach, du bist’ s.“ „Klingt so, als hättest du mich erwartet." "Eigentlich nicht. Aber... Wer außer dir sollte mich besuchen kommen?“, konterte Sanji. „Obwohl- was machst du eigentlich hier, Durain?“ Der Schwarzhaarige zog den Hut vom Kopf, als er in die Küche kam. Er setzte sich auf den Stuhl, auf dem er schon in den letzten Tagen gesessen hatte, und sah ihn grinsend an. „Ich wollte sehen, wie es dir geht.“ „Gut.“ Mehr sagten sie einander nicht. Seit dem Moment, da Durain hatte gehen wollen und Sanjis Maske vor ihm zerbröckelt war wie eine zerfallende Mauer im Sturm, hatte sich etwas zwischen ihnen entwickelt, was weit mehr über bloße Feundschaft hinaus ging. Sie mussten nicht viele Worte wechseln, um einander zu verstehen, und seit Sanji jemanden hatte, vor dem er nicht ‚Friede- Freude- Eierkuchen’ spielen musste, ging es ihm persönlich auch viel besser. Lange hatte er das Angebot des Samurai ja nicht annehmen wollen, doch er hatte es sich im Endeffekt anders überlegt. Warum? Weil er gemerkt hatte, dass er ohne den Schwertkämpfer einfach vor sich hinvegetieren und an Sehnsucht krepieren würde. „Hast du’ s mittlerweile mal versucht?“ „Hm?“ „An Land zu gehen.“ „Ja.“ „Aber?“ Traurig schüttelte der Blonde den Kopf. „Es geht einfach nicht.“ Durain nickte. Er verstand ihn, wenn vermutlich auch nur ansatzweise. „Sollen wir es zusammen versuchen?“, bot er ihm an. „Danke, Durain.“, meinte Sanji. „Aber nicht mehr heute.“ „Dann Morgen?“ „Ja. Gerne.“ Nur kurz überlegte der Samurai, ehe er, die Ellbogen auf dem Tisch aufgestützt und das Kinn in die Hände gelegt, dem anderen ein Angebot machte, dass dieser sowohl zu würdigen wusste als auch annehmen wollte. „Soll ich heute Nacht hier bleiben?“ Sanji lächelte. „Gerne.“ Schnell war ein Essen für sie beide organisiert, das sie sich schmecken ließen, als der Blonde über den Tisch hinweg Durain lange beobachtete. „Hab ich was im Gesicht?“, fragte dieser. „Nein.“, gab der andere zurück. „Ich habe mich nur gefragt, was die anderen so machen. Wie es ihnen geht.“ „Wen meinst du?“ „Na ja... Zum Beispiel...“ Er wusste nicht, ob er es wagen konnte. Wenn er sich damit auf Glatteis begab? Den anderen unglücklicher Weise angriff? „Wer?“ „Ryuma.“ Das Zucken in den dunklen Augen des Samurais blieb dem Blonden nicht verborgen. Also hatte er Recht gehabt: Durain war direkt zu Ryuma gegangen, als er an Land gekommen war. Und warum, das konnte er sich denken. „Keine Sorge, ich erzähl es niemandem weiter.“ „Das habe ich auch nicht gedacht.“, meinte der Schwertkämpfer. Er seufzte. „Vielleicht sollte ich dir da ein wenig was erklären. Es ist nämlich nicht immer alles so, wie es scheint.“ Und er erzählte. Von sich, von Ryu, wie sie festgestellt hatten, dass da mehr zwischen ihnen war, und ihre Abmachung. Die ganze Zeit über hatte Sanji das Gefühl, dass da noch mehr war, und als der Samurai endete, sprach er es auch aus. „Eigentlich willst du diese Abmachung gar nicht mehr, oder? Du liebst mich nicht.“ Er wurde rot, sah weg, wieder zu Sanji. „Vermutlich nicht.“ „Zumindest hast du es aufgegeben, mir nach zu laufen.“, stellte der andere fest. „Ja.“ „Und du hast dich in Ryu verliebt.“ „Das.. weiß ich nicht.“ „Aber du glaubst es?“ Ein Nicken. Ja, er glaubte es- aber glauben hieß nicht wissen. „Irgendwie kommt mir das ziemlich bekannt vor.“, meinte Sanji. „Sogar sehr.“ Fragend hob Durain die Augenbraue, ehe er es plötzlich verstand. „Zoro und du.“ „Ja.“ „Bei euch war es genauso?“ „Natürlich!“, lachte der Blonde auf. „Nach unseren gemeinsamen Abenden und Nächten auf Silver Island waren wir auf der Lamb wieder wie immer, aber... es war auch anders. Wenn wir stritten, passierte es häufig, dass wir uns nicht mehr prügelten und uns danach auch wieder versöhnten. Statt abends unseren eigenen Gedanken nach zu hängen, kam es immer häufiger vor, dass wir miteinander redeten bis tief in die Nacht. Und dann...“ Er dachte zurück. An sich wusste er nur wenig von dem, was passiert war, doch eine Sache hatte sich tief aus seinem Gedächtnis hervor gearbeitet. „Dann kam Kuina.“ Verblüfft starrte der Samurai ihn an. „Kuina? Die Kuina? Zoros damalige Freundin?“ „Ja, genau die.“ „Ich dachte, sie wäre tot!“ „Das dachten wir ja auch. Aber dem war nicht so.“ Nur warum nicht, Chefkoch? Er konnte sich nicht erinnern. „Sondern?“ Traurig drehte Sanji den Kopf weg. „Nichts, sondern. Ich weiß es einfach nicht.“ Als der Samurai endlich verstand, worauf der Blonde hinaus wollte, klappte ihm der Mund zu Boden. „Du kannst dich nicht erinnern? An nichts mehr?“ „Wegen der Hypnose.“, bestätigte Sanji. „Das meinte zumindest Chopper.“ Plötzlich schoss ein Gedanke durch Durains Kopf, der ihn einerseits erschaudern, andererseits ihn aufhorchen ließ. Der Koch hatte alles vergessen, wegen einer Hypnose? Könnte man dann nicht auch.... Bevor er die Idee weiter ausbauen konnte, gähnte Sanji. Belustigt nahm der andere es zur Kenntnis. „Müde?“, fragte er das Offensichtliche. „Nö. Ich mach nur Dehnübungen.“ „Ach so. Ich dachte schon.“ Sie grinsten sich an. „Also schlafen?“ Wieder gähnte Sanji, und das war Durain Antwort genug. Als er aufstand und seinen Hut nahm, bemerkte er, wie der andere einen kurzen Blick darauf warf. „Ich habe ihn lange nicht mehr getragen.“ „Ja. Genau daran dachte ich auch gerade.“ Und noch ehe der Blondschopf reagieren konnte, setzte der Samurai ihm den breiten Hut auf. „Nicht schlecht.“, kommentierte er das sich ihm bietende Bild. „Du solltest dir vielleicht überlegen, ob du dir nicht auch so einen zulegen willst.“ „Vielleicht.“ In der Kabine roch es leicht salzig und irgendwie... vertraut, fand Durain. Doch er wusste nicht, was es genau war, bis Sanji seinen fragenden Gesichtsausdruck bemerkte. „Kommt dir bekannt vor, nicht?“, lächelte der Blonde. „Ja- aber ich weiß absolut nicht, in welches Eck ich es packen soll.“ „Hier auf die Lamb.“ „Ja?“, meinte der andere mir hochgezogenen Augenbrauen. „Komisch, irgendwie habe ich auch ein paar andere Orte in Erinnerung.“ Sanji schloss die Tür hinter ihnen, ging zu Zoros ehemaliger Hängematte und zog eine Kiste darunter hervor. Während dessen beobachtete ihn Durain, betrachtete das glückliche und doch zugleich traurige Lächeln des Blondschopfs, als er einige Gegenstände aus der Kiste holte. Ihm stockte der Atem, als er das blutverschmierte Hemd erkannte- und noch andere Kleinigkeiten, die an den verstorbenen Schwertkämpfer erinnerten. „Ich habe alles behalten.“, sagte Sanji leise, drückte das Hemd an seine Wange und sah mit halb entrücktem Blick auf die anderen Gegenstände. „Jedes noch so kleine Ding von Zoro ist mir mehr wert als alles andere auf der Welt.“ Sein Blick klärte sich abrupt, als ihm das Hemd vorsichtig entzogen wurde. Als er Durain erkannte, der den Stoff zusammen wickelte und von ihm fern hielt, sah er ihn erst wütend, dann vor allem fragend an. „Was soll das?“, wollte er wissen und streckte sich, um an das Hemd zu kommen, jedoch ohne Erfolg. „Du musst vorsichtiger sein, Sanji. Sonst zerbrichst du.“ Schon oft hatten sie darüber gesprochen, und der Samurai hatte es ihm verständlich gemacht, sodass der Blonde, wenn innerlich auch etwas widerwillig, die Hand sinken ließ. „Das heißt nicht, dass du dich nicht mehr erinnern darfst.“, fügte der Schwarzhaarige an und gab ihm Zoros Hemd zurück. „Danke.“, murmelte Sanji. „Schon in Ordnung.“ Er erinnerte sich an etwas zurück, das sie beide verband- ihn und den Blonden. Auch damals war es um Zoro und die Erinnerungen an ihn gegangen... und auch da hatte der junge Koch schon seine Einstellung klar dargestellt. „Du irrst dich. Es ist nicht so, dass ich die Qualen von mir stoßen will. Weißt du, Durain; lieber leide ich in Gedanken an ihn, als ihn zu vergessen.“ „Du machst dich selbst damit kaputt.“ „Und weiter? Mir liegt nichts am Leben. Es ist, wie Nami es bereits meinte; alles, was für mich zählt, ist Zoro. Ich lebe, weine, lache und sterbe für ihn. Alles andere ist unwichtig.“ „Falsche Einstellung.“ „Ach ja?“ „Schon.“, sagte Durain. „Warum versuchst du nicht wenigstens, glücklich zu werden?“ „Warum sollte ich? Ich war für ein paar Tage glücklicher denn je. Niemand kann mir diese Tage zurück bringen. Niemand, Durain.“ „Das habe ich auch nie behauptet. Aber... so beschissen es auch klingen mag, es ist doch was Wahres an der Aussage, dass das Leben weiter geht.“ „Vielleicht hast du damit sogar Recht.“, räumte Sanji ein. Er streckte sich, stand auf und stellte sich neben die Hängematte, ehe er sich halb zu Falkenauge umdrehte. „Jedes Leben geht weiter. Aber so, wie du es gesagt hast. Irgendwann.“ „Sag mal, Sanji- ohne dich irgendwie... verletzen zu wollen.“ „Was? Frag einfach. Mich kannst du eh nicht mehr schocken.“ „Du sagtest damals auf Silver Island, jedes Leben ginge weiter.“ Er nickte. „Ja. Irgendwann.“ „Genau das meine ich. Du sagtest ‚irgendwann’. Aber wann, Sanji? Wann wirst du anfangen, weiter zu leben?“ Der Angesprochene schwieg. Morgen? Übermorgen? In einer Woche? „Es ist schon längst weiter gegangen.“, flüsterte er leise. Erstaunt starrte Durain ihn an. „Das ist es bereits?“ Sanji nickte, hob den Kopf und sah ihn an. Wenn der Samurai ehrlich zu sich war, konnte er das Glänzen in den blauen Augen kaum übersehen. „Es ist einfach so weiter gelaufen. Einfach... einfach so...“, sagte er mit zittriger Stimme. Sanjis Beine knickten ein, er sank zurück zu Boden. Durain kniete sich neben ihn und fuhr ihm durch sein Haar, ehe er Sanjis Kopf vor zog und an seine Schulter lehnte. „Entschuldige, Sanji. Ich wusste nicht, wie stark es dich auch jetzt noch belastet.“ „Nacht für Nacht.“, flüsterte er. „Nacht für Nacht liege ich stundenlang wach und habe bete, es würde die Welt still stehen. Doch niemand hört mein Flehen... Sie sollte anhalten, sich nicht mehr weiter drehen, weil... weil... hat sie denn nicht bemerkt, dass etwas fehlt? Dass jemand fehlt?“ Der Samurai zog den Blonden nah zu sich, drückte ihn fest an sich und versuchte, den Schmerz von ihm fort zu halten, doch er schaffte es nicht. Er konnte es gar nicht schaffen. Nach und nach beruhigte sich der Koch wieder, bis nur noch ein leichtes Zittern davon zeugte, was gerade in der kleinen Kabine geschehen war. Durain ließ ihn langsam los, zog ihn mit sich hoch und drückte ihn schließlich in seine Hängematte, bevor er das Hemd wieder in die Kiste legte und diese unter die Matte schob. „Schlaf jetzt.“, sagte er leise. „Schlaf lange. Schlaf durch.“ Vorsichtig griff der Blondschopf nach dem Ärmel des anderen, zog ihn zu sich. „Danke, Durain.“, flüsterte er. „Danke.“ Dann schlief er ein. Durain blieb noch eine Weile neben ihm stehen, beobachtete ihn, dachte nach. Ja, er sah aus wie der Mann, in den er sich mal verliebt hatte. Den er jetzt immer noch ein wenig liebte- wenn er ganz ehrlich war. Auch wenn er akzeptiert hatte, dass es Zoro war, dem das Herz des blonden Schönlings gehörte, und er sich vielleicht in jemand ganz anderes verguckt hatte, hatte Sanji doch immer noch einen Platz in seinem Herzen. Nur... war das hier nicht mehr der junge Mann, in den er sich eigentlich verliebt hatte. Aber das war jetzt zweitrangig. Er musste endlich dafür sorgen, das es dem Blonden wieder besser ging. Egal mit welchen Mitteln, und selbst wenn er über Leichen gehen müsste. Müde legte er sich in Sanjis ehemalige Hängematte, warf den Hut über die Stuhllehne und zog seine Stiefel aus, um keine fünf Minuten später ebenso in einen tiefen Schlaf zu fallen. Doch nicht für lange. Irgendetwas weckte ihn mitten in der Nacht wieder auf- der Mond, den er durch das kleine Fenster erkennen konnte, stand hoch am Himmel, der immer noch tief schwarz- blau war. Was aber genau die Ursache war, die ihn aus seinem Schlaf schrecken ließ, konnte er im ersten Moment nicht erkennen. Zuerst wollte er sich eifnach umdrehen und weiter schlafen, als sein Blick durch das Zimmer schweifte. „Was zum...?!“, flüsterte er überrascht und stand rasch auf. Als er an Sanjis Hängematte ankam, hatte er Gewissheit: er hatte sich nicht verguckt oder gar getäuscht. Die Matte war leer. „Sanji?“, fragte er laut, drehte sich um und machte sich auf die Suche. In der Küche hatte er keinen Erfolg, auch im Badezimmer nicht. Die anderen Kabinen und auch die Vorratskammer waren menschenleer. Als er an Deck kam und sich dort überall umsah, musste er schnell eines feststellen: Sanji war weg. Durain trat an die Reling und sah über den Hafen von Silver Island. Kapitel 76: Engel können fliegen... ----------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 76. Engel können fliegen... Pairing: Sanji x Zoro D: - Kapitel 76 Mit einem Satz landete er am Hafen. Der Asphalt knirschte unter seinen Stiefeln, als er sich auf den Weg in die Stadt machte. Die Nachtluft war kühl und erfrischend, nur ein ganz lauer Wind wehte über die verlassenen Gassen, die immer tiefer ins Herz von Silver Island führten. Durain lief scheller. Aus irgendeinem grund war er plötzlich nervös, seine Sinne arbeiteten auf Hochtour, während er suchend nach Sanji Ausschau hielt. Rufen konnte er nicht, dann hätte er wohl alle Menschen in den Häusern geweckt, so blieb ihm nichts anderes übrig, als mit den Augen alles abzusuchen. Was bei den Lichtverhältnissen alles andere als leicht war; in der Nacht sind alle Katzen grau. Man, Durain. Von einem der Sieben Samurai zu einem Piraten zu einem Kindermädchen. Aufstieg klingt anders. „Aber ich wollte es ja so.“, seufzte er murmelnd, ehe er den Blick weiter durch die Straßen wandern ließ. Wo konnte der Blonde nur sein? Er hatte doch selbst gesagt, dass er noch nicht an Land gehen wollte beziehungsweise konnte, vermutlich wegen all den Erinnerungen, die er mit diesem Ort verband. Wieso also hatte er sich umentschieden- noch dazu mitten in der Nacht? Leise raschelte es. Als er den Kopf wandte, um den verursacher des Geräusches zu sehen, kam eine kleine helle Katze aus einem Busch gestreunt, der vor einem der Häuser stand. „Na, du? Was machst du denn hier?“, fragte er das Tier, ging in die Hocke und streichelte es. Das Tier begann zu schnurren und drückte seinen schlanken Körper gegen Surains Bein, der wiederum darüber lächeln musste. „Ein kleiner Schmusekater also? Du erinnerst mich an einen anderen Blonden, kleiner Kater. Hast du ihn vielleicht gesehen? Er hat die gleiche Fellfarbe wie du!“ Er grinste. Fellfarbe. Nicht ganz, aber fast. „Na komm, kleiner Kater. Wenn du Lust hast, begleite mich.“ Er hielt inne, sah dem kleinen Kater in die Augen. „Du hast ja grüne Augen.“, flüsterte er, nahm das Tier auf die Arme. „Du bist etwas ganz besonderes, Kleiner. Wie soll ich dich nennen?“ Eigentlich gab es nur einen Namen, der zu ihm passte. Und das wusste der Samurai auch. Langsam ließ er ihn wieder herunter, und als er los ging, drehte er sich auch nicht mehr nach ihm um. Sicher würde der Kleine ihm folgen, dachte er. „Komm, Sanzo.“ Und der blonde Kater mit den grün blitzenden Augen folgte. Gemeinsam kamen sie oben an Sanji und Zoros Platz raus, der kleinen Lichtung, die so gut versteckt hinter dem Gebüsch lag. Plötzlich erkannte Durain eine schlanke Gestalt, die direkt an der Klippe zu sitzen schien, und lief aufgeregt los. „Sanji!“, rief er- und bemerkte seinen Irrtum. Es war nur ein Baum und ein wenig Gebüsch, das ihn illusorisch getäuscht hatte. Er hatte wirklich geglaubt, den jungen Mann zu sehen, der dort saß und hinaus auf das dunkle Meer starrte, in Gedanken vermutlich wieder bei Zoro... Der kleine Kater Sanzo stupste mit seinem Kopf gegen Durains Bein und holte ihn so in die Realität zurück. „Du hast Recht.“, seufzte der Samurai auf. „Hier ist er nicht.“ Dann wandte er sich ab und ging wieder- im Schlepptau der kleine Kater, der ihm auf Schritt und Tritt folgte. Aus irgendeinem Grund, der ihm selbst auch nicht wirklich geläufig war, verschlug es den Schwarzhaarigen direkt zur Herberge, in der die anderen untergebracht waren. Er überlegte, ob der Blonde vielleicht hier sein könnte, schließlich wäre es eine Möglichkeit. Und zu seiner Überraschung traf er im Speisesaal der Herberge auch jemandem, den er gut kannte. „Robin?“ „Hallo Falkenauge!“, lächelte sie, als sie ihn erkannte. „Was führt dich denn hier her? Ich dachte, du wolltest bei Sanji auf der Lamb bleiben!“ „Wollte ich auch. Aber Sanji ist weg.“ „Wie, weg?“, fragte sie verwundert. „Weg eben. Irgendwann heute Nacht muss er das Schiff verlassen haben.“ „Und du dachtest, er wäre hier her gekommen.“ Er nickte. „Ja.“ Sie schüttelte den Kopf. „Da muss ich dich leider enttäuschen. Hier ist er nicht aufgetaucht. Wo hast du denn bereits gesucht?“ „Eigentlich überall. Ich kann es mir auch nicht erklären.“ „Warte kurz, ich helf dir suchen.“ „Das musst du nicht, ich werde ihn schon finden.“ „Keine Sorge.“, widersprach Robin. „Mir macht es erstens nichts aus, und zweitens geht es schneller, wenn mehrere nach ihm suchen.“ Und ehe er sich versah, war sie auch schon verschwunden, um gleich darauf mit Nami im Saal wieder aufzutauchen. „Du auch?“ „Ich kann eh nicht schlafen.“, sagte die Navigatorin und sah ihn etwas besorgt an. „Weißt du, warum er einfach so abgehauen ist?“ „Nein.“, gab er zu. „Ich weiß auch nicht, was mit ihm los ist.“ Weißt du doch, Samurai. Es ist wegen dem Schwertkämpfer. „Wer ist denn das?“, hörte er plötzlich Robin. Als er sich zu ihr umdrehte, sah er, wie sie den kleinen blonden Kater auf den Armen hielt. „Ist der süß!“, rief Nami aus und streichelte das schnurrende Tier. „Er ist mir gefolgt.“ „Bis hier her?“ „Ja. Sanzo scheint einen Narren an meinem nächtlichen Spaziergang gefressen zu haben.“ „Sanzo?“, fragte Robin verwirrt. „Was ist das denn für ein Name? Klingt irgendwie... schön.“ „Da hast du Recht.“, war das Einzige, was er antwortete. Dann gingen sie los. Robin nahm sich alle Straßen links der Herberge vor, Nami kam erst einmal mit ihr mit, um dann hinter der Herberge die Stadt abzusuchen, während sich Durain gerade aus wandte, denn von rechts war er gekommen. Doch er konnte den Blonden nirgends entdecken. Weit und breit kein einziges Anzeichen für ihn, das ihn zu Sanji hätte führen können. Er stutzte, als der kleine Kater plötztlich leise zu maunzen begann. „Was hast du?“, fragte er und beugte sich herunter. „Hast du etwas gehört?“ Und als ob Sanzo ihn verstanden hätte, sprang er mit den Vorderpfoten leicht hoch, hopste ein wenig durch die Gegend, ehe er schnell in die Dunkelheit davon lief. Durain überlegte nicht lange, sondern rannte ihm hinter her. Wenn ich schon ziellos durch die Gegend laufe und suche, kann ich auch dem Kleinen folgen. Urplötzlich blieb er stehen, als er den blonden Kater auf einem kleinen Mauervorsprung erkannte. Und noch mehr stockte ihm der Atem, als er das Gebäude hinter der Mauer identifizieren konnte. „Das Hauptquartier.“, sagte er leise. „Du bist ein ganz schön kluger Kater, Sanzo.“ Im Vorbeigehen streichelte er den Kater, der sofort zu schnurren begann, dann trat er durch das Portal in das Hauptquartier der Sieben Samurai ein. Drinnen war es dunkel und kalt. Er lauschte, konnte aber nichts Ungewöhnliches oder gar Auffälliges hören. Es schien alles wie immer, und doch... Dann roch er es. Salzig. Vertraut. „Sanji?“, fragte er erst leise, dann lauter in den Raum hinein. „Sanji?“ Er wusste genau, was es war, er wusste, was er da roch. Es roch nach Zoro, nur viel stärker als sonst. Hatte so der kleine Kater hier her gefunden. War es einfach nur Zufall gewesen, dass sich das kleine Tier an diesem Geruch orientiert hatte? Eine andere Erklärung konnte er nicht finden. „Sanji, bist du hier?“ Als er immer noch keine Antwort bekam, stieg er die Treppen nach oben, die in den großen Saal führten. Schnell lief er den Flur entlang, riss die Türen auf und stürmte die Räume, immer und immer wieder den Namen des Blonden rufend. Doch nirgends konnte er ihn finden. Sanji war nicht hier. Verdammt, Blondschopf. Wo steckst du? Es miaute leise hinter ihm. Als er sich umdrehte und sah, wie Sanzo die koeine Seitentreppe nach oben lief, die zum Dachzimmer führte, schwante dem Samurai Übles. Was, wenn Sanji auf dem Dach war? Was, wenn der Blonde vielleicht springen...? Er wollte nicht daran denken, doch das Bild, wie die blonde Mähne vom Wind leicht zerwuschelt wurde, ehe er nach unten stürzte, malte sich ihm immer deutlicher aus. „Sanji!“, rief er und stürmte hinter dem Kater her. Die Treppenstufen knarrten und knarzten, überall hingen Spinnenweben und Staubfäden. Millimeter dicker Staub bedeckte sowohl den Holzboden als auch jegliche Gegenstände auf dem Dachboden, den der Samurai erreichte. Überall Kisten, Holzschränke, alte Lampen und andere Utensilien, doch das, was er suchte, fand er nicht. Den Koch. Der kleine Kater aber dachte nicht ans Aufgeben und sprang leichtfüßig auf einen Kistenstapel, der zu einer kleiner Luke, die ehemals wohl ein Fenster gewesen war, hinauf und raus an die frische Luft. Kurz zögerte er, dann kletterte er Sanzo nach. Der Wind blies ihm durch sein schwarzes Haar und zerwuschelte es- erst jetzt bemerkte er, dass er seinen Hut in all der Aufregung wohl vergessen hatte, doch es kümmerte ihn kaum. Alles, was seine Aufmerksamkeit im Moment für sich hätte gewinnen können, war der Anblick eines jungen Mannes. Langsam drehte er den Kopf, sah sich ganz genau um- und roch es. Wieder. Salzig und vertraut, ein ganz eigener Geruch. „Zoro...“, flüsterte er leise. Dann sah er ihn. An der höchsten Stelle des Gebäudes spazierte er ein, zwei Schritte auf und ab, ehe er stehen blieb und in die Nacht hinauf sah. Durain glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. Er sah ihn zwar, aber er wusste, dass das nicht sein konnte. Es konnte einfach nicht sein! „Zoro?“, fragte er diesmal lauter. „Aber... wie kannst du...?“ Die Flecken in dem sonst weißen Shirt schienen schwarz, die losen Enden des Knotens flatterten leicht im Wind. Sowohl die Hosen als auch seine Stiefel waren schwarz, ebenso das Kopftuch- obwohl Durain es besser wusste. Es war dunkelgrün. „Zoro!“, schrie er auf, sprang in einem Satz auf den Dachgiebel und kam schnell auf den Schwertkämpfer zu, ehe er die letzten paar Schritte immer langsamer wurde. Sanzo schnurrte leise. Vorsichtig schob der Kater sich um die Beine des anderen und kuschelte. Dieser ging in die Hocke und streichelte ihn. „Du bist aber ein Süßer.“, sagte er leise. „Aber... du...“, brachte der Samurai verwirrt raus. Der andere hob den Kopf und lächelte ihn an. Unter dem Kopftuch funkelte es blau hervor. „Ich bin nicht Zoro, Durain. Zoro ist nicht mehr hier. Aber...“ Er hob die Hand, legte sie an sein Herz und atmete tief durch. „Aber er ist hier.“ Im nächsten Moment stand er auf, legte den Kopf zurück und sah hinauf in den sternenklaren Himmel. Sein Blick schien der Welt entrückt, seine Gedanken waren für den Schwarzhaarigen so nachvollziehbar, als würden sie in einer langen, silbrigen Schlange aus Wörtern aus seinem Kopf entschweben. Sanji hatte für sich eine Entscheidung getroffen. Und es lag nun an ihnen, diese zu akzeptieren. Durain hatte nicht damit gerechnet, dass der Blonde es so schnell verkraften würde, und die vielen Male, in denen der andere beinahe zusammen gebrochen wäre und ist, haben ihm bewiesen, dass es eben nicht der Fall war. Doch das heute, jetzt und hier schien anders zu sein. Sanji hatte sich entschieden, und er würde seine Entscheidung auch nicht wieder ändern. „Zoro nannte mich einmal seinen Engel.“, sagte der Blonde mit fester, zeitgleich traurig als auch glücklicher Stimme. „Er sagte, ich sei der Engel, der sein Herz gestohlen hat.“ Lächelnd wandte er dem Samurai den Kopf zu, sah ihn strahelnd an. „Damals hielt ich es eigentlich nur für schwulstiges Gerede, das ich dem mürrischen Schwertkämpfer nie und immer zugetraut hätte. Aber er meinte es absolut ernst.“ Langsam stieg Sanji Stück für Stück das Dach des mehrstöckigen Gebäudes herunter, immer weiter, bis er schließlich an der Regenrinne zum Stehen kam. Unter ihnen, gut fünfzehn Meter tiefer als sein jetziger Standpunkt, lag die völlig leer gefegte Straße im Halbschatten der umstehenden Häuser. „Sanji, was...“, begann der Samurai, doch der andere unterbrach ihn. „Weißt du, ich kann mir einfach nicht verzeihen, was ich getan habe.“ „Das musst du auch nicht. Weil es nichts gibt, was du falsch gemacht hättest.“ Er lächelte wieder traurig. „Danke, Durain. Du bist ein Freund.“ Dann wandte er sich ab und sah erst zum Asphalt hinab, dann hinauf in die Sterne. „Engel können fliegen.“, flüsterte er und sprang. Und Durain hinterher. Kapitel 77: Nicht sterben- nur tot sein --------------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 77. Nicht sterben- nur tot sein Pairing: Zoro x Sanji Disclaimer: Ihr kennts ja... nur die Idee is von mir... und ich krieg nix dafür- ausser Commis!^^ Kapitel 77 Durain flog. Er hätte nicht gedacht, dass es so ein befreiendes Gefühl sein würde, zu sterben- doch genau das war es. Noch Sekunden zuvor hatte er geglaubt, Sanji wäre über den Berg und sie könnten ein normales Leben als Freunde führen, als dieser einfach so vom Dach sprang. Und er selbst gleich hinterher. Was genau ihn geritten hatte, hätte er nicht sagen können. Mensch, du kannst noch denken! Im Tod noch fit!, dachte er, auch wenn es ihn verwunderte. Irgendetwas stimmte nicht, aber es dauerte eine Weile, bis der Samurai endlich verstand, was da so seltsam war. Er war nicht aufgeprallt. Er war gar nicht tot. Und das Seltsamste überhaupt: er flog. „Spinnst du?“, fuhr ihn in diesem Moment eine nur allzu bekannte Stimme an. „Du kannst doch nicht einfach so springen!“ Durain verrenkte sich beinahe den Kopf, um den Sprechenden zu sehen, doch an sich wusste er ja, wer er war. „Sanji... was...“, wollte er perplex wissen. „Nicht, was! Wenn ich nicht hoch gesehen hätte, würdest du jetzt da unten liegen- und zwar ziemlich matsch!“ Noch immer konnte er nicht fassen, was gerade gescheh. Er flog in gut fünf Meter Höhe über dem Boden. Weil Sanji flog. Als der Blonde seine Hand auf sein Herz gelegt hatte, hatte er etwas getan, was der Samurai nicht bemerkt hatte. Er hatte den Adler frei gelassen. Dementsprechend hatte er wieder seine Flügel und hatte sie so beide gerettet. Was ihn aber wirklich interessierte... „Wärst du auch geflogen, wenn ich nicht gesprungen wäre?“, fragte er. Sanji schwieg, schlug ein, zwei Mal kräftig mit den Flügeln und brachte sie so beide zurück auf das Dach. Ehe er den anderen aber absetzte, schnalzte er kurz mit der Zunge. Der Kater kam angesprungen, sprang dem Blondschopf geradezu in die Arme, und dieser flog mit ihm und dem Samurai davon. Keine zwei Minuten später hatten sie alle drei wieder festen Boden unter ihren Füßen, die Straße am Stadtrand. „Wärst du in den Tod gesprungen, Sanji?“, wiederholte er. „Gehört die Katze zu dir?“ „Lenk nicht ab.“ „Ein sehr schönes Tier.“ Durain baute sich direkt vor ihm auf, sodass der Blonde fast keine andere Möglichkeit hatte, als ihm in die Augen zu sehen. „Wärst du heute Nacht gegangen, Sanji?!“ Für einen Augenblick noch spielte er mit dem Kater, dann sah er auf. In seinem blick lag so viel Trauer und Leid und Unentschlossenheit, dass sich der Schwarzhaarige wünschte, er hätte seine Frage anders gestellt- nicht so anklagend, sondern ruhiger. „Ja, Durain. Ich hätte mich heute Nacht aus dem Staub gemacht.“ Wortlos starrte der Samurai ihn an. Das konnte doch nicht sein ernst sein! „Ich wollte sehen, ob es sich lohnen würde. Wenn du nicht gekommen wärst und nicht versucht hättest, mich aufzuhalten, wäre ich beim ersten Sonnenstrahl gesprungen. Zu Zoro.“ Durain verstand endlich, um was es den Blonden gegangen war. „Du hast abgewogen, was schlimmer wäre- jetzt zu sterben oder weiter zu leben.“, vermutete er. „Ich will nicht sterben.“, antwortete Sanji. „Nur tot sein.“ Lange noch hatten sie dort gesessen, geredet, geschwiegen; sich ihre Gedanken gemacht. Solange, bis dem Schwarzhaarigen plötzlich einfiel, wen er total vergessen hatte. „Mist! Die Mädels!“, entfuhr es ihm. Er sprang auf, schnappte sich Sanji und den Kater und lief mit ihnen in die Stadt. Murze Zeit später fanden sie, wen sie suchten. „Sanji! Dir geht es gut!“, freute sich Nami und nahm ihn in die Arme. „Klar.“, gab er zurück. „Ich hab nur n bissl frische Luft gebraucht.“ Den Blick des Samurai ignorierte er. „Dann können wir ja endlich beruhigt schlafen gehen.“, meinte Robin und harkte sich bei ihrer Freundin unter. „Das könnt ihr.“ „Gute Nacht, ihr beiden!“ „Schlaft gut!“, fügte die Navigatorin noch an. Dann verschwanden sie. Sanji und Durain gingen zurück an den kleinen Hügel am Stadtrand, setzten sich dort hin und schwiegen sich an. Die Zeit verging langsam, doch beide spürten, wie sie immer müder wurden. Und sie wussten, dass sie beide nicht in der Herberge schlafen würden. „Und nun?“, fragte Sanji endlich und stand auf. „Na ja... ich bin ziemlich müde.“ „Ich auch.“ „Also schlafen gehen?“, schlug der Samurai vor. „Ja.“ Unschlüssig standen sie nebeneinander, sahen in verschiedene Richtungen und überlegten, wo sie wohl am Besten hingingen. So viele Möglichkeiten gab es ja nicht, und irgendwie hatte Durain Lust, wieder auf der Lamb zu nächtigen. Sanji dachte ganz ähnlich. „Ich will in keine Herberge. Gehen wir einfach wieder zurück?“ Bevor der Schwarzhaarige ihm eine Arntwort gab, legte er einen Arm um die Schultern des Blonden, grinste und machte sich mit ihm auf den Weg Richtung Hafen. „Gute Idee, Sanji.“ Die Lamb lag ruhig im Hafen. Es war völlig dunkel, als Durain und Sanji dort ankamen. Wie eine Katze, so grazil schien es dem Samurai, sprang der Blonde ab und landete in der Hocke an Deck, ehe er sich langsam aufrichtete und sich umsah. Sanzo schmiegte sich schnurrend an die Beine des Blonden, doch dieser reagierte nicht. Gleich darauf kam der andere die Leiter hoch geklettert und stellte sich neben ihn. „Woran denkst du?“, fragte er den Koch. Dieser sah weiterhin schweigend zurück zur Stadr, traurig, und gleichzeitig ein wenig sehnsüchtig. „Ich frage mich...“, begann er. „Ich frage mich, ob es gut war. Dass ich nicht einfach gegangen bin.“ Durain starrte ihn mit großen Augen an, ehe er ausholte und Sanji eine knallte. Dieser wurde so vom Angriff des anderen überrascht, dass er sich gar nicht mehr wegducken konnte und taumelte, ehe er rückwärts zu Boden ging und ihn fragend, verwirrt ansah. „Spinnst du eigentlich?“, fuhr der Schwarzhaarige ihn an. „Aber...“ „Nichts aber! Dass du daran denkst ist allein schon ein Verbrechen!“ Als sich Durain vor ihn kniete und die Hand ausstreckte, zuckte Sanji erst zusammen, doch der Samurai kam schnell noch ein Stück näher, ehe er den Blonden in die Arme schloss. „Ich hatte solche Angst um dich!“ Was er nicht aussprach, aber sie beide dachten, war: so sehr, dass ich dir hinterher gesprungen bin. „Man! Wie kannst du auch nur einen einzigen Augenblick darüber nachdenken, ob es richtig war, die Flügel auszubreiten oder nicht! Ich...“ Er biss sich auf die Lippen, ehe es doch aus ihm hervor sprudelte. „Ich brauche dich doch...“ Und sie beide wussten, dass er recht hatte. Sie brauchten sich gegenseitig, nicht als Lover, sondern als Gefährten, als Freunde. Die Stille, die sich über ihnen ausbreitete, irritierte Durain zunehmens. Was war los mit dem Blonden? Hatte es ihm die Sprache verschlagen? Als er dann aber näher an ihn heran trat und sein Gesicht für einen Moment vom Mondenschein erhellt wurde, sah der Samurai die glänzenden Spuren auf Sanjis Gesicht. „Sanji...“ Schnell wischte sich dieser mit dem Handrücken die Tränen weg, schluckte und lächelte. „Schon in Ordnung. Lass uns schlafen gehen.“ Damit wandte er sich ab und ging unter Deck. Durain folgte ihm, darüber grübelnd, was er machen konnte; er befand sich eindeutig im Zweispalt, denn da war etwas, was ihm schmerzlich bewusst machte, wieso er gegen Zoro angetreten war- und gleichzeitig hatte er am Tag zuvor, als er Ryu getroffen hatte, gesehen, dass er auch so leben und glücklich werden konnte. Aber dieser Mann hier, der ihm so offen gegenüber war, den er so lange Zeit geliebt hatte- er brauchte ihn jetzt. Und genau dieser Mann hatte es von seinem Auftauchen abhängig gemacht, ob er sterben würde oder nicht- war das nicht ein Zeichen? „Willst du nnicht rein kommen?“, riss Sanji ihn aus seinen Gedanken. Schnell trat Durain in das Zimmer und verschloss die Tür hinter sich. Unsicher blieb er stehen- das, was er dachte, das, was geschehen war, und so, wie sie sich beide verhielten, verwirrte ihn. Wie sollte man daraus auch schlau werden? Sanji spürte seine Zweifel ganz intuitiv. „Durain...“, sagte er leise, kam auf ihn zu und legte eine Hand an dessen Wange. „Du liebst Ryu, nicht mich. Aber ich hab dich gern... ein bisschen so,wie ich Zorro am Anfang mochte- als wir auch hier auf Silver Island waren.“ Der Samurai hob eine Hand und legte sie auf die des anderen. „Ich dich ja auch.“ „Also lass uns schlafen gehen.“ Als sich Sanji umdrehte, war der Schwarzhaarige versucht, ihn festzuhalten, unterließ es dann aber doch. Statt dessen wandte er sich seiner eigenen, Sanjis ehemalige, Hängematte zu und legte dort Mantel und Stiefel ab. „Wie... meinst du das?“ „Was denn?“, fragte der Blonde, der bereits in seiner Matte lag. „Na das, was du sagtest.“, erwiederte er. „Ein bisschen so...“ Er musste seinen Satz nicht beenden. Sie wussten beide, was er meinte. Der Blonde lächelte still in sich hinein. „So, wie ich es sagte. Aber... denk an Ryu. Er allein zählt.“ Durain legte sich in seine Hängematte, verschränkte die Arme hinterm Kopf und starrte an die Decke, während er über die Worte des anderen nachdachte. So war es also... Er lächelte. So lange versuchte er schon, dem Blonden näher zu kommen, und immer wieder war er zurück geschlagen worden. Und als er festgestellt hatte, dass er und Ryu... da hatte er Sanji an sich aufgegeben. Aber nun... Ironie des Schicksals. Er hatte gefunden, wen er brauchte, und bekam nun, wen er immer gewollt hatte. Rein theoretisch konnte er sich Sanji jetzt vollends widmen- so war das Abkommen zwischen ihm und Ryu ja geschlossen- aber... wollte er das überhaupt? Dass er die Abmachung nicht mehr wollte, hatte er ja schon festgestellt. Aber war da auch mehr? In der kurzen Zeit, die er den anderen Samurai am Tag zuvor gesehen hatte, hatten sie es sich gemütlich gemacht und geredet, jedoch nicht darüber. Wie würde Ryu wohl darüber denken? Er hatte das Abkommen für ihn, Durain, geschlossen, nicht für sich selbst. Bedeutete das dann aber auch gleich, dass er mehr von dem Schwarzhaarigen wollte? Oder war es für beide von Vorteil gewesen, als sie ihren Deal schlossen? Leise seufzte er auf. „Du hast ja recht.“, flüsterte er. „Aber... ich weiß nicht, was ich denke, was ich fühle- was ich will.“ „Dann solltest du das rausfinden.“, sagte Sanji schlicht. „Ich werde dich niemals lieben- dafür liebe ich Zoro viel zu sehr- aber ich mag dich. Du gefällst mir.“ Mit dem Blick gen Decke wartete der Samurai ab. „Du musst für dich entscheiden, was dir wichtiger ist. Und Ryu... ich glaube, er liebt dich wirklich. Sonst hätte er dir niemals dieses Angebot gemacht.“ Erschrocken weiteten sich Durains Augen. „Woher...?!“ „Ach Durain.“, lachte der Blondschopf. „Es stand dir ins Gesicht geschrieben.“ „Wohl kaum.“ „Nicht wörtlich. Ich wusste, was du für mich empfindest, aber ich habe auch gesehen, wie du Ryuma angesehen hast.“ Wäre es hell gewesen, hätte Sanji den Rotschimmer auf Durains Gesicht sehen können, so aber dachte er sich diesen zumindest. Und lächelte. Der Samurai streckte sich, setzte sich auf und sah zu Sanji rüber. „Meinst du das wirklich so?“ „Natürlich. Also werf deine Bedenken über Bord und sieh zu, dass du Ryu endlich sagst, was du fühlst- und lass das dumme Abkommen bleiben.“ Er sah ihn an. Dort lag er, ebenso mit verschränkten Armen, und sagte einfach, was er dachte- und sah dabei so verlockend aus, dass dem Schwarzhaarigen wieder einmal bewusst wurde, was genau an diesem blonden Mann so anziehend war. „Du hast Recht.“, sagte er leise. „Ich werde Morgen zu Ryu gehen. Ich hab es viel zu lange raus gezögert.“ „Das klingt gut.“ „Sicher?“ Sanji setzte sich ebenfalls auf und sah zu ihm rüber. Sein Grinsen war selbst bei dem schwachen Licht gut zu erkennen. „Absolut sicher.“ Sie grinsten sich an. Ja, das war es, was beiden so gefehlt hat, was sie beide verband, was ihnen wichtig war. Diese Vertrautheit erlaubte ihnen auch etwas, was anderen wohl auf Ewig verschlossen sein würde. Sie konnten beieinander sein, sie konnten sogar ziemlich intim werden- ohne eine Beziehung zu haben oder sich Gedanken machen zu müssen. Blöd nur, dass ihnen diese Erkenntnis erst jetzt kam. „Nacht, Sanji.“ „Nacht, Durain.“ Damit legten sie sich wieder beide hin und wollten schlafen. Der Blonde aber blieb noch lange wach und dachte nach. Es war keineswegs gelogen, was er dem Schwarzhaarigen gesagt hatte- auch, wenn er es nur ungern zugab, er war auch nur ein Mann und hatte seine Bedürfnisse. Und die wollten gestillt werden. Dass ihm Frauen nicht mehr genügten, wusste er, seit er das erste Mal mit Zoro geschlafen hatte. Und dass er auf Falkenauge stand, wusste er, seit er ihn das erste Mal weniger bekleidet gesehen hatte. Nur... bisher hatte Durain immer mehr von ihm gewollt, als er zu geben bereit gewesen war. Und jetzt, wo er sich mit weniger zufrieden geben würde, stellte sich heraus, dass Ryu der neue Mann in dem Leben des Samurais war. Also sollte er sich jemand ganz anderes suchen. Und wen? Owl war verdammt süß... und es ging ihm ja nicht um eine Beziehung, sondern nur um den Sex. Oder eher jemand wie... „Cryss...“ Er hatte nur geflüstert, doch den Namen allein zu denken jagte ihm eine Gänsehaut über die Arme. Es war so, wie Durain es gesagt hatte: Cryss erinnerte ihn stark an Zoro. Aber entgegen der Vermutung, er würde mit Cryss aus diesem Grund zusammen arbeiten wollen, hatte der Blonde Hyde ausgesucht. „Weil ich sonst etwas mit ihm gehabt hätte.“, gestand er sich leise ein. Ja, das war der Grund. Nur dass er sich das niemals eingestanden hätte. Niemals... erst jetzt. Und an sich... konnte er ein wenig Fun vertragen. Wie gesagt, es ging ihm nicht um eine Liebe fürs Leben- die hatte er längst gefunden- sondern nur um den Spaß an der Freude; um seine Bedürfnisse zu stillen. Er hörte Durain leise atmen. Schade eigentlich. Er konnte sich wieder ein wenig an das erinnern, was in der Nacht geschehen war. In der Nacht, als er mit Drogen voll gepumpt mit dem Samurai geschlafen hatte. Und er hatte festgestellt: auch wenn er niemals wieder einen anderen Menschen würde lieben können, so konnte er doch wenigstens einen anderen jungen Mann finden, mit dem er auf rein sexueller Basis zusammen sein konnte. Aber betrügst du nicht Zoro, Chefkoch? Doch, eigentlich schon. Aber... was soll ich tun? Es ist schon fast, als wäre ich auf Entzug. Du BIST auf Entzug, Blondschopf. Und wenn du ehrlich bist, dann würdest du jetzt am Liebsten da rüber zu dem Samurai in die Hängematte kriechen und deinen Durst stillen. Ja. Auch das stimmte. Kapitel 78: Der blauhaarige Samurai ----------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 78. Der blauhaarige Samurai Pairing: das dürft ihr mich nicht fragen...^^ d.-- >///////////////////////////////////////////////////////////////////////////< Wah... LASST MEINE KAFFEEMASCHINE LEBEN! BITTE! Kapitel 78 „Yeha!“ Der Ruf war noch weit durch die Straßen der Stadt zu hören, doch die meisten Bewohner kannten die Stimmer bereits und machten sich deshalb keinerlei Gedanken. Sanji lächelte. Ja, so kannte er seinen Käpt’ n, immer gut drauf, immer das tun, was Spaß brachte. „Ganz schönes Organ.“, meinte Durain und hob müde ein Augenlid. „Klar. Die Leute sollen doch wissen, dass Ruffy hier ist.“ Er räkelte sich im warmen Sonnenschein, spürte das Gras, das ihn im Nacken kitzelte und fragte sich vermutlich zum hunderttausendsten Mal, was das werden sollte. Aber er fand keine Antwort. „Und? Wann gehst du zu ihm?“ „Ich war schon bei ihm.“ Verwundert drehte der Blonde den Kopf und sah den anderen an. „Bitte?“ „Ja. Vorhin, als du in der Herberge bei deinen Leuten warst, bin ich kurz zu Ryuma gegangen.“ Er schwieg. „Ja und? Weiter?“ „Was, ja und? Ich hab es ihm gesagt.“ „Was?“ „Was wohl.“, meinte Durain. „Dass ich unsere Abmachung als hinfällig betrachte.“ Sanji starrte ihn entgeistert an. „Du hast bitte was?!“ „Na, das hast du doch zu mir gesagt.“ „Ja, schon- aber doch nicht so!“ Nach und nach beruhigte er sich wieder- wenn auch nur langsam. „Was hat Ryu geantwortet?“ „Was wohl.“ Genervt stützte sich Sanji auf und sah zu dem Schwarzhaarigen rüber. „Mensch, Durain! Lass dir doch nicht alles abbeten! Was hat Ryuma dazu gesagt?“ Eine Weile hielt der Samurai die Augen noch geschlossen, dann öffnete er sie und sah Sanji direkt in die Augen. „Unsere Abmachung hat sich erledigt. Wir sind zusammen.“ Die Freude war sowohl dem Samurai als auch dem Blonden ins Gesicht geschrieben. „Das ist doch super!“ „Ich weiß.“ Zufrieden grinsten sie sich beide an. Das war es eigentlich gewesen, was der Schwarzhaarige gewollt gehabt hatte- was er auch immer noch wollte. Den Partner, den er, insgeheim schon lange, liebte- und gleichzeitig eine so offene Freundschaft zu Sanji, wie es eben möglich war. Er konnte sich nicht beklagen. Und auch der Blonde wusste, dass es das war, was er sich gewünscht hatte- er konnte und wollte Durain nicht mehr geben, andererseits wollte er auch nicht nur ein bekannter von ihm sein. Also waren sie beide glücklich. „Wann wollt ihr weiter?“ „Ich weiß es nicht. Ruffy geht’s ja grad ziemlich gut, vielleicht will er erstmal eine Pause einlegen- nachdem wir ja jetzt schon zwei der sieben Steine haben, sollte uns die auch gegönnt sein.“ Der Samurai musste wieder daran denken, dass er immer noch nicht sicher wusste, ob Sanji den Adler nun kontrollieren konnte oder nicht. Andererseits hatte er das ja behauptet. Und er vertraute ihm. Dieser streckte sich, stand auf und sah auf den Samurai herunter. „Ich geh mal wieder in die Stadt. Hab noch einiges zu erledigen.“ „Du meinst Hyde?“ „Ja.“, nickte der Blondschopf. „Er kam gestern mit seiner Gruppe wieder und meinte, es wäre alles soweit gut gelaufen.“ Der Samurai nickte. „Das meinten Cryss und Goras auch.“ Überrascht hob Sanji eine Augenbraue. „Cryss ist wieder hier?“ „Ja.“ Er sah ihn eine Weile noch an, dann sagte er, wenn auch eher ironisch: „Der wäre doch eigentlich was...“ Als er dann den Rotschimmer unter der blonden Mähne bemerkte, wollte er schon erstaunt nachhaken, aber Sanji war schneller. „Ich geh dann mal.“ „Gut. Bis später.“ Damit ging er. Cryss war also wieder auf der Insel... Das dürfte interessant werden. Der Junge war gerade mal Siebzehn, aber er war stärker als die meisten anderen Kämpfer der Samurai, die er kannte. An die Sieben Samurai an sich reichte er noch nicht heran, und das würde auch noch gut zehn Jahre dauern, bis er das geschafft haben würde- aber er war gut. Und vielleicht würde er irgendwann einmal sogar Abu Dun, den letzten der Sieben Samurai, und, wenn er wirklich gut war, auch Falkenauge, den nunmal besten der Sieben Samurai, herausfordern- und ihren Platz einnehmen. Er ging zielstrebig auf die Herberge zu- an sich hatte er nichts mehr vor, er hatte Durain nur alleine lassen wollen, weil er wusste, dass Ryuma bald vorbeikommen würde, und dann wollte er nicht stören- aber nun hatte etwas von ihm Besitz ergriffen, dass er so nur selten gespürt hatte. Es war Erwartung. Spannung. Vorfreude. Auf den jungen Schwertkämpfer. Niemand war Zoro so ähnlich wie er, niemand erinnerte ihn stärker an seinen Geliebten als er. Und das, was er am Abend gedacht hatte und was sein erster Gedanken am frühen Morgen gewesen war, hatte sich tief in ihm festgesetzt. Er wollte den jungen Mann finden Dazu musste er erst gar nicht bis zur Herberge laufen. Auf einem kleinen Platz, nicht unweit von ihrem Hauptquartier, stand Cryss und kaufte gerade Äpfel bei einem der Händler des Marktes. Abrupt blieb er stehen und beobachtete ihn. Diese Ähnlichkeit... Zoro hatte einmal erwähnt, dass er mit diesem jungen Schwertkämpfer besonders trainieren wollte, weil er das Potential dazu hatte, einmal seinen Platz ein zu nehmen- irgendwann, wenn er keinen Bock mehr auf das Geschäft gehabt hätte. Wenn er mit Sanji den All Blue gefunden hätte Schmerzlich zog es sich in ihn zusammen, doch er versuchte, das zu ignorieren. Es half ihm nicht, sich jetzt selbst damit zu quälen, indem er an den Grünhaarigen dachte. Ach ja, Chefkoch? Und was tust du dann hier? Du beobachtest den Mann, der dich mehr an ihn erinnert als sonst irgendjemand auf dieser verdammten Welt. Kopfschüttelnd ging er weiter, rüber zu Cryss. Dieser drehte sich im selben Moment um, erkannte ihn und begann zu grinsen. „Master!“ „Für dich immer noch Sanji.“, gab dieser nur zurück. „Na gut.“ „Wie geht’s dir?“ „Och ja... Eigentlich ist alles ganz okay.“, antwortete der Blauhaarige. „Und dir?“ „Es geht.“ Sie sahen sich an, sahen weg und wieder zueinander. „Gehen wir ein Stück?“, unterbrach der Blonde schließlich die Stille. „Klar.“ Zusammen schlenderten sie durch die Straßen Richtung der Wiesen, die hinter der kleinen Stadt lagen. „Was liegt dir auf dem Herzen, Sanji?“ Es überraschte ihn ein wenig, dass Cryss das bemerkte, rief sich dann aber in Erinnerung, dass der Junge genauso ein Schwertkämpfer war, wie Durain und auch Zoro es gewesen war. Er spürte sowas einfach. „Ich frage mich, ob du es schaffen könntest, die ganze Saubande hier anzuführen.“ „Ich? Wieso sollte ich? Du bist schließlich da.“ „Noch, ja.“ „Du wirst gehen?“ Sanji schwieg. Würde er gehen? Einerseits ja, denn das wollte er. Andererseits mochte er die Kämpfer und wollte auch irgendwie bei ihnen bleiben. „Ich weiß es noch nicht. Irgendwann vielleicht.“ Cryss blieb inmitten der Wiese, umgeben von Bäumen und Gebüsch, stehen und sah ihn an. „Und wieso ausgerechnet ich?“ „Weil...“ Weil du verdammt nochmal genauso bist wie Zoro. Und weil du der Einzige bist, der es schaffen kann. Aber das sagte er natürlich nicht. „Ja?“, hakte er nach. „Kämpf mit mir.“ Verdutzt sah Cryss ihn an. „Bitte?“ „Du hast schon verstanden. Ich will wissen, ob du stark genug bist, mich zu besiegen.“ „Du bist vier Jahre älter. Ich habe gegen dich keine Chance.“ „Vielleicht doch.“, entgegenete Sanji. „Du wurdest von Zoro trainiert.“ Cryss sah für einen Moment den Schmerz, der in den blauen Augen des Anderen aufflackerte, dann erlosch es wieder. Vielleicht hatte er sich auch einfach nur getäuscht... „Ich kann doch nicht gegen dich antreten!“ „Dann wehr dich.“, sagte der Blonde leise und preschte vor. Erschrocken wich der Schwertkämpfer zurück, stolperte und fing sich wieder, ehe er sich auch schon ducken musste, um nicht von dem heran sausenden Kick zu Boden geschleudert zu werden. „He! Lass das!“ „Wehr dich!“, rief Sanji ihm einfach nur zu und attakierte ihn mit so heftigen Tritten, dass jeder andere vermutlich innerhalb der ersten paar Sekunden zu Boden gegangen wäre. Nicht aber der Blauhaarige. Es klirrte ein wenig metallisch, als der nächste Kick gegen die stumpfe Seite des Schwertes prallte, das Cryss gezogen hatte. „Gar nicht schlecht.“, meinte Sanji, den Fuß immer noch gegen das Metall gedrückt. „Klar, ich...“ Weiter kam er nicht- der Blonde wirbelte so schnell herum, dass dem Schwertkämpfer gerade noch auffiel, wie er hart von einem weiteren Kick gegen die Seite weggeschleudert wurde. Dumpf prallte er auf der Wiese auf, schlitterte noch ein ganzes Stück, ehe er zum Liegen kam. „Niemals ablenken lassen. Immer auf der Hut.“, belehrte der Koch ihn leise. „Aber... das...“ Mühsam stand der Schwertkämpfer auf, sah den anderen mit großen Augen an. Das konnte nicht sein! Genau diese Worte hatte... „Und noch was, Cryss.“ Fragend sah dieser auf. „Unterschätze niemals deine Gegner.“ Der Spruch hätte direkt von Zoro stammen können. Er hatte ihnen allen den Satz so oft an den Kopf geknallt, dass sie nachts sogar davon träumten- doch er selbst hatte sich nie daran gehalten. Bereit, sich das nicht länger gefallen zu lassen, setzte Cryss die Klinge an, wartete einen Moment auf die Reaktion des Blondschopf und stürmte, nachdem von ihm nichts kam, mit leicht gesenktem Schwert nach vorne. Kaum, dass er ihn erreichte, wich Sanji ihm so schnell aus, dass er ihn für einen Moment aus den Augen verlor, dann setzte er dem fortspringenden Kämpfer nach. „Hier geblieben!“, knurrte er leise, sprintete so schnell nach vorne, dass Sanji gerade noch rechtzeitig mit einem Kick den Schwerthieb blocken konnte. „Du drehst ja richtig auf.“, grinste der Blonde und sah ihn an. „Du hast mich heraus gefordert.“ „Richtig.“ Heftig zusammenzuckend bemerkte Cryss die Faust, die da angeflogen kam. Doch sie traf ihn nicht. Unsicher sah er in Sanjis Augen, die ihn immer noch anlächelten, dann drehte er den Blick und sah zu der Faust des Blonden, die keine fünf Millimeter von seiner Schläfe entfernt in der Luft verharrte. „Niemals, Cryss. Untschätz deine Gegner niemals. Das könnte bös ins Auge gehen.“ Damit war die Sache für Sanji erledigt. Nicht aber für den Schwertkämpfer. So fest er konnte, schlug er zu- und riss einen gewaltigen Spalt in die Wiese, genau an dem Punkt, an dem Sanji noch eine Sekunde zuvor gestanden hatte. Dieser grinste nur wieder. „Noch nicht genug?“, fragte er nur. Doch er bekam keine Antwort. Wie ein Berserker ging Cryss auf ihn los, zerteilte Bäume und Sträucher, vor denen der Blondschopf Millisekunden zuvor noch gestanden hatte, und trieb seinen Master immer weiter die Wiese entlang. Sanji hatte währenddessen seinen Spaß- der Schwertkämpfer konnte ihm nicht gefährlich werden, so gut war er noch nicht- und zog mit. Stück für Stück kämpften sie sich die Wiese entlang, bis sie sich plötzlich zwischen Bäumen wiederfanden- der Wald. Bisher war der Blonde noch nicht so weit gegangen, er hatte den Wald und alles, was womöglich noch dahinter lag, gemieden. Und jetzt trat er immer weiter in das Buschwerk, jedoch noch immer weiter lächelnd. Wieso eigentlich nicht? Urplötzlich verschwand Cryss. Zurück blieb nur ein wenig aufgewirbelter Staub, sonst nichts. Sanji sah sich unsicher um. Irgendwo musste der Kleine sein... Als er das Sausen der herannahenden Klinge vernahm, schaffte der Blonde es gerade noch rechtzeitig, sich zur Seite zu werfen und abzurollen, ehe das Schwert mit Wucht in den Boden fuhr. „Wow!“, stieß er zwischen den Zähnen hervor, ehe er aufsprang und ein Stück zurück wich. Mühelos riss Cryss seine Waffe aus dem Boden und sah schwer atmend zu dem Blondschopf. „Und? Reicht es?“, fragte dieser. Mit einem Aufschrei riss der junge Mann sein Schwert wieder hoch und stürmte auf Sanji zu. Es dauerte nicht lange, und der blonde Koch sah sich zunehmends bedroht- der Wald wurde imme dichter, es gab immer weniger Ausweichmöglichkeiten für ihn- und nirgends konnte er ein Ende des Buschwerks erkennen. Im selben Augenblick raste die Klinge wieder auf ihn herab- und dieses Mal konnte er sich nicht einfach wegducken. Es krachte, als die beiden jungen Männer aus dem Gebüsch hinaus auf eine weitere, diesmal erheblich kleinere Wiese flogen. Und das wortwörtlich. Cryss konnte gar nicht so schnell gucken, da war ihm sein Schwert auch schon aus den Händen gerissen worden und er prallte hart auf den Rücken. Direkt über ihm kniete Sanji, sein Schwert ihm selbst an die Kehle haltend. Und über ihm... Den Grund, warum der Blonde ihn so schnell aus dem Wald auf die Wiese hatte schleudern können, ohne dass sie sich beide das Genick brachen, konnte der Schwertkämpfer an dem Rücken des anderen erkennen. Hörbar zog er die Luft ein. „Was... zum Teufel...“ „Nicht direkt Teufel.“, gab Sanji seelenruhig zurück. „Aber irgendwie auch.“ Leise rauschten die Flügel, als der Wind um sie blies. „Was... ist das?“, fragte der Blauhaarige mit großen Augen. „Flügel.“, erwiederte der andere. „Ein kleines Geschenk für mich.“ Langsam ließ er das Schwert sinken und legte es neben sich ins hohe Gras. Doch los ließ er den jungen Mann noch nicht. Er war sich nicht sicher, ob dieser dann nicht sofort nach seiner Waffe greifen und ihn wieder attakieren würde. „Hast du endlich genug?“ Statt zu nicken, bäumte sich Cryss auf und versuchte, sich aus dem Klammergriff zu befreien- vollkommen sinnlos. „Ich lass dich erst wieder los, wenn du dich beruhigt hast.“ „Ich gebe nicht auf!“, schrie er ihn an. Sanji zuckte zusammen, sah den unter sich Liegenden lange mit leicht schrägem Kopf an. „Was... hast du gerade gesagt?“, fragte er leise. „Lieber sterbe ich, als einen Kampf zu verlieren!“, knurrte Cryss wieder. Er wusste nicht, wieso er es tat, aber er tat es. Langsam hob Sanji die Hand und wollte sie an Cryss’ Wange legen, verharrte aber kurz vorher. „Zoro...“ Seine Stimme war nur ein Flüstern. Resignierend stand der Blondschopf auf, sah weiter auf Cryss und schloss die Augen. Er spürte noch, wie der andere auf die Beine sprang, als dieser ihn auch schon zu Boden warf und festnagelte. „Immer auf der Hut.“, wiederholte der Schüler seine Worte. Sanji erwiederte nichts darauf. Er hielt auch weiter die Augen geschlossen- das war es, was er hatte vermeiden wollen, als er sich für die Leitung von Hydes Gruppe entschieden hatte und nicht für Cryss. Genau dieser Punkt. Als der Schwertkämpfer bemerkte, dass da keinerlei Reaktion von seinem Master kam, steckte er etwas verwirrt sein Schwert wieder weg, bleib aber noch auf Sanji knien. „Was ist los?“, fragte er misstrauisch. „Nichts.“ „Und deshalb hast du mich losgelassen und dich von mir festnageln lassen?“ Wieder erwiederte er nichts. Was sollte er auch sagen? Es lag nicht an Cryss- zumindest nicht nur- sondern vor allem an den Erinnerungen, die in ihm wach gerufen wurden. „Du denkst an Zoro, nicht wahr?“ Verwundert öffnete er die Augen. Das Blau in Cryss’ Augen war leicht verschwommen, es schien, als würde er träumen. „Wieso...?“ „Wieso ich davon weiß? Ich bin ein guter Beobachter, Sanji.“ Dieser starrte ihn weiter an. „Du hast ihn geliebt, oder?“ „Immer noch.“, flüsterte Sanji und ließ den Blick gen Himmel schweifen. „Ich werde ihn immer lieben.“ „Aber er kommt nie wieder.“, stellte der junge Kämpfer fest. „Nein, er kommt nicht zurück.“ Der Blondschopf spürte, wie sich der andere leicht nach vorne beugte und eine Hand in der blonden Mähne vergrub. „Aber wenn du mich siehst, siehst du auch ihn...“, sagte Cryss leise und küsste Sanji sanft. Kapitel 79: Ich will DICH ------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 79. Ich will DICH Pairing: Sanji x Zoro (in Love); SAnji x Cryss Disclaimer: Ihr kennt das... nichts gehört mir außer die Idee zu dieser Story! Ich verdiene kein Geld usw.^^ Kapitel 79 Verwirrt starrte Sanji den jungen Kämpfer an, der ihn so sanft küsste. Das kann doch nich...?!?! Als sich dieser wieder von ihm löste, war sein erster Gedanken gewesen, er würde ihn wegstoßen- bis er plötzlich verstand, dass er genau das gewollt hatte. Er hatte nur aus einem einzigen Grund gegen Cryss gekämpft- weil er ihn für sich haben wollte. Weil... „Soll ich aufhören?“, unterbrach der Blauhaarige seine Gedanken. „Wieso hast du es überhaupt getan?“ „Weil ich es so wollte.“, sagte Cryss schlicht. Sanji betrachtete ihn eingehend. Wenn er es nicht besser gewusst hätte... so hätte er geglaubt, vor sich einen Zoro mit blauen Haaren zu haben. Dass das unmöglich war, wusste er nur allzu genau- Zoro hatte keine Familie mehr, zumindest hat er nie von ihr erzählt gehabt. „Du siehst mich so merkwürdig an...“, meldete sich der Schwertkämpfer wieder zu Wort. „Es... ach, nichts.“, sagte Sanji nur. Dabei fiel ihm auf, dass er nicht einmal hätte abwinken können, selbst wenn er gewollt hätte- Cryss hatte ihn noch immer fest im Griff. „Willst du mich nicht loslassen?“ „Nein. Nicht, bevor du mir gesagt hast, wa los ist.“ „Nichts.“ „So siehst du auch aus.“ Der Rotschimmer, der sich auf das Gesicht des Blonden stahl, ließ das Grinsen des anderen verblassen. Statt dessen hob dieser die Hand und hob Sanjis Kinn ein wenig hoch. „Was ist los, mh? Sag schon.“ Es dauerte keine Sekunde. Noch glaubte sich Cryss sicher, wie er den Blonden da am Boden festnagelte, schon lag er unter diesem und konnte sich nicht mehr rühren. Sanji sah mit einer Mischung aus Neugierde, Frage und Gefallen auf den Blauhaarigen herunter. „Wie... wie hast du... das gemacht?“ „Das ist nicht schwer.“, antwortete er. „Du solltest eben deinen Gegner nie unteschätzen.“ „Bist du das? Mein Gegner?“ „Zumindest war ich das gerade.“ „Aber du bist es jetzt nicht mehr.“, stellte der Kämpfer fest. „Nein.“ Langsam beugte sich nun der Blondschopf runter und kam mit seinem Gesicht dem des anderen gefährlich nahe. „Außer, du empfindest es so.“ Sanji dachte nicht über das, was er zu tun im Begriff war, nach, sondern streckte einfach die Zunge raus und fuhr Cryss vorsichtig am Ohr entlang. „S... Sanji...“ Er hielt inne und sah auf. Diese Mal war es der Schwertkämpfer, auf dessen Gesicht sich eine leicht rötliche Färbung breit machte. Er sah süß aus, dachte Sanji, absolut süß... Und begehrenswert. Ohne es zu merken, hatte sich der Blonde in ein Spiel begeben, aus dem er jetzt nicht mehr aussteigen konnte. Er hatte einen Kämpferkameraden, einen seiner Untergebenen, und sich in eine Situation gebracht, aus der sie beide nicht mehr so einfach raus kamen. Aber es machte ihm nichs aus, im Gegenteil. Er wollte den Blauhaarigen, jetzt hatte er ihn. Und wie sollte es weiter gehen? „Ich lass dich jetzt los.“, sagte er. „Okay?“ Damit kniete er sich auf, rollte zur Seite und blieb in einem kleinen Abstand zu dem Liegenden im Gras sitzen. „Ich hab dich vorhin gefragt, warum du das getan hast.“, griff der Blondschopf das Gespräch wieder auf. „Und du hast gesagt, weil du es so wolltest. Aber warum?“ „Das könnte ich dich auch fragen.“, konterte Cryss. „Könntest du.“ „Und?“ „Was, und?“ „Warum hast du es getan?“ Sanji drehte ein wenig den Kopf, betrachtete den anderen eine Weile und seufzte dann auf, ehe er den Blick wieder von ihm reißen konnte. „Weil ich dich wollte.“ Pause. Dann fragte der Schwertkämpfer: „Wollte? Oder... willst?“ Sanji stockte kurz, lächelte und senkte den Kopf. „Vermutlich will.“ Er sah die Bewegung, doch er tat nichts. Cryss kniete direkt neben ihm, kroch ein Stück vor und legte eine Hand in Sanjis Nacken, ehe er ihn zu sich zog und seine Lippen die des Kochs trafen. Erst noch blieb Sanji bewegungslos sitzen, dann legte auch er eine Hand in den Nacken des Anderen und zog ihn noch ein Stück mehr zu sich. Sie fielen zusammen ins hohe Gras und blieben dort liegen, die Augen geschlossen, den Geschmack des anderen auf den Lippen. Vorsichtig strich der Blondschopf mit der Zunge über die Lippen des jungen Mannes, der ihm sofort entgegen kam und mit seiner Zunge zu spielen begann, ihn neckte und auch leicht biss. Das war es. Das war es, was Sanji wollte- was er brauchte. Nicht nur die Nähe zu anderen Menschen, sondern genau diese Art von Nähe. Sanft, aber bestimmt schob er den jungen Mann ein Stück von sich weg. Dieser öffnete sofort die Augen und sah ihn fragend an- doch der Blonde hielt die Augen immer noch geschlossen. „Was... was hast du?“ „Schh...“, flüsterte Sanji. „Ich genieße den Augenblick.“ Dann sah er ihn an. Cryss lächelte. „Ich kann dir vielleicht nicht geben, was du willst.“, sagte der Blonde schließlich. „Was wärst du denn bereit zu geben?“ „Keine Liebe.“ „Gut.“, gab der Blauhaarige zurück und lehnte sich wieder auf Sanji. „Denn die will ich eh nicht.“ Vorsichtig küsste er den Hals an Sanjis Hemdkragen, leckte mit der Zungenspitze darüber und biss ihn leicht. Vielleicht, weil er nicht wusste, was er tat, vielleicht, weil er ganz genau wusste, was er tat- es war egal, aus welchem Grund. Aber Sanji fühlte sich gut- genau wie Cryss. „Dir macht das nichts aus?“, vergewisserte er sich noch einmal. „Was?“ „Dass ich dich nicht liebe, sondern nur begehre.“ „Achso. Nein, das ist in Ordnung. Schließlich geht es mir genauso.“ Er küsste ihn wieder sanft, musste dann aber so breit grinsen, dass er sich lösen musste. „Ja, mir geht es genauso. Ich will dich, deinen Körper- aber nicht deine Liebe. Die gehört nämlich jemand anderem.“ Genau das war es, was der Blondschopf hatte hören wollen. Er legte einen Arm um Cryss, hielt seine Beine mit einem Bein fest und rollte sie beide herum, sodass nun er oben lag. Sekundenlang sahen sie sich einfach nur an, ehe Sanjis sich nach vorne beugte und über die Lippen des Kämpfers leckte. Gleichzeitig fuhr er mit den Händen an Cryss’ Armen entlang, vor bis zu seinen Händen, und verschränkte seine mit denen des Anderen. So konnte der junge Mann nichts mehr tun außer- außer das, was der Blonde von ihm wollte. Und er wusste ganz genau, was das war. „Wir sind ziemlich weit weg von der Stadt.“, sagte er leise und zeichnete mit der Nasenspitze Cryss Gesicht nach. „Hier kommt wohl nie jemand her.“ Das Grinsen, das sich auf den Zügen des Blauhaarigen breit machte, war schon mehr als einfach nur anzüglich. „Mir ist das Recht so.“ Lächelnd beugte sich Sanji ein wenig tiefer und begann, jeden freien Millimeter Haut des anderen zu küssen. Jedesmal, wenn er eine besonders empfindliche Stelle traf, zuckte der Schwertkämpfer ein wenig zusammen und drückte Sanjis Hände, ohne jedoch auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben. Um zu testen, ob der andere seine Stimme nicht verloren hatte, kniete sich der Blonde ein wenig auf und rutschte mit seinem Knie immer höher zwischen Cryss’ Beine. „Argh...“, stöhnte dieser leise auf, als der Blondschopf vorsichtig mit seinem Knie gegen ihn stieß. Sanji grinste- also doch nicht stumm. Immer und immer wieder leckte er an dem zarten, hellen Hals entlang, ohne es sich aber nehmen zu lassen, ab und an wieder mit dem Knie zwischen die Beine des Liegenden zu stoßen. „Ngh... Sanji... was... was tust du...“, fragte Cryss und stöhnte. „Du hast eine süße Stimme, wenn du stöhnst.“, sagte der andere und küsste ihn sanft. „Ich hör dich gern. Es ist... erregend.“ Und wieder stieß er zu. „Ah... lass... lass das! ... Sanji...“ Und er spürte etwas, was ihn auflächeln ließ. Die ganze Zeit über hatte es sich in ihm eingenistet und auf diesen Augenblick gewartet- er wollte den Kämpfer, er war absolut scharf auf ihn, und jetzt, wo Cryss sich bereit erklärt hatte, wo er gesagt hatte, ihm ginge es nicht anders- jetzt brach es aus ihm heraus. „Ich will Sex mit dir, Cryss.“, flüsterte er ihm ins Ohr. „Hier, jetzt, sofort.“ Er sah ihn für einen Moment einfach nur an, ehe er die Lippen des jungen Mannes wieder in Anspruch nahm. Eigentlich war das nicht ganz recht, was er da tat- vermutlich hatte Cryss an sich überhaupt kein Faible für Männer, noch dazu war er gerade mal siebzehn, Sanji hingegen schon einundzwanzig- aber er dachte nicht allzu lange darüber nach. Dazu war er viel zu geil auf den Jungen. „Aber...“, stieß der Blauhaarige hervor, als er wieder zu Luft kam. „Das...“ Dann verstummte er. Sah einfach nur auf in die eisblauen Augen des Masters. Und dieser Blick sollte alles verändern. Er sah ihn an, wartend, irgendwie auch ein bisschen süchtig. Und Sanji, der sich nicht sicher war, aber vermutete zu wissen, was der andere wollte, rutschte noch ein wenig höher und begann, mit seinem Oberschenkel gegen Cryss’ Schritt zu reiben. „Ngh.... aaahhhh....“, stöhnte der Kämpfer sofort wieder auf. „Sanji...“ Und als dieser aufhörte, blickte der junge Blauhaarige ihn direkt an und sagte leise: „Mehr.“ Erst verblüffte es den Blonden, dann lächelte er. „Gerne.“ Ehe sich der Kämpfer versah, hatte Sanji ihn auch schon gepackt und trug ihn Richtung Wald. „Was... ich dachte, du wolltest...“ „Will ich auch.“, unterbrach ihn der Koch. „Aber erst hier.“ Sie waren direkt am Waldrand, einzelne Bäume und Gebüsch säumten das Stückchen Wiese, das in den Wald hinein reichte. Vorsichtig ließ Sanji ihn wieder runter, drückte ihn aber sofort zurück ins Gras und schob seine Hände nach oben. „Was...“ Dann verstand Cryss. „Du... du willst mich...“ „Hast du was gegen Fesseln?“, fragte Sanji provokant und zog seinen Gürtel aus den Schnallen. Der Schwertkämpfer grinste. „Absolut nicht.“ „Kleiner Masochist, wie?“ „Finds doch raus.“ Und das hatte der Blonde auch vor. Geschickt band er die Hände des anderen zusammen, ehe er das Ende des Gürtels um einen schmalen Strauch band, keine zehn Zenitmeter Durchmesser. Aber sicher stabil. „M- Moment mal!“, rief der andere sofort. „So hatte ich mir das aber nicht gedacht!“ „Das macht nichts.“, widersprach der Blondschopf. „Ich entführ dich in ein Reich, das du nie wieder verlassen wollen wirst.“ Und noch während er sprach, begann er, an Cryss’ Oberkörper herunter zu streicheln. Die Berührungen brachten den anderen fast um den Verstand, doch er hielt sich so gut es ging zurück und ließ keinen Mucks von sich hören. „Schüchtern?“, wollte der Blonde wissen. „Keine Sorge, hier hört uns niemand.“ „Wenn meine Stimme dir so gefällt, solltest du es dir verdienen, sie zu hören.“, grinste der Gefesselte. „Oh.“ Das klang... interessant, fand Sanji. Da musste er sich Mühe geben. Stück für Stück öffnete er die enganliegende Weste, die der Schwertkämpfer trug, bis er sie an seinen Armen entlang bis nach oben zu seinen Händen abstreifen konnte. Cryss gab sich unterdessen die größte Mühe, sich auf gar keinem Fall anmerken zu lassen, wie sehr es ihm gefiel- nicht nur, dass er gerade ausgezogen wurde, sondern auch, dass er gefesselt war- und vor allem, dass es Sanji war, dessen Hände ihn da steichelten. „Ah...“ Er hatte es sich nicht verkneifen können, als er die weichen, zärtlich streichelnden Hände des Blonden auf seiner nackten Haut spürte. Das Shirt des Kämpfers nach oben streifend, erkundete Sanji blind, was sich darunter befand- und das, was er fühlte, ließ ihn grinsen. „Wow.“, meinte er, als er das Shirt endlich vollends nach oben zog und den Oberkörper des andren frei legte. „Dein Training macht sich echt bezahlt.“ „Das sieht man doch auch an dir.“, lächelte der Blauhaarige. Ohne sich weiter auf kleine Diskussionen einzulassen, ließ Sanji seine Hände über den gesamten Oberkörper wandern, streichelte ihn, kraulte ein wenig und küsste schließlich Millimeter für Millimeter. Cryss genoss jede einzelne Berührung, und auch, wenn er es eigentlich nicht zeigen wollte, so erkannte es der Blonde an jeder einzelnen Reaktion des anderen, und war sie noch so klein. „Und? Willst du mehr?“, fragte er schließlich provokant. „Was heißt hier, ob ich will? Ich dachte, du wolltest mehr!“ „Auch. Aber was ist mit dir?“ Er wollte nichts sagen, wollte nicht um mehr betteln- doch in diesem Augenblick wusste er, dass der Blonde ihn hier liegen lassen würde, wenn er nichts tat. Also streckte er sich ihm ein wenig entgegen und schnappte nach seinen Lippen, küsste ihn sanft und hauchte: „Kommt ganz drauf an, was du noch zu bieten hast.“ Der junge Koch lächelte. „So?“, wollte er wissen. „Dann seh ich mal, was ich tun kann.“ Erschrocken keuchte Cryss auf, als er Sanjis Hand spürte. „Sanji...!“ Dieser lächelte nur weiterhin und fuhr mit leichtem Druck an der Innenseite der Schenkel des unter ihm Liegenden entlang, kneifte ihn ein bisschen und erfreute sich an der Reaktion, die darauf folgte. Ohne es eigentlich bewusst wahrgenommen zu haben, hatte sich sein Verlangen ein wenig geändert. Der Sex war ihm plötzlich gar nicht so wichtig, wie er es zu Beginn angedacht hatte. Dass er gesagt hatte, er würde mit Cryss schlafen wollen, hatte gestimmt- aber jetzt wollte er noch etwas ganz anderes. Er wollte dem Kämpfer einiges bieten, ihn an den Rand des Wahnsinns treiben, ihn vollkommen abhängig von sich machen, dass er um ein wenig mehr bettelte- aber heute nicht mit ihm schlafen. Grinsend lehnte sich Sanji zurück und setzte sich im Schneidersitz zwischen die Beine des Anderen. Der Anblick, der sich ihm bot, war gigantisch. Er musste sich wirklich zusammen reißen, um nicht einfach über Cryss herzufallen. „Was siehst du mich so an?“, fragte dieser. Genüsslich streckte sich Sanji, ehe er seine Arme sinken ließ und die Hände auf Cryss’ Beine legte. „Ich habe überlegt.“, sagte er. „Was ich als erstes mit dir anstellen will.“ Streichelnd fuhr er die langen Beine auf unf ab. „Ich kann mich einfach nicht entscheiden.“ Langsam beugte er sich vor, rutschte aus dem Schneidersitz auf die Knie und sah den Blauhaarigen von unten her mit blitzenden Augen an. Dann begann er, langsam, aber dennoch fordernd, mit der Nase gegen den Schritt des Kämpfers zu stoßen, er öffnete geschickt den Gürtel und die Jeans des anderen mit den Zähnen und begann, an dem anderen zu knabbern. „H- Hey! Was... was machst du?“, kam es sofort von dem Schwertkämpfer. Ohne einen weiteren Kommentar, öffnete er vollends den Reißverschluss und zog das Kleidungsstück ein wenig nach unten. „Moment mal!“ „Nichts moment mal.“, gab der Blonde zurück und zog ihm die Hose gänzlich aus- und die Schuhe ebenso. „Oh.“ Erst verwundert, dann grinsend beugte er sich weiter über den Blauhaarigen und flüsterte in sein Ohr. „Du trägst ja gar nichts drunter.“ Sofort lief er rot an. So... hatte er sich das wirklich nicht vorgestellt- ganz und gar nicht. Aber... an sich hatte es auch Vorteile, denn er wollte ihn jetzt unbedingt haben. Der Mann, den er als den Kumpel seines Masters kennen gelernt hatte, der anscheinend viel mehr geworden war und nun seinen neuen Master darstellte; der Mann, den er vermutlich niemals hätte anrühren dürfen, wenn die Umstände andere wären; der Mann, der hier zwischen seinen Beinen kniete und ihn nach Strich und Faden verwöhnte- der Mann war sein neues Ziel. Sein Begehren. Sein Wunsch- Der sich gerade zu erfüllen schien. Denkst du, kleiner Schwertkämpfer. Aber er hatte ja nicht Sanji danach gefragt, was er dazu dachte. Und der sah das alles ja ein klein wenig anders. Sanji kniete über ihm, eine Hand neben seinen Kopf gestützt, die andere über den nackten Körper des Anderen wandern lassend, während er spielerisch mit der Zunge über Cryss’ Hals, Ohr und Schulter leckte. „Sanji...“ „Ja?“ „Nicht... nicht da...“, stöhnte der junge Mann, als die Hand des Blonden gefährlich tief rutschte. „Oh doch.“ Vorsichtig rutschte seine Hand entgültig zwischen die Beine des Schwertkämpfers. ______________________ Omg... Bitte verzeiht mir... Aber...Zoro is abgekratzt, und Sanji is auch nur n Mann... >.< Ausserdem...haben sich die Beiden ja auf ne rein sexuelle Beziehung geeinigt... Sanjis Herz gehört weiterhin Zoro... Ich hab das komische Gefühl, meine Kafeemaschine wird sterben... T.T Kapitel 80: Halbmond -------------------- Titel: Go away... Kapitel: 80.Halbmond Pairing: Sanji x Zoro (in Love); Sanji x Cryss Disclaimer: Ihr kennt das... nichts gehört mir außer die Idee zu dieser Story! Ich verdiene kein Geld usw.^^ Das is die NICHT ADULT Version!^^ Kapitel 80 Cryss versuchte, irgendwie ein Stück weg zu rutschen, doch die Fesseln und Sanji hielten ihn genau dort, wo er war. Zwar hatte er gewusst, was es bedeuten würde, sich fesseln zu lassen- doch dass er so ausgeliefert sein würde, war ihm nicht klar gewesen. „N.... ahhhh... Hah.....“ Er zuckte immer und immer wieder zusammen, wenn der Blonde gefährlich nahe an seinem besten Stück entlang streichelte, ohne dieses aber zu berühren- doch allein die Vorstellung daran elektrisierte ihn. „Gott, Cryss.“ Aufhorchend öffnete der Angesprochene die Augen und sah in die Blauen des anderen. „W... Was denn?“, fragte er keuchend. Sanji grinste und hörte auf, stütze sich über ihm ab und lächelte ihn an. „Ich glaube, du bist genau der Boy, den ich gesucht habe.“ „Der...“ Verwirrt sah er den Blonden an. „Ja. Ich wollt’s mir ja nicht eingestehen, aber... Durain hatte recht.“ „Durain? Falkenauge?“ Wieder grinste der Koch. „Genau der.“ „Und wieso?“ Mit den Fingern seinen Oberkörper entlang tippend, meinte er: „Er sagte, du wärst doch eigentlich was- für mich.“ Und damit hatte er Recht. „Aber dann... Ahhhhhh!“ Überrascht warf er den Kopf zurück, versuchte sich, aus dem Griff zu winden, doch Sanji nahm das nur grinsend wahr und schob sich ein Stück zurück, schob mit seinen Knien die Beine des Blauhaarigen weiter auseinander und senkte den Kopf. „Dann wollen wir doch mal sehen, ob ich mir deine süße Stimmer verdienen kann.“ Vorsichtig küsste er ihn, streichelte ihn, erkundete seinen Körper. „Gefällt’s dir?“, fragte er zwischen zwei Küssen. „Oder soll ich aufhören?“ Dass er dabei nicht aufhörte, war selbstverständlich. „Sanji... weiter...“ Statt dessen hörte er gänzlich auf. „Was...?!“ „Nicht, wenn du mich nicht bittest.“ „Also hör mal...!“, erboste sich der Schwertkämpfer sofort. Doch Sanji blieb dabei. Ohne dieses eine kleine Wörtchen, wollte er nichts mehr tun- warum? Weil er bemerkte, wie sadistisch er eigentlich war. Er wollte, dass der andere flehte, bettelte, er wusste, dass es sein Körper bereits tat- und er wollte ihn beherrschen. Gänzlich. „Ich bitte dich sicher nicht.“, sagte der andere entschlossen. „Niemals!“ „Schade.“, meinte der Blonde schulterzuckend und stand auf. „Ich geh dann mal.“ Und er drehte sich um und wollte gehen. „Sanji!“, rief der Blauhaarige sofort. „Warte! Du kannst mich hier doch nicht einfach so...!“ „Doch.“ Schritt für Schritt entfernte er sich weiter- es tat ihm einerseits leid um die vertane Chance, andererseits war er zu stolz, um seine Worte jetzt zu revidieren. „Sanji...“, sagte der andere noch einmal, leiser. „Bleib hier.“ Er musste schlucken, denn auch er war eigentlich viel zu stolz dafür. „Bitte, mach... weiter.“ Keine zwei Sekunden später kniete Sanji über ihm und küsste ihn so voller Leidenschaft, dass Cryss ihn erstaunt anstarrte, ehe er, nicht minder genießend, die Augen langsam schloss. Und das war er der Anfang... Leise keuchend lag lag Cryss mit dem Rücken auf Sanji. Noch immer zitterte er am ganzen Leib, doch mittlerweile wohl auch wegen dem immer kälter werdenden Wind, der über sie hinweg zog. In der Ferne senkte sich die Sonne dem Horizont entgegen, als Sanji die Fesseln des anderen löste und seine Arme um die schlanken Schultern des Kämpfers legte. Ohne ein Wort zu sagen, blieben sie so dort liegen, den Sonnenuntergang beobachtend. Der Blonde fragte sich zum wiederholten Male, ob er zu weit gegangen war. Hatte er einen Fehler begonnen? Hätte er niemals mit dem Blauhaarigen zusammen treffen sollen? „Sanji...“ Aus den Gedanken geschreckt, legte der Angesprochene den Kopf etwas schräg und sah in die fast verträumt gen Wiese sehenden Augen des andern. „Was denn, Cryss?“ Dieser zog den Arm des Blondschopfs weiter nach unten und klammerte sich geradezu an ihn. „Wir sollten langsam wieder zurück. Bevor sich unsere Leute Sorgen machen.“ Verdutzt bemerkte der Koch, dass er keine Ahnung hatte, wie Cryss lebte- wer ihn begleitete, wo er wohnte, mit wem er so zusammen war. Sowieso wusste er nichts von ihm. „Wer sind deine Leute?“, fragte er deshalb. Cryss schwieg. Zuerst glaubte Sanji, es läge daran, dass er den Zeitpunkt als unpassend empfand, dann drehte sich der junge Mann plötzlich um, zog seine Arme unter sich und blieb mit verschränkten Armen auf Sanjis Brust liegen. „Falkenauge und deine Crew vermissen dich sicher schon.“ „Das beantwortet aber nicht meine Frage.“ „Ich weiß.“ Seufzend legte er seinen Kopf auf die Brust des Blonden. Dieser dachte schon, er würde gar keine Antwort mehr bekommen, als Cryss plötzlich zu erzählen begann. „Meine Familie lebt in Japay, in einem kleinen Dorf. Im Sommer sind rings um unser Haus grünende Wiesen, im Winter sidn die kleinen Hügel so zugeschneit, dass ich immer mit meiner kleinen Schwester Schlitten fahren konnte. Und egal, zu welcher Jahreszeit, immer trainierte mein großer Bruder mit mir hinterm Haus oder untem am großen See, damit ich auch ein guter Kämpfer werden würde. Wir hatten einen Hund, weißt du? Einen großen, zotteligen schwarzen Hund. Ich glaube, es war ein Wolfshund... aber das ist nicht wichtig. Fellow, so hieß er. Ein guter Hund.“ Sanji fiel der traurige Unterton sofort auf, doch er konnte sich partout keinen Reim darauf machen. Deshalb schwieg er weiter. „Als ich vier war, ging mein Bruder das erste Mal weg. Keiner sagte mir, warum, aber er kam nach vier Wochen wieder. Ich dachte mir nichts dabei. Zwei Jahre später verschwand er spurlos.“ Überrascht sah der andere ihn an. „Er ging fort?“ Cryss zitterte am ganzen Körper, doch Sanji glaubte, dass es nicht nur an der Kälte lag. Schnell schnappte er sich Hosen und Shirt des Blauhaarigen und zog sie ihm über. Zwar schien es so, als sei es besser, doch an sich konnte er dem Blonden nichts vormachen. Vielleicht war genau das der Grund, aus dem sich Cryss ein Stück von ihm wandte und sich in einigem Abstand wieder ins Gras sinken ließ. „Ich wachte eines Morgens auf und er war fort.“ Der Blonde sah ihn unsicher an. Er konnte regelrecht spüren, dass da etwas ganz gewaltig nicht stimmte, doch er konnte sich einfach nicht vorstellen, was in Cryss vorging. „Und was sagen deine Eltern dazu? Was haben sie dir und deiner Schwester erzählt?“, hakte er nach. Sekundenlang schwieg der andere, sah weiter in die fast vollends verschwundene Sonne. „Cryss?“ Langsam kniete er sich auf, kam zu ihm herüber gekrochen und legte zaghaft eine Hand auf die Schulter des Kämpfers. Kurz bevor dieser den Kopf senkte und sein Gesicht verbarg, konnte Sanji die Tränen sehen, die stumm über die Wangen des anderen liefen. „Sie waren weg. Alle. Einfach so.“ Bestürzt sah er den Schwertkämpfer an. Er war seit elf Jahren allein? Völlig allein gelassen? Wie konnte seine Familie ihm das antun? Oder lag es etwa gar nicht an seinen Eltern... Behutsam legte er eine Hand auf die Schulter des Blauhaarigen. Er spürte, wie der Körper unter ihm zitterte. „Cryss...“ Mit einer fast schon zärtlichen Bewegung zog Sanji ihn zu sich in die Arme, lehnte seinen Kopf gegen den des anderen und drückte den zitternden Kämpfer gegen sich. Er hielt ihn fest, wollte all seine Angst, seine Trauer und sein Leid auf sich nehmen, während er ihn beruhigend streichelte und ihm ruhige Worte zuflüsterte. „Ich bin hier, Cryss. Ich bin bei dir. Schhh....“ Nach den vielen Wochen, in denen die anderen sich um ihn hatten kümmern müssen, hatte er immer nur eins gesehen: dass das Schicksal ungerecht zu ihm gewesen war. Und nun hielt er den Jungen in seinen Armen und versuchte, ihn zu trösten- ob er dazu überhaupt noch fähig war? Was wusste er schon davon? „Sanji... es... es tut mir Leid...“, brachte dieser leise stockend hervor. „Das muss es nicht. Du hast nichts Unrechtes getan. Beruhige dich erst einmal wieder.“ Ihn fest an sich drückend, verharrten sie noch minutenlang auf der Wiese, ohne ein Wort zu sprechen. Das einzige Geräusch war ein ab und an zu hörendes Schluchzen, das bald wieder verebbte. Dann wieder nur Stille. Es dunkelte bereits, doch sie saßen immer noch an Ort und Stelle. Der Schwertkämpfer hatte sich wieder beruhigt, nur eine leichte Rötung seiner Augen und die unglaubliche Leere, die sich in ihnen wiederspiegelte, zeugten von dem, was gerade geschehen war. Mit dem Rücken an den Blonden gelehnt, starrte Cryss stumpf zum Mond hinauf. „Halbmond.“, flüsterte er leise. „Genau wie damals.“ Es waren die ersten Worte, die er sprach. Und sie verunsicherten Sanji. Einerseits war da die Angst in ihm, vor dem, was der Blauhaarige vielleicht sagen konnte, andererseits wollte er ihm helfen, ihm nah sein, seine Schmerzen lindern- und diese Seite war stärker. „Was ist in der Nacht passiert, Cryss?“ Sie wussten beide, welche Nacht er meinte. Sekunden verstrichen, ohne dass der andere sich auch nur anmerken ließ, ob er die Frage verstanden hatte oder nicht. Plötzlich hob er den Kopf, drehte sich in den Armen des Blonden zur Hälfte und sah ihn an. „Sie wurden alle umgebracht.“, sagte er und lehnte den Kopf an Sanjis Schulter. Kapitel 81: Halbmond II ----------------------- Titel: Go away... Kapitel: 81.Halbmond II Pairing: Sanji x Zoro (in Love); Sanji x Cryss Disclaimer: Ihr kennt das... nichts gehört mir außer die Idee zu dieser Story! Ich verdiene kein Geld usw.^^ Die adult Version zu 80!^^ Kapitel 81 Cryss versuchte, irgendwie ein Stück weg zu rutschen, doch die Fesseln und Sanji hielten ihn genau dort, wo er war. Zwar hatte er gewusst, was es bedeuten würde, sich fesseln zu lassen- doch dass er so ausgeliefert sein würde, war ihm nicht klar gewesen. „N.... ahhhh... Hah.....“ Er zuckte immer und immer wieder zusammen, wenn der Blonde gefährlich nahe an seinem besten Stück entlang streichelte, ohne dieses aber zu berühren- doch allein die Vorstellung daran elektrisierte ihn. „Gott, Cryss.“ Aufhorchend öffnete der Angesprochene die Augen und sah in die Blauen des anderen. „W... Was denn?“, fragte er keuchend. Sanji grinste und hörte auf, stütze sich über ihm ab und lächelte ihn an. „Ich glaube, du bist genau der Boy, den ich gesucht habe.“ „Der...“ Verwirrt sah er den Blonden an. „Ja. Ich wollt’s mir ja nicht eingestehen, aber... Durain hatte recht.“ „Durain? Falkenauge?“ Wieder grinste der Koch. „Genau der.“ „Und wieso?“ Mit den Fingern seinen Oberkörper entlang tippend, meinte er: „Er sagte, du wärst doch eigentlich was- für mich.“ Und damit hatte er Recht. „Aber dann... Ahhhhhh!“ Überrascht warf er den Kopf zurück, versuchte sich, aus dem Griff zu winden, doch Sanji nahm das nur grinsend wahr und schob sich ein Stück zurück, schob mit seinen Knien die Beine des Blauhaarigen weiter auseinander und senkte den Kopf. „Dann wollen wir doch mal sehen, ob ich mir deine süße Stimmer verdienen kann.“ Und noch ehe Cryss sich versah, leckte der Blonde ihm die Innenseite der Schenkel, dass er mit zusammen gebissenen Zähnen jeglichen Ton schlucken musste. Zärtlich fuhr Sanji mit den Händen an der nackten Haut entlang und streichelte Cryss, der vor Lust leise zu stöhnen begann. Zentimeter für Zentimeter arbeitete sich der Koch an dem anderen entlang, brachte ihn mit seinen hauchfeinen Berührungen fast um den Verstand. Als er ihn berührte, durchzuckte ein Stromschlag seinen Körper, dass er glaubte, verbrennen zu müssen- verbrennen vor lauter Begierde. „Sanji... du...“, brachte er stockend hervor, hob den Kopf und sah ihm tief in die Augen. „Bitte... komm... her...“ Und er tat ihm den Gefallen. Langsam beugte er sich über Cryss, küsste ihn sanft, herausfordernd, leidenschaftlich, während seine Hände in die Region unterhalb der Gürtellinie wanderten und an dem jungen Mann zu spielen begannen. „Ah... Aaaarghh...“, stöhnte dieser leise auf. „Ja... Sanji...“ Lächelnd fuhr er noch einmal an Cryss’ Lenden entlang, ehe er tiefer glitt und dessen Schaft umschloss. Das darauf folgende Zucken nahm er nur halb wahr, vielmehr beschäftigten ihn der erschrockene, dennoch mehr wollende Blick der blitzenden Augen. Er bemerkte die leicht zusammen gepressten Lippen- und grinste ein weiteres Mal. Er spielte also immer noch. Gut... das konnte er gerne haben. Ihm weiter ins Gesicht sehend, begann Sanji, mit der Hand leicht auf und ab zu fahren- nur eine verhaltene Reaktion des anderen. Er hatte sich wirklich gut im Griff. Aber nicht gut genug, als Sanji plötzlich herunter rutschte, die Zunge heraus streckte und einmal lang an ihm entlang leckte. „Ngh....“ Einen Kuss über den anderen setzend, arbeitete sich der Blonde an ihm entlang, schlängelte sich hoch und runter und leckte sanft die Spitze vom Schaft des Blauhaarigen. „Oh.... oh mein Gott...“, kam es leise von diesem. „Was machst du... mit mir....“ Er blieb ihm eine Antwort schuldig, öffnete weit den Mund und nahm den gesamten Schaft in den Mund, ehe er, mit der Zunge noch Kreise ziehend, an dem Schwertkämpfer zu saugen begann. „W... Ohhh.... Argh.... NGAAAHHHHH!!!“ Cryss bäumte sich auf, er versuchte, sich irgendwie von Sanji weg zu drehen, doch dieser legte die Arme unter die Beine des Anderen und von unten her die Hände auf dessen Hüfte, sodass der Schwertkämpfer kaum Bewegungsfreiheit hatte. So gelang es dem Blonden spielend, den anderen genau dort zu halten, wo er ihn wollte- direkt vor sich. Grinsend schob Sanji den Kopf zurück, ehe er begann, an Cryss’ Schaft zu knabbern, während er eine Hand weiter vor schob und vorsichtig gegen die Spitze tippte. „N... nein... Ah... hah... Argh!“ Fast interessiert beobachtete er die Reaktion des anderen, beobachtete, wie dieser zusammen zuckte, sich gegen ihn wehrte, wie er stöhnte. Und als sei es ein Experiment, testete er alle Möglichkeiten an ihm aus, die ihm mit Händen und Zunge gegeben waren. „S- SANJI!“, schrie der Blauhaarige, als der Blonde immer schneller werdend an dessen Schaft auf und ab fuhr und zeitgleich an seiner Spitze leckte. „Gefällt’s dir?“, fragte er zwischen zwei Küssen. „Oder soll ich aufhören?“ Dabei zupfte er weiterhin an Cryss, dass dieser vor lauter Stöhnen fast keine Antwort zustande brachte. „Sanji... weiter...“ Statt dessen hörte er gänzlich auf. „Was...?!“ „Nicht, wenn du mich nicht bittest.“ „Also hör mal...!“, erboste sich der Schwertkämpfer sofort. Doch Sanji blieb dabei. Ohne dieses eine kleine Wörtchen, wollte er nichts mehr tun- warum? Weil er bemerkte, wie sadistisch er eigentlich war. Er wollte, dass der andere flehte, bettelte, er wusste, dass es sein Körper bereits tat- und er wollte ihn beherrschen. Gänzlich. „Ich bitte dich sicher nicht.“, sagte der andere entschlossen. „Niemals!“ „Schade.“, meinte der Blonde schulterzuckend und stand auf. „Ich geh dann mal.“ Und er drehte sich um und wollte gehen. „Sanji!“, rief der Blauhaarige sofort. „Warte! Du kannst mich hier doch nicht einfach so...!“ „Doch.“ Schritt für Schritt entfernte er sich weiter- es tat ihm einerseits leid um die vertane Chance, andererseits war er zu stolz, um seine Worte jetzt zu revidieren. „Sanji...“, sagte der andere noch einmal, leiser. „Bleib hier.“ Er musste schlucken, denn auch er war eigentlich viel zu stolz dafür. „Bitte, mach... weiter.“ Keine zwei Sekunden später kniete Sanji über ihm und küsste ihn so voller Leidenschaft, dass Cryss ihn erstaunt anstarrte, ehe er, nicht minder genießend, die Augen langsam schloss. Doch nur für einen Augenblick- dann schob der Blonde einen Arm unter seine Hüfte, drehte ihn und ließ ihn langsam wieder auf die Knie nieder. Abstützen konnte er sich nur mit den Unterarmen und dem Ellbogen, seine Hände waren immer noch verbunden. Die Hände des Blondschopfs schienen überall zu sein, sie streichelten ihn, massierten, knreiften ihn auch ab un zu, ehe Sanji sich hinter ihn kniete und sich weit über ihn beugte. „Lass mich deine Stimme hören.“, flüsterte er und schob eine Hand von hinten zwischen die Beine des anderen. Einen Moment noch zögerte er, dann zog er die Hand zurück und ertatstete Cryss’ Lippen, strich darüber und ließ sich die Finger lecken- um dann im nächsten Moment die Hand wieder weg zu ziehen und langsam mit einem Finger in den jungen Mann einzudringen. „N... ARGHHHH!“, stöhnte dieser sofort auf. „Ah... Hahh... NGAH!“ Zuersr noch etwas unrhythmisch, dann schnell einen Takt findend fuhr er immer und immer wieder in den Kämpfer rein und raus, schob seine Hand gegen ihn und spielte mit ihm. Ein zweiter Finger kam dazu, ein dritter. Dann lehnte sich Sanji noch ein Stück weiter vor und griff mit der anderen Hand von vorne zwischen Cryss’ Beine, ehe er an seinem Schaft auf und ab fuhr, immer schneller, dass der Kämpfer nicht mehr wusste, wo oben und wo unten ist. „Sanji... HAH... Arghhh... S- SANJI!!“ Die Beine des Blauhaarigen zuckten, er rutschte ein Stück weg, dadurch aber weiter in Sanjis Arme, der das sofort für sich nurtze. Cryss drehte sich automatisch wieder auf den Rücken, wobei er sich jetzt nur noch zum Teil mit dem Rücken abstützte, größtenteils aber auf Sanjis Hand, mit der er immer noch in ihn eindrang. Gleichzeitig widmete seine andere Hand sich Cryss bestem Stück- er rutschte so schnell rauf und runter, dass der junge Mann kaum noch Zeit hatte, um Luft zu holen, ehe er sich wieder stöhnend gegen die Hand des Blondschopfs drückte. „Mehr... Sanji...“, flüsterte er keuchend. „Ngahh...“ Seine Hand verharrte über der Spitze, die er immer wieder drückte, ehe er sich selbst unter Cryss schob, seine Hand hinter ihm vorzog und ebenfalls an den Schaft des anderen legte. Einerseits streichelnd, andererseits die Spitze neckend und drückend befriedigte er Cryss, der sich gegen ihn drückte und immer mehr verlangte. Gerade, als der Blonde spürte, dass der junge Mann beinahe am Höhepunkt angelangt war, hielt er sekundenlang still „N... Nicht! Sanji!“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte er zu dem Blonden auf, der ihn angrinste- Und stöhnte im nächsten Sekundenbruchteil so laut auf, dass er vermutlich kilometerweit zu hören war. Sanji genoss es, wie es heiß und leicht klebrig an seinen Händen herunter lief, während er den anderen noch während seines Orgasmus weiter befriedigte. „AHHHH.... SANJI...... NJA!!!!!!!!!!!!!“ Erschöpft sank er zurück, er lag heftig atmend und leicht zitternd direkt auf Sanji, der ganz langsam damit aufhörte, den anderen zu streicheln. „Gott, Sanji... das... das war... Wahnsinn...“, keuchte der Kämpfer, immer noch nicht ganz beruhigt- und das wollte der andere auch so. Ehe sich der junge Mann erholt hatte, fuhr der Blonde wieder mit der Hand tiefer und legte Hand an Cryss, der leise aufstöhnte und den Kopf zurück warf. „Lass das...“, flüsterte er. „Es... es reicht doch...“ Doch Sanji hörte nicht auf, im Gegenteil. „Ich will noch viel mehr von dir- mehr von deiner Stimme.“ Damit drückte er so plötzlich und fordernd zu, dass sich Cryss gegen einen neu anbahnenden Höhepunkt nicht zu wehren wusste. „HYAAAHHHH!“, schrie er auf, als Sanji in seinen Hals biss und dabei sowohl an seinem Schaft und der Spitze, als auch an den Hoden des Kämpfers spielte. „S- SANJI!“ Allein der Anblick brachte den Blonden fast um den Verstand, er hätte allein durch Cryss’ Stimme auf der Stelle kommen können. Gewand ließ er den Blauhaarigen wieder ins Gras sinken, kniete sich vor und leckte jeden noch so kleinsten Rest des klebrigen Saftes auf, den er finden konnte- nur um den anderen gleich darauf wieder zu eben jener Reaktion zu bringen. Leise keuchend lag lag Cryss mit dem Rücken auf Sanji. Noch immer zitterte er am ganzen Leib, doch mittlerweile wohl auch wegen dem immer kälter werdenden Wind, der über sie hinweg zog. In der Ferne senkte sich die Sonne dem Horizont entgegen, als Sanji die Fesseln des anderen löste und seine Arme um die schlanken Schultern des Kämpfers legte. Ohne ein Wort zu sagen, blieben sie so dort liegen, den Sonnenuntergang beobachtend. Der Blonde fragte sich zum wiederholten Male, ob er zu weit gegangen war. Hatte er einen Fehler begonnen? Hätte er niemals mit dem Blauhaarigen zusammen treffen sollen? „Sanji...“ Aus den Gedanken geschreckt, legte der Angesprochene den Kopf etwas schräg und sah in die fast verträumt gen Wiese sehenden Augen des andern. „Was denn, Cryss?“ Dieser zog den Arm des Blondschopfs weiter nach unten und klammerte sich geradezu an ihn. „Wir sollten langsam wieder zurück. Bevor sich unsere Leute Sorgen machen.“ Verdutzt bemerkte der Koch, dass er keine Ahnung hatte, wie Cryss lebte- wer ihn begleitete, wo er wohnte, mit wem er so zusammen war. Sowieso wusste er nichts von ihm. „Wer sind deine Leute?“, fragte er deshalb. Cryss schwieg. Zuerst glaubte Sanji, es läge daran, dass er den Zeitpunkt als unpassend empfand, dann drehte sich der junge Mann plötzlich um, zog seine Arme unter sich und blieb mit verschränkten Armen auf Sanjis Brust liegen. „Falkenauge und deine Crew vermissen dich sicher schon.“ „Das beantwortet aber nicht meine Frage.“ „Ich weiß.“ Seufzend legte er seinen Kopf auf die Brust des Blonden. Dieser dachte schon, er würde gar keine Antwort mehr bekommen, als Cryss plötzlich zu erzählen begann. „Meine Familie lebt in Japay, in einem kleinen Dorf. Im Sommer sind rings um unser Haus grünende Wiesen, im Winter sidn die kleinen Hügel so zugeschneit, dass ich immer mit meiner kleinen Schwester Schlitten fahren konnte. Und egal, zu welcher Jahreszeit, immer trainierte mein großer Bruder mit mir hinterm Haus oder untem am großen See, damit ich auch ein guter Kämpfer werden würde. Wir hatten einen Hund, weißt du? Einen großen, zotteligen schwarzen Hund. Ich glaube, es war ein Wolfshund... aber das ist nicht wichtig. Fellow, so hieß er. Ein guter Hund.“ Sanji fiel der traurige Unterton sofort auf, doch er konnte sich partout keinen Reim darauf machen. Deshalb schwieg er weiter. „Als ich vier war, ging mein Bruder das erste Mal weg. Keiner sagte mir, warum, aber er kam nach vier Wochen wieder. Ich dachte mir nichts dabei. Zwei Jahre später verschwand er spurlos.“ Überrascht sah der andere ihn an. „Er ging fort?“ Cryss zitterte am ganzen Körper, doch Sanji glaubte, dass es nicht nur an der Kälte lag. Schnell schnappte er sich Hosen und Shirt des Blauhaarigen und zog sie ihm über. Zwar schien es so, als sei es besser, doch an sich konnte er dem Blonden nichts vormachen. Vielleicht war genau das der Grund, aus dem sich Cryss ein Stück von ihm wandte und sich in einigem Abstand wieder ins Gras sinken ließ. „Ich wachte eines Morgens auf und er war fort.“ Der Blonde sah ihn unsicher an. Er konnte regelrecht spüren, dass da etwas ganz gewaltig nicht stimmte, doch er konnte sich einfach nicht vorstellen, was in Cryss vorging. „Und was sagen deine Eltern dazu? Was haben sie dir und deiner Schwester erzählt?“, hakte er nach. Sekundenlang schwieg der andere, sah weiter in die fast vollends verschwundene Sonne. „Cryss?“ Langsam kniete er sich auf, kam zu ihm herüber gekrochen und legte zaghaft eine Hand auf die Schulter des Kämpfers. Kurz bevor dieser den Kopf senkte und sein Gesicht verbarg, konnte Sanji die Tränen sehen, die stumm über die Wangen des anderen liefen. „Sie waren weg. Alle. Einfach so.“ Bestürzt sah er den Schwertkämpfer an. Er war seit elf Jahren allein? Völlig allein gelassen? Wie konnte seine Familie ihm das antun? Oder lag es etwa gar nicht an seinen Eltern... Behutsam legte er eine Hand auf die Schulter des Blauhaarigen. Er spürte, wie der Körper unter ihm zitterte. „Cryss...“ Mit einer fast schon zärtlichen Bewegung zog Sanji ihn zu sich in die Arme, lehnte seinen Kopf gegen den des anderen und drückte den zitternden Kämpfer gegen sich. Er hielt ihn fest, wollte all seine Angst, seine Trauer und sein Leid auf sich nehmen, während er ihn beruhigend streichelte und ihm ruhige Worte zuflüsterte. „Ich bin hier, Cryss. Ich bin bei dir. Schhh....“ Nach den vielen Wochen, in denen die anderen sich um ihn hatten kümmern müssen, hatte er immer nur eins gesehen: dass das Schicksal ungerecht zu ihm gewesen war. Und nun hielt er den Jungen in seinen Armen und versuchte, ihn zu trösten- ob er dazu überhaupt noch fähig war? Was wusste er schon davon? „Sanji... es... es tut mir Leid...“, brachte dieser leise stockend hervor. „Das muss es nicht. Du hast nichts Unrechtes getan. Beruhige dich erst einmal wieder.“ Ihn fest an sich drückend, verharrten sie noch minutenlang auf der Wiese, ohne ein Wort zu sprechen. Das einzige Geräusch war ein ab und an zu hörendes Schluchzen, das bald wieder verebbte. Dann wieder nur Stille. Es dunkelte bereits, doch sie saßen immer noch an Ort und Stelle. Der Schwertkämpfer hatte sich wieder beruhigt, nur eine leichte Rötung seiner Augen und die unglaubliche Leere, die sich in ihnen wiederspiegelte, zeugten von dem, was gerade geschehen war. Mit dem Rücken an den Blonden gelehnt, starrte Cryss stumpf zum Mond hinauf. „Halbmond.“, flüsterte er leise. „Genau wie damals.“ Es waren die ersten Worte, die er sprach. Und sie verunsicherten Sanji. Einerseits war da die Angst in ihm, vor dem, was der Blauhaarige vielleicht sagen konnte, andererseits wollte er ihm helfen, ihm nah sein, seine Schmerzen lindern- und diese Seite war stärker. „Was ist in der Nacht passiert, Cryss?“ Sie wussten beide, welche Nacht er meinte. Sekunden verstrichen, ohne dass der andere sich auch nur anmerken ließ, ob er die Frage verstanden hatte oder nicht. Plötzlich hob er den Kopf, drehte sich in den Armen des Blonden zur Hälfte und sah ihn an. „Sie wurden alle umgebracht.“, sagte er und lehnte den Kopf an Sanjis Schulter. Kapitel 82: Nie mehr allein --------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 82. Nie mehr allein Pairing: Sanji x Zoro / SAnji x Cryss Disclaimer: Ihr kennt das... nichts gehört mir außer die Idee zu dieser Story! Ich verdiene kein Geld usw.^^ Sorry, dass das so lange gedauert hat...aber die Kapis sind bei meiner Mom zu Hause auf meinem Rechner, net hier.... T.T Naja.... HIER EIN NEUES KAPI! VIEL SPASS!^^ Kapitel 82 Sanji stand vor dem kleinen Haus, eine Herberge, und sah hinauf zu den verdunkelten Fenstern. An der Tür hing ein kleies hölzernes Schild, auf dem „Zum Schwert“ stand- der Name der Herberge. Seufzend drehte er sich um und ging die Straße herunter, die ihn gerade erst an diesen Ort geführt hatte. Hier wohnte Cryss also, wenn sich die Samurai trafen. In einem kleinen Haus weit abseits der anderen. Ziellos lief er durch die Gassen und Straßen, unsicher, was er als nächsten tun sollte und würde. Die Worte des Schwertkämpfers hatten ihn aufhorchen lassen, er überlegte, wie er mit der veränderten Situation umgehen sollte- nicht nur, dass er mit dem Blauhaarigen eine Beziehung einzugehen versucht war, er schien gleichzeitig die Vergangenheit des anderen aufzurollen. Und anscheinend war er der Erste, dem dies gelang. „Oh man... Ich sollte schlafen gehen.“ Es war bereits stockdunkel. Vermutlich würde er an der Lamb Sanzo finden- der Kater lag gerne in seiner Hängematte, und wenn er nicht so gerne mit dem Tier kuscheln würde, dann würde er Sanzo jede Nacht aus seiner Matte vertreiben müssen. Doch der Kater hatte Glück mit ihm; er kuschelte gerne, auch wenn er es nicht offen zugab. Er würde zu dem Katerchen gehen und sich ein Weilchen hinlegen... „Sanji!“ Aufhorchend blieb er einen Moment stehen und sah sich um. Jemand kam auf ihn zu gerannt, doch er erkannte ihn erst, als er kurz vor ihm stehen blieb. Cryss. „Was... was machst du denn da?“, fragte der Blonde verblüfft, als er den Rucksack auf dem Rücken des anderen erkannte. Dieser wurde sofort rot und sah auf den Boden. „Naja, ich...“ Sanji sah ihn abwartend an. Was war mit ihm los? War er aus der Herberge geworfen worden? „Ich... kann ich heute Nacht bei dir bleiben?“ Mit großen Augen starrte er den Blauhaarigen an. Das war so ziemlich das letzte, was er dem Kämpfer zugetraut hätte. „Äh... Klar. Komm.“ Nebeneinander liefen sie durch die Straßen in Richtung Hafen, ehe sie die Lamb betraten. „Wow.“, meinte Cryss. „Ich war noch nie hier.“ „Ich weiß.“ „Es ist anders, als ich dachte.“, fuhr er fort, als sie unter Deck kamen. „Besser.“ Doch er sagte es nicht mit dem für ihn schon fast typischen Grinsen. Es klang traurig, verletzt, doch Sanji wusste nicht, woran das lag. Der Blonde zeigte ihm, wo er seine Sachen ablegen konnte, dann setzten sie sich gemeinsam in der Küche an den Tisch. Auf diesem standen zwei Gläser und eine Flasche guter Wein, den der junge Koch extra aufgehoben hatte. Und dieser fragte sich gerade, was eigentlich los war. Warum Cryss ihm gefolgt war und jetzt bei ihm bleiben wollte- und vor allem, wie lange. Nach dem, was am Mittag geschehen war, wusste Sanji einfach nicht mehr, was er denken sollte. Das Einzige, das er wusste, war... „Ich bin hundemüde.“ „Ich auch.“ „Schlafen?“ „Mhm.“ Sie standen auf und gingen rüber in die Kabine. Jeder verkroch sich in seiner Matte, ehe es still wurde. Doch das Schweigen war nicht von Dauer. „Schläfst du?“, fragte der Blonde in den Raum hinein. „Nein.“ „Darf ich dich dann was fragen?“ „Mach doch.“ „Wieso bist du hier?“ Cryss antwortete nicht. Er starrte an die Decke über sich und versuchte mit aller Kraft, sich am Riemen zu reißen. Warum er hier war? Ja, warum eigentlich? Gerade hörte er noch ein leises Rascheln, dann kniete der andere schon in Augenhöhe neben ich, und wiederholte seine Frage. „Warum hast du dein Zimmer aufgegeben und bist jetzt hier?“ Er drehte den Kopf und sah ihn an. „Ich... weiß es nicht.“ Dass das eine Lüge war, erkannte der Koch sofort an seinen Augen. „Wieso willst du es mir nicht sagen? Wovor fürchtest du dich?“ Wieder zögerte der Schwertkämpfer mit einer Antwort. Schließlich meinte er: „Ich wollte heute nicht alleine sein. Das will ich nie wieder.“ Sanji nickte, stand auf und ging zu seiner Hängematte zurück. Doch statt sich hinzulegen, wie Cryss vermutet hatte, zog er eine Kiste unter dieser hervor und öffnete sie. Heraus kamen ein paar alte Sachen, ein Hemd mit seltsamen, dunklen Flecken, ein Tuch, ein paar Papiere... „Das ist alles, was mir noch geblieben ist.“, flüsterte Sanji und drückte das Hemd an sich. „Noch übrig geblieben? Von was?“ Die Verwirrung war dem Blauhaarigen anzusehen, als er ebenfalls aufstand und sich neben den Blondschopf auf den Boden setzte. Neugiereig betrachtete er das weiße Stück Stoff in den leicht zittrigen Händen des anderen. „Von Zoro.“, sagte dieser leise. „Z...“ Cryss hob erstaunt die Augenbraue. Von Zoro? Sanji hatte unter seiner matte eine Kiste mit Gegenständen von Zoro? Warum quälte er sich so? Entschlossen nahm er das Hemd, warf es in die Kiste und machte diese zu, ehe er das gesamte Teil von Sanji weg schob. „Was...?“, wollte dieser sogleich erbost wissen, doch der Junge blieb standhaft. „Ich sorge dafür, dass du dir nicht selbst schadest!“ „Indem du mir alles, woran mein Herz noch hängt, wegnimmst?“, konterte Sanji. Der Schwertkämpfer stockte. „Dein... Herz?“ Noch während er nickte, zog er die Kiste wieder zu sich. „Ja, Cryss. Diese Kiste ist mir mehr wert als alles, was ich sonst besitze.“ „Aber warum?“ „Warum? Ganz einfach: weil das meine Erinnerungen an Zoro sind.“ „Aber...“ „Nichts aber. Jeder einzelne Gegenstand hier drinnen bedeutet mir unglaublich viel, weil ich so viele Erinnerungen mit ihm verbinde. An seinem Hemd haftet sogar noch sein Geruch... An seinem Kopftuch hing ein Haar von ihm. Und die Briefe und Bilder... er hat sie alle geschrieben oder aufbewahrt.“ Sanji stockte kurz, ehe er glücklich lächelte. „Ich habe mein One Piece gefunden." Cryss sah ihn lange Zeit einfach nur stumm an, ehe er langsam nickte. „Ja.“, sagte er. „Ich glaube, das hast du wirklich.“ Es war spät in der Nacht, als sie endlich einschliefen. Jeder verarbeitete für sich die Ereignisse des Tages, die sie beide so lange wach gehalten hatten. Jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Sanji träumte von Zoro. Wie er ihn kennen gelernt hatte, wie sich ihre Freundschaft und daraus schließlich ihre Liebe entwickelt hatte- und wie er ihm genommen worden war. Eigentlich hatte der blonde Koch geglaubt, die Zeit der viel zu kurzen, schlechten, Albtraum reichen Nächte wäre vorüber, doch in dieser Nacht musste er sich eingestehen, das dem nicht so war. Er stand wieder auf der Klippe, doch dieses Mal direkt vor dem grünhaarigen Schwertkämpfer. Sie sahen sich einfach nur an, ohne etwas zu sagen oder zu agieren. Schließlich drehte sich Zoro um, ging einen Schritt auf die Klippe zu und ließ sich vornüber in die Schlucht fallen. Und er stand dahinter und sah ihm mit leeren Augen nach. „NEIN!“ Keuchend fuhr er aus dem Schlaf. Angstschweiß hatte sich eiskalt auf seine Stirn gelegt, sein Atem ging nur stockend. Langsam, sehr langsam beruhigte er sich wieder und sah stumm auf seine Hände. Wieso hatte er ihn nicht festgehalten? Wieso hatte er zugelassen, dass Zoro starb? Es war eine Frage, die er sich vermutlich niemals beantworten können würde. Doch statt weiter darüber nach zu denken, hörte er plötzlich etwas ganz anderes. Es war kaum mehr als ein Wimmern, wie von einem kleinen getretenen Hund. Sanji war sofort hellwach. Leise, um das Geräusch weiterhin zu hören, richtete er sich auf, schwang die Beine langsam über den Rand seiner Hängematte und stand auf. „Sanzo?“, flüsterte er in den Raum. Hatte sich der Kater etwa verletzt? Sowieso hatte er sich gewundert, wo das Tier ebgeblieben war. „Komm hier her, Sanzo!“ Als sich das Tier schnurrend um seine Beine schlängelte, wurde dem Blonden schlagartig bewusst, dass Sanzo unter ihm unter der Matte geschlafen hatte- das Wimmern aber kam aus der anderen Ecke des Raumes. In diesem Moment erkannte Sanji seinen Fehler. Mit einem Satz war er an der anderen Hängematte, legte die Hände auf Cryss’ Schultern und drehten ihn zu sich- Und der Blauhaarige erwachte sofort. „Sanji?“, flüsterte er leise, hob eine Hand und wischte sich die Tränen von den Wangen. „Cryss...“ Langsam ließ er sich in die Matte sinken, den anderen immer noch anstarrend. „Was ist los?“ „Nichts.“, erwiederte Cryss. „Lüg nicht.“ „Tu ich nicht.“ „Doch.“ Resignierend ließ der junge Schwertkämpfer den Kopf sinken. „Ich habe geträumt. Von meiner Familie.“ Unwillkürlich musste Sanji an Zoro denken- ja, auch er träumte Nacht für Nacht von dem Mann, den er als seine Familie bezeichnet hätte. „Ich habe sie schon fast vergessen...“ Der Blonde sah ihn überrascht an. „Vergessen? Aber du vergisst doch nicht deine Familie.“ „Doch.“, wiedersprach Cryss. „Ich kann mich kaum noch an ihre Gesichter erinnern- das Gesicht meines Bruders habe ich schon lange vergessen.“ Der Blauhaarige seufzte auf. „Nur Viola ist mir geblieben. Viola, meine kleine Schwester... An sie kann ich mich noch erinnern.“ Sanji wusste nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte, deshalb rückte er noch ein Stück näher an den Jungen heran und legte eine Hand auf dessen Schulter. „Willst du mir davon erzählen? Von dem Moment, als du... alleine warst?“ „Alleine...“ Kaum mehr als ein Flüstern drang über seine Lippen, doch dieses Wort ließ den Koch erzittern. Ja, das war es, was der Junge war- und auch er, wenn er ehrlich zu sich selbst war. „Mein Bruder war an diesem Tag früh nach Hause gekommen. Er kam direkt zu uns, zu mir und meiner kleinen Viola, und sagte, er wolle ein Spiel mit uns spielen.“ „Ein Spiel?“ „Ja. Wir sollten zu unserem Baumhaus gehen und uns dort verbarrikadieren. Er würde den Angreifer spielen, sagte er. Und wir sollten unsere Festung beschützen. Natürlich haben wir sofort unsere Sachen gepackt und sind gegangen.“ Cryss stockte, sein Blick verriet, dass er sich genau vorstellen konnte, wie sie damals zusammen weggegangen waren. Hinaus aus dem Haus, über die Wiese zu dem Waldstück rüber, um dort an einem abseits gelegenen See in ihr Baumhaus zu klettern. „Spät in der Nacht bin ich eingeschlafen. Viola mussta Angst gehabt haben, oder vielleicht wollte sie auch einfach nur in ihr Bett. Zumindest ging sie Heim und ließ mich dort zurück- und rettete mir so mein Leben. Als ich am nächsten Morgen zurück zu unserem Haus kam, fand ich alles still und verlassen vor. Draußen, in der Scheune, lag Fellow auf dem sonst hellen Boden. Und über ihm...“ Er schluckte, zitterte, doch er wollte es über die Lippen bringen. „Über ihm hingen sie. Meine Eltern und Viola. Egal, wer es war, er hat sie nebeneinander in unsere Scheune gehängt.“ Sanji woltle etwas sagen, doch der andere ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war noch ein kleines Kind, verstehst du? Aber das Denken wurde mir auch abgenommen. Ein Feuer hatten sie gelegt, diese Dreckskerle. Innerhalb weniger Minuten war die gesamte Scheune abgebrannt- dann griff das Feuer auch auf unser Haus über. Ich konnte ein paar Dinge retten, ehe ich fliehen musste.“ Cryss verstummte. Es gab nichts mehr, was er dem Gesagten hinzufügen wollte. Nun war Sanji an der Reihe. Etwas unwohl fühlte er sich schon, doch er tat es trotzdem. „Er stand vor mir. Nur ein paar Meter und ein Kämpfer trennten Zoro uns mich. Hinter ihm breitete sich eine gewaltige Schlucht aus.“ Für einen Augenblick blitzte das Bild vor seinen Augen auf, dann erlosch es wieder. Zurück blieb der dumpfe Nachgeschmack eines bitteren Gerichts. „Wir hatten es so weit geschafft. Blackwing wollte ihn gehen lassen. Doch als dieser sich umdrehte, erwischte er Zoro mit seinen Flügeln. Das letzte, was ich von ihm sah, waren seine verblüfften Augen, als er realisierte, dass er gerade über die Klippe gestoßen wurde.“ Kraftlos ließ er den Kopf sinken, völlig von dem Erzählten eingenommen. Es war Cryss, der ihn schließlich mit einem Aufseufzen in die Realität zurück holte. „Wir haben beide das verloren, was uns am Meisten bedeutete.“ „Ja.“ „Glaubst du... dass es so etwas wie ein Schicksal gibt?“ „Nein, daran habe ich nie geglaubt.“ „Dann glaubst du vermutlich auch nicht an Gott.“ Spöttisch grinsend hob Sanji den Blick, ehe er wieder auf seine Hände starrte. „Doch, an einen solchen glaube ich mittlerweile.“ Er hielt inne, ballte die Faust und öffnete sie wieder, nur um sie dann noch fester zu schließen. „Und mit jedem einzelnen Tag, der vergeht, ohne dass ich sterben und zu Zoro zurück kehren kann, hasse ich ihn noch mehr.“ Vorsichtig legte Cryss eine Hand auf die Faust des anderen, um die Spannung zu lösen. „Du darfst ihn nicht hassen.“, wiedersprach der Kämpfer. „Schließlich hat er dir etwas gegeben, was mehr wert ist als alles andere auf der Welt.“ „Und? Er hat es mir auch wieder genommen!“ „Ja. Aber erst einmal hat er es dir geschenkt. Und das ist das Entscheidende.“ Stumm saß er neben ihm. Da hatte der Junge gr nicht so unrecht. Erst einmal war ihm die Liebe des Schwertkämpfers geschenkt worden. Aber... „Wieso darf ich dann nicht zu ihm? Wieso kann ich mich dann nicht einfach zu ihm legen- einfach sterben?“ „Vielleicht weil es immer noch Menschen gibt, denen du wichtig bist.“ „Die hatte Zoro auch.“ „Ja. Aber anscheinend war seine Zeit gekommen.“ Sanji wollte sich damit nicht zufrieden geben. „Ich lasse mir nicht vorschreiben, wann ich zu leben und wann zu sterben habe. Nicht von einem Menschen, und schon gar nicht von Gott.“ „Dann entscheide selbst.“ Ehe der Blondschopf reagierte, schlang Cryss beide Arme um den Hals des anderen und drückten ihn leicht an sich. „Es ist allein deine Entscheidung, was du tun willst. Wenn du es unbedingt tun möchtest, dann geh raus, geh in deine Küche und bereite alldem ein Ende. Dann findest du vielleicht endlich Frieden.“ Er ließ ihn wieder los, wich ein Stück zurück und sah ihm lange in die Augen. „Aber wenn du das tust, wird es dir nicht gelingen, mich oder jemand anderes davon abzuhalten, dir zu folgen.“ Erschrocken stockte Sanji. „Es zeugt von Mut, wenn man sich selbst das Leben nehmen kann. Aber es ist weitaus mutiger, wenn man sich für das Leben entscheidet. Vielleicht solltest du einmal daran denken, Sanji. Denn sterben werden wir alle einmal- früher oder später. Nur leben... das können wir nur jetzt. Hier, in deisem Augenblick, und sonst nicht.“ Nickend stand er auf, ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Der Schwertkämpfer blieb sitzen, sah ihm aber nach. „Sanji?“ Er blieb stehen. „Egal, was du tust: bitte denk an mich. Wenn du nicht wieder kommst, werde ich gehen.“ Für einen Augenblick zögerte Cryss, dann fügte er noch an, was dem Blonden seine Entscheidung gab. „Ich will nicht mehr alleine sein.“ Dann ging Sanji. _________________________________ Hell...ich glaube, da hatte ich grad mal wieder einen meiner Philosophischen... XD Würd mich über Commis freuen- schliesslich will ich wissen, wie ihrs findet!^^ Kapitel 83: Der Kuss -------------------- Titel: Go away... Kapitel: 83. Der Kuss Pairing: Sanji x Zoro / SAnji x Cryss Disclaimer: Ihr kennt das... nichts gehört mir außer die Idee zu dieser Story! Ich verdiene kein Geld usw.^^ Oh Leutz... Ich muss erstens unbedingt rausfinden, wie ich es wiedereinstellen kann, dass ich SOFORT per ENS benachrichtigt werd, wenn ich n Commi von euch bekomm. Zweitens: Danke für die vielen Commis! Drittens: ich musste bei ein paar Stellen echt lachen, als ich eure Commis gelesen hab (naja, Ina, ich komm vermutlich übers WE nach Hause....^^ Dann können wir uns gemeinsam ausheulen!^^), und würd eure Fragen gern beantworten- aber bei den meisten Sachen müsst ich euch den Schluss der FF verraten und das tu ich nicht. ^^ So...und jetzt noch n kleines Geschenk für alle fleissigen LeserInnen und Commi- SchreiberInnen: Bitte per ENS bei mir melden und mir euer Liel*blingspic verraten, das ich euch dann als Fanart mach und schick, bzw in meine Fanart Liste stell.^^ Riddle hats schon! Und Zoro-sans weiss ich auch schon! DANKE an alle! Auch an die lieben FreuschalterInnen! Ich hab euch lieb!^^ So...jetzt aber... viel Spass!^^ Kapitel 83 Lauschend lag Cryss in der Hängematte. Er wartete. Er wartete darauf, etwas hören zu können-Sanji hören zu können. Doch es blieb still. Hatte der Blonde sein Vorhaben umgesetzt? War er wirklich nicht mehr hier? Oder würde er jeden Augenblick wieder in dieses Zimmer kommen, vielleicht ein erkennendes Lächeln auf den Lippen, ehe er sich wieder in seine Matte legen und weiter schlafen würde? Doch auf Letzteres würde er noch lange warten können- denn Sanji war wirklich schnurstracks in die Küche gegangen. So, wie der Schwertkämpfer es ihm gesagt hatte. Seid Minuten stand er schon in der Mitte des Raumes und starrte auf den Messerblock, in dem sich die wunderschönen, scharfen Filetiermesser befanden. Faszination sprach aus seinem Blick, ebenso aber auch Respekt, wenn nicht gleich Furcht. „Was soll ich nur machen...“ „Fragst du das wirklich?“ Er erschrak, als er die Stimme hörte. Langsam wandte er den Kopf und erkannte im Halbdunkeln der Küche eine Gestalt. „Ich dachte, wir hätten das schon durch, Sanji.“ „Ja. Aber...“ „Kein Aber. Du lebst- und das bleibt auch so.“ „Versteh mich bitte nicht falsch...“, begann der Blonde wieder, doch er wurde abermals unterbrochen- von einem anderen jungen Mann, der, durch die Stimmen angelockt, in die Küche kam. „Cryss?“, fragte er überrascht, als er den Blauhaarigen erkannte. Nicht minder überrascht starrten sich der Schwertkämpfer und Durain an. „Was machst du denn hier, Falkenauge?“, fragte der Junge ihn. „Das selbe könnte ich dich fragen.“ Doch nur ein Blick zu den beiden genügte, und Durain wusste, warum der Junge hier war. „Ich... hab Stimmen gehört.“, erwiederte Cryss, als ob dies seine Anwesenheit an Bord der Flying Lamb erklären würde. „Ja. Das waren wir.“ Unsicher sah der junge Mann sie an. Was sollte er denken? Und, für den Moment noch wichtiger, was sollte er sagen? Durain stand auf, kam zu ihnen herüber. Erst jetzt bemerkte der Blauhaarige, dass der Samurai seinen langen Umhang mit Kapuze trug, jedoch nicht seinen Hut- und das war etwas, was er noch nie erlebt hatte. Seit er diesen Mann kannte, hatte dieser seinen Hut auf. Aber hier, in Sanjis Reich, brauchte er ihn nicht. Unsicher sah der Junge zwischen den beiden Anderen hin und her. „Nimm Cryss und legt euch wieder hin.“, meinte Falkenauge und legte eine Hand auf Sanjis Schulter. „Es ist schon spät.“ Dann ging er. Als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, dass der Samurai hier an Bord war und auf Sanji aufpasste. Im selben Moment musste der Blonde einsehen, dass es so war. Durain passte die ganze Zeit über auf ihn auf- und wie man sah, selbst nachts. Kein Wunder, nach dem, was er erst in der vorher gegangenen Nacht getan hatte. Er wäre tot, wenn der Samurai nicht gekommen wäre. Sanji zuckte zusammen, als er die zögerliche Berührung an seinem nackten Arm spürte. Es war der Junge, der ihn mit großen Augen ansah. Mild lächelnd trat der Blondschopf auf ihn zu. „Er passt auf mich auf, Cryss. Das macht er schon immer.“ Still nahm er ihn in die Arme, drückte ihn an sich. Der Blauhaarige konnte das Herz durch das dünne Hemd schlagen hören- gleichmäßig, ruhig, kräftig. Und er fühlte sich geborgen; noch nie in seinem Leben hatte er Liebe erfahren, und das, was sie beide verband, war eine Art Liebe. Zwar nicht so, wie sie Zoro und Sanji verband- aber auf ihre ganz eigene Art und Weise. Cryss fühlte sich gut, beschützt. Erst noch zögerlich, dann plötzlich wild umklammerte der Junge den Blonden, klammerte sich an ihn, als würde er sterben, ließe er los. Sanji, der die plötzliche Veränderung nicht hundert prozentig nachvollziehen konnte, drückte den Jungen ein weiteres Mal an sich, ehe er etwas tat, was er sich selbst niemals zugetraut hätte: Er hob Cryss an. Dieser rutschte sofort zu ihm, gegen seine Brust, und lehnte den Kopf an seine Schulter. Der Gedanke, dass es ihm peinlich sein könnte, kam erst gar nicht. In diesem Moment erfuhr er etwas, was er sich nie hatte vorstellen können; für ihn hatte es nur den Kampf und das Training gegeben- das wiederum Voraussetzung für den Kampf gewesen war. Sanji setzte sich in seine alte Hängematte, lehnte sich zurück und zog mit einer Hand die Decke nach, um den jungen Mann und sich zudecken zu können. „Sanji...“, flüsterte dieser leise. „Ja.“, gab der Blonde zurück. „Du wirst nie mehr alleine sein.“ Die großen, dunkelblauen Augen des Schwertkämpfers sahen schüchtern, fast ängstlich zu ihm auf- und Sanji begriff, dass er es nicht kannte. Er kannte das Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit nicht, er war immer auf sich selbst gestellt gewesen, ohne Familie, ohne Freunde, ohne Verwandte. Doch das sollte sich nun ändern- er würde für ihn da sein, für ihn sorgen, denn... ja, denn er war mehr als einfach nur der junge Kämpfer, der für ihn einstand. Cryss war der kleine Bruder, den er nie gehabt hatte. Und zugleich war er der Lover, den er gesucht hatte. Er zog die Decke höher, legte einen Arm um den schlanken Körper des Jungen und schmiegte sich an ihn. „Schlaf gut, Cryss.“ „Danke.“ „Für was?“ „Dafür, dass du da bist. Dass du mich nicht alleine gelassen hast.“, antwortete der blauhaarige Schwertkämpfer. „Das werde ich nicht.“ Sich an den Blonden kuschelnd, schlief Cryss zum ersten Mal seit Jahren wieder fest ein- und er schlief gut. Die Sonne hatte sich längst über dem Horizont erhoben, als Cryss die Augen aufschlug. Zuerst glaubte er, sich zu täuschen, dann erkannte er die helle Scheibe durch das kleine Fenster des Schiffes. Wie lange war es her, seit er das letzte Mal hatte richtig gut schlafen können? Viel zu lange, wenn er ehrlich war. Und diese Nacht... hatte er so gut geschlafen, dass er sich wunderte, wie dies hatte geschehen können. Noch in der selben Sekunde fiel ihm auf, dass Sanji nicht mehr neben ihm lag. Unsicher stützte er sich auf, sah sich um, doch er fand sich allein in dem Zimmer vor. Allein... „Sanji?“ Die leise Panik, die in seiner Stimme mitschwang, ließ ihn selbst aufhorchen. Panik? Er hatte doch keine Angst! Schließlich war er es gewohnt, alleine zu sein. Ganz allein. „Was denn?“ Erschrocken drehte er den Kopf und sah den Blonden, wie er lächelnd mit einem Tablett ins Zimmer kam. Die Erleichterung, die sich auf den Zügen des Kämpfers ausbreitete, ließ Sanji auflachen. „Ich sagte dir doch, du bist nicht mehr allein. Nie mehr.“ Die Unsicherheit war fast völlig erloschen, statt dessen saß Cryss im Schneidersitz in der Hängematte, während er mit dem Handrücken über seine Augen fuhr. Sanji konnte sich eines Eindrucks von Naivität nicht erwehren und grinste. „Was ist denn?“, fragte der Junge. „Du siehst süß aus.“ Sofort wurde er rot, krallte sich dann aber eins der Kissen und schleuderte es mit solch einer Wucht nach dem Blondschopf, dass dieser ins Straucheln kam, sich aber gerade noch fangen konnte, ohne das Tablett fallen zu lassen. „Hier.“, sagte er statt dessen, als er endlich wieder neben Cryss saß, das Tablett auf den Nachttisch gestellt und eins der frischen Gebäckstücke dem Schwertkämpfer vor den Mund haltend. „Probier das mal.“ Zögernd biss der andere ab, kaute- und fing an zu strahlen. „Das schmeckt ja klasse!“ Die plötzliche, fast schon kindliche Begeisterung überraschte den Koch, ehe er sanft zu lächeln begann. Er war es gewohnt, Komplimente zu bekommen, doch das normalerweise von Nami oder Robin und nur, weil er extra für sie etwas neues kreiert hatte. „Wenn’s dir schmeckt, ist gut.“ Sofort wurde der Junge wieder rot, doch dieses Mal wurde der Eindruck noch verstärkt, als Sanji ihm durch das kurze blaue Haar fuhr. „Sanji...“ „Was denn?“ „Lass... lass das...“ Sanji erstarrte mitten in der Bewegung, zog die Hand zurück und senkte den Blick. Cryss, der sofort seinen wahrscheinlichen Fehler bemerkte, griff nach der zurückgezogenen Hand und hielt sie mit beiden Händen fest umklammert. „Sorry! Ich... ich wollte nicht, dass du...“ Wieder stockte er, drukste herum. Er wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte, doch er hatte das Glück, dass der Blonde genau zu spüren schien, was in ihm voging. Der Junge kannte das Wort Geborgenheit nicht. Zärtlichkeit, Nähe, Vertrauen- das alles gehörte nicht in seine Welt. Und nun war da plötzlich etwas, das ihm genau das gab. Kein Wunder also, dass er mit der Situation nicht zurecht kam. „Du musst dich nicht entschuldigen.“, sagte er ruhig. „Da ist nichts dabei. Ich verstehe dich.“ „Aber... ich...“ „Du kennst es nicht anders. Bin ich der Erste...?“ Cryss wurde wieder ein wenig rot, ehe er den Kopf schüttelte. „Nicht ganz. Ich... ich hatte ein paar Freundinnen. Nie etwas Ernstes. Aber...“ „Sie wollten etwas von dir, hab ich Recht? Du warst der Mädchenschwarm- du bist der Mädchenschwarm. Nur um neben dir stehen zu dürfen, dafür haben sich die Mädels die Augen ausgestochen.“ Der andere nickte. „So in etwa. Sakura war meine erste große Liebe- wenn man das Liebe nennen konnte- und Lin und Seras und die anderen kamen später dazu. Die meisten haben es entweder nach ein paar Tagen aufgegeben, oder ich wollte nicht mehr. Es war nie von Dauer.“ Und da es nie von Dauer gewesen war, hatte er auch nie etwas anderes kennen gelernt als die immer noch präsent gewesene Einsamkeit, die ihn völlig isoliert hatte. „Und jetzt wird gefrühstückt!“, grinste Sanji und biss in sein Frühstücksteilchen. Er wusste, dass er es langsam angehen musste, da Cryss wirklich nichts anderes kannte als sein eigenes Leben- allein. Und er spürte, dass es dem Jungen unangenehm war. Unangenehm, da er wusste, dass er vollkommen anders war als die anderen jungen Männer und Frauen in seinem Alter. Sanft legte Sanji eine Hand auf die Schulter des anderen, fuhr langsam weiter hoch, ehe er sie an Cryss’ Wange legte. „Mach dir keinen Kopf, Cryss. Wir lassen es einfach langsam angehen. Und bis dahin...“ Lächelnd hob er wieder sein Frühstücksgebäck und hielt es dem Jungen vor die Nase. „Bis dahin gibt’s jetzt erstmal etwas zu essen!“ So frühstückten sie gemeinsam. Es war später Vormittag, als sie plötzlich laute Geräusche wahrnahmen, die von Deck zu kommen schienen. Sanji wusste sofort, was da auf die zukam. „Oh nein... die anderen.“ „SANJI! ICH HAB HUNGER!“ Im selben Moment stürmte Ruffy in die Küche, und hinter ihm betraten nacheinander die anderen Crewmitglieder den Raum. „Guten Morgen, Sanji!“, lächelte Nami und kam auf ihn zu, streckte sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Wie war deine Nacht?“ Der Blonde sah sie alle etwas verwirrt an, ehe er laut zu lachen begann. Augenblicklich verstummte das wilde Durcheinander und sie sahen ihn nicht minder verwirrt an. „Was hat der denn genommen?“, wollte Robin skeptisch wissen. „Nichts, von dem ich wüsste.“, kam eine leise Stimme von dem Kühlschrank her. Alle Augen wandten sich zu ihm, als hinter der sich schließenden Tür Cryss auftauchte. Erstaunt bemerkte er, dass er der Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit geworden war, und wurde leicht rot, ehe er frech zu grinsen begann. „Was denn? Wir haben wirklich nur Frühstücksgebäck gegessen, sonst nichts.“ Ruffy sah ihn eine Weile schweigend an, so wie alle anderen auch, ehe er den Kopf leicht schief legte und direkt fragte, was ihm auf dem Herzen lag. „Was machst du denn hier?“ „Ich?“, wollte der Schwertkämpfer wissen und deutete auf sich. „Ne, du.“ Sanji merkte, dass sie sich allesamt auf Glatteis begaben, deshalb kam er auf Cryss zu, packte ihn an den Schultern und schob ihn aus der Küche. „Wir müssen los.“, erklärte er gerade noch, ehe sie auch schon verschwanden. Kaum auf der Höhe des Badezimmers angekommen, schob der Blonde den anderen auch schon hinein, schloss die Tür und drehte den Schlüssel herum. „Puh.“, seufzte er auf und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür. „Puh? Was sollte das?“ Sanji sah in sein verständnisloses Gesicht und lachte, was wiederum einen fast schon beleidigten, schmollenden Ausdruck auf Cryss’ Gesicht zauberte. „Oh man... Hör mal, alle kennen hier meine Eskapaden. Alle wissen, was zwischen mir und Zoro war. Und alle kennen mich- wie ich bin, größtenteils sogar, was ich denke.“ Der Kämpfer sah ihn fragend an- er verstand einfach nicht, worauf der Blonde hinaus wollte. „Sie werden nicht verstehen, dass das zwischen uns... Spaß ist, keine Liebe.“ „Aber wir sind doch beide damit einverstanden.“ „Schon.“ Irgendwie war der Junge ein bisschen wie Ruffy. Und wie Ruffy sah auch er ihn unverstehend an, sodass Sanji klar wurde, dass er dafür einen guten Grund brauchen würde, den Cryss akzeptieren musste. Das Problem war nur: Cryss akzeptierte nie was! „Meinst du, die wollen dann auch... ?“ Sanji war zu perplex, um auf diese Frage zu antworten, doch der Junge tat dies selbst. „Nichts da! In der Beziehung will ich dich für mich allein haben!“ Und mit diesen Worten kuschelte er sich an einen extrem überraschten Blondschopf. Sprachlos starrte der Koch auf den jungen Mann, der sich an ihn lehnte, seinen Kopf gegen seine Brust drückte, und legte vorsichtig die Arme um ihn, ehe er ihn von sich aus an sich drückte. „Ja. Es muss nicht bekannt werden- Durain wird es eh für sich behalten. Es wird das Beste sein.“ Cryss nickte. „Okay. Abgemacht.“ Damit schob er sich weg, sah kurz in das Gesicht des anderen und streckte die Hand nach dem Schlüssel aus, um die Tür zu öffnen. „Ich geh an Land. Heute Mittag ist wieder eine Versammlung- die Gruppen haben ihre Aufgaben erfüllt und warten auf neue Instruktionen deinerseits.“ Es klackte, als er von außen die Tür schloss und verschwand. Sanji blieb weiterhin im Badezimmer stehen, regungslos, wartend. Nachdenklich. Wieso hatte er das gesagt? Die anderen würden akzeptieren, wenn er mit Cryss schlafen wollte. Schließlich akzeptierten sie gegenseitig das Sexualleben jedes Einzelnen. Und ob er sich nun mit einer der Konkubinen der Stadt oder eben mit dem Jungen begnügte, war doch an sich seine eigenen Angelegenheit, oder? Trotzdem würde er es ihnen nicht sagen. Auch, wenn er keinen Grund nennen konnte... „Sanji?“ Zögerlich wurde die Tür aufgeschoben. Aus den Gedanken gerissen, fuhr der Blonde herum und trat einen Schritt zurück, um den Ankömmling herein zu lassen. Es war Nami, die sich hereinschob und die Tür wieder hinter sich schloss. „Hier bist du.“ „Ich wollte gerade wieder kommen.“ „Natürlich.“ Sie lächelte ein wenig, musterte ihn gründlich. „Und?“ „Was, und?“ „Ist er es?“ „Wer?“, wollte Sanji wissen, obwohl er die Antwort schon längst kannte. „Cryss.“ „Und was soll er sein?“ „Oh, Sanji!“, lachte sie auf. „Veralbern kann ich mich auch selbst!“ Das lachende Gesicht brachte auch ihn zum Schmunzeln. Nami... Jahre lang war er ihr hinter her getrottet, ein liebeskranker Hund war er gewesen, unfähig, sich von ihr los zu eisen. Und nun? Nun war sie für ihn in unerreichbare Ferne gerückt- er konnte sie nicht einmal einem Lover ausspannen. Wenn er doch nur ein einziges Mal... Er dachte an Zoro. Wie er ihn geküsst hatte. Seine Haut auf der eigenen. Sein Geruch... „Sanji? Was hast du?“ Schnell schüttelte er den Kopf. „Nichts. Nichts, Nami.“ „Und die Erde is ne Scheibe.“ Er lachte. „Das sag ich doch schon seit Jahren.“ „Jetzt mal ernst. Was ist los? Was hast du?“ Zögerlich seufzte er auf. „Ich musste gerade an jemanden denken.“ „Cryss?“ Sanji lachte wieder auf, schüttelte den Kopf und sah sie an. „Nein, Zoro.“ „Oh.“ Sie schwiegen. Es war dem Blondschopf unangenehm, er hatte sie nicht in diese Situation bringen wollen, doch es war bereits zu spät. Was sollte er auch sagen, um die Zweisamkeit zu entspannen? Schief lächelnd legte er eine Hand auf die Schulter der Navigatorin und sah sie warm an. „Keine Sorge. Ich weiß, wie ich damit umgehen muss. Es war nur... ich musste gerade daran denken, wie lange ich versucht habe, dich zu bekommen, und dabei ganz und gar die Zeichen übersehen habe, die mich viel früher mit Zoro hätten zusammen bringen können.“ Die Rothaarige sah ihn einfach nur an. Stumm. Nachdenklich. Dann streckte sie sich ein Stück und küsste sanft Sanjis Lippen. Kapitel 84: Blut an deinen Lippen --------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 84. Blut an deinen Lippen Pairing: ??? Disclaimer: --- So.... heut bin ich wieder produktiv!^^ Danke fürs schnelle Freischalten!^^ Kapitel 84 Verwirrt sah er sie an, bewegte sich kaum. Einen Moment lang noch spürte er die weichen Lippen der Navigatorin auf den seinen, dann löste sie sich von ihm. Langsam, ganz langsam sank sie zurück, ehe sie wieder vor ihm stand und ihn undefinierbar ansah. Sanji sah sie mit dem selben Blick an. „Entschuldige.“, flüsterte sie schließlich und ließ den Kopf hängen. „Das war falsch.“ Ohne ein Wort zu sagen, drehte sich Sanji um, ging zwei Schritte und beugte sich über den gefliesten Teil des Badezimmers, der die Dusche verkörperte. „Sanji?“ Unsicherheit schwang in ihrer Stimme mit, doch statt zu antworten, beugte sich der Blonde nur noch ein klein wenig weiter über den Abfluss- „Sanji!“ Tropfen für Tropfen fiel die rote Flüssigkeit auf die weißen Fliesen. Das blonde Haar hing in Strähnen in sein Gesicht, doch den Ausdruck in seinen Augen versteckte es nicht. Stumm begutachtete er sein eigenes Blut. Starr, mit einem Hauch von Faszination. Er spuckte, hustete, wischte sich den letzten Rest von den Lippen. Eine rote Spur blieb auf seinem Handrücken zurück. „Was... Sanji...“, fragte Nami halb erstickt, eine Hand in Richtung seines Rückens gestreckt. Der Angesprochene schüttelte langsam den Kopf, spuckte noch einmal in den Abfluss und drehte den Wasserhahn auf, ehe er den Kopf darunter hielt. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. „Sanji! Was...?“ Mitten im Satz brach er ab, starrte erschrocken auf das sich ihm bietende Bild. Die Navigatorin drehte sich zu ihm um, nicht minder erschrocken, und starrte ihn aus großen Augen an. „Ich... ich weiß nicht... was er...“, stotterte sie. Cryss schob sich an ihr vorbei und beugte sich zu Sanji, nahm ihm den Duschkopf ab und drehte das Wasser aus. „Sanji! Alles in Ordnung?“ Sprachlos nickte der Blonde, den Kopf kaum heben könnend. „Langsam.“, sagte der Kämpfer. „Setz dich.“ Doch Sanji dachte nicht daran. Er stellte sich aufrecht, fuhr sich durch das nasse Haar und sah sie beide mit seinen eisblauen Augen durchdringend an. „Es ist alles in Ordnung. Keine Panik.“ „Und das Blut?“, wollte Nami wissen, nachdem sie ihre Stimme wieder vollends wiedergefunden hatte. „Das...“, begann er. Als Cryss bemerkte, dass der Blondschopf nicht mehr sagen wollte und würde, zog er ihn am Arm. „Du bist klitsch nass. Zieh dich besser um, sonst wirst du krank.“ Sanji sah ihn überrascht an, ehe er ihm durch das Haar fuhr. „Ja.“ Dann ging er. Die Navigatorin und der Schwertkämpfer blieben zurück. Sie sah ihn lange still an, bevor sie endlich sagte, was ihr auf der Seele brannte. „Er ist verletzt.“ „Ja.“ „Wieso sagt er nichts?“ „Weil du ihm nicht helfen kannst.“ „Aber Chopper!“ „Nein.“, widersprach Cryss. „Auch er nicht. Es ist keine körperliche Verletzung. Sondern eine Seelische.“ „Woher kommt dann das Blut?“, fragte sie, da sie sich nicht vorstellen konnte, wie diese doch allem Anschein nach einem körperlichen Defekt zuzuschreibende Verletzung mit einer seelischen Wunde zusammen hängen konnte. „Es ist Zoro. Lieber würde er sterben, als etwas zu tun,, was er in seinen Augen als falsch erkennt.“ Sofort fühlte sie sich schuldig. Schuldig, da sie scheinbar der ausschlaggebende Faktor gewesen war, der die Wunde aufriss. Schuldig, da sie genau wusste, dass es ein Fehler gewesen war. Aber das ließ sich nicht mehr ändern. „Geh ihm nach.“, flüsterte sie. „Ich?“ „Ja. Lauf schon, Cryss.“ „Aber ich...“ „Er braucht dich jetzt.“ Einen Moment noch sah er sie unsicher an, dann lief er Sanji nach. Nami musste lächeln. Einerseits so stark, so erwachsen- und andererseits war Cryss noch ein Kind. Vermutlich war genau das der Punkt, der ihn ausmachte- und ihn für Sanji so interessant machte. Seine Naivität. Es klackte, dann schwang die Tür leise auf. „Sanji?“ Sein Flüstern ließ den Angesprochenen den Kopf heben. Als er Cryss erkannte, senkte er wieder den Blick. Es war ihm unangenehm, dass der Blauhaarige ihn gesehen hatte- dass er seine Schwäche gesehen hatte. „Hey.“ Mehr sagte er nicht. Cryss kam rein, schloss die Tür und sah ihn lange Zeit einfach nur an, in der Hoffnung, vielleicht noch etwas anderes als nur diese knappe Begrüßung von dem Blondschopf zu erhalten, doch vergebens. Schließlich seufzte er. „Was war das?“ „Was war was?“ „Verarsch mich nicht.“ „Es war nichts.“ „Außer Blut.“ Sanji zuckte mit den Schultern. „Nichts wichtiges.“ Mit erhobener Faust blieb der Schwertkämpfer nur knapp vor dem jungen Mann stehen. Er zitterte leicht, sah ihn wütend und zugleich völlig verzweifelt an. Nach und nach sank sein Arm wieder, bis er fast kraftlos neben seinem Körper hing. „Wieso tust du mir das an?“, fragte er leise. „Was hab ich dir getan?“ „Antun? Was mach ich denn?“ „Du stirbst!“ Wortlos sah er den anderen an. „Das stimmt nicht.“ „Ach ja?“ „Ja!“ „Du... du verdammter...“, rang Cryss mit den Worten, ehe er schließlich schrie. „Lügner!“ Am Liebsten hätte er sich umgedreht und wäre weggerannt, doch er wagte es nicht. Vielleicht stand die Navigatorin noch im Flur, und er wollte ihr seinen Gesichtsausdruck nicht erklären müssen. So blieb er stehen, stumm, mit geballten Fäusten und gesenktem Kopf. „Cryss...“ Er trat auf ihn zu, seine Hand zögernd nach ihm ausgestreckt, ehe er den Blauhaarigen zu sich zog. „Es tut mir Leid, verzeih mir.“. flüsterte er und strich sanft mit einer Hand durch das Haar des Jungen. „Ich habe mich dir gegenüber falsch verhalten. Das... das darf nie wieder vorkommen. Das wird es auch nicht wieder.“ Cryss lehnte sich erst ein wenig gegen ihn, dann zog er sich zurück und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. „V... versprichst du mir etwas?“, fragte er. „Ich weiß nicht, ob ich es kann.“ „Bitte...“ Es dauerte nur einen Augenblick, dann gab er nach. „Ja. Sag schon.“ „Lass mich nicht allein.“ Sanji stutzte, sah ihn mit großen Augen an. Das war sein Wunsch? „Versprich es mir!“, wiederholte er. Den Jungen näher an sich ziehend, legte Sanji eine Hand in dessen Nacken und lächelte. „Versprochen. Ich lass dich niemals allein.“ Cryss sah ihn an, ebenfalls lächelnd- Als sein Lächeln auf seinen Lippen erstarb, verblasste auch auf dem Gesicht des Blonden der freundliche Ausdruck. „Was...“ Der Junge hob die Hand, streckte sich und fuhr vorsichtig mit dem Zeigefinger über Sanjis Lippen, zog sie zurück und sah mit erschrockenen Augen auf seine Hand. „Blut...“, flüsterte der Blonde und sah zu dem anderen herüber. „Woher kommt das denn...“ Nachdenklich leckte er sich über seine Lippen, schmeckte den kupfernen Geschmack. Er blutete... wieso? „Zoro.“, sagte Cryss. „Bitte?“ „Es ist Zoro. Er ist dagegen.“ „Gegen was?“ Der Kleinere lächelte traurig, ehe er auf sie beide deutete. „Gegen uns. Er akzeptiert mich nicht an deiner Seite, Sanji.“ „Das ist doch Unsinn!“ „Ach ja? Nami kommt dir zu nah- und du fängst an, Blut zu spucken. Ich lehne mich an dich, bekomme von dir ein Versprechen und schon-“ Weiter kam er nicht. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er in das Blau des anderen, der ihn fest an sich hielt und ihn leidenschaftlich küsste. „Siehst du?“, fragte der Blonde leise, als er sich wieder von ihm löste. „Er akzeptiert mich, und deshalb auch dich.“ „Und das Blut?“ „Hat nichts mit dir oder Nami zu tun. Es...“ Er biss sich auf die Lippen. Das durfte er nicht sagen. Nicht ihm... er hatte so schon ein viel zu großes Gepäck zu tragen. „Was? Was ist es?“ „Nur eine kleine Verletzung, mehr nicht.“ Was er nicht wusste, war, dass Cryss schon längst ahnte, was mit ihm los war. Nicht nur seelische Probleme, Verletzungen, wie er es Nami weiß gemacht hatte. Sanft drückte er gegen den Oberkörper des Blondschopfs. Sofort zuckte dieser zusammen. „Was hast du?“ „Es ist nichts weiter.“ „Sanji.“ Dem Ton des Jungen nach zu urteilen, würde er nicht von der Stelle weichen, bis er eine Antwort bekommen hatte. Deshalb gab er gleich auf und seufzte nur einmal leise. „Deshalb.“, sagte er, hob die Hand und zog den Kragen seines Hemdes ein Stück zur Seite. Gerade soweit, dass das schwarze, Kommata ähnliche Zeichen darunter zum Vorschein kam. Durain hatte ihn an dem einen Morgen darauf aufmerksam gemacht, und als er kurz darauf nachgesehen hatte, hatte er mit einem Zittern feststellen müssen, dass der Jaguar keineswegs friedlich den Platz geräumt hatte. „Was ist das?“, wollte der Junge wissen. „Ich weiß es nicht mit Sicherheit. Aber ich glaube, es ist von dem Jaguar.“ „Jaguar?“ Innerhalb ein paar Minuten war alles, was es zu berichten galt, erzählt. Cryss nickte. „Und das Zeichen?“ „Ich schätze, er hat mich ausgetrickst.“ „Aber wie...?“ „Ich weiß es nicht. Aber jedesmal, wenn es mir... schlecht geht, versucht er, mich unter zu kriegen.“ „Das schafft er doch nie.“ „Yo.“, grinste er. „Das weiß ich doch.“ „Und dennoch...“ „Nein. Er kann mir nichts anhaben.“ Der Junge schüttelte den Kopf, sah ihn durchdringend an. „Du blutest. Daran gibt es keinen Zweifel. Er schadet dir.“ Leider konnte er dagegen nicht einwenden- Cryss hatte Recht. Deshalb nickte er nur. „Dagegen kann ich aber auch nichts unternehmen.“ Es dauerte vielleicht einen Lidschlag, da hatte der Schwertkämpfer auch schon seine Entscheidung getroffen. „Dann werde ich es tun.“ „Was?“ „Ich werde dafür sorgen, dass der Jaguar keine Macht über dich hat.“ Lächelnd fuhr Sanji ihm durch sein Haar. „Das ist nett, aber wie gedenkst du, das zu meistern?“ „Das werden wir sehen.“ Er kam noch einen Schritt näher, legte seine Hände an Sanjis Gesicht und zog ihn ein Stück zu sich. „Ich lass mir meinen Master nicht von einem dummen Stein nehmen.“, sagte er leise und küsste ihn sanft. „Ja.“, gab Sanji zurück. „Ich bleibe.“ Damit wandte er sich ab. Langsam zog er sich sein Hemd über den Kopf, streckte sich. Der Junge sah wieder das Tattoo- ähnliche Zeichen am Nacken des Anderen aufblitzen, sagte aber nichts dazu. Bei Gelegenheit würde er sich mal Falkenauge vorknöpfen und mit ihm reden... „Wieso bist du eigentlich noch hier?“ Aus den Gedanken geschreckt, sah er auf. „Bitte?“ „Du wolltest doch an Land gehen.“, sagte der Blonde. „Ja.“ „Aber?“ „Nichts aber. Bevor ich von Bord gehen konnte, habe ich schon Nami gehört.“ „Sie hat so laut gerufen?“ „Yop.“ Erstaunt bedachte er den Blauhaarigen, dann grinste er breit. „Sie weiß es.“ „Was?“ „Dass du mehr als nur einer meiner Kämpfer bist.“ „Glaubst du?“ Er nickte. Klar, vor Nami konnte keiner von ihnen etwas geheim halten- die rothaarige Frau fand alles heraus. „Und nun?“ „Nun?“ Sanji lachte. „Ich mach mich fertig, dann können wir an Land. Es wird auch langsam Zeit, ich wollte vor dem Treffen noch mit Durain und den anderen sprechen.“ Cryss nickte. Er wusste immer noch nicht, was genau Ziel des Plans war, doch er ahnte, dass es den anderen sieben Samurai nicht anders ging, deshalb machte er sih nichts daraus. Sanji würde schon wissen, wann es an der Zeit war, es ihnen zu sagen. „Dann komm.“, sagte er und machte sich auf den Weg in die Stadt. Es war ruhig in dem riesigen Gebäude. Die anderen Samurai erwarteten ihn bereits an dem gewaltigen, ovalen Tisch, doch Sanji trat noch nicht ein. Er stand mit Cryss direkt vor der Tür, die in den Gang in Richtung Verhandlungsraum führte, doch er zögerte. Aus irgendeinem sich ihm nicht erschließenden Grund erinnerte die Zweisamkeit mit dem Jungen ihn an das erste Treffen mit den Samurai, als Zoro ihn herein führte. War das ein gutes Zeichen? „Ich geh dann mal...“, meinte der Schwertkämpfer und drehte sich um. „Ja.“, konnte er gerade noch sagen, dann war Cryss auch schon verschwunden. Und mit ihm der Zauber, der den Moment hatte festgehalten. Mit erhobenem Kopf betrat er den Raum. Augenblicklich wurden die Stühle zurück geschoben. Alle sahen ihn an. „Seid gegrüßt, Master.“ Sanji schüttelte den Kopf. „Euch kann man nichts mehr beibringen, oder?“ „In dem Punkt- nein.“, grinste Ryuma und setzte sich, als der Blonde nickte. Alle saßen- außer Durain. Mit durchdringendem Blick sah er den Master an, beobachtete seine Reaktionen. „Ist etwas, Durain?“ Dieser schüttelte den Kopf, setzte sich, beobachtete ihn aber weiterhin. Etwas war anders, und das schlimmste- er sah auch, was es war. Und vermutlich bemerkte es der Blondschopf nicht einmal. „Gut, wenn wir dann vollzählig sind...“ Er stockte, seine Augenbraue zuckte. Im nächsten Moment hatte er sich wieder gefangen. „Ihr habt eure Aufgabe erfüllt.“, fuhr er fort. „Somit sind wir einen Schritt weiter. Das, worum ich euch heute bitten werde, sind gleich mehrere Aufgaben, die jedoch allesamt nur wenig Zeit in Anspruch nehmen werden. Die Gruppen bleiben die Gleichen.“ Er zog eine Karte heraus- eine, die er von Nami bekommen hatte, als er ihr davon berichtete, was er nun als nächstes vorhatte- und breitete sie vor ihnen auf dem Tisch aus. Erstaunt pfiff Andrej auf. „Wahnsinn! Ich wusste nicht, dass es schon solche übersichtlichen Karten gibt! Die ist ja gigantisch!“ Sanji lächelte. „Es gibt sie nur ein einziges Mal. Eine von Namis Meisterwerken.“ Und darauf war er auch stolz. Sie kam ihrem Traum immer näher, mit jedem Meter, den sie sich weiter bewegten, erschloss sich ein Millimeter mehr auf ihren Karten. „Hier.“, sagte er und deutete auf eie Insel. „Hier. Und hier. Und dann noch...“ Er musste einen Moment suchen, dann fand er, was er suchte. „Diese Inselkette auch noch. Drei Stück. Und zu guter Letzt noch diese.“ Die anderen sahen gespannt auf die Karte. „Das sind die nächsten Inseln, die wir in Angriff nehmen werden. Ryuma und Durain, ihr nehmt diese Insel.“ Er sah die Angesprochenen an und bemerkte sofort den Widerspruch, der in den Augen des Schwarzhaarigen aufflackerte, doch er ließ es nicht zu. „Ihr beiden nehmt diese beiden Inseln... und Andrej, Abu Dun und Vincent, ihr seht euch die Inselkette genauer an.“ Er deutete auf die letzte Insel. „Und ich nehme mir die hier vor.“ „Was genau suchen wir?“, wollte Vincent wissen. „Schwerter.“ Verunsichert sahen die Samurai auf. „Schwerter?“ „Ja.“ „Welche?“ Sanji schwieg. Welche? Er wusste keinen Namen. Zoro hatte immer nur... Zoro... Ja, er hatte immer nur von den Acht Heiligen Schwertern gesprochen. Sie waren sein neues Ziel gewesen. Nur eines zu besitzen wäre für ihn das Höchste gewesen, als er dann der neue Master wurde, wollte er sie alle acht in seinen Besitz bringen, um sie jedem einzelnen Samurai zu geben. Aber nun... „Ich kenne den genauen Namen nicht. Zoro nannte sie die „Acht Heiligen Schwerter“. Vielleicht sagt euch das was.“ Allgemeines Kopfschütteln. „Egal. Wir suchen sie. Alle Acht. Findet sie.“ Damit war das Treffen für ihn gegessen. Er wollte eigentlich nicht mit auf die Versammlung mit den anderen Kämpfern- aber nur ein Blick zu Durain brachte ihn von seinem eigentlichen Vorhaben ab. Er wusste, was gleich kommen würde, würde er sich abseilen wollen. Durain wollte reden, das sah er ihm an der Nasenspitze an. „Dann lasst es uns den anderen sagen.“, meinte er schnell unhd ging voran in die große Halle. Sie war wieder voll, so wie immer, wenn sich die Kämpfer versammelten. Sanji sah starr zu Boden, er zählte die Fliesen, die ihn pflasterten. Nur ein einziger Blick, das wusste er, und er würde direkt in Cryss’ Augen sehen. Und er wusste nicht, was er dann tun würde. Weil er ihn vermisste. Die kuzre Zeit, die sie getrennt waren, hatte er ununterbrochen an ihn denken müssen- und an das Leid, das ihm zuteil wurde. Cryss hatte niemanden, er war seit jeher allein, und nun konnte er das ändern. Und das wollte er auch tun. „Sanji?“ Erschrocken sah er zur Seite. Durain. Er nickte. „Bist du sicher?“ „Sicher?“ Der Samurai nickte mit dem Kopf in die Menge. Ohne aufsehe zu müssen, wusste er, wer dort stehen würde. Der Junge. „Was soll ich sonst tun?“, fragte er leise. „Ich kann nicht anders. Mir sind die Hände gebunden.“ „Nicht ganz.“ Verwundert sah er zu dem Schwarzhaarigen auf, doch dieser sah bereits in die Menge und erklärte, wie sie weiter vorgehen würden. „Nur eine Kleinigkeit hat sich verändert.“ Unsicher sah der Master auf. Was hatte der Kerl vor? Doch nicht etwa... „Ich übernehme Hyde. Und Cryss geht mit Sanji.“ Kapitel 85: Puma D. Ace ----------------------- Titel: Go away... Kapitel: 85. Puma D. Ace Pairing: ??? Disclaimer: Nur die Idee ist von mir, ich bekomm kein Geld usw......^^ Kapitel 85 Draußen fiel der leichte Regen auf die Straßen und färbte die Dächer dunkel. Einzelne Tropfen klatschten gegen die Scheiben und liefen daran herunter, ein Schauspiel, dem der Schwertkämpfer schon seit Stunden zusah. Er saß im Nebenraum der Herberge, schräg neben dem Kamin, der ihn wärmte, und wartete. Im Raum daneben saßen der Samurai und sein Master und redeten miteinander- über was, konnte er sich denken. Seufzend wandte er sich ab und starrte ins Feuer. Sanji starrte gleichfalls in die Flammen. „Das geht nicht, Durain. Und das weißt du so gut wie ich.“ „Wenn Cryss mit mir geht, wird er nicht halb so gut arbeiten, wie wenn er mit dir ginge.“ „Ich würde ihn in Gefahr bringen. Das will ich auf gar keinen Fall.“ „Und Hyde? Bringst du ihn nicht in Gefahr?“ „Nicht so sehr wie Cryss. Der Junge würde nicht für sich kämpfen, sondern ständig nach mir sehen- und ich nach ihm.“ „Wer sagt eigentlich, dass wir kämpfen müssen?“ „Ich weiß es.“ Durchdringend sah Durain ihn an. „Zoro.“ „Ja.“, nickte Sanji. „Mein Gott... aber warum? Ich versteh dich nicht!“ „Ich... mich auch nicht...“ Seufzend stand Durain auf. Er wusste, was er tun konnte- und er wusste, dass er hier und jetzt entscheiden konnte, ob er weiterhin Cryss leiten würde- oder nun entgültig Hyde. Da der Blonde nicht wusste, wer im Nebenraum auf sie wartete, war es dem Samurai überlassen, was er Cryss sagte. „Komm.“, sagte er und senkte den Kopf. „Ich muss dir etwas zeigen.“ Vielleicht war es ein Fehler- er wusste nicht, was genau zwischen seinem blonden Freund und dem Jungen ablief- aber er wünschte sich, es würde richtig sein. „Was?“ „Nicht was- wer.“ Er öffnete die Tür und trat in den nächsten Raum. Für einen Moment noch versperrte er dem Blonden die Sicht, dann trat er zur Seite. Sie hatten sich seit Stunden nicht mehr gesehen, und dem jungen Schwertkämpfer fehlte die Nähe des blonden Mannes, die ihm in letzter Zeit zuteil geworden war. Als er nun eben diesen sah, wie er durch die Tür trat, musste er sich mühsam zusammen reißen, um nicht einfach aufzuspringen und auf ihn zuzurennen. Durain, der das bemerkte, nickte ihm nur kurz zu. Augenblicklich sprang Cryss auf und fiel dem völlig überraschten Sanji um den Hals. „Cryss?“, brachte er schließlich hervor. Dann fiel die Starre von ihm und er schloss den Jüngeren in die Arme. „Ich hab dich vermisst.“, gestand der Blauhaarige. „Sehr sogar.“ „Ich dich auch.“, flüsterte der Blondschopf. Der Junge wusste nicht, was es war- aber sein Herz fühlte sich an, als wolle es in alle Himmelsrichtungen zerspringen, sein Brustkorb schien förmlich in Flammen zu stehen, und zum ersten Mal in seinem Leben spürte er die Schmetterlinge, die in seinem Bauch kribbelten. Das war die Zuneigung, die ihm so lange verwehrt geblieben ist- und nun sollte es wieder verschwinden? Der Samurai hatte ihm bereits gesagt, dass er seine Worte unter Umständen revidieren musste, da er es im Nachhinein für keine so gute Idee hielt, ihn und den Blonden gemeinsam kämpfen zu lassen. Wieso aber brachte er den Blonden dann hier her? „Es ist eure Entscheidung.“, nahm der Schwertkämpfer das Wort an sich und sah die beiden Umschlungenen an. „Sucht es euch aus.“ Damit drehte er sich um und trat an das verregnete Fenster heran, ließ den Blick in die verhangene Ferne schweifen. „Entscheidung?“, fragte Cryss verunsichert und drückte sich von Sanji weg. „Welche Entscheidung?“ „Ob du mit mir gehen kannst oder weiter bei Durain bleiben wirst.“ „Aber...“ „Kein Aber, Cryss.“, unterbrach ihn sein Master. Sanft fuhr er ihm durch sein Haar, lächelte ihn liebevoll an. „Ich weiß, was du von mir erwartest. Aber das geht nicht.“ „Wieso nicht?!“ „Ich kann dich nicht mitnehmen. Das geht einfach nicht.“ Mit einem mal wurde der Junge ruhig. Zu ruhig, wie die beiden anderen fanden. Stumm sah er in die blauen Augen des Blondschopfs, ließ seinen Blick über ihn wandern, ehe er an ihm vorbei in Richtung Tür trat. „Dann werde ich nicht mitkommen.“ Wieder klackte es, als die Tür zu fiel. Durain seufzte leise, drehte sich zu Sanji um und sah ihn verständnislos an. „War das notwendig?“ „Was?“ „Er wird verschwinden.“ „Er fängt sich schon wieder. An sich kämpft er doch gerne.“ „Ja, das schon.“ Durain zögerte, ehe er hinzufügte: „Aber jetzt an deiner Seite.“ „Das kann ich nicht zulassen.“ „Dann verlierst du ihn.“ „Es ist so besser für ihn.“ „Wirklich?“, fragte der Samurai und kam zu ihm. „Und dein Versprechen? Zählt das nicht?“ „Mein Versprechen? Woher...“ Er unterbrach sich selbst. Natürlich. Durain und der Knirps hatten entweder bereits miteinander gesprochen, oder der Schwarzhaarige hatte gelauscht. „Das ist etwas anderes.“ „Ach ja? Und was, bitte? Du wolltest ihn nie wieder alleine lassen. Aber genau das hast du vor!“ „Nein!“, schrie Sanji ihn an. „Ich lasse ihn nicht im Stich! Niemals!“ Wütend funkelte der Blondschopf ihn an. „Ihm wird nichts passieren, er wird sicher sein, kein Haar wird ihm gekrümmt werden! Und wenn ich eigens dafür sterben muss! ER WIRD LEBEN!“ Durain starrte ihn mit großen Augen an. Aus dem anfänglichen Disput war plötzlich etwas geworden, dessen Ausmaße er erst jetzt erkannte- und das zu spät. Dem Koch ging es schon längst nicht mehr nur um die Tatsache, ob der junge Schwertkämpfer ihn begleiten sollte oder nicht- er hatte panische Angst. Angst davor, dass sich alles wiederholen könnte. „Er ist nicht Zoro.“, sagte er leise. „Das weiß ich! Aber es hilft ihm auch nicht weiter! Ich werde auch ihn nicht beschützen können!“ „Das war etwas völlig anderes, Sanji. Du konntest nichts tun.“ „Doch! Ich hätte... hätte...“ Das Schluchzen unterband jedes weitere Wort. Doch dieses Mal war es nicht Durain, der auf ihn zutrat und ihn in die Arme schloss. „Ich kann auf mich selbst aufpassen. Du kannst mich nicht in einen Glaskasten sperren und vor der Welt verstecken, Master. Aber... du kannst für mich da sein. So wie Zoro es für dich war.“ Zuerst wollte er nicht glauben, was er hörte, dann wurde es ihm klar. Natürlich, er konnte entweder den Mann, den er begehrte, wegschließen und den Schlüssel tief vergraben- oder er konnte einfach mit ihm leben, mit allen Risiken, die ein Leben mit sich brachte. „Ich... ich würde es nicht ertragen, nochmal jemanden zu verlieren.“ „Das wirst du nicht. Ich pass schon auf mich auf.“ „Das sagte Zoro auch.“ „Das hat er auch.“ Nun musste er vorsichtig sein, was er dem Blonden sagte- ein falsches Wort, und es wäre alles vorbei. „Es war seine Liebe zu ihm, die ihn daran hinderte, zu töten- und die sein eigenes Leben einforderte. Aber er ist sicher mit einem Lächeln gestorben.“ „Einem Lächeln?“ Plötzlich musste er wieder daran denken... „Wenn du dem Tod entgegen lächelst, war dein Leben erfüllt.“, flüsterte er. „Das hat Zoro gesagt. Nachdem wir damals Ruffy fast auf dem Schaffott verloren hätten.“ „Da hat er Recht gehabt.“ Er hatte sich wieder beruhigt. Langsam hob er den Kopf, sah erst in die tief blauen Augen des Jungen, dann zu Durain. „In Ordnung.“, sagte er. „Cryss bleibt bei mir.“ Der Wind zog an seinen Kleidern, zerzauste sein Haar, doch es machte ihm nichts aus, im Gegenteil. Er hatte etwas gefunden, was er sich vielleicht nie auch nur im Traum zu haben erhofft hatte- und war ein Stück glücklicher geworden. Nicht viel, aber ein bisschen. „Sanji? Komm doch auch hoch!“ Langsam hob er den Blick und erkannte die winkende Gestalt im Ausguck. Wie oft hatten sie zu zweit dort oben gesessen... Aber das war entgülrig vorbei. „Später vielleicht!“, rief er zurück und lachte. Dann ging er unter Deck in Richtung Küche. Wie erwartet fand er die beiden Mädels dort vor, und auch Ruffy, der aber nur schnell die Kühlschranktür zu warf und aus dem Raum eilte. „Vielfrass...“, murmelte Sanji und kam an den Tisch. „Hallo, Sanji.“ „Hey ihr beiden.“ „Wo ist Cryss?“ „Im Ausguck. Er findet es spannend, bisher war er noch nie auf See gewesen.“ „Hoffentlich wird er nicht seekrank.“, war Robins Kommentar, ehe sie sich wieder der Karte zuwandt. Nami deutete auf einen kleinen Punkt- genau den Punkt, den er den Sieben Samurai als letzte Insel vorgestellt hatte. „Meinen Berechnungen zufolge dürften wir in weniger als einer Woche dort sein.“, sagte sie und lächelte. „Das geht schneller, als ich dachte.“ „Gut. Ich hole ein paar Dinge aus der Vorratskammer, dann kann ich auch gleich was Schönes kochen.“ „Okay.“ Immer noch lächelnd verschwand er wieder aus der Küche und machte sich auf den Weg zur Vorratskammer, als er auf halben Weg seinen Käpt’n traf. Die Haltung, wie er gegen die Wand gelehnt dastand, gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht. „Was ist?“, fragte er alamiert. „Ace.“ „Ace?“ „Und Cryss.“ „Hä?“ Vollends verwirrt starrte er ihn an. „Was haben die beiden denn miteinander zu tun?“, fragte der Blonde. „Mehr, als du anscheinend weißt.“ Er drehte den Kopf und sah Sanji direkt an. Seine Augen waren dunkler als das tiefste Schwarz, als er fort fuhr. „Wir haben einen Brief bekommen. Ace wird in ein paar Stunden hier sein.“ „Und weiter?“ „Cryss ist an Bord.“ „Schon klar! Aber wo liegt das Problem?“ „Das Problem? Mann, Sanji! Ich hab dir doch von dem Mädchen erzählt, das Ace damals so hart hat abblitzen lassen!“ „Hast du?“ „Natürlich! Und du meintest noch, es wäre seine eigene Schuld gewesen, schließlich könnte so ein engelsgleiches Wesen wie Sakura nichts dafür, wenn eine Liebe zu Bruch ging!“ Der Name rief etwas in seiner Erinnerung wach, was ihn stutzen ließ. Sakura? Hieß nicht auch so das Mädchen, das Cryss seine erste große Liebe genannt hatte? „Du meinst, das ist das Mädchen, mit dem...“ „Klar! Auch wenn Ace es euch nie gesagt hat- aber es war dein kleiner blauhaariger Freund, der ihm das Mädchen ausgespannt hat!“ Sanji hätte fast laut aufgelacht. Das konnte doch nicht wahr sein! Cryss und Ace... waren Feinde? „Aber... das hat dein Bruder doch sicherlich schon längst vergessen.“ „Pustekuchen! Er hat mir den Brief geschrieben, weil er vor einer Woche Sakura getroffen hat- das Mädchen ist total runter mit den Nerven, weil Cryss sie sitzen gelassen hat! Ace ist auf hundertachtzig und steht regelrecht unter Feuer!“ „Aber Ruffy... ich hab so vielen Frauen das Herz gebrochen, wieso nimmt er das so ernst?“ „Weil Sakura verdammt nochmal seine FRAU war!“ Das ging ihm jetzt doch zu weit. „Seine... Frau?“ „Ja!“ „Aber... abr wiealt ist sie?“ Er überschlug kurz. Das musste bedeuten, das Mädchen war... „Sie ist ein Jahr jünger als Ace. Heute also einundzwanzig.“ „Was? Aber... sie ist vier Jahre älter als er?“ „Ja.“ Das wiederum würde bedeuten, dass nicht Cryss die Initiative ergriffen hatte. Sondern Sakura. „Wir müssen vorher mit Ace reden. Er grillt ihn sonst...“ Sanji nickte. Da hatte sein Käpt’n Recht. „Und ich rede mit Cryss.“ Gewandt kletterte er die Strickleiter nach oben, kletterte über den Rand und fand sich gleich darauf neben Cryss im Ausguck wieder. „Da bist du ja.“, grinste dieser. „Hab schon gedacht, du hättest mich vergessen.“ Das Gesicht, das er dabei machte, ließ den Blonden für einen Moment vergessen, wieso er gekommen war. Zärtlich strich er ihm über das Gesicht. „Dich könnte ich nie vergessen.“ Dann wurde er wieder ernst. „Sagt dir der Name Ace etwas?“ „Ace?“ „Puma D. Ace.“ „Oh.“ Dem Ausdruck nach zu urteilen, wusste er, wen er meinte. „Wieso?“ „Er ist auf dem Weg hierher.“ So schnell hatte er noch nie gesehen, wie das Gesicht blass werden konnte. Unsich beugte er sich zu dem Jungen. „Willst du mir nicht erzählen, was da los war?“ Cryss schluckte, nickte dann aber. „Ich hab... ihn und seine Frau Sakura kennen gelernt, als sie beide in Port Island auf dem Sommerfest waren. Sakura kam auf mich zu und fragte, ob ich ihr etwas vorführen würde. Also hab ich ein paar Kunststücke gezeigt. Sie war so begeistert, dass sie mich später heimlich zu sich einlud. Es war Abend...“ Das folgende Schweigen ließ keinen Zweifel daran, was an dem Abend vorgefallen war. Und so, wie der Blauhaarige ihn ansah, blieben ihm auch keine Zwefel daran, wer hier wen verführt hatte. „Und dann hast du...“ „Ja. Noch in der selben Nacht habe ich ihr gesagt, dass das nicht ginge- schließlich war sie eine verheiratete Frau. Sie sagte, sie würde ihren Mann verlassen, weil sie mich liebte.“ Entgeistert starrte Sanji ihn an. „Du...“ „Ich glaubte ihr. Und sie war die Erste, die mir das Gefühl von Geborgenheit gab.“ „Also hast du dich auf sie eingelassen.“ „Zuerst schon.“, bestätigte Cryss. „Aber dann, ein paar Wochen später, fand ich heraus, dass Ace nichts von uns wusste- und sie sich eben nicht von ihm getrennt hatte. Also hab ich Schluss gemacht.“ „Und Sakura mit Ace.“ „Für mich war es ein Vertrauensbruch. Es gab keine Chance für uns beide.“ Sanji dachte nach. Das warf ein völlig anderes Licht auf die Geschichte. „Weiß Ace davon?“ „Woher denn? Ich war längst über alle Berge.“ „Dann solltest du es ihm endlich sagen.“ Sie schwiegen. Für Sanji war klar, was zu tun war. Und auch Cryss dachte sich seinen Teil dazu. „Er liebt sie wirklich, was?“ „Ja, anscheinend schon.“ Der Junge nickte. „Es tut mir wirklich Leid.“ „Das sag ihm, nicht mir.“ „Das werde ich.“ „Gut.“ Wieder verfielen sie in Schweigen. Jeder sah in eine andere Richtung, bis sich plötzlich ihre Blicke wieder trafen. „Nimmst du mich jetzt immer mit? Egal, wohin?“ „Willst du das denn?“ „Ja.“ Der Jüngere wurde rot. „Weil... weil du mir etwas gegeben hast, was ich bisher... so nicht kannte.“ Schlagartig wurde es Sanji bewusst. Er war nicht nur der Pirat, der ihm die Geborgenheit schenkte, die der junge Mann suchte- er war so etwas wie sein älterer Bruder. Die Familie, die er verloren und dabei doch so gebraucht hatte. „Ja. Ich glaube, mir geht es genauso.“ Lächelnd küsste er den Schwertkämpfer, zog ihn näher an sich und seufzte. „Und gegen Ace kommen wir auch noch an.“ Wieder nickte der Junge. „Hältst du zu mir?“ „Ja. Verlass dich auf mich.“ Glücklich kuschelte sich Cryss wieder an ihn, lachte leise auf und grinste. „Es ist echt interessant.“ „Was denn?“, wollte Sanji wissen. „Ich hab dich echt gern- du bist Jemand, den ich wirklich schätze, achte, vielleicht sogar ein wenig verehre.“ Er grinste. „Und du gibst dich mit Kleingemüse wie mir ab. Ich weiß gar nicht, was du an mir findest!“ „Was ich an dir finde?“ Zärtlich fuhr er ihm durchs Haar. „Du bist clever, süß, talentiert, hast einen guten Geschmack und eine wahnsinns Intuition- ich mag deinen Charakter und liebe deinen Körper. Ich mag einfach alles an dir.“ Plötzlich schob der Schwertkämpfer eine Hand vor und drückte den Blonden ein Stück weg. „Vorsicht, Sanji.“, warnte er ihn. „Nicht, dass du dich in mich verliebst.“ Sanji lachte auf. „Keine Sorge, das wird nicht passieren.“ Sein Blic wurde glasig, er schien durch alles hindurch zu sehen, als er sich ein Gesicht vorstellte. „Ich liebe nur Zoro.“ Dass er ihn gerade an den Verlust seines Geliebten erinnert hatte, machte dem Blauhaarigen sofort ein schlechtes Gewissen, doch ehe er etwas sagen konnte, winkte Sanji ab und lächelte. „Mach dir nicht so viele Gedanken, Kleiner. Ich denk gerne an ihn. Dann ist er mir näher.“ Er bewunderte die Stärke seines Masters. Vermutlich hätte er selbst längst Selbstmord begannen, wäre er an seiner Stelle gewesen. Den Menschen zu verlieren, den man über alles liebte, war für ihn unvorstellbar. Es musste eine Qual bedeuten, die dem Höllenfeuer in nichts nachstand- und vermutlich erging es dem Blondschopf nicht anders. Wie er das nur aushielt, war ihm ein Rätsel. „Hör doch.“, sagte dieser gerade. Als er lauschte, bemerkte er das leise Zischen, das die Luft zerschnitt. Fast so, als würde etwas brennen... „Ace.“, flüsterte er leise. Sanji nickte. „Er kommt.“ Kapitel 86: Spiel mit dem Feuer ------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 86. Spiel mit dem Feuer Pairing: ??? Disclaimer: Nur die Idee ist von mir, ich bekomm kein Geld usw......^^ Kapitel 86 „Was?!“ Es knallte, als der Stuhl auf den Boden krachte. Ruffy sah nur ruhig zu seinem Bruder auf. „Reg dich ab, Brüderchen. Alles halb so wild.“ „Der Dreckskerl hat meine Frau verführt! Und sie danach fallen gelassen- wie eine heiße Kartoffel!“, schrie Ace weiter. „Nein. Das hat er nicht.“ Der Feuerteufel drehte sich um und erkannte Sanji, der lässig in der Tür der Küche lehnte. „Was weißt du schon?“ „Ich habe mit ihm gesprochen.“ „Dann lügt er!“ „Nein, Ace. Cryss lügt nicht. Und er wird es dir selbst sagen.“ Er trat einen Schritt zur Seite und offenbarte so den Anwesenden der Küche den Jungen, der hinter ihm stanhd, mit gesenktem Blick den Boden visierend. Als er bemerkte, dass er die gesamte Aufmerksamkeit für sich hatte, räusperte er sich kurz und trat neben den Blonden. „Hallo, Ace. Lange nicht gesehen.“ „Ich habe dir gesagt, dass ich dich das nächste Mal grillen werde, du kleiner Bastard.“ „Ace!“, mischte sich Sanji ein, doch Cryss schüttelte den Kopf. „Ich verstehe, dass du sauer bist. Aber du weißt vermutlich gar nicht, was passiert ist.“ „Sakura hat es mir erzählt.“ „Aber wohl kaum die Wahrheit.“ „Du beschuldigst sie, zu lügen?“ „Vielleicht.“, meinte der Schwertkämpfer, während er mit der Schulter zuckte. „Ich weiß es nicht. Das Einzige, das ich weiß, ist, dass ich Sakura gesagt habe, ich könne nicht mit ihr zusammen sein, wenn sie mit jemand anderem liiert ist, und deshalb sagte sie, sie hätte sich von dir getrennt.“ „Das hat sie nicht!“ „Ich weiß.“, nickte Cryss. „Jetzt weiß ich es. Aber damals sagte sie, sie hätte dich verlassen. Und ich war der Meinung, dann wäre es in Ordnung.“ „Hör auf zu lügen!“ Die Wut, die sich in ihm angestaut hatte, entlud ich so plötzlich, dass Ruffy keine Chance hatte, seinen Bruder zu stoppen- und Cryss keine Möglichkeit mehr hatte, in Deckung zu gehen. Eine geballte Feuerbrunst raste in Millisekunden auf den Blauhaarigen zu, die sengende Hitze kohlte die Wände und Decke schwarz. „ACE!“ Cryss stolperte zurück, prallte gegen Sanji und wurde so heftig herum gerissen, dass er nicht einmal die Zeit hatte, Luft zu holen. Als er dann plötzlich die kalte Luft spürte, riss er verwundert die Augen auf. „Was...?“ Auch Ace starrte ungläubig auf das Spektakel, das sich ihm bot. Ruffy hielt die Luft an, ehe er aufsprang und nach vorne stürmte. Gerade, als er an seinem Bruder vorbei wollte, hielt dieser ihn am Arm fest und riss ihn zurück. „Nicht! Du verbrennst sonst!“ Beide starrten mit großen Augen auf die flirrende Luft vor ihnen. Unwirklich, wie in einem Traum wabberte die Luft und verschmolz die einzelnen Gegenstände miteinander. Und mitten in der Feuerkugel stand Sanji, den Kopf gesenkt, und Cryss, den er fest an sich drückte und mit seinem Körper zu schützen schien. „Sanji...“, brachte Ruffy mühsam über die Lippen. „Was ist das?“, fragte Ace und starrte weiterhin auf das sich ihm bietende Bild. „Das... das ist Sanjis Kraft.“ Im selben Augenblick schlug der Blonde die Augen auf. Er hob langsam den Blick, den Jungen immer noch an sich drückend. Als sein Blick den des Feuerteufels traf, schreckte dieser zurück. „Was...?!“ „Nie wieder.“, knurrte Sanji. „Wag es nie wieder, ihm auch nur ein Haar krümmen zu wollen.“ Ace, der sonst immer locker blieb und allem gelassen entgegen sah, sah ihn so entgeistert an, dass Ruffy im ersten Moment dachte, er wäre zur Salzsäule erstarrt. Vorsichtig hob er die Hand, legte sie auf die Schulter seines Bruders und zog ihn zurück. Er war verunsichert- was war mit Sanji? „Was... was ist das?“, wiederholte währenddessen Ace seine Frage. „Wie ich sagte, Sanjis Kraft.“, sagte der Strohhut. „Er bekommt Flügel- von dem Stein. Dem Adlerstein. Und seine Augen...“ Nachdenklich betrachtete er das grüne und das blaue Auge des Blonden. „Das gehört dazu.“ Sanji hörte gar nicht zu. Seine Aufmerksamkeit galt ganz allein dem Jungen, den er immer noch im Arm hielt. Dieser sah mit leerem Blick gegen die Brust des vor ihm stehenden. „Cryss?“, fragte der Blonde leise. Langsam hob der Angesprochene den Kopf, sah eine Zeit lang stumm zu Sanji, ehe schlagartig das Blau seiner Augen aufklarte. „Sanji...“ „Alles in Ordnung. Bist du verletzt?“ Wieder schweigend schüttelte er den Kopf. Erleichtert atmete der Blondschopf auf und lächelte. „Dann ist gut.“ Einen Moment noch betrachtete er das Gesicht des Schwertkämpfers, innerlich so glücklich wie schon lange nicht mehr, dann hob er ruckartig den Kopf und visierte Ace an. Dieser strauchelte einen Schritt zuück, fing sich aber gleich wieder. „Sei froh, dass du der Bruder meines Käpt’ns bist.“, knurrte Sanji wieder. „Sonst wärst du jetzt tot.“ Und dass die Worte der Wahrheit entsprachen, glaubte der Feuerteufel sofort. Bedrückt ließ er den Kopf sinken. „Es tut mir Leid.“ „Das sollte es auch. Wenn du auch nur ein Stück weiter gegangen-“ „Lass es.“ Verunsichert über die Unterbrechung wandte Sanji den Kopf und sah Cryss an. „Wieso? Er hat dich angegriffen!“ „Weil er wütend war. Und das verstehe ich.“ Langsam begann der Blonde, zu nicken. Ja, er verstand es an sich auch- aber sie mussten auch ihn verstehen, wenn er wütend auf Ace war. Trotzdem hörte er auf den Jungen und rief den Adler zurück. Abermillionen Federn tanzten durch die Küche und verschwanden schließlich. Zurück blieb nur der Blondschopf- so wie eh und je. Blaue Augen, keine Flügel. Ace verstand die Welt nicht mehr. Als der Koch auch noch auf ihn zu kam, wich er instinktiv einen Schritt zurück. Es war Ruffy, der sich zwischen sie stellte. „Lass das jetzt, Sanji.“ „Ich hatte nichts vor.“ „Dann ist gut.“ Immer noch etwas unsicher ließ er den Blonden passieren. Cryss sah ihm nicht minder verunsichert nach, ehe er den Kopf wieder sinken ließ. Das hatte er nicht gewollt- er wollte nur klarstellen, dass er nichts mit Sakura getan hatte, zumindest nicht so, wie Ace es glaubte. Und jetzt... gab es wegen ihm einen handfesten Streit. Betrübt wollte er sich abwenden, als er eine Hand auf der Schulter spürte. Ruffy. „Geh zu Ace. Ich glaube, er verzeiht dir.“ Das ließ sich der Blauhaarige nicht zweimal sagen. Nicht, weil er sich sicher war, dass der Feuerteufel ihm verzeihen würde, sondern weil es dann endlich vorbei war. Ace wartete nur einen kurzen Augenblick, dann nickte er. „Sorry. Ich hab einfach die Nerven verloren.“ Ruffy staunte nicht schlecht- wenn Ace mal die Nerven verlor, dann war ihm der Grund sehr wichtig. Er liebte diese Frau abgöttisch. So wie Sanji Zoro liebte. „Komm, lass uns was trinken.“, bot Ruffys Bruder an und setzte sich an den Tisch. Sanji stand derweilen am Herd und begann, das Abendessen vorzubereiten. Ehe er sich neben Ace setzen wollte, kam der Junge nochmal zu ihm rüber. Statt dessen leistete der Käpt’n seinem Bruder etwas Gesellschaft. „Danke.“, flüsterte Cryss. „Wofür?“ „Er hätte mich gegrillt.“ „Das hätte ich nicht zugelassen.“ „Ich weiß. Dafür danke.“ Noch bevor er sich umdrehen konnte, hatte Sanji ihn an der Schulter gepackt und zu sich gezogen. Sanft küsste er den verblüfft drein blickenden Schwertkämpfer, der nach und nach genießerisch die Augen schloss. Schließlich schob er sich ein Stück weg. „Nicht hier.“ Dabei blitzten seine Augen leicht auf, sodass sich der junge Blondschopf sicher war, später in seiner Kabine nicht nur Schlaf zu finden. „Geh schon.“ Gegen Abend hatte sich die allgemeine Situation wieder vollends beruhigt. Die Crew saß mitsamt Cryss und Ace in der Küche und feierte ausgelassen- was genau wusste keiner, aber an sich brauchten sie auch keinen Grund, um gut gelaunt zu sein und zu feiern. Wen sollte es schon stören? Nami sah kurz auf, als sie bemerkte, wie Sanji den Raum verließ, und flüsterte Robin ins Ohr, sie würde gleich wieder kommen. Da es dieser nicht entgangen war, dass sich der Blonde abseilte, nickte sie nur. „Sanji?“, fragte sie, als sie an Deck kam. Vor ihr in der Dunkelheit leuchtete der Glimmstängel des Blonden auf. „Du rauchst wieder.“ „Ja.“ „Warum?“ „Zoro sagte, es wäre ein Teil von mir.“ „Lungenkrebs lässt grüßen.“ „Es wäre eh zu spät. Und selbst wenn- egal.“, antwortete er. „Kleine Raucherpause?“ „Wie man’s nimmt.“ „Also?“ Er seufzte auf. Wieso nur konnte er vor ihr nichts geheim halten? „Es geht um die nächste Insel.“ „Und die Schwerter.“ „Woher weißt du denn schon wieder...“ Kopfschüttelnd gab er auf. Nein, vor ihr konnte er nichts geheim halten. Gar nichts. „Ja.“ „Was ist mit ihnen?“ „Vermutlich werden wir es nicht auf dem Silbertablett angeboten bekommen.“ „Das dachte ich mir bereits.“ „Also werden wir kämpfen müssen.“ Lange Zeit sah sie ihn einfach nur an, wartete, dass er endlich sagte, was er wollte. Als sie bemerkte, dass von ihm nichts mehr kommen würde, trat sie energisch vor ihn. „Sanji, worauf willst du hinaus?“ Noch einmal tief einatmend, blies er schließlich den letzten Rauch in die Luft, trat die Kippe aus und legte sie in den Becher, den Lysop für ihn angefertigt hatte. Dann ging er in Richtung ihres Arbeitszimmers. „Komm mit. Ich muss dir was zeigen.“ Oben angekommen, suchte er nur kurz nach der Karte, die sie am Morgen ausgebreitet hatten, und zog noch eine andere, weitere Karte hervor, die erst vor Kurzem häufig zur Verwendung gekommen war. Vbeide rollte er auf dem Tisch aus. „Hier. Sieh dir das an.“ Sie trat näher an den Tisch und begutachtete, was er ihr präsentierte. Das eine war die Karte, die sie zur nächsten Insel führte, die andere die Karte von Gol D. Roger. Abwechselnd Blicke darauf werfend, erkannte sie plötzlich den Zusammenhang. „Aber... aber das ist ja...“ „Die gleiche Insel, ja.“ „Du meinst, wir finden da nicht nur das Schwert sondern gleich noch... einen der Steine?“ Er nickte. „Gut möglich.“ „Das wäre ja perfekt!“, lachte sie auf. „Damit hätten wir uns einen Haufen Arbeit gespart!“ „Das stimmt.“ Nami bedachte ihn noch mit einem glücklichen Lächeln, ehe sie wieder zurück unter Deck lief, um allen die in ihren Augen so erfreuliche Nachricht mitzuteilen. Sanji blieb in ihrem Zimmer zurück und starrte mit leerem Blick auf die Karten. Noch ein Stein... Er wusste nicht, ob er stark genug war. Ob er bereits wieder genug Kraft getankt hatte, um gegen einen weiteren Stein antreten zu können. Er hoffte es. Unwillkürlich wandterte seine Hand in seinen Nacken und legte sich auf das Tattoo. Der Adler und der Jaguar... Den Adler hatee er mittlerweile gut im Griff, nur wenn sie beide gleichzeitig beschlossen, zu rebellieren, wurde es kritisch. Doch so leicht würde er sich nicht geschlagen geben. „Dann kommt wohl die nächste Härteprüfung.“, murmelte er. „Welche Härteprüfung?“ Erschrocken wandte er sich um. Im Gegenlicht erkannte er die Umrisse von Cryss, der in der Tür stand und ihn beobachtete. „Nicht so wichtig.“ „Klar doch. Los, sag schon.“ „Nein, nein.“ „Oder ich geh zu Ruffy.“ Der Blonde stutzte. Grinsend kam er auf den Jüngeren zu. „Das ist Erpressung.“ Fast schon unschuldig zuckte der Angesprochene mit den Schultern, ehe er zurück grinste. „Ich nenn’s eher nen Freundschaftsdienst.“ „Und ich nenn das Erpressung.“ „Nenn’s, wie du willst. Ich aber will wissen, was du vorhast. Bestimmt nichts Gutes, das seh ich dir an er Nasenspitze an.“ „Und ich...“, begann Sanji, beugte sich vor und blieb nur wenige Millimeter vor Cryss’ Gesicht stocken. „Ich seh dir an, dass du jetzt viel liebe mit mir in die Kabine gehen willst.“ „Glaubst du?“, fragte der Junge. „Nein. Ich weiß es.“, gab Sanji zurück und küsste ihn leidenschaftlich. Doch der Schwertkämpfer ging nicht auf das Spiel ein. Abrupt wandte er sich ab, fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund und meinte in einem fast schon trotzigen Ton: „Erst die Erklärung. Sonst schlaf ich heute Nacht bei Ruffy, und Ace kann bei dir pennen.“ „Mach doch.“, erwiederte Sanji, schob sich an ihm vorbei und verließ das Arbeitszimmer. Verdutzt sah der Blauhaarge ihm nach. „Machst du das immer so?“, rief er laut. „Was denn?“ „Dass du, sobald dir jemand helfen will, komplett blockst.“ „Das tu ich nicht.“ „Ach ja? Und was, bitte schön, wird das dann?“ „Ich geh schlafen. Wenn du bei Ruffy pennen willst, bitte. Bye.“ Damit verschwand er unter Deck. „Sturkopf.“, flüsterte Cryss und drehte sich um. Der Raum war dunkel, doch es störte ihn nicht. Wenn der Koch meinte, er müsse eins auf besonders stur machen, bitte. Er würde sicher nicht nachkommen. Doch andererseits... wollte er nicht zu Ruffy. Er wollte zu Sanji, bei ihm schlafen- vielleicht auch mit ihm. Das hatten sie bisher noch nicht, aber es würde ihn reizen, es auszuprobieren. So, wie es im Moment aber um sie beide stand, würde das wohl weniger passieren. Mürrisch dehte er sich um und ging ebenfalls unter Deck, jedoch nicht zu Sanjis Kabine, sondern ins Badezimmer. Mal sehen, vielleicht konnte er sich so lange in dem Raum aufhalten, bis sich der Blonde abgeregt hatte und er ihn suchte. Und wenn nicht... Pech gehabt. Dann schlief er heute wohl entweder bei Ruffy oder im Ausguck. Die Tür quietschte leise, als er sie aufschob, doch es störte ihn nicht. Drinnen war es genauo dunkel wie in den anderen Räumen, deshalb sorgte er erst einmal für Licht. Dann zog er sich sein Shirt über den Kopf, stellte die Schuhe ordentlichneben den großen Badschrank und legte seine Hosen über den Stuhl, der dort stand, und seine Boxer darüber. Schließlich drehte er den Wasserhahn auf und stellte sich genüßlich unter den heißen Wasserstrahl. „Ah....“ Genau das war es, was er jetzt gebraucht hatte. Scheiß auf Sanji. Der würde sich schon wieder beruhigen. Er brauchte jetzt Wärme, und die hatte er gefunden. Doch bereits ein paar Minuten später stellte er betrübt fest, dass das nicht die Art von Wärme war, nach der sich sein Körper sehnte. „Sanji...“, flüsterte er leise. Er schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken, ehe er sekundenlang so verharrte. Ohne es zu merken, war der Blonde ihm unendlich wichtig geworden- nicht als potenzieller Partner für’s Leben, sondern als Freund, Kamerad und Lover. Er schenkte ihm etwas, was er so nie zuvor erlebt hatte- Nähe, Geborgenheit, Vertrauen, Ruhe- und das war es auch, was er sich jetzt ersehnte. Blöd nur, dass er sich quasi selbst für die Nacht ausquartiert hatte. „Mist.“ Ein wenig wütend über sich selbst, aber vor allem seltsam verletzt senkte er wieder den Kopf und drehte das Wasser aus. Er fühlte sich einsam, verlassen, allein. Und das Schlimmste dran: er war selbst Schuld. Das leise Klacken fiel ihm nicht einmal auf. Erst die Hände, die sich um seinen Oberkörper schlangen, wiesen ihn auf die Anwesenheit eines anderen hin. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich bei Ruffy pennen lass, oder, Kleiner?“ „Nenn mich nicht Kleiner.“, warnte Cryss, doch eigentlich war es ihm in dieem Moment egal. „Gut, Kleiner.“, gab Sanji zurück und küsste ihn herausfordernd. „Aber jetzt... gehörst du mir.“ Cryss wehrte sich nicht, als er die Hände spürte, die verdammt zielsicher seinen Körper herunter glitten. Kapitel 87: Forever Yours ------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 87. Forever Yours Pairing: Sanji x Zoro Disclaimer: No Money, no cry.... Kapitel 87 „Mir ist langweilig...“ Das laute Stöhnen des Käpt’ns war weit über der Lamb zu vernehmen. Den Hals weit gedehnt, lag er an seinem Lieblingsplatz auf dem Lammkopf und starrte über das blaue Meer, während der Rest der Crew auf dem Schiff verteilt war. „Dann spiel was mit Lysop und Chopper.“, schlug Nami vor und räkelte sich auf ihrer Liege im Sonnenschein. „Die spielen Schach. Da kann ich nicht mitmachen.“ „Dann nerv deinen Bruder.“ „Der redet mit Cryss.“ Es klirrte, als das Tablett mit den Tellern und den beiden Coktailgläsern auf den Boden prallte. Erschrocken zuckten die Crewmitglieder zusammen, Nami fiel sogar beinahe von ihrem Liegeplatz und Ruffy vom Lammkopf, nur Robin sah langsam von ihrem Buch auf und drehte den Kopf in Richtung der Lärmquelle. „Was... was macht er?“, fragte Sanji, doch er wartete schon gar nicht mehr auf die Antwort, sondern drehte sich auf dem Absatz um und stürmte unter Deck. „Ruffy, du solltest vielleicht mal nachgehen.“, meinte die hübsche Archäologin und deutete fast schon gelangweilt in Richtung Tür. Der Strohhut war längst verschwunden. „Oh man.“, seufzte Nami auf. „Seit der Kleine hier ist, haben wir nichts als Ärger...“ „Anders wäre es aber auch langweilig, meinst du nicht auch?“ „Ja.“ Lächelnd wandte sich Robin wieder ihrer Lektüre zu, und die Navigatorin schloss ihre Augen, sich von der goldgelben Scheibe brutzeln lassend. Unterdessen kam der Blonde keuchend vor der Tür zu seiner Kabine an. Leise hörte er Stimmen durch das Holz der Tür, doch nur so schwach, dass er einzelne Worte nicht ausmachen konnte. Er wollte sich gerade Zutritt verschaffen, als sich ein Arm vor ihn schob. Verwundert sah er auf die ausgestreckte Hand. „Lass sie.“ „Aber...“ „Keine Sorge, Sanji. Er tut ihm schon nichts.“ Es dauerte eine Weile, bis er den Blondschopf davon hatte überzeugen können, mit ihm in die Küche zu gehen- der junge Mann hatte einfach immer noch kein Vertrauen gegenüber der Fauerfaust gewonnen, doch im Endeffekt saßen sie beide am Küchentisch. „Ace bat mich, es dir nicht zu sagen.“ „Naja, da hast du’s wohl verbockt.“, meinte der Blondschopf. „Deshalb bin ich ja hier und bewahr dich davor, irgendwelche Dummheiten zu begehen.“ „Ich hätte nichts getan.“ „Gerade da bin ich mir nicht sicher.“, sagte Ruffy und sah ihn an. „Sanji... kann es sein, dass der Kleine dir genauso viel bedeutet wie...“ Das Gespräch nahm eine so plötzliche Wendung, dass Sanji gar nicht anders konnte, als ihm reinen Wein einzuschenken. „Nein.“ „Bist du sicher?“ „Ich liebe nur Zoro.“ Stumm nickte der Käpt’n der Lamb. „Wieso aber ist er dir dann so wichtig?“ „Er... Cryss ist wie... ein kleiner Bruder. Mein kleiner Bruder, den ich nie hatte.“ „Ich verstehe.“ Und das nahm er Ruffy auch ab. Er wusste, wie es war, wenn es um die Familie ging. An sich war die Besatzung der Lamb auch eine kleine Familie- und der Strohhut würde für jeden Einzelnen sein Leben hergeben. „Was redet er nun mit ihm?“ „Ich weiß es nicht.“ „Du weißt es nicht?“, starrte Sanji ihn ungläubig an. „Ace hat mich darum gebeten, mit Cryss in Ruhe sprechen zu können- sofern er es auch will. Und da er keine Einwände erhoben hat...“ Unschuldig zuckte er mit den Schultern. „Wann kann ich zu ihm?“ „Zu Cryss?“ Der Blonde nickte. „Später, Sanji. Später. Aber jetzt...“ Ruffy grinste ihn breit an. „Jetzt hab ich Hunger!“ Es klatschte, als sich der Koch mit der Hand an die Stirn schlug. Seltsamerweise war es genau das, was er jetzt brauchte. Für ihn waren es nur fünf gespürte Minuten, die er am Herd verbrachte- doch als die Tür aufging und Ruffy meinte, es wären bereits annähernd zwei Stunden vergangen, blickte er nur verwirrt auf. „Echt jetzt?“ „Ja! Und ich HAB HUNGER!“ In dem Moment, in dem die Gummihand sich einen der Teller schnappen wollte, den Sanji gerade dekoriert hatte, zischte eins der Küchenmesser gefährlich nahe an dem Käpt’n vorbei und bohrte sich neben dem Fenster ins Holz. „Finger weg!“, rief er, musste dabei aber lachen. „Sonst hack ich dich kurz und klein!“ Der Strohhut grinste und verschwand wieder aus der Küche. Summend begann der Blondschopf, das Gemüse in die Pfanne zu schnipseln. Als es klopfte, holte er bereits mit der Linken eins der Küchenmesser aus dem Block, doch als er die leise Stimme hörte, ließ er sein Werkzeug schnell wieder sinken. „Kann ich reinkommen?“ „Cryss?“ Zuerst war nur ein kleiner blauer Schimmer zu sehen, ehe das Gesicht des jungen Schwertkämpfers im Türspalt erschien. „Hallo, Sanji.“ „Wie geht es dir?“, wollte dieser sofort besorgt wissen und kam auf ihn zu. „Alles in Ordnung. Ace wollte reden.“ „Ich weiß.“ „Es lief gut.“ „Also?“ Einen Augenblick lang zögerte der Blauhaarige, dann fiel er Sanji lachend um den Hals. „Alles vergeben und vergessen! Er will jetzt, wo er alles genau weiß, versuchen, Sakura wieder zu gewinnen! Er ist schon losgefahren!“ „Das klingt toll!“ „Gell? Und ich bin aus dem Schneider!“ Glücklich schmiegte er sich an den schlanken Körper des Blonden. „Danke, Sanji. Ohne dich hätte ich mich weiter vor ihm versteckt.“ „Gerne, Kleiner.“ „Nenn mich nicht Kleiner!“, gab der Angesprochene sofort trotzig zurück. „Ich hab einen Namen!“ „Na und? Für mich bist du immer noch mein Kleiner, daran wird sich nichts ändern.“ Leicht beleidigt setzte sich Cryss rittlings auf einen der Stühle und beobachtete den Blondschopf, der weiter kochte. Sanji, der den betrachtenden Blick bemerkte, drehte kurz den Kopf- und zuckte unwillkürlich leicht zusammen. Schnell wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Wie Zoro, dachte er. Der Junge saß genau so da, wie es der Grünschopf früher immer getan hatte. Zoro... Die Tränen, die ihm über das Gesicht rannen, nahm er nur halb wahr. Wieso jetzt? Wieso musste er jetzt an ihn denken- und wieso tat es immer noch so weh? So viel Zeit war vergangen, seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Und doch... kam es ihm vor, als wäre es erst vor einer Minute gewesen. So konnte es nicht weiter gehen. Das durfte es nicht. „Sanji? Alles in Ordnung?“ Schnell wischte er sich mit dem Ärmel über das Gesicht. „Klar.“, brachte er mit brüchiger Stimme hervor. „Sind nur die Zwiebeln.“ Dass er gar keine Zwiebeln vor sich liegen hatte, bemerkte der junge Schwertkämpfer Gott sei Dank nicht. „Ich geh mal gucken, was die anderen machen, okay?“, fragte der Junge und stand auf. „Natürlich. Bis später.“ Damit verließ er die Küche und ließ einen langsam aber sicher völlig verzweifelnden Blondschopf zurück. Gab es denn nichts, was er tun konnte? Plötzlich wusste er es. Dass er nicht schon früher darauf gekommen war! Das Päckchen! Das Messer in den Block zurück werfend, drehte sich Sanji auf dem Absatz um und ging schnellen Schrittes in sein Zimmer. Sofort schloss er ab, kniete sich vor Zoros Hängematte und zog die Kiste hervor. Hier musste es doch irgendwo... „Im Schrank.“ Er sprang auf, riss die Schranktür auf und riss seine Kleider unachtsam heraus, bis er schließlich das kleine Paket entdeckte. Da lag es, so, wie er es vor langer Zeit dort hinein gelegt hatte. Noch drei Gegenstände, das wusste er, verbargen sich dort. Und ein Brief. Aber den, das hatte er sich geschworen, würde er erst zum Schluss lesen. Vorsichtig holte er das Päckchen aus seinem Schrank, ging zurück zu Zoros Hängematte und ließ sich langsam hinein sinken. Wieder zitterten seine Finger, als er die Schnur öffnete und das Papier auseinander wickelte. Heraus kamen wieder die drei extra verpackten Gegenstände, die der Schwertkämpfer ihm hinterlassen hatte. Eines fiel ihm besonders auf- es war klein, etwas oval, und es klimperte leise. Was war das? Als er das Tuch abwickelte, rutschte ihm eine Kette entgegen, an der ein Ring hing. Sanji erkannte ihn sofort. Den hatte sich der Grünhaarige in Alabasta gekauft, weil ihm das Schlangenmuster, das sich um den gesamten Ring zog, so gut gefallen hatte. Im Endeffekt hatte er das gute Stück aber kaum getragen- zum Einen, weil er es nicht beschädigen wollte, zum Anderen, da er, wenn er es trug, sofort der Fragerei seiner Mitmenschen ausgesetzt war, die ganz genau wissen wollten, aus welchen Gründen er einen Ring trug- noch dazu am Daumen. Deshalb hatte er ihn an eine kleine Silberkette gehängt und um den Hals getragen- nicht immer, aber die meiste Zeit. Und jetzt lag sie auf seiner Handfläche. Die Kette mit Zoros Ring. Unsicher, gleichzeitig aber fasziniert und auch ein gutes Stück melancholisch betrachtete er den kleinen Gegenstand, drehte ihn zwischen den Fingern und ließ ihn im schwachen Schein der Sonne, der sich durch das halb abgedunkelte Fenster stahl, glitzern. Dabei fiel ihm die Unregelmäßigkeit der Innenfläche auf, die ihn stutzen ließ. „Was...“ Vorsichtig fuhr er mit dem Finger darüber, ehe er den Ring näher vor seine Augen hob. Tatsächlich... dort war eine Gravur. Ein kleiner Schriftzug, nur zwei Worte lang. Forever Yours Wortlos schloss er die Faust um diesen kleinen Schatz und wünschte sich, auf der Stelle zu sterben. Statt dessen dachte er daran, wie es wohl gewesen wäre. Er stellte sich den Tag vor, an dem Zoro ihm dieses kleine Geschenk vielleicht gemacht hätte. Ein sonniger Tag, ohne Zweifel. Vermutlich auf einer Insel... Nein. Nicht vermutlich. Und schon gar nicht an irgendeiner x- beliebigen Insel. Sie sind auf Silver Island, auf der kleinen Wiese, die versteckt hinter den Büschen nur für sie gemacht ist. Ihr kleines Paradies. Dort sitzen sie, trinken etwas miteinander- einen guten Wein, Rum, irgendetwas in diese Richtung. Sie lachen, reden, trinken. Leben- und zwar zusammen. Plötzlich wird Zoro ruhiger, gelassener. Er stellt sein Glas ab, nimmt es dann aber doch noch einmal und leert es in einem Zug- irrelevant, was im Endeffekt da drinnen ist. Er stellt es wieder hin, aber es kippt, da das Gras ja keine glatte Oberfläche bietet. Aber das macht ihm nichts aus. Lange sieht er ihn einfach nur an, und er selbst versinkt in den Gold- grünen Augen des anderen. Gold- grün. Unendlich tief. Dann zieht er ihn zu sich und küsst ihn. Langsam, zärtlich, sanft. Zoros Zunge berührt seine Lippen, er schmeckt den typischen Zoro Geschmack- salzig, herb, gleichzeitig aber auch süß und... und eben das typische Aroma von Zoro. Und seine Hände... Er lächelt. Zoro lächelt ihn an- und das ist es, was ihm am Meisten gefehlt hat. Dieses Lächeln, das alles wettmachte. Und dann... dann zieht er plötzlich einen kleinen Gegenstand aus seiner Hosentasche. Es glitzert im hellen Sonnenschein, der durch das zum Teil nicht vorhandene Blätterdach bricht. Ein leichter Wind spielt mit Ästen und Blättern und bringt die Büsche und Bäume zum Rauschen, doch bis auf dieses leise Geräusch und das entfernte Kreischen der Möwen ist es absolut still. In dieser Stille sitzen sie sich gegenüber, Sanji sitzt auf seinen Füßen, die Knie nach vorn ins Gras, die Hände daneben im Grün abgestützt. Zoro sitzt vor ihm, ein Bein aufgestellt, das andere abgewinkelt im Gras liegend, und hebt ihm die Kette mit dem Ring entgegen. ‚Weil ich dich liebe.’, flüstert er. ‚Ich will immer mit dir zusammen bleiben.’ Seine Stimme klingt so weich, so sanft, als würde sie über seine Haut streichen. Sanji sieht ihn mit großen Augen an, völlig überrascht- aber im positiven Sinne. Als der Schwertkämpfer ihm dann die Kette um den Hals bindet, fühlt sich der Blonde, als würde es nur Zoro und ihn geben- und das war auch gut so. Seufzend fand sich Sanji in der Realität wieder. Zwar hatte er sich vorgestellt, wie es wohl gewesen wäre- aber er glaubte, dass es tausendmal besser geworden wäre. Nur... Nur, dass er das niemals heraus finden konnte. Die Kette war leicht, sie wog wirklich nicht viel. Er band sie sich um, hob den Ring an und spielte mit ihm. Wirklich, er gehörte nur ihm und sonst niemandem. Nur Zoro. Lächelnd packte er die beiden anderen Gegenstände und den Brief wieder sorgsam ein, band die Schnur herum und verstaute das Päckchen unter seinen Kleidern, die er nicht minder sorgsam zusammen legte. Kaum war er fertig, klopfte es an der Tür. „Mh?“ Es rappelte an der Tür, doch sie ging nicht auf. „Du musst schon aufschließen!“, drang es gedämpft durch die verschlossene Tür. Erst da wurde sich der Blonde der Tatsache bewusst, dass er die Tür ordentlich verschlossen hatte. Schnell schloss er wieder auf. „Na endlich...“, sagte er nur und kam herein. „Ich dachte schon, du willst mich nicht mehr hier haben.“ Mit einem Seufzer ließ sich Cryss in die Hängematte, die einst Sanji gehörte, fallen und legte die Beine hoch. Der Anblick brachte den Blondschopf zum Lächeln- wenn auch so traurig, dass der Schwertkämpfer sich verwundert aufsetzte und den anderen aufmerksam musterte. „Was hast du?“, fragte der Blauhaarige besorgt. „Nichts. Ich bin nur glücklich.“ „Dafür, dass du glücklich bist, siehst du aber ganz schön traurig aus.“ „Ja, das kann sein.“ So schnell, wie der Junge neben ihm stand, konnte Sanji gar nicht gucken. Doch da stand er, direkt neben ihm, und musterte ihn mit einem so durchdringenden Blick, dass der Blonde fast einen Schritt zurück gewichen wäre. „Die Kette ist neu. Die hab ich noch nie an dir gesehen.“ „Ja.“ „Darf ich?“, fragte er und deuete auf den Ring. Sanji nickte. Langsam streckte der Schwertkämpfer die Hand nach dem Ring aus, berührte ihn und betrachtete ihn eingehend. Schließlich ließ er das kleine Schmuckstück wieder unter dem Hemd des Kochs verschwinden. „Der gehörte Zoro.“ Etwas überrascht nickte er wieder. „Woher...“ „Er hat ihn bei jeder einzelnen Versammlung getragen. Immer. Er war ihm sehr wichtig, glaube ich.“, erklärte Cryss. „Er war ihm... wichtig?“ „Ja. Ich glaube, weil er ihn an etwas erinnerte.“ „Und das wäre?“ Lachend zuckte er mit den Schultern. „Das musst du schon selbst heraus finden, Sanji. Aber... ich glaube, du weißt es eh schon.“ Und seltsamerweise hatte er Recht. Der junge Mann wusste es wirklich. „Wegen der Gravur.“ „Das weiß ich nicht. Hauptsache, du weißt, was er euch bedeutet.“ „Das weiß ich.“ Für uns ist er der Beweis. Der Beweis, dass wir zusammen gehören, dachte Sanji und lächelte wieder etwas traurig. „Also. Das ist das Wichtigste.“ Grinsend streckte sich der Schwertkämpfer, drückte dem Anderen einen kleinen Kuss auf die Wange und trat einen Schritt zurück, ehe er sich, zufrieden, da er seine heutige Aufgabe, Sanji glücklich zu machen, ein wenig weiter fortgeschritten sah, bis zur Hängematte zurück zog und sich seufzend hineinfallen ließ. Minutenlang lag er einfach nur da und starrte versonnen an die Decke, während Sanji, sich nicht sicher, was er tun sollte, immer noch am selben Fleck verharrte. „Sag mal...“, wollte Cryss schließlich in Erfahrung bringen. „Du und Zoro... darf ich dich da was fragen?“ Zuerst schreckte Sanji ein wenig zurück, dann aber fiel ihm zu seinem eigenen Erstaunen auf, dass er reden wollte- und zwar über Zoro und sich. Vielleicht aus dem ganzeinfachen Grund, dass ihn bisher noch niemand groß gefragt hatte, die Meisten aus Angst, sie könnten Erinnerungen in ihm wach rufen, an die er gar nicht mehr denken wollte. Die ihn verletzten, ihn traurig machen würden. Aber Cryss... der Junge war vollkommen anders. Mit ihm konnte er einfach reden, da der Schwertkämpfer, so kam es Sanji zumindest vor, viel zu kindlich naiv war, um sich darüber Gedanken zu machen, ob er den Blonden vielleicht verletzte. Und gerade deshalb wollte er mit ihm reden. „Natürlich. Frag.“ Aus den Augenwinkeln beobachtete er den etwas nervös wirkenden Koch. „Ich...“ „LAND IN SICHT!“ Erschrocken fuhr Sanji herum. „LAND!“ Kapitel 88: Zoro ---------------- Titel: Go away... Kapitel: 88. Zoro Pairing: Äh... Sanji x Zoro???? Disclaimer: Nope- ich bekomm immer noch kein Geld. Schließlich ist nur die Idee von mir...^^ Kapitel 88 Noch immer starrte Sanji zum Fenster. Ganz nah, so nah, dass er sich schon wunderte, wieso es nicht vorher bemerkt worden war, erkannte er eine Insel. Ihre Insel, ihr Ziel. „Fairy Cube.“, stellte er erschrocken fest. „Wir sind schneller hier, als ich dachte.“ Die Würfelartige Landschaft zog an ihnen vorüber, doch der Blonde riss seinen Blick von ich und widmete sich wieder Cryss. „Du wolltest etwas fragen.“ „Ja, ich... naja, ich hab mich gefragt, wieso Zoro und du...“ „SANJI!“ Die Tür sprang auf und Nami stolperte herein. „Schnell, das musst du dir ansehen!“ Und schon war sie wieder aus dem Zimmer gestürmt. Sanji sah einen kurzen Augenblick zu dem Jungen und, als dieser mit einem Nicken zur Tür deutete und grinste, lief ihr dann nach. „Warte!“ Wieder seufzend lehnte sich Cryss zurück. Wieso ausgerechnet dann, wenn er so etws Elementares fragen wollte, kamen sie an dieser dummen Insel an? Aber es half nichts, er würde warten müssen. Und vielleicht würde sich die Antwort von ganz alleine ergeben. An Deck angekommen, starrte der Blondschopf mit offenem Mund auf die Insel. Die restlichen Crewmitglieder taten es ihm gleich, während sie das ihnen sich bietende Bild bestaunten. „Aber... wer...?“, setzte die Navigatorin an, doch Robin schüttelte den Kopf. „Nichts sagen.“, flüsterte sie. „Überlass es dem Käpt’n.“ Ruffy, der verspätet bemerkte, dass er damit gemeint war, räusperte sich und trat schnell vor. „Ich bin Monkey D Ruffy, der zukünftige Piratenkönig, und das ist meine Crew.“ Abwartend sahend sie die seltsamen Gestalten an. Jeder einzelne sah für sich furchterregend aus, was dazu führte, dass sich sowohl Lysop als auch Chopper hinter den anderen versteckten. „Was wollt ihr?“, erhob sich plötzlich eine Stimme hinter den Kriegern. Gespannt warteten die Strohhütler darauf, den Sprechenden zu sehen, als die Krieger auseinander traten und den Blick auf einen jungen Mann frei gaben. Sein langes, schwarzes Haar wurde durch mehrere Bänder zusammen gehalten, nur einzelne Strähnen fielen ihm sacht in sein fein geschnittenes Gesicht. Die grasgrünen Augen, die sie musterten, funkelten wie Jade, seine feine Nase verlieh seinem Ausdruck schon etwas majestätisches, seine langen, schlanken, aber dennoch muskulösen Glieder verliehen ihm ein athletisches, leicht raubtierhaftes Aussehen. Nami und Robin waren sofort hin und weg. „Mein Gott.“, flüsterte die Rothaarige. „Er sieht ja unglaublich gut aus!“ Diese Meinung teilte die Archäologin voll und ganz. Aber auch Sanji konnte sich dem Charma des Fremden kaum erwehren- er strahlte etwas eigenartiges, völlig neu kombiniertes aus. Eine Mischung aus Macht, Lidenschaft, Wildheit, dabei aber eine solche Ruhe und Gelassenheit, dass der Blonde sofort der Gedanke an Schizophrenie kam. Schnell schüttelte er den Kopf. „Wir sind auf der Suche nach einem Schwert und einem Stein.“, ergriff Ruffy wieder das Wort und durchbrach so für einen Augenblick den Zauber. „Eins der Heiligen Schwerter? Wieso wollt ihr es an euch nehmen?“ Der Käpt’n trat zurück und wies den Koch mit einer Kopfbewegung an, er solle das Wort an sich nehmen. Unsicher sah Sanji zu den Fremden. „Wir, die Kämpfer der Sieben Samurai, wollen alle Heiligen Schwerter in unseren Besitz bringen, um so endlich für die Sicherheit zu sorgen, die auf der Grandline herrschen sollte.“ „Die Sieben Samurai?“ Skeptisch musterte der Fremde den Blonden. „Du siehst nicht aus wi ein Schwertkämpfer.“ „Bin ich auch nicht.“ „Aber du willst einer der Sieben Samurai sein?“ „Ich bin ihr Master.“ Das plötzliche Auflachen ließ der Strohhutbande das Blut in den Adern gefrieren. „Natürlich!“, lachte der Schwarzhaarige. „Du und ihr Master! Welche Lüge kommt als nächstes?“ „Das ist keine Lüge.“ Abrupt verstummte der andere. Sanji wandte sich um und erkannte Cryss, der hinter ihn trat. Seine Hand ruhte auf seinem Schwert. „Ich gehöre zur Untergruppe der Samurai. Und Sanji ist mein Master.“ Unsicherheit spiegelte sich in den jadegrünen Augen wieder. Was sagte der Kleine da? Aber wenn der Blondschopf der Master war, was war dann... „Und Lorenor Zoro?“ Sanji erstarrte. Woher wusste er... „Antwortet mir!“ Gerade, als Sanji den Mund öffnen wollte, spürte er die Hand seinen Käpt’ns auf seiner Schulter. Dieser schüttelte den Kopf und schob ihn ein wenig zurück zu Cryss. „Zoro gehörte zu meiner Crew. Es ist ihm nicht länger möglich gewesen, die Sieben Samurai anzuführen.“, erklärte er knapp, hob die Hand, als der andere etwas erwiedern wollte, und fuhr mit leicht erhobener Stimme fort. „Wir würden gerne an Land kommen. Dann können wir auch weiter reden.“ Robin bezweifelte, dass sie auf die Insel gelassen werden würden, und bereitete sich darauf vor, den Fremden mit mehreren Armen festzuhalten, als dieser einen Schritt zurück machte und sich halb umdrehte. „Gut. Kommt.“ Dann verschwand er in der Menge. Die Strohhutbandemitglieder sahen verwundert zu ihrem Käpt’n, ehe Nami den Befehl zum Ankern gab. Nach und nach stiegen sie in das Beiboot und schipperten rüber nach Fairy Cube. Immer noch staunend betrachteten sie dabei die ungewöhnlcihen Formen, die diese Insel aufwies- überall Quader, egal ob Steine, Pflanzen, Berge. Alles war quadratisch. Ein Würfel neben dem anderen, zum Teil schräg verschoben, in den ntürlichen Farben, die der Gegenstand so auch hatte. „Seht euch das mal an!“, reif Lysop plötzlich und deutete in den Himmel. In diesem Augenblick flog ein kleiner, vollends quadratischer Vogel mit quadratischen Flügeln über sie hinweg. „Also woher das Cube kommt, ist mir klar.“, meinte Nami und sah wieder an den Strand. „Aber wieso Fairy? Gibt’ s hier Elfen?“ Robin wies mit einem Kopfnicken in Richtung Strand, wo der fremde Schwarzhaarige bereits auf sie wartete. „Wenn er kein Elb ist, weiß ich auch nicht.“ „Stimmt.“, seufzte die Navigatorin auf. „Der ist ja sooo süß!“ Normalerweise hätte ein heftiger Sturm der Eifersucht Sanjis Gemüt getrübt- doch er war selbst völlig fasziniert von der Gestalt. Sehr zum Leidwesen des jungen Schwertkämpfers. Dieser stupste Sanji mit dem Ellbogen zwischen sie Rippen und sah ihn schmollend an. „Gefällt der dir etwa besser?“, wollte er trotzig von ihm wissen. Sanji lachte auf. Provokant grinsend antwortete er: „Klar. Langes, schwarzes Haar, funkelnde Augen, sinnlicher Mund, schlank und sportlich- der ist genau mein Typ.“ Tief verletzt wandte sich Cryss ab. Der Blondschopf legte die Arme von hintem um ihn und zog ihn an seine Brust. „Der ist genau der Typ, mit dem ich- kämpfen wollen würde.“ Langsam legte der Junge den Kopf zurück, bis er in die blauen Augen seines Hintermanns sehen konnte. „Wirklich nur zum Kämpfen?“ „Klar. Der ist nicht annähernd so süß wie du.“, flüsterte Sanji so leise, dass nur Cryss ihn hören konnte. Glücklich grinsend fuhr der Schwertkämpfer mit eine Hand durch die blonde Mähne. „Dann ist gut!“ Das kleine Boot fuhr auf Sand auf. Schnell sprangen Sanji und Chopper heraus und zogen es die letzten Meter an Land, sodass auch die anderen, trockenen Fußes, am Strand ankamen. „Folgt mir, bitte.“, sagte der Fremde und nickte Ruffy leicht zu. Der Käpt’n nickte zurück, ehe er neben den Schwarzhaarigen trat und mit ihm in den, quadratischen, Wald ging. Die restlichen Strohhütler folgten. „Was reden die denn da?“, fragte Nami ihn und stupste ihn an. „Weiß nicht.“; gab Sanji zurück und grinste. „Vielleicht verhandeln sie; wieviel wir für das Schwert zahlen müssen!“ Sofort schnappte sie nach Luft. „Das sind meine Berry! Nix da!“ Robin lachte. „Klar doch.“ Während sie weiter gingen, sah sich Cryss verunsichert um. Der Blondschopf, der das bemerkte, zog ihn zu sich und flüsterte, den Blick immer noch nach vorne gerichtet. „Was hast du?“ „Hier stimmt was nicht.“ „Wenn du die Kämpfer meinst- ignorier sie einfach.“ Kurz zuckte der Junge zusammen, sah zu Sanji auf, der immer noch den Blick gehoben hielt, lief aber weiter. „Du hat sie bemerkt.“ „Sie folgen uns schon seit dem Strand.“ „Aber...“ „Keine Sorge, Cryss. Robin hat sie auch schon bemerkt. Und Ruffy sowieso.“ Wirklich beruhigend fand er das nicht, doch er erwiederte nichts mehr. Wenn sich der Blonde in Sicherheit wiegte, sollte es ihm Recht sein. Solange sie nicht ngegriffen wurden, war ihm alles Recht. Plötzlich brach vor ihnen die dichte Blätterwand auf und sie kamen auf einen schmalen Grünstreifen, der sich um eine gewaltige, wieder quadratische Vertiefung spannte. „Was ist denn...“, fing Chopper ungläubig an, wurde aber von dem Fremden unterbochen. „Das ist Fairyless. Meine Heimat.“ „Fairyless?“, fragte Nami und sah in den Graben herunter. „Ja.“ „Aber wieso das denn? Ich meine, du...“ Unsicher sah sie ihn an. War er nun ein Elb oder nicht? Wenn sie wenigstens seine Ohren sehen könnte... Sanji trat vor und sah ebenfalls auf die Heimatstadt des Fremden. „Elfen und Elben. So weit das Auge blickt.“ „Meine Familie.“ „Wieso also Fairyless?“ „Nun... Früher lebten wir als Waldgeister in den umliegenden Bäumen, bis... nun, um es kurz zu machen: wir wurden von Piraten versklavt, die sich hier ein neues Leben einrichten wollten, und in diese Vertiefung gebracht. Einer der Kerle hatte Teufelskräfte, mit denen er uns in Schach hielt. Bis...“ Sein verträumtes Lächeln ließ schon erahnen, was geschehen war. „Menschen sind so leicht zu verwirren, zu verführen. Ein Lächeln, und sie schnelzen dahin...“ Dabei wandte er sich um und sah zur Crew. Und wie er beschrieben hatte, schmolzen mindestens zwei der Strohhutbande, nämlich die Mädeks, einfach so dahin. Lächelnd sah er Ruffy an. „Es war nur ein kurzer Augenblick der Unvorsicht, doch es reichte aus.“, fuhr er fort. Sein Blick wurde hart. „Wir entledigten uns der Fremden und nahmen die Stadt ein. Damals hieß sie bereits Fairyless, und wir ließen es so.“ Es schauderte die beiden jungen Frauen, wie der Schwarzhaarige in seine Heimatstadt herunter starrte. Der Blick gab eine Mischung aus Trauer, Entschlossenheit und unendlicher Zufriedenheit wieder, der sämtliche Crewmitglieder an einen bestimmten Piraten erinnerte. „Sanji...“, flüsterte Cryss und trat an den Blonden heran. „Wie bitte?“, fragte der Fremde und drehte sich um. Sanji sah ihm direkt in die Augen. Sah das grüne Licht, das ihm entgegen funkelte. „Nichts.“, erklärte der Blondschopf. „Wollen wir weiter?“ „Ja...“ Stück für Stück kamen sie der Stadt näher. Der Blonde sah weiterhin gerade aus, nicht auf die Blicke achtend, die ihm die ganze Zeit über zuteil wurden, und den Jungen ignorierend, der hin und wieder wie zufällig gegen seinen Arm stieß. Dieser wollte ihm einfach nur signalisieren, dass er für ihn da war- doch Sanji brauchte diese Botschaft nicht. Er wusste auch so, dass es so war. „Bitte. Kommt herein.“, bot der Fremde die offene Tür eines der größeren Gebäude an. Lächelnd betraten die beiden Mädels das Haus, ihnen folgten die anderen auf dem Fuße. Drinnen war alles wundervoll ausgeschmückt, mit vielen bunten, gut riechenden Blumen und Gewächsen, die Femster schienen aus Regenbogenglas zu bestehen, die Wände waren mit floralen Mustern dekoriert. Alles in allem ein kleines Paradies im Elfenland. „Das ist wundervoll...“, sagte Nami ehrfürchtig. „Wie in einem Traum.“, fügte die Archäologin gehaucht hinzu. „Danke.“, reagierte der Fremde mit einer leichten Verbeugung, die Sanji selbst nicht hätte besser machen können. „Aber bitte, hier entlang.“ Damit führte er sie in einen kleinen Saal, der gerademal für knapp zehn Personen Sitzgelegenheiten bot. „Setzt euch doch.“ Er wartete, bis alle saßen, dann nahm auch er Platz, am Kopfende des schlanken Tisches. Die Finger verschränkend,sah er Ruffy und die anderen abwartend an. „Nun?“, fragte er schließlich. „Könnt ihr mir sagen, was mit Zoro los ist, dass er seinen Masterplatz aufgibt?“ „Woher weißt du davon?“, mischte sich Sanji ein. „Nun, die Sieben Samurai sind bekannt. Aber... ich kenne Zoro persönlich.“ Verblüfft hoben die Anwesenden die Augenbrauen. „Was?“ „Ja. Zoro kam vor circa einem Jahr hier her. Er hatte von den Heiligen Schwertern gehört und kam zu mir, um alles darüber zu erfahren. Und es im Endeffekt mitzunehmen- auch wenn er es dann nicht sofort einpackte.“ „Das heißt...“, überlegte Sanji. „....dass er wusste, wo er hin muss. Und dass er dieses Schwert eigentlich hatte holen wollen.“, beendete Cyss seinen Satz. „Ja.“, stimmte der Fremde hinzu. „Was mich wiederum zur Frage bringt, wieso es immer noch hier ist.“ „Ganz einfach.“, sagte Sanji und sah in die grünen Augen, während er Ruffys Frage beantwortete. „Er wusste zwar, wo es ist, aber er hatte nicht die Zeit, es zu erkämpfen.“ „Wieder richtig.“; bestätigte der schwarzhaarige Elb zum zweiten Mal. „Und das bedeutet, dass...“ „...einer von uns es erkämpfen muss.“, schloss Sanji den Satz des Käpt’ns. „Ja.“ „Aber es waren nicht wir, die dieses Gesetz aufgestellt haben.“, wandte der Elb ein. „Was soll das heißen?“ Lächelnd deutete der Fremde hinter sie. Als sich einer nach dem anderen umdrehte, erkannten sie das silbrig glänzende Schwert, das in einer gläsernden Vitrine dort aufbewahrt wurde. „Das Schwert kann nur von demjenigen geführt werden, der der Stärkste ist. Sollte der Zufall es also wollen und keiner von euch mich in einem fairen Kampf besiegen, bleibt das Schwert weiterhin bei mir. Sollte es jedoch der Fall sein, dass einer von euch ein besserer Kämpfer ist, wird das Heilige Schwert seinen Besitzer wechseln.“ Lange starrte Sanji ihn an, ehe er sich erhob. „Nun gut, wir haben ja nicht ewig Zeit. Außerdem sind wir ja nicht nur wegen dem Schwert hier. Wegen ihm bin ich ja da. Ruffy, ich erledige das, okay?“ Unsicher sah der Käpt’n ihn an. Nicht, dass er an den Fähigkeiten des Kochs gezweifelt hätte, aber... konnte er mit einem Schwert umgehen? „Ihr sucht den Stein- wenn du nichts dagegen hast.“, fügte er an und sah den Elben an. „Nein, sucht ihn ruhig. Dann ist er endlich weg von hier.“ Auch er hatt sich erhoben. „Aber meinst du nicht, es wäre noch ein klein wenig Zeit, ehe wir gegeneinander antreten?“ Saanji sah ihn an, überlegte und nickte. „Wieso nicht.“ „Schön. Dann seid meine Gäste.“ Wie auf einen unsichtbaren Befehl hin gehorchend, kamen plötzlich eine Reihe von Feen und Elben in den Raum. Sie trugen bunte Kleider, ihre Haare wehten entweder offen über ihren Rücken oder waren mit Bändern und Blumen zusammengesteckt. Jeder von ihnen trug etwas in den Händen, teils Getränke, teils Speisen, teils Kleidung. „Vielleicht würde es euch gefallen, einmal wie eine Fee gekleidet zu sein?“, erklärte der Schwarzhaarige, als er die staunenden Blicke der Mädels bemerkte, wie sie die Kleidungsstücke bewunderten. Sofort schlich sich der Rotschimmer zurück auf ihre Gesichter, ehe sie im Einklang nickten. „Gut. Aylin, zeig unseren weiblichen Gästen doch bitte, wo sie sich umziehen können.“, wies er eine junge Fee mit langem, blonden Haar an. Sie nickte, hob eine Hand und bedeutete so Nami und Robin, ihr zu folgen. Das ließen sie sich auch nicht zweimal sagen. „Und ihr anderen- esst, trinkt. Es sind die besten Speisen, die Fairy Cube zu bieten hat.“ Ruffy war nicht mehr zu halten, und auch Chopper und Lysop, die bereits seit ein paar Tagen hatten zurück treten müssen, da der Käpt’n wieder einmal fast die gesamte Vorratskammer alleine verspeist hatte, machten sich über das Angebot her. Nur Cryss und Sanji standen noch. Ihre Blicke hafteten an der gläsernden Vitrine. „Geht ruhig hin und seht es euch an.“, meinte der Elb und lächelte. „Es steht euch völlig frei.“ Der Blonde nickte und ging in Begleitung des Jungen zu dem Heiligen Schwert. „Das ist es also.“, flüsterte der Blauhaarige. „Ja.“ „Und du willst sicher kämpfen?“ „Wie sollen wir sonst an das Schwert kommen? Ja, ich werde es gewinnen.“ „Naja, aber...“ „Nichts aber. Keine Sorge, Cryss. Ich weiß, was ich mache.“ „Aber ich dachte, dass vielleicht ich... kämpfen... könnte...“ Verblüfft sah er den jungen Schwertkämpfer an. „Du?“ „Ja. Schließlich bin ich ein Schwertkämpfer!“ Dass daran kein Zweifel bestand, wusste Sanji zur Genüge. Seufzend legte er eine Hand auf dessen Schultern und führte ihn zurück zum Tisch. „Mal sehn.“ Kaum dot angekommen, wurde sich Sanji des Lächelns bewusst, das die ganze Zeit auf ich haftete. Er drehte sich zu dem Schwarzhaarigen um. Dabei fiel ihm auf, dass er dessen Namen gar nicht kannte. „Ich möchte ja nicht unhöflih klingen, aber du hast dich noch gar nicht vorgstellt.“ Der Elb, dem es anscheinend gar nicht aufgefallen war, sah ihn überrascht an. „Stimmt! Verzeih, wie dumm von mir. Ich bin der Prinz dieses Landes.“ Er stand auf, nagelte den Blonden schier mit seinen grünen Augen fest. „Mein Name ist Dyjon Zoro.“ Kapitel 89: Kleine Seele ------------------------ Titel: Go away... Kapitel: 89. Kleine Seele Pairing: XD Disclaimer: --- Kapitel 89 Sanji sank einfach haltlos zurück. Seine Beine knickten unter ihm weg, doch er bemerkte es nicht. stumm sah er einfach nur den schwarzhaarigen Elb an- sah Zoro an. Seine Gedanken kreisten nur um diesen Namen, sonst war sein Kopf wie leergefegt. „Sanji!“ Er hörte nicht, wie der Junge ihn rief. Hörte nicht, wie die anderen erschrocken aufsprangen. Spürte nicht die Hand, die an seiner Schulter rüttelte. Einzig die jade- grünen Augen vor ihm, das pechschwarze Haar, das fein geschnittene Gesicht. Er sah nur Zoro vor sich. Plötzlich beugte sich der Elb vor, kniete vor dem Blonden nieder und ergriff eine seiner Hände. „Ich bin nicht der Zoro, an den du denkst.“, sagte er mit ruhiger Stimme, während er ihm weiterhin in die Augen sah. „Meine Freunde nennen mich nur Dyjon.“ Dann stand er wieder auf. Cryss, der ihn nur misstrauisch, ja fast schon eifersüchtig anstarrte, legte einen Arm um die Schulter des Blonden und sah weiterhin mit funkelnden Augen zu dem Elben. „Komm, Sanji.“, flüsterte er schließlich und half ihm auf. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Plötzlich riss er energisch seinen Arm weg und ging schnellen Schrittes aus dem Raum. Mit traurigem Blick sah der junge Schwertkämpfer ihm nach, ehe er sich seufzend wieder zu den anderen drehte. „Es tut mir Leid, sollte ich euch Unannhemlichkeiten bereitet haben.“ „Wie man’s nimmt.“, war der einzige Kommentar des Käpt’ns. „Weißt du, es gibt da noch etwas, was wir dir bisher verschwiegen haben.“, mischte sich nun auch Lysop ein. „Und das wäre?“ Cryss trat vor, sah dem anderen fest in die Augen. „Zoro ist tot.“ Sekundenlang breitete sich eine Stille zwischen ihnen allen aus, die sie schier zu erdrücken schien. Dann drehte sich der Schwarzhaarige um und trat an das Fenster heran, sah über sein Königreich hinaus. „Deshalb kam er nicht wieder.“ Stumm nickten die Strohhütler. „Und kämpfte nicht mehr gegen mich.“ „Ja.“ Langsam ließ Dyjon den Kopf sinken. „Er war ein guter Kämpfer. Der Beste überhaupt.“ Er wandte sich wieder zu ihnen um. „Wie ist er gestorben? Wer hat ihn besiegen können?“ Ruffy stellte seinen Teller entgültig zurück auf den Tisch. Langsam trat er vor, traurig lächelnd. „Sein Herz.“ „Sein Herz?“, wiederholte der Elb verständnislos. „Ja. Er war verliebt- und das war im Endeffekt auch sein Todesurteil.“ Niemand musste sagen, wer derjenige war, in den er verliebt gewesen war. Dyjon wusste auch so, wer dem Schwertkämpfer das Herz gestohlen hatte. „Und nun ist er sein Nachfolger.“, vermutete er. „Ja. Sanji ist unser neuer Master.“ „Er wird gegen mich kämpfen?“ „Nein.“ Zu ihrer aller Überraschung trat Cryss vor und stellte sich vor den Elben. Die anderthalb Kopf, die dieser ihn überragte, fielen jetzt noch stärker auf als zuvor. „Ich werde kämpfen.“ „Du? Ich glaube kaum, dass du eine reele Chance gegen mich hast- ohne dir zu nahe treten zu wollen. Wie alt bist du?“ „Siebzehn.“ „Und dann forderst du mich heraus?“ „Ja.“ Über den Mut des Jungen staunend, lächelte er ihn an. „Und was versprichst du dir davon?“ „Den Sieg. Und das Schwert.“ „Ganz schön selbstsicher.“ „Nein.“, wiedersprach Cryss. „Nur gut trainiert, das ist alles.“ „Wenn du meinst. Ich kämpfe gegen jeden, der mich herausfordert. Auch wenn dieser Jemand nicht die geringste Chance hat.“ „Das werden wir noch sehen.“ Dyjon wusste nicht, wieso genau, doch der Kleine erinnerte ihn stark an Zoro. Seine Art, einen Kampf anzugehen. Sein Selbstbewusstsein. Und seine Frechheit. Gerade dewsegen ging er vermutlich auf die Herausforderung ein. „Doch bevor ich gegen dich kämpfe, solltest du vielleicht nach dem blonden jungen Mann sehen, der diesen Raum so schnell verlassen hat.“ Cryss nickte, wandte sich ab und verschwand nach draußen. Das riesige Portal ließ sich mühelos schließen, es war nicht einmal ein Knarren zu hören. Wirklich eine gute Arbeit. Draußen in einem kleinen Parkstück fand er schließlich, wen er suchte. „He.“, sagte er und setzte sich neben ihn ins wild wachsende Gras, Alles naturbelassen. Eigentlich viel hübscher als die gestutzten Wiesen. „He.“ Seine Hände spielten mit sich selbst, er konnte sie gar nicht ruhig halten, als Cryss plötzlich seine eigenen darüber legte. „Ganz ruhig. Alles okay.“ „Klar doch.“, sagte Sanji, doch sein Körper verriet etwas ganz anderes. Er war aufgewühlt wie das Meer im heftigsten Sturm, seine Gedanken wirbelten durch seinen Kopf, als wären sie von einem Hurrikan erfasst worden, seine Hände zitterten wie im tiefsten Winter. Den Kopf schüttelnd, rückte der Junge näher zu ihm und legte einen Arm um den Blonden. „Keine Sorge, es ist alles gut. Dyjon und ich haben es geklärt.“ Plötzlich hob der Koch den Kopf. „Geklärt? Was geklärt? Du hast doch nicht etwa...“ Der Blick des Schwertkämpfers sagte mehr als tausend Worte. „Cryss! Das kannst du nicht machen!“ „Du bist kein Schwertkämpfer, Sanji! Du könntest gegen ihn verlieren! Ich aber wurde jahrelang darauf trainiert- denk doch mal daran, was Zoro sagte. Ich würde es mal weit bringen, hat er gesagt!“ Die Erwähnung des Namen des Mannes, den er so liebte, versetzte ihm zum wiederholten Male einen Stich. Wieso war er im Moment nur so anfällig? Weil er sich Sorgen um den Jungen machte? Weil er nicht noch einmal das Gleiche erleben wollte? „Zerbrich dir nicht den Kopf, Master. Ich regel das schon. Aber...“ Er biss sich auf die Lippen, ehe er näher zu Sanji rückte und seinen Kopf auf dessen Schulter legte. „Kannst du dabei sein? Ich... ich glaube, dann würde ich mich besser fühlen.“ Matt nickte Sanji, legte eine Hand von vorne unten auf Cryss’ Wange und streichelte ihn. „Ja. Natürlich bleibe ich.“ Zusammen saßen sie noch eine ganze Weile auf der Wiese, dachten über das nach, was sie bisher miteinander erlebt hatten, und über das, was noch kommen würde. Sie hatten lange Zeit miteinander verbracht, viele Stunden und Minuten, Tage und Nächte. Wenn es gut lief, würde das auch weiterhin so bleiben. Doch... Sanji hatte Angst. Nicht um sich oder seine Zukunft, nein. Sie würde kommen und gehen und irgendwann würde er dann auch sterben. Aber er machte sich Sorgen um Cryss. Er war wirklich fast noch ein Kind, ein Kind, das vor langer Zeit in die kalte Welt gestoßen worden war. Ohne Liebe, ohne Zuneigung. Diese kleine Seele, völlig wund, zerschlagen und dann zu Stein erstarrt- diese Seele wollte er retten. Sie pflegen, schützen, heilen. Wenn Cryss es zulassen würde, dann würde er versuchen, aus dem verletzten, erstarrten Kind einen glücklichen, lebensfreudigen jungen Mann zu machen. Und wenn er dafür alles Leid in sich aufnehmen musste, er würde es versuchen. „Du?“ Aufmerksam musterte der Junge einen kleinen Elb, der mit seiner Mutter durch die Straßen der Stadt lief. „Was denn?“, gab der Blonde zurück. „Glaubst du, wir können wieder rein gehen? Oder brauchst du noch Zeit?“ „Nein.“, sagte er lächelnd. „Wir können wieder hoch gehen.“ „Na dann.“ Sie standen auf, klopften sich den Staub von den Hosen und gingen nebeneinander in Richtung des Gebäudes, aus dem sie beide gekommen waren. Im Raum waren immer noch die Stimmen der Crewmitglieder zu vernehmen, nur von Dyjon hörten sie nichts. Mit gerunzelter Stirn schob Sanji die Tür auf. Tatsächlich, es waren ausschließlich die Strohhütler, die ihm entgegen sahen. „He.“, meinte er nur und ließ Cryss herein. „Wieder besser?“, fragte der Käpt’n. „Yup.“ Die anderen nickten, zum Teil erleichtert, dass es so schnell vorbei war. Robin und Nami waren auch bereits wieder da, sie trugen kurze, mit blumigen Mustern verzierte Kleider, anmutige offene Schuhe und Bänder in ihren Haaren. Der Blonde musste lächeln- ja, sie sahen wirklich aus wie zwei Elfen, die dem Feenreich entsprungen waren. „Kommt mal rüber, ihr beiden.“, forderte Ruffy die beiden Neuankömmlinge auf und deutete vor sich auf den Tisch. „Wir müssen da noch etwas bereden. Wegen dem Stein.“ Langsam näherten sie sich ihm und erkannten die Karte, die er vor sich ausgebreitet hatte. „Cryss und ich werden euch nicht begleiten.“, stellte der smarteKoch gleich klar. „Ich weiß. Aber trotzdem; je nachdem, wie lange ihr brauchen werdet, wisst ihr dann, wo ihr uns finden könnt.“ Die Erklärung klang logisch, so setzten sie sich neben die beiden Mädels und hörten dem Strohhut zu. „Wir wissen jetzt, dass die Steine nie dort sind, wo sie sein sollen. Und Dank Gol D. Rogers Aufzeichnung wissen wir auch, dass hier das Krokodil zu finden ist.“ „Also weit weg vom Wasser.“ „Vermutlich sogar in luftiger Höhe, schließlich ist es dem Krokodil auch gegeben, an Land zu leben.“, vermutete Robin. „Also irgendwelche Gebrirge, Bäume, Hochebenen.“, zählte Lysop auf. „Gut.“, nahm Ruffy wieder das Wort an sich. „Wir teilen uns also wieder. Ich gehe mit den beiden Mädels. Lysop und Chopper, ihr sucht die Gebirge ab. Sanji, solltet ihr fertig sen, könnt ihr auf die Hochebene, von der wir gerade gekommen sind. Und wir drei nehmen uns die Baumkronen vor.“ „Okay.“ „Gut.“ „Bis später dann.“ Ruffy und die anderen verließen den Raum, während Cryss und Sanji zurückblieben. Sie würden warten, bis Dyjon kam, und dann gegen ihn antreten- zumindest Cryss. Schließlich sollte es ein fairer Kampf sein. Lange sollten sie auch nicht warten. Bereits kurz nachdem die anderen gegangen waren und der Blonde sich mit entrücktem Blick ans Fenster gestellt hatte, den Jungen am Tisch stehen lassend, öffnete sich eine kleine Tür links neben der Glasvitrine und eine junge Elfe kam herein. Sie nickten ihnen kurz zu und bat sie dann, ihr zu folgen. Mit einem misstrauischen letzten Blick aus dem Fenster wandte sich der Blondschopf ab und folgte ihr und Cryss in den benachbarten Raum. Wie schon im Saal daneben gab es auch hier eine wunderbar verzierte Wand, hohe Decken und mit Regenbogenglas ausstaffierte Fenster, doch stattdes Tisches versank die Mitte des Raumes in einem gut zehn auf zehn Meter großen Quadrat, fünf Meter unterhalb des eigentlichen Bodens. „Bei unseren Kämpfen soll so wenig wie möglich zerstört werden. Eine Versenkung dienst diesem Zweck ideal.“ Aus einer weiteren Tür, die sich auf der anderen Seite des Raums befand, trat der schwarzhaarige Elb. Er trug ein Schwert mit sich, zweifelsohne ein Kunstwerk ohnegleichen. Er kam auf sie zu, streckte Cryss die Hand entgegen und lächelte ihn an. „Nun, mein junger Freund, hast du es dir anders überlegt?“ „Nein.“ „Schön, schön.“, freute sich Dyjon. „Dann lass uns anfangen.“ Eleganten Schrittes begab sich der Elb hinunter in die Versenkung, ging in die Mitte des Raumes und drehte sich wieder um. Cryss hatte sich keinen Zentimeter bewegt. „Soll doch besser ich?“, wollte Sanji wissen, dem das Zögern des anderen als ungutes Zeichen erschien. Cryss lächelte ihn an. „Keine Sorge, Sanji. Den pack ich mit links. Du wirst schon sehen, ich bin der beste Kämpfer, den du hast mitnehmen können- naja, bis vielleicht auf Durain.“ Einen Moment hielter inne, dann verhärtete sich sein Blick so abrupt, dass es schien, als würde das Blau seiner Augen gefrieren. „Ich hol mir das Schwert, Master.“ Damit folgte er seinem Gegner auf den Kampfplatz. Etwas verwundert sah der Blonde ihm noch nach, dan senkte er den Kopf und flüsterte leise: „Ja. Du schaffst das.“ „Entschuldigung, wenn du hierbleiben möchtest, dann setz dich doch bitte dort vorne hin.“, bat eine leise Stimme ihn von der Seite. Es war die Fee, die nun auf eine kleine Tribüne deutete, die sich neben der Arena erhob. Dankbar lächelte Sanji sie an. „Danke.“ Außer ihm war kein anderer gekommen, um zu sehen, wie der Prinz gegen den Herausforderer antrat. Entweder, weil sie vermuteten, dass Dyjon gewinnen würde, oder weil sie gar nicht wussten, dass heute ein Kampf ausgetragen wurde. Als Cryss sein Schwert zog und es spielerisch im Sonnenlicht blitzen ließ, das durch die hohen Fenster herein fiel, war sich der Blondschopf sehr sicher, dass es sich um Letzteres handelte. „Auf einen fairen Kampf.“, sagte Dyjon. „Auf dass der Bessee gewinnt.“, erwiederte der junge Schwertkämpfer. Es war, als wäre ein usichtbares, geräuschloses Startsignal gefallen, so schnell preschten die beiden Kontrahenten aufeinander los. Erschrocken fuhr Sanji auf, da er die Geschwindigkeit des Elben maßlos unterschätzt hatte. Seine Knöchel traten weiß hervor, während er die Brüstung der Tribüne umklammerte, doch er erkannte nichts. Was er nämlich nicht bemerkt hatte, war die Tatsache, dass der Boden der kleinen Kampfarena vollkommen sandig war- und durch ihr schnelles Lospreschen war der Sand aufgewirbelt worden. „C- Cryss?“, fragte er mit brüchiger Stimme. Hatte der Junge seinen Gegner richtig eingeschätzt? Oder lag er bereits am Boden, blutend, vielleicht sogar leblos? Wieso verdammt nochmal hatte er den Jungen kämpfen gelassen....?! Der Staub legte sich, die Sicht wurde frei. Vor ihm standen der Schwertkämpfer und der Schwarzhaarige, die Klingen ihrer Schwerter gekreuzt zwischen ihnen. Doch kiein Tropfen Blut. „Du bist verdammt schnell.“, meinte der Blauhaarige anerkennend. Der Elb zuckte ein wenig mit den Schultern. „Ich bin ein Elb, mir ist das eigen. Aber du bist auch nicht ohne.“ „Ich hatte den besten Lehrmeister der Welt.“, antwortete Cryss. „Zuerst meinen Bruder, dann Lorenor Zoro.“ „Das erklärt einiges.“ Dann brach Dyjon ab, wirbelote herum und schlug so fest gegen die Klinge des Jungen,dass dieser ein ganzes Stück zurück geschleudert wurde. Dennoch kam er wieder auf beiden Beinen zum Stehen, sah den anderen nur wütend an. „Keine Sorge, ich tu dir schon nichts.“ „Ich mach mir keine Sorgen um mich.“, erwiederte Cryss. „Sondern um dich.“ Dabei drehte er das Schwert wie einen Kreisel, immer schneller. Sanjis Augen weiteten sich. Wie Zoro..., schoss es ihm durch den Kopf. Das konnte doch gar nicht sein! Doch der Junge hatte es ja erwähnt. Zoro hatte ihn trainiert, hatte ihm seine Schwertkunst näher gebracht. Kein Wunder also, dass er kämpfte wie der Grünhaarige. „Jetzt zeig ich dir, wie stark ich wirklich bin.“, sagte Cryss leise, ehe er wie aus dem Nichts ein zweites Schwert hervor zog. Sanji stockte der Atem. Eine Zwei- Schwerter- Technik? Es musste wieder sein grünhaariger Freund gewesen sein, der diese Technik entworfen und dem Blauhaarigen beigebracht hatte. Wie stark mochte der Junge wohl wirklich sein? Der Elb schien sich daran nicht zu stören, im Gegenteil. Er schien immer noch zu glauben, er könne den Kleineren ohne Schwierigkeiten besiegen, und war deshalb nicht sonderlich beeindruckt. „Versuch es doch, Schwertkämpfer. Du hast keine Chance.“ „Das seh ich anders.“ Das Grinsen, das sich in diesem Moment auf die Züge des Jungen stahl, ließ Sanji Zoro sehen. Dann tobte ein Sturm los, den die Natur selbst nicht besser hätte formen können. Der Sand wirbelte auf, bildete kleine Tornados und verhinderte so die meiste Sicht, das Licht im Raum wurde dunkler, bis es plötzlich zu verschwinden schien, die Temperatur sank so schnell herab, dass sich kleine Eiszapfen an der Tribüne bildeten. „THUNDER- STORM!“, rief der junge Schwertkämpfer in den Sturm, das Letzte, was der Blonde noch von ihm hörte. Erst da brach die Gewalt richtig los. Kapitel 90: Das heilige Schwert ------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 90. Das heilige Schwert Pairing: ^^ Disclaimer: --- Kapitel 90 Der Wind riss ihn zurück, bis er gegen die Wand stieß. Mit zusammengebissenen Zähnen, zugekniffenen Augen starrte er in die Arena herunter, doch er erkannte nichts. In diesem Moment wurde es still um ihn herum. Der Sturm tobte weiterhin, doch er merkte es gar nicht. Weil er sich erinnerte. Er erinnerte sich an etwas, das lange Zeit aus seinem Gedächtnis verbannt gewesen war und von dem er nicht einmal mehr gewusst hatte, dass es das gab. Damals war es ein warmer, beinahe schon heißer Tag gewesen. Die Sonne neigte sich bereits dem Horizont zu, doch all das war unwichtig. Sie kämpften. Seit drei Tagen waren sie auf dieser gewaltigen Insel, hatten sich drch den undurchdringlichen Wald geschlagen und einen Haufen Angreifer niedergemacht, doch sie hatten die Rechnung ohne die Piraten gemacht. Don Ingelo. Ein Typ mit der Fähigkeit, alles einschmelzen zu können. Nicht nur Haut, Haar, Plastik. Auch Gummi- sehr zum Leitwesen von Ruffy- und Metall. Zoro wusste, wenn er nicht aufpasste, würden seine Schwerter der Vergangeheit angehören. Deshalb entschloss er sich auch, zu handeln. Er selbst versetzte dem Vizen der Bande gerade den Gnadenstoß, als Zoro sich zu ihm umdrehte. „Verzieh dich, Blondschopf. Schnell. Ich erledige das hier.“, sagte der Grünschopf, grinste und drehte sich zu Don Ingelo um. Doch er ging nicht. Statt dessen zog er sich nur ein kleines Stück zurück, gespannt abwartend, was geschehen würde. Don Ingelo lachte auf. „Du willst ihn schützen? Dass ich nicht lache!“ Ehe sich die beiden versahen, raste eine ungeheure Welle Energie auf ihn zu, die die Luft flirren ließ. Er wollte noch schnell wegspringen, als sich Zoro zwischen sie stellte und mit einer riesigen Druckwelle seine Schwerter- Styles die drohende Schmelzung verhinderte. Und dann passierte das, woran er jetzt wieder erinnert wurde. Es war wie... wie die schnelle Veränderung, das Verschwimmen von Nachmittag, Dämmerung und Nacht, bis der Himmel tief schwarz ist. Das helle, freundliche Grün seiner Augen verdunkelte sich, fast so, als würden sich Wolken darüber legen- Wolken, dachte Sanji. Genau so hatte es ausgesehen. Ein voller, runder, hell leuchtender Mond, vor den sich plötzlich die Wolken schoben. Gleichzeitig veränderte sich der gesamte Ausdruck des Schwertkämpfers. Seine Aura, sofern man die Energieströme, die um den Kämpfer zu fließen schienen, so nennen konnte, waren ruhig, fließend- und dunkler denn die schwärzeste Nacht. Sein Lächeln verschwand mehr und mehr, bis schließlich nicht einmal mehr der Hauch dessen übrig blieb. Er schaffte es nicht, das Zittern zu unterdrücken, das ihn befiel, und auch nicht die Gänsehaut, die sich über seinen gesamten Körper ausbreitete, als er Zoro beobachtete. „Du gehst zu weit, Ingelo.“, knurrte der Vize bedrohlich. „Das lass ich dir nicht länger durchgehen. Stirb.“ Dann begann der Schwertkämpfer zwei seiner Schwerter zu drehen, ein leichter Luftzug entstand, der dem Piraten mit den Teufelskräften aber nur ein müdes Lächeln abgewann. „Damit willst du mich abmurksen? Träumer. Elendiger Klugscheißer.“ Das Letzte, was Don Ingelo in seinem Leben vermutlich sah, war ein gewaltiger Sturmdrache, der mit rot glühenden Augen und weit aufgerissenem Maul auf ihn zuraste und ihn im nächsten Moment zerfleischte. Er selbst, Sanji, sah nur den gewaltigen Sturm, der um ihn herum tobte. Zoro erklärte es ihm später- als der Don völlig zerfetzt vor dem Vize zu Boden ging, traute er sich endlich, die Luft auszustoßen, die er bisher unbewusst angehalten hatte. Als der Vize sich dann umdrehte und ihn ansah, war der erste Gedanke, der ihm durch den Kopf ging... Dämon. Seine Haltung war wie immer, nur noch... präziser, gefährlicher, bedrohlicher. Egal, wer ihn in diesem Moment herausgefordert hätte, Zoro hätte ihn in kleinste Stücke gerissen. Er war wütend. „Das ist meine Seele.“, hatte der Schwertkämpfer gesagt. „Meine Gedanken und Gefühle. Es ist gefährlich, jedesmal aufs Neue- weil die Seele unbändig ist. Das hier...“ Er wies auf den toten Piraten. „Das war meine Wut.“ Und der Sturm, der hier vor ihm tobte, ausgelöst durch Cryss, spiegelte die gleiche Wut wider, die der Blondschopf damals schon gespürt hatte. Nur... irgendetwas stimmte nicht. Der Junge hatte es längst nicht so gut unter Kontrolle wie Zoro, der den Sturm im Schlaf beherrscht hatte. Weniger noch. Cryss hatte die komplette Kontrolle verloren. So schnell er konnte sprintete er vor, direkt an den Rand der Tribüne, sprang darauf und in den Sturm hinein. Dieser riss ihn wieder ein ganzes Stück weg, doch dieses Mal war der Blonde darauf vorbereitet. Mit aller Kraft stemmte er sich dagegen, erreichte den Mittelpunkt der Arena und erkannte zwei Gestalten inmitten des Sturms. „Cryss! Dyjon!“, rief er in den Wind, doch die beiden reagierten nicht. Dyjon lag auf dem Boden, der Junge hatte die Arme hochgerissen und versuchte sich zu schützen, doch fast vergebens. Was er hier heraufbeschworen hatte, nahm Ausmaße an, die zu bändigen er nicht mehr imstande war. Plötzlich spürte er eine vertraute Nähe, dann hörte er auch etwas durch den Sturm hindurch. „Lass es los, Cryss. Ich übernehme.“ Mit halb zusammen gekniffenen Augen sah er in die Richtung, aus der die Stimme kam, und erkannte einen Engel- zumindest schien das so. Doch es war ihm egal. Er konnte einfach nicht mehr, deshalb ließ er es einfach geschehen. Der Sturm verschwand. Einfach so. Doch das bekamen weder Cryss noch der Elb mit. Die beiden waren in dem angrenzenden Raum, der Junge völlig erschöpft, der Schwarzhaarige bewusstlos. Nach ein paar Minuten kam Sanji aus dem Raum mit der Arena, ebenfalls ausgelaugt und nervlich völlig am Ende. Dyjon öffnete langsam die Augen, als der Blonde die Tür leise schloss. „Was...“ Seine Augen weiteten sich ungläubig, während er den Blonden anstarrte. Als dieser den Blick des Elben bemerkte, verschwand der angeschlagene Ausdruck aus seinem Gesicht du machte einem Lächeln Platz, das die beiden anderen überraschte. „Entschuldige, dass du es so erfahren musstest.“, entschuldigte sich der Blondschopf gleich. Dyjon fasste sich erstaunlich schnell wieder. „Flügel.“ „Ja.“ „Was ist passiert?“ Sanji musste nicht lange überlegen. Er hatte drei Möglichkeiten. Entweder er sagte, was er gesehen hatte, oder er sagte, er habe nichts gesehen. Oder er behauptete, Cryss habe gewonnen. Er entschied sich für Ersteres. „Cryss hat eine Schwerttechnik benutzt, die er... noch ausreifen muss. Damit hat er es geschafft, dich bewusstlos zu schlagen. Und deine Arena.... leicht.... zu verwüsten.“ Das war noch milde ausgedrückt. „Ich hab euch dann da raus geholt, bevor Schlimmeres geschehen konnte.“ Immer noch etwas fassungslos sah der Elb zu, wie sich die Flügel in Federn auflösten- ein wunderschöner Anblick, wie er fand. Doch irrelevant für den Augenblick. Er hatte verloren. Nicht mehr und nicht weniger. „Dann gehört das Schwert wohl dir.“, sagte er lächelnd und setzte sich vollends auf. Verblüfft sah der Junge ihn an. „Ich... habe gewonnen?“ „Natürlich. Ein fairer Kampf- und du hast mich besiegt.“ Langsam stand der Schwarzhaarige auf, klopfte sich die Kleidung ab und ging aufrechten Schrittes zu der Glasvitrine. Das massive Schloss, das ihnen zuvor aufgefallen war, brauchte, zu ihrer Verwunderung, keinen Schlüssel- Dyjon trat heran, legte eine Hand gegen den Verschluss und schob den Deckel auf. Dass die Vitrine abgeschlossen war, davon hatten sich Cryss und Sanji bereits vergewissert. Jetzt aber ließ sich der Deckel öffnen, als wäre er nicht vorhanden. Mit einem Lächeln hob er das Schwert heraus, liebevoll, fast zärtlich, und strich über die geschliffene Klinge. Es funkelte im Schein der Regenbogenfenster wie tausend Kristalle, ein Hauch von Paradies, so wunderschön, dass es kaum in Worte zu fassen war. „Jetzt verstehe ich, warum es eins der ‚Heiligen Schwerter’ ist.“, sagte Sanji leise, ehrfürchtig. „Es verzaubert, ohne dass man sich dagegen wehren könnte. Selbst jemanden, der keinerlei Ahnung von der Schwertkunst hat, so wie ich.“ Immer noch lächelnd kam Dyjon auf sie beide zu, das Schwert auf den Handflächen liegen habend, ohne jedoch auch nur einen einzigen Fingerabdruck darauf zu hinterlassen. „Hier.“, reichte er es dem Blauhaarigen, der erst einen nervösen Seitenblick zu Sanji warf, fast so, als würde er um dessen Erlaubnis bitten. Der Blonde nickte. Glücklich nahm Cryss es entgegen. Seine Augen blitzten in dem Moment, in dem seine Hände Griff und Klinge des Schwertes berührten, auf, seine ganze Aura schien zu erstrahlen, als er langsam das Stück durch die Luft sausen ließ. Er schwang es leicht und ließ das Licht auf der blanken Schneide brechen. „Wahnsinn!“, rief er aus, immer schneller werdend. „Einzigartig!“ Er war so begeistert, dass ihm erst nach einiger Zeit die Gesten der anderen beiden auffiel. Sie lächelten still. Wie ein kleiner Junge, so kam er ihnen vor, der sein Weihnachtsgeschenk auspackte- und es genau das war, was er sich gewünscht hatte. Er stoppte abrupt mit einem roten Schimmer auf den Wangenn, der jedoch gleich wieder verschwand. Langsam kam er auf Sanji zu, kniete vor ihm nieder und senkte den Kopf, das Schwert seinem Master entgegen haltend. „Es gehört dir, Master. Du richtest über mich. Nimm es als Zeichen meiner Treue.“ Der Gesichtsausdruck des Blonden war unvergleichlich. Zuerst noch verblüfft, vielleicht sogar erschrocken, dann aber lächelte er wieder sanft und beugte sich zu dem Jungen herunter. Er legte eine Hand auf die Schulter des Schwertkämpfers, die andere legte er unter das Kinn des Jungen und hob es leicht an. Lange sahen sie sich in die Augen. „Ich brauche keinen Beweis für deine Treue. Wenn mir ein Kämpfer treu ist, dann du, Cryss.“ Sanft drückte er ihm einen Kuss auf die Stirn. „Behalte es. Kämpfe für mich. Kämpfe für Zoro.“ Ehe der Blonde sich versah, sprang der Blauhaarige vor, fiel ihm um den Hals, das Schwert nur noch in der Rechten, und riss ihn von den Füßen, als er gegen ihn prallte. „Hoppla!“, lachte Sanji, als er rückwärts zu Boden ging. „Was wird das denn?“ „Danke! Danke, Sanji!“ So glücklich hatte er den Jungspunt schon lange nicht mehr gesehen, aber... wofür bedankte er sich eigentlich? „Wofür?“ „Dass ich es behalten darf!“ „Aber du hast es doch ganz allein erkämpft!“ „Ohne dich hätte ich es nie geschafft.“, wiedersprach Cryss. „Doch. Hättest du sehr wohl.“ Sie mussten beide grinsen. „Darf ich euch was fragen?“, mischte sich plötzlich der Elb ein. Den hatten sie ganz vergessen. „Was denn?“ „Eure beiden jungen Freundinnen...“ „Nami und Nico Robin.“, warf Sanji ein. „Richtig. Meint ihr, sie würden ein Leben in Fairyless einem Leben als Piratenbraut vorziehen?“ Der Blonde lachte auf. „Nein, Dyjon. Da muss ich dich enttäuschen. Aber unsere Mädels gehören auf die Lamb und sonst nirgends hin.“ „Schade. Sie wären wunderschöne Feen.“ Cryss horchte auf. Wären? Hieße das, sie könnten... „Sie könnten echte Feen werden?“ Dyjon lächelte. „Einfach so nicht. Aber ja, sie könnten echte Feen werden.“ „Und was müssten sie tun? Ich mein, die Flügel kommen ja nicht von allein...“ „Richtig. Die Flügel kommen erst, wenn dieser Mensch einen Elb oder eine Fee gefunden hat.“ Fragende Blicke lagen auf ihm. Dyjon war versucht zu lachen, unterließ es dann aber und meinte nur schulterzuckend: „Na, wenn ein Mensch mit einem von uns schläft, wird er ebenso zu einem Mischwesen, wie wir es sind.“ Sanji und Cryss starrten sich einen Moment lang an, dann lachten sie. „Ach so!“ „Was dachtet ihr denn...“ Der Schwertkämpfer betrachtete ihn wieder nachdenklich, dann fragte er, was ihm auf der Zunge brannte. „Gibt es keine reinen Wesen? Reine Elben und Feen?“ „Natürlich. Ihnen werden besondere Aufgaben zuteil, schließlich besitzen sie einige Vorzüge- wie zum Beispiel ein längeres Leben.“ „Also bist du ein reiner Elb.“, schloss der Junge. „Du bist schließlich der Prinz.“ Der Elb nickte. „Ja. Das bin ich.“ Es rumpelte, als die Tür aufgerissen wurde und Ruffy hereingestürmt kam. „Wir haben ihn!“, rief er laut aus. „Wir haben den Stein!“ Sofort fuhr der Blondschopf herum. „Robin?“, fragte er, mit dem unguten Gefühl, Recht zu haben. „Nein!“, widersprach der Käpt’n. „Es ist...“ In diesem Moment kamen die anderen herein. Mitten unter ihnen tapste Chopper etwas unbeholfen durch die Gegend. Er war leichenblass. „Ich... hab ihn... einfach so... einfach so... genommen...“, stotterte er ungläubig. In den Hufen hielt er den gefundenen Stein. Die Überraschung, die aus seiner Stimme sprach, zeigte Sanji wieder, was ihm schon die ganze Zeit über aufgefallen war. Keiner konnte sich dem Stein entziehen. Wenn das kleine Ding einen von ihnen wollte, bekam er ihn auch. So war es bei ihm selbst gewesen, noch mehr bei Nami. Und nun auch bei Chopper. Und keiner konnte etwas dagegen tun. „Das sind also die Steine.“, machte sich der Prinz plötzlich wieder bemerkbar. „Ja.“, gab Ruffy zurück. „Wieviele habt ihr?“ „Drei.“ Der Strohhutjunge nickte zu Sanji. „Den Adler.“ Und noch ehe Sanji etwas tun konnte, breitete er seine Flügel aus und sah sie mit seinem blauen und grünen Auge an. „Den Jaguar.“ Nami begann leise zu schnurren, ihre Haut veränderte sich, als würde sie ein Kleidungsstück überziehen, und ihre Eckzähne spitzten sich zu. „Und jetzt... auch das Krokodil.“ Die Verwandlung war atemberaubend. Dort, wo eben noch der kleine Tony Chopper gestanden hatte, stand nun ein Tier, dessen genaue Bezeichnung vermutlich Meneldil gewesen wäre- Mensch, Elch und Krokodil. Sein Fell war ihm geblieben, doch war es so grün wie die Schuppen eines Krokodils, er stand aufrecht auf zwei Beinen, besaß aber einen gepanzerten Schwanz. Dqs Gesicht war vollkommen menschlich. Was sich von der Beschreibung her so witzig anhört, täuscht aber. Chopper sah unglaublich gut aus. „Wahnsinn...“, meinte Cryss ehrfürchtig und starrte alle drei an. „Ihr seht... so...“ „Wunderschön.“, stimmte Dyjon ihm zu. „Aber... wieso haben wir uns verwandelt?“, fragte Nami, die, ebenso wie die anderen beiden, nichts getan hatte. Sanji wusste die Antwort- zumindest vermutete er, sie zu wissen. „Unsere Treue. Wir stehen alle hinter Ruffy, wenn er also uns in der Verschmelzung mit unseren Steinen auffordert, gehorchen wir- beziehungsweise wir nur im Unterbewusstsein, die Steine für uns.“ Etwas verwirrt starrte Nami ihn an, dann verstand sie. „Ach so! Weil ich auf Ruffys Kommando höre, aber das schon eigentlich eher unbewusst, führen die Steine, die machen, was wir wollen, das aus, was wir tun würden, wenn wir daran denken?“ „Äh... ja.“ Sie lachten. „Ganz schön kompliziert.“, meinte Robin. „Schon.“ „Aber gut.“, grinste Cryss und lehnte sich gegen die Flügel des Blondschopfs. Dieser sah ihn nur an, lächelte still in sich hinein und fragte sich, ob Zoro ihn wohl irgendwann mit auf die Lamb genommen hätte. Ja, wahrscheinlich schon. Und das... war auch gut. Kapitel 91: Blut an deinen Lippen --------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 92. Blut an deinen Lippen Pairing: ????? Disclaimer: Ihr kennt die Geschichte...nur die Idee is von mir, ich werd nicht bezahlt usw....^^ Kapitel 92 Es war spät geworden, als sie sich endlich allesamt in der Küche der Flying Lamb versammelten. Robin und Nami hatten die von Dyjon geschenkten Kleider immer noch an, und auch Cryss trug das erworbene Schwert eng bei sich. Ruffy räusperte sich kurz, es wurde still. „Drei von Sieben haben wir bereits.“, begann der Käpt’n. „Fehlen noch vier.“ „Oh, ein Raketenforscher.“, meinte Lysop und lachte. „Sehr witzig, Lysop, wirklich.“ „Sorry.“ Wieder ernst, breitete er mehrere Karten vor sich aus. Eine davon war die des ehemaligen Piratenkönigs, die anderen waren wahllos herausgegriffen- es mussten nur noch die Verbindungen gesucht werden. „Also, wenn einer nen konstruktiven Vorschlag hat, ich hör ihn gerne. Ansonsten müssen wir uns jetzt ne neue Insel suchen.“ Dumm nur, dass keiner einen neuen Vorschlag hatte. So krallte sich jeder von ihnen eine der Karten und verglich ihre Umrisse mit denen auf Gol D. Rogers Karte. Erfolglos, wie sie schnell feststellen mussten. „Wieder nichts.“, seufzte Nami auf und legte die letzte Karte auf den Stapel der durchgesehenen Papiere. „Das gibt’s doch nicht. Irgendwo muss doch eine Aufzeichnung sein!“ „Schon.“, erwiederte Robin. „Aber eben nicht hier.“ Sanji sah sie lange an, ehe sich sein Gesicht erhellte. „Robin, du bist klasse!“, rief er aus und lief aus dem Raum. „Immer wieder gerne.“, sagte sie etwas verwirrt und sah ihm nach, ehe sie sich an die noch Anwesenden wandte. „Was hab ich gemacht?“ „Keine Ahnung.“, gab die Navigatorin zurück. „Aber Sanji scheint eine Lösung für unser Problem gefunden zu haben.“ „Dann ist gut.“ Tatsächlich erschien der Koch kurz darauf wieder in der Kombüse- in den Armen mehrere Bücher aus Nico Robins Bibliothek. „Was... wird das denn?“ „Das hier...“, erklärte Sanji und deutete auf den abgelegten Bücherstapel. „... sind unsere neuen Karten.“ „Da sind aber keine Karten abgebildet, Sanji.“ „Das weiß ich.“, grinste er. Plötzlich ging ihnen allen ein Licht auf. „Du willst das jetzt aber nicht alles lesen?!“, sprach Chopper schließlich aus, was sie alle dachten. „Nope. Nicht ich.“ Sein Grinsen wurde noch breiter. „Wir.“ Tatsächlich schafften sie es, sich durch mehrere Bücher hindurch zu quälen. Robin und Nami hatten sich in ihrem Zimmer eingeschlossen, Ruffy saß mit Chopper und Lysop immer noch in der Küche und Cryss lehnte an Sanji im Ausguck. Sein Buch war herunter gefallen- schon seit geraumer Zeit vernahm der Blonde den gleichmäßigen Atem des anderen. Er war eingenickt. Doch statt ihn zu wecken, zog der junge Blonde nur die Decke, die er hier vor Monaten unter einem kleinen Holzkasten versteckt hatte, etwas höher, damit Cryss nicht fror. Dann blätterte er in seinem Buch weiter. Es handelte von einer Insel in der Nähe von Silverisland, wie er bereits herausgefunden hatte. Einen Stein würde er vermutlich nicht finden, aber es interessierte ihn trotzdem- es war spannend geschrieben. So las er weiter, unabhängig davon, dass er eigentlich so schnell wie möglich einen neuen Hinweis finden sollte. Doch das musste er auch nicht. Lysop nahm ihm die Arbeit ab. „Leute! Schnell! Das müsst ihr euch anhören!“, rief er laut. Sanji reagierte nur mit einem Seufzen, blieb aber sitzen. Würde er jetzt aufstehen, würde Cryss wach werden, und das wollte er nicht. Der junge Schwertkämpfer war immer noch ziemlich erschöpft, auch wenn er das niemals freiwillig zugegeben hätte- in dem Punkt stand er, wie in vielem, Zoro in nichts nach- deshalb wollte er ihn schlafen lassen. So bekam er auch nicht mit, was in der Küche geschah. Vieleicht war das auch besser so. Irgendwann am späten Abend kam Nami die Leiter hochgeklettert. Sie spähte über den Ausguck, erblickte sie. Ihr verblüffter Gesichtsausdruck wich sofort einem Lächeln. Langsam kam sie über den Rand in den Ausguck geklettert, sah sie beide lange an. „Er sieht aus wie ein kleiner Engel, wenn er schläft.“, sagte sie leise. „Auch.“, gab Sanji flüsternd zurück. „Auch?“ „Ja.“ „Wie noch?“ Lächelnd zog Sanji wieder ein Stück an der Decke, ehe er Cryss eine Strähne aus dem Gesicht strich. „Wie Zoro, wenn er schläft.“ Ihr entsetzter Gesichtsausdruck blieb ihm dank der Dunkelheit verborgen. „Er sieht auch so friedlich aus, wenn er schläft.“, fuhr der Blondschopf fort. Seine Stimme wurde immer leiser. „Dann will ich mich am Liebsten zu ihm legen...“ Unsicher beugte sie sich vor. Dass er von seinem Freund im Präsens sprach, machte ihr Sorgen. Was war mit Sanji los? „Alles okay, Sanji?“ „Mh? Ja. Klar.“ Dann drückte er den Junge wieder ein Stück an sich. „Er ist wie ein kleiner Bruder.“ „Bitte?“ „Cryss.“, antwortete er. „Er ist wie der kleine Bruder, den ich nie hatte.“ Dann verstummte er. Nami, die nicht wusste, was sie darauf erwiedern solte, räusperte sich leise und begann dann, von Lysops Entdeckung zu erzählen. „Wir haben uns doch gewundert, wieso zwei der Inseln so aussehen, als wären sie zwei passende Puzzleteile.“, begann sie. Er nickte. „Das liegt daran, dass sie einmal eine einzige Insel gewesen sind. Nach einem gewaltigen Meerbeben zerriss ein sich unter der Insel bildender Vulkan die Insel in zwei Hälften- und auf jeder von ihnen ist einer der Steine versteckt. Das Praktischste daran ist, dass die beiden Inselhälften nebeneinander liegen. Lediglich ein breiter Strom trennt sie voneinander.“ „Das klingt ganz so, als würden wir jetzt gleich zwei Steine finden können.“ „Ja.“ „Dann mal los.“ Er wollte aufstehen, besann sich dann aber eines Besseren und blieb an die Wand des Ausgucks gelehnt sitzen. „Was ist?“, fragte Nami, die davon ausgegangen war, dass er mit ihr runter kommen würde. „Cryss schläft gerade. Ich will ihn nicht wecken.“ Lächelnd wandte sie sich ihm zu, beugte sich nahe zu ihm und küsste ihn vorsichtig auf die Stirn. „Er hat wirklich Glück, jemanden wie dich zu haben.“, sagte sie, ehe sie verschwand. Zurück blieb ein nachdenklich dreinblickender Blondschopf, der sich das dünne Rinnsal Blut von den Lippen leckte. Die Sterne standen bereits hoch am Firnament, als Cryss endlich wieder die Augen aufchlug und sich verschlafen räkelte. Es wunderte ihn, wieso es so frisch war, bis er bemrkte, wo er sich befand. Immer noch im Ausguck der Flying Lamb. Einmal mit Piraten zu segeln, dass hatte er sich schon lange gewünscht, und nun stand dem nichts mehr im Wege. Wie es wohl sein würde, auf dem weiten Meer, tausende Kilpmeter vom nächsten Ufer entfernt? In seinen Träumen stand er als Käpt’n mit der hübschen Piratenbraut en Deck und sah in die untergehende Sonne, während sein Schiff auf direktem Kurs ins nächste Abenteuer steuerte. Nur, dass ich kein Käpt’n bin und die Piratenbraut ein gutaussehender Pirat ist, dachte er schmunzelnd, als er Sanji bemerkte, der neben, beziehungsweise halb unter ihm lag. Lächelnd schmiegte er sich an den Blonden und sah in die Sterne. Ja, so würde es jetzt wohl eine Weile bleiben... Da es doch schon relativ kalt war, setzte er sich ein klein wenig auf und überlegte, wie er den Koch ohl am Besten wecken konnte. Nachdenklich sah er ihn an, als ihm plötzlich eine Verfärbung an Sanjis Lippen auffiel. Der junge Schwertkämpfer beugte sich vor, sah genauer hin... Und stockte. War das wirklich das, wofür er es hielt? Zögerlich streckte er seine Hand aus und wischte die dunkle Flüssigkeit von den Lippen des Anderen. Tippte mit der Zunge dagegen und kostete. Kupfer. Einwandfrei Blut. Sofort kniete sich der Junge auf, legte eine Hand an Sanjis Wange und die andere auf dessen Schulter, ehe er ihn leicht zu sich zog: „Sanji!“, flüsterte er leise. „Wach auf!“ Doch der Angesprochene reagierte nicht. Unsicher, was er tun sollte, sprang er auf, kletterte über den Rand des Krähennestes und herunter zu denen, die noch in der Küche waren. Ruffy, Nami und Robin. „Schnell! Sanjis gehts schlecht!“, sagte er nur und rannte auch schon wieder raus. Es dauerte keine zwei Sekunden, da standen die drei Crewmitglieder auch schon an Deck hinter Cryss. „Er ist doch nicht etwa immer noh da oben?“, wollte die Navigatorin wissen. Der Schwertkämpfer nickte. „Doch. Wir sind eingeschlafen...“ Bevor irgendjemand noch etwas hätte sagen können, dehnte Ruffy auch schon seinen Arm und schoss sich ins Krähennest hinauf. Kurz drauf landete er mit dem immer noch schlafenden Blondschopf wieder neben ihnen, ihn vorsichtig in den Armen haltend. Nami bemerkte das Blut sofort. „Nicht schon wieder...“ „Schon wieder?“, fragte der Käpt’n mit hochgezogener Augenbraue. „Er hat das schonmal gehabt?“, wollte auch Robin wissen. „Ja.“, nickte sie knapp. „Und warum?“, mischte sich nun auch Cryss ein. „Das...weiss ich nicht.“ „Egal. Er gehört ins Bett.“ Sie nickten, ehe Ruffy ihn in sein Zimmer trug. Als er den Blonde jedoch in seine alte Matte legen wollte, schüttelte Cryss entschlossen den Kopf. „Da schläft er.“, meinte er und deutete auf Zoros Hängematte. Ohne ein weiteres Wort legte er ihn dort hinein. „Soll ich Chopper wecken?“, fragte Nami leise, doch Robin schüttelte den Kopf. „Der kann jetzt auch nichts machen. Hier.“ Keiner von ihnen hatte mitbekommen, wie die Violetthaarige im Badezimmer gewesen und dort den Erste Hilfe Kasten geholt hatte. Doch genau dieser stand nun auf dem kleinen Tischchen, geöffnet, und sie zog eine kleine Dose mit Tabletten und ein Tuch heraus. Beides gab sie dem verblüfft dreinschauenden Jungen. „Wisch das Blut weg und gib ihm eine davon. Das stoppt die Blutung. Und Morgen sieht ihn sich Chopper an.“ „Klingt logisch.“, kommentierte der Strohhut das Geschehen. Auch Nami nickte, sodass sich Cryss ihren Aufforderungen beugte. „Komm.“, flüsterte die Dunkelhaarige ihrer Freundin zu. „Er macht das schon.“ Dessen waren sie sich beide sicher. Leise verließen sie den Raum und ließen Cryss, Sanji und Ruffy allein zurück. „Du kommst klar?“, fragte der Käpt’n ihn gerade. „Ja.“ „Wenn was ist, ruf mich.“, sagte Ruffy noch, ehe auch er das Zimmer verließ. „Klar.“, seufzte der Blauhaarige auf. Er hatte keine einzige Sekunde die Augen von dem Blonden gelassen, und doch überaschte es ihn, als dieser plötzlich die Augen aufschlug und ihn etwas benebelt ansah. „Sanji.“, flüsterte er. Einen Moment lang sah es so aus, als würde er den Jungen nicht erkennen, dann lächelte der Angesprochene. „He du.“ „Was machst du nur?“ „Ich?“ „Ja! Ich hab mir Sorgen gemacht!“ „Musst du nicht., sagte der Blondschopf leise. „Mir passiert schon nichts.“ „Und das Blut?“, fragte Cryss ganz direkt. Schulterzuckend schüttelte der andere den Kopf. „Das weiß ich auch nicht. Vielleicht eine kleine Nebenwirkung.“ „Von was?“ Ohn ein Wort zu sagen, zog Sanji seinen Stein aus seiner Tasche. „Davon.“ „Dann wirf ihn verdammt nochmal weg!“ Traurig lächelnd schüttelte Sanji wieder den Kopf. „Das geht nicht. Wir brauchen ihn.“ „Aber nicht um jeden Preis! Was, wenn es Nami und Chopper plötzlich auch schlechter geht? Wirst du dann auch so seelenruhig sagen „Wir brauchen ihn.“ ?“, fuhr der Schwertkämpfer ihn an. „Ihnen passiert schon nichts. Dafür habe ich gesorgt.“ Er wusste nicht genau, wieso, aber mit einem Mal ergab das kleine Puzzleteil in seinem Kopf, das der Blonde ihm soeben geliefert hatte, ein ganzes Bild. „Du hast... einen Deal mit ALLEN abgeschlossen?“, keuchte der Junge erschrocken. „Ja.“ „Aber...“ „Kein Aber, Cryss. Ich habe sowohl dem Adler als auch dem Jaguar einen Handel vorgeschlagen, und sie sind beide drauf eingegangen. Keinem der Crew wird etwas passieren, dafür sorge ich.“ Seine Hand stoppte so kurz vor Sanjis Gesicht, dass eine einzelne blonde Strähne von dem von der raschen Bewegung verursachten Hauch aufgewirbelt wurde, ehe sie sich wieder zurück über das Auge zu den anderen Haarsträhnen legte. Cryss starrte ihn wütend an, riss seine Hand dann zurück und fragte sich zum wiederholten Male, wieso er es einfach nicht fertig brachte, dem Koch, wenn er schon solchen Müll laberte, eine runterzuhauen. Alles Grübeln half nichts, er hatte es wieder nicht getan. „Cryss.“, sagte der Blonde leise. „Komm mal her.“ Erst noch einen recht fraglichen Blick auf den Liegenden werfend, drehte sich der Gerufene wieder um und kam zu Sanji. Dieser schloss ihn auch gleich leicht in die Arme, zog ihn zu sich in die Hängematte. „Das hat nichts mit dir oder den anderen zu tun, Cryss. Ich hab für mich selbst einen Entschluss gefasst, und ich werde ihn durchziehn.“ „Um jedenPreis?“ Die Millisekunde, die der Blondschopf zögerte, straften jedes seiner folgenden Worte Lüge. „Nicht um jeden. Aber ich bin bereit, einen hohen Preis zu zahlen.“ „Wie hoch?“ Wieder schwieg er zu lange, als dass der Blauhaarige seinen Worten Glauben hätte schenken können. „Ich werde nicht sterben.“ „Aber du blutest.“, erwiederte Cryss leise. Sanji seufzte. „Ja, das schon. Aber nicht immer.“ „Was soll das heißen, nicht immer?“ „Soll heißen, dass es Situationen gibt, in denen sich mein Körper gegen das stellt, was geschieht.“ Zum Beispiel ein Kuss von Nami, fügte er in Gedanken hinzu. „Und das liegt am Adler?“ Erneut seufzte er auf. Zu gerne hätte er ja gesagt, doch er wusste, dass auch das nicht stimmte. „Nicht nur. Es gibt da noch eine Kleinigkeit...“ „Zoro?“, kam es sofort von dem anderen. Überrascht zog Sanji die Augenbraue ein Stück nach oben. „Ich weiß es nicht.“, antwortete er wahrheitsgemäß. „Es kann sein, kann aber auch nicht sein.“ Der Junge drehte sich, sodass er auf dem anderen lag, stütze seine Ellbogen auf Sanji und seinen Kopf in seine Hände und musterte den unter ihm Liegenden mit funkelnden Augen. „Das heißt, irgendetwas verletzt dich- abr du hast nicht den blassesten Schimmer, was es ist?“ „So in etwa.“, stimmte der Smutje ihm zu. „Das ist krank.“, stellte Cryss fest und legte seinen Kopf auf die Brust des anderen. „Schon.“ Eine Weile schwiegen sie beide, völlig die Zeit vergessend, ehe der Schwertkämpfer die vorherige Position wieder einnahm und den Blonden ganz genau im Auge behielt. Er wollte seine Reaktion sehen, wolte sehen, ob er log. „Kannst du nichts dagegen tun?“ Im ersten Moment sah es wirklich so aus, als würde der Blonde eine passable Antwort geben wollen. Er öffnete denMund, holte Luft, hielt inne- und schloss ihn wieder, ohne auch nur einen einzigenTon von sich gegeben zu haben. Cryss, der das alles mehr als nur seltsam fand, strich nachdenklich eine Strähne aus Sanjis Gesicht. „Also?“ „Vielleicht.“, vermutete der Blondschopf. „Ich könnte versuchen herauszufinden, was es ist.“ „Dann mach das doch.“ „Ich weiß aber nicht, wie.“ „Doof.“ „Schon.“ Der blonde junge Mann lachte auf. „Oh man, ich glaube, wir sollten den anderen sagen, dass es mir gut geht, sonst machensie sich nur unnötig Sorgen.“ „Sicher, dass sie unnötig sind?“, fragte der Blauhaarige leise. Immer noch lächelnd fuhr er dem Jungen durchs Haar. „Ganz sicher.“ Sanji war kein guter Lügner. Seufzend erhob sich der Jüngere, kletterte aus der Hängematte und machte sich auf den Weg, um den anderen Bescheid zu geben. Was der Blonde gesagt hatte, wollte er für sich behalten- wenn er es ihnen sagen wollte, konnte er das selbst tun. Für sich jedenfalls hatte er beschlossen, keine dieser Lügen weiterzugeben. Keine. „Cryss?“ Aus dem Takt gerissen drehte er sich um und sah zu seinem Freund zurück. „Was gibt’s?“ Er blieb stehen, eine Hand im Nacken, die andere in die Hosentasche gesteckt. Sekundenlang starrte Sanji ihn einfach nur an, versuchte, das Bild, das sich vor seinem inneren Auge aufgebaut hatte, zu zerstören, doch es gelang ihm einfach nicht. „Ach... nichts.“, brachte er schließlich hervor und legte den Kopf zurück, schloss die Augen und wartete, bis er das Klicken des Schlosses vernommen hatte. Erst da traute er sich, selbst aus seinem Lager zu steigen und die sich darunter befindende Kiste hervor zu ziehen. Er wusste, was er suchte, er wusste, wo es lag, udner wusste, er würde sich selbst damit keinen Gefallen tun. Aber er brauchte es jetzt einfach, sonst würde er wahnsinnig werden. Die Nähe des Blauhaarigen tat ihm insofern gut, dass er jemanden hatte, der nicht zur Crew gehörte, jemanden, mit dem er reden konnte, so ähnlich wie mit Durain- nur dass hier die Fronten eindeutig geklärt waren. Auf der anderen Seite aber war da etwas, was ihm von der ersten Sekunde an Herzstechen bereitet hatte. Es war wie die Erinnerung an etwas längst verloren Geglaubtes, das plötzlich in Form eines Ähnlichen in Erscheinung trat. Wieso nur waren sie sich so verdammt ähnlich? Hatte Cryss es tatsächlich geschafft, in den wenigen Monaten, in denen Zoro mit der Ausbildung des jungen Kämpfers begonnen hatte, seinem damaligen Master so ähnlich zu werden, dass allein der Anblick, die Haltung des Jungen so sehr an den Grünhaarigen erinnerte, dass es in Sanji jedesmal schmerzhaft aufschrie? „Wieso nur...“, murmelte er. Stück für Stück suchte er sich durch die Kiste, bis er fand, was er suchte. Das kleine Buch. Die vielen Fotographien, die Zoro hier aufbewahrt hatte. Er hatte keine Einzige herausgenommen. Sie nicht einmal durchgesehen, nur kurz. Flüchtig. Das wollte er jetzt ändern. Auf dem ersten Bild fand er sich selbst wieder, wie er, vollbeladen mit Einkäufen, die die rothaarige Navigatorin kurz zuvor erledigt hatte, neben Nami an Bord kam. Woher Zoro die Kamera hatte, war ihm heute noch ein Rätsel. Vielleicht eine Arbeit von Lysop, vielleicht ein kleines Erinerungsstück an irgendeine Insel, vielleicht eine extra für diesen Zweck angeschaffte Errungenschaft. Egal, was es war, der Schwertkämpfer hatte nicht mit dem Knipsen gespart. Diesmal sah er nur sich selbst, in seiner Küche, am Tisch sitzend, den Kopf auf den verschränkten Armen gesenkt. Wenn er richtig sah, schlief er auf diesem Bild. „Du bist sowas von unmöglich, Lorenor Zoro.“, schmunzelte er. „Nicht mal in Ruhe schlafen kann man.“ Heute hätte er alles dafür gegeben, wenn Zoro nachts Bilder von ihm schießen würde. Er würde ihm tagsüber auch gerne zur Verfügung stehen, wenn ihn die Fotographier- Lust überkommen würde. Das würde niemals wieder geschehen. Direkt dahinter war die Fotographie, die er gesucht hatte. Auf ihr waren wieder mehrere Personen abgebildet, unter anderem auch Zoro und er selbst. Ein Schnappschuss, vermutlich auf irgendeinem Markt von irgendeinem Fotographen aufgenommen, der sich ein wenig was dazu verdienen wollte. Diesmal hatte er Glück gehabt. Er selbst lief ein Stück vor Zoro, die Arme weit ausgebreitet und lachend, der Schwertkämpfer folgte ihm mit nachdenklichem Blick. Was dachtest du da wohl, mein Schöner?, fragte sich Sanji. Zoro hatte eine Hand im Nacken, die andere steckte in seinen schwarzen Jeans. Wenn er sich nicht hundertprozentig sicher wäre, so hätte der Blonde geglaubt, er würde gleich weiterlaufen. Fast schon konnte er sein eigenes Lachen hören. Genauso hatte Cryss eben im Zimmer gestanden. Genau wie Zoro damals. Auf dem Foto. Leise seufzte er auf und steckte es zurück. Gerade, als er die Seite umblättern und neue Bilder in Augenschein nehmen wollte, fiel ihm ein kleines, zusammengefaltetes Foto entgegen. Mit gerunzelter Stirn entfaltete er es, sah lange auf das leicht geknitterte Bild. Er. Und Zoro. Auf der Lamb. Und Zoro sah ihn mit einem Blick an, der keine Zweifel offen ließen, was er dachte... Während er selbst, blind wie immer, mit dem Rücken zu ihm gewandt in einem Buch las und seine stummen Bitten überhörte. ________________ Richtig!^^ Das is die Stelle mit meinem Fanart....^^ http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=993620&sort=zeichner Kapitel 92: Inakzeptabel ------------------------ Titel: Go away... Kapitel: 92. Inakzeptabel Pairing: Äh... >.< Disclaimer: Die Idee is von mir, der Rest geliehn!^^ Die Autorin.... ... fühlt sich grad ziemlich beschissen. Grund: SIE KANN IHRE KAPIS NICHT LADEN! Un das nur, weil ihr netter PC zwar nen USB Anschluss hat, das Mistding aber den USB Stick nicht erkennt und sie bisher noch keinen passenden Treiber gefunden hat... *seufz* Also: neue Kapis von meinem PC auf Diskette, schnell zu meiner Schwester Heim fahren ( da sie die einzige Person ist, deren Computer sowohl ein funktionierenden Diskettenlaufwerk als AUCH einen funktionierenden USB Anschluss besitzt!^^), das alles da dann auf USB STick und DANN.... Kanns hier auch weitergehn!^^ Viel Spass!^^ Hab euch alle mega lieb! Und danke für die vielen netten Kommis!^^ ♥♥♥ Eure Kay Kapitel 92 Bereits drei Tage waren seit jener Nacht vergangen, in der Cryss das Blut an Sanjis Lippen entdeckt hatte. Keine einzige Sekunde war bisher verstrichen, in der sich der Junge nicht gefragt hatte, was der andere ihm verschwieg, wie er ihm helfen konnte, was das Geheimnis war. „Fang auf!“, rief der Blondschopf und warf den roten Ball, den Lysop ihnen gebastelt hatte, in die Richtung des Jungen, weit aufs Meer hinaus. „Hab ihn!“, gab dieser zurück und hielt, triefend nass, mit Wasserperlen in seinem Haar, den Ball hoch. Keine einzige Sekunde. Bis jetzt. Lächelnd sah der Blonde zu ihm rüber, wie er, einem kleinen Kind nicht unähnlich, mit dem roten Gummiding wedelte. Gerade, weil er wusste, was im Kopf des Blauhaarigen vor sich ging, versuchte er nun mit aller Kraft, ihn avon abzulenken. Und dabei war ihm jedes Mittel recht. Er hatte es schon mit kochen, trainieren, reden und erzählen versucht, doch nichts von alledem hatte Wirkung gezeigt. Dass er dieses Mal Erfolg hatte, erkannte er an dem ausgelassenen Lachen des jungen Kämpfers. Seit Tagen hatte er sich nicht mehr so gehen lassen. „Fang!“, hörte er gerade noch, als er den Ball auch schon gegen den Kopf bekam. Überrascht tauchte er unter, drehte sich um sich selbst und verlor für einen kurzen Augenblick die Orientierung, ehe er wieder an die Oberfläche stieß. Tief holte er Luft, pumpte den reinen Sauerstoff in seine Lungen und versuchte, sein rasendes Herz wieder zu beruhigen. „Alles okay?“, kam sofort die besorgte Stimme von Robin vom Deck. „Klar.“ Er grinste sie breit an. „Mir passiert schon nichts, keine Sorge.“ Das würde wohl sein meistgenannter Spruch werden, so oft, wie er ihn in letzter Zeit gesagt hatte. „Na dann...“ Schon war sie wieder verschwunden. Statt ihrer tauchte nun Ruffys Kopf über der Reling auf. „Sanji! Cryss! Wir wollen weiter!“ „Kommen!“, gab er zurück und schwamm mit schnellen, gleichmäßigen Zügen zurück zur Flying Lamb. Sie ankertenbereits seit ein paar Stunden dort, also hatten sie sich die Freiheit genommen und waren schwimmen gegangen. Grund für die etwas ungewollte Fahrtenpause war ein kleiner Fehler in der Karte, die Nami zum Navigieren genutzt hate. „Dieser verdammte Klecks ist eine INSEL!“, hatte sie laut geflucht. Sanji lächelte in sich hinein, als er an das Gesicht der Rothaarigen dachte, als sie plötzlich vor einer Insel standen. Aus irgendeinem Grund hatte sie sofort eine neue Karte zeichnen wollen, also hatten sie eine Rast eingelegt. Da diese jetzt zu Ende war, ging er davon aus, dass Nami ihre Arbeit vollendet hatte. Sie konnten endlich weiter nach Heaven- or- Hell, wie die beiden Inselhälften hießen. Aus welchem Grund das so war, wollte er lieber nicht wissen. „Erster!“, rief plötzlich der Blauhaarige und kletterte grinsend vor ihm aus dem Wasser. „Cryss! Da hängt wa an dir!“, sagte der Blonde mit leichtem Entsetzen in der Stimme. Augenblicklich versuchte der Angesprochene, das „Ding“ von sich zu stoßen, ohne eigentlich zu wissen, was der andere meinte. „Wo denn?“, fragte er immer wieder, ohne etwas finden zu können. Es platschte, als der Junge rückwärts von der Strickleite zurück ins Meer fiel. So schnell er konnte, schwamm Sanji an die Leiter und kletterte hinauf. Als Cryss wieder an die Oberfläche kam, lachte Sanji laut auf. „Reingelegt!“, grinste er und kletterte nach oben. „Was....SANJI!“ Immer noch lachend schwang er sich über die Reling und lehnte sich dagegen, um auf den Schwertkämpfer zu warten. „Erster.“, meinte er nur, als Cryss endlich neben ihm auftauchte. „Schummler...“, murmelte dieser nur sauer und streckte dem Blonden die Zunge raus. „Was ist denn hier los?“ Nami kam aus ihrem Arbeitszimer, von den lauten Rufen angelockt. In ihrer Hand hielt sie eine zusammengerollte Pergamentkarte, vermutlich von der Stelle, an der sie sich gerade befanden. „Nichts. Wir haben nur ein kleines Wettschwimmen veranstaltet.“, klärte der Koch sie auf, ehe er, immer noch ein Grinsen auf den Lippen, Richtung Badezimmer marschierte. „Er hat geschumelt!“ Die Rothaarige schüttelte den Kopf und zog sich wieder zurück, sodass der junge Schwertkämpfer nach einigen Sekunden den gleichen Weg einschlug wie sein blonder Freund. „Das war nicht fair.“, bemerkte er gleich wieder, als er ihn einholte. „Das ist es nie.“ „Du hättest mich einfach gewinnen lassen können!“ „Das wollte ich aber nicht.“ „Unfair!“ Wie ein kleines Kind, fand Sanji. Was hatte er sich da nur angelacht... „WIR KOMMEN IN EIN PAAR STUNDEN AN!“, ertönte es laut aus der Küche. „Was macht Ruffy denn in der Küche?“, fragte Cryss verdutzt. „Das würde ich auch gerne wissen...“, murmelte Sanji und folgte der Stimme in seine heiß- geliebten Vier- Wände. Kurz blieb es ruhig, dann brach das Chaos los. „RUFFY! ICH GLAUBS NICHT! DAS WAREN DIE LETZTEN!“ „Aber ich hab HUNGER!“ „DAS IST MIR EGAL! RAUS!“ Kurz knallte es, dann trat wieder Stille ein. Unsicher traute sich der Blauhaarige bis an die Küchentür, doch wagte sich nicht, einzutreten. Als der Blondschopf ihn bemerkte, wies er wütend auf den leeren Kühlschrank. „Jetzt müssen wir warten, bis wir auf der nächsten Insel sind!“, knurrte er. Lachend kam der Junge rein. „Das macht doch nichts. Wir sind alle noch vom Frühstück satt.“ Und um wie seine Worte zu wiederlegen, schrie der Strohhutjunge von Deck, er habe Hunger. Kopfschüttelnd begann der Koch, aus den noch vorhandenen Resten ein Mittagessen zu zaubern. „Bei dem Käpt’n wird man echt kreativ, was das Essen anbelangt.“, sagte er ironisch. „Ist doch gut! Neue Rezepte sind immer gut!“ „Deine Stimmung kann heute nichts trüben, wie?“ „Nope!“ Er zuckte zusammen, doch Cryss bemerkte nichts. Nope... gheörte eigentlich auf ganz andere Lippen. Wortlos begann der Blonde zu kochen. Dabei blitzte immer wieder etwas golden auf, was den Blauhaarigen zunehmend verunsicherte. „Was ist das?“, fragte er schließlich. „Was?“ „Das!“ „Ich seh nix.“ Tatsächlich blinkte in dem Moment nichts auf. „Komisch... eben hats noch...“ „Jetzt ist es weg.“, sagte Sanji grinsend und wandte sich wieder dem Essen zu. „Da! Da ist es wieder!“, rief der Junge plötzlich aus. Als der Blondschopf dieses Mal den Kopf wandte, sah er, was den anderen so irritierte. „Ach das....“ „Was ist das?“ „Mein Ohrring. Er glitzert im Licht.“ Und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, griff er nach dem goldenen Tropfen und drehte ihn im Sonnenschein, der durch das offene Fenster fiel. „Aber...der gehörte doch Zoro!“, entfuhr es dem Schwertkämpfer. „Ja.“, nickte Sanji, ließ ihn los und kochte weiter. „Wieso... hast du...“ „Weil wir zusammen gehören.“ Mehr sagte er dazu nicht. Und mehr erfragte der Andere auch nicht. Die Minuten verstrichen ohne nennenswerte Vorkommnisse- kein Wunder, Ruffy hatte eine Beschäftigung gefunden, Nami studierte eifrig ihre Karten und die anderen vertrieben sich ebenfalls ihre Zeit mit eigenen Angelegenheiten, sodass Cryss und Sanji nicht gestört wurden. Selbst als es verführerisch zu duften begann, platzte niemand herein, um sich nach dem Essen zu erkundigen. „Ziemlich ruhig.“, bemerkte der Schwertkämpfer endlich. Er saß auf dem Tisch, die Beine baumeln lassend, und sah zu dem blonden Koch rüber, der sich mit den Pfannen und Töpfen beschäftigte. „Schon fast gespenstisch.“, fügte er hinzu. Wieder reagierte der Blondschopf nicht, was Cryss einerseits als pures Ignorieren empfand, ihm aber andererseits auch Sorgen bereitete. Doch noch ehe er dem nachgehen konnte, ging leise die Tür auf und die Rothaarige betrat den Raum. Ohne ein Wort zu sagen, kam sie zu dem Jungen und lehnte sich neben ihn gegen die Tischplatte, die Augen, wie er, auf Sanji gerichtet. „Er ignoriert mich...“ „Das glaube ich weniger.“, seufzte Nami. „Nein?“ „Nein. Ich glaube, er ist einfach nur in Gedanken versunken.“ „Na dann...“, meinte Cryss und holte Luft, doch die junge Frau hielt ihm nur schnell den Mund zu. „Lass ihn. Solange es ihn ablenkt und ihm nicht schlecht geht, lass ihm seine Gedanken.“ „Und wenn er sich quält?“ Etws verwundert hob sie die Augenbraue Eigentlich hatte sie geglaubt, der Junge wäre imstande, das zu fühlen. Zu fühlen, wenn es Sanji schlecht ging. Hatte sie sich in ihm getäuscht? Er ist nicht Zoro, rief eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Das darfst du nicht vergessen. Aber genau das hatte sie. Sie hatte, ohne es zu bemerken, Cryss zu einem jungen Zoro gemacht. Natürlich hatte sie keine Ahnung, wie der Grünharige früher gewesen wr- nur von seinen eigenen Erzählungen her- aber für sie war Cryss so etwas wie die kleine Version von Zoro. Sie zuckte zusammen, hätte sich am Liebsten geohrfeigt. So etwas zu denken war weder Cryss, noch Sanji, noch Zoro gegenüber fair. Das neben ihr war ein kleiner Junge, der sich ihnen, irrelevant aus welchen Gründen auch immer, angeschlossen hatte. Und das Einzige, was ihn mit Zoro verband, war die Ähnlichkeit in Aussehen, Charakter und Gestik, mehr nicht. Sie waren nicht identisch. Vermutlich hatten sie nicht einmal einander gut gekannt. Aber vielleicht... Es krachte laut. Sofort wirbelte Cryss herum, sprang ab und rannte mit solch einer Geschwindigkeit aus der Küche, dass Nami es nicht einmal richtig realisierte. „Was ist passiert?“, kam statt dessen die etwas verwirrte Stimme des Blondschopfs vom Herd her. „Ich weiß nicht...“, sagte sie noch, dann war auch er schon nach oben verschwunden. Ein Angriff? Wohl kaum. Wer sollte schon die Lamb angreifen? „Argh...!“ Erschrocken zuckte sie zusammen, als Cryss rückwärts den Flur vor der Küchentür entlang geschleudert wurde. „Cryss!“, schrie sie auf und rannte zur Tür, hinaus und zu ihm. Der Junge richtete sich mühsam auf und wischte sich über den Mund. Eine Blutspur blieb auf seinem Handrücken zurück, doch es kümmerte ihn nicht. „Ich brauch mein Schwert!“, murmelte er nur, drehte sich um und rannte in Sanjis Zimmer, um dort das Heilige Schwert zu holen, das er mühsam erkämpft hatte. Nami hatte derweilen ihren Kampfstock gepackt und lief an Deck, um endlich zu sehen, was los war. Die Hölle. Das war los. Mehrere Piraten waren an Deck gekommen und verwickelten ein Crewmitglied nach dem anderen in einen erbitterten Kampf. Ruffy hatte alle Mühe, sich die Angreifer vom Leib zu halten- aus irgendeinem Grund war er von den Meisten umgeben- doch auch Robin hatte schwer zu schaffen. Was die Navigatorin aber noch viel mehr verwunderte: gerade, als Ruffy mit der Gumgumpistole ausholen wollte, bremste ihn einer der Angreifer aus. So, als wüsste er, was der Strohhutjunge vorhatte. Und auch, als die Archäologin ihre Six Fleurs einsetzen wollte, stoppte ein anderer Pirat ihre Verteidigung. So, als wüssten sie, wie die einzelnen Crewmitglieder der Lamb zu kämpfen pflegten... „Na, was gucken wir denn so verträumt?“, hörte sie plötzlich. Sie versuchte gerade noch, ihre Stäbe zu zücken und zu verbinden, als ein Peitschenhieb ihr die Waffe aus der Hand schleuderte. „Ng....“, stöhnte sie leise auf und hielt sich die schmerzenden Handgelenke. „Na na, wer wird denn gleich...“, lachte der Pirat dreckig und ließ die Peitsche kreisen, um sie wieder auf die nun entwaffnete Rothaarige sausen zu lassen- doch Cryss hielt sie auf. Fest surrte sich das Lederband um die blitzende Schneide des Schwertes, das er zwischen sich und den Angreifer hielt. Nami starrte verwundert auf den Rücken des Jungen, der sie gerade vor einer weiter, nicht gerade schmerzreichen Begegnung gerettet hatte, ehe sie aufsprang und auf ihre Stabteile zu lief. „Nicht!“ Doch sein Ruf erreichte sie zu spät. In dem Augenblick, da sie den ersten Stab berührte, surrte sich eine für sie erst noch unsichtbare Schnur um ihr Handgelenk, dann um ihre Beine und ihre Hüfte und schließlich auch um ihren Hals. Kraftlos sank sie in die Knie, versuchte, sich gegen ihre Fesseln aufzustemmen, doch vergeblich. Als sie wieder aufsah, bemerkte sie Robin, die sich in nicht ganz unähnlicher Position befand, und auch Chopper und Lysop, die gefesselt auf den Holzplanken lagen. Ruffy versuhte einen letzten Schlag gegen seine Angreifer, doch sie schienen genau zu wissen, was er tat, denn sie wichen ihm problemlos aus. Nochbevor sein Arm vollends zurückgesurrt war, verfing sich der Gummimensch in einem dicken Netz. Als er sich wieder versuchte zu dehnen, schaffte er es nicht. Auch Robin schien ihre Six Fleurs nicht einsetzen zu können- und Nami dämmerte, woran das lag. „Die Steine...“ Überall an den Fäden und auch an Ruffys Netz klebten kleine, grünfarbene Steine- genau solche, wie sie auch schon früher gesehen hatten. Die Steine, die ihre Teufelskräfte bannten. „DRECKSKERL! Das kriegst du wieder!“, hörte sie plötzlich einen der Fremden brüllen. Verwundert sah sie auf. Der Mann hatte nur noch einen Arm. Der andere lag neben Cryss. „Verschwindet.“, knurrte der Junge wütend und funkelte ihn eiskalt an. Der Einarmige dachte aber gar nicht daran, pfiff kurz auf und sammelte so einige seiner Kumpanen um sich. Sanji sah es aus den Augenwinkeln, hatte aber nicht die Zeit, dem Geschehen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die ganze Zeti über überlegte er fieberhaft, wer die Angreifer sein könnten- denn ihre Gesichter waren mit schwarzen Masken verdeckt und auch ihre Kleidung war einheitlich und vollkommen schwarz. Eine Piratencrew in schwarz? Ihm fiel keine ein. Schnell duckte er sich unter dem Angriff weg. Seine Gegner mit Kicken niederzustrecken hatte er aufgegeben- sie wussten genau, was er tat, kannten seine Technik und konnten ihm gut ausweichen. Noch ehe er den Letzten erledigt hätte, wäre er mit seiner Kraft am Ende. „CRYSS!“, schrie Nami plötzlich auf- und er drehte erschrocken den Kopf. Das Schwert des Jungen segelte weit durch die Luft, ehe es mit einem leisen Seufzen in das Holz des Mastes eindrang. Der Schwertkämpfer selbst wurde gegen die Reling geschleudert, gegen die er prallte und bewusstlos zu Boden ging. Das nächste, was der Blonde mitbekam, war ein scharfer Schmerz an seiner Schläfe, als der schwere Stiefel seines Angreifers ihn traf. Keuchend knickte er weg, kniete auf allen Vieren am Boden, als ein weiterer Kick ihn in die Magengrube traf. Die Galle, die ihm hochkam, verursachte ihm Übelkeit, doch er schaffte es, sich nicht zu übergeben. Statt dessen hob er schwer atmend den Blick und suchte nach dem nächsten Angriff, der aber erstaunlicherweise ausblieb. „Das ist also die so berüchtigte Strohhutbande.“ Der Blonde wollte schon den Kopf drehen, als er unsanft an den Haaren gepackt und sein Kopf zurück gerissen wurde. „Ein erbärmlicher Haufen Nichtskönner.“ Irgendwo hatte er diese Stimme schon einmal gehört... „Wofür will die Marine soviel Geld ausgeben? Um euch tot oder lebendig zu fangen? Das ist ja leicht verdienter Reichtum!“ Ein leises Stöhnen bewegte Sanji dazu, den Kopf so weit es geht in die Richtung zu drehen, aus der das Geräusch kam. Es war Cryss, der versuchte, irgendwie auf die Beine zu kommen. Einer der Piraten ging zu ihm rüber und riss ihn so plötzlich hoch, dass der Junge erschrocken aufkeuchte, ehe er zurück auf die Knie sank. „Cryss...“, flüsterte Sanji leise. „Cryss? Der scheint dir ja viel zu bedeuten.“, meinte der vermutliche Anführer. „Mal sehn, was man damit machen kann.“ Er konnte sich das Grinsen des Typen genau vorstellen. Wie gerne würde er es ihm jetzt aus dem Gesicht prügeln. „Finger weg von meiner Crew!“, machte sich der Strohhut plötzlich bemerkbar. „Oder es setzt was!“ „Ach ja? Und was, bitteschön, Herr Kapitän? Wenn mich nicht alles täuscht, bist du gut verschnürt.“ Statt sich darüber aufzuregen und wie blöd rumzutoben, blieb Ruffy ganz still sitzen und sah zu Sanji rüber. Auch ihm kam die Stimme bekannt vor, und anscheinend schien er sie sogar ansatzweise zuordnen zu können. „Ich frage mich....“, fuhr der Pirat fort, „was an euch so gefährlich sein soll. Wieso seid ihr so gefürchtet?“ Lysop nuschelte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, doch der Anführer nahm keinerlei Notiz von ihm. Statt dessen starrte er auf Sanji herab, der immer noch mit halb verdrehtem Hals vor ihm kniete. „Und dann ist so eine Niete wie du hier auch noch der neue Master der Samurai. Dass ich nicht lache.“, sagte der Mann spöttisch. Etwas zuckte in dem Blondschopf zusammen. Master? Die Sieben Samurai? Woher... Es gibt nicht viele, die das bereits wissen. Und genau das war sein Vorteil. Er konnte sich aus den Wissenden den heraussuchen, dessen Stimme er hier wiedererkannte. Dyjon wusste es- aber der Elb war erstens viel zu freundlich zu ihnen gewesen, zweitens war es sicher nicht seine Stimme. Einer der Sieben Samurai selbst? Ausgeschlossen. Dann einer der Kämpfer- denn mehr wussten nicht von seinem neuen Amt. Aber wenn es einer der Kämpfer war... dann musste Cryss ihn auch wieder erkannt haben. Ein kleiner Seitenblick nahm ihm seinen Wunsch. Der Junge kniete immer noch angeschlagen neben einem der Fremden, sein Blick fast schon leer. In diesem Moment wünschte sich Sanji, der Schwertkämpfer würde endlich in die alles umschlingende Dunkelheit der Bewusstlosigkeit entlassen werden. Anscheinend war sein Blick nicht unbemerkt geblieben. „Was ist, Blondi? Angst um den Kleinen?“ Wütend funkelte der sonst so smarte Smutje ihn an. „Finger weg.“ Der Fremde lachte. „Ganz ruhig, Master. Ihm passiert schon nichts. Noch nicht.“ Wieder wurde der Blondschopf an etwas erinnert. Diese Art, wie der Fremde Master sagte... „Sanji, du hättest vorher überlegen sollen, was du deinen Kämpfern für Aufgaben zuteilst.“, meinte der vor ihm Stehende ungerührt. „Und du hättest wissen müssen, dass wir dich nicht akzeptieren werden. Ein echter Samurai wird neuer Master.“ Plötzlich wusste er, woher er die Stimme kannte. Natürlich! Wieso war er so blind gewesen? Tagelang war er mit ihm und weiteren Kämpfern unterwegs gewesen, er hatte ihn unter seine Fittiche genommen, um so ein Stück näher an Zoros Ziel zu kommen. Aber... er hatte ihn anscheinend nicht von seiner Fertigkeit überzeugen können. „Ein Schwertkämpfer, der dieser Aufgabe auch würdig ist.“, grinste der Fremde. Der Blonde blickte auf, suchte in der schwarzen Maske die Augen seines Gegenübers. „So jemand wie du, Hyde?“ Kapitel 93: Das schwarze Tier ----------------------------- *reinfall* *umseh* Boah...ich weiss schon gar nicht mehr, wie das geht... >///< Also... HALLO! Ein neues Kapitel- mein Weihnachtsgeschenk an euch alle^^ Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber jetzt bin ich wieder da^^ *euch drück* *weihnachtsgebäck dalass* *und noch nen Stück Geburtstagstorte und nen Glas Sekt für alle* Hab euch lieb^^ Eure Kay Titel: Go away... Kapitel: 93. Das schwarze Tier Pairing: Äh... >.< Disclaimer: Die Idee is von mir, der Rest geliehn!^^ Kapitel 93 Stumm stand der Andere da, starrte vermutlich einfach nur auf Sanji herunter- ob er es tat, konnte dieser ja nicht sehen, da die Gesichtszüge vollkommen verdeckt waren- ehe er leise zu lachen begann. „Schlaues Bürschchen.“ Als er die Hand hob und die Maske vom Gesicht zog, fragte sich Sanji, wieso er es nicht schon vorher bemerkt hatte. Es gab nur wenige, die so viel wussten, und noch weniger Kämpfer, die sich gegen den Entschluss der Sieben Samurai, ihn zum Master zu setzen, stellen würden. Hyde. Klar. „Was versprichst du dir davon, Hyde?“, fragte der Blonde seufzend. „Den Mastertitel? Dann kämpf fair gegen mich.“ Wieder lachte der andere auf. „Als ob ich das nötig hätte. Außerdem... hab ich viel mehr vor.“ Mit einer ausladenden Geste wies er auf die anderen Crewmitglieder der Lamb. „Weißt du, Sanji... das habe ich schon bei Zoro nicht verstanden. Wieso den Kopfgeldjäger an den Nagel hängen, wenn man sich so ein ordentliches Sümmchen zusammenschaffen kann? Zoro hätte es mit Leichtigkeit geschafft.“ „Er war nie Kopfgeldjäger.“ „Ja, klar. Nur, dass jeder ihn als solchen kennt.“ „Gerücht, mehr nicht.“ „Ist heute auch egal. Er ist tot, was soll’s. Er hätte es weit bringen können, wenn er nicht so stur auf Gerechtigkeit beharrt hätte. Selbst Schuld.“ Wie der Kämpfer von dem toten Freund sprach, nährte die Wur in Sanji, die er bisher eigentlich ganz gut hatte unterdrücken können. Er wusste, dass seine Gefühle ein gefundenes Fressen für den Adler waren- ein Fressen, das er diesem nicht bieten wollte. „Und als du uns dann losgeschickt hast, um neue Kämpfer auszubilden- neue Kämpfer, die ihre Stadt, ihr Land verteidigen sollten- hast du mir die Möglichkeit gegeben, andere Gleichgesinnte zu finden.“ „Und? Was hast du jetzt vor, Hyde? Was willst du tun? Die anderen Samurai werden dich nicht als Master anerkennen, wenn du nicht fair gegen mich gewonnen hast.“ Und das würde er nicht. Hyde schien das zu wissen. „Mir ist egal, was die anderen Samurai denken. Wenn ich ihnen deine Leiche bringe, müssen sie mich akzeptieren. So haben es die Samurai geschworen.“ Leider stimmte das, was der junge Mann da sagte. So war es in den Regeln, dem Codex der Sieben Samurai verankert. „Gut. Angenommen, sie akzeptieren dich. Weiter?“, fragte der Blonde nach. „Weiter? Ach, Sanji. Verstehst du eigentlich nicht, welche Macht dieses Amt verleiht? Von der Regierung geduldete Piraten, ohne Grenzen... unter sich eine Herrschar, die die gesamte Grandline unterwerfen kann.“ „Du willst King spielen?“, hakte er skeptisch nach. „Ich werde King sein.“, korrigierte Hyde ihn und grinste von oben herab. „Und wie stellst du dir das vor?“, mischte sich nun auch Ruffy ein. Von den Worten ihres Käpt’ns bestärkt, fügte Nami an: „Es wird immer Kämpfer geben, die sich gegen dich stellen werden. Und sie werden dich und deine Anhänger schneller besiegen, als du One Piece sagen kannst.“ Der Tritt, den sich die Navigatorin für ihren Kommentar einfing, schmerzte, aber sie ertrug es schweigend. „Dafür gibt es Kopfgeldjäger.“ Hyde trat zurück und deutete auf die umstehenden Kämpfer. „Zoro würde die Meisten hier kennen. Er hat ihnen den Job mehr als einmal vermasselt.“, fuhr er fort. „Alles Kopfgeldjäger, die sich mir angeschlossen haben.“ „Du willst all jene, die sich gegen dich stellen, der Marine ausliefern? Die wird selbst nicht mitmachen.“, wiedersprach Robin. „Wer sagte denn etwas von ausliefern?“ Das Grinsen auf seinem Gesicht ließ den Strohhütlern das Blut in den Adern gefrieren. „Jeder der hier anwesenden Kämpfer hat die Erlaubnis, unliebsame Piraten aus dem Weg zu ziehen. Egal mit welchen Mitteln.“ Sanji schluckte. So tickte der Kämpfer also? Er versuchte, sich sein eigenes Imperium aufzubauen- auf der Angst der Menschen? Verstand er eigentlich, dass seine Idee zum Scheitern verurteilt war? Nur nicht so voreilig, Chefkoch. Schließlich sind es deine Freunde und du, die hier gefangen genommen sind. Nicht er. Das stimmte zwar, doch Sanji wehrte sich verbissen gegen die Vorstellung, Hyde könnte damit durchkommen. „Ich werde andere Kopfgeldjäger mit einem durchaus lukrativen Geschäft locken.“, sagte er plötzlich und begann, zwischen den Gefesselten auf und ab zu laufen. „Nur wenige werden wiederstehen können, wenn ich ihnen sage, dass meine Gruppe die berüchtigte Strohhutbande gefangen hat. Und von dem Kopfgeld, das auf euch ausgesetzt ist, werden wir es schaffen, das neue System umzusetzen.“ Er blieb stehen, mitten zwischen ihnen. Alle Augen waren auf ihn gerichtet- und er wusste das. „Ein neues Zeitalter wird anbrechen. Unter neuen Bedingungen. Ein Zeitalter unter MEINER Führung.“, beendete Hyde schließlich seine Rede. „Das ist krank.“, kommentierte Sanji. „Vielleicht.“, mischte sich plötzlich ein anderer Kämpfer ein und zog die Maske von seinem Gesicht. Sanji erinnerte sich, ihn schon mal unter den anderen Kämpfern in der Halle der Samurai gesehen zu haben. Noch ein Überläufer. „Aber auf jeden Fall besser als die Idee eines toten Kämpfers, dessen Ziele nie die unseren gewesen sind.“ Das Mal an seinem Nacken fing fürchterlich an zu brennnen, doch Sanji ignorierte den Schmerz. Nami hatte es ebenfalls bemerkt- das Tattoo hatte vorher schon seltsamerweise angefangen, dunkelrot zu leuchten. Diesmal brannte es regelrecht wie Feuer. Kleine Rauchfaden stiegen von ihm auf. „Nun, jetzt, wo ihr Bescheid wisst, sollten wir sehen, dass wir zur Marinehauptbasis kommen. Wird Zeit, dass wir unser wohlverdientes Kopfgeld einkassieren.“, meinte Hyde, wandte sich an den anderen Kämpfer ohne Maske und instruierte ihn, die Strohhütler an den Mast zu binden. Den Gummijungen wollten sie in dem Netz lassen, die anderen sollten angebunden werden. „Hoch mit dir.“, sagte der Typ neben ihm und stieß Sanji grob nach oben. „Pfoten weg!“, fauchte dieser ihn gleich an, doch ohne erkennbaren Erfolg. Auch Nami und Robin wehrten sich verbissen gegen die Piraten. Ebenfalls erfolglos. Innerhalb weniger Minuten saßen die beiden jungen Frauen mit hinter dem Rücken zusammengebundenen Händen nebeneinander vor dem Mast der Flying Lamb, Chopper wurde in seiner kleinen, normalen Gestalt neben sie gefesselt. Lysop versuchte noch, mit einer abenteuerlichen Lügengeschichte, die das Auftauchen hunderter Gefolgsmänner beinhaltete, die Gegner abzuschrecken, doch auch das war sinnfrei. „Master, was ist mit ihm?“ Der Kopf des Blondschopfs zuckte augenblicklich rum, als er die Frage des Piraten hörte. Der Kerl hielt Cryss am Oberarm fest, zog ihn leicht nach oben, doch der Junge konnte sich kaum auf den Füßen halten. „Tot?“ „Nein.“ „Mh...“ Nachdenklich starrte Hyde den Blauhaarigen an, ehe er sich zu Sanji wandte. Das eiskalte Funklen in dessen blauen Augen war wohl Antwort genug. „Fessel ihn einfach. Und legt ihn vor den Mast.“ „Hyde!“, fuhr Sanji auf, doch dieser beachtete ihn nicht im Mindesten. Cryss stöhnte leise auf, als er unsanft zu Boden fiel. Seine Hände und Füße waren aneinander gebunden, doch glaubte der Blonde nicht, dass es dem Jungen gelungen wäre, sich zu bewegen, selbst wenn er frei gewesen wäre. „Cryss.“, flüsterte er leise und versuchte, seine eigenen Fesseln zu lösen, um näher zu ihm zu kommen. Vergeblich. „Keine Sorge, Sanji. So wie’s aussieht, ist er nicht allzu schwer verletzt.“, versuchte der kleine Elch ihn zu beruhigen. Es half ein wenig. „Das ist aber auch keine Lösung.“ „Irgendwelche Vorschläge?“, ertönte es leise aus dem Anti- Teufelskräfte- Netz. „Nope.“ „Wir könnten verhandeln.“, schlug Robin nicht minder leise vor, doch an sich wussten sie, dass das wenig bringen würde. „Wir könnten versuchen, uns gegenseitig die Fesseln zu lösen.“, meinte Nami, doch auch ihr Vorschlag wurde mit einem Kopfschütteln abgelehnt. „Dazu sind die Fesseln zu straff.“ „Mh...“ Sie schwiegen. Jeder hing seinen Gedanken nach, überlegte, wie sie aus der misslichen Lage herauskommen könnten. Es war wieder die Navigatorin, die einen Einfall hatte. „Und was, wenn wir unsere Steine einsetzen?“ Überrascht starrten die anderen sie an. „Ich mein ja nur so...“, sagte sie flüsternd. „Gar keine so schlechte Idee.“, fand auch Ruffy. „Was meinst du, Sanji?“ Er wog ab. Einerseits war es gut möglich, dass sie ihre Fesseln einfach so sprengen konnten, wären die Kräfte der Steine erst einmal freigesetzt. Andererseits dachte er an das schmerzliche Brennen in seinem Nacken zurück- und die Möglichkeit, dass die Tiere außer Kontrolle gerieten. „Ich bin mir nicht sicher. Es könnte schief laufen.“ „Viele Möglichkeiten haben wir nicht.“ „Ich weiß.“, seufzte er auf. „Aber lasst uns erst alles andere ausprobieren, bevor wir darauf zurückgreifen.“ „In Ordnung.“, nickte der Stohhutjunge. Wieder schwiegen sie. Andere Möglichkeiten?, fragte die kleine Stimme in seinem Hinterkopf. Welche anderen Möglichkeiten, Chefkoch? Genau da lag das Problem. Ihm fiel beim besten Willen nichts anderes ein. Egal, was er sich überlegte, nichts schien zu reichen, um sie aus ihrer Lage befreien zu können. Resigniert ließ er den Kopf hängen. Wenn Nami ihren Jaguar rufen würde, und er seinen Adler- würden sie sich dann gegen ihn verbünden? Und der Alligator? Er auch? Hatte er dann überhaupt noch eine Chance, da irgendwie lebend raus zu kommen? Leider bezweifelte er es stark... „Mir fällt nichts andres ein.“, meldete sich Nami leise zu Wort. „Mir auch nicht.“, stimmte Robin zu. Die anderen nickten nur. „Dann bleibt uns nichts anderes übrig. Ihr müsst es versuchen.“ Ruffys Stimme war nicht hundertprozentig überzeugt, doch der Blonde wusste, dass es vermutlich ihre einzige Chance sein würde. „Aber nicht gleichzeitig.“, sagte er leise. „Ich:::bin mir nicht sicher, ob das dann gut geht.“ Jeder wusste, worauf er anspielte. Jeder von ihnen dachte an seinen Deal. „Okay, wer zuerst?“, fragte Chopper etwas unsicher, denn bisher hatte er seinen Stein noch nicht selbst gerufen. Bevor die Navigatorin sich dazu bereit erklären konnte, ließ Sanji den Kopf sinken. „Ich.“ Alle Augen waren auf ihn gerichtet- vielleicht aus Angst, was geschehen könnte, vielleicht auch nur aus der puren Neugierde, ob es klappen konnte. Dabei fiel ihnen etwas für sie alle Entscheidendes auf. Ihre Hände waren gefesselt. Der Stein musste aber in Herzhöhe auf die Brust gelegt werden, wenn man das Tier selbst rufen wollte. „Sanji, wie...“, begann Robin, doch sie kam nicht weit. Es war Cryss, der sie störte. Ein leises Stöhnen, als der Junge sich mühsam aufrichtete und keuchend gegen Sanji sank. Blut rann aus seinem Mundwinkel, sein Haar hatte an manchen Stellen eine violette Färbung angenommen. Sanji starrte auf ihn herab, wünschte sich, ihn nur einen winzigen Augenblick in die Arme nehmen und ihn dann endlich in eine vollkommene Bewusstlosigkeit schicken zu können, doch er konnte es nicht. „Nimm....mich mit.“, flüsterte der Junge plötzlich mit rauer, halb erstickter Stimme. „Was?“ „Nimm... mich mit... Sanji...“, wiederholte der Schwertkämpfer. „Woher...?“ „Ich... weiß jetzt, was... ich... dagegen tun kann.“ Cryss hob den Kopf, sah in die eisblauen Augen des Blonden und lächelte leicht. „Bitte, nimm mich... mit.“ Einige Sekunden lang sah er den Jungen einfach nur an, dann beugte er sich zu ihm herunter und küsste ihn sacht. „Nicht heute.“, flüsterte er, schloss die Augen und rief die Kraft in sich wach. Das Letzte, was die Crew noch sah, waren die etwas traurigen, aber verständnisvollen Augen des jungen Blauhaarigen und das entschlossene Gesicht ihres Smutjes, ehe das Deck in einem grellen Lichtblitz verschwand. Sekundenlang geschah nichts- für die Meisten eine schiere Ewigkeit. Dann hörte Nami das leise Rauschen. Auch Robin hörte es. „Nami?“, fragte sie leise. „Hier.“ „Okay. Hörst du das?“ „Ja.“ „Ich auch.“, erwiderte Ruffy irgendwo hinter ihnen. „Die Flügel.“, flüsterte Chopper. Und da erkannten sie es alle. Das Rauschen war kein Meeresrauschen, wie sie es kannten. Es klang nach Flügeln. Es klang nach Sanji. Nami richtete sich leicht auf, als sie schon verwundert feststellte, dass ihre Fesseln gelöst waren. Und auch die anderen bemerkten diesen glücklichen Umstand- sie waren wieder alle frei. Doch noch ehe sie etwas tun konnten, erkannten sie in diesem weißen Nichts plötzlich eine unförmige, gigantische Gestalt. Ruffy tastete sich in die Richtungen, in denen er die Anderen vermutete, schob sie allesamt hinter sich. Aber es wäre nicht nötig gewesen. Nach und nach kehrten die Farben und Formen zurück, aus dem Nichts tauchte die Lamb mit der Besatzung und auch den Besatzern wieder auf, die vollkommen perplex durch die Gegend starrten. Vor der Crew allerdings stand Sanji, in den Armen den bewusstlosen Jungen und auf dem Rücken seine weißen, riesigen Flügel. „Ist Cryss…“, begann Nami schon, doch er schüttelte den Kopf. „Ich konnte ihn nicht aufhalten.“, sagte der Blonde leise. Erst jetzt bemerkte sie etwas, was sie alle verwunderte. In einer Hand hielt Sanji ein Schwert. Und auf dieser Hand war eine Narbe zu sehen, eine Narbe, die aber nicht auf den Handrücken des Kochs, sondern auf die des jungen, blauhaarigen Schwertkämpfers gehörte. Noch bevor er irgendetwas erklären konnte, erwachten Hydes Leute aus ihrem Schockzustand und griffen lauthals brüllend an. Und wieder kamen sie nicht dazu, irgendetwas zu tun. Denn San ließ Cryss nur langsam bei ihnen herunter, gab ihn ihnen direkt in die Arme, ehe er sich umwandte und mit seinen Flügeln die Sicht auf die Angreifer versperrte. „Sanji!“, rief Ruffy, doch da preschte der andere schon vor, mit erhobenem Schwert. Ein Massaker sah nicht besser aus. Nach und nach fielen die Kämpfer, entweder verletzt oder bereits tot, doch da machte Sanji keinen Unterschied. Sie hatten seine Freunde angegriffen, sie verletzt, dem Blauhaarigen fast das Leben genommen- wieso sollte er jetzt noch Mitleid haben. Tief fuhr das Schwert in das Bein des jungen Mannes, der ihm gerade den Kopf von den Schultern hatte trennen wollen, ehe er selbst zu Boden sinken musste. Aus den Augenwinkeln sah San etwas auf sich zurasen, doch da er gerade zwei der Kämpfer vor sich in Schach halten musste, blieb ihm keine Zeit mehr. Gerade, als die beiden vor ihm zu Boden gingen, spürte er den heißen Schmerz durch seine Flügel fahren und schrie auf. Blut tropfte herunter auf die Planken, mischte sich mit dem der Verletzten und Toten, ehe er einknickte. Wenn er das gewusst hätte…Seine Flügel waren nicht nur einfach da, sie waren Extremitäten, wie Arme und Beine auch. Deshalb war es nicht minder schmerzhaft, als Hyde dreckig grinsend sein Schwert aus den ehemals weißen Flügeln riss. „Das wirst du bezahlen, Dreckskerl.“, zischte er, hob sein Schwert und setzte zum finalen Schlag an. Was genau es war, hätte keiner von ihnen sagen können. Es war leise, erst, dann ein Rauschen, jedoch nicht wie von Wellen oder Vogelschwingen. Ruffy und die Anderen waren aufgesprungen, kamen auf Hyde und Sanji zugelaufen, in dem Wissen, dass sie sie nicht erreichen konnten, ehe der Andere ihm den Kopf abgeschlagen hätte, als sie es hörten und stehen blieben. Auch Hyde hörte es, sah noch auf, als er schon herum gerissen wurde und über Bord ging. Irgendetwas hatte ihn gepackt, ihn mit sich gerissen und schleppte ihn nun unter Wasser. Etwas Schwarzes schillerte durch die Oberfläche, dort, wo es mit dem jungen Kämpfer abgetaucht war. Das Wasser verfärbte sich rasend schnell rot, dort, wo sein Körper die Oberfläche durchbrochen hatte. Ganz kurz stiegen Luftblasen auf, ein leichtes Blubbern war zu sehen- da hatte ein Seekönig wohl sein Mittagessen gefunden. Dann war es still, gespenstig still. San aber stand auf den Planken, eine Hand auf der verletzten Schulter, der rechte Flügel seltsam verdreht und blutig zerschlagen, und sah hinauf in den Himmel. Ein etwas fragender, ruhiger Ausdruck lag auf seinem Gesicht, keine Angst, kein Misstrauen, kein Schmerz. Robin sah erst zu ihm, hatte sich als erste wieder gelöst und wollte ihn schon berühren, doch als er auf ihr Rufen nicht antwortete folgte sie seinem Blick und sah ebenso hinauf. Die anderen wunderten sich nicht minder, also hoben auch sie ihre Blicke und sahen den schwarzen Drachen, der, von glitzernden Wassertropfen bestückt, über der Lamb schwebte, ehe er verschwand. Kapitel 94: Vivi ---------------- EDIT Also... ich bin verpeilt, tot und müde, also...vergebt mir! >///< Ich wusste noch,d ass ich aus irgendeinem Grund nicht ACE kommen lassen wollte, sondern Vivi- und doch hab ichs total verpeilt. Gnade...! Hier also die überarbeitete, RICHTIGE Version!^^ Hallo ihr^^ Jaaa...ich wieder^^ *breit grins* Irgendwo zwischen schlafen, kochen, chatten und Arbeiten habe ich wirklich die Zeit gefunden, ein neues Kapi zu schreiben. Viel Spass^^ Titel: Go away... Kapitel: 94. Vivi Pairing: DIESES Mal wieder ganz eindeutig... Sanji x Zoro^^ Disclaimer: Nur die Idee ist von mir, ich bekomm kein Geld usw......^^ Kapitel 94 Sekundenlang geschah gar nichts. Selbst der Wind schien sich der Situation angepasst zu haben, denn er schwieg. Und auch das Meer, von den Ereignissen aufgewühlt worden, lag wieder ruhig da, nicht eine einzige Welle fuhr über die Wasseroberfläche. An Deck der Flying Lamb ging es nicht anders vor. Die Crewmitglieder standen allesamt auf den nassen, blutbesudelten Planken, starrten in die Luft, während restlos alle Angreifer verletzt oder bereits tot am Boden lagen, leise stöhnten und wimmerten. „Was… war das?“, brach Nami schließlich als Erste die Stille. Doch keiner vermochte eine Antwort zu geben. Erst, als Sanji leicht einknickte, auf keuchte und die Hand wieder fester auf die klaffende Wunde presste, kehrten auch die Lebensgeister der Anderen in ihre Körper zurück, ließen sie blitzschnell handeln. Ruffy wartete nicht lange, begann mit Lysop und Chopper, die Toten über Bord zu werfen, während sie die Lebenden alle runter auf ein Beiboot brachten und sie, gefesselt, wegschickten. Robin und Nami kümmerten sich derweilen um den bewusstlosen Schwertkämpfer und Sanji, der aber jegliche Hilfe ablehnte und selbst aufstand. „Er ist immer noch… hier.“, flüsterte er leise, hielt die Hand auf seine Brust. Zuerst verstand keine der beiden jungen Frauen, auf was der andere hinaus wollte, bis er auf Cryss blickte. Richtig… der Koch hatte etwas in die Richtung erwähnt, dass er den Jungen nicht hatte aufhalten können. Was das jetzt aber genau bedeutete, vermochten sie nicht zu sagen. „Robin, gib ihn mir.“, bat er, immer noch mit recht leiser Stimme. „Was hast du vor?“ „Ich schick ihn unversehrt zurück.“ Zögernd kam die Archäologin näher, legte den Bewusstlosen zu San, der daraufhin seine Hand löste und sie auf die Brust des anderen legte. Einen Moment lang geschah nichts, dann keuchte Cryss plötzlich, riss die Augen auf und schnappte begierig nach Luft. Sanji lächelte noch einen Moment, ehe er über ihn sank und die Augen schloss. „Sanji? SANJI!“ Doch der Blonde konnte nicht antworten. „Was… was ist passiert? Was hat er getan?“, fragte Nami verwirrt, wollte den Blonden wieder aufrichten, doch Cryss schüttelte den Kopf. „Er hat mich geheilt. Wir waren eine Zeit lang verbunden, da hat er sämtliche meiner Wunden auf sich genommen.“, sagte er leise. Nicht, dass er das sicher gewusst hätte. Aber er spürte schlicht und ergreifend, dass er vollkommen unversehrt war. Im Gegensatz zu dem blauäugigen Kämpfer, der da mit leicht geöffneten Lippen und geschlossenen Augen auf ihm lehnte. „Wieso…?“ „Das fragst du wirklich, Nami?“, gab Robin leise zurück, schüttelte den Kopf. Dann half sie, indem sie wieder Hände und Arme an Sanjis Körper wachsen ließ und ihn so vorsichtig nach drinnen trug. Den Dreck an Deck konnten die Jungs wohl alleine wegräumen. Sie allerdings wollte, dass San in Sicherheit war, und dass Chopper ihn sich ansah. Deshalb rief sie den kleinen Arzt auch schon zu ihnen, deutete wortlos auf den Verletzten. Der musste nicht lange überlegen. „Die Wunde an seinen Flügeln ist vermutlich genauso wie eine an Armen oder Beinen.“, vermutete er, besah sich die verletzten Schwingen genauer. „Aber ich habe noch nie Flügel gerichtet.“ Er wusste nicht einmal, wie er das machen sollte. Noch dazu hatten sie sicherlich nicht das nötige Arbeitsmaterial an Bord, um es richtig ordentlich zu machen. Leider blieb dem Elch aber nichts anderes übrig, als es wenigstens zu versuchen. „C… ryss…“ Verwundert sahen die vier Anwesenden auf das Krankenlager, sahen, wie sich die Lippen des Liegenden ganz leicht bewegten. Schnell griff der Angesprochene nach Sanjis Hand, drückte sie ganz vorsichtig. „Ich bin hier. Alles okay, das wird schon wieder.“ „Bist du… verletzt?“, fragte der Blonde, öffnete dabei mühsam die Augen und sah ihn an. Cryss schüttelte den Kopf. „Dank dir nicht mehr, nein.“ Das zufriedene Lächeln auf den Zügen des Blonden sprach für sich. „Das war gefährlich, Sanji.“, tadelte der Arzt, begann, die Wunden an seinem Körper zu untersuchen, säubern, desinfizieren und danach zu verbinden. „Gefahr ist mein zweiter Name.“ „Dann solltest du über eine Umtaufe nachdenken.“, schlug Nami vor. Als der Blonden zu ihr sah, bemerkte er, dass ihre Lippe leicht zitterte, sah die Angst, die immer noch in ihren Augen funkelte. Dieses Ereignis hatte wohl an allen seine Spuren hinterlassen, und das nicht nur körperlich sichtbar. „Wie geht es euch?“, fragte er, ohne weiter auf die soeben gefallenen Worte einzugehen. „Soweit sind wir alle eigentlich unverletzt. Dich hat’s mal wieder am Schlimmsten erwischt.“, erklärte die Violetthaarige. Was in diesem Moment ihnen allen durch den Kopf ging, war wohl verständlich. Sie fragten sich allesamt, ob San immer noch diese Gefahr einging, weil er sein Leben als unnütz, verwirkt ansah. Weil er unbedingt zu Zoro wollte… „Macht nichts, das heilt auch wieder.“, lächelte er, ehe er wieder zu Cryss sah. Der Dialog, der stumm in ihren Blicken hin und her ging, blieb den Anderen zwar nicht verborgen, doch konnten sie damit nichts anfangen. San und Cryss allerdings wussten genau, was ihre Blicke aussagten. Das würde noch eine heiße Diskussion geben, bei der er, der junge Schwertkämpfer, vermutlich als Verlierer rausgehen würde. Und das auch nur, weil er dem Blonden in der Beziehung einfach nicht gewachsen war. Er hatte sich ihm widersetzt, in einem Moment, wo es eigentlich für Sanji wichtig gewesen wäre, dass er auf ihn hörte, seinen Befehlen Folge leistete. Dass es an sich für sie beide gut gewesen war, vielleicht sogar das Beste, war in diesem Moment vollkommen irrelevant. Das würde Sanji ihm auch bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit sagen. „Na, dann lass mal deinen Flügel sehen.“, meinte Chopper schließlich und kam zu ihm. „Ich richte ihn dir wieder.“ Es waren bereits Stunden seit dem Überfall vergangen. Die meisten Crewmitglieder gingen wieder ihrer eigentlichen Arbeit nach, das Schiff war gesäubert worden und hatte seinen Kurs erneut aufgenommen. Nur zwei hatten nichts zu tun, beziehungsweise der eine konnte nicht, der andere wollte nicht. So saß Sanji in seinem Bett, starrte aus dem Bullauge nach draußen auf die See. Was ihm durch den Kopf ging, war für die Anderen wohl nicht verständlich- er fragte sich, was es mit dem schwarzen Drachen auf sich hatte. Nami hatte schon erklärt, dass es wohl schlicht und ergreifend eine Wasserspiegelung gewesen sein musste, ein Seekönig, den sie wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit im Himmel wiedergespiegelt gesehen hatten. Chopper meinte sogar, es sei dem Stress zuzuschieben, Ruffy überlegte, ob es vielleicht auch fliegende Seekönige gab. Robin und Lysop, und auch Cryss hatten sich nicht mehr dazu geäußert. Nur der Blonde saß da, konnte an nichts anderes mehr denken. Das Tier hatte ihn angesehen, da war er sich sicher. In dem Moment, ganz kurz, bevor es weiter geflogen war, hatten sich ihre Blicke gekreuzt. Aber was hatte er darin lesen können? Hatte es da überhaupt etwas gegeben, was man heraus lesen hätte können? Oder war das alles seiner Einbildung entsprungen? Wieso hatte er ihnen geholfen? Wieso war er wieder verschwunden? Ein paar Ideen hatte er schon. So hatte er schon überlegt, ob es schlicht und einfach ein weiterer Stein war- nun gut, es war weder schlicht, noch einfach, aber es wäre eine einfache Lösung. Ein anderer Mensch, der einen der Steine gefunden und ihn vielleicht gespürt hatte, als er seinen Adler befreit hatte. Und der sie gesucht und gefunden hatte, dabei feststellen konnte, dass sie in Gefahr waren und kurzerhand eingegriffen hatte. Ob das so sein konnte, wusste er natürlich nicht, aber es klang logisch. Eine andere Idee, die er noch gehabt hatte, war, dass der Drache überhaupt nichts mit ihnen zu tun hatte, sondern wegen Hyde und seiner Mannschaft gekommen war. Schließlich hatte der junge Mann ganz gerne mit dem Feuer gespielt, wer wusste schon, vielleicht hatte er sich dabei mal die Finger verbrannt…. Oder, auch eine interessante Vorstellung, das Tier war zufällig in der Nähe gewesen und hatte Hunger verspürt. Wieso dann allerdings Hyde hatte dran glauben müssen, wusste er noch nicht so genau. Aber nun gut, er war sowieso für alles offen, nach allem, was sie schon erlebt hatten. Und doch… der Anblick ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. An Deck standen Nami und Robin, sahen auf eine Karte, die die Navigatorin in den Händen hielt und dann wieder auf das weite Meer, ehe sie zu diskutieren begannen. „Aber laut Karte müssen wir dort entlang!“ „Dann fahren wir direkt ins Nichts.“ „Das kann aber nicht sein! Guck doch!“, erboste sich die Rothaarige. Das konnte doch nicht angehen, dass sich ihre Karten irrten! Sie irrten sich NIE! Dann fiel ihr die Geschichte mit dem Klecks, der eine Insel darstellen sollte, wieder ein. Ob sie Robin vielleicht gerade unrecht tat…? „Süße, lass uns nicht einfach ins Blaue fahren. Sonst kommen wir nie an.“, sagte die Violetthaarige gerade beschwichtigend. „Wir nehmen den Kurs, den du uns schon berechnet hast, fertig aus. Der wird eher stimmen als diese Karte hier.“ Daraufhin erwiderte Nami nichts mehr- ging auch gar nicht, weil ein lautes Quacken sie alle herum fahren ließ. Was zum…? „Hallo Leute!“, hörten sie dann schon eine laute, ziemlich bekannte Stimme. Es dauerte auch nur zwei Sekunden, dann war Ruffy an Deck, sah da die junge Frau und ihr Reittier mit großen Augen an. Was machte SIE denn hier? „Vivi?“ „Yop!“ Und schon stand besagte Prinzessin auf der Reling, grinste bis über beide Ohren, ganz Ruffy- like –obwohl man da dann doch mal überlegen sollte, ob die beiden vielleicht zuviel Zeit miteinander verbracht hatten- ehe sie runter stieg und den Schwarzhaarigen in die Arme schloss. „Ruffy! Ich dachte doch, dass das die Lamb ist!“, meinte sie, begrüßte jetzt nacheinander Nami, Robin, Chopper und Lysop, die runter gekommen waren, um zu sehen, was da los war. Dann bemerkte sie, dass da aber noch wer fehlte. Gerade, als sie fragte, erschien Sanji an Deck, blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen. „Wo sind Sanji und Zoro?“ Die anderen der Crew sahen erst zu Vivi, dann hörten sie nur noch das Knallen irgendeiner Tür irgendwo auf dem Schiff. Betretendes Schweigen breitete sich unter ihnen aus, die meisten von ihnen senkten sogar den Blick. Es war Ruffy, der ihre Freundin dann mal aufklärte. „Vivi, Zoro ist… er… er ist gestorben.“ Da sank ihr erst einmal die Unterlippe. Gestorben? Wie? Wann? Wo? Tausende Fragen sprudelten auf die Crew ein, doch es war Robin, die die Blauhaarige abhielt, indem sie ihr eine Hand auf den Arm legte und den Kopf schüttelte. „Nicht hier.“, sagte sie nur ruhig. Denn sie hatte bemerkt, was viele nicht gesehen hatten- das Fenster von Sanjis Zimmer stand offen. Wenn der Blonde wirklich zurück in dieses gelaufen war, so dachte sie, würde er jetzt alles hören. Das wollte sie ihm ersparen. So machten sich alle, die an Deck standen, auf den Weg zurück in die Kombüse- an Arbeit war gerade nicht zu denken. Aber Sanji war gar nicht in seinem Zimmer, hatte demnach auch nichts gehört. Das Schiff war ja nicht gerade klein, aber wenn er einen Ort brauchte, wo er vor allen versteckt sein konnte, egal, wie es ihm ging, dann gab’s da nur einen Ort. Und der war ganz unten im Schiffsrumpf, die Vorratskammer. Obwohl das schon eher ein Vorratsspeicher war, den sie ausgebaut hatten. Bei DEM Käpt’n blieb ihnen auch gar nichts anderes übrig. San saß dort, in der Ecke zwischen Mehlsäcken und Ölfässern, und versuchte, die ganzen Bilder los zu werden. Zwar erinnerte er sich immer wieder mal gerne an Zoro- doch er wollte nicht erinnert WERDEN. Denn dann hatte nicht er es in der Hand, welche Bilder auf ihn einströmten. Wütend und zugleich verzweifelt, einerseits den Tränen nahe und andererseits fast apathisch starrte er ins Nichts, sah immer wieder diese grünen Haare, die leicht vom Wind verweht wurden, die blitzende Augen und die leicht auf und ab baumelden Ohrringe… Seine Hand war recht selbstständig zu seinem Ohr hoch gewandert und hatte dort den goldenen Tropfen zwischen Zeigefinger und Daumen genommen. ZOROS Ohrring. Er trug ihn seit dem ersten Tag, da er ihn gefunden hatte, und er würde ihn auch nicht mehr ausziehen. Wenn er starb, würde er mit diesem beerdigt werden… „Ich vermiss dich.“ Seine Stimme war ganz leise, dass wirklich nichts und niemand ihn hätte hören können- außer vielleicht Zoro, was er hoffte. „Ich vermiss dich so sehr…“ Dabei sank sein Kopf nach vorne, bis er mit der Stirn an den Knien lehnte. Seine Augen brannten, sein Herz schmerzte und er spürte wieder viel zu deutlich, wie verdammt schmerzhaft es war, ihn verloren zu haben. Wie sehr er ihn liebte und wie sehr er ihn gerade in solchen Momenten vermisste. Es war ein einfach unbeschreibliches Gefühl- grausam aber auf jeden Fall. San hätte nicht sagen können, ob sein Kopf voll oder vollkommen leer war, ob er gerade trauerte und ihm deshalb die Tränen kamen oder ob er nicht einmal wusste, dass da überhaupt Tränen waren. Es gab so vieles, was er noch mit Zoro hatte machen wollen. So viele Dinge, die er ihm gerne noch gesagt hätte, die er wichtig hielt, die Zoro aber nie erfahren hatte. Und wie gerne würde er ihn einfach in seine Arme schließen, über seine Haut streichen und ihm zuflüstern, wie sehr er ihn liebte, dass der Schwertkämpfer einfach alles für ihn war, ist und sein würde, dass es für den Blonden seit dem Moment, da Zoro gestorben war, keinen Grund gab, um noch weiter zu leben… Seine Augen wurden feucht, dann nass, doch es interessierte ihn nicht. Ein Schluchzen nach dem anderen erschütterte seinen Körper, aber er bemerkte es kaum- denn der Schmerz war zu stark, als dass etwas anderes davon hätte ablenken können. „Zoro… Z- Zoro…!“ Und doch verhalten seine Worte ungehört. Scheinbar. Langsam drehte sich der Junge wieder auf dem Absatz um, verschwand genauso leise durch die Tür des Vorratsspeichers, wie er wenige Sekunden zuvor erschienen war. Eines hatte Cryss mittlerweile verstanden, nämlich, dass Sanji in Ruhe gelassen werden wollte, wenn er sich hierher zurück zog. So ging der Blauhaarige wieder nach oben, hörte die gedämpfte Stimme des Käpt’n‘ dieses Schiffes aus der Küche dringen. Also betrat er nun diese ganz leise, sah, wie Vivi und Robin sofort aufsahen- und gleich darauf senkte sie wieder den Blick. Beide hatten wohl geglaubt, es wäre vielleicht Sanji. Vivi aber senkte den Blick nicht mehr, und keinem schien es aufzufallen, dass die beiden sich noch nicht kannten. „Hey. Ich bin Cryss.“, begrüßte er die Freundin der Crew, die auch gleich aufstand und sich vorstellte. Sie schüttelten einander die Hände, ehe sie sich ihren Platz suchten und Ruffy dort weiter machte, wo er aufgehört hatte. „Und jetzt suchen wir die Steine und Schwerter, eben weil Sanji der neue Führer der Sieben Samurai ist und Zoros Werk vollenden will.“, beendete er seinen Satz, sah Vivi dabei in die Augen. Sie musste das alles noch ein wenig verdauen, schließlich hörte man nicht alle Tage, dass ein Freund gestorben war- noch dazu jemand wie Lorenor Zoro, der unsterblich erschienen war. „Ich kann es immer noch nicht glauben.“, sagte sie schließlich und schüttelte leicht resigniert den Kopf. „Dass er einfach so… tot…“ „Nicht einfach so.“, warf nun Cryss in den Raum. „Sondern für den Menschen, den er liebt.“ Einen Moment herrschte Stille. Es war klar, wie das gemeint war- denn auch an die Prinzessin von Alabasta war eine Nachricht von Nami gegangen, dass sich da ein Koch und ein Schwertkämpfer gefunden hatten- und doch wussten hier ziemlich alle- mit Ausnahme von Vivi- was genau zwischen dem Sprechenden und Sanji ablief. Es klang auf eine gewisse Art und Weise falsch, so etwas zu sagen, wenn man selbst mit besagten geliebten Menschen ins Bett stieg, aber Cryss sagte nichts mehr dazu, also ließen sie es auf sich beruhen. „Was habt ihr nun vor?“, brachte der Gast das Gespräch auf ein anderes Thema, denn so, wie es im Moment stimmungstechnisch zwischen ihnen war, hätte es keinen von ihnen gewundert, wenn alles eingefroren oder erdrückt worden wäre. „Wisst ihr schon, wo ihr als nächstes hin wollt?“ „Heaven- or- Hell.“, gab Nami zurück. Vivi musterte sie mit einem fragenden Blick, ehe sie ihre Gedanken laut formulierte. „Soll das ne Fangfrage sein?“ „Nein.“, sagte nun Robin, nickte Nami zu, die daraufhin besagte Karte, die die beiden Inselhälften abbildete, hervor zog. „Es ist die kleine Inselgruppe, zu der wir wollen. Mit etwas Glück werden wir dort fündig.“, erklärte die Navigatorin ganz sachlich. Es war nicht so, als hätte die Prinzessin gezögert oder groß nachgedacht, und doch vergingen einige Sekunden, bis sie schließlich fragte, was ihr da auf der Seele lag- nämlich, ob sie etwas dagegen hätten, wenn sie sie begleitete. Nicht bis ganz dorthin, aber doch ein gutes Stück. „Ist in der Nähe von Anthropal, da möchte ich einen alten Freund besuchen.“, erklärte sie sich. Doch die Crewmitglieder hatten sich schon angesehen und einheitlich genickt. „Klar, komm mit.“, meinte Ruffy dann schließlich. „Vielleicht kannst du uns ja helfen, mehr heraus zu finden.“ So verlief sich die Runde der Piraten, bis nur noch Cryss, Vivi und Ruffy am Tisch saßen und gemeinsam etwas tranken. Die Mädels waren in Namis Arbeitszimmer und durchforsteten Karten und Bücher, während Lysop und Chopper neue Heilmittel herstellten, beziehungsweise ersterer gerade dabei war, den Kampfstab von Nami zu modifizieren. Da fiel Cryss wieder etwas ein- oder besser gesagt jemand. Vielleicht sollte er mal nach ihm sehen… „Wo ist eigentlich Sanji?“, wollte Ruffy wissen. Wenn man vom Teufel… dachte? Na gut, egal. „Ich denke, er brauchte ne Auszeit. Vermutlich hat er vorhin ein wenig mehr gehört, als gut für ihn ist.“, erklärte der Schwertkämpfer. „Sorry.“, meinte Vivi daraufhin und sah ziemlich getroffen aus. „Das wollte ich nicht.“ „Konntest du ja nicht wissen.“ Ruffy nickte nur, er war mit Cryss einer Meinung. Keiner hatte der Blauhaarigen die Nachricht mitgeteilt, also hatte sie es auch nicht wissen können. „Ich geh mal gucken.“, meinte der Käpt’n und stand auf. „Ruffy… Warte mal.“ Angesprochener sah zu Cryss, merkte ganz genau, dass da noch etwas mit San war. „Was ist los?“ „Ich… denke, er braucht wirklich Zeit für sich selbst. Zumindest als ich ihn zuletzt gesehen hab, war er mit den Nerven ganz unten.“ „Dann sorge ich jetzt dafür, dass er sich nicht in seinem Kummer einschließt.“, teilte der strohhutträger seinen Entschluss mit, bevor er auch schon aufstand und losging. „Vorratsspeicher.“, rief Cryss noch- und alle wussten, was gemeint war. Ruffy trat ganz langsam in besagten Raum ein, wusste er schließlich, was er vorfinden würde. Und wirklich, hinten, bei den Fässern, saß ein zusammen gekauerter Koch und zitterte. Wie oft hatte er Sanji in den letzten Wochen schon so gesehen… doch nie hatte er die Möglichkeit gehabt, ihm irgendwie wirklich zu helfen, denn auch, wenn der Blonde danach meinte, es gigne wieder, waren SOLCHE Anblicke, auch wenn San sie versteckte, keine Seltenheit. Allerdings war sich Ruffy auch durchaus bewusst, dass er die Gefühle, die ihn San vorherrschten, nicht im geringsten nachvollziehen konnte. Klar, auch er hatte einen verdammt guten Freund verloren, seinen Besten- aber Sanji liebte Zoro nun mal über alles. Das war eine ganz andere Kategorie. „Hey… rutsch mal n Stück.“, meinte er und setzte sich direkt neben ihn. Sofort sah der Blauäugige auf, wischte sich die verräterischen Tränen aus den Augen und vom Gesicht, doch es half kaum etwas. Seine Augen waren gerötet, seine Haut war von Spuren der Tränen geziert. „R- Ruffy.“ „Bin ich.“, meinte Angesprochener und legte eine Hand auf die Schulter des Kochs. „Und DU… du solltest mal wieder richtig ausschlafen, Sanji. Du siehst verdammt fertig aus.“ Verwundert sah Sanji ihn an- sein Käpt’n MUSSTE doch wissen, was mit ihm los war!- doch dann verstand er es und nickte nur matt. „Geht aber…“ „Ab in die Matte, San. Zum Abendessen bist du wieder fit, ich brauch nämlich endlich mal wieder was Vernünftiges zu essen.“ Dabei verzog Ruffy leicht das Gesicht, zeigte seinen Ekel deutlich. „Nami ist nicht unbedingt ne gute Köchin.“ Das entlockte dem blonden Koch sogar ein kleines Lächeln- und der Schwarzhaarige lächelte ebenso. „Also, hopp. Ich bring dich hoch.“ Gemeinsam verließen sie die Vorratskammer, machten sich auf den Weg in die Zimmer. Keiner der Anderen an Bord lief ihnen über den Weg, aber das war dem Blonden eigentlich auch ganz recht so. So kamen sie unbehelligt rein, und schwupp hatte der Gummimensch seinen Freund auch schon in die Hängematte gepackt. „Und jetzt schla-“ „Ruffy?“ Verwundert hob dieser die Augenbraue. „Was denn?“ „Schlaf ich schon?“ „Ich denke nicht. Wieso?“ „Dann muss ich halluzinieren…“, stellte der Blonde mit dem Blick zum Fenster raus gerichtet fest. Vor diesem Fenster schwebte ein Engel. _________________________________________________________________________________ Hey ihr! Also...Ich möchte mich entschuldigen, weil das wieder so lange gedauert hat. Aber ich will jetzt versuchen, pro Monat ein Kapi zu liefern, damit die Geschichte wieder ins Rollen kommt^^ Sollte ich aus unerfindlichen gründen nichts sagen, quatscht mich an (so a la 'KAY! Du Nase! Wo bleibt das versprochene Kapi?????' XD). So... und über Kommis freue ich mich IMMER!^^ Byebye Dat Kay Kapitel 95: Come back to me --------------------------- Halli hallo! Also... nein, ich hab immer noch net mehr geschlafen (die letzten Nächte sogar NOCH weniger als sonst X///x), aber was solls- hier ist das nächste Kapitel!^^ Und, weil ich von den Twins Nic und Vanna die Bitte bekommen habe, hier ein ganz BESONDERES Kapi. Ergo, es ist den Twins gewidmet. Aber eines wünsche ich allen anderen auch: viel Spass beim Lesen! ^//^ Euer verschlafenes-verpeiltes-übermüdetes-geschrottetes-sehnsüchtiges-schreibfaules-arbeitswütiges Kay Titel: Go away... Kapitel: 95. Come back to me Pairing: DIESES Mal wieder ganz eindeutig... Sanji x Zoro^^ Disclaimer: Nur die Idee ist von mir, ich bekomm kein Geld usw......^^ Kapitel 95 Verwundert starrten sie beide aus dem Fenster, sahen die weißen, breiten Schwingen, die den Körper in der Luft hielten. Und irgendwie waren sich Ruffy und Sanji gerade sicher, sie hätten beide entweder den gleichen Traum oder aber sie halluzinierten. Erst das Rufen von oben machte ihnen klar, dass alles, was sie sahen, Realität sein MUSSTE. „Ich… ich glaub‘ s nicht…“, brach der Käpt' n die Stille zwischen ihnen. Doch der Blonde war schon aufgesprungen und rannte nach draußen. Ein ENGEL. Ein echter Engel! Und es war keiner aus Skypia, das hatte er sofort gesehen. Dieser hier hatte lange, weiße Federschwingen, und irgendwie… seine Augen hatten so weiß geleuchtet, dass selbst er für einen Moment vollkommen ergriffen war und sich sicher, im Himmel zu sein. EIN ENGEL! So schnell er konnte rannte er an Deck, blieb erst stehen, als er mit der Hüfte an die Reling stieß und die Hände rasch auf diese legte. Sein Blick hing oben bei dem Engel, und jetzt sah er noch mehr, viel mehr von dem, was die Anderen auch schon gesehen hatten. Hunderte, ja tausende Engel schwebten über ihnen, ihre weißen Schwingen rauschten leise und ihre Augen strahlten in den unterschiedlichsten Farben. „Was..?“, fragte Nami, wusste nicht, wie sie diese Frage stellen sollte. „Woher kommen sie?“, rief Chopper leise dazu. Und auch der Rest der Crew stellt sich genau diese Fragen, ohne genau zu wissen, was sie da eigentlich wirklich sahen. Waren sie gerade alle gestorben? Alle ganz plötzlich und leise und ohne es zu wissen? Sollte dies der Fall sein, so beschloss Ruffy insgeheim, dann würde er sich ärgern. Er hätte sein Ziel nicht erreicht und er wäre nicht mit einem Grinsen im Gesicht gestorben. DAS ging schon mal gar nicht, ergo: sie lebten alle noch. Doch einem war das vollkommen egal. Es war nicht wichtig, ob er tot war oder nicht. Oder woher diese Engel kamen. Es waren ENGEL… und Sanji trug die Hoffnung in sich, dass es endlich vorbei wäre und er ihn sehen könnte. „Zoro.“, flüsterte er leise, ehe er, wider besseren Wissens, auf die Reling kletterte und hinauf in das Meer von Schwingen schrie. „ZORO…..!“ Sanji stand da, sah hinauf und spürte die Schwingen, die über ihn hinweg fegten, fast so, als würden sie ihn schon berühren- was aber nicht so war. Und doch lächelte er, weil er einfach glaubte, ihn endlich wiedergefunden zu haben. Sie mussten im Himmel sein, und auch wenn sie tot waren, egal was es war- Zoro war hier. Er musste einfach hier sein. „Sanji… komm runter…“, bat Nami schon zum zehnten Mal und kam näher. Doch der Angesprochene reagierte gar nicht. Er stand nur weiterhin mit weit ausgebreiteten Armen da und schloss die Augen. Was die anderen der Crew vermutlich nicht einmal bemerkt hatten, war dieser Ton. Dieses Singen, diese Melodie, die in der Luft lag. Und die ihm einfach sagte, dass es gut war, dass es vorbei war, dass er ihn wiedergefunden hatte. Im nächsten Moment sah er es. Einen kurzen Augenblick lang sah er einfach Zoro vor sich, sein Gesicht, sein Lächeln, seine Augen, sein Haar… doch der Blonde öffnete nicht die Lider, weil es dann verschwunden wäre. Dessen war er sich hundertprozentig sicher. So blieb er einfach stehen, sah den Mann, den er liebte, so nah vor sich, zum Greifen nahe. Er musste nur die Hand ausstrecken… Es war Ruffy, der den Blonden von der Reling holte. Fest hielt er ihn an sich gedrückt, zog ihn einfach von dort weg. Als der Koch endlich realisiert hatte, was da geschah, waren sie schon fast unter Deck. „Nein! Warte, Ruffy! Er ist da, ganz bestimmt! Er wartet doch! Ruffy! Lass los! Nein…!“ Doch all sein Betteln und Flehen, sein Wehren und Schreien half nichts. Der Käpt’n brachte ihn nur schnellst möglichst unter Deck, verfrachtete den sich zur Wehr setzende Blonden in sein Zimmer. Erst, als die Tür zu war, ließ er etwas lockerer- und Sanji riss sich los. „Drehst du völlig ab? Was soll das? Lass mich raus!“, fuhr der Blauäugige den Anderen an. „Nein.“, sagte er ruhig. „Ruffy! Ich muss hoch, er ist-“ „Sanji, Zoro ist tot.“ Es wurde ruhig. Der Blonde rührte sich nicht einmal mehr, starrte nur zu Ruffy rüber, der ihn ruhig, fest ansah. Dann senkte Sanji den Blick, sagte nichts mehr DAZU. „Verschwinde.“ Und der Schwarzhaarige tat einmal, was der Blonde ihm sagte, und verließ das Zimmer. Sekundenlang stand Sanji da. Er tat nichts, dachte nichts, sagte nichts. Nur die Worte hallten durch seinen Kopf, immer und immer wieder. Zoro ist tot. Zoro ist tot… Langsam sank er zurück, in die Hängematte von Zoro. SEINE Hängematte, die Matte, die sie sich für kurze Zeit geteilt hatten. Ein Ort, den er niemals missen wollten, weil es ein Stück Zoro war. Sanji lag da, starrte hoch an die Decke und kämpfte gegen die Tränen, die kommen wollten, kämpfte gegen die Trauer, die sein Herz heraus riss, gegen die Worte, die er gehört hatte, die er aber nicht verstehen konnte und wollte. Er konnte nicht tot sein, nicht Zoro, niemals… Noch immer glaubte er daran, dass Zoro es irgendwie geschafft hatte. Bestimmt lebte er noch und war da und wenn er einfach die Hand ausstreckte dann.. Doch Sanji griff ins Nichts. Nein, da war nichts. Die Tränen verwirrten seine Sicht, dass er nichts mehr sehen konnte. Deshalb schloss er langsam die Augen, wollte sie so unterbinden. Doch das brachte auch nichts mehr… „Zoro…“, flüsterte er leise, hörte sich selbst aber kaum. Er gab sich einfach seiner Trauer hin, ließ sich weiter von der Sehnsucht zerfressen, die ihn schon lange gefasst hatte. Selbst der stechende Schmerz in der Brust war für ihn etwas alltägliches geworden, dass er es schon nicht mehr bewusst wahrnahm. Doch das Schweigen war so ohrenbetäubend geworden, ihm fehlte die Stimme des Schwertkämpfers, die er viel zu lange ausgeblendet hatte. Vielleicht hörte Zoro noch seine Worte, doch verstehen würde er sie nicht mehr. Während Sanjis Hand ins Leere griff und seine Lippen Worte formten, von denen man nicht sagen konnte, ob sie wirklich welche waren, sah Sanji den Ort, den er niemals vergessen würde. Das kleine Städtchen am Meer, das sie zusammen gefunden hatten. Ein hübsches Haus, in dem eine junge Frau mit ihrer Tochter gelebt hatte… Erst dort waren sie wirklich zu dem geworden, was sie heute noch wären. Erst dort hatten Zoro und Sanji wirklich begriffen, wie sehr sie einander liebten… Langsam ging er über den Markt, in den Armen schon ein wenig Obst und Gemüse und eine Weinflasche. Er musste sich nicht beeilen, sie hatten alle Zeit der Welt. Lil hatte gesagt, dass sie heute Mal das Haus putzen wollte und sie deshalb alle rausgeworfen, wobei Sanji gleich gesagt hatte, dass er einkaufen gehen würde und heute Abend für sie kochen. Zoro hingegen hatte Luna etwas angeboten, was sie sich gewünscht hatte- sie wollte mit ihr zusammen durch die Gegend streifen, mal die Freunde von ihr treffen und so. Denn sie hatte gesagt, sie wolle beweisen, dass sie wirklich Lorenor Zoro kennt. Und Zoro hatte damit keine Probleme, wieso auch. Würden die Kinder verstehen, wieso er verfolgt wurde, würden sie vielleicht ihre Eltern rufen. Dann würden Sanji und er weiter ziehen müssen, das stimmte. Aber die Wahrscheinlichkeit war ziemlich gering, wieso also nicht. Das Lächeln war schon seit Tagen nicht mehr von Sanjis Gesicht zu bekommen. Wieso war auch ganz einfach: er hatte den Menschen gefunden, den er über alles liebte. Und das Schönste daran war, seine Liebe wurde erwiedert. Also… ließ er die ganze Welt an seinem Glück teilhaben, indem er unentwegt lächelte. So auch auf dem Heimweg. Die Straßen waren hell und freundlich, niemand verfolgte ihn oder machte ihn blöd von der Seite an. Nirgends gab es Schlägereien oder Schreie, es war so still und friedlich, wie in einem Buch geschrieben. Es war das erste Mal von vielen, dass sich Sanji überlegte, wie es wäre, hier zu bleiben. Nicht nur die nächsten Tage. Nein. Für immer. Mit Zoro. Heute Abend, das hatte er sich vorgenommen, würde er mit ihm sprechen, einfach nur ein bisschen über diese Insel plaudern, und vielleicht würde er ihn dann fragen. Wenn Zoro immer noch zu Black Wing wollte, würde Sanji mitkommen und danach würden sie gemeinsam hierher zurück kommen und ein neues Leben beginnen. Der All Blue war Sanji egal geworden, vollkommen egal, solange er Zoro bei sich haben konnte. Sein Traum hatte sich einfach verändert, sodass es nicht mehr dieser Ort war, den er unbedingt finden wollte, sondern dieser Mann, den er nie wieder verlieren wollte. „Ich bin zurück!“, rief er in das Haus, das er betrat, und brachte die Einkäufe rüber in die Küche. Einen kurzen Moment lauschte er, überlegte, wie es wäre, wenn jetzt Zoro um die Ecke käme, ihn in die Arme schließen und ihm sagen würde ‚Hey, Honey. Da bist du ja wieder.‘ Es wäre ihr Zuhause, sie hätten ein gemeinsames Leben, nur sie beide. Wie ein Traum… Klar kam er nicht, Zoro war unterwegs. Dafür aber tauchte Lil auf. „Hallo, Sanji. Du warst schnell.“ „Wirklich? Dabei habe ich mir extra Zeit gelassen…“ Etwas ratlos sah er ins Nichts, hinaus in den Garten. Dann würde er ja NOCH länger warten müssen… „Komm, hau schon ab.“, lächelte die junge Frau und machte eine winkende Handbewegung. „Ich räum das selbst weg. Und jetzt verschwinde.“ Zuerst sah der Blonde etwas verwirrt aus, dann aber stahl sich wieder das Lächeln auf seine Züge, wurde zu einem Grinsen, ehe er die Hand hob und sich zur Tür aufmachte. „Danke, Lil!“ „Keine Ursache. Schöne Grüße an die Beiden.“ Es dauerte auch keine fünf Minuten, und er hatte sie gefunden. Unten, am Strand, versteckt vom Hafen. Dort saßen sie, mehrere junge Kinder und ein junger Mann mit wunderbar grünen Haaren… Sanji blieb stehen, sah einfach rüber zu ihnen und musterte sie. Naja, eigentlich war das falsch ausgedrückt. Er musterte nur EINEN, und die Gesamtsituation. Und beides gefiel ihm auf seine eigene Art und Weise. Zoro... er sah einfach umwerfend aus. Wie er da saß, ein dunkles Shirt und Bermudas an, das Haar vom Meereswind leicht zerzaust- eigentlich hatte er es schneiden wollen, doch Sanji war zu fasziniert von den langen Strähnen gewesen, hatte mit diesen gespielt, während sie zusammen aneinander gekuschelt auf der Couch gelegen hatten, sodass sich der Schwertkämpfer dagegen entschieden hatte. Und jetzt.... jetzt sah er noch besser aus als zuvor, obwohl der Blonde ja sein gesamtes Hab und Gut darauf verwettet hätte, dass DAS nicht mehr ging. Er hätte alles verloren... Unten saß Zoro und lauschte den Geschichten der Kinder. Eine lebhafte Fantasie, das musste man ihnen lassen. Wenn er da bei einigen Erzählungen so an die Abenteuer dachte, die sie als Crew schon erlebt hatten, dann waren diese Geschichten oftmals der Realität ziemlich nah, auch wenn die Kinder nur drüber lachten. Da tat es gut zu wissen, dass diese Kleinen SO etwas vielleicht niemals erleben würden. Zoro fragte sich gerade was wohl sein Blonder machte; vermutlich schlenderte dieser gerade über den Markt und suchte noch Zutaten für das Abendessen, oder aber er suchte einen besonderen Wein oder hatte die Aufmerksamkeit der gesamten Insel auf sich gezogen, einfach nur, weil er durch die Straßen ging. Während er darüber nachdachte und die Gespräche der Jüngeren einen Moment vollkommen ausblendete, schweifte sein Blick umher. Das Meer war hell und ruhig, heute würde es sicherlich keinen Sturm mehr geben. Sowieso waren sie hier an einem wirklich ruhigen Fleckchen angekommen. Vielleicht würden sie ja HIERHER zurück kommen können, wenn er erstmal bei Black Wing gewesen war. Auch, wenn es vielleicht seltsam klang- aber der Grünhaarige dachte wirklich daran, für immer hier zu bleiben. Oder an irgendeinem anderen festen Ort, er überlegte allen Ernstes, sesshaft zu werden. Und wieso? Nun ja... nicht einfach SO sesshaft. Sondern nur mit Sanji. Und wenn es ein Schiffrestaurant auf dem All Blue wäre, Zoro würde dort mit ihm bleiben. Und genau das wollte er ihm auch heute Abend sagen. Er wollte Sanji fragen, ob sie sich nicht einen Ort für sich suchen wollen, an dem sie für die nächste Zeit zu zweit leben konnten. Vielleicht ihr ganzes Leben lang, wenn sie nicht weiter wollen. DAS würde... Seine Augen weiteten sich einen Augenblick, ehe er zu lächeln begann. Denn er hatte da etwas, oder besser gesagt jemanden, entdeckt. Dort oben stand er, sah zu ihnen herunter und beobachtete sie nun seinerseits. Sein Blondschopf... „Zoro?“ „Mh?“, meinte er nur, vollkommen aus den Gedanken gerissen. „Ist das nicht Sanji?“, fragte Luna ihn und deutete in dessen Richtung. „Doch, ist er.“ „Wieso kommt er nicht runter?“ Da musste der Schwertkämpfer nicht lange überlegen. Langsam stand er auf und klopfte sich den Sand von der Kleidung, ehe er wieder hoch zu Sanji blickte. Das Licht schien jetzt leicht seitlich auf sein Gesicht, der Wind durch fuhr sein Haar und spielte mit den Strähnen, während er zu dem Mann mit den blauen Augen auf sah. „Ich denke, er wartet.“ „Worauf?“ Das Mädchen sah verwirrt zwischen den beiden Männern hin und her, und auch ihre Freunde waren sichtlich verwundert. „Auf mich.“, antwortete Zoro und lief los. Langsam, ruhig noch. Einfach immer weiter, solange, bis er an der hohen Mauer ankam. Dort oben stand Sanji, sah lächelnd zu ihm herunter. Die Arme hatte er auf das Geländer gelegt, während die eisblauen Augen den fließenden Bewegungen des Schwertkämpfers folgten. „Seid gegrüßt.“, sagte Zoro und sah hinauf zu ihm. „Ich grüße Euch.“, gab Sanji daraufhin zurück. „Wohin des Wegs?“ „Ich weiß nicht.“, sagte der Blonde und sah nachdenklich aus. „Ich habe nichts besonderes vor.“ „Darf ich Euch dann entführen?“ Einen Moment lang blieb die Zeit wie gefroren stehen, bis sich ein sanftes, freies Lächeln auf die Züge des Blonden legte. „Gerne.“ Und schon im nächsten Moment hatte Sanji das Geländer erklommen und ließ sich vorwärts fallen, direkt in die Arme seines Liebsten. Ihre Lippen streiften sich einen Moment, nur flüchtig, ehe Zoro einen kleinen Schritt zurück machte, um das Gleichgewicht zu halten. Lächelnd sahen sie sich an, genossen einfach den Augenblick zu zweit. „Wohin wollt Ihr mich entführen?“, fragte Sanji leise und sah aus funkelnd blauen Augen zu dem Grünhaarigen runter, der ihn immer noch etwas höher in den Armen hielt. „Wohin Ihr wollt.“, gab dieser zurück. „Und Eure Gefährten?“ „Die bestehen ihre Abenteuer auch alleine.“, grinste Zoro und drehte den Kopf etwas, um zu Luna und den Kindern bei ihren kleinen 'Abenteuern' zuzusehen. Auch der Blonde drehte den Kopf, sah zu den spielenden Kindern rüber. Ein Hauch von Freiheit... Sein Blick wurde sehnsüchtig- wie gerne wäre er auch so frei, vogelfrei wie diese Kleinen... Er könne einfach mit Zoro leben, die gemeinsamen Tage genießen und müsste sich um nichts und niemanden Gedanken machen. Welch ein Leben... Doch der Schwertkämpfer ließ ihn nicht in diesem Traum schwelgen. Er entführte ihn in einen eigenen. Sanft fuhr er mit einer Hand in das Haar des Blonden, fuhr weiter vor und strich mit dem Zeigefinger über Sanjis Lippen. „Ich wäre jetzt gerne alleine mit dir.“, sagte er leise und sah von den Lippen auf in die blauen Augen und zurück, wiederholte das ein paar Mal. „Dann bring uns doch an einen Ort, nur für uns Beide.“, schlug San daraufhin ebenso leise vor. Es gab da so einen Ort. Ein Platz, der nur für sie beide war, an den niemand anders kommen würde... So brachte Zoro seinen Geliebten vom Strand weg rüber zum Hafenbecken, wo so viele Schiffe ankerten, so viele Leute unterwegs waren, dass sie beide gar nicht auffielen. Sanji lief mittlerweile wieder selbst, was auch gut so war. Sie wollten ja nicht die Aufmerksamkeit der Inselbewohner auf sich ziehen. Kurz darauf standen sie an dem kleinen Schiff, das sie beide schon hierher gebracht hatte. IHR Schiff... „Darf ich bitten?“, meinte der Grünhaarige ganz galant und bot dem Anderen eine Hand an, um ihm an Bord zu helfen. Kaum, dass Sanji drauf war, stieg Zoro ihm nach, löste die Taue und sah ihn einen Augenblick lang einfach nur an, um diesen Moment zu genießen. Auf in die Freiheit- wenn auch nur kurz. Aber eine Freiheit, die nur ihnen gehörte. Das Boot setzte sich von der Hafenkante ab und fuhr gemütlich zwischen den größeren Schiffen hindurch. Zoro war ganz geschickt geworden, was das Steuern eines Schiffes anbelangte. Also übernahm ER diese Aufgabe, während San bei ihm saß und hinaus aufs Meer sah. Sie mussten an sich ja nicht weit fahren, es reichte schon, wenn sie sich von der Insel absetzten, um ihre Ruhe zu haben. Doch Zoro setzte sich gar nicht ab- er begann, die Insel zu umrunden. Als würde er etwas suchen... „Zoro?“ „Mh?“ „Was suchst du?“ Er lächelte, als er einen Moment lang über die Schulter zu dem blonden Schiffskoch zurück sah. „Den Ort, der nur für uns Beide gemacht ist.“, sagte er und zwinkerte leicht, ehe er sich wieder auf das Steuern konzentrierte. *Was Sanji ja nicht wissen konnte, war, dass Luna dem Schwertkämpfer ein paar Dinge über diese Insel verraten hatte. Unter anderem ein paar Orte, die eigentlich eher kleine Paradiese waren, nur dass sie kaum aufgesucht wurden. Wieso? Na, die Insel an sich war ja schon ein kleines Paradies. Da musste man nicht erst diese Orte suchen. Es dauerte nicht lange und der selbst ernannte Kapitän steuerte eine winzige Flussmündung an. Würden sie DA durch passen? Sanji hatte ja so seine Zweifel... Aber er vertraute Zoro, sagte nichts und wartete einfach ab. Was vielleicht besser war, denn so bekam er nichts von den Zweifeln mit, die der Andere hegte. DA DURCH? Was hatte sich Luna gedacht, als sie ihm den Weg beschrieben hatte? Nun ja, vielleicht hatte sie ja auch einen anderen Weg gemeint und er hatte sich nur mal wieder verirrt... Egal. Denn das Schiff passierte die Mündung und schipperte langsam einen stillen, kaum fließenden Fluss entlang. So dauerte es auch nicht sehr lange, bis der Fluss etwas schmaler wurde, die Flora um sie herum dafür aber umso dichter. Eine Stille hatte sich über sie gelegt, die nur ab und an von einem Zwitschern eines Vogels oder dem Schrei eines Tieres unterbrochen wurde, das sich seinen Weg zwischen den Bäumen hindurch bahnte. Nur ein leises Rauschen war irgendwie fremd für sie beide, und Sanji fragte sich schon, was da auf sie zukam. Menschen? Eigentlich nicht. Denn weit und breit war nicht mal der kleinste Hinweis auf eine menschliche Seele... Dann tat sich vor ihnen der dichte Blättervorhang auf und Sanji sah, was da eben noch gerauscht hatte. Es war einfach... atemberaubend. Ein gigantischer Wasserfall, der auf eine Bucht nieder prasselte, auf die sie gerade zusteuerten. Links und rechts riesige Bäume und Büsche, kristallklares Wasser und funkelnde Wassertropfen, die auf den bunten Blütenblättern neben dem Wasserfall tanzten. Und das Beste- sie waren allein. „Unser Paradies.“, sagte Zoro und lächelte sanft. Unser Paradies... Doch als sich Sanji auf ihn zu bewegte und ihn in die Arme nehmen wolle, verblasste Zoros Gestalt immer mehr, bis sie sich auflöste. Mit ihr verschwanden alle Farben und Klänge um ihn herum, und so sehr sich der Blonde auch wünschte, er könnte mit ihnen verschwinden, zu Zoro hin, er konnte es nicht. Langsam öffnete der Koch wieder seine Augen. Über ihm müsste die Decke sein, doch er erkannte nichts, so verschwommen war seine Sicht von den Tränen. Deshalb schloss er die Augen auch gleich wieder, betete, einfach ein zu schlafen und diesen Traum weiter träumen zu dürfen, betete, dass er NIE, absolut NIE wieder aufwachen musste... aber auch dieser Wunsch blieb ihm verwehrt. So seufzte er leise, schluchzte fast lautlos auf und öffnete die Augen, um direkt in Zoros Gesicht zu sehen. Kapitel 96: Heiol ----------------- Liebe LeserInnen! Ich möchte mich hiermit in aller Form entschuldigen,d ass es dieses Mal wieder etwas länger gedauert hat- aber erst gabs Stress, dann war ich die letzte Woche auch ziemlich totkrank- und nun gibts endlich die Fortsetzung^^ Wie immer freu ich mich über Kommis, ENS, GB einträge und viele viele Kekse^^ Viel Spass beim Lesen! Eure Kay Titel: Go away... Kapitel: 96. Heiol Pairing: Sanji x Zoro^^ (wenn auch net SOOO ersichtlich >//<) Disclaimer: Nur die Idee ist von mir, ich bekomm kein Geld usw......^^ Kapitel 96 Sanji blinzelte nicht, sah einfach nur hoch zu ihm. Wenn er die Augen schließen würde, würde Zoro wieder verschwinden, das wusste der Blonde einfach. So aber hob er einfach die Hand, spürte die Haut an seinen Fingerspitzen und strich diese entlang, ehe er sich aufrichtete und dem Grünhaarigen näher kam. „Zoro?“, fragte er leise. Der Andere sah ihn aus funkelnden, tiefgrünen Augen an, ehe er lächelnd verblasste. Stattdessen stand ein Wesen vor ihm, das er kurz zuvor noch draußen am Himmel gesehen und jetzt wiedererkannt hatte. Der Engel lächelte wehmütig, ehe er sich etwas verbeugte und mit leiser, harmonischer Stimme zu reden begann. „Verzeih. Ich kann ihn dir nicht geben. Ich materialisiere nur deine Wünsche- DIESER Wunsch, diesen Mann zu sehen, ist der stärkste Wunsch auf dem ganzen Schiff.“, erklärte der kleine Junge und sah ihn etwas traurig lächelnd an. Sanji brauchte einen Moment, ehe er es begriff. Alles, was er eben gesehen hatte, war einfach nur sein Wunsch, seine Vorstellung von Zoro, den er mehr als alles andere vermisste. Nicht mehr- dieser kleine Engel hatte ihm einfach nur seinen Wunsch erfüllt. Den Schwertkämpfer noch einmal zu sehen. „War das… falsch?“, fragte der Engel plötzlich vorsichtig nach und der Smutje sah überrascht auf, ehe er ebenso zu lächeln begann. Auch aus seinem Blick war die Trauer einfach nicht zu verbannen… „Nein… im Gegenteil. Danke.“, bedankte er sich bei dem Kleinen und stand auf, um das fremde Wesen zu begrüßen. „Mein Name ist Sanji. Wer bist du?“ Die kurzen, blonden Haare und die fast goldenen Augen des Wesens waren so eigentümlich, dass San fast nicht wegsehen konnte, geschweige denn den Kopf abwenden. Egal, wer oder WAS da vor ihm stand, er mochte ihn. „Ich heiße Jeon.“, sagte der Andere langsam, fast schon zögerlich, ehe er noch etwas anfügte. „Ich bin ein Heiol.“ Nur dass Sanji nicht die geringste Ahnung hatte, WAS ein Heiol denn war. Deshalb fragte er auch nach und die Antwort die er bekam, ließ sein Herz fast dreimal schneller schlagen. „Heiol waren früher auch mal Menschen, die aber recht früh verstorben sind, vor ihrer Zeit. Wenn nun die Menschen, denen der Verstorbene sehr nahe gestanden hat, seinen Tod nicht akzeptieren, dann kann seine Seele nicht gehen. Er DARF nicht in Frieden ruhen- deshalb werden die Seelen derer in neuen Körpern wiedergeboren, in Körpern wie dem meinen. Wir können uns zwar noch an alles erinnern, sehen auch noch so aus wie zuvor, da unsere Seelen unser letztes Abbild wiederspiegeln und wir deshalb einen identischen Körper bekommen. Aber wir sind nicht mehr die Menschen, die wir einmal waren. Doch… Erst, wenn die, die den Tod des geliebten Menschen nicht akzeptieren wollen, davon überzeugt werden können, die Seelen gehen zu lassen, können wir in Frieden ruhen. Solange sie es nicht tun… leben wir als Seelenstück, als Heiol.“ Eigentlich wollte er ihn sofort fragen, doch irgendwie… er HOFFTE sosehr, dass es sein könnte, dass Zoro auch einer war… ein Heiol… dass er es kaum zustande brachte. Was, wenn der Schwertkämpfer keiner dieser Wesen war? Wenn er wirklich einfach… einfach tot war? Das wollte- und konnte- Sanji einfach nicht glauben. Jemand wie Zoro starb nicht einfach so. Er MUSSTE einfach hier sein. „Zoro… der, den du mir eben gezeigt hast… ist er auch… ein… ein…“ „Ein Heiol?“, beendete das geflügelte Geschöpf seine Frage. Als der Blonde nickte, sah Jeon ihn einen Moment fast ausdruckslos an, ehe er den Kopf schüttelte. „Nein.“ … Es vergingen ungefähr drei Stunden, bis der Heiol aus dem Zimmer des Blonden heraus kam. Auf dem ganzen Schiff waren die geflügelten Wesen und unterhielten sich mit den Crewmitgliedern, als Jeon zu ihnen trat. „Und, Jeon? Hast du ihn gefunden?“, fragte Xeon. Er war es, der über allen Geflügelten stand und sie führte und leitete. Seine langen, blonden Haare waren kunstvoll hochgesteckt mit roten und blauen Stäben, die wiederum mit hübsch glänzenden Kugeln verziert waren. Sein langes Gewand schillerte in vielen Blautönen, gebunden mit Schnüren und geschlossen mit einigen dunklen, fast schwarzen Knöpfen, die von der rechten Schulter hinunter seitlich über links liefen. Xeon war ungewöhnlich schön- selbst für einen Heiol. Es schien, als würde er strahlen, von einer sanften, hellen Aura umgeben, die ihn einhüllte und schützte. Nur seine Augen machten deutlich, dass dieser Mann keinen Schutz benötigte sondern im Gegenteil selbst den Seinen Schutz bot. „Ja. Er ist hier auf dem Schiff. Ich konnte mit ihm sprechen, aber es ist nicht gut.“, beantwortete Jeon die Frage des Älteren. „Was ist nicht gut?“ „Er trauert.“ „Das liegt daran, dass der Mensch, den er liebt, gestorben ist.“, mischte sich Nami ein und sah zu Ruffy, Robin, Lysop, Chopper und Cryss, die bei ihnen standen. „Ist das Zoro?“, fragte der junge Heiol und sah sie an. „Ja.“ Die Sekunden verstrichen schweigend, denn niemand wusste ein Wort zu sagen. Jeon, weil er nichts mehr zu sagen hatte für den Moment. Die Crew, weil sie selbst ebenso von dieser Trauer um den Schwertkämpfer betroffen waren. Und Xeon, da er von alledem nichts gewusst hatte- sie waren hierher, zu diesem Schiff gekommen da Jeon erklärt hatte, einen Wunsch zu verspüren der stärker wäre als alle Wünsche, die er bisher gespürt und erfüllt hatte. Da hatte der Führer der Heiol nicht lange gewartet und war mit Jeon und allen, die sie hatten begleiten wollen, hierher gekommen. „Sein Wunsch ändert sich.“, sagte Jeon plötzlich leise. „Inwiefern?“ „Er… er möchte zu ihm. Er möchte wieder bei diesem Zoro sein. Egal, was es bedeuten würde.“ Dem Jüngsten war anzusehen, dass er sich Sorgen machte- Sanji wollte nicht nur irgendwie bei Zoro sein, er wollte es für immer. Sofort. Und wenn das seinen Tod bedeuten sollte, dann würde er auch sterben. Ruffy kam indes auf eine ganz andere Idee, die der Blonde auch schon gehabt hatte. „Kann es nicht sein, dass Zoro einer von euch ist?“, fragte der Käpt’n, denn auch Xeon hatte ihnen erklärt, was es mit seinem Volk auf sich hatte. „Nein.“, mischte sich Jeon ganz bewusst ein, entschuldigte sich mit einem Blick bei seinem Anführer, der aber nur sanft lächelte. Jeon irrte sich nie, da konnte sich der Größere drauf verlassen. „Sicher?“, fragte nun auch Robin, die irgendwo die Hoffnung hegte, der Albtraum könnte ein Ende finden. „Absolut. Der Mann, den Sanji sucht, ist nicht bei uns. Ich könnte es spüren.“ Die fragenden Blicke, die Xeon und sein Schützling drauf ernteten, waren eindeutig. Deshalb trat Xeon vor, legte eine Hand auf die Schulter von Jeon und sah ihn leicht lächelnd an, worauf dieser hin nickte. „Jeon ist nicht irgendein Heiol. Er ist mein Sohn- und ein geborener Heiol.“ Der Jüngste sah zu seinem Vater auf, lächelte und ergriff dann selbst das Wort. „Ich war nie menschlich. Nicht so wie ihr oder all die anderen Heiol. Meine Mutter war wie mein Vater, nur dass ihre Angehörigen verstanden hatten, dass es das Beste wäre sie gehen zu lassen. Deshalb ist sie schon vor sehr langer Zeit von uns gegangen.“ Dass das Alter eines Heiol nicht mit dem in menschlicher Zeitrechnung zu vergleichen war, wurde aus seinen Worten mehr als deutlich. Nur stellte sich nicht nur Robin eine Frage, die diese Worte ausgelöst hatten, sondern auch die anderen der Crew stellten sich diese. Robin war es nur, die sie auch an die beiden Heiol stellte. „Was ist mit dir, Xeon? Wieso bist auch du nicht frei?“ Der Ältere musterte sie eine Weile, ehe er einen Arm um seinen Sohn legte und die anderen stolz ansah, während er mit der freien Hand auf all die anderen Geflügelten wies. „Ich kann sie doch nicht alleine lassen. Seit Anbeginn aller Heiol wache ich über sie- und werde es auch künftig weiter tun. All die Menschen, die mich von meinem Sein hätten befreien können, sind verstorben und haben mich hier als Heiol zurück gelassen. Ich werde niemals enden, für mich gibt es nur die Ewigkeit.“, erklärte er ihnen. „Wie für mich auch.“, fügte Jeon dann plötzlich noch an. „DU wirst niemals enden?“, fragte Ruffy und sah ihn neugierig an. „Niemals.“ „Stell ich mir irgendwie krass vor.“ Die Kopfnuss, die Ruffy für diese Worte von Nami bekam, war wohl mehr als berechtigt. „Du bist sowas von unsensibel!“ „Ich hab doch gar nichts getan!“ „Träum weiter, Ruffy! Erst denken, dann reden!“ „Aber ich…!“ „Nichts….! Sie brachen beide abrupt ab, als die Tür aufging und Sanji raus kam. Stumm sahen sie einander an, doch der Blonde ging einfach an ihnen vorbei und blieb vor Xeon und Jeon stehen, musterte sie beide und begann- Zu lächeln. Den Anderen aus der Crew blieb fast die Spucke weg, so sehr überraschte es sie. Kein Wunder… der Smutje sah zum ersten Mal seit Zoros Unfall glücklich aus. Wie es IN ihm aussah, wusste ja niemand. Aber er wirkte wirklich zufrieden… „Darf ich euch etwas zum Essen anbieten?“, fragte er die Heiol und auch diese beiden waren verblüfft, hatten sie doch mit ganz anderen Reaktionen gerechnet. Aber Sanji liess sich von alledem nicht aus der Ruhe bringen, lächelte einfach freundlich und wartete eine Antwort ab, die wiederum etwas anders ausfiel, als ER vermutet hatte. „Wenn ihr es gestattet, würden wir euch zu uns einladen.“, sagte der Anführer der Engelswesen. „Ihr wart doch auf dem Weg zu uns. Bitte, seid unsere Gäste.“ Nami zählte schnell eins und eins zusammen, ehe sie es schon aussprach. „Ihr… Ihr LEBT AUF HEAVEN- OR- HELL??" "Schon.", lächelte Xeon, ehe er aufsah. "Es ist UNSERE Heimat." Was die Crew überlegen liess, ob das, was sie suchten, nicht schon längst in den HÄnden der Heiol waren. Aber niemand stellte diese Frage- denn da waren noch gut dreissig andere aufgetaucht, die sie zu gerne beantwortet gehabt hätten. Ruffy sah einmal in die RUnde, ehe er wieder zu dem Anführer der Heiol sah und grinste. "Also, ICH hab Hunger." Die zweite Kopfnuss, die er heute schon kassierte- aber dieses mal mit einem Lächeln im Gesicht und dem Grinsen der Anderen. Während nun die Crewmitglieder allesamt auf ihre Posten gingen, um das Schiff wieder in Bewegung zu setzen, erhoben sich die geflügelten Wesen in die Lüften und umschwärmten die Lamb, begleiteten diese auf die beiden Inselhälften zu. Wunderschön, geradezu gigantisch erhoben sich die Felsen vor dem Meer, steile, weisse Klippen ragten hinauf in den stahlblauen Himmel und weisse Wellen liefen auf einen strahlend hellen STrand aus, hinter dem sich saftig grüne Büsche und Bäume, bunte Blumen und exotische Pflanzen zu einem einladenden Bild vermischten. Alles, was sie NICHT sahen, waren menschliche DInge. Häfen, Häuser, STrassen und die Menschen selbst. WIeso, war ihnen auch sofort klar- hier gab es nur Heiol. Sie BRAUCHTEN das alles gar nicht. Nachdem Cryss und Chopper den Anker runtergelassen hatten und sie allesamt an Land kamen, kamen auch Xeon und sein Sohn wieder auf den Boden zurück und begleiteten ihre Gäste zu Fuss weiter. Vermutlich hatte der Jüngere der beiden Heiol nicht gedacht, dass es SO beschwerlich sein könnte, die Flügel mal nicht zu benutzen um sich fortzubewegen, denn schon nach gut einhundert Metern bat Jeon um Verzeihung, breitete seine Schwingen aus und flog zurück nach Hause. Sein Vater aber nickte nur und ging weiter mit den Crewmitgliedern einen kleinen Trampelpfad entlang, denn nicht ALLE Heiol flogen ausschliesslich. Vermutlich war es einfach auch mal angenehm, zu laufen... SAnji aber war nicht ganz bei der Sache. Die Antwort von Jeon hatte ihn ziemlich enttäuscht, aber... da war noch etwas anderes. Und jetzt, da er auch freien Blick au die zweite Insel hatte, keimte immer mehr eine Idee in seinem Kopf, ein Idee, die er unbedingt umsetzen wollte... "Gestattest du mir eine FRage, Xeon?", fragte er Besagten und sah dabei von der Insel weg. "Gerne." "Wir sind auf 'Heaven', hab ich recht? Das hier ist der.... nun, freundlichere Teil von Heaven- or- Hell.", sprach der Blonde seine Überlegungen aus. "Das stimmt.", meinte daraufhin der andere Blonde und liess sich zurückfallen, bis er direkt neben dem Smutje laufen konnte. "Wieso heissen diese Inseln so? Ist es, weil es dort drüben auch Heiols gibt- nur eben die Gegenstücke zu EUCH?" Einen Augenblick lang sah man die fein geschwungene Augenbraue Xeons nach oben wandern, da er die Auffassungsgabe des Kochs bewunderte. Dann aber nickte er und begnn zu erklären, was es mit Heaven- or- Hell auf sich hatte. "Es wird schon vorher entschieden, wohin eine Seele kommen wird. Wird eine Seele erneut als Heiol geboren, dann werden die Taten und Handlungen des Menschen beurteilt und er entweder wie wir, engelsgleiche Heiol, auf Heaven wiedergeboren. War er aber ein Mörder, Halsabschneider, verstiess er gegen die Gesetze und Grundlagen des Lebens, so wird er sich auf Hell wiederfinden." Verstehend nickte Sanji, sah wieder rüber zu der weitaus unfreundlicher wirkenden Insel, ehe er nach vorne zu den Anderen sah, di ihn beim Gehen musterten. Vielleicht vermuteten sie etwas, vielleicht fragten sie sich auch nu, was Sanji wissen wollte, vielleicht aber waren sie auch einfach nur an der Antwort interessiert oder wunderten sich über die plötzlichen Sprachergüsse ihres Schiffkochs. Wusste dieser ja nicht, und eigenlich WOLLTE er es auch nicht wissen, wenn er ehrlich war. Nicht, weil es ihn nicht interessiert hätte, sondern vielmehr weil er sonst vielleicht etwas hätte erklären müssen, was er aber ganz sicher nicht tun wollte. "Hier ist ein kleiner Abstieg, ich hoffe, es ist in Ordnung für euch.", meinte Xeon plötzlich und trat nach ganz vorne vor die kleine Gruppe. So ins Gespräch vertieft hatten sie allesamt gar nicht mitbekommen, dass sie an einer fast undurchdringlichen Buschwand angelangt waren- und dass sich der kleine Pfad nur an einer einzigen Stelle durch diese hindurch zwängt. Dahinter erstreckte sich einfach... Nichts. Nur Himmel, wie es schien. Ruffy trt näher, sah durch diese Art Eingangstür hindurch und pfiff überrascht auf. "Wow.", meinte er und begann den Abstieg, ehe Robin und Nami auch schon folgten, direkt hinter ihnen Chopper und Cryss. Der Blauhaarige sah nochmals zu Sanji zurück- da war etwas gewesen, das ihn verwunderte. Im Blick des Blonden... mehr noch, in den letzten Stunden und Tagen schien irgendwas mit dem Älteren los zu ein, denn er sprah kaum noch, und wenn... dann mit allen anderen, nur nicht mit ihm. Was war denn los, verdammt? DOch noch ehe er irgendetwas sagen oder fragen konnte, trat Xeon in sein Blickfeld und versperrte ihm so die Sicht auf Sanji. "Wenn du gestattest, würde ich gerne fliegen.", sagte der Ältere und sah lÄchelnd zu Cryss, der daraufhin etwas weiter runter stieg und den Weg für den Heiol frei gab. Zusammen stiegen sie den steinigen, sandigen Pfad hinab, voll und ganz damit beschäftigt, nicht abzustürzen- nun ja, ausser Ruffy, der war mit dem Bestaunen des Tals beschäftigt und hatte gar nicht die Augen für die Gefahr, in der er zeitweilig schwebte wenn er ein klein wenig zu weit rechts ging und fast die steile Böschung runter fiel. So merkten sie erst am Fusse des Abhangs, dass ihre Anzahl geschrumpft war. "Wo ist Sanji?" Cryss sah sich um, konnte ihn aber nirgends entdecken und war schon zehn Schritte hochgerannt, als ihn Xeon einholte und an ihm vorbei flog. Es stimmte wohl, dass er schneller oben und auch wieder unten wÄre als der Schwertkämpfer, doch davon liess sich dieser nicht abhalten und rannte einfach weiter. Denn was der Blonde vorhatte, war dem Blauhaarigen nur allzu deutlich... DIe Schwüle drückte schwer auf das Tal herunter, in dem sich ein gewaltiger, dunkelblauer See erstreckte, der fast vollkommen schwarz erschien. Noch war das Wasser spiegelglatt und zeigte die Umgebung auf seiner Oberfläche. Kein einziger Windhauch verschaffte Kühlung, doch in der Ferne ballten sich schon die ersten dunklen Wolken zusammen und verdunkelten mehr und mehr den blauen Himmel samt Sonnenschein. Schwarz und drohend stiessen sie immer mehr in den Himmel und nahmen ihn gänzlich ein... Das Donnergrollen sprang von einer Felsenwand des Tales zur Anderen und erscholl noch Sekunden später in der Tiefe, während die ersten Blitze das Himmelzelt zuckend zerrissen und sich auf dem glatten schwarzen Wasser gleissend hell wiederspiegelten. Und dann... kam der Wind und verwandelte den glatten Spiegl zu einer schäumenden Oberfläche, aufgeühlt von dutzenden hoher Wellen. Die Äste und Zweige der Bäume wurden vom Wind hin und her gerissen und rieben aneinander, doch der Laut verschwand im tosen des sich anbahnenden Sturmes. Wie das Heulen eines Wolfsrudels zog es von den Bergspitzen in das Tal hinunter und liess jegliches anderes Geräusch verstummen. Sanji stand oben auf dem Bergkamm und sah hinab in das sich ihm bietende Bild. Es war etwas anderes als Heaven, aber... viellicht würde er HIER glücklich werden können. Er wusste ja, wie Zoro war, und auch, dass er sich selbst oft genug in die Hölle geschickt hatte- wobei sie schon des Öfteren darüber diskutiert hatten, ob die Hölle sie überhaupt noch wollte- doch es blieb auch der Zweifel. Denn der grünhaarige Schwertkämpfer war alles andere als ein schlechter Mensch gewesen und hätte die Hölle niemals verdient... Halblange Strähnen blonden Haares wurden vom WInd aufgeweht und schienen ihm die Richtung ins Tal weisen zu wollen, eine Richtung, die der junge Mann längst mit den eisblauen Augen anstrebte. Vielleicht würde er HIER fündig... "Ich liebe dich, Zoro." Dann begann er den Abstieg ins vollkommen Ungewisse. Kapitel 97: Hell ---------------- So, es ist wieder soweit... Klein- Kay hats geschafft und ein neues Kapitel geschrieben^^ ICh würd mich wieder über viele Kommis freuen, damit ich auch weiss, dass euch überhaupt nochinteressiert, wies weitergeht >//< *für alle Kekse dalass* Viel Spass^^ Kay Titel: Go away... Kapitel: 97. Hell Pairing: Bleibt dabei- Sanji x Zoro^^ Disclaimer: Nur die Idee ist von mir, ich bekomm kein Geld usw......^^ Kapitel 97 "Lass los!" "Komm, das bringt nichts..." "Vergiss es!" "Er ist sicherlich schon über alle Berge..." "Ich hol ihn zurück!" Wie ein Berserker ging er fast schon auf die Anderen los, die ihn davon abhalten wollten, sinnlos drauf los zu stürmen. WO Sanji war war für niemanden eine Frage. Nur waren sich alle- ausser Cryss- einig, dass sie ihn nicht mehr einholen können würden. Denn während sie das Schiff nehmen müssten, war Sanji mit Flügeln geschmückt: der Adlerstein. Was Cryss aber nicht davon abbrachte, dennoch gehen zu wollen. Es war schliesslich Ruffy, der dem Jüngsten EInhalt gebot. "Du bringst dich und Sanji nur unnötig in Gefahr.", sagte er ruhig, was wiederum den Rest der Crew verwundert aufsehen liess. Denn SO kannten sie ihren Käpt'n nicht. Nur hatten seine Worte einen ziemlich einfachen, typischen Ruffy Hintergrund. "Setz nicht einfach dein Leben aufs Spiel. Wenn, dann lass es uns zusammen tun. Wir wollen auch unser Leben riskieren.", erklärte er sich. Wieso das Leben? Nun... das lag an dem, was Xeon ihn gerade vor zwei Minuten erklärt hatte, während Sanji auf dem Bergkamm gestanden und dem heranziehenden Gewitter entgegen geblickt hatte. An dem, was der Blonde folglich gar nicht wissen konnte, weil er schon längst nicht mehr da gewesen war. Dafür war die Crew nun umso besorgter... "Wir sollten schnell los, Ruffy.", meinte Nami, die etwas an ihrem Oberteil nestelte. "Ja. SAnji weiss von nichts.", stimmte Chopper ihr zu und auch Robin nickte, wenn auch schweigend. Nur Lysop blieb etwas scheu zurÜck. Das, was er da von dem Anführer der Engels- Heiol gehört hatte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber... es ging um Sanji, IHREN Sanji. Und er wollte nicht ihn auch noch verlieren. Dennoch dauerte es fast zwanzig Minuten, bis sie zurück an Deck der Lamb waren. Nicht alle waren mitgekommen- Ruffy kannte nun die Gefahr und hatte darauf bestanden, dass sie nur zu dritt gingen, was bedeutete dass Chopper, Lysop und auch Robin zurück blieben, bei Xeon, während Cryss, Nami und er sich auf die Suche nach dem blonden Smutje begaben. Vivi stand an der Reling und sah ziemlich aufgeregt zu ihnen, ehe sie es ihnen schon entgegen rief. "Ruffy, da war Sanji! Er... er ist GEFLOGEN!", rief sie vollkommen aufgebracht. "Wohin?", gab der Käpt'n zurück und kam an Bord. Die Prinzessin deutete zu der zweiten Inselhälfte- Hell. Also waren ihre Befürchtungen wahr geworden... "Aber..;" "Was, aber?", fragte Nami alarmiert und sah ihre Freundin unsicher an. Es dauerte, bis Vivi ihnen schliesslich drucksend erklärte, was sie noch gesehen hatte. Denn Sanji war zwar geflogen- aber unsicher. SEHR unsicher. Und er war mehr als einmal zurück ins Meer gefallen, wenn ihn der verletzte Flügel nicht mehr getragen hatte. "Verdammt!", fluchte Cryss leise auf und starrte rüber zu ihrem neuen Ziel. Sie mussten ihm so schnell wie möglich folgen, wer wusste schon,w as sonst passieren wûrde? "Vivi... ich möchte nicht, dass du mitkommst." Vollkommen aus dem Konzept gebracht, sahen sie alle den Schwarzhaarigen an. "Aber ich..;" "Nein, Vivi. Es ist zu gefährlich." "Aber Ruffy...!" Doch wieder unterbrach er sie, legte die Hände auf ihre Schultern und sah sie fest an. Dass er keine Wiederrede duldete, war mehr als deutlich. "Warte hier, okay? Wir bringen ihn heil wieder zurück." Nur... ging es Vivi ja nicht nur DARUM... So schnell konnten sie gar nicht sehen, da hatte sie sich Ruffy schon entgegen gestreckt und ihm etwas ins Ohr geflüstert. "Komm DU wieder heil zurück!", batsie leise und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, ehe sich die Prinzessin abwandte und mit Karuh vom Schiff verschwand. Einen Augenblick lang sahen sie ihr eifnach nach, dann wandten sie sich erneut Hell zu. Langsam legte die Lamb ab, direkter Kurs zu einer Insel, auf der sie ihren KOh wiederzufinden hofften. Alles andere als eine leichte Suche... "Glaubst du, er..", begann Nami und sah aus fragenden, fast schon verängstigten Augen zu Ruffy. Dieser sah zurÜck, blickte dann zu Cryss und schliesslich auf die Insel. Ins einen Gedanken war er noch bei Vivi und zugleich schon wieder bei Sanji, wobei er auch Zoro im Hinterkopf hatte und die Motivation des Blonden. "Ich weiss es nicht.", antwortete er ehrlich. Denn DIESMAL war es eine Gefahr, gegen die sich selbst ein so starker Kämpfer wie Sanji nicht behaupten konnte. Und gerade ER war da so anfällig. "Ich weiss es wirklich nicht." Zur selben Zeit fluchte besagter Blonder über den abschüssigen Pfad, der herunter ins Tal führte und ihn schon mehr als einmal fast das Leben gekostet hätte. Wobei er DAS natürlich nicht so sah- SAnji sah sich selbst keinerlei Gefahr ausgesetzt. Hier lebten einfach ebenso Heiol wie auf Heaven, und wenn er Zoro hier finden könnte, wûrde er nie wieder gehen. Dann war ihm restlos alles andere egal, ob es nun die Anderen, sein Ziel, seine Wünsche waren. Für Sanji zählte schon sehr lange nur noch ein Mensch, und das war Zoro. Der Rest war irrelevant. Nur müsste er erstmal lebend unten ankommen, wenn er nach seinem geliebten SchwertkÄmpfer suchen wollte. Also los... Was leichter gesagt war als getan. Plötzlich verlor er nach links hin den HAlt, spürte im nächsten Moment nur noch den harten Boden an der Site und Schulter und schlitterte auch schon ein ganzes Stück den Abhang hinab, ohne sich dagegen wehren zu können. DOch er blieb stumm, biss nur fest die ZÄhne zusammen und versuchte, das Schlimmste zu vermeiden und halbwegs in einem Stück unten anzukommen. In der nächsten Sekunde war da NICHTS mehr. Kein Boden, kein Hang, gar nichts mehr. Und der Blonde fiel einfach auf ein undurchdringlich erscheinendes Blätterdach zu, ohne Halt und Sicherheit. Die Lamb wurde immer wieder von dem aufgekommenen Wind erfasst und etwas zurück gedrängt, als würde die Insel den Wind aussenden und nicht wollen, dass das Schiff ihre Ufer je erreichte. Interessanter Weise hätte es die Besatzung nicht einmal gewundert, wenn es wirklich so wÄre. "Wir kommen kum voran!", rief Nami von der Brücke runter. "Und was können wir dagegen tun?", wollte der Strohhutträger wissen und blickte zu ihr auf, woraufhin die junge Frau nur die Schultern hob. Eine Idee hatte SIE nämlich nicht. Dafür aber jemand anderes... "Kannst du uns nicht ranziehen?", fragte Cryss, hob die Arme und tat so, als würde er nach der Insel greifen. "Kannst du die Insel ereichen und das Schiff ranziehen?" Ruffy starrte ihn erst einen Moment an, ehe sich ein richtig dickes Grinsen auf seinen Zügen breit machte und er nickte. DAS sollte doch an sich kein Problem sein. Deshalb trat er vor bis an die Reling, starrte rüber zu der dunklen Insel und riss seine Arme in die Luft, um so nach der Insel zu greifen. Einen Moment erschien es so, als würde er sie problemlos erreichen, doch dann drückte der Wind so kräftig gegen seine Arme, dass diese zur Seite abbogen und seine HÄnde gen Wasser sanken. Schnll zog er sie zurück, wartete aber nicht eine einzige Sekunde ab und versuchte es erneut. Keine drei Sekunden spätrer ging ein gewaltiger Ruck durch den Rumpf des Schiffes un die Lamb wurde samt Crew nach vorne gen Hell gerissen. Als sie kurz darauf das Schiff verliessen, beugte sich Nami erstmal nach vorne und stützte ihre HÄnde auf ihren Oberschenkeln ab. "Alles okay?", fragte Cryss und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Daraufhin hob Nami den Kopf und sah aus funkelnden AUgen zu ihrem Käpt'n, der sie ebenso fragend ansah. "NIE. WIEDER.", sagte sie, richtete sich dann auf und machte sich auf ins Landinnere. WÄhrend Ruffy und Cryss recht fragende Blicke austauschten, atmete die Orangehaarige nur ein paar Mal tief ein und aus, denn DIESMAL hatte Ruffy eindeutig übertrieben und sie war mehr als froh, nichts gegessen zu haben. Der Aufprall auf das Blätterdach war unglaublich hart. Sanji spürte nur, wie er abgebremst wurde und wolte sich schon irgendwo festhalten, doch die scharfen Äste rissen ihm nicht nur die Kleidung, sondern auch die Haut der Hände, an den Wangen und den Armen auf. Dann spürte er einen Moment nichts mehr, denn der nächste Aufprall war auf dn steinigen Waldboden und trieb ihm jegliche Luft aus den Lungen, bis er das Bewusstsein verlor. Was um ihn herum geschah, merkte er nicht meh. Nicht die Blätter, die, durch seinen Sturz abgerissen, ihm nachsegelten und sich zum Teil auf ihn legten. Nicht die leichte Blutrinnsale, die dunklrot auf seiner doch hellen Haut leuchteten. Nicht die Augen, die auf ihn gerichtet waren. Nami hatte am Waldrand auf die beiden Jungs gewartet, die auch recht bald aufschlossen. An sich war sie ja nicht unbedingt SOOO der ängstliche Typ- aber alleine auf einer Insel, die sich Hell nannte, unterwegs zu sein, noch dazu wenn man wusste, welche Gefahren hier bestanden, war einfach nicht ihr Ding. Und sowieso hatte Ruffy gesagt, sie dürfe nur mit, wenn sie bei ihm bliebe. Robin hatte noch dagegen protestier und gesagt, es wÄre besser wenn SIE mit käme- auch die Schwarzhaarige hatte einfach Angst um ihre Freundin- doch Nami hatte einfach ein Argument gehabt, mit dem sie beide nicht gerechnet hatten und gegen das sie auch nicht ankamen. "Ich habe auch einen Stein. Wenn Sanji seinen Adler ruft, kann vielleicht nur mein Jaguar ihm noch Einhalt gebieten." Womit sie ganz eindeutig recht hatte. Keiner der anderen hatte gross eine Chance- schon allein, weil sie ihn ja nicht verletzen wollten. Ruffy war stark, aber er könnte ihn verletzen. Wenn Nami allerdings ihr Tier rief, könnte es doch durchaus sein, dass Sanji ihr helfen wollen würde und DESHALB zurück kam. Wie gesagt, vielleicht. "Und wo lang?", fragte die Orangehaarige und sah sich im Dickicht um. "Xeon meinte doch, hier sei alles so aufgebau wie auf Heaven, nur spiegelverkehrt.", erinnerte Ruffy sie. "Vielleicht geht er zum Tal." "Nicht nur vielleicht.", meinte Cryss und dutete durch das Dunkel vor. "Er IST im Tal." "Woher...?", begann die Navigatorin, doch als sie dem Blick des Blauhaarigen begegnete, verstummte sie augenblicklich. "Ich spür's." Wenn Nami es nicht besser gewusst hätte... der junge Schwertkämpfer sah genauso wie sein verstorbener Master. "Lasst uns gehen." Und sie gingen einfach drauf los, in der Hoffnung, so schnell wie möglich von dieser Insel wieder runter zu können. Selbst Ruffy spürte die Gefahr, die ihn zurückschrecken liess... Schmerzen. Betäubende Schmerzen, die ihn wieder zurück in die Bewusstlosigkeit schicken wollten. So stark, dass er lieber sterben würde als nochmals aufzuwachen. DAS erwartete der Blonde. Spüren tat er... so gut wie nichts. Ein leises Geräusch war zu hören, wie ein Tröpfeln. Es dauerte, bis Sanji begriff, dass es der Regen war, der auf die Blätter über ihm fiel, der sich seinen Weg hinunter zum Boden suchte und auch auf IHN tropfte. Das Ungewitter begann... Doch für den Moment interessierte es nicht im Geringsten. Er richtete sich ein klein wenig auf, tastete über seinen Körper ob er irgendwo Schmerzen spüren würde- doch da war kaum etwas. Vielleicht Prellungen, aber nicht einmal angeknackst. Wie durch ein Wunder war er fast vollkommen unverletzt geblieben. Aber selbst das wurde zu einer Nebensächlichkeit, als er spürte, wie er angestarrt wurde. Sanji hatte keine Angst vor dem Tod, deshalb beeilte er sich auch nicht damit, seinen Blick zu heben und in die Augen des Geschöpfes zu blicken, das da vor ihm stand. In diesem Moment stand die Zeit still, einfach so. Selbst der Regen schien für einen Moment zu vergessen, dass er doch eigentlich fallen wollte, und das Tosen war verstummt. Nicht einmal sein Herz schien noch zu schlagen- Einen Momen lang. Dann kehrte alles zurück, auch wenn der LÄrm des Sturms schwächer geworden war. Und es dauerte einen weiteren Augenblick, bis der junge Blonde seine STimme wiedergefunden hatte, ehe er überhaupt sprechen konnte. "Bist du ein Heiol?", fragte er den Grünhaarigen, der dort zwischen den Bäumen stand und lächelte. "Der bin ich.", sagte das schwarz geflügelte Geschöpf mit einer Stimme, nach der sich der Blonde schon seit so langer Zeit sehnte. "Bist du nur eine Illusion? Von einem Heiol geschaffen?", verfeinerte Sanji seine Frage und betete auf eine ganz bestimmte Antwort. "Nein. Ich bin aus Fleisch und Blut, wie du." Sanjis Herz schlug schneller. Ganz langsam stand er auf, spürte, wie seine Beine wackelten und einzuknicken drohten, während er sich mahnte, nicht allzu sehr zu hoffen- zu oft waren seine Hoffnungen schon enttäuscht worden. Doch fragen MUSSTE er. "Bist du es, Zoro?" LÄchelnd kam der Andere einen Schritt auf den Koch zu. Die folgende Sekunde erschien Sanji wie eine Ewigkeit, auch wenn es wirklich nur eine einzige Sekunde war bis der Grünhaarige antwortete. "Ich bin es, Sanji." Cryss schlug sich immer weiter durch das schier undurchdringbare Dickicht, zerschnitt Pflanzen wie Bäume und würde auch auf Felsen losgehen und sie zerstören wollen- wenn Ruffy ihn denn lassen würde. Dass es soweit nicht kam lag einfach dran, dass er den Blauhaarigen nicht drauf los rennen liess und seine Kraft sparen wollte, etwas das Nami ihm hoch anrechnete. Irgendwie... hatte sich der junge Käpt'n seit Zoros Tod sehr geändert. Aber nicht nur im negativen Sinne- er lachte ja viel weniger als früher- sondern auch zum Positiven hin, denn er wirkte viel erwachsener. Das Schlimme daran war nur, WIESO er sich so geändert hatte... "Seht mal!", meinte besagter Strohhut plötzlich und deutete auf eine Art Eingang in der Wand aus Gestrüpp. "Sieht so aus wie auf Heaven.", stellte Nami fest und trat neben ihm, um durch die Öffnung zu sehen. "Es IST wie auf Heaven.", fügte Cryss noch an, der schon durchtrat und sich an den Abstieg machte. Sie sahen einander nur an. Der Regen fiel auf ihre bereits nassen Haar und ihre nasse Kleidung und Haut, doch sie bewegten sich nicht, flüchteten nicht vor dem Regen. Wieso auch? Er war so unwichtig. Die grünen Augen leuchteten wie eh und je, als wäre nie etwas geschehen. Und auch das Blau in Sans Augen glänzte so unglaublich schön wie schon lange Zeit nicht mehr. Wie in Zeitlupe, genau gleichzeitig traten sie beide einen Schritt vor. So kamen sie langsam aufeinander zu, sahen einander an und liessen sich nicht einen Moment aus den Augen. Selbst nicht, als sie fast voreinander standen und sich miteinander drehten, eifnach nur einander ansehend. Mehr brauchten sie für den Moment nicht. Sanji schien es noch nicht glauben zu können, WEN er da sah. Noch weniger, dass er es wirklich sein sollte. Solange nicht, bis sie die Hände hoben und ihre Fingerspitzen sich berührten. Die warme Haut, die leichten Narben auf den Fingerkuppen, wie sie sich ansahen... "Zoro...", hauchte er leise und kam noch näher. "Ja, Sanji. Ja.", sagte dieser ebenso leise und hob auch die zweite Hand. Sie waren ganz vorsichtig, als wäre es nur ein Traum der zerplatzen könnte, jederzeit. So, wie Sanji es schon sehr oft zuvor erlebt hatte... Aber dieses Mal konnte er blinzeln und der Andere war noch da. Dieses Mal war es nicht der HAUCH einer Berührung- dieses Mal berührte er ihn wirklich. Es war einfach unglaublich.... So irreal und real zugleich, einfach unbeschreiblich. Wieder kamen sie einander näher. Zoros Hand wanderte über die Seite des Blonden zu seinem Rücken und strich diesen hinauf, ehe er ihn nah an sich zog. Sanjis Hand lag sofort auf der Brust des Schwertkämpfers und er spürte seine Wärme und Nähe, selbst das Herz, das gleichmässig gegen seine Brust schlug. "Du lebst..." "Irgendwie, ja." "Aber... wie ist das möglich?", fragte der Smutje und er spürte, wie ihm die Tränen kamen. "Schhh.... nicht weinen, Sanji. Es ist unsere Liebe, die mich am Leben hält." Einen Augenblick lang sahen sie sich einfach an, schweigend, denn es gab keine Worte mehr, die jetzt gesagt werden mussten. Nicht einmal ein "Entschuldige" oder ein "Ich lieb dich", denn all das stand in ihren Augen und ihre Blicke und Berührungen sagten das und noch viel mehr aus. Dann schloss Sanji mehr und mehr die Augen, je näher der Andere kam, und schloss sie vollends, wobei Tränen über seine Wangen rannen und seine Lippen den süsslich salzigen Geschmack des anderen Lippenpaares aufnahmen. Sanji hatte einmal geglaubt, Glück bestünde nicht darin, das man macht was man will sondern dass man auch will was man macht. Heute, in dieser Sekunde, stellte er fest dass es absoluter Schwachsinn war. Wahres Glück war zu lieben und geliebt zu werden- dann war egal, ob man machen konnte was man wollen könnte oder nicht, denn alles, was dann wirklich wichtig war, alles, was dann noch zählte, war der Geliebte. War Zoro. Sanft schmiegte er sich an den Grösseren und wünschte einfach mit ihm zu verschmelzen. Seine Lippen lagen so weich auf denen des Grünhaarigen, als wären das nicht zwei Lippenpaare sondern insgesamt eines, während er sich an dem schwarzen Hemd festhielt- er würde Zoro nie wieder gehen lassen, NIE wieder. Zoro entführte ihn gerade zurück in das Reich, das Leben, das sie gemeinsam gelebt hatten und das NIE hätte enden sollen. Obwohl.... nein, er liess sich nicht einfach nur entführen... er liess sich richtige VERführen in diesem Kuss. Darum sank er auch immer mehr nach vorne, sodass der Älteren ihn mit einer Hand etwas mehr zu sich ziehen konnte. Loslassen wollte... nein, KONNTE er ihn nicht. Warum? Weil er ihn gerade mehr brauchte als die Luft zum Atmen. Dass Zoro hier sein könnte, hätte er nämlich nie wirklich erwartet. Gewünscht... gehofft... gebetet... das ja, aber niemals gerechnet. Genau darum wurde dieser Mann für ihn gerade der wichtigste Bestandteil seines Lebens. Noch viel wichtiger, als er bisher gewesen war... Als sich ihre Lippen langsam wieder lösen, sah SAnji erst nicht auf sondern hielt dieses Gefühl und diesen Geschmack weiterhin auf seinen Lippen fest. Un nicht nur auf seinen Lippen- selbst tief in seinem Herzen konnte er ihn schmecken, fühlen, sehen. Es war einfach... diese Liebe, die zuvor schon dagewesen war- und das stärker als alles andere- war bis ins Unendliche gestiegen. Hier bekam der Spruch "Nimm die grösste Zahl, die du kennst, multipliziere sie mit der Unendlichkeit und du weisst vielleicht ein Billionstel davon, wie sehr ich dich liebe" wirklich Aussagekraft- denn genau SO fühlte sich der Blonde. Vorsichtig schlug er seine Augen auf, die so stark glänzten vor lauter Tränen, dass es fragwürdig war ob er überhaupt etwas sah. Aber das war unwichtig, denn er spürte IHN. Zoro. Da war ZORO. EInfach so. Und die ganzen TAge, Wochen und Monate voller Tränen verschwanden einfach, als hätte es sie nie gegeben. Da war Zoro, mehr wollte, brauchte Sanji nicht. Nur Zoro. Nur sein geliebter Schwertkämpfer... "Hey... alles okay?", fragte genau dieser ihn gerade und legte vorsichtig eine Hand an die Wange des Blondschopfs, strich dabei mit dem Daumen über diese und sah ihn aus leicht besorgten Augen an. Sofort schloss er seie Hand um die des Schwertkämpfers und schmiegte sich noch mehr an ihn und seine Hand, ehe er imstande war zu antworten. Seine STimme war von den vielen Tränen fast erstickt, aber man verstan ihn- das genügte für den Moment. "Alles okay.... Ich liebe dich, Zoro! Ich liebe dich!", schluchzte er leise und sah ihn aus wässrigen blauen Augen an. EInen Augenblick lang sahen sie sich einfach an, während diese Worte zwischen ihnen standen. Dann aber zog Zoro ihn vor, fest an sich dass sie sich so nahe waren wie sehr lange schon nicht mehr. Sanji überlegte nicht eine einzige Sekunde lang, ehe er die Arme um ihn schlang und sich noch fester an ihn drückte. Alles andere war doch egal... "Ich liebe dich, Sanji. Mehr als alles andere. Nichts wird uns trennen.... ich verspreche es dir, ich bleibe für immer bei dir.", sagte der Grünhaarige ruhig und strich beruhigend über den schlanken Rücken des Anderen, ehe er ihn fester ranzog und genau so verharrte. So musste es sein, so und nicht anders. Langsam schlossen sich die Augen des Blauäugigen und er drückte sich näher an ihn, kuschelte sich so nah an Zoro an, wie es ging. Und Zoro schloss lächelnd beide Arme um ihn, hielt ihn einfach fest an sich gedrückt und lehnte den Kopf an den Blondschopf, während der Regen auf sie niederging und sie durchnässte, mitten auf der wohl gefährlichsten Insel der Grand Line. Kapitel 98: Loving U -------------------- Kapitel 98 Es lebt wirklich noch- und taucht sogar wieder aus der Versenkung auf, dank treuen LeserInnen. Ich möchte mich entschuldigen, dass es so wahnsinnig lange gedauert hat, aber in den letzten Monaten ist einfach viel zu viel passiert- dafür HIER nun ein neues Kapitel der Chaotenbande. Ich hoffe, es gefällt euch! Lg Kay Titel: Go away... Kapitel: 98. Loving U Pairing: Bleibt dabei- Sanji x Zoro^^ MEHR als eindeutig.^^ Disclaimer: Nur die Idee ist von mir, ich bekomm kein Geld usw......^^ Kapitel 98 Cryss hatte die Absturzstelle gefunden. Hier war irgendjemand den steinigen Abhang runter geschlittert- nur dass da vorne dann NICHTS mehr war. Ende des Abhangs. Ein langer Fall ins schier Bodenlose... "Er... e- er ist d- doch nicht...", stotterte Nami und starrte auf die Schlitterspur. "Lasst uns runter gehen.", sagte Ruffy ernst und zog die Navigatorin und den Schwertkämpfer weiter. "Er ist hier irgendwo." Die Fragen, die sie sich jetzt allesamt stellten, waren, WIE er sein würde. Lebte Sanji noch? War er da wirklich abgestürzt? War er schwer verletzt? War er vielleicht überhaupt nicht hier und sie suchten vergebens? Was tun, wenn sie ihn nicht finden konnten? Es gab so viele Möglichkeiten, und doch... sie alle hofften, ihn unverletzt vorzufinden und ihn mitnehmen zu können, zurück auf Heaven. Ein Wunsch, der sich so nicht erfüllen würde. Ein einzelner kleiner Tropfen bahnte sich seinen Weg über die komplett durch geweichte Haarsträhne und hing einen Moment an deren Spitze, ehe er herunter zu fallen drohte. Zoro hob die Hand und fing den Tropfen von Sanjis Haar auf, ließ ihn über seinen Finger rinnen und betrachtete ihn einen Moment, ehe er wieder zu besagtem Blondschopf sah und lächelte. Auch San lächelte, erwiderte die Blicke, die er von seinem Liebsten bekam und kuschelte sich regelrecht an ihn. Über ihnen war ein aus Blättern, Ästen und Zweigen fest verwobenes Dach, das ihnen Schutz vor dem immer stärker werdenden Regen bot. "Sobald es sich etwas beruhigt hat, bring ich dich Heim zu mir.", sagte der Grünhaarige plötzlich leise und strich über die Haut des Jüngeren vom Hals hinauf über die Wangen ins nasse Haar. "Du musst so schnell wie möglich aus den Kleidern raus und dich abtrocknen, nicht dass du krank wirst." Sanji war für einrn minimalen Augenblick irritiert. "Du... bist so besorgt. So fürsorglich.", stellte er leise fest. "Noch mehr als früher." "Weil ich dich nicht wieder verlieren will, Sanji.", gab Zoro daraufhin zurück und schloss ihn wieder gänzlich in seine Arme. "Ich hab dich einmal verloren... Nochmal wird es nicht passieren." Für einen kurzen Moment streiften sich ihre Lippen, ganz zärtlich, wie ein Hauch und doch so unendlich wichtig für sie beide- weil sie sich spüren konnten, weil sie sich liebten. Sie hätten diese "Trennung" zwar nicht gebraucht, da sie sich auch so unendlich liebten, aber so schien es, als wären ihre Gefühle wirklich über das Unendliche hinaus gestiegen. Wieso auch nicht? Es gab nichts und niemanden, der noch für sie beide zählte- niemand mehr außer sie beide selbst. Sie beide und dass sie nie wieder getrennt wurden... "Der Regen wird schwächer.", raunte Zoro ihm zu und küsste sich von Sans Lippen über dessen Wangen zu seinen Schläfen hoch. "Halt dich an mir fest, Sanji, ich trag dich." Unter normalen, ganz anderen Umständen hätte der Blonde jetzt protestiert. Er und sich tragen lassen? Niemals. Keine zehn Pferde konnten ihn dazu bringen, selbst wenn er kurz vorm Verrecken wäre würde er sich nur unter Protest hoch nehmen lassen. Das wussten sie ja auch an sich beide. Und doch legte er keine Wiederworte ein sondern schlang einfach beide Arme um den Nacken des Älteren und drückte sich an ihn, ehe Zoro sich langsam erhob. Wieder raschelte es und Sanji sah auf, als die schwarzen Schwingen sich in beide Richtungen ausbreiteten. Er selbst könnte ja auch... "Zoro, ich..." "Schhh... lass mich dich bitte halten, okay?", bat der Andere und der Blonde musste ihn nicht lange ansehen, ehe er nickte. Diese Augen... wäre Sanji ihm nicht schon längst verfallen, wäre er es spätestens jetzt. Obwohl... an sich verliebte er sich jede Sekunde neu und immer stärker. Wobei verliebt oder auch ein "Ich liebe dich" längst nicht mehr ausreichten um DAS auszudrücken, was er fühlte. Was SIE fühlten, denn Sanji konnte die Liebe so deutlich spüren, dass er fast nach ihr greifen konnte. "Ich liebe dich." Seine Stimme war kaum mehr als ein Hauch doch da Zoro den Kopf drehte und ihn direkt ansah, ehe er ihn küsste, wusste Sanji dass der Andere ihn gehört hatte. Perfekt? Nein. Perfekt war nicht einmal ein Hundertstel von dem, was es wirklich war... Sie waren mitten in den Platzregen gekommen, denn kaum, dass die drei Suchenden das Tal erreicht hatten, waren sie so plötzlich klitschnass geworden als hätte ihnen jemand Eimer voll Wasser schlichtweg übergekippt. Dass dem nicht so war, war verständlich- jetzt aber trieften sie bis auf die Knochen. Ihre Schritte hallten platschend durch den zum Teil zu Schlamm und Morast aufgeweichten Waldboden. Sie rannten, so schnell sie konnten, irgendwohin wo sie Schutz finden könnten. Ob Sanji auch in Sicherheit war? "Da rein!", schrie Ruffy plötzlich und deutete auf eine Art Höhle links von ihnen. Nacheinander kamen sie in das steinerne Versteck, gingen gleich etwas tiefer rein und schüttelten den Regen aus ihren Haaren und Kleidern und von ihrer Haut. Zwar hatten sie die Regenwolken gesehen, aber DAS, was da draußen abging, war nicht einfach nur Regen. Das glich schon fast einem Monsun. Und dementsprechend sahen sie auch aus. "Das ist abartig.", stellte Ruffy schließlich leicht keuchend fest. "Ich frage mich, wo Sanji ist. Ob er auch in irgendeiner Höhle ist oder ob er sich da draußen den Tod holt.", meinte Cryss leise. Für den Moment sahen die beiden anderen überrascht zu dem Blauhaarigen- die Art, wie dieser es gesagt hatte, und die Wahl seiner Worte machte sie beide stutzig. "Alles klar?", fragte Nami deshalb und kam etwas näher. "Ja.", gab er zurück. Ruffy legte in dem Moment eine Hand auf die andere Schulter des Blauhaarign, starrte aber wie dieser hinaus in den strömenden Regen. "Sanji trauert, Cryss. Deshalb kann man ihm alles zutrauen. Aber... du bist jetzt nicht mehr alleine. Du gehörst zu uns dazu." Es wurde still zwischen ihnen. Keiner sagte mehr etwas, aber das war auch gar nicht nötig. Ruffy hatte etwas erkannt, was der Navigatorin bisher entgangen war- die Angst des jungen Schwertkämpfers, wieder alleine da zu stehen. Sie wussten, wie es um die Vergangenheit von Cryss stand, da sie mal alle zusammen etwas geredet hatten. Nicht viel, aber es hatte genügt. Und jetzt, da Sanji einfach abgehauen war, drauf los ins Ungewissen, vielleicht seinen eigenen Tod, war es für den Käpt'n ersichtlich, was in Cryss vor sich ging. Schließlich kannte Ruffy das von sich selbst. Und auch Nami kannte es, nur in einer etwas anderen Form. Jetzt aber kam sie näher, legte ihre schlanken, zierlichen Arme um Cryss und drückte sich etwas an ihn, nur damit er spürte, dass da jemand war. Dass er nicht wieder alleine sein würde... Vielleicht würde er sich irgendwann vorwerfen, nicht an Cryss und die anderen gedacht zu haben. Dass er sich nicht verabschiedet hatte oder gesagt hatte, was er vorhat. Oder aber dass er sie im Stich gelassen hatte, wer wusste das schon. Doch im Moment war er einfach viel zu glücklich und ganz und gar von dem eingenommen, was im Hier und Jetzt genau bei ihm geschah, dass er sie wirklich einfach vergaß. Nicht vollständig, das war ja klar, nur zählten sie gerade nicht. Er hatte den Menschen wieder, den er über alles liebte, den er verloren glaubte. Der eigentlich auch schon tot war, aber durch ein kleines Wunder irgendwie wieder lebte. Vielleicht würde die Crew ihm ja verzeihen... sollte er sie je wiedersehen, würde er sich auf jeden Fall entschuldigen. Aber jetzt... "Wir sind da." Etwas aus seiner Schwärmerei gerissen- Sanji hatte die letzten Minuten nur eines getan, und das hieß "Zoro betrachten"- blinzelte der Blondschopf drei, vier Mal und sah dann nach vorne, um etwas zu erblicken was ihn sprachlos machte. Sich irgendetwas vorgestellt hatte er nicht, als Zoro von seinem Zuhause gesprochen hatte. Was er allerdings sah, hätte er sich nicht einmal vorstellen KÖNNEN. Vor ihnen brach der Wald einfach auf und ermöglichte den Blick auf das unendliche Wasser, das er schon vom Bergkamm aus hatte sehen können. Nur, dass es im Moment von weiß schäumenden Wellen aufgewühlt wurde und der Regen wie spitze Nadeln gerade von oben auf die Oberfläche prallte. Nur... JETZT wirkte es noch viel größer als schon zuvor. Was er von oben allerdings nicht hatte sehen können, war, WIESO das Wasser so schwarz war. Jetzt sah er es... "Was... was IST das?", fragte der Blonde atemlos und starrte auf die Stadt aus schwarzem Glas, die sich unterhalb des Wasserspiegels befand. "DAS.", erklärte Zoro und sah ebenso auf die gläserne Stadt. "Das ist das Herz dieser Insel. Quyza." Sanji starrte hinunter in der schäumende Wasser und irgendwie machte sich die Frage in ihm breit, ob er DA jetzt runter müsste, um mit Zoro leben zu können. Die Antwort, die er sich selbst darauf gab, kam sofort und ohne zögern. Selbst wenn er STERBEN müsste, um mit Zoro zusammen sein zu können, würde er jetzt nicht mehr zögern. Er hatte ihn einmal verloren- ein weiteres Mal kam für ihn gar nicht in Frage. Denn dieses Mal würde er Zoro einfach nicht loslassen, komme, was wolle. Allerdings MUSSTE er da gar nicht runter. Zoro sah ihn einen Moment lang schweigend an, ehe er sich etwas zu ihm beugte und Sanji einen zarten Kuss auf die Schläfe hauchte. "In Quyza werden neue Heiol geboren, Sanji. Wesen wie ich es bin. Leben aber können wir dort nicht.", sagte er ruhig und deutete dann nach oben, gen Wasseroberfläche. Nicht fern von ihnen, direkt über dem Wasserpegel und unter Bäumen versteckt konnte der Blondschopf dunkle Kugeln ausmachen. Sie waren riesig, fast wie einzelne Schiffe. Festgemacht wurden sie nirgends, sie schwebten einfach über dem Wasser, fest, beständig und auf eine interessante Art und Weise absolut sicher. "Hier lebst du?" "Ja." Ganz vorsichtig stieß sich Zoro von dem Boden ab und trug Sanji am Uferrand entlang zu den Kugeln. Richtig verstand der Blonde es nicht- doch noch ehe er seine Frage ausgesprochen hatte, beantwortete der Grünhaarige sie ihm schon. "Der See ist tief und voller Gefahren, Sanji. Nicht einmal die Heiols wissen, was dort unten alles lebt. Doch viele von ihnen wurden hinab in die Tiefe gerissen- deshalb meiden wir das Wasser." Während Zoro ihn trug und sprach, sah Sanji rüber auf die gläserne Stadt, die sich bis ins Schwarze, die Dunkelheit der Tiefen des Wassers, zog. Aus irgendeinem unbestimmten Grund erschien es ihm so als würden tausende Augenpaar von dort unten zu ihnen rüber sehen. Allein die Vorstellung ließ ihn erschauern... "Nicht hinsehen. Es ist da, aber es kommt nicht raus, Sanji. Versprochen, du bist bei mir sicher.", flüsterte Zoro ihm leise zu und trug ihn zu einer besonders hübschen, großen Kugel. Der Blonde wollte schon fragen, ob hier der Anführer der hiesigen Heiol lebte, als Zoro genau die Tür zu DIESER Kugel langsam auf stieß und den Blonden rein trug. Innen erschien das alles noch viel gewaltiger, als es von außen den Anschein gehabt hatte. Riesige Wände, hohe Decken, viele Zimmer... "DAS ist dein Zuhause?", fragte er erstaunt und wandte den Kopf ab, um direkt in die dunkelgrünen Augen sehen zu können. "Das ist mein Zuhause, ja.", bestätigte der Grünhaarige und Sanji war... nun, ziemlich platt. Nicht nur, dass es riesig war, wunderschön und gemütlich- es war ZOROS ZUHAUSE. Nur seines. ZOROS. Immer noch konnte er es nicht ganz fassen und drückte sich wieder näher an ihn, damit er ihn besser spüren konnte und wusste, dass das hier kein Traum war. Schwer vorzustellen- aber alles, was er glauben wollte. "Es ist wunderbar.", sagte er leise und schmiegte seinen Kopf an die Halsbeuge des Anderen. "Gefällt es dir?" "Ja." Ganz vorsichtig ließ Zoro ihn auf seine eigenen Füße unter, ließ ihn aber keineswegs los. Statt dessen bedeutete er dem Blondschopf, dass er sich gerne umsehen konnte, wenn er denn wollen würde. Und Sanji wollte. Zusammen wandelten sie durch die einzelnen Räume, die sich aneinander schlossen, mal offene, freundliche helle Zimmer, dann eher verwinkelt, dunkel und gemütlich oder schlicht eingerichtete Bereiche. Sanji wusste nicht, wie Zoro es liebte- auf der Lamb hatten sie ja nicht die Möglichkeit gehabt, sich in mehreren Zimmer auszubreiten. Aber was er hier fand, gefiel ihm wirklich. Wobei das wohl am Meisten daran lag, dass es Zoro war, der hier lebte, und dass er bei ihm sein konnte. Der Regen war schwächer geworden und hatte schließlich ganz geendet. Minuten waren vergangen, vielleicht auch Stunden, das konnten sie nicht mit Sicherheit sagen. Aber eines war sicher- sie mussten weiter. Nami und Cryss saßen halb liegend nebeneinander an der Höhlenwand während Ruffy immer noch am Eingang stand und hinaus starrte. Cryss war längst vor Erschöpfung, Müdigkeit und Sorge eingeschlafen, aber auch aus Angst vor dem, was kommen könnte, was mit Sanji war und was geschehen sein könnte. Sie mussten ihn wecken, wenn sie weiter wollten- deshalb nickte der Strohhutträger nur, als Nami fragend auf sah, und trat dann aus der Höhle heraus um auf die beiden Anderen zu warten. "Cryss... hey, Cryss.", weckte sie den jungen Schwertkämpfer leise und fuhr ihm durchs Haar. Der Andere war noch fast ein Kind, wenn sie ihn so ansah. Und ihm ging es wie ihnen anderen auch- er hatte kein wirklich angenehmes Leben gehabt. Wie sie alle war auch er einsam gewesen... "Wie... lange war ich weg?", fragte er leise und richtete sich etwas auf. "Ich weiß nicht. Ich hab jegliches Zeitgefühl verloren.", gestand sie ihm, bevor sie beide aufstanden und ihre Kleidung ausschüttelten. "Wo ist Ruffy?" "Schon draußen.", antwortete sie, ehe sie noch anfügte: "Der Regen hat aufgehört." Und sie konnten wieder auf die Suche gehen... Sanji stand leicht zitternd in dem Badezimmer des Grünhaarigen, die Arme um seinen Oberkörper geschlungen und wartete. Zoro wollte nur eben schnell neue Kleidung für ihn holen, also wartete er. Nur... als besagter Schwertkämpfer wieder in den Raum trat, sah er ziemlich verwundert auf den Blondschopf, der da stand und NICHTS tat außer zittern. "Alles okay?", fragte er gleich besorgt nach. "N bissl kalt." "Wieso stehst du nicht schon unter der Dusche?" Der Blick des Blauäugigen sprach Bände für sich. Sanji hätte unter die Dusche springen KÖNNEN. Er hätte es auch alleine tun können, kein Problem. Aber da war ZORO. Eine Erklärung war wohl nicht notwendig, selbst für Zoro nicht, der lächelnd zu ihm kam und das zitternde Bündel erstmal fest in die Arme schloss. "Spinner.", hauchte er ihm ins Ohr und rieb seinen Kopf sanft an dem des Blonden. "Ich weiß." "Aber... gefällt mir." Es war, als wäre nie etwas gewesen- sie waren zusammen, glücklich wie eh und je, und sie würden sich auch nicht wieder trennen. Niemals. Dieses Leben war einfach... perfekt. Mehr. Zoro löste sich ganz leicht von ihm, ehe er begann das Hemd des Blondschopfs auf zuknöpfen. Knopf für Knopf sprang es auf, bis der Stoff langsam seitlich nach unten über die Schultern des Anderen zu Boden glitt. Sanji sah dabei unentwegt zu ihm, spürte ab und an die warmen Fingerspitzen über seine kalte Haut tanzen und erschauerte unter ihnen. Als Zoro deshalb die Hände leicht hob, sie wegnehmen wollte, griff der Blonde direkt nach seinen Händen und hielt sie sanft fest. Kein Wort, kein Kopfschütteln war von Nöten. Er legt die Hände seines geliebten Schwertkämpfers einfach auf seine Haut und ließ sie erst wieder los, nachdem er merkte dass Zoro sie nicht wieder wegziehen würde. Erst dann sanken auch seine Hände wieder und er lächelte scheu. Dass ausgerechnet SANJI mal so gucken würde, hätte wohl niemand vermutet- er selbst am Allerwenigsten. Aber er tat es. Wieso? Nun... das hier war zwar Zoro. Und sie hatten sich auch schon ganz anders berührt. Aber... das war lange her. Einiges hatte sich geändert, sie hatten sich sehr sehr lange nicht mehr gesehen. Und eigentlich hatte er ihn ja auch in den Tod stürzen sehen- sie waren es zwar, und doch war es ein wenig anders. Was aber nichts daran änderte, dass Sanji ihn dennoch spüren wollte, mit jeder Faser seines Seins wollte er ihn fühlen können... Zoro schien es ähnlich zu gehen. Denn nun, da seine Hände erstmal auf dem nackten, nassen Oberkörper seines Liebsten lagen, ließ er sie nicht still liegen. Ganz langsam begann er den Blonden zu streicheln, fuhr die Rippenbögen nach oben nach und strich zärtlich die Seiten nach unten.Allerdings verweilte er nicht lange bei diesem sinnlich leichten Spiel, das sie beide einnahm, denn Sanji war wirklich KLITSCHNASS. Also kniete sich Zoro mehr und mehr vor ihn, um ihn dann ganz langsam aus dem restlichen Stoff zu befreien. Erst öffnete er den Gürtel und ließ die Enden einfach hängen, dann nestelte er einen Moment am Knopf, der gleich aufsprang, und zog den Reißverschluss nach unten. Der Stoff war nass und klebte folglich an dem Smutje, doch Zoro sah da kein Problem und zog die Hose einfach langsam runter. Sanjis Herz schlug ungefähr tausend mal schneller als sonst, denn seine darunter liegende Shorts rutschte dabei auch leicht mit. Nicht so sehr, dass er nackt gewesen wäre. Aber er war auch zu lange nicht mehr von Zoro SO betrachtet worden... "Keine Angst." Erschrocken sah er auf, direkt in Zoros Augen. Sanji hatte gar nicht gemerkt, dass er selbst den Blick abgewandt hatte und auch nicht, dass der Schwertkämpfer nun vor ihm stand und ihn ansah, so sehr war er abgedriftet. "Zoro..." "Ich fang dich auf, Sanji. Hab keine Angst." Ganz vorsichtig strich er über die Schulter in den Nacken des Anderen und zog ihn zu sich, legten den Anderen Arm um ihn und streichelte ihn sanft am Rücken. Wieso hatte sich der Koch eigentlich Sorgen gemacht? Wäre es jemand anderes, okay. Aber das hier war Zoro, also... kein Grund zur Panik. "Okay.", sagte er deshalb leise und schnurrte fast schon auf, als der Ältere ihn im Nacken zu kraulen begann. Wie er das vermisst hatte... Zoros Hände auf seinem Körper, seine Stimme in Sanjis Gehör, sein Geruch in der Nase des Blonden... all das und noch soviel mehr Und all das hatte er zurück... Sanji bemerkte kaum, wie Zoro ihn auszog. Er stand einfach nur plötzlich nackt vor ihm und schmiegte sich so nah es ging an ihn, weil er fror. Gerade deshalb drehte der Schwertkämpfer auch gleich das Wasser auf, das warm aus der Brause lief und im Abfluss verschwand. "Vorsichtig.", warnte ihn Zoro leise, als er ihn vorsichtig zurück unter Wasser drängte. Fast schon automatisch hielt er sich noch mehr an ihm fest und stieg dann über den Rand in die Duschkabine. Nur... müsste er Zoro jetzt los lassen, nicht dass dieser auch unter dem Wasser stand und dann seine Kleidung ebenso... Noch während er überlegte, stand Zoro schon hinter ihm und schloss die Kabine. Dass er noch vollständig angezogen war, schien ihn nicht zu interessieren. Und auch nicht, dass der Stoff seiner Kleidung das Wasser wie ein Schwamm aufsaugte. Alles vollkommen egal... Der Grünhaarige stand einfach hinter ihm, hielt ihn sanft in den Armen und lehnte seinen Kopf an den des Anderen, während das warme, fast heiße Wasser über sie lief und sie wärmte. "Besser?", fragte der ehemalige Vize leise und küsste Sanji federleicht auf die Schulter. "Ja... Danke." Vorsichtig schmiegte er sich etwas an ihn an, ehe Sanji in den Stoff griff und fragend auf sah. "Willst du nicht den hier ausziehen?", fragte er leise. Zoro musterte ihn, bis sich ein ruhiges, charmantes Lächeln auf seine Züge legte. Eines, in das sich der Blonde von der ersten Sekunde ab verliebt hatte, genau so, wie er es in Erinnerung hatte. "Doch.", gab Zoro leise zurück, ehe er die Knöpfe nach und nach öffnete. Dabei aber griff er auch nach Sanjis Hand und zog diesen zu sich, sodass auch er den Stoff mit entfernen konnte, der den Körper des Grünhaarigen bedeckte... Kapitel 99: With You -------------------- Kapitel 99 Titel: Go away... Kapitel: 99. With You Pairing: Wer wohl- mein Lieblingspairing: Sanji xZoro^^ Disclaimer: Nur die Idee ist von mir, ich bekomm kein Geld usw......^^ Das Wasser rauschte heiß und laut aus dem Duschkopf und hüllte das Badezimmer mehr und mehr in einen weißen, dunstigen Nebel ein. Man konnte kaum noch etwas erkennen, nur die Silhouetten, die direkt unter dem Wasser standen. Sogar die Scheiben der Duschkabine, ja selbst die Spiegel waren schon angelaufen, so heiß war das Wasser und wandelte sich in weißen Wasserdampf um. Allerdings... Das war alles unwichtig für die beiden, die sich dort wiedergefunden hatten. Ihnen machte es nichts aus, dass man nichts mehr sehen oder erkennen konnte- denn sie beide waren so nah beieinander, dass sie ihr Gegenüber mit Leichtigkeit sehen konnten. Vorsichtig hielt sich Sanji an seinem Liebsten fest, nur ganz leicht, als er auch bei Zoro das Hemd ausgezogen und die Hose schon geöffnet hatte. Dabei hatte er die ganze Zeit gehofft, dass das Zittern seiner Hände nicht allzu sichtbar war- er war aufgeregt, und zwar sehr. Ihn endlich wieder zu sehen, ihn wieder bei sich zu wissen war so ein atemberaubend gutes Gefühl, dass alleine DAS schon das Herz des Smutjes richtig hoch schlagen ließ. Die Tatsache, dass sie beide schon fast nackt voreinander unter der Dusche standen, brachte seinem Herz da richtige Salti ein... „Alles okay?“, fragte besagter Schwertkämpfer da gerade und legte sanft eine Hand an Sanjis Wange, sodass er mit dem Daumen zärtlich über die weiche, nasse Haut streicheln konnte. „Ja... ja, doch.“, erwiderte der Blonde direkt, auch wenn er etwas neben der Spur wirkte. „Es ist nur... so VIEL. So... fantastisch... so... so...“ Spätestens jetzt fehlten ihm einfach die Worte, die sein Befinden richtig hätten ausdrücken können. Er fühlte sich wie Alice, die durch das Kaninchenloch in ihre Wunderwelt gelangte, wie Sindbad, der vor dem gigantischen Schatz stand... wie ein kleiner Junge, der endlich wieder bekam, was er sich so lange gewünscht hatte. Sanji hatte vergessen, was sein Leben bisher für ihn gehabt hatte- all die letzten Wochen und Monate, die er OHNE ihn hatte leben müssen, waren mit einem Schlag wie ausradiert. Sie zählten einfach nicht mehr, der Schmerz war endgültig verschwunden und zurück blieb nur das Gefühl unendlicher Freude und Liebe- und das Gefühl von unsagbar großem Glück. Er war bei Zoro...WIRKLICH bei ihm.... Mit einem Mal schlang Sanji einfach beide Arme um Zoros Nacken und warf sich regelrecht an ihn, wobei er ihn so sehr an sich drückte, dass es beinahe schon schmerzhaft war. Doch der Ältere merkte zu gut, was mit seinem Freund los war, deshalb schloss er Sanji richtig liebevoll in die Arme und drückte ihn ebenso näher, ohne ihn nochmal los zu lassen. Sie brauchten da gar keine Worte um einander sagen zu können, was sie so oder so nicht auszudrücken vermochten. All ihre Gefühle waren so schon deutlich spürbar, während sich Sanji an ihn heran presste und nicht eine Sekunde lang locker ließ.... Wie lange sie schon auf der Insel unterwegs waren, wusste keiner von ihnen. Nami achtete nur darauf, dass sie sich nicht verliefen, denn sowohl Ruffy, der ein angeborenes Talent für Orientierungslosigkeit hatte, als auch Cryss, der sich wie Zoro schon nie die Richtungen merken konnte, waren da wirklich keine große Hilfe. Sollten sie hier nochmal heil runter kommen wollen, musste wenigstens EINER wissen, wie sie wieder zurück kamen- und das war eben die junge Navigatorin. Dafür war Ruffy einfach als Allzweckwaffe zu sehen, denn egal um was es ging, Ruffy würde alles und jeden besiegen, um sie zu beschützen und Sanji wieder zu finden. Und Cryss... dieser hatte ein unheimliches Talent dafür zu spüren, wo sich Sanji befand... „Nein, wir müssen dort runter!“, stritt besagter Schwertkämpfer gerade mit dem Käpt'n, wobei es um die Richtung auf einer kleinen Lichtung ging. „Ich weiß es einfach, Sanji ist dort!“ „Aber da kommen wir doch gerade her!“, erwiderte Ruffy direkt, wobei Nami prompt den Kopf schüttelte. „Nichts da, wir kommen aus östlicher Richtung, Ruffy. Das ist Süden.“ Einen Moment starrte der Schwarzhaarige seine Freundin an, ehe er sich in besagte Richtung drehte und auf das dichte Gewirr aus Bäumen, Sträuchern und anderen Pflanzen starrte. „Sicher? Der Baum da sieht genau wie der aus, an dem ich schon vorbei gelaufen bin.“, ließ er hören, wobei Nami ein hörbares Seufzen entwich. „Und wie die tausend anderen auf dieser Insel auch. Ruffy, du hast null Ahnung von Orientierung, lass das meine Sache sein. Find einfach nur Sanji wieder, okay?“ Was wiederum das Stichwort für Cryss war, der direkt demonstrativ in die Richtung lief, in die er selbst eben noch gewiesen hatte- nämlich weiter nach Westen. „Cryss...!“, rief Nami noch, doch da war der Blauhaarige schon wieder ins Gebüsch abgetaucht und sie liefen nur so schnell sie konnten hinterher. Würden sie einander HIER verlieren... das wäre alles andere als gut. Und vielleicht hatte Cryss ja auch recht und sie würden Sanji dort hinten irgendwo finden- hofften sie zumindest... Es dauerte recht lange, bis sich Sanji wieder so weit beruhigt hatte, dass er Zoro auch wieder etwas mehr Luft zum Atmen lassen konnte. Aber diese Sehnsucht, seine Liebe, sein Verlangen, ihn spüren zu dürfen, seine Trauer... alles brach langsam aber sicher über ihm ein und er brauchte ihn gerade so viel mehr als alles andere, dass er nicht von ihm lassen hatte können. Für einen kurzen Moment war es ihm peinlich, dass er sich so hatte gehen lassen, doch als er auf sah und in Zoros Augen blicken konnte, wusste er, dass es in Ordnung war. Deshalb konnte er auch sanft lächeln, ohne rot zu werden, bevor er den Kopf an ihn schmiegte und sich einfach nur in die Arme seines Liebsten sinken ließ. Zoro... Das war alles, woran er dachte. Nur an IHN... „Ich hab dich vermisst... Gott, ich hab dich so vermisst.“, flüsterte der Ältere da plötzlich in das Ohr des Blonden, worauf eine richtige Gänsehaut sich von Kopf bis Fuß über Sanjis Körper zog. „Ich brauch dich, Sanji... darf ich dich noch etwas so halten?“ Dass er dabei einfach nur sanft die Arme um ihn legte und den Kopf an den seines Kleinen schmiegte, sagte doch alles aus. Auch wenn sie beide hier fast nackt unter der Dusche standen, so hatte das doch nichts sexuelles an sich, im Gegenteil. Hier war vor allem die Liebe richtig deutlich spürbar.... „Ja...“, entkam es Sanji nur ganz leise, dass er nicht wusste, ob er es überhaupt gehört hatte, ehe er sich mehr an Zoro drückte und ihm so zeigte, was er antworten wollte. Es tat einfach gut, dass Zoro ihn genauso brauchte, ihn an sich drückte und ihn nicht wieder los ließ. Da merkte Sanji nicht einmal, wie ihm der Grünhaarige sanft die Haare einseifte und wieder ausspülte- oder wie er seinen nackten Körper mit Schaum bedeckte, um ihn gleich darauf wieder mit warmen Wasser abzuspülen. Das alles war aber so... FERN. Wie durch Watte hindurch nahm Sanji es war, war doch alles, was wirklich zählte, dieser Mann hier vor ihm. Umso überraschender kam es da für den Blonden, als dieser das Wasser abstellte und er kurz darauf ein Handtuch spüren konnte, das sich weich um seine Schultern legte. Die blauen Augen sahen fragend auf, doch Zoro lächelte nur sanft und schüttelte den Kopf. „Kleiner Tagträumer.“, schmunzelte der Ältere und zog ihn wieder zu sich, ehe er Sanji sanft hoch hob und aus der Dusche trug. EIGENTLICH hätte sich der Blondschopf jetzt wehren sollen. EIGENTLICH mochte er das nicht, eigentlich wollte er nie getragen werden. Doch schon wie zuvor dauerte es keine Sekunde und er schlang schon beide Arme um Zoros Nacken, dass dieser ihn ja nicht mehr herunter ließ. Ein wenig kam er sich dämlich dabei vor,; aber nur ein ganz kleines bisschen. Denn was viel mehr zählte war da ein anderes Gefühl- der absoluten Hoffnung, des Glücks und der Freude... Bald schon fand sich Sanji in einem weichen Shirt, weichen Hosen und vor allem in Zoros Armen wieder, als sie zusammen in einem wunderschönen, gemütlichen Schlafzimmer standen. Ein rundes Bett, mit einem großen Kissen und einer gemütlichen Decke, ein großer, hölzerner Schreibtisch mit einem schweren Sessel davor, sowie ein paar Kleine Kommoden zierten das Zimmer, doch all das nahm Sanji nur halb wahr. Für ihn waren materielle Dinge vollkommen ohne Belang, im Augenblick zumindest. Er hatte Zoro wieder, was wollte er da mehr? „Du siehst müde aus, San... Komm, lass uns schlafen.“, meinte Zoro da leise, nachdem sie schon eine ganze Weile eng umschlungen dort gestanden hatten. „Nein... Jetzt noch nicht. Ich will noch nicht schlafen.“, widersprach der Blonde gleich und schüttelt auch den Kopf, wobei der Griff in Zoros Hemd gleich fester wurde. „Hey... ich lass dich nicht alleine. Versprochen.“, erwiderte dieser sogleich, ehe er ihm mit einer Hand hinten in das blonde Haar fuhr und sich soweit löste, dass er ihn ansehen konnte. „Ich liebe dich, Sanji. Ich lass dich nicht wieder im Stich, versprochen.“ Eine einzelne, glänzende Träne löste sich aus dem Augenwinkel des Jüngeren, während er diesen Worten lauschte und genau wusste, dass sie wahr waren. Niemals... Niemals wieder ohne Zoro. DAS war es, was er wollte. Und was er auch bekommen sollte, schließlich versprach Zoro es ihm doch gerade, nicht wahr...? „Komm... Morgen ist auch noch ein Tag.“, sagte der Ältere da dann etwas bestimmender, schließlich sah er doch, WIE fertig sein Kleiner war. Die dunklen Augenringe waren da nicht das Einzige, Sanji war dünn geworden, RICHTIG dünn. Seine Augen glänzten zwar, wenn sie einander ansahen, aber Zoro hatte gemerkt, dass diese Lebenskraft, die er bei ihm so geliebt und geschätzt hatte, stark zurück gegangen war. Ob es für ihn zu spät gewesen wäre, wenn er Zoro nicht HIER getroffen hätte? Hätte sich Sanji dann GANZ aufgegeben? Daran wollte er eigentlich gar nicht denken... Vorsichtig wandte er sich mit Sanji im Arm dem Bett zu, zu dem er seinen Liebsten brachte. Ein wenig Schlaf würde ihm ganz bestimmt richtig gut tun, dann würde er auch bald wieder auf die Beine kommen. Zoro wollte ihn aufpäppeln- und er wusste auch schon, WIE... „Schlaf gut, Sanji.“, flüsterte der Grünhaarige leise, als sie dann zusammen unter der Decke lagen, eng aneinander gekuschelt. „Du auch, Zoro.“, erwiderte er, wobei er selbst bei Nennung dieses wundervollen Namens erzitterte. Ganz sanft schmiegte er sich an seinen Freund, vergrub das Gesicht an Zoros Halsbeuge und atmete richtig tief ein. Dieser Geruch... Viel zu lange hatte er sich nach diesem gesehnt und ihn doch nie mehr zu riechen erhofft. Heute war das anders- und er wollte es nie, wirklich NIE wieder missen... Sanft legte Zoro die Arme so um seinen Smutje, dass sich Sanji ganz einfach ankuscheln konnte und die Nähe des Schwertkämpfers ununterbrochen fühlte. So schnell würde sie beide wohl nichts mehr auseinander bringen, so viel stand fest. So lagen sie ruhig zusammen im Bett des Älteren, während Zoro ihm richtig sanft über den Rücken streichelte und ihn lächelnd beobachtete. Allerdings schlief Sanji nicht so schnell ein- im Gegenteil... „Du?“, fragte der Blonde da plötzlich und hob den Kopf, dass sie einander direkt in die Augen sehen konnten. „Was denn?“, erwiderte der Grünhaarige da und lehnte zärtlich die Stirn an die seines Kleinen, während sie beide einander aus funkelnden Augen betrachteten. „Ich liebe dich.“, flüsterte der Jüngere ganz leise und die Art, wie sie einander ansahen, sprach Bände. Statt aber wörtlich zu erwidern, zog Zoro ihn direkt näher an sich heran, dass sich ihre Körper richtig aneinander schmiegten, ehe er nach ihm haschte. Nur leicht streiften seine Lippen über die seines Freundes, ehe Zoro ihn nach und nach ein fing und richtig sanft küsste. Die Liebe, die allein aus diesem Kuss sprach, war so atemberaubend, dass sich Sanji sofort besser an ihm festhielt, das Gefühl von Zoro Lippen auf den eigenen, seine Hand in den blonden Haaren, die andere in Sanjis Kreuz... er hielt sich richtig gut fest und zog sich gar noch näher, während er den Kuss ebenso sanft erwiderte und ganz leise unendlich glücklich in diesen seufzte. Wie hatte er ihn vermisst... Sein Glück konnte NIEMAND begreifen, niemand außer Zoro. Keiner konnte verstehen, wie sich der Blondschopf gerade fühlte. Es war so... so... PERFEKT. Als der Schwertkämpfer vorsichtig die Lippen löste, haschte Sanji instinktiv wieder nach ihm, ehe er sich einfach nur ankuschelte. Ihre Beine verknoteten sich ganz leicht, sodass erst eins von Zoro unten lag, dann eins von Sanji, wieder eins seines Freundes und oben auf das Bein des Kochs. So kamen sie einander noch viel viel näher- und genau diese Nähe war es dann auch, die Sanji soweit beruhigte, dass er richtig an ihn sinken und langsam einschlafen konnte... Zoro hingegen war noch eine ganze Weile wach. Er lag da, hielt seinen Kleinen fest und beobachtete ihn mit einem zärtlichen Lächeln auf den Lippen; SO lange hatte er schon auf diesen Tag gewartet... Dass es jetzt so weit war, machte ihn unsagbar glücklich. Und niemals, wirklich niemals würde er den Moment im Regen vergessen, als sie beide einander wiedergesehen hatten.... Sie waren schon lange unterwegs und rannten durch die nassen Büsche und zwischen tropfenden Bäumen hindurch, immer weiter auf der Suche nach Sanji. Ruffy hatte eh schon die Orientierung verloren, doch auch Nami erging es bald nicht anders- sie würde stehen bleiben und sich konzentrieren müssen, damit sie wieder irgendwie zurück fand. Im Augenblick wusste sie das noch nicht, aber das würde sich auch ändern, sobald sie Sanji gefunden hatten- sie würden Sanji finden und wieder zurück nach Hause gehen, zurück zu den anderen. Was ihr viel mehr Kopfzerbrechen bereitete war das, was ihnen Xeon erzählt hatte. WAS es mit den Heiol auf sich hatte. Was Sanji passieren könnte, wenn er sich hier auf der Insel verlor... eigentlich wollte die junge Frau ja nicht daran denken, aber es fiel ihr schwer, wusste sie doch, wie es war. Sanji war so sehr in seiner Trauer gefangen, dass er ALLES tun würde, um zu Zoro zu können. Auch wenn sie gehofft hatte, es wäre besser geworden, so hatte er hier auf Heaven- or- Hell einfach eine Hoffnung geschenkt bekommen, die nicht zu beschreiben war und die alles, was vorher gezählt hatte, nichtig werden ließ. Nami betete so sehr, dass es ihm gut ging und sie nicht zu spät waren- auch wenn ihre Hoffnung immer kleiner wurde, je weiter sie durch das Tal rannten... Die schwarzen Wolken waren bereits aufgerissen, sodass nach und nach der blaue Himmel an einzelnen Stellen wieder hindurch blitzen konnte. Dadurch kam auch wieder Sonne in das düstere Tal, das es zwar nicht richtig freundlich wirkte, aber immerhin nicht mehr so düster wie noch während des Sturms. Tautropfen glänzten und glitzerten überall, sprangen von den Blättern, wenn sie vorbei rannten oder gar hängen blieben, während der Duft des frischen Grüns sich über der gesamten Insel ausbreitete. Es könnte so schön sein- nichts im Vergleich zu Heaven, aber es könnte wirklich schön sein. Wäre da nicht die Geschichte, die diese Insel auf ihrem Boden trug.... Überrascht prallte sie da plötzlich gegen Ruffy, der einfach so mitten im Lauf wie angewurzelt stehen geblieben war. „Au! Mensch, Ruffy, was soll-“, begann sie schon, da erblickte sie Cryss. Der junge Schwertkämpfer war ebenso stehen geblieben, aber nicht etwa da er in irgendetwas oder jemanden hinein gerannt wäre. Er stand dort, einfach mitten im Gras und sah auf den Boden... Dort lag etwas. „Cryss...“, entkam es ihr leise, doch der Jüngere ging nur in die Knie und fischte etwas aus dem nassen Gras. Es war ein Päckchen Zigaretten. SANJIS Zigaretten. Die Streichhölzer waren wie immer in der Zigarettenschachtel versteckt. Ganz durchweicht. Der Blonde würde NIE seine Zigaretten irgendwo liegen lassen. Er war in den letzten Tagen zwar erstaunlich ruhig geworden, hatte in den letzten Wochen sogar das Rauchen nach und nach aufgegeben, aber sie wussten alle, dass er nicht OHNE konnte. Es gab immer wieder mal einen Moment, in dem er dann eine Kippe zwischen den Lippen brauchte. Und jetzt lag die Packung in Cryss Hand, der aus funkelnden, fast schon ruhigen Augen auf diese Schachtel blickte. ZU ruhig. Sanji schlief zum allerersten Mal seit Monaten einfach wirklich gut. Er schlief tief und fest, ohne Angst. Er spürte Zoro neben sich, konnte ihn riechen, seinen Atem auf der Haut spüren. Für eine Weile war der junge Koch wieder ganz er selbst- selbst sein äußeres Erscheinungsbild war schon viel besser. Er war einfach glücklich... glücklich, wieder bei Zoro zu sein. Als er erwachte, schien die Sonne durch das breite Fenster hinein und erhellte den Raum richtig schön. Alles wirkte ein wenig verschwommen- klar, er hatte ja auch lange und verdammt gut geschlafen. Die Farben wirkten so freundlich und hell, dass er sich gleich noch viel besser fühlte- doch am Besten ging es ihm, als er Zoro erblickte, der neben ihm im Bett lag und selig schlief. SEIN Zoro. Sanft fuhr er mit den Fingerspitzen über dessen Gesicht, zeichnete die Konturen nach und streckte sich dann leicht, dass er die Lippen seines Liebsten mit den eigenen berühren und ihn sanft küssen konnte. Aber irgendetwas stimmte nicht so ganz... die Lippen des Grünhaarigen waren kalt, richtig kalt. War es so kalt hier im Raum? Verwundert hob Sanji die Lider und musterte ihn,, wobei er die Hand an Zoros Wange legte und ihn genauer in Augenschein nahm. Nur dass seine Hand ebenso diese Kälte spürte, dass er einen Moment gar zurück zuckte. „Zoro?“, fragte der Blonde direkt nach, doch sein Freund gab keinerlei Antwort. Er regte sich nicht einmal, als er ihn sanft berührte, dann gar schüttelte. „Hey, Zoro! Wach auf!“, versuchte Sanji es, aber aus irgendeinem Grund reagierte der Angesprochene nicht. Also richtete sich der Smutje direkt auf, setzte sich neben ihn und fasste ihn bei den Schultern, dass er ihn sanft wachrütteln konnte; Wieso schlief er denn so tief und fest? Er musste doch auch wieder wach werden! Also schüttelte er ihn, rief immer wieder seinen Namen, bis Sanji langsam dämmerte, dass der Ältere die Augen nicht wieder öffnen würde. Als ihn diese Erkenntnis traf, nahm er den Kopf seines Liebsten in beide Hände und beugte sich wieder runter, küsste ihn wieder und wieder, doch da kam keine Reaktion, nicht einmal Atem streifte seine Lippen. Einfach... nichts. „Zoro!“, schrie Sanji panisch auf und legte den Kopf auf dessen Brust, um dem Herzschlag zu lauschen. Einem Herzschlag, der nicht vorhanden war. Absolute Stille legte sich über sie beide, da sogar der Blonde den Atem angehalten hatte. Diese Stille hatte aber nichts beruhigendes an sich, sie war kalt und gefährlich und als Sanji begriff, dass da kein Leben mehr war, begann er so laut zu schreien wie er nur konnte... „Sanji! Sanji!!!“ Die Rufe verblassten unerhört, denn er begriff sie nicht einmal. Es war so fern, so... verloren... Erschrocken schnappte Sanji nach Luft. Er schreckte hoch, griff wild um sich. Erst da spürte er die Hände, die ihn hielten, und als er den Kopf hob, sah er verschwommen direkt in die grünen Augen. „Sanji... hey....“, meinte Zoro da leise und zog ihn direkt in seine Arme. Das zitternde Bündel erinnerte erst gar nicht an Sanji. So angsterfüllt, so entsetzt... kannte er ihn gar nicht. Er hatte ihn auch noch nie SO erlebt- die Tränen, die die Wangen des Jüngeren benetzten, die roten Augen, die bebenden Lippen. Sanji aber griff so schnell er konnte nach Zoro, hielt ihn so fest er nur konnte. „Schhh...“, flüsterte der Ältere leise und hielt ihn fest, ganz sanft und unglaublich liebevoll. „Ich bin doch da, Sanji, alles in Ordnung.“ Erst jetzt spürte und verstand er, dass es wirklich Zoro war, der ihn da hielt- und dass er nur schlecht geträumt hatte. Das war nur ein Traum gewesen, ein schlechter, hässlicher Traum.... „Zoro...“, schluchzte er da leise auf, wobei er ihn nicht eine Sekunde los ließ, während er sich an ihn drückte und das Gesicht fest an ihm vergrub. „Ich... ich dachte... du...“ Mehr bekam er da gar nicht zustande, so sehr stammelte er schon, doch der Grünhaarige verstand ihn auch so. Vorsichtig löste er ihn etwas von sich, nur gerade so weit, dass er sich selbst richtig auf das Bett setzen konnte, ehe er Sanji auf seinen Schoss zog. Der Blonde kniete über ihm, saß aber bald schon richtig auf Zoros Schoss und schlang beide Arme um den Nacken seines Liebsten, fuhr immer wieder durch das kurze grüne Haar, das richtig weich durch seine Finger glitt, und hielt sich umso fester, je deutlicher ihm wurde, dass es wirklich ER war, den er dort festhielt. Er wusste jetzt, dass alles in Ordnung war, er wusste, dass er ihn nicht verloren hatte... und doch schlug sein Herz vor Angst immer noch so rasend schnell, dass es schon schmerzhaft gegen seine Brust hämmerte und ihm von Sekunde zu Sekunde mehr zeigte, wie sehr er Zoro in Wahrheit liebte und brauchte... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Bis hier her.^^ Ich hoffe, ich hab euch nicht zu sehr auf die Folter gespannt- bin selbst überrascht, wie schnell die Zeit vergangen ist >///< Ist halt doch anders, wenn man arbeitet, als wenn man während der Schulzeit ne Story schreibt ^-^“ Hoffe, dass es euch gefallen hat- und würde mich über Kommis, Anregungen, Fragen oder Anmerkungen jeder Art sehr freuen.^^ Byebye Kay Kapitel 100: Liebe und Erinnerungen ----------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 100. Liebe und Erinnerungen Pairing: ENDLICH wieder die beiden, die zusammen gehören ^^ Disclaimer: Nur die Idee is von mir... und Geld gibts leider auch nicht... T.T YEEEEEEEEEEEEEEEEEEAAAH! HIER ist es! Das Jubiläums-Kapitel! MACHT MEHR LIEBE!!!! ^-^v Kapitel 100 „Zoro...?“, fragte er ganz leise, als er spürte, wie ihm sein Liebster da sanft über das Haar strich, und legte fragend den Kopf schief. „Schh... ich bin da. Wirklich.“, erwiderte der Grünhaarige gleich und begann, ihm ganz vorsichtig über den Rücken zu streichen. Sanji wirkte so verängstigt, so... verstört. Da ließ er ihn erst recht nicht mehr so schnell los. Dementsprechend versuchte er ihn jetzt auch sanft zu beruhigen, indem er einfach nur da war, ihn hielt und ihn sanft streichelte. Der Blonde war einen Moment verwundert- DAS hatte Zoro SO noch NIE getan. Aber sie beide hatten auch nicht wirklich viel Zeit miteinander gehabt- sie kannten einander schon so lange, aber ZUSAMMEN waren sie in Wirklichkeit nur wenige Wochen gewesen. Eigentlich viel zu kurz.... „Geht's wieder?“, fragte der Grünhaarige nach einer Weile vorsichtig nach, nachdem das Zittern wieder etwas weniger geworden war. Einen Moment lang nickte Sanji nur, dann aber hielt er inne und ließ es ihn richtig wissen. „Ja... Entschuldige, ich... hatte einfach nur Angst um dich.“, flüsterte der Blonde da leise, wobei Zoro nur den Kopf schüttelte und sanft lächelnd durch das Haar des Jüngeren strich. „Schon okay, du brauchst dich nicht entschuldigen. Ich bin froh, wenn es dir besser geht.“, ließ er den Blondschopf wissen. Erneut lag Stille über dem Raum, sanfte, weiche Stille. Eine ganze Weile. Zwar zitterte Sanji immer noch ein ganz kleines Bisschen, aber auch das legte sich ganz langsam wieder. Es war einfach ein richtiger Schock gewesen, aber nun spürte er ihn. Hier. Nah. Bei sich. Und doch... Leicht sah er zu ihm, als er sich ein kleines Stückchen löste. Seine Augen waren rot und seine Haare hingen strähnig in sein Gesicht, aber das war gerade nicht so wichtig. Schließlich war das eben nur ein Albtraum gewesen und Zoro BEI ihm. Jetzt aber musterte er den Grünhaarigen und legte ihm eine Hand an die Wange. Sein Freund war so unglaublich kalt... im ersten Moment war er verwundert, dann aber entsann er sich der Wahrheit. Auch wenn Zoro vor ihm stand, leibhaftig da war, so war er dennoch vor seinen Augen gestorben. Er war tot- das hatte sich nicht geändert. Oder doch...? „Du wirkst nachdenklich, Sanji. Was hast du?“, wollte Zoro da wissen, da er es sehr deutlich bemerkte. „Ist etwas nicht in Ordnung... mit mir?“ Den Blick, den der Schwertkämpfer dafür erntete, war erst verwundert und dann SEHR skeptisch. Sanji zog die schön geschwungene Augenbraue nach oben und musterte ihn, bevor er nach ihm griff und ihm eine Hand auf die Stirn legte. Kalt, wie der Rest der Haut- aber darum ging es ausnahmsweise mal nicht. „Du Spinner. Aber Fieber hast du keins.“, grinste Sanji- und JA, DIESES Grinsen war absolut echt. Seit Monaten das erste Mal wieder... und es tat gut, RICHTIG gut. Sanji war einfach... Glücklich? Ja. Durch und durch... Und der Schock, den er nach dem Aufwachen gehabt hatte, war wie verblasst. Kein Wunder, schließlich war Zoro HIER... „Ich dachte nach... über uns... über die letzte Zeit. Wie es weiter gehen soll und was du durchmachen musstest.“, gab er schließlich zurück, aber noch ehe er sich versah, fand er sich fest an Zoro gedrückt wieder, der ihn auch nicht mehr so schnell loslassen zu wollen schien. „Nicht ICH musste viel durchmachen, Sanji. Ich bin gestorben, es ging ganz schnell... Aber DU... All die Tage der Hoffnung, ich könnte überlebt haben. All die Wochen der Trauer und Tränen, als du einsehen musstest, dass ich tot bin. All die Monate der stillen Verzweiflung und der Frage, ob wir uns jemals wiedersehen werden... ob du sterben sollst, damit wir uns sehen... Die Blicke der Anderen, vielleicht mitfühlend, vielleicht mitleidig, vielleicht aber auch skeptisch, wie du handeln wirst...“, begann der Ältere, ehe er eine Hand an Sanjis Wange legte und sanft über diese strich. „Nicht ICH musste soviel erleiden, Sanji. DU bist es... und es tut mir unglaublich Leid, dass ich nichts dagegen unternehmen konnte.“ Sekundenlang sahen sie einander einfach nur an, vergaßen Zeit, Ort, ja sogar die Tatsache, dass da gerade ein heftiger Albtraum Sanji erschreckt hatte. Nur sie beide zählten noch... Sanji versank geradezu in den goldgrünen Augen, die so unglaublich tief... einladend... und wunderschön waren, dass er gar nicht mehr wegsehen konnte. Zoro, der dies bemerkte, lächelte sanft und ließ sich ebenso immer tiefer in die blauen Tiefen gleiten, dass sie gar nicht mehr hätten sagen können, WER begann. Aber sie kamen immer weiter aufeinander zu, bis ihre Lippen sich berührten und sanft miteinander verschmolzen.... Das Zimmer wurde in ein richtig warmes Licht getaucht, weich und warm und unglaublich gemütlich. Nur ein oder zwei Sonnenstrahlen mogelten sich zwischen den hellen Vorhängen hindurch, die Lil so liebevoll aufgehängt hatte. Sanji sah sie, als er die Augen nur einen Spalt breit öffnete und dort hinüber sah. Dabei musste er lächeln, denn er dachte wieder daran, wie sie sich kennen gelernt hatten. Es war erst ein paar Tage her, aber... es tat einfach gut. Er fühlte sich frei, richtig lebendig, da er endlich mit dem Menschen zusammen war, der ihn wirklich liebte und den ER wirklich liebte. Wobei das 'zusammen sein' ja nicht einmal aus seinem eigenen Mund stammte. Das hatte Zoro gesagt, als sie die beiden, Luna und Lil, kennen gelernt hatten... „Seid ihr zusammen?“ Überrascht sahen die beiden Männer sie an, Sanji lief wie eine Tomate rot an, doch Zoro nahm das alles gelassen. „Klar. Ich sagte doch, dass er mein Freund ist.“ Und um seine Worte zu unterstreichen, schlang er seinen Arm um die Taille des Blonden und zog ihn zu sich. Wieder huschte ein Schmunzeln über seine Lippen, als er erneut daran zurück dachte. Zusammen... das war so viel mehr, als er sich je zu träumen gewagt hatte. Klar, er war immer hinter jedem Rock her gewesen, er hatte Komplimente verteilt wie andere Blicke und er war immer wieder charmant zu ihren Piratenmädchen gewesen, sowohl Nami als auch Robin wie auch Vivi und alle anderen, die sie kennen gelernt hatten. Mit 'Ich liebe dich' hatte er nur so um sich geworfen... Und doch war es nie DAS gewesen. Nie die wahre Liebe. Nie... ECHT. Und heute? Leicht wandte er den Kopf und musterte den schlafenden Schwertkämpfer, der ihn im Arm hielt. Zärtlich strich Sanji ihm über die Wange und lächelte, ehe er sich wieder mehr an ihn kuschelte. Heute lag er hier mit dem Mann, den er wirklich liebte. Heute war er glücklich mit Zoro... Ganz vorsichtig löste sich Sanji und setzte sich neben ihm auf, dass er Zoro noch ein wenig während dem Schlaf beobachten konnte. So ruhig schlummernd sah er richtig süß aus... Gerade wollte er aufstehen, da spürte er den Griff und sah überrascht an sich herunter. Die Hand des Grünhaarigen lag an seinem Arm, sodass Zoro ihn wirklich leicht festhalten konnte... selbst im Schlaf spürte dieser, sollte Sanji aus seiner Nähe verschwinden. Irgendwie schlug sein Herz gleich noch schneller, denn DAS war nur ein weiterer wunderschöner Liebesbeweis. Nichtsdestotrotz legte er sanft seine Hand auf die des Älteren und löste sie, ehe er Zoro noch einen Kuss auf die Stirn setzte und ihm lächelnd über die Wange strich. Sein Schwertkämpfer... Nach ein paar Minuten löste er sich dann aber doch und stand auf, wobei er sich richtig leise hinaus schlich. Dabei hatte er sich nur den weichen Kimono genommen, den er auf dem Stuhl am Abend zurück gelassen hatte, ehe der Blondschopf sich eben diesen anzog und herüber in die Küche ging. Dort begann er dann auch alles vorzubereiten- denn er wollte seinem Freund ein richtig schönes Frühstück zaubern. Lil und Luna waren heute nicht da, das wussten sie beide- und das wollte er eben SO nutzen. Als er das Frühstück fertig hatte, stellte er alles auf ein Tablett und brachte es mit herüber in ihr Schlafzimmer, wo er es dann neben das Bett stellte. Wecken würde er seinen Freund ganz sicher nicht, Zoro hatte sich seinen Schlaf ordentlich verdient. Also legte er sich auch gleich wieder neben ihn ins Bett, kuschelte sich vorsichtig an und beobachtete ihn dann weiter lächelnd, während er die Hand des Anderen in die eigenen schloss und ihn einfach still festhielt. Nicht lange allerdings und er spürte, wie dieser Griff zärtlich erwidert wurde- wie es schien, erwachten gerade die Lebensgeister des Schwertkämpfers zu neuem Leben. Dabei drehte er sich ganz leicht, nur ein bisschen, gerade auf eine Seite. Die Hand vom unteren Arm lag unter seinem Kopf, der zweite Arm lag etwas angewinkelt vor ihm auf dem Bett, während auch seine Knie leicht gebeugt waren. Alles eben sehr entspannt und noch schlafend. Sanji hatte sich nur ein Stück wegbewegt und gelöst, er wollte ihn nicht irgendwie behindern. Nur... wie es schien, hatte Zoro das bemerkt. Irgendwie hatte er gespürt, wie sich da die Matraze bewegte, eben als sich Sanji dann auch wieder zu ihm legte. Und ZACK... da kuschelte sich der Grünhaarige erst einmal wieder etwas mehr an den Jüngeren heran, ehe ihm ein Gähnen entwich und er somit auch hoch dämmerte. Ganz da war er noch nicht, aber er hatte Sanji neben sich liegen, weshalb er die Augen nach einem kurzen Blinzeln nochmals etwas schloss. Alles komplett ruhig und entspannt eben. "Morgen~", entwich es ihm dann leise, auch wenn er noch ein wenig Zeit brauchen würde, bis er hellwach war. Aber das war gar nicht weiter schlimm, denn so hatte Sanji noch die Möglichkeit, ihn ein wenig länger zu beobachten. Denn so, wie Zoro da im Bett lag, sah er einfach nur unglaublich süß aus. In dem Moment hätte der Blonde auch gern eine Kamera zur Hand gehabt, denn DAS war ein Bild, das er sich zu gern in den Geldbeutel stecken wollte. Aber statt ein Foto zu schießen kam er nun näher und kuschelte sich richtig an ihn heran, während auch Zoro die neue Wärmequelle voll und ganz in Anspruch nahm. So schmusten sie noch eine ganze Weile richtig zärtlich miteinander, bis er den leisen Morgengruß leise erwiderte und schmunzelnd den Kopf an ihm rieb. „Guten Morgen, Zoro.“, erwiderte der Jüngere darauf auch, auch wenn er ihn erst einmal noch näher zu sich zog und ihm sanft über die nackte Haut streichelte. „Werd erstmal wach, Marimo... Ich hab uns Frühstück gemacht.“ Dabei hielt er ihn aber auch weiterhin sanft fest und strich ihm die ein oder andere Strähne aus dem Gesicht, die sich frecher Weise einfach so herab gestohlen hatte. Die grünen Haare waren erstaunlich lang geworden... Aber es gefiel ihm. Vor allem die Stirnfransen- mit denen konnte er nämlich richtig gut spielen. Zärtlich wanderten seine Fingerkuppen dabei auch über die Wangen des Älteren, liebkosten die weichen Lippen oder strichen wieder nach hinten in das wunderbar weiche Haar, das er so sehr liebte. Einfach... ALLES an Zoro. Da bekam er überhaupt nicht mehr genug.... Wie er diesen Mann liebte.... DAS waren die Momente, die seiner Ansicht nach niemals enden sollten. Denn in diesen Augenblicken spürte er einfach, dass er seinen persönlichen Sinn seines Lebens gefunden hatte... „Vorsichtig... So könnte ich glatt Lust drauf bekommen, doch noch einmal weiter zu schlafen.“, schmunzelte der Schwertkämpfer dann ein wenig bei den sanften Berührungen, wobei man das nicht ganz ernst nehmen durfte. Einschlafen würde er wohl nicht mehr, aber so zärtlich berührt zu werden, führte bei ihm oftmals dazu, dass er die Zeit vergaß und dann wieder etwas weiter faulenzen wollte. Das konnte er nämlich durchaus. Einfach auf der faulen Haut liegen, nichts tun und vielleicht einfach ein wenig genießen. Machte er sogar ganz gern bei sogenanntem schlechten Wetter wie Regen, Schneefall oder Gewitter. Aber auch bei Sonnenschein, Hitze oder einem lauen Frühlingstag. Eigentlich konnte er das immer, sich hinlegen, ein wenig dösen, oder nachdenklich gen Himmel schaun, schlafen oder einfach nur die Zeit an sich vorüber ziehen lassen. Zumindest war das eben früher immer so gewesen, wie Sanji sehr genau wusste. „Aber danke.“, fügte er dann noch bezüglich des Frühstücks an und schmiegte sich noch etwas näher an ihn heran, sodass er einfach noch ein wenig mehr auskosten konnte. Musste ja jetzt nicht große Eile oder gar Hektik geschoben werden. Sie hatten ja nichts zu tun und ihre Ruhe, was ihm persönlich auch gleich viel lieber war. So konnte er nämlich DAS genießen, was ihnen beiden besonders wichtig war. Einander.... Noch immer saßen sie zusammen auf dem Bett, Zoro auf der Matratze, Sanji auf seinem Schoß. Der Blonde hatte den Kopf seitlich an den des Älteren geschmiegt und beide Arme um Zoros Nacken geschlungen, während der Ältere beide Arme um Sanji gelegt hatte und ihn weiterhin sanft streichelte. Dass Sanji alten Erinnerungen nach hing, ahnte der Grünschopf nicht. Aber... Ehrlich gesagt war das auch nicht SO wichtig. Er hielt ihn nämlich bei sich und das war gerade das Wichtigste für den Schwertkämpfer. Jetzt aber, da es dem Blonden wirklich wieder gut zu gehen schien- zumindest hatten ihre Küsse da wirklich schon für sich gesprochen- löste der Ältere ihn ein ganz klein wenig von sich, sodass sie einander ansehen konnten. Rot waren die Augen des Jüngeren nur noch ein klein wenig, aber er lächelte und das war unglaublich gut zu sehen. „Danke, Zoro... Jetzt geht’s mit wirklich besser.“, gab der Blonde da zu und lächelte schüchtern, um dann vorsichtig wieder etwas an ihn zu sinken und ihm einen Kuss auf den Hals zu setzen. „Danke.“ Damit aber löste er sich dann auch ganz langsam und streckte sich etwas, ehe er die Arme wieder sinken ließ und genauso schüchtern wie zuvor erneut zu Zoro sah. Diese Schüchternheit rührte alleine da her, dass sie beide hier wieder zusammen waren, nach so langer Zeit, dass Zoro ihn hatte aufpäppeln müssen, nachdem er fast zusammen geklappt war, und auch, da er einfach mit dem Mann, den er liebte, gerade im Schlafzimmer war- ausnahmsweise OHNE sexuelle Hintergedanken. Nur konnte man ihm deutlich ansehen, wie verdammt gut es Sanji eigentlich ging... hier, bei Zoro. Hier, zurück bei ihm. Trotz aller Widrigkeiten. Er merkte gar nicht, dass die Ärmel des Shirts, das er trug, ein Stück zu lang waren. Aber der Saum reichte herunter bis an seine Fingerspitzen, sodass er, als er verlegen die Hand in den Nacken legte, dort vor allem den Stoff spüren konnte. Wie er gerade aussah oder wirkte, merkte er selbst ja nicht- Zoro hingegen konnte sich an einem Anblick erfreuen, den andere wohl als niedlichen Zuckeruken betiteln würden. Aber SO würde er Sanji natürlich niemals nennen. Langsam stand auch der Grünhaarige auf und kam näher, wobei Sanji überrascht feststellte, dass Zoro wirklich ein Stück größer war als er selbst. Nicht viel, aber ein Stück doch. Nur machte ihm das nichts mehr aus, denn auch, wenn er sich früher ununterbrochen mit dem Älteren einen Wettstreit darüber geliefert hatte, wer von ihnen beiden besser, größer, schneller und dergleichen war, so war das heute nicht mehr so von Belang für ihn. Er hatte Zoro, er liebte ihn- alles andere war vollkommen egal. „Darf ich?“, fragte der Schwertkämpfer zärtlich und hob die Hand, ehe Sanji nickte und der Fragende lächelnd die Finger über Sanjis Wange gleiten ließ. „Du siehst gut aus... und zugleich müde und erschöpft. Verzeih, dass ich dich im Stich gelassen habe.“ Nur schüttelte der Blauäugige sofort vehement und griff nach Zoros Hand, die er richtig fest drückte. „Sag das nicht! Du konntest schließlich nichts dafür!“, rief der Smutje gleich aus, wobei seine zweite Hand in Zoros Shirt griff. „Nun... Vielleicht nicht. Aber zu sehen, wie sehr ich dich leiden ließ, löst in mir ein wirklich schlechtes Gefühl aus.“, gab er da zurück, ehe er ihn in seine Arme zog und sanft drückte. „Ich wünsche mir, dass du mir irgendwann verzeihen kannst, Sanji... Aber ich würde auch verstehen, solltest du das nicht können.“ Es knallte nur ganz leise, als der Blonde ihm eine Ohrfeige verpasste. Und umso schneller hing der Blonde auch schon wieder an ihm, weil ihm Leid tat, dass ihm die Hand ausgerutscht war. Aber wenn er solch einen Mist hörte, ging es eben durchaus auch mal mit einem recht ruhigen Koch schnell durch. „Red keinen Unsinn... Da gibt es nichts zu verzeihen. Und selbst WENN es etwas gäbe, hätte ich dir schon längst verziehen.“, entschuldigte sich Sanji mit einer Erklärung, wobei Zoro ihm verständlicherweise nicht sauer war. Im Gegenteil.. er spürte nur einmal mehr, wie sehr ihn dieser junge Mann wirklich liebte und DAS... war ein echtes Geschenk des Himmels... „Ich liebe dich auch, Sanji.“, erwiderte der Grünhaarige deshalb, wobei Sanji langsam auf sah und entschuldigend lächelte. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, WIE SEHR ich dich liebe.“, stimmte der Blondschopf leise zu, lächelte unendlich glücklich und griff wieder mehr nach ihm, sodass Zoro beide Arme um ihn legen und ihn sanft an sich drücken konnte. „Oh doch... Das weiß ich sehr genau.“, schmunzelte er und zog ihn so an sich, dass er an Sanji vorbei aus dem Fenster blicken konnte. So sah der Blonde dann nämlich nicht das rote Glühen, das in den einst goldgrünen Augen aufleuchtete... ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Hallo ihr lieben LeserInnen! ^-^v Hier wieder ein neues Kapitel- und ja, wir haben die 100er Grenze geknackt ^.~ Ich hoff, dass es euch dieses Mal wieder gefallen hat. Die Flashbacks von Sanji waren als kleiner Bonus gedacht, dafür dass ihr mir so lange treu geblieben seid!! ^-^v Kapitel 101: Sweet Memories --------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 101. Sweet Memories Pairing: Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa ^-^v Disclaimer: *drop* Kapitel 101 Sie waren schon geschätzte Stunden unterwegs, einfach nur einen Schritt vor den anderen, mitten durch das Unterholz. So recht wussten sie nicht, wo sie sich befanden, Nami wusste nur, wie sie wieder in etwa zurück kamen. Allerdings fragte sie sich, ob sie das überhaupt irgendwann würden- oder ob sie nicht eher auf ewig auf dieser Insel umher irren würden, immer auf der Suche nach Sanji. Eine andere Frage, die sich durch ihre Gedanken schlich, war, ob Sanji überhaupt mit ihnen kommen würde- oder ob er auf sein Leben mit ihnen verzichtete, um hier auf Hell zu bleiben. Xeon hatte ihnen einiges erklärt, nicht vieles, aber doch genug, dass sich die junge Rothaarige schon den Kopf zerbrach. Hoffentlich täuschte sich der alte Heiol, sie wünschte es sich sehr. So in Gedanken versunken bemerkte sie gar nicht, wie sie plötzlich auf eine gewaltige Lichtung traten, umhüllt von Bäumen und Sträuchern und im Gegensatz zu dem restlichen Dschungel sogar richtig hell. Nicht so freundlich wie auf Heaven, aber immerhin schon besser. Hier blieben die beiden jungen Männer vor ihr dann auch einfach stehen, wobei sich Cryss eine Weile einfach nur schweigend umsah. In der Hand hielt er immer noch das Päckchen Zigaretten, aufgeweicht, fast schon zwischen seinen Fingern zerdrückt. Alles, was der Blauhaarige wollte, war Sanji zu finden. Ihn UNVERLETZT zu finden. Ihn zurück zu holen. Doch mit jedem Schritt, den sie weiter gegangen waren, war diese Hoffnung etwas kleiner geworden. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, vermutete aber, dass sie schon mehr als ein oder zwei Stunden die Insel nach dem Blonden absuchten. Bisher ohne jeden Erfolg, wobei Ruffy plötzlich etwas auffiel, was ihm selbst so noch gar nicht in den Sinn gekommen war. „Leben hier eigentlich gar keine Wesen auf der Insel?“, fragte der Käpt'n und sah sich weiter suchend um, wobei sein Blick auch zu Cryss und anschließend direkt zu Nami wanderte. Letztere hob leicht die Schultern, denn eine echte Antwort kannte sie SO nicht. „Xeon sagte ja, dass hier die Heiol leben, deren Seelen nicht rein waren- wer weiß, vielleicht sind all die, die hier lebten, schon frei gesprochen worden von ihren Verwandten und Freunden.“, tippte sie einfach mal, wobei ihr durchaus bewusst war, dass das wohl eher eine unbegründete Hoffnung war. Die Wahrscheinlichkeit, dass ALLE Heiol mit einem Schlag von Hell verschwunden waren, war wohl weniger als Null. Dennoch graute ihr einfach davor, einen der hier wohnenden Heiol zu treffen. Eine Weile drehten sie sich wirklich im Kreis, denn so recht weiter wusste hier keiner. So lange, bis Ruffy dann nach einem der hohen Äste eines Baumes griff, in die Knie ging und sich mit einem lauten 'Gum-Gum-Katapult!' in die Luft hoch schoss. Sekunden lang schwebte er weit über allem, er war sogar aus dem Blickfeld der beiden anderen Crewmitglieder verschwunden. Es war eben doch noch zu neblig und düster dort oben, doch der Schatten, der da wieder nach unten gerast kam, brachte sowohl Nami als auch Cryss dazu, schnell das Weite zu suchen. Bevor sie hier noch versehentlich unter ihm begraben wurden, gingen sie da lieber in Deckung, sodass Ruffy im nächsten Augenblick in das Gras der Lichtung fiel. Kurz blieb er liegen, dann richtete er sich einfach auf und klopfte sich den Staub von der Kleidung. „Da vorne unten gibt es einen gigantischen See. Sah komisch aus von da oben- wollen wir da nachsehen?“, fragte der Schwarzhaarige und fuhr sich etwas durch die schwarzen Haare, bevor er einfach seinen Strohhut wieder aufsetzte. „Klar, wieso nicht. Ein festes Ziel haben wir ja noch nicht.“, meinte Nami, wobei auch Cryss nur nickte. Der Blauhaarige hatte nichts mehr groß gesagt, seit er die Zigaretten gefunden hatte. Nami und Ruffy machten sich eben Sorgen um den Jüngsten unter ihnen, denn diese Schweigsamkeit war kein gutes Zeichen. Nur was tun? Solange sie Sanji nicht gefunden hatten, würde sich wohl nichts ändern. „Na dann weiter...“, meinte Ruffy und schritt los. Er wusste gar nicht, wie lange er schon hier war. Es kam ihm vor wie eine Minute und zugleich waren es Tage, wenn nicht gar Monate, so schien es ihm. Und dann war doch wieder alles wie in einem Traum, deshalb musste Sanji immer wieder zu ihm sehen. Er sah ihn an, musterte die grünen Augen, das froschgrüne Haar, die weiche Haut, die Muskeln, die sich unter dem Stoff abhoben... „Wenn du mich weiter so anstarrst, komm ich mir bald wie ein Gorilla im Zoo vor.“, grinste Zoro, da er den Blick längst bemerkt hatte. „Oh- ich... entschuldige.“, meinte Sanji sofort und spürte die Hitze, die ihm langsam in die Wangen stieg, doch Zoro schmunzelte nur und winkte ab. „Mach dir keinen Kopf, Sanji... Ich verschwinde so schnell nicht wieder.“, versprach er und machte weiter. Mit was er weiter machte? Nun, er stand hier mit Sanji in der Küche und schnitt gerade Gemüse. Richtig. Lorenor Zoro, der gefürchtete Schwertkämpfer, schnitt hier gerade in aller Ruhe Gemüse zurecht, damit sie beide gleich essen konnten. Sanji war zuerst mehr als nur sprachlos gewesen, aber er hatte ja auch vorher schon gewusst, dass Zoro KONNTE- sofern er eben wollte. Jetzt machten sie es gemeinsam, denn der Blondschopf war gerade dabei, den Fisch in der Pfanne zu wenden. Und irgendwie hatte ihm Kochen schon sehr lange nicht mehr so wahnsinnig gut getan wie in diesem Augenblick. Allerdings war er in seinen Gedanken nur halbwegs beim Kochen. Immer wieder schossen ihm die letzten Wochen und Monate durch den Kopf, immer wieder dachte er daran, was er alles ohne den Schwertkämpfer hier an seiner Seite erlebt hatte. Und dann ging er noch weiter zurück, er dachte an ihr Treffen mit Blackwing, an den Moment, als sie beide einander gesehen hatten, nur Sekunden bevor sich Blackwing drehte und Zoro... mit seinen Flügeln.... „Sanji? Alles okay?“, hörte er da plötzlich eine Stimme und zuckte etwas zusammen, wobei er sich nur schnell über die Augen fuhr und dann direkt zu Zoro sah. Der Gesichtsausdruck des Grünhaarigen war mehr als nur besorgt, deshalb versuchte sich Sanji sofort an einem Lächeln und nickte. Allerdings merkte der Schwertkämpfer ja, dass DAS nur ein Versuch war, deshalb durfte sich der Blondschopf auch nicht wundern, als er sich da plötzlich fernab der Pfanne mit dem Rücken an Zoros Brust gedrückt wiederfand. „Verrat mir was los ist, Sanji... Ich mach mir Sorgen um dich.“, meinte dieser leise und drückte den schlanken Koch etwas näher, sodass sich Sanji erst einmal ein wenig gegen ihn wehrte, doch vergebens. Eigentlich hättest du dir das denken können, Chefkoch. Das ist ZORO. Keiner kennt dich besser als er. Aber ich will ihn nicht verletzen. Nur kurz stritten sich die Stimmchen in seinem Hinterkopf, dann entwich ihm schon ein leises Seufzen und er nickte, bevor er die Hände auf die Arme seines Freundes legte und einfach erzählte. „Ich dachte an die letzten Wochen... und Monate... und an Blackwing und wie du...“, begann er, ehe er still wurde und einfach nur den Kopf schüttelte. „Entschuldige, ich wollte nicht...“ „Schon okay.“, meinte Zoro gleich darauf zärtlich und drückte ihn erneut näher an sich, wobei er sich gut vorstellen konnte, was der Blonde durchmachte. „Mach dir über SOLCHE Dinge keinen Kopf, Sanji. Weißt du... Denk lieber an etwas anderes. Schönes. Erzähl mir dein schönstes Erlebnis, Sanji.“ Der Vorschlag war gut, sehr sogar. Sanji wusste zwar nicht, ob das funktionieren konnte, aber er nickte erst einmal, bevor er doch gen Pfanne deutete. „Aber lass uns erst fertig kochen, okay? Und dann ein wenig reden und erinnern.“, meinte der Blondschopf, bevor er wirklich zu lächeln begann. „Danke... Das hab ich gebraucht.“ Nur leicht nickte Zoro darauf, ließ ihn aber nicht sofort los. Sie beide hatten so viel miteinander durchgemacht, nicht nur die Zeit kurz vor seinem Tod, auch davor schon. Bei ihren Abenteuern mit der Crew, all die gemeinsame Zeit auf dem Schiff, selbst an Land. Es gab so vieles, was sie sich ausgemalt hatten, so viele Gefahren, die sie überstanden hatten, so viele Träume, die sie sich schon verwirklicht hatten. Egal ob alleine oder gemeinsam, sie hatten zusammengehalten, als Crew wie auch als Freunde. Selbst bei Liebeskummer, egal, WER diesen hatte. Verluste, Ängste, einfach ALLES... Langsam entließ er ihn aus seinen Armen, wobei Zoro einfach noch eine Weile stehen blieb und ihn still beobachtete. Sanji bemerkte diese Blicke natürlich, aber er konzentrierte sich dann doch eher auf das Essen und begann, den Fisch langsam anzubraten. Früher hatte Zoro ihn auch schon so beim Kochen beobachtet, wobei er noch wusste, wie oft ihn der Ältere dann plötzlich abgehalten hatte, indem er einfach- „Huh...?“, entkam ihm gerade noch, da spürte er schon die weichen, salzig schmeckenden Lippen auf den seinen und den starken Körper direkt an seinem. Erstaunt blickten die blauen Augen in das gold-grüne Gegenpaar, ehe er sie langsam zusinken ließ und den Kuss zärtlich erwiderte. Genau daran hatte er gerade gedacht- ab und an glaubte er, Zoro würde seine Gedanken lesen können. Aber das verschwand gleich wieder im Dunkeln, während er sich näher schmiegte und sie beide in einem richtig innigen Zungenkuss versanken... Schon eine ganze Weile waren sie jetzt hier unterwegs, einfach immer weiter durch das Unterholz. Nami schob gerade eine Blätterwand zur Seite, während sie sich immer weiter und tiefer zum Herzen der Insel durchschlugen, als sie daran denken musste, wie gut es Robin und auch Chopper hier wohl gefallen würde. Eine vollkommen unentdeckte Insel, eine Pflanzenvielfalt, wie man sie kaum kannte, und dann... nun, dann waren da noch die Heiols. Sicher saß Robin mit Xeon gerade drüben auf Heaven und ließ sich alles von ihrer Kultur, ihrem Leben hier erzählen... Leicht schüttelte sie den Kopf, denn das zählte einfach gerade nicht. Sie mussten Sanji finden, und zwar so schnell wie irgendwie möglich. „Was ist denn DAS?“, entkam es Ruffy da plötzlich, wobei dieser mit überraschten Augen zu dem riesigen Wesen deutete, das vollkommen friedlich an einem kleinen Fluss vor ihnen trank. Nami blieb wie angewurzelt stehen, als sie das Tier entdeckte, denn DAS war einfach... gigantisch. Ob es so gefährlich wie groß war? „Wow... es schaut ganz friedlich aus.“, stellte Cryss leise fest und ging weiter auf das Tier zu, das immer noch ganz ruhig an dem Ufer stand. Es sah aus wie ein gigantischer Wolf, nur dass seine Hinterläufe etwas länger waren, sein Brustkorb breit und seine Taille richtig schlank. Allerdings war die Schnauze des Tieres noch länger als bei einem Wolf und das Fell war glatt zurück gestriegelt, dass die harten, gedrehten Hörner an seiner Schnauze sichtbar wurden. Die Pranken waren so groß, dass Nami schon befürchtete, dass das Tier sie alle einfach mit einem einzigen Hieb zur Seite schleudern könnte, ganz abgesehen davon, dass die schwarzen Krallen so groß waren wie ihre ausgestreckte Hand. SIE hatte Angst vor dem Tier, allerdings... sie wollten Sanji finden, nicht? Da vergaß sie sogar ihre Angst für einen Augenblick. Ganz anders Cryss, der schon direkt hinter dem Tier stand und sich ihm immer weiter näherte. Ein unterdrückter Schrei entwich der Navigatorin, die ihn schon zurückholen wollte, doch Ruffy war schneller und lief schnell hinter dem Schwertkämpfer nach. Dieser aber streckte schon seine Hand nach dem Wolfstier aus und strich leicht durch das weiche Fell, wobei das Tier den Kopf drehte und ihn aus rot glühenden Augen musterte. Still begann er ihn einfach zu streicheln, fuhr mit gespreizten Fingern immer wieder in das Fell und berührte das Tier einfach, ganz ohne Angst oder die Befürchtung, gleich zerrissen zu werden. Ruffy beobachtete das eine Weile still, bevor er selbst auch näher kam und das Tier musterte. „Er ist ja ganz friedlich.“, stellte der Käpt'n fest, worauf der Blauhaarige nickte. „Natürlich. Man muss wilden Tieren nur mit Respekt gegenüber treten, dann sehen sie keinen Grund, respektlos uns gegenüber zu sein.“, meinte er und strich erneut durch das Fell, ehe er selbst an den Fluss trat und sich nieder kniete. Bald schon trank er aus der hohlen Hand das klare Wasser, während neben ihm das Wolfstier seinen Durst stillte. Ganz ruhig und friedlich, und irgendwie ganz entgegen dem ersten Eindruck den sie bekommen hatten. Nami war zugegebenermaßen erleichtert, wagte es aber nicht, näher zu kommen, deshalb wartete sie einfach ab, bis die beiden wieder zu ihr zurück kamen und deutete dann links den Fluss herunter. „Können wir bitte weiter?“, bat sie leise, denn auch, wenn das Tier sie bisher nicht angegriffen hatte, war ihr dennoch mulmig ihm gegenüber. Cryss nickte, ehe Ruffy schon vor ihnen voraus ging und sie sich weiter immer tiefer durch den Dschungel auf Hell schlugen... Gemütlich saßen sie auf der breiten Couch, Sanji leicht in Zoros Armen, und aßen ihr gemeinsames Essen. Sanji konnte nicht anders und lächelte einfach unentwegt, denn dieses Gefühl, hier gemeinsam zu sitzen und zu essen, war so unglaublich gut, so perfekt wie man es sich kaum vorstellen konnte. Das blieb natürlich nicht unbemerkt, weshalb Zoro ihm zu gern auch immer wieder über die Seite oder den Bauch strich und ab und an leicht mit dem Kopf gegen den des Blonden stieß. Sie hatten sich einfach ein wenig unterhalten, darüber, was sie gemeinsam auf der Lamb erlebt hatten, und gerade hatte Zoro ihn abermals sanft aufgefordert, einfach das schönste Erlebnis zu erzählen. So konnte sich Sanji einfach von dem ablenken, was ihn immer wieder traurig werden ließ.... und Sanji hatte schnell etwas gefunden, was er erzählen konnte. „Erinnerst du dich noch an den einen Abend auf der Feuerwerks-Insel? Lysop hat bei den Vorbereitungen geholfen, Nami und Robin waren mit uns auf Sauftour und Ruffy und Chopper...“, begann er, wobei er nachdenklich den Kopf schief legte. „Puh... Das weiß ich gar nicht mehr. Zumindest haben die Mädels die Anwohner da ganz schön untern Tisch gesoffen und wir beide haben auch jeder für sich gut gebechert, bis...“ Kurz sah er auf, spiegelte sich in den gold-grünen Augen seines Freundes. So wunderschön, dass er erst einmal inne hielt und lächelte, bevor sie beide erneut in den Erinnerungen versanken... Es war richtig laut und voll in der kleinen Kneipe mitten in der Stadt, so voll, dass viele der Gäste stehen mussten, da es keinen Platz für sie gab. Aber das machte hier keinem was aus, denn die Stimmung war einfach viel zu gut, als dass das irgendjemanden stören würde. An einem der runden Tische kippten Robin und Nami gerade ihre Gläser in einem Zug, wobei es ihnen gut fünf Kerle nach machten, von denen einer dann sturzbetrunken vom Stuhl kippte. Das Lachen war groß und die Stimmung heiter, sodass hier einfach ALLE den Abend genießen konnten. Sanji saß gerade auf einer breiten Bank, umringt von gut sechs oder sieben gut aussehenden jungen Frauen, die sich zu gern allesamt an den Blonden heran schmiegen wollten. Er war verdammt gut angeheitert, aber so machte das alles ja auch umso mehr Spaß, nicht wahr? Ähnlich ging es einem gewissen Schwertkämpfer, der auf einem der Barhocker saß und lachend mit anderen anstieß, die gerade die ein oder andere Geschichte erzählten. Eine heitere, ausgelassene Stimmung... Solange, bis Zoro sich langsam erhob und mal umsah, bis er den Blonden dort zwischen all den Weibern entdeckte. Weiberheld, dachte sich der Ältere und schmunzelte, bevor er sich mit seinem Krug den Weg hinüber zu dem Tisch bahnte und sich vor Sanji und den Mädels aufbaute. „So, ihr Süßen, der Koch braucht jetzt mal ne Pause.“, meinte der Grünhaarige und verscheuchte die Schönheiten, die erst noch versuchten, BEIDE Piraten für sich zu gewinnen, ehe sie sich dann doch langsam verloren und Zoro mit Sanji alleine ließen. Etwas gegrummelt hatte Sanji ja schon, aber als er dann Zoro plötzlich neben sich hatte, verflog auch das wieder. Eine Weile schwiegen sie sich an, tranken ab und zu, dann aber legte Zoro den Kopf etwas schief und stieß mit dem Kopf ganz leicht gegen den von Sanji. „Es war gut auf Silver Island...“, raunte der Schwertkämpfer leise, aber auf eine Weise, die deutlich machte, dass er- trotz der vielen alkoholischen Getränken zuvor- noch immer oder zumindest schon wieder recht nüchtern war, wobei Sanji jetzt erst einmal innerlich durchatmete, bevor er den Kopf ebenso etwas drehte und Zoro von unten her ansah. „War es einmalig?“, fragte er, denn... es war das erste Mal gewesen, dass sie einander SO nah gekommen waren. Aber sie wussten jetzt beide, dass sie aufeinander standen, auch wenn es zu dem Zeitpunkt einfach nur Begehren war, nicht mehr und nicht weniger. „Wenn es nach mir geht... Nein. Wie gesagt, es hat mir gefallen.“, antwortete der Grünhaarige da gerade, wobei sich Sanji mit einem Grinsen langsam erhob und streckte. „Dann brauche ich jetzt etwas frische Luft...“, meinte er und stellte sein Glas ab, bevor er sich langsam von Zoro abwandte und die Kneipe verließ. Dass da kurz darauf noch jemand hinter her kam, mit grünen Haaren und einem ziemlich eindeutigen Grinsen auf den Lippen, hatte Sanji dabei GANZ genau gewusst... Das Lächeln auf Sanjis Zügen zeigte, dass er sich daran GERNE erinnerte. Es war eine gute Zeit gewesen, denn auch, wenn sie beide bisher noch nicht gewusst hatten, wo das enden würde, so hatten sie da schon bemerkt, dass sie einander begehrten. Zoro hatte mit den Mädels der Crew nichts anfangen können, Sanji hatte es zwar mal ein wenig versucht, aber nie so richtig umgesetzt. Als sie beide zufällig entdeckt hatten, dass sie ineinander recht knackige, unglaublich attraktive Gegenspieler gefunden hatten, hatten sie sich nicht länger irgendwelche Gelegenheitsflirts auf den Inseln gesucht, die sie angesteuert hatten. Sie hatten es sich einfacher gemacht und ihrem Begehren gegenseitig einfach nachgegeben... Zum Glück. Denn daraus hatte sich schließlich entwickelt, was sie HEUTE hier hatten. „Du siehst glücklich aus.“, merkte Zoro da leise an, wobei Sanji den Kopf zu ihm drehte und diesen dann an die Schulter des Älteren lehnte. „Das bin ich auch... Mit dir.“, lächelte der Blonde zärtlich und schmiegte sich näher an den Grünhaarigen, der sanft die Arme um ihn legte und ebenso liebevoll den Kopf an seinen Blondschopf schmiegte. „Ja... so geht es mir auch...“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich danke all den lieben LeserInnen, die mir auch nach so langer Zeit noch treu geblieben sind! Danke für eure Kommis, eure Aufmunterung zum Weiterschreiben und den nicht ausbleibenden Drohungen xD LG Kapitel 102: Die Geschichte von Zoros Tod ----------------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 102. Die Geschichte von Zoros Tod Pairing: Zoro x Sanji 8^-^8 Disclaimer: wie immer ^^“ Kapitel 102 Noch eine ganze Weile hatten sie beide in alten Erinnerungen geschwelgt- besser gesagt Sanji hatte durchweg erzählt, einfach seine liebsten Erinnerungen ausgegraben, während Zoro ihm gelauscht und lächelnd den Blondschopf gehalten hatte- doch nun verebbte so langsam die Stimme des Kochs und machte einer friedlichen, sanften Stille Platz. So wohl wie jetzt gerade hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt, das konnte Sanji nicht bestreiten. Wollte er auch gar nicht, denn zu wissen, dass die Arme, die um ihn lagen, weder von Falkenauge noch von Cryss und auch von sonst niemand anderem denn Zoro waren, war ein unglaublich gutes Gefühl. WEG wollte er hier ganz sicher nicht mehr, deshalb kuschelte er sich auch wieder näher und strich sanft mit den Fingerspitzen über den Arm des Schwertkämpfers. In Gedanken aber driftete der Jüngere gerade wieder ein wenig ab, immer weiter zurück bis zu dem Moment, als sie beide einander verloren hatten. Was war ihm wohl geschehen? Was war passiert, als er dort abgestürzt und gestorben war? Ein wenig versuchte sich Sanji das auszumalen, wie es wohl abgelaufen war, auch wenn es ihm recht schwer fiel. Er wusste ja nicht, wie genau das mit den Heiols war, deshalb sah er leicht auf und stieß Zoro mit der Nasenspitze am Hals sanft an. „Sag mal... erzählst du mir, wie das hier passiert ist? Was ist passiert, nachdem du... abgestürzt bist?“, fragte er neugierig und zugleich sehr vorsichtig nach, denn gerade der Tod des Älteren hatte ihnen beiden einiges an Trauer und Schmerzen bereitet. „Und wieso bist du nie... naja, du LEBST ja irgendwie. Wieso bist du nie zu mir gekommen?“ Er hatte gewusst, dass diese Frage kommen würde, auch wenn sie schneller kam als erwartet. Dennoch nickte Zoro gleich darauf und zog ihn wieder etwas näher zu sich, damit er ihm ein wenig Klarheit schenken konnte. „Gekommen bin ich nie, da ich hier nicht weg kann. Heiols können nur ganz begrenzt die Inseln verlassen, gehen wir zu weit, fangen wir an zu brennen. Glaub mir, ich hab es versucht, aber... so richtig klappen wollte das einfach nicht. Sorry.“, entschuldigte er sich nach der Erklärung, doch Sanji schüttelte schon den Kopf, denn eine Entschuldigung brauchte er in dem Fall wirklich nicht. „Nicht, Zoro... Da konntest du doch gar nichts dafür. Es macht mich nur glücklich zu hören, dass du es wenigstens versucht hast.“, gab der Smutje leicht lächelnd zurück, ehe er sich langsam löste und etwas die Couch runter rutschte, bevor er sich richtig hinlegte. Sein Kopf sank dabei auf Zoros Schoss und er stellte die Füße leicht auf die Couch, sodass er ihn richtig gut ansehen konnte, während dieser einfach erzählte. Dass hier jemand richtig neugierig war, auch wenn er fürchtete, dass es ihm das Herz vielleicht wieder zerreißen könnte, sah man Sanji an, aber... er WOLLTE es wissen. Er MUSSTE es. Also griff er nach der Hand des Älteren, die auf seinem Bauch lag, und hielt sie sanft fest, während dieser weiter erzählte. An anderer Stelle seufzte Nami gerade zum wiederholten Male auf, denn die Stille, die sich hier zwischen ihnen ausgebreitet hatte, nervte sie ziemlich. Und sie machte sie unglaublich nervös, denn alles, was sie hier gerade machten, war ein stures einen Fuß vor den anderen Setzen und DAS auf einer Insel, die sie nicht kannten, mit Kreaturen, die recht gefährlich sein könnten, auf der Suche nach Jemandem, den sie alle liebten und der sich hier unter Umständen in seinen eigenen Tod stürzte. Keine idealen Bedingungen, nicht im Geringsten. „Nami... hör auf zu seufzen. Das bringt nichts.“, meinte Ruffy da gerade, wobei er sie einen kurzen Moment in die Arme zog und leicht drückte. Ihm ging es ja nicht viel anders, aber er spürte, dass es noch mehr an Nami zehrte. Kein Wunder, mit all den Dingen, die die junge Frau in ihrem Leben schon durchmachen hatte müssen, jetzt noch Sanjis Verschwinden... das konnte ziemlich hart sein. Hoffentlich fanden sie ihn bald... das würde einiges leichter machen. Abgesehen davon, dass sie sich alle wahnsinnige Sorgen um Sanji machten, wünschte sich Ruffy vor allem, dass es Sanji einfach gut ging und er unverletzt war. Sie drei schlugen sich gerade durch eine recht dicke und verschlungene Baumreihe hindurch, als sie mit einem Mal auf einer kleinen Klippe standen- Sackgasse. Allerdings konnten sie von hier aus alle das sehen, was Ruffy ihnen zuvor beschrieben hatte. „Wow... ein gigantischer See.“, stellte Nami erst einmal fest, wobei Ruffy dabei auf die vielen dunklen Punkte deutete, die auf dem See verteilt waren, auch wenn sie teilweise von dem dichten Nebel recht gut versteckt wurden. „Das meinte ich. Was sind diese Kugeln?“, fragte der Käpt'n, wobei Nami nur die Schultern anhob und erklärte, sie wisse es nicht. „Und was ist DAS?“, fragte in dem Moment Cryss und deutete mit einem Kopfnicken erneut auf das Wasser, wobei sich plötzlich zwischen den Nebelschwaden dunkle Umrisse im Wasser abhoben. „Oh mein Gott.“, entkam es Nami zuerst, aber Ruffy grinste nur begeistert. „Ist das eine Stadt?“, fragte der Gummimensch, denn IHM gefiel es unglaublich gut. „Unter Wasser?“, fragte Cryss etwas skeptisch nach, auch wenn ihm durchaus bewusst war, dass es wohl möglich sein konnte- er hatte schon so vieles gesehen, dass er eigentlich kaum noch etwas für unmöglich hielt. „Und da willst du hin?“, fragte Nami gleich, wobei sie sich die Frage eigentlich hätte schenken können- sie sprach hier schließlich mit RUFFY. Abenteuer in Person. Die Antwort war dementsprechend schon im Voraus klar. „Aber hallo! Klar!“, grinste Ruffy und wollte schon den direkten Weg wählen- direkt die Klippe herunter- als Nami ihn schnell an der Schulter fasste und beinahe schon etwas genervt den Weg zurück deutete. „Hier lang, Ruffy. Im Gegensatz zu dir können Cryss und ich nicht fliegen.“ „Ich doch auch nicht!“, setzte sich der Käpt'n sofort zur Wehr, aber da schüttelte die Navigatorin nur den Kopf. „Spinner...“, entkam ihr leise, dann wandte sie sich mit dem Schwarzhaarigen um und ging mit ihm zurück. Dass Cryss erst einmal noch an der Klippe stehen blieb, merkten die beiden erst gar nicht. Sein Blick war weit unten auf einen Punkt fixiert, direkt am See. Es war die größte Kugel, die er dort fand. Und er hatte ein ungutes Gefühl dabei. Sie saßen immer noch ganz ruhig zusammen auf der Couch- besser gesagt ZORO saß. Sanji hatte sich hingelegt und kuschelte sich richtig an ihn heran, während er leicht mit der Hand über Brust und Bauch des Schwertkämpfers strich. Es war interessant, ihm zuzuhören- und ehrlich gesagt dachte er da auch an nichts anderes mehr... „Wenn ein Mensch stirbt... gibt es verschiedene Möglichkeiten. Erst einmal wacht man in einem dunklen Nichts wieder auf, es ist warm und freundlich und irgendwie... fühlt man sich geborgen. Ich glaube, ich war dort einige Stunden, vielleicht waren es aber auch Tage oder Wochen... Wenn man tot ist, sind Zeiten nicht mehr relevant. Irgendwann dann wird entschieden, wohin man kommt, auch wenn ich nicht weiß, WER es entscheidet. Ich wachte hier auf, direkt in Quyza, und wusste erst gar nicht, wo ich war... aber ich bekam keine Luft unter Wasser und das war so ein seltsames Gefühl, dass ich einfach an die Oberfläche schwamm. So wurde ich auf Hell neu geboren.“, erklärte der Ältere gerade, wobei er Sanji dabei sanft mit der anderen Hand durch das blonde Haar strich. „Es dauerte eine Weile, bis ich mich damit abfinden konnte, jetzt HIER zu sein. Einer der anderen Heiols hat mir dann erklärt, was passiert ist... Wenn jeder meinen Tod akzeptiert hätte, der mir nahe stand, wäre ich einfach in der Hölle gelandet. Der Himmel oder die Insel Heaven waren für mich von vornherein unerreichbar. Aber so wusste ich dann auch, dass mich da jemand nicht vergessen hat...“ Sanjis Gesichtsausdruck wurde einen Moment schuldbewusst, ehe er doch entschuldigend lächelte. Nein, er hatte ihn nicht einfach vergessen können. Er hatte einfach gewusst, dass er ihn irgendwann wiedersehen würde, und wenn es an seinem eigenen Todestag wäre. Aber soweit hatte es nicht kommen müssen, denn heute war er hier, mit ihm. „Das heißt... du wirst so oder so in der Hölle landen?“, fragte der Blonde dann aber doch etwas unsicher nach, denn er wollte einfach alles richtig verstanden haben. „Das stimmt. Hell ist nur die Vorstufe zu dem, was mich erwartet. Aber weißt du.... Solange du mich nicht gehen lässt, werde ich weiter hier auf Hell leben.“, erwiderte der Grünhaarige darauf gleich und sah Sanji einen Moment nachdenklich an. Der Blonde schien etwas auf dem Herzen liegen zu haben, denn irgendwie wirkte er mit einem Mal richtig hibbelig und nervös. Da brauchte es aber auch keinen Wahrsager oder Hellseher um zu verstehen, auf WAS der Smutje aus war. „Darf ich-“ „Ja.“, antwortete Zoro da schon, noch bevor Sanji seinen Satz zu Ende geführt hatte. „Wirklich?“, entkam es diesem dabei sofort, wobei er sich schon aufstützte und ihn aus glänzenden, richtig strahlenden Augen ansah. „Was für eine blöde Frage, Sanji.“, grinste Zoro da schon und legte ihm eine Hand in den Nacken, dass er ihn direkt zu sich ziehen und ihn in einen Kuss einfangen konnte. Für IHN stand nämlich schon längst fest, dass Sanji hier bleiben würde- und da dieser sowieso an nichts anderes mehr dachte denn an IHN, würde das auch gar keine Schwierigkeiten mit sich bringen. Sanji war glücklich, weil er hier bei Zoro war- alles andere war vollkommen egal für den Blonden. Und das nutzte er. Es brauchte eine ganze Weile, bis die beiden ihre Lippen zumindest so weit wieder voneinander lösten, dass sie nach Luft schnappen konnten- wobei LUFT ja nur für Sanji relevant war. Mittlerweile aber saß er auch schon aufrecht auf Zoros Schoß, seine Arme lagen um dessen Nacken und die des Schwertkämpfers um Sanjis Taille, dass sie einander richtig nah kommen konnten. Es war wie eine Sucht... Nicht nur ihre Sehnsucht, die sie immer wieder zusammen brachte. Ein leichter Kuss reichte schon aus, dass sie MEHR wollten, viel viel mehr als zuvor. Vielleicht lag es auch nur einfach daran, dass sie sich so lange nicht wiedergesehen hatten, oder... Mit einem Mal dachte er verschwommen an etwas zurück. Es war nur ein kleiner Gedankenanstoß, der ihm kam, da er sich gerade wirklich wünschte, mit Zoro zu schlafen. Er hatte mit jemand anderem geschlafen, nachdem Zoro gestorben war... Für einen winzigen Augenblick sah er Durains Augen vor sich, dann verblassten diese wieder und er sah alleine Zoro. Er sollte es ihm sagen, das war er ihm schuldig... Doch noch bevor er den Gedanken richtig zu fassen bekam, verblasste er auch schon wieder und er versank erneut in einem Kuss mit dem Mann, den er wirklich von ganzem Herzen liebte. Dem Mann, mit dem er alt werden würde- und den er selbst im Tod immer an seiner Seite wissen würde. Die Sonne hatte Mühe, sich durch die dicken Nebelschwaden zu kämpfen, die sich über das Tal gelegt hatten. Eigentlich konnte man kaum die Hand vor Augen sehen, und doch blieben sie nicht stehen. Das Wieso war leicht zu erklären, Nami konnte Ruffy nicht halten und Ruffy konnte Cryss nicht halten. Der junge Schwertkämpfer war energisch weiter gerannt, nachdem er sich von dem Anblick des Sees hatte abwenden können, ohne Wenn und Aber. Selbst all die Einwürfe seitens des Käpt'ns, er solle jetzt nicht alle Vorsicht fallen lassen und los stürmen und dass es Sanji sicher irgendwie gut ginge, war nicht auf Gehör getroffen. Nami hatte es nicht einmal versucht, sie ahnte, dass sie weder zu dem Einen, noch zu dem Anderen durchdringen würde. Deshalb lief sie nur weiter hinterher- und war, wie schon zum wiederholten Male am heutigen Tage, froh darüber, dass sie ihre Stöckelschuhe gegen ein paar Flache eingetauscht hatte. Sie wussten nicht so recht, WAS in dem Schwertkämpfer vor sich ging. Cryss war etwas verspätet hinter ihnen her durch das Gebüsch getreten, aber was er noch an der Klippe gemacht hatte, ahnten sie nicht einmal. Schon gar nichts von dem schlechten, geradezu mulmigen Gefühl, das den Jüngsten heimsuchte. Aber das würde sich ja vielleicht bald schon aufklären, schließlich waren sie auf direktem Weg hinunter zu dem geheimnisvollen See... „Cryss!“, schrie Ruffy gerade wieder, was die junge Navigatorin nur leise aufseufzen ließ. „Ruffy, einfach weiterlaufen... er lässt sich nicht aufhalten.“, erklärte sie, während sie leicht hinter ihm her lief, ehe sie durch das nächste Gebüsch traten- Und fast gegen den Blauhaarigen prallten. Dieses Mal aber kam keiner dazu zu fragen, WAS denn los sei, dass der Junge so plötzlich stehen geblieben war. Das gezogene Schwert war irgendwie schon eindeutig genug... Auch Ruffy blieb wie angewurzelt stehen und ballte die Fäuste, denn die Gefahr war da. Selbst Nami griff nach ihrem perfekten Klima- Taktstock, mit dem sie nicht minder stark war als ihre Freunde. Aber ob ihr das HIER bei DIESEN Gegnern helfen würde...? „Was... was IST das?“, fragte sie schließlich leise, nachdem sich niemand mehr gerührt hatte. „Keine Ahnung... Vielleicht Halloween?“, schlug Ruffy vor, der diese Gestalten immer noch fragend musterte. „Für mich sehn die wie der Tod persönlich aus.“, knurrte der Jüngste von ihnen und griff sein Schwert etwas fester, wobei Nami leicht schluckte. Aber sie musste ihm zustimmen. Diese... TIERE... oder was auch immer sie waren... Diese Wesen standen wie Menschen auf zwei Beinen, doch ihre Köpfe bestanden aus Knochen, kahle Schädel, die in der Form eine Mischung aus Höhlenbär und Krokodil darstellten. Lange, schlanke Schädel mit gefährlichen Reißzähnen. Nur dass diese dann mit breiten Muskelsträngen an den Schultern befestigt waren, und darunter lag eine dunkle Haut, die von einem dichten, pechschwarzen Fell besetzt war. Irgendwie schien es so, als wäre dieses Tier, oder was immer es war, in eine Art Säure gefallen, die ihm am Hals das Fell und vom Schädel gar die gesamten Muskeln und Sehnen weggefressen hatte. Nur waren diese Wesen keineswegs tot, wie man an den rot glühenden Augen sehen konnte... „Sag mal... sind das vielleicht..?“, begann Nami da gerade, als ihr eine Idee kam, ehe das erste Wesen schon auf sie lospreschte und ihre Idee in einem erbitterten Kampf unterging.... Mit einem Mal hielt Zoro inne und sah auf. Er hörte es. Hörte SIE. Sanji war verwundert, schließlich hatten sie hier gerade ein wunderschönes, aber vor allem geradezu feuriges Zungengefecht ausgetragen, das mit einem Mal abrupt ein Ende gefunden hatte. „Was ist denn los?“, fragte er gleich nach, doch alles, was er erntete, war ein dunkles Knurren aus Zoros Kehle. „Ich muss los.“ „Was?“, entkam es dem Blonden perplex, als Zoro schon aufstand und ihn sanft auf die Couch drückte. „Warte hier auf mich, es wird nicht lange dauern.“, bat er ihn und setzte Sanji noch einen Kuss auf die Stirn, ehe sich der Schwertkämpfer aufrichtete und gen Tür wandte. Noch bevor Sanji richtig hätte reagieren können, war der Grünhaarige schon raus verschwunden. Einen Moment lang sah er noch vollkommen überrascht zu der geschlossenen Tür, ehe er regelrecht aus seiner Trance erwachte und ihm bewusst wurde, dass Zoro gerade gegangen war. „Aber... Zoro!“, rief der Smutje deshalb hinterher und sprang auf- er wollte ihn nämlich sicher nicht alleine gehen lassen. Er hatte ihn schon einmal verloren- ein zweites Mal würde es ihm sicher nicht passieren... ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Und wieder ein neues Kapitel- ich hoff, es gefällt euch und würd mich über eure Meinung in Form eines Kommentars sehr freuen^^ Schöne Adventszeit euch allen!!!! ^-^ Kapitel 103: Kämpfe ------------------- Titel: Go away... Kapitel: 103. Kämpfe Pairing: Zoro x Sanji ^-^v Disclaimer: ich verdiene nix mit, die charas gehören nur zum Teil mir Dieses Kapitel ist zum Einen gewidmet, meiner guten Freundin, treuen Beta Leserin und dem heutigen Geburtstagskind.^^ Happy Birthday, Schnuggi! ^-^v Zum Anderen kommt die sagenhafte Tatsache dazu, dass IHR die 500er Grenze an Kommentaren erreicht habt- deshalb gleich heute ein weiteres Kapitel auch als Dankeschön an euch! Vielen Dank für die vielen tollen Kommentare!!! Viel Spass beim Lesen ^^ LG Kapitel 103 Wenn sie nicht gerade auf Hell wären, wenn sie nicht gerade nach Sanji suchen würden und wenn sie drei gerade bessere Zeiten hinter und vor sich hätten, hätte dieser Kampf sicher lustig werden können. Aber selbst Ruffy, der Kämpfe normalerweise regelrecht genoss und sich immer voller Hingabe in solche warf, zeigte heute keinerlei Enthusiasmus über die neuen, sogar recht ungewöhnlichen Gegner. Im Gegenteil, er warf sich zwar erneut mit aller Kraft in den Kampf, aber... dieses Mal ging es alleine darum, die Gegner so schnell wie möglich auszuschalten und weiter zu kommen. Zugleich hatte Nami ihnen gleich vor dem Kampf noch etwas zugerufen, denn sie hatte da eine böse, aber durchaus nachvollziehbare Ahnung... „Ruffy!“, brüllte ihm da plötzlich Cryss zu, wobei der Strohhut sofort den Kopf einzog. Die Sense sauste um Haaresbreite über seinem Schädel hinweg, wobei ein ziemlich lauter, kreischender Laut aus dem Schädel seines Angreifers kam. „Zieh Leine, Knochengesicht!“, knurrte der Gummimensch seinen Sensenmann an und holte aus, um ihn WEIT weg zu kicken. Allerdings war das erst einmal nur der Tropfen auf den heißen Stein, denn da kamen dutzende weitere Monster, die sie langsam aber sicher einkreisten und auf sie los gingen. Gerade schoss ein gewaltiges Blitzgewitter auf einige Knochenköpfe herunter, sodass viele umkippten und regungslos liegen blieben, während Cryss mit einem einzigen Schlag zwei von ihnen um ihren Kopf erleichterte- aber es waren einfach viel zu viele, als dass sie damit weit kommen konnten. Noch dazu schienen da immer mehr aufzutauchen, als ob sie jetzt erst bemerkt hätten, dass da Fremdlinge auf der Insel waren. Dass es mit dem See zusammenhing, ahnten die Strohhütler nicht. Dabei waren sie gar nicht mal so weit von eben diesem See entfernt... Ein gurgelnder Laut sorgte dafür, dass Nami entsetzt herum fuhr, wobei sie gerade noch sah, wie Cryss in hohem Bogen durch die Luft geschleudert wurde und hart gegen einen breiten Baumstamm prallte. Erst wollte sie sofort zu ihm rennen, doch das Wolfstier, das Cryss angegriffen hatte, war schneller und war schon über ihm. Sie konnte nicht sagen, ob das das gleiche Tier war wie vorhin noch, aber es war gefährlich, das sahen sie jetzt auch. Sie selbst schaffte es nicht bis zu ihm hin, aber das brauchte sie auch gar nicht, denn der junge Schwertkämpfer schaffte es von selbst, das Tier erst einmal etwas von sich weg zu schaffen. Jaulend sprang es zurück, als die blanke Schneide ihm das Fleisch zerschnitt, ehe es knurrend wieder näher kam und die Lefzen hoch zog. Mit gebleckten Reißzähnen sah es gleich noch viel gefährlicher aus, aber gerade der Blauhaarige hatte DAVOR keine Angst. Er kannte Monster, die erheblich gefährlicher waren als diese Bestie hier- zum Beispiel Zoro. Aber DAS gehörte gerade nicht hier her. Das verstand auch die Navigatorin der Strohhutbande und wandte sich wieder anderen Angreifern zu, nachdem sie sich eben vergewissert hatte, dass auch Ruffy nicht in Gefahr war. Ihre Sorge war aber gerade bei ihrem Käpt'n vollkommen unbegründet, schließlich schaffte dieser es gerade, ein Dutzend der Knochenköpfe mit einem Freiflugschein ins Nirgendwo zu versehen. Nur irgendwie schien das einfach keinen Abbruch zu nehmen, immer mehr Monster strömten auf sie zu und versuchten, die drei Eindringlinge zu vernichten. Dagegen kamen sie drei kaum an, doch ihnen blieb keine andere Wahl, denn wenn sie JETZT verlieren würden, wäre alles vorbei... Er brauchte nicht lange, da sah er sie schon. Kaum zehn Meter von dem See entfernt, auch wenn dieser kaum zu sehen war dank der vielen Bäume und Sträucher, die rund um das Wasser wuchsen. Kein Wunder, dass die Wesen derart aggressiv wurden- die drei vermeintlichen Eindringlinge waren so weit voran gekommen, dass sie nur ein paar Schritte noch von Quyza trennten. Das wollte nur niemand von denen, die hier lebten, zulassen, weshalb Ruffy und Co auch aufs Erbitterlichste bekämpft wurden. Einen kurzen Moment lang starrte er einfach nur aus der Dunkelheit der Bäume auf das Szenario, während sich in seinem Kopf die Möglichkeiten und Gedanken geradezu überwarfen. Er konnte sich ja schlecht einfach da mitten hinein werfen, das wäre nicht nur unvorsichtig sondern auch leichtsinnig. Zugleich war Zoro für ein solches Handeln doch eigentlich bekannt... Noch während er über eine Lösung nachdachte, WIE er sich dem Kampf am Besten näherte, war andernorts ein gewisser Blondschopf dabei, sich den Weg durch das Gestrüpp zu bahnen. Sein Atem ging schwer und schnell, während er immer weiter rannte und versuchte, den Weg zu finden, den Zoro zuvor gewählt hatte. Leider kannte er sich hier überhaupt nicht aus, geschweige denn dass er gewusst hätte, WOHIN Zoro geeilt war. Genauso wenig konnte er sich den Grund seines abrupten Aufbruchs denken, oder wieso er ausgerechnet jetzt alleine hatte zurückbleiben sollen. Nur eines war sicher, er würde ihn nicht noch einmal alleine lassen und verlieren. Der Moment auf der Klippe hatte ihn eindeutig geprägt, denn zu sehen, wie der Geliebte über die Klippe in den Tod gestoßen wurde, war ein Bild, das man niemals wieder aus seinem Kopf bekommen konnte. Es brannte sich tief in die Netzhaut ein und blieb dort bis in alle Ewigkeit. Gerade stolperte Sanji über eine Baumwurzel, die sich fieser Weise quer über den eh schon recht verschlungenen und bewachsenen und kaum noch als Weg zu bezeichnenden Pfad schlängelte, ehe er kurz stehen blieb um sich umzusehen. Einen Augenblick lang wusste er nicht mehr, wo er war oder woher er gekommen war, dann aber hörte er den Krach, die Laute des Kampfes und starrte wie versteinert ins Unterholz. Zoro. Das war alles, was er noch denken konnte. Nicht, dass er vielleicht selbst in Gefahr war oder dass da noch andere beteiligt sein könnten, nicht, dass sein Leichtsinn, Zoro doch zu folgen, vielleicht gerade für seinen Freund gefährlich werden könnte. Alles, was er vor Augen hatte, war der Moment, in dem Zoro gefallen war. Die überrascht aufgerissenen, grün- goldenen Augen, die in die seinen starrten, die leicht geöffneten Lippen, die irgendetwas sagen wollten, aber nicht wussten, was es sein sollte, die Hand, die sich im Reflex noch zu Sanji ausstreckte, auch wenn die Distanz zwischen ihnen viel zu groß gewesen war. Im nächsten Moment ging alles so schnell, dass Sanji sich gar nicht dagegen wehren konnte. Eine regelrechte Bilderflut überströmte ihn- Zoro am Meer- Sie beide an Bord- Silver Island- die Schwerter- das blutige Hemd- Cryss- Zoros Kopftuch- die Strohhutbande- sie beide in ihrer Hängematte- das Päckchen- Zoro wie er an Bord schläft- die drei Tropfen förmigen Ohrringe- Luna und Lil- grün- goldene Augen- die sieben Samurai- das Versprechen- betrunkene Abende zu zweit- seine Zigaretten- Küche- Kämpfe- Zoro- Saufgelage- Sex- Abenteuer- Zoro- Küsse- Schlägereien- Zoro- Gefühle- Zoro- Zoro- Zoro- ZORO- ZORO.... Keuchend ging er in die Knie. Immer wieder sah er ihn vor sich, lachend, kämpfend, verträumt, schlafend, ruhig, wunderschön wie immer. Einen Moment lang wurde ihm gar schwarz vor Augen, ehe er tief durchatmete. Er musste ruhig werden, GANZ ruhig. So brachte er ihm gerade gar nichts. Zoro brauchte vielleicht Hilfe, da half er nicht wirklich, wenn er so durcheinander war. Im Gegenteil, so wie er im Augenblick drauf war, war er ihm eher nur ein Klotz am Bein. Also wurde er wieder ruhiger, schluckte seine Gefühle und ließ die Bilder nach und nach verschwinden, bis er sich langsam wieder aufrichten konnte, ohne gleich durchzudrehen. Einzig die Angst um ihn blieb- Angst um Zoro. Er musste ihn sofort finden. Ein lautes Knirschen war zu hören, als der Knochen vom harten Aufschlag auf den Boden zersplitterte und das Wesen mit einem heiseren Gurgeln starb. Die wütend funkelnden Augen von Ruffy waren Aussage genug, als er schon wieder aufsprang und sich den nächsten Gegner schnappte. Ähnlich lief es bei Nami, die gerade richtig zu Hochformen auf lief, indem sie wirklich JEDEN Gegner, der ihr in die Quere kam, innerhalb weniger Sekunden fertig machte. Unweit der beiden kämpfe Cryss weiter gegen das Wolfstier an, das ihn gerade mit der Pranke so schlecht erwischte, dass dem Schwertkämpfer für wenige Sekunden die Luft vollständig weg blieb. Ein keuchender Laut entkam seinen Lippen, mehr brachte er nicht hervor, ehe er schon zu Boden ging und sich den Magen hielt. Seine Waffe hatte er zurück in die Schwertscheide gleiten lassen, denn in diesem Kampf konnte er das Schwert nur selten nutzen. Auch jetzt ging der Wolf erneut auf ihn los und warf ihn um, dass sich der Blauhaarige gleich darauf auf dem Rücken liegend wiederfand, während der heiße Atem ihm über das Gesicht strich. Von hier unten gesehen waren die Reißzähne gleich um einiges gefährlicher, aber das hielt ihn ja nicht auf. Statt dessen packte er mit beiden Händen zu, als er die Finger seitlich der Lefzen in das weiche Fell grub und so den Kopf samt der tödlichen Schnauze von sich weg drückte. „Cryss!“, schrie Nami auf, als sie das Bild sah, jedoch konnte sie sich nicht von ihren Gegnern loseisen, die sie ununterbrochen attackierten und in die andere Richtung trieben. Ruffy erging es leider nicht anders, denn auch, wenn er ihren Schrei gehört und Cryss entdeckt hatte, so konnte er einfach nicht auf ihn zu kommen, ohne gleich wieder einem Dutzend neuer Gegner gegenüber zu stehen. Einen kurzen Moment lang hatte der Schwarzhaarige noch eine Chance gesehen, doch gerade, als er den Arm in Richtung des Schwertkämpfers ausstreckte, sah er die Sense herunter sausen und zog die Hand blitzartig zurück. Keine Sekunde zu früh- nur eine später und er hätte seinem Arm auf Nimmerwiedersehen sagen können. Immer blutiger wurden ihre Kämpfe, jeder einzelne, nicht nur bei Cryss, der sich gerade verbissen darum bemühte, nicht den Kopf zu verlieren- was wortwörtlich gemeint war- sondern auch bei Ruffy und Nami. Jedes Wesen, das sie töteten, brachte fünf Lebende mit sich, sodass sie kaum eine Chance hatten, da irgendwie als Gewinner hervor zu gehen. Ganz abgesehen davon, dass sie auch alle drei immer mehr Verletzungen davon trugen und sie langsam aber sicher an die Grenzen ihrer Kraft stießen... Einen Moment lang noch schwankte er zwischen zwei verschiedenen Optionen, die sich ihm boten, ehe er sah, wie der Wolf, in seiner Sprache auch Zyria genannt, den jungen Mann dort drüben beinahe schon zerfleischte. Vielleicht sollte er IHM als erstes helfen... Noch bevor er handeln konnte, überschlugen sich die Ereignisse. Sanji brach nur einige Meter neben Zoro durch das Gebüsch, wo er wie versteinert stehen blieb. Er hatte ja keine Ahnung gehabt, WAS ihn dort erwarten würde, doch was er sah, war im ersten Moment zu viel. Cryss, Ruffy und auch Nami waren vollkommen aus seinen Gedanken verblasst gewesen, jetzt aber sah er sie vor sich und ALLES kam zurück. Er erkannte seinen Käpt'n, der gerade einen Schädel zertrümmerte, den Schädel eines Wesens, das er nicht einmal kannte, dann Nami, wie sie sich verbissen gegen das andere Wesen wehrte und letztlich Cryss... Cryss. Das Blut lief ihm richtig über das Gesicht und in die Augen, dass er wohl kaum noch etwas richtig sehen konnte. Sekundenlang starrte er hinüber, ehe der Aufschrei seine Lippen verließ. „CRYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYSS!“, schrie er so laut er konnte, dass restlos jedes Wesen, das sich hier befand, zu ihm herüber sah. Die Strohhütler sahen vollkommen perplex auf, ehe sie ihn erkannten. Konnte das sein? War das wirklich Sanji, der dort zwischen den Bäumen stand, bleich vor Schreck und mit aufgerissenen Augen? Es war möglich, doch sie hatten kaum Zeit, darüber nachzudenken, denn ihre Gegner hatten sich schnell wieder gefangen und preschten erneut auf sie los. Allerdings war da auch noch jemand anders, der sich jetzt in das Geschehen einmischte, alleine deshalb schon, da er Sanjis Schrei gehört hatte. Gerade noch versuchte der Zyria, Cryss' Kehle zu zerreißen, da zuckte er zurück und ging ganz langsam auf Abstand. Cryss, sich dieses Umstandes erst nach einigen Sekunden wirklich bewusst, sah etwas verblüfft aber immer noch misstrauisch hinterher, so weit das möglich war- das Blut versperrte ihm ziemlich viel seiner Sicht- ehe er etwas sah, was ihn stutzig werden ließ. Bevor er aber irgendetwas sagen konnte, hatte sich der Mann, der schräg über ihm stand, schon erneut wieder in den Kampf geworfen. Für einen recht langen Augenblick starrte er ihm einfach nur nach, ehe er plötzlich das vertraute Gesicht eines gewissen Blondschopfs vor der Nase hatte. „Cryss! Hörst du mich?!? Cryss!“, kam es regelrecht gehetzt über Sanjis Lippen, als dieser sich über seinen Freund beugte und seine Wunden anstarrte. „Sanji...?“, entkam es ihm leise, als er ihn endlich erkannte, ehe er die Hand nach diesem ausstrecke und ihn festhielt. „Verdammt, SANJI! Was tust du hier?“ Noch ehe dieser aber antwortete, zog der Smutje den verletzten Schwertkämpfer in Richtung der Bäume. Zoro war mitten in den Kampf gestürmt, was er zwar gesehen hatte, aber noch nicht so recht begriffen. Erst einmal brachte er Cryss jetzt aus dem Gefahrenbereich. „Ich versuch dir den Arsch zu retten, mal wieder.“, erwiderte Sanji leicht verspätet, ehe er den Blick wieder herüber zum Schlachtfeld gleiten ließ. Schlachtfeld, wirklich. Denn bei all den Toten, dem Blut und dem Gemetzel war es kaum anders zu beschreiben. Irgendetwas sagte Cryss ihm noch, das merkte er, aber er bemerkte auch in dem Moment Zoro, wie er gerade zwischen die Wesen stürmte. Noch ehe Cryss ihn halten konnte, war der Koch aufgesprungen und los gerannt. „Warte! Sanji!“, rief Cryss ihm noch nach, da war der Blonde schon verschwunden. Gerade schwang Nami ihren Taktstock und zertrümmerte einen der Schädel, als er es plötzlich sah. Oder besser gesagt IHN plötzlich sah. Es überraschte sie so sehr, dass sie einfach wie versteinert zu ihm starrte und kaum merkte, wie die nächsten Knochenschädel auf sie los gingen. „Weg da!“, schrie Sanji und sprang vor, dass er seine Freundin mit sich reißen konnte. Gemeinsam krachten sie ins Unterholz, wo er sich schützend über Nami kniete, doch nichts geschah. Sanji wusste nicht, WIE er es machte, aber irgendwie schaffte Zoro es, mit diesen Wesen alleine fertig zu werden. „Sanji!“, keuchte sie überrascht und starrte ihn an, ehe sie schon spürte, wie er sich wieder aufrappelte und zurück stürmte. Ehe er aber erneut in den Kampf eingriff, sah er Zoro. Der Schwertkämpfer stand direkt vor Ruffy, der keuchend am Boden kniete, während die Wesen mit den kahlen Schädeln ganz langsam immer weiter zurück wichen. Woran das lag verstand er nicht, aber er sah, dass der Kampf aus unerfindlichen Gründen zu Ende war- und sie alle lebten noch. Einen Moment lang blieb er einfach nur ruhig stehen, bis sich diese Monster wirklich allesamt ins Unterholz verzogen hatten, ehe er einfach aus der Dunkelheit der Bäume heraus sprang und sofort auf Zoro zu lief. „Zoro!“, rief er laut aus, was diesen dazu brachte, sich direkt Sanji zuzuwenden. „San-“, begann dieser schon, als er besagten Blonden schon um den Hals hängen hatte. Sanji war mit so viel Schwung an ihn geprallt, dass Zoro einen kleinen Schritt zurück taumelte, ehe dieser schon die Arme fest um den Blondschopf schlang und ihn an sich drückte. „Ich sagte doch, du sollst warten.“, meinte Zoro leise und fuhr ihm sanft über den Rücken, ehe er die andere Hand an den Hinterkopf des Jüngeren legte und diesen an seine Schulter lehnte. „Und du dachtest wirklich, das könnte ich?“, erwiderte Sanji leise, während er sich fest an ihn schmiegte. „Mh... Eigentlich nicht, nein.“, erwiderte der Schwertkämpfer und lächelte, ehe sein Blick langsam etwas höher glitt. Er sah die Blicke der drei anderen. Sah das Entsetzen in ihren Augen. Die Überraschung auf ihren Gesichtern. Die Fassungslosigkeit auf ihren geöffneten Lippen. Aber er hielt Sanji in seinen Armen und dieser war einfach nur glücklich- Perfekt. Kapitel 104: Alte Geliebte -------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 104. Alte Geliebte Pairing: Zoro x Sanji 8^-^8 Disclaimer: wie immer ^^“ Hallihallo =) Es geht also weiter- im Januar gab es leider kein neues Kapitel, was zum Teil daran lag, dass ich vom 30. Dezember bis einschliesslich den 29. Januar krank geschrieben war. ^^" Dafür gibts heute das neue Kapitel und, wenn ich es schaffe, auch noch ein zweites in diesem Monat. Aber ich versprech nichts, ich versuch es nur zu schaffen =) Ich würde mich freuen, wenn ihr euren Bekannten und Freunden ein bisschen von der FF erzählt und noch mehr Leute dazu bringt, sie zu lesen- weniger wegen den Kommis (auch wenn ich mich immer sehr über diese freu x3) sondern vor allem, da ich immer hoffe, dass den LeserInne gefällt, was sie hier lesen dürfen. =) So... genug geschwafelt, hier ist das neue Kapitel zu Go away...! Viel Spass beim Lesen ^-^v LG Kapitel 104 Eine richtige Stille breitete sich über der Insel aus und hüllte sie alle nach und nach ein. Allein der Rückzug der Wesen hinterließ hier und dort ein Knacken oder Rascheln, während sie sich immer tiefer ins Unterholz schlugen und dort verschwanden. Schon bald war ihr Platz vollkommen leer- und zwar WIRKLICH leer. Ruffy starrte immer noch wie gebannt auf den Boden, wo bis eben noch die Kreaturen verletzt oder gar getötet gelegen hatten. Doch nun war da nichts mehr, keine Leichen, kein Knochen, kein Staubkorn der Wesen. Erst noch glaubte der Gummimensch, er hätte Halluzinationen, deshalb stand er langsam auf und griff kurz darauf an einer Stelle ins Gras, wo eben noch ein Toter gelegen hatte. Nichts. Rein gar nichts. „Was zum...?“, wollte er gerade fragen und blickte deshalb auch zu Nami und Cryss auf, die jedoch etwas ganz anderes gerade im Blick hatten. Wie gebannt starrten sie an Ruffy vorbei, also hob auch der Käpt'n den Kopf, drehte ihn und sah in dieselbe Richtung. WAS er allerdings sah, brachte auch ihn dazu, alles andere erst einmal zu vergessen. „Sanji...?“, fragte Nami gerade leise, wobei sie langsam einen Schritt auf die beiden zu trat. „Aber... wie...?“ Auch Cryss starrte vollkommen perplex zu ihnen rüber, doch bevor auch er die Stimme erheben konnte, wandte Sanji den Kopf um zu ihnen zurück zu sehen. Die Augen des Blonden strahlten regelrecht, glücklich, voll Liebe- so glücklich, wie er schon sehr lange nicht mehr gewesen war. Kein Wunder, dass die Strohhüte erst einmal überrascht zu ihnen starrten und gar nichts sagen konnten. So wahnsinnig glücklich, als wäre alles wieder beim Besten... Nur verstehen war DA schwer. Langsam wandte sich Sanji um, wobei er sich richtig an Zoro anlehnte und weiter so glücklich lächelte. Zoro war nichts passiert, rein gar nichts- er hatte ihn nicht noch einmal verloren! Nichts war ihm geschehen! Dass er vor Freude alles andere vergaß, bemerkte Sanji nicht und zugegebenermaßen war es ihm auch recht egal. Wenn man den Menschen, den man über alles liebte, verlor und dann wie durch ein Wunder plötzlich wieder bekam, zählte sonst nichts mehr auf der Welt. Genau das durfte er heute auch erleben. Schweigen breitete sich aus, denn während die Einen nicht wussten, was sagen, waren die anderen beiden so glücklich miteinander, dass sie keinerlei Worte brauchten. Allerdings fiel dann auch Sanji auf, dass da keinerlei Tote mehr lagen und auch sonst sah es hier wieder vollkommen unberührt aus, als sei nie etwas geschehen. Fragend drehte er deshalb den Kopf und sah zu Zoro auf, der ihn nur zärtlich anlächelte. „Heiol sterben nicht... Nichts, was hier auf Hell lebt, stirbt einfach so.“, erklärte Zoro, denn er brauchte kein Hellseher sein um zu wissen, was Sanji auf der Zunge lag. „Sie sind zwar erst einmal außer Gefecht gesetzt, aber sie überleben es.“ Erst wusste Sanji nicht, wie er darauf reagieren sollte- schließlich hatte IHN bisher nichts angegriffen gehabt, aber diese Wesen waren eindeutig aggressiv. Nur sie waren jetzt weg und es war ihm egal, ob lebend oder nicht, er hatte seinen Liebsten, das war das Wichtigste. Mit einem Mal stand Cryss vor ihnen, so nah, dass sie einander fast berühren konnten. Allerdings war das nur die kleinste Überraschung, denn direkt neben seinem Kopf, nur wenige Zentimeter an seinem Ohr vorbei, setzte die Klinge des scharfen Schwertes an Zoros Kehle an. Sekundenlang verstand Sanji gar nicht, was los war, denn auch, wenn er den Luftzug des heran rasenden Schwertes bemerkt hatte, der sein Haar leicht aufgewirbelt hatte, so konnte er einfach nicht verstehen, WIESO Cryss das tat. Das Lächeln auf seinen Zügen verblasste nach und nach, ehe er seinen blauhaarigen Freund einfach nur anstarrte. „Cryss...? Aber was... was tust du?“, fragte er überrascht, während das Feuer in den Augen des jüngeren Schwertkämpfers geradezu loderte. „Nimm dein Schwert runter!“ Wütend hob er die Hand und drückte die Klinge direkt herunter. Wie kam er nur dazu, derart auf Zoro los zu gehen? Kein Wunder also, dass Sanji ihn ziemlich energisch weg stieß, einfach auch um Zoro zu schützen. „Hey... Ganz ruhig, Sanji.“, meinte der Grünhaarige leise und drückte ihn zärtlich an sich, ohne auf diesen Angriff einzugehen. „Aber er hat dich angegriffen!“, entkam es dem Blonden schneller, als er gucken konnte, wobei er erst noch Cryss anfunkelte, dann aber entschuldigend zu Zoro aufblickte. Zeitgleich standen Nami und Ruffy ziemlich perplex nur wenige Meter von ihnen entfernt und starrten auf das Szenario. Begreifen konnten sie das nicht, denn was sich dort vor ihren Augen abspielte war einfach unfassbar. Sanji war so glücklich und zufrieden bei IHM, während er Cryss direkt wegstieß, als dieser näher kam. Was war hier los? „Was ist hier denn los?“, fragte Nami deshalb unsicher und kam mit Ruffy einige Schritte näher, allerdings ohne ZU nah zu kommen. „Sanji... Geh da weg!“ So richtig wusste sie nicht, was hier los war, aber eines war sicher, der Blondschopf musste sofort da weg. Das sah Ruffy genauso, der direkt auf die beiden zu kam und nach Sanji griff. Ruckartig riss er ihn zu sich, doch noch ehe er Sanji wirklich bei sich hatte, schlug dieser schon die Hand seines Käpt'ns weg und funkelte ihn ebenso wütend an. „Was ist mit EUCH los, ist wohl die korrekte Frage!“, fauchte der Blonde, während er sie alle drei nacheinander ansah. „Was ist denn los, verdammt? Wieso geht ihr so auf uns los?“ Ruffy setzte schon zur Antwort an, doch noch ehe er etwas über die Lippen bekam, hob Nami die Hand und schüttelte leicht den Kopf. 'Jetzt nicht' formte sie lautlos mit den Lippen, ehe sie sich selbst Sanji zu wandte und sich an einem Lächeln versuchte. So richtig funktionieren wollte es nicht, aber es war besser als nichts. Vorsichtig kam sie etwas auf ihn zu und legte zögerlich die Hand auf den Arm des Blonden, einfach um sich vorsichtig anzunähern. „Sanji... Wie geht es dir? Ist alles okay mit dir?“, fragte sie ihn sanft, was Sanji etwas misstrauisch machte, aber er nahm es einfach mal als Versöhnung oder dergleichen an. „Mir geht es bestens... ich verstehe nur nicht, was bei EUCH los ist.“, erwiderte er, doch Nami lächelte nur etwas erleichtert und schüttelte den Kopf, denn darauf wollte sie nicht eingehen, zumindest NOCH nicht. „Sanji... das ist jetzt wichtig. Wir haben uns Sorgen gemacht, als du einfach abgehauen bist, und jetzt finden wir dich hier. Mit... ihm.“, meinte sie ruhig, wobei ihr Blick dabei hinüber zum fünften Anwesenden glitt. „Nun... es ist einfach so, wie Xeon und auch Jeon gesagt haben. Wer stirbt und nicht vergessen wird, landet als Heiol auf Heaven oder Hell. Als ich das hörte, wusste ich, wohin ich muss... auf Hell.“, erklärte er, ehe er richtig verträumt und verliebt lächelnd zu Zoro zurück sah. „Weil ich wusste, ich finde ihn hier.“ Nami hörte still zu, ebenso wie die anderen beiden, ehe sie nickte. Ihr Verdacht verhärtete sich von Moment zu Moment mehr und auch, wenn sie vor ihrem Kampf ihren Kameraden nicht mehr hatte zurufen können, welche Gedanken ihr durch den Kopf gegangen waren, so konnten sich auch Cryss und Ruffy denken, was los war. Gut, Ruffy brauchte etwas länger, aber er verstand es ebenso. Allerdings war er so vernünftig, nicht gleich auszuspucken, was ihm in den Sinn kam, sondern er wartete wie Cryss ganz ruhig ab, was Nami tat. Sie hatte eben ein ganz besonders gutes Händchen dafür, wenn es darum ging mit Sanji zu sprechen. „Und jetzt? Die anderen warten auf uns, Sanji... Wir haben doch noch etwas zu erledigen. Die Schwerter und Steine... und alles andere auch.“, meinte sie sanft, wobei sie etwas lächelte und seinen Arm drückte. „Komm wieder mit uns.“ Einen Moment war es ganz still, dann aber begann Sanji zu lachen. Perplex starrten sie den Blonden an, doch noch bevor sie nachfragen konnten, erklärte er es von selbst. „Mit euch? Die Steine? Nami... ich weiß, das ist sehr wichtig, aber das ist es nicht mehr für mich. Ich habe Zoro wieder, ich will nichts anderes mehr!“, strahlte der Blonde und wandte sich wieder zu Zoro, sodass er zu ihm kommen konnte. So schnell konnte Nami ihn auch gar nicht fassen, da schmiegte sich der Jüngere bereits wieder in die Arme seines Freundes und lächelte überglücklich. Und auch Zoro legte die Arme um ihn, auch wenn er ganz genau wusste, WAS die anderen drei dort sahen. Nur hatte er durchaus so seine Möglichkeiten, damit das Ganze für ihn und auch Sanji einfacher wurde. Mit einem Mal trat aus dem Waldstück seitlich von ihnen allen ein junges Mädchen. Sie war kaum älter als vielleicht fünf Jahre, ihre Haare waren zu einem Zopf zusammen gebunden und sie trug Latzhosen und ein T-Shirt. Irgendwie sah sie frech und zugleich richtig lieb aus, aber das spielte keine Rolle- denn der Einzige, der sie sah und erkannte, war Cryss. „Viola...?“, entkam ihm verblüfft, ehe er mit weit aufgerissenen Augen ganz langsam auf sie zu ging. Nami sah verwundert herüber und wollte schon fragen, was er hatte, ehe in leichtem Abstand eine andere Person aus dem Dunkeln trat. Sie war dann auch der Grund, wieso Nami ihre Frage vollkommen vergaß, ehe sie selbst im nächsten Moment mit Tränen in den Augen auf sie zu lief. „Bellemere!“, rief sie laut, ehe sie an eben jene Person prallte und sich an diese drückte. Alleine Ruffy stand weiter alleine da, sah sich um. Er sah seine Crewmitglieder, seine Freunde, die in seinen Augen ganz langsam aber sicher den Verstand verloren. Was zum Henker war hier eigentlich gerade los? „Was soll das?“, knurrte Ruffy deshalb auch gleich, wobei Zoro seinen Sanji einfach nur mehr in die Arme zog und ihm sanft über den Rücken streichelte. „Was wird hier gespielt, verdammt?“ Cryss und Nami bemerkten gar nicht mehr, was da los war, so glücklich waren sie gerade. Und auch Sanji, der direkt bei Zoro stand und eigentlich fast schon zu Ruffy sah, war einfach nur glücklich und merkte gar nicht, was hier gerade geschah. Deshalb war es auch Zoro, der auf die Fragen von Ruffy antwortete. „Was hast du denn? Wir sind hier auf Hell- hier finden sich all jene wieder, die nie aufgegeben wurden. Sieh sie dir an... sie sind glücklich, alle drei. Was ist mit dir? Gönnst du es ihnen nicht?“, fragte er ruhig, wobei das Grinsen seiner Züge immer deutlicher wurde. „Was du hier machst ist eine Lüge- das alles!“, fuhr Ruffy ihn an, während er auf ihn zu kam. „Gib sie mir zurück, sofort!“ Das Lachen war hämisch und zugleich auch verächtlich, doch außer Ruffy bemerkte das keiner der Strohhüte. Cryss hielt seine Schwester immer noch fest in den Armen und drückte sie an sich, sie, seine Kleine, die er vor so vielen Jahren verloren hatte. Und auch Nami schmiegte sich in die Arme von Bellemere, drückte sie an sich und spürte sie umso mehr. Alles andere war ihnen vollkommen gleich, deshalb bemerkten sie auch gar nicht, dass diese beiden geliebten Menschen sie immer weiter weg vom Platz brachten. Ruffy merkte es, aber er wusste nicht, wohin zuerst, denn auch Zoro bewegte sich mit Sanji ein kleines Stück zurück. Wem sollte er folgen- Cryss? Nami? Oder doch Sanji? Letztlich blieb er hier stehen und beobachtete einfach nur das Szenario, während er versuchte, herauszufinden, WAS hier los war. Vielleicht würde er eine Lösung finden, wenn er es wusste. „Du verstehst es nicht, oder? Sie wollen gar nicht mehr weg hier, sie sind glücklich. Sie haben bekommen, was sie so sehr ersehnten, was sie verloren glaubten. Oder glaubst du wirklich, sie kommen noch einmal mit dir mir?“, meinte der Älteste grinsend, ehe er sanft Sanjis Gesicht anhob und ihn ansah. „Nicht wahr? Du bleibst bei mir, Sanji... Für immer.“ Der Blonde sah erst noch fragend auf, ehe er regelrecht zu strahlen begann und nickte. „Ja... Ja, Zoro.“ Das Knirschen seiner Zähne war kaum zu hören, aber es machte deutlich, wie wütend Ruffy war- vor allem, da er hier niemandem helfen konnte, ohne ihn zu verletzen. „Ich würde dir ja gerne auch Glück schenken, aber das könnte schwierig werden- du hast niemanden, den du so sehr vermisst wie diese drei hier. Verschwinde einfach von hier und lass dem Schicksal seinen Lauf.“, fuhr er fort, ehe er Sanji dicht an sich drückte und sich mit ihm rückwärts entfernte. „Vergiss es! Bleib sofort stehen!“ Er ignorierte den Einspruch des Schwarzhaarigen und zog Sanji immer weiter zurück. „Sanji!“ Doch auch dieser ignorierte Ruffy, wenn auch nicht beabsichtigt. Er wollte einfach nur bei Zoro sein, also folgte er ihm ohne zu zögern oder Zweifel. Deshalb bemerkte er auch nicht, dass Cryss und Nami längst verschwunden waren und auch Ruffy war bald nicht mehr in seinem Blickfeld. Das passierte wohl, wenn man vor lauter Liebe regelrecht blind wurde... Sekunden später stand Ruffy alleine auf dem Platz. Es dauerte, bis er sich endlich von seinem Platz loseisen konnte. Er musste handeln, und zwar schnell. Nur wusste er erst nicht, wie er e anstellen konnte, ehe er sich nach rechts wandte und so Cryss folgte, der in den Wald dort verschwunden war. Vielleicht würde er ihn am Ehesten wieder zu sich bringen können. Immer weiter lief er in den Wald, wobei er gar nicht mal so weit laufen musste, um ihn zu finden. Jetzt war nur noch die Frage, wie er ihn dazu bringen sollte, wieder mit zurück zu kommen. „Cryss! Warte doch mal!“, rief er deshalb und rannte auf sie zu, wobei der Blauhaarige verblüfft zurück sah. „Ruffy?“ „Hey, wir wollten doch Sanji finden!“ Etwas verdutzt schien der junge Schwertkämpfer schon, allerdings lächelte er dann einfach und nickte. „Das schon, aber vorher... Darf ich dir meine Schwester vorstellen? Das ist Viola.“, meinte Cryss und stellte so seine kleine Schwester vor, wobei Ruffy sofort den Kopf schüttelte. „Aber Cryss... wir sind auf Hell. Wen hat deine kleine Schwester denn umgebracht, dass sie auf Hell und nicht auf Heaven kommen würde?“ Der perplexe Blick des Blauhaarigen wechselte ziemlich schnell in kalte Erkenntnis. Noch einen Moment lang hatte Sanji sie alle im Kopf, Ruffy mit seinem breiten Grinsen, Nami mit ihren zehntausend Einkaufstüten, Cryss wie er mit dem Schwert trainierte. Doch je weiter sie beide sich vom Schauplatz der Ereignisse entfernten, umso mehr verblassten auch seine Gedanken an die Crew- bis sie plötzlich wieder vor der gigantischen Kugel standen, die Zoro sein Heim nannte. Endlich wieder zu Hause, das war das Erste, was Sanji durch den Kopf ging. Verliebt kuschelte er sich seitlich an ihn heran, spürte einfach nur die kalte Wärme seines Liebsten, den er so vermisst hatte, und vergaß den Rest um sich herum. Gemeinsam traten sie ein und kamen in das Wohnzimmer, wo sie erst einmal mitten im Raum stehen blieben. Leicht schnupperte Sanji, denn irgendetwas hier roch richtig gut. Aber was...? „Ich bin vielleicht kein Spitzenkoch wie du, aber ich gebe mir in vielerlei Hinsicht Mühe.“, meinte Zoro und schmunzelte, ehe er ihn einen kurzen Moment los ließ und in der Küche etwas holte. Sanji staunte nicht schlecht, als der Ältere da wirklich mit frischem Gebäck herüber kam. Irgendwie steckte Zoro voller Überraschungen, was auch für IHN noch recht neu war. Natürlich hatte ihn der Grünhaarige immer wieder überrascht, aber es war etwas seltsam, das jetzt wieder alles so zu erleben. Nur war das natürlich nicht schlecht, im Gegenteil- er fand es einfach nur wundervoll. „Du hast das für mich gemacht?“, fragte der Blondschopf überrascht, woraufhin er ein lächelndes Nicken bekam. „Danke...“ Sanft hauchte er seinem Freund einen besonders zärtlichen Kuss auf die Lippen, ehe er sich eines der Gebäckstückchen nahm und herzhaft hinein biss. Es schmeckte einfach nur gut, so gut sogar, dass er regelrecht erstaunt zu Zoro sah. „Dein Blick ist ja fast schon beleidigend- hast du mir denn gar nichts zugetraut?“, schmunzelte der Schwertkämpfer, während er Sanji sanft durch das Haar strich. „Doch... aber es ist so wahnsinnig gut, das würde nicht einmal ICH so gut hinbekommen!“, erklärte er seine Überraschung, was Zoro wiederum als Kompliment auffasste. Gerade wollte er auch noch etwas erwidern, als die gesamte Behausung zu vibrieren begann. Ein Knurren drang aus Zoros Kehle, während Sanji das Gebäck wieder sinken ließ. Noch ehe er fragen konnte, was das war, hörte er von draußen ein ziemliches Kreischen, laut und schrill und zugleich vollkommen unmenschlich. Woher das kam, wusste er nicht, also wandte er sich an das Fenster und sah hinaus. Was er dort sah, erschreckte ihn, denn es war Cryss, der erneut gegen eines der Knochenwesen kämpfte. „Cryss! Wir müssen ihm helfen!“, entkam es dem Blonden, doch noch bevor er an die Tür kam, hielt Zoro ihn auf. „Bleib hier.“ „Niemals!“ „Sanji, ich will dich nicht verlieren. Bleib hier!“ Kurz blitzte etwas in den blauen Augen auf, ehe er energisch den Kopf schüttelte. „Vergiss es, Zoro. Ich will dich nicht erneut verlieren.“, entschied er, ehe er schon nach draußen stürmte. Perplex blieb er nach den ersten Schritten stehen und sah einfach nur auf das Bild, das sich ihm bot. Da waren nicht nur Cryss und das Monster, sondern auch Ruffy, der ebenso auf das Monster los ging, während unweit der dreien Nami stand- gefangen gehalten von einem weiteren Knochenwesen. Noch bevor er ihr aber zu Hilfe eilen konnte, sah er wie Ruffy auf sie zu lief und sie anschrie. Was genau er da sagte, konnte Sanji hier nicht hören, erst recht nicht, als Zoro plötzlich hinter ihm stand und ihn weg zog. „Zoro! Lass los! Das sind doch unsere Freunde!“ „Sch! Sei leise, oder willst du ihre Aufmerksamkeit auf dich ziehen?“, erwiderte der Grünhaarige sofort, sodass Sanji nicht genau mitbekam, was vor ihnen geschah. Es dauerte nur einen Moment, da war Nami wieder befreit- dabei war sie gar nicht festgehalten worden. Sie war dort freiwillig gewesen, auch wenn sie es nicht bemerkt hatte, nicht gesehen hatte, was da eigentlich geschehen war. Jetzt stand sie keuchend zwischen den beiden jungen Männern, während sie langsam verstand, was da eben passiert war. Nur langsam, aber das Puzzle setzte sich zusammen. Wütend schleuderte Ruffy einen ihrer Gegner weg, ehe er sich mit Cryss und Nami zusammen an Sanji wandte. „Sanji! Geh weg da, sofort!“, brüllte der Schwarzhaarige erneut seinen Vize an, der ihn nur verständnislos anstarrte. „Er legt dich rein, Sanji! Genauso, wie sie UNS reingelegt haben!“, schrie auch Nami, ehe Cryss ebenso die Stimme erhob. „Verdammt, Sanji! Du hast es versprochen! Du hast gesagt, du lässt mich nie wieder alleine! Verschwinde von da, schnell!“ Der Angesprochene aber starrte sie alle nur vollkommen ratlos an, ehe er kurz zu Zoro sah, der ihn weiterhin in den Armen hielt, dann wieder zu seinen Freunden. So bemerkte er auch nicht das rote Aufblitzen in den Augen des Schwertkämpfers. „Aber wieso denn? Erkennt ihr ihn denn nicht? Es ist Zoro!“, meinte er überrascht, bevor er sich wieder mehr in dessen Arme schmiegte. Im Gegensatz zu ihm sahen die drei aber, wie sich Sanji erneut näher in die Pranken des Wolfs schmiegte, der sie mit rot glühenden Augen angrinste.... *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Bis hier her... =) Jaja, ich weiss- wieder eine viel zu spannende Stelle xD Aber was soll ich machen, ich bin eben ein kleiner Sadist x3 Ich freu mich wie immer über Kommis, Ideen und Anregungen =) UND... schaut mal bei der Beschreibung rein, da hab ich n kleines EDIT heute eingefügt, für EUCH. =) LG Kapitel 105: Die letzte Entscheidung ------------------------------------ Titel: Go away... Kapitel: 105. Die letzte Entscheidung Pairing: Zoro x Sanji... oder so »“ Disclaimer: ich verdiene nix mit, die Charas gehören nur zum Teil mir Hallöchen =) Hier also das versprochene nächste Kapitel- als Ausgleich dafür, dass es im Januar keins gab, im Februar eben zwei x3 Ich hoff, es gefällt euch! Und falls ihr zur Abwechslung mal ein 'Happy-End' lesen wollt, ich hab etwas neues hochgeladen für einen Wettbewerb von – hier: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/268741/ Würde mich freuen, wenn ihr mir sagt, was ihr davon haltet- und auch, ob euch das Pairing so gefällt x3 Und jetzt viel Spaß beim Lesen!!!! LG Kay Kapitel 105 Der Wind brachte immer mehr Wolken mit sich, zugleich aber schob er eben diese auch über die Insel hinweg weiter. So brach die Sonne hin und wieder hindurch und ließ das Blätterdach mitunter hell aufleuchten. Vereinzelte Grasflecken erstrahlten richtig schön hell und freundlich, während die Blätter zum Teil leichte Schattenmuster warfen, sodass überall auf dem Gras und dem sandigen Boden dunkle Flecken zu sehen waren. Nicht nur auf dem Gras oder den Sträuchern und Baumstämmen, sondern auch auf der Kleidung, der Haut und den Haaren der einzelnen Personen hier. Und der Monster. Sie standen mittlerweile allesamt so nah an dem See, dass es die Knochenwesen und Wölfe erneut anzog. Diese Fremdlinge waren ganz eindeutig ZU nah an ihrem See, soviel stand für die Bewohner dieser Insel schon fest. „Ihr solltet euch von hier entfernen... Sie mögen es nicht, wenn Fremde so nah an ihren See kommen.“, schmunzelte das Wesen, das Sanji immer noch in seinen Armen hielt. Sein Körperbau war der eines Wolfs, nur waren seine Gliedmaßen noch stärker ausgeprägt und menschlicher. Deshalb stand er auch ohne Schwierigkeiten auf zwei Beinen, während er den jungen Blondschopf mit seinen muskulösen Armen und Pranken hielt. Sanji selbst spürte das Fell nicht, auch wenn es schon direkt auf seiner Haut auf lag. Alles, was er sah, hörte, spürte, ja selbst schmeckte, war Zoro. Ganz im Gegensatz zu den anderen. Nami starrte immer noch wie versteinert auf das Wesen, das so viel größer war als die anderen Wölfe, denen sie begegnet waren. Und diese Kreatur war auch wirklich viel menschlicher als die Anderen, fast so, als wäre es eine Mischung aus einem Menschen und den Wölfen. Die roten Augen funkelten bedrohlich und zugleich auch fremd, während das Grinsen auf seinen Zügen deutlich machte, dass sich dieses Wesen durchaus seinem Vorteil bewusst war. „Was ist in dem See?“, fragte Ruffy plötzlich in die Stille hinein, wobei das alle überraschte, denn mit dieser Frage hatte einfach niemand gerechnet, weder seine Kameraden und Freunde, noch die Fremden. Dennoch antwortete der größte Wolf unter ihnen, während er Sanji regelrecht sanft über die Brust streichelte. „Quyza, die Stadt der Heiol.“, antwortete er. „Eine Stadt unter Wasser? Wozu?“, fragte Ruffy nach, wobei daraus recht schnell ein Dialog wurde. „Sie ist die Geburtsstelle aller Heiol hier auf Hell.“ „Sind DAS... diese Kreaturen... Heiol?“ „Ja.“ „Wieso sehen sie so aus?“ „Wie sollten sie sonst aussehen?“ „Wie Menschen. Engel. Vielleicht auch Dämonen.“ „So sehen wir doch aus. Wie Dämonen mit rot glühenden Augen.“ Sanji seufzte leise und richtig glücklich, als er spüren konnte, wie Zoro den Kopf an ihn schmiegte. Was sie da sprachen, bemerkte er so gar nicht. Für ihn waren da keine richtigen Worte, sondern mehr Gefühle. Er glaubte, Zoro würde ihnen erklären, wie froh er war, sie alle wiederzusehen. Das wussten auch Cryss und Nami. Viola... Bellemere... Diese zwei Wesen hatten den beiden Strohhutpiraten Dinge vorgespielt, die nicht waren. Beide Frauen, wobei Viola doch eher noch als Mädchen bezeichnet werden sollte, waren in Wahrheit solche Knochenschädel, widerliche Kreaturen, Heiols. Zuerst hatten sie es nicht gesehen, schließlich war die Vorstellung, die Menschen wiederzufinden, derer man beraubt worden war, unglaublich verlockend und wunderschön. Aber wie bei Cryss hatte Ruffy es auch bei ihrer Navigatorin mit einer einfachen Frage geschafft, dieses Bild zum Wackeln zu bringen. Was sollte Bellemere verbrochen haben, um auf Hell zu landen? Das hatte sie genauso wie den blauhaarigen Schwertkämpfer wach gerüttelt, sodass sie nun bei ihrem Käpt'n stand und gemeinsam mit ihren Freunden zu Sanji herüber sah. Dieser schien überhaupt nicht zu verstehen, was eigentlich los war, denn er schmiegte sich nur immer mehr an diesen Dämonen heran, der den Blondschopf derart hinters Licht führte. „Wieso Wölfe? Oder wieso diese Knochengesichter?“, fragte Ruffy aber schon weiter, was Nami zuerst etwas wunderte- normalerweise quatschte der Gummimensch nicht stundenlang herum, sondern war eher für seine tatkräftigen, schnellen und meist auch sehr unüberlegten Handlungen bekannt. Das änderte sich aber, als sie erkannte, dass Cryss weg war. Zuerst wollte sie sich schon nach ihm umsehen, ehe ihr in letzter Sekunde das sprichwörtliche Licht aufging, das die Situation rettete. Cryss war nicht einfach verschwunden und Ruffy quatschte auch nicht fröhlich um den heißen Brei herum- der Schwarzhaarige verschaffte ihrem neusten Crewmitglied nur gerade Zeit. Zeit, die dieser wiederum nutzen konnte, damit er Sanji da unbeschadet von diesem Monster weg bekam. Leider würde nämlich der Spruch, was Zoro hier auf Hell zu suchen hatte, nicht bei Sanji wirken. Schließlich hatte allein die Vermutung, dass Zoro durch sein Handeln den Himmel nicht verdient hatte, Sanji hier her auf Hell geführt. Also sah sie weiterhin zu ihrem Smutje und dem Wolfstier, während sie zuhörte, was dieses mit Ruffy besprach. „Kein Oder. Wir sind alles, jeder von uns ist sowohl Wolf als auch 'Knochengesicht', wie du es nennst. Wir aber nennen uns entweder Heiol, meist aber Zyria. Heiol sind für uns eher die Wesen, die auf Heaven leben.“, erklärte der schwarze Wolf und drückte Sanji näher an sich heran, sodass dieser sich richtig an ihn kuscheln konnte. „Aber ich werde langsam des Redens müde, es dürfte euch eh gleich sein, wie es hier auf Hell abläuft. Ich hatte euch Glück angeboten, wenn ihr es nicht wollt, ist das euer Problem. Sanji behalte ich hier.“ „Niemals.“ „Das ist keine Frage mehr, sondern Tatsache.“ „Sanji!“, entkam es Nami plötzlich, wobei sie zeitgleich einige Schritte auf sie zu kam. „Sag doch auch etwas! Du gehörst doch zu uns und nicht hier her!“ Der Blonde, sich etwas spät bewusst werdend, dass da gerade mit ihm gesprochen wurde, drehte leicht den Kopf und sah sie eine Weile ruhig an, ehe er einfach nur lächelte. „Verstehst du nicht, Nami? Das ist genau das, was ich wollte. In irgendeiner Weise zu Zoro. Egal, ob ich sterben müsste oder nicht, das ist nicht wichtig- und hier BIN ich bei ihm. Alles andere ist mir egal.“ „Aber-“ „Nein, kein Aber. Du hast es doch selbst gesagt.“ Einen Moment lang wurden Nami, Ruffy und auch Cryss, der von seiner Position aus durchaus noch alles verstehen konnte, recht stutzig. Niemand wusste so genau, auf was Sanji da eigentlich hinaus wollte, doch noch ehe Nami nachfragen konnte, WAS sie denn da gesagt haben sollte, drehte Sanji schon den Kopf zu seinem vermeintlichen Liebsten und lächelte richtig sanft. „Ich werde leben für ihn... sterben für ihn... Lachen und weinen... Feiern und arbeiten. Kriege überleben und Hilflose retten. All das werde ich tun- doch nur noch alleine für ihn.“, zitierte er Nami, der sofort klar wurde, von was ihr Smutje sprach. Silver Island. Der Morgen, als Falkenauge Sanji bewusstlos zur Herberge zurück gebracht hatte. Damals hatten sie beide überlegt, was mit Sanji los war, bis Nami schließlich herausgefunden hatte, dass Sanji an nichts anderes mehr dachte denn an Zoro- und sein gesamtes Leben auf IHN ausrichtete. Damals war er so erschöpft gewesen, dass er vor Müdigkeit einfach umgekippt war und sie selbst hatte es Falkenauge dann auf seinem Zimmer erklärt. Alles, was Sanji tat, tat er für Zoro. Erschrocken starrte sie ihn an. „Weil du ihn liebst.“, flüsterte sie leise, woraufhin Sanji den Kopf zu ihr drehte und lächelte. „Du hast es verstanden. Ich bleibe hier, bei ihm- weil ich ihn liebe.“ Zärtlich setzte er seinem vermeintlichen Freund einen Kuss auf die Wange, woraufhin der Wolf siegessicher grinste. „Versteht ihr es jetzt? Für euch war das Wiedersehen mit euren verstorbenen Liebsten vielleicht nur ein kurzes Ereignis gewesen, aber Sanji... Sanji hat, was er sich von ganzem Herzen wünscht. Mich.“ „Falsch.“ Überrascht sahen sie alle auf, denn erst wussten sie gar nicht, woher die Stimme kam. „Er wünscht sich Zoro.“, fügte Cryss seinen Worten nur an, ehe ein recht lautes Knirschen zu hören war. Einen Sekundenbruchteil lang sahen Zoro und Sanji sich noch an, ehe der Ältere mit solch einer Wucht zurück gerissen wurde, dass Sanji ihn aus den Armen verlor. „Zoro!“, schrie der Blonde augenblicklich, doch Ruffy reagierte ebenso schnell und griff mit lang ausgedehnten Armen nach seinem Chefkoch, denn er dann zu sich zog. „Lass los, Ruffy!“ „Nein.“ „Sofort!“ „Sanji, beruhig dich!“ „Lass mich sofort LOS!“ Wie wild trat und schlug der Blonde um sich, doch Ruffy blieb eisern und hielt ihn fest. Nami hingegen hatte ihren Taktstock wieder gezogen und versuchte, sie drei irgendwie zu verteidigen, denn mit Cryss' Angriff auf den Wolf preschten auch ihre anderen Gegner wieder vor. Dieses Mal aber kam ihm nicht ein 'Zoro' zu Hilfe, der sie da rausholen konnte. Besagter Zyria war gerade dabei, sich mit recht kräftigen Schlägen, Bissen und Tritten gegen den blauhaarigen Schwertkämpfer zur Wehr zu setzen, was ihm auch recht gut gelang- noch ehe Cryss sich versah, lag er blutend im Gras und keuchte schwer, als der Wolf ihn mit der Pranke des Hinterlaufs fest in den Boden drückte. „Ihr habt hier keine Chance, das ist MEINE Welt.“, knurrte der Wolf mit wütend gefletschten Zähnen, ehe er abermals fest auf die Brust des Jüngeren trat. „Verschwindet, er gehört mir!“ „Argh...!“, entkam es Cryss trotz zusammengebissener Zähne, ehe er versuchte nach dem Anderen zu greifen. Der Wolf aber war schon zurück, wobei er sich die Schulter hielt. Irgendwie hatte dieser kleine Mistkäfer es geschafft, ihm die Schulter ziemlich aufzuschlitzen. Er blutete stark, aber das würde eh wieder heilen- abgesehen davon, dass er ja eh nicht sterben würde. Als er zurück kam, sah er schon, was sich abspielte. Kopfschüttelnd beobachtete er, wie der Käpt'n dieser Verrückten seinen Sanji in den Armen fest hielt, während die junge Frau sich verbissen gegen die Zyria wehrte. Eine Chance hatten sie wirklich nicht, das wusste der Wolf auch ohne längeres Zusehen. Was ihm aber nicht passte, war die Tatsache, dass dieser Schwarzhaarige, der aus irgendeinem Grund seine Gliedmaßen recht lang strecken konnte, SEINEN Sanji festhielt. Dieser junge Mann gehörte jetzt ihm, ihm alleine- und er würde ihn nicht wieder hergeben. „Sanji!“, rief er über die Wiese, ehe er langsam aus dem Schatten heraus stolperte und auf sie zu lief. Alles, was der Blonde sah, war Zoro. Sein Hemd war zerrissen, zerschnitten worden, er blutete stark an der Schulter. Und so, wie er stolperte, war das keine kleine Schnittwunde. Zoro. Er blutete. Er blutete stark. „ZOROOOO!“, schrie Sanji so laut er konnte, ehe er sich erneut heftigst gegen die Arme des Schwarzhaarigen warf, um sich zu befreien. Ruffy aber hielt ihn weiter fest, so gut er konnte, auch wenn es ihm gerade unglaublich schwer fiel. Denn so, wie Sanji sich wehrte angesichts der Tatsache, dass er glaubte ZORO verletzt zu sehen, war es eh noch ein Wunder, dass der Blonde nicht längst los war. „Zoro... Zoro...“, entkam es dem Blondschopf wieder und wieder, was Ruffy innerlich schier zerriss- ENDLICH hatte Sanji Zoro wieder gefunden, und dann war es so ein Schwindel. Sanji verdiente Zoro. Er sollte glücklich werden. Um jeden Preis. Aber hier auf Hell würde das nur unter einer Bedingung geschehen können- wenn Sanji eine Lüge lebte. Das konnte er nicht zulassen. „Sanji, er ist nicht das, was du denkst...“, meinte Ruffy gerade und wollte ihn schon hier weg bringen, als er überrascht spürte, wie Sanji einfach auf gab. Sekundenlang bewegte sich der junge Koch nicht einmal mehr, sondern stand einfach nur vollkommen ruhig da. Erst war der Schwarzhaarige so überrascht darüber, dass er nicht einmal misstrauisch wurde- als er das Zittern des Körpers vor sich dann bemerkte, war es längst zu spät. „ZORO!“, schrie der Blonde nach Leibeskräften, ehe die gewaltigen Flügel aus seinem Rücken brachen und Ruffy zurück schleuderten. „Zoro!“ So schnell konnte keiner gucken, da prallte Sanji schon mit ziemlicher Wucht gegen die Brust seines Liebsten und hielt ihn so fest er nur konnte. Dieser war über die Flügel recht überrascht, aber er sagte erst einmal nichts dazu. Statt dessen legte er den unverletzten Arm vorsichtig um ihn und drückte ihn an sich, während er versuchte den aufgelösten Blondschopf zu beruhigen. „Was haben sie nur getan... was... was haben sie dir angetan...“, keuchte Sanji, der immer noch nach Luft rang, während Zoro nur den Kopf schüttelte und ihn fest drückte. „Schon gut... Ist nur halb so wild, Sanji, wirklich. Es ist kaum etwas passiert.“, beruhigte er ihn, ehe er den Kopf hob und knurrte. „Ich sagte, ihr sollt uns in Ruhe lassen! Was ist daran verdammt noch mal so schwer?“ Wütend schritt er mit Sanji im Arm weiter aus der Dunkelheit auf die Wiese, wobei die anderen Zyria nach und nach den Kopf hoben und zu dem gewaltigen Wolf sahen. „Ich habe euch Chancen gegeben, viele... Ich habe euch gewarnt, mehr als einmal... Und immer noch versucht ihr, ihn mir weg zu nehmen!“, knurrte er weiter, wobei er immer näher auf Nami und Ruffy zu kam, während die Zyria etwas wichen. „Wenn ihr nicht augenblicklich verschwindet, werde ich dafür sorgen, dass das eure letzte Entscheidung ist.“ Sanjis Körper bebte, vielleicht aus Wut, vielleicht aus Angst, vielleicht aus Verzweiflung, so sicher ließ sich das nicht sagen. Sicher war nur, dass er sich nicht mehr von Zoro lösen ließ, egal, was kam. Das schienen auch alle anderen hier zu begreifen, denn Ruffy wirkte irgendwie... neutral. Im ersten Moment. Er blieb einfach absolut still stehen, sah einfach nur zu den beiden, während Nami den Taktstock langsam sinken ließ. Es sah resignierend aus, richtig... nach Aufgeben. Und auch Cryss, der langsam aus dem Gebüsch kam und sich mit einem Arm den Magen hielt, während er sich mit der anderen Hand an einem Baumstamm abstützte, wirkte nicht mehr angriffslustig, sondern eher resignierend. Sie hatten keine Chance, nicht gegen diese Wesen, wenn Sanji, den sie ja eigentlich retten wollten, gegen sie kämpfte. Allerdings bedeutete das auch, dass sie eine andere Lösung finden mussten, wenn sie hier wieder herunter wollten- und zwar mit Sanji. „Sanji...“, sagte Nami leise, auch wenn sie wusste, dass es nichts bringen würde. „Lass mich. Verschwindet.“, wurde leise hörbar, wobei sofort klar war, WER es sagte. Der Blonde sah nicht einmal mehr zu ihnen, zu enttäuscht und verletzt war er von den Reaktionen und Handlungen seiner angeblichen Freunde, deshalb drückte er das Gesicht einfach nur an Zoro, während dieser ihn festhielt. Nach und nach verblassten seine Flügel, indem sie erneut in tausenden Federn auseinander stoben. So konnte er noch näher an ihn heran, genau das, was er jetzt wollte und brauchte. Mehr denn je. „Kommt.“, sagte Ruffy schließlich und deutete Nami an, mit ihm zu Cryss zu gehen. „Hier haben wir nichts mehr verloren.“ Cryss senkte langsam den Blick, er wollte es nicht. Sanji zu verlieren war so schlimm wie nichts anderes auf der Welt für ihn. Endlich hatte er jemanden gefunden gehabt, der ihm ALLES bedeuten konnte. Und dann wandte sich dieser so gegen sie, da er sich von etwas blenden ließ, was einfach nur... Irreführung war. Dennoch konnte er den Blonden verstehen, denn Zoro wiederzufinden bedeutete dem Älteren einfach die Welt- also resignierte er. Vorsichtig berührte Nami ihn an der Schulter, ehe sie den Arm um ihn legte- Cryss wehrte sich nicht, also nahm er ihre Hilfe und Nähe an. So verschwanden sie drei im Dunkeln des Unterholzes, während der Wolf ihnen nach sah. Dass sie es wirklich taten, kam ihm ein wenig merkwürdig vor, aber es war zugleich auch vollkommen egal. Er hatte Sanji. Mehr war nicht wichtig. „Alles okay?“, fragte Zoro leise und rieb zart den Kopf an Sanji, der nach und nach auch zu nicken begann. „Ich habe Angst.“ „Vor ihnen? Oder den Wesen?“ „Nein.“ „Sondern?“ „Dass dir etwas passiert.“ Sanjis Stimme war leise, während er sich immer mehr an ihn heran drückte. Ziemlich überrascht sah der Ältere dabei zu ihm herunter, denn die Reaktion kannte er so nicht. Allerdings führte das dann auch dazu, dass er ihn sanft hoch hob, dass Sanji beide Beine um seine Hüfte schlingen konnte, während er die Arme um Zoros Nacken schlang und den Kopf an seinem Hals versteckte. „Deine Schulter...“, flüsterte der Blonde leise, schließlich machte er sich weiter Sorgen, doch Zoro schüttelte nur den Kopf. „Ich will dich tragen. Lass mich dich Heim bringen, Sanji... Bitte.“, bat der Ältere ihn gerade, woraufhin Sanji einfach nur nickte. Wenn er bei Zoro sein durfte, war alles andere unwichtig. So ließ er sich dann auch wortlos zurück in Zoros Heim bringen, auch wenn er einen Moment lang an eine Kleinigkeit dachte. Heim... War das jetzt auch SEIN Zuhause? War er hier jetzt wirklich daheim? Irgendwie eine unglaublich schöne Vorstellung, auch wenn er noch nicht wagte, das zu hoffen. Aber er durfte schon mal bei ihm bleiben, das war ihm sehr viel wert. „Hey... Da ist noch mehr.“, meinte Zoro plötzlich leise, als sie eintraten und er sich mit ihm auf die Couch setzte, sodass Sanji auf seinem Schoß sitzen konnte. „Mehr als nur die Angst um mich.“ „Ich...“, begann Sanji leise, aber er brach wieder ab. „Du?“ Eine Weile sah der Blonde einfach nur ins Nichts, dann aber hob er langsam wieder den Kopf und sah ihn direkt an. Seine Augen glänzten ganz leicht, während seine Finger sich in den zerrissenen Stoff wühlten. „Ich will nie wieder von dir weg, Zoro. NIE. Das, was ich vorhin gesagt habe... das meinte ich wirklich ernst.“, flüsterte er leise, während seine Unterlippe etwas bebte. „Alles... restlos alles mache ich nur für dich... Für immer.“ Einen kurzen Augenblick lang geschah nichts, sie sahen einander einfach nur an. Dann aber begann Zoro zu lächeln, ehe er ihn näher zog und besonders zärtlich küsste. „Das geht mir genauso... Alles, was ich mache, mache ich für dich. Und das bis in alle Ewigkeit, Sanji.“, erwiderte der Ältere zärtlich, was Sanjis Herz erneut höher schlagen ließ. „Zoro...!“, hauchte er leise, ehe er ihm, der einzig wahren großen Liebe seines Lebens, richtig um den Hals fiel und sich an ihn drückte. Zoro schmunzelte nur, während er spürte, wie der Blonde langsam zu weinen begann. Da brauchte Sanji auch gar nichts sagen, dass er verstand, weshalb Zoro es ihm auch leise erwiderte. „Ja... ich dich auch.“ Kapitel 106: Ein echter Strohhutpirat ------------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 106. Ein echter Strohhutpirat Pairing: Zoro x Sanji Disclaimer: blaaaaaaaaaaaa xD Hallihallo =) Es ist März.... Zeit für ein neues Kapitel =) Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei allen Kommischreiberinnen und Schreibern bedanken, ich freu mich immer riesig über jeden einzelnen Kommentar. =) Noch dazu dienen sie mir mit all den Fragen dazu, mal nach und nach die Fragen in den einzelnen Kapiteln zu beantworten und verarbeiten, was wirklich klasse ist. DANKE =) Allerdings muss ich euch noch ein ganz kleines bisschen vertrösten... das große 'Aufklärungskapitel' ist leider nicht die 106, aber bald x3 Hier nur die ein oder andere Frage, die beantwortet wird =) Und jetzt viel Spaß beim Lesen!!!! LG Kay Kapitel 106 Stunden, so schien es ihm, vergingen, zugleich waren es irgendwie nur einige Sekunden, maximal Minuten. Sanji hatte jegliches Zeitgefühl verloren, aber nicht nur das. Seine Gedanken waren alleine auf Zoro fokussiert, seine Wünsche, Träume und Sehnsüchte bezogen sich alleine auf diesen Mann. Alles andere wurde immer unwichtiger. Dass er deshalb regelrecht taub wurde, was die Welt um sie herum anbelangte, verstand er deshalb auch gar nicht. Er wurde geradezu in Watte eingepackt, weich und warm und geborgen wie sicher und freundlich, nur dass ihn diese Watte zugleich auch von allem anderen fern hielt. „Geht's wieder?“, fragte Zoro ihn ruhig und strich sanft über den Rücken des Blonden, der an ihn gekuschelt direkt auf seinem Schoß saß. „Das sollte ich DICH fragen.“, erwiderte Sanji leise, ehe er aber nickte und vorsichtig lächelte. „Ja... ja, es geht wieder.“ „Bei mir auch. Hier, schau.“ Fragend sah er an Zoro hoch, wobei er gleich bemerkte, dass die Haut, die unter dem zerrissenen Hemd hervor schimmerte, vollkommen unversehrt war. Die Verblüffung stand ihm richtig ins Gesicht geschrieben, denn auch, wenn Zoro ihm ja gesagt hatte, dass er nicht sterben konnte, so hatte er nicht erwartet, dass seine Wunden derart schnell wieder verheilten. „Wie bei einem Vampir.“, meinte er überrascht, was den Älteren nur zum Lachen brachte. „Was sagt dir denn, dass ich kein Vampir bin?“, schmunzelte der Grünhaarige deshalb auch, was Sanji nur zu einem kleinen Biss in dessen Hals verleitete. „Mh... dann beiß mich doch. Ich will nämlich die Ewigkeit mit dir verbringen.“ „Dein Wunsch ist mir Befehl.“ So schnell konnte der Blonde auch gar nicht gucken, da lag er schon auf der Couch, während sich Zoro direkt über ihn beugte. Er kniete zwischen den Beinen des Blondschopfs, der ihn richtig überrascht ansah, denn DAS war einfach verdammt schnell gekommen. Nur war es nicht schlecht, schließlich konnte er so auch nah bei Zoro sein. Jetzt aber, da er so direkt unter ihm lag, begann sein Herz erneut richtig zu rasen und er wusste, auch wenn es nur ein kurzer Moment war, dass er richtig gehandelt hatte. Hier wollte er sein, bei Zoro, sonst nirgendwo... „Mach doch.“, meinte der Jüngere leise und grinste. „Sicher?“ „Was für eine Frage.“ „Könnt schmerzhaft sein.“ „Ach Zoro... Du kannst mir doch gar nicht wehtun. Von dir tut mir alles gut, restlos alles.“ Einen Augenblick lang sahen sie einander einfach nur an, ehe er näher kam und sanft nach dem Hals des Blonden haschte. „Auf deine Verantwortung...“, raunte der Schwertkämpfer noch leise, ehe er sich herunter beugte, zärtlich mit den Zähnen über die weiche Haut glitt und spielerisch in Sanjis Hals biss. „Mhhh..“, perlte ein leises Seufzen über die Lippen des Blonden, während er sich sanft näher drückte und die Hände in dem unendlich weichen, grünen Haar vergrub. „Zoro...“ „Zu fest?“, flüsterte dieser leise, als er sich etwas löste, und küsste die gebissene Stelle. „Nein... Ganz sicher nicht.“ „Sondern...?“ „Es fühlt sich wirklich schön an...“ Diese Aussage ließ ihn richtig zufrieden lächeln, denn das war nicht nur unglaublich süß, wie Sanji das sagte, sondern es war zugleich eine Stille 'Aufforderung' für den Älteren. Deshalb kam er auch gleich wieder näher und begann an dem schlanken Hals zu knabbern, der so unglaublich lecker war, dass er nicht mehr so schnell von ihm abließ. Allerdings hatte auch gerade der Blondschopf da wirklich rein gar nichts dagegen. Ihm persönlich gefiel das nämlich ganz besonders gut. Er konnte sich entspannen und spürte zugleich die Gänsehaut, die seinen Körper entlang lief, während er sich noch mehr an seinen Liebsten heran kuschelte und einfach die Nähe zu ihm genoss. Es war so schön, bei Zoro sein zu dürfen, dass es sich gar nicht in Worte fassen ließ. Jemanden, den man liebte, wollte man einfach immer um sich herum haben- und hier hatte er wirklich die Chance, DIE zweite Chance bekommen, von der andere nur träumen konnten. Gerade, als er da wieder dran denken musste, als er sich vor Augen hielt, was für ein Glück er hatte und als er im nächsten Moment einen kurzen Augenblick lang die erstaunten Augen sehen konnte, ehe Zoro abgestürzt war, schlang er beide Arme fest um ihn herum und drückte den Älteren auf sich herunter. Ganz dicht an sich heran, sodass sie wirklich Körper an Körper lagen. „Sanji...?“, fragte der Grünhaarige leise, kaum dass er es spürte und die Lippen von dem hellen Hals löste. „Was hast du denn?“ „Glück.“, flüsterte der Blonde leise. „Glück?“ „Genau.“ „Wieso denn das?“ „Ganz einfach... ich habe die zweite Chance bekommen, um die ich jeden einzelnen Tag gebeten habe. Ich darf bei dir sein .“ Einen Moment sah Zoro recht verdutzt drein, denn so hatte er das noch gar nicht gesehen. Dann aber zog er Sanji ein Stück höher, gerade so, dass er ganz leicht an die weichen Lippen kam, und küsste ihn ganz besonders zärtlich. Es war ein stilles, unglaublich sanftes Dankeschön an seinen Liebsten, der ihm hier gerade ein unbeschreiblich schönes Geschenk bereitete- eines der Sorte, die man einfach nicht in Worte fassen konnte. Also versuchte er, ihm in anderer Form eben dieses zu zeigen. Ganz vorsichtig ließ sich Sanji wieder zurück sinken, nur dass er etwas zur Seite rutschte und sich drehte, damit sich Zoro eben auch direkt zu ihm legen konnte. So lagen sie einander gegenüber auf der Couch und konnten sich ansehen, während sie sanft einander festhielten und streichelten. Aus irgendeinem Grund war es wie damals und zugleich absolut neu, etwas, das er kaum beschreiben konnte. Für den Moment wünschte sich der Smutje einfach nur, dass es für immer so bleiben würde, für immer. Während sie beide so still dort lagen und miteinander schmusten und kuschelten, hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. So kam es, dass Sanji wieder etwas einfiel, was er eigentlich schon fast vergessen hatte, so sehr war es in seine Vergangenheit gerutscht. Er hatte Zoro so vieles noch fragen wollen, als er ihn verloren hatte, Fragen, die er ihm HEUTE, jetzt und hier stellen konnte. „Du?“, begann er deshalb auch und wartete, bis die grün-goldenen Augen seinen Blick erwiderten. „Darf ich dich etwas fragen?“ „Immer doch.“, schmunzelte Zoro, denn das gehörte doch einfach dazu. „Während du weg warst... und ich alleine auf dem Schiff... da habe ich ein paar Sachen entdeckt. Versteckt bei deinen persönlichen Habseligkeiten- ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich sie angesehen habe. Aber... das war doch alles, was ich noch von dir hatte.“, erklärte der Blonde, wobei die Entschuldigung ganz von selbst über seine Lippen kam. „Keine Sorge, ich bin dir nicht böse... das kann ich doch gar nicht sein.“, erwiderte der Ältere sogleich, ehe er ihn abwartend ansah und Sanji erst einmal erzählen ließ. „Ich... hab da Fotos entdeckt. Von dir... von mir... von uns.“, fuhr er fort, wobei er an die einzelnen Fotos dachte, die er gesehen hatte, die Bilder, die ihm entgegen gefallen waren. „Ich war unglaublich überrascht darüber, ich wusste nicht einmal, dass du Fotos von uns hast. Besonders hat mich ein Foto von mir selbst überrascht...“ Der leichte Rotschimmer verschwand erst gar nicht von seinen Wangen, denn es war ihm zugegebenermaßen doch etwas peinlich, davon zu sprechen. Aber es war Zoro und er wollte zu gerne wissen, was den Grünhaarigen dazu gebracht hatte.1 „Ich saß da am Küchentisch... und hab... geschlafen.“, murmelte er leise und dachte an das Foto, auf dem er mit verschränkten Armen auf dem Küchentisch gelehnt und geschlafen hatte, während ihm die blonden Strähnen ins Gesicht gefallen waren. „Du hast so süß ausgesehen, mit den verschränkten Armen und den blonden Strähnen, die dir ins Gesicht gefallen sind.“, meinte Zoro in dem Moment und sprach damit genau das aus, was der Blonde bis eben nur gedacht hatte. „Ich wollte diesen Moment immer wieder und wieder sehen können... Wenn du nicht da warst, wollte ich dich dennoch sehen können, immer.“ Irgendwie war das seltsam und zugleich unglaublich schön, das so zu hören, denn es zeigte Sanji, wie viel er seinem Freund schon damals bedeutet hatte. Dass Zoro Bilder von ihm gemacht hatte, die er aufbewahrt und immer wieder angesehen hatte... Das war unglaublich. Und Sanji spürte wieder mehr, wie sehr sie einander liebten. „Ich war ziemlich überrascht... zugleich war ich überglücklich, als ich die Fotos entdeckt habe. Hab ich dir damals denn schon etwas bedeutet...?“, fragte der Blonde vorsichtig weiter nach, wobei er an sich schon dachte, dass es so war, denn diese Bilder plus die Erklärung hier eben war eigentlich doch recht eindeutig, oder? Allerdings antwortete sein Gegenüber nicht sofort, was Sanji dazu veranlasste, den Kopf fragend zu heben und ihn zu mustern. Musste Zoro etwa erst noch nachdenken, bevor er ihm darauf antworten konnte? Die Angst, dass es eben NICHT so gewesen war und der Grünhaarige die Bilder nur aus Lust und Tollerei geschossen hatte, machte sich in dem Jüngeren breit, doch noch ehe er seine Worte zurückziehen konnte, schüttelte Zoro den Kopf und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Stirn. „Keine Angst, Sanji... Ich überlege nicht, ob Ja oder Nein... Ich überlege, ob ich dir einfach so gestehen darf, seit wann du schon mehr für mich warst als nur... ein weiteres Crewmitglied.“, beruhigte er ihn und rieb den Kopf ganz vorsichtig an ihm. Die aufgerissenen Augen des Blonden waren wohl Aussage genug, denn mit SOLCH einer Antwort hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sprachlos starrte er zu Zoro, der nur weiter sanft lächelte, während seine Gedanken Achterbahn fuhren. Seit wann wohl? Seit ihrem Kampf, bei dem Zoro so verletzt worden war, geschockt, und Sanji ihn gepflegt hatte? Oder vielleicht doch eher früher- er musste unwillkürlich an Skypia denken, wie verbissen Zoro dort gekämpft hatte, und das nicht nur für das Volk und ihre Crew. Vielleicht sogar NOCH früher... Alabasta? Sie hatten auch dort Seite an Seite gekämpft, und zwar mit sehr großem Erfolg. Am Glockenturm noch hatten sie es geschafft, Vivi hoch genug zu schleudern, dass sie die Bombe rechtzeitig erreicht hatte- auch wenn es letztlich nichts gebracht hatte- und Zoro... Zoro war angegriffen worden. Noch heute sah Sanji es vor sich, wie der Grünhaarige getroffen worden war. Vielleicht DA schon. War Zoro dem Angriff vielleicht absichtlich nicht ausgewichen, damit es ihn, Sanji, nicht erwischte? Oder war es dann doch schon... „Hey.“, riss ihn die sanfte Stimme des Älteren aus seinen Gedanken, sodass er selbst bemerkte, wie weggetreten er eigentlich gewesen war. Er hatte so viele Möglichkeiten durchgespielt und nicht einmal mehr darauf geachtet, das ZORO eigentlich sagen wollte. Das zärtliche Lächeln auf dessen Lippen machte dem Smutje allerdings klar, dass es nicht schlimm war, dass er sich so in seinen Gedanken vergraben hatte. Sie beide hatten ja jetzt wirklich Zeit, schließlich... würde sie nichts und niemand mehr auseinander bringen. „Entschuldige.“, meinte Sanji dennoch, doch Zoro schüttelte nur den Kopf. „Schon okay... aber ich wollte deine Frage eigentlich beantworten.“, erwiderte der Ältere, ehe er ihm richtig vorsichtig über die Wange strich. „Erinnerst du dich noch daran, wie wir uns kennen gelernt haben?“ Überrascht blickte der Blondschopf in die grünen Augen, ehe er an das Baratié dachte. DORT schon...? Er erinnerte sich noch, als sie einander das erste Mal gesehen hatten- alle dachten Hass auf den ersten Blick. Aber war das vielleicht sehr viel mehr gewesen? Noch bevor er allerdings fragen konnte, spürte er schon die weichen Lippen, die sich richtig zärtlich auf die seinen legten. „Ich weiß noch, wie wir dort herein kamen... in das Baratié. Alle dachten, wir würden uns hassen, so wie unser erstes Treffen abgelaufen ist.“, bestätigte Zoro schon nach diesem sanften Kuss, der durchaus etwas länger hätte dauern dürfen- aber Sanjis Neugier war auch ZU groß. „DAMALS schon?“, hauchte er vollkommen fassungslos, wobei er sich noch an ALLES erinnerte. Wie das grüne Haar des Älteren im Sonnenschein geschimmert hatte, wie sich Zoro immer mehr zu trinken bestellt hatte. Ihre vielen Streitereien, die immer wieder losgebrochen waren. Wenn er so darüber nachdachte, war es eigentlich sogar ganz logisch- bei Zoro sah man normalerweise kaum irgendwelche Emotionen, außer es ging gerade um einen Kampf. Er war normalerweise ruhig, beinahe schon verschlossen, auf seine Art freundlich und zugleich eher immer ein Einzelgänger. Wenn aber Sanji in der Nähe war, war er schon von Anfang an sofort aufbrausend und laut geworden, es hatte ständig zwischen ihnen gekracht, dass die Fetzen nur so geflogen sind. War es DAS...? „Ich weiß noch, wie ich immer wieder bei dir bestellt habe, nur damit du an unseren Tisch kommst.“, verriet der Grünhaarige da und grinste, ehe er seinem Koch zärtlich durch das blonde Haar wuschelte. „Ich wusste nie, wie ich dir wirklich nahe kommen sollte, aber wenn es zwischen uns gekracht hat und richtig die Fetzen geflogen sind, waren wir endlich allein zu zweit und ich konnte dich berühren- wenn auch auf etwas andere Art noch.“ Sanji war richtig sprachlos über das, was er da hörte. Wie konnte das sein, dass er so etwas wahnsinnig Logisches nicht vorher erkannt hatte? Jeder Kampf zwischen ihnen, jeder Streit hatte sie nur umso näher zusammen gebracht, etwas, das einfach DA war, aber vollkommen unsichtbar zugleich. Wer würde auch denken, dass die Kämpfe deshalb passiert waren, weil Zoro nicht gewusst hatte, wie er seine Gefühle für den Blondschopf sonst zum Ausdruck bringen sollte? Mit einem Mal wurde ihm bewusst, wie sehr er Zoro eigentlich gequält hatte. Nami. Sie war damals schon dabei gewesen, und er hatte ihr damals schon den Hof gemacht. Und jeder anderen Frau danach genauso, sei es Robin oder Vivi, ja selbst ihren Feindinnen. Dabei hatte Zoro ihn die ganze Zeit ûber für sehr viel mehr als nur einen Kameraden gehalten, und er... er hatte es einfach nicht bemerkt. „Oh Zoro... es... es tut mir so Leid!“, entkam dem Blonden da schneller als er gucken konnte, ehe er schon nah zu ihm rutschte und sich entschuldigte. „Ich hab es einfach nicht gewusst... und Nami... Vivi... später auch Robin... das..“ „Hey... Sanji, ganz ruhig.“, unterbrach der Schwertkämpfer ihn da aber schon, ehe er ihn sanft in die Arme schloss und widersprach. „Ich hab es dir nicht gesagt, wie solltest du es dann wissen? Auch wenn ich schon etwas sauer war, als du Nami schon auf dem Baratié den Hof gemacht hast.“ Ein kleines Eingeständnis, was den Koch wiederum dazu brachte, den Kopf anzuheben und Zoro zu mustern. Irgendwie war das unglaublich süß, das zu hören, auch wenn es Sanji war, dessen Wangen ganz leicht erröteten. Ohne es zu wissen hatte er von Anfang an Zoros Herz für sich in Beschlag genommen- kein Wunder, dass Robin NIE eine echte Chance bei dem Schwertkämpfer gehabt hatte, auch wenn sie alle immer gesagt hatten, dass sie beide richtig gut zusammen passen würden. Zum Glück war nichts daraus geworden. „Du bist mir nicht böse?“ „Das wäre ich nur, wenn du mich JETZT für jemand anderes verlassen würdest.“ „Niemals.“ „Gut.“, schloss der Grünhaarige und lächelte erneut, ehe er seinen Smutje wieder nah an sich heran drückte. „Die Vergangenheit ist mir nicht mehr so wichtig, Sanji... Was mir wirklich wichtig ist, bist du. Und unsere Zukunft.“ Etwas, das der Blondschopf sofort unterschreiben würde, denn genau SO erging es ihm nämlich auch. Andernorts schlugen sich die geschlagenen Piraten durch das Unterholz, immer weiter von dem See weg. Noch immer stützte Nami den jungen Schwertkämpfer, den es auch dieses Mal wieder erwischt hatte, während Ruffy still schweigend den Weg für sie frei machte. Keiner von ihnen hatte bislang ein Wort gesagt, wobei gerade Cryss resigniert hatte, während Nami nicht wusste, was sie sagen sollte. Alleine ihr Käpt'n schwieg aus einem anderen Grund, denn dieser suchte immer noch nach einer Möglichkeit. AUFGEBEN war nämlich ein Wort, das Ruffy nicht kannte. Sie hatten sich bereits ein ganzes Stück vom See weg bewegt, wobei sie gerade an einen kleinen Hang kamen. Bevor Cryss sich da hoch schleppen musste, griff Ruffy schon nach ihm und Name, ehe er seinen Arm streckte und sie alle drei nach oben katapultierte. Der überraschte Laut ihrer Navigatorin war alles, was dabei zu hören war, denn Cryss ließ sich einfach mitziehen, ohne Wenn und Aber. Der Grund war sehr einfach, seine Gedanken kreisten wieder und wieder um Sanji. Wieso hatte er ihn allein gelassen? Wieso konnte Sanji alles um sich herum vergessen, sogar IHN, all seine Versprechen, die Crew? All die Worte und Versprechungen, egal ob auf Silver Island oder später auf dem Schiff... war das alles nur Lüge gewesen? Auf der anderen Seite verstand er ja, dass der Blonde nichts anderes wollte als Zoro, aber DAS hier... das war nicht der Schwertkämpfer, in den sich Sanji verliebt hatte. Das war ein Monster, das ihm nur die heile Welt vorgaukelte. Wieso merkte er das nicht? Zugleich fiel ihm auch wieder ein, was mit seiner kleinen Schwester gewesen war... Es war zum Verzweifel. Alles, was er sich wünschte, war, dass es wieder so wurde wie vorher. Er wollte Sanji zurück, auch wenn dieser getrauert hatte. Doch DAS, was hier war, war nicht das Richtige für Sanji. Niemals. „Cryss?“ Überrascht drehte er etwas den Kopf, als er die Stimme hörte, ehe er die besorgten Blicke bemerkte und verstand, dass er da gerade mehrfach angesprochen worden war. Er war nur leider so sehr in Gedanken gewesen, dass er es überhaupt nicht bemerkt hatte. „Alles okay?“, fragte Nami vorsichtig nach, wobei es mittlerweile Ruffy war, der den Jüngsten unter ihnen festhielt und stützte. „Ja... Ja, ich war nur in Gedanken.“, antwortete er auf die Frage, wobei Ruffy für ihn ein Stück weiter zu einer gewissen Höhle deutete. „Komm, wir gehen dort hin. Dann können wir in Ruhe überlegen, wie es weitergehen soll.“, schlug er vor, wobei Nami schon auf halbem Weg zu ihrem vorherigen Unterstellplatz war. „Dich hat's ganz schön erwischt.“ „Geht schon.“, erwiderte der Blauhaarige auf die Worte hin, ließ sich aber auch weiter helfen, dass sie bald schon alle drei wieder in die Höhle kamen. Langsam ließ der Gummimensch seinen neuen Kameraden sinken, wobei Nami sich gleich zu ihm setzte. Bevor sich Cryss dagegen wehren konnte, hatte sie ihm schon das zerschlissene Hemd hoch geschoben, sodass die gewaltigen Prellungen darunter sichtbar wurden. Er hatte wirklich einiges abbekommen, doch nach ein paar tastenden Berührungen stellte die junge Frau fest, dass zumindest nichts gebrochen war. „Wieso lässt er uns im Stich?“ Namis Kopf hob sich, wobei sie ihn etwas fragend ansah, da sie erst nicht wusste, was er meinte- beziehungsweise was sie darauf sagen sollte. Aber sie verstand den Schwertkämpfer nur zu gut und sie hatte sich die gleiche Frage selbst schon im Stillen gestellt. „Er wird schon wieder zurück zu uns kommen.“, antwortete statt ihr plötzlich Ruffy, was sie selbst etwas überraschte. „Er gehört schließlich zu uns, stimmt's?“ Leicht hob Cryss den Kopf an und musterte ihn. Die Worte taten ihm irgendwie richtig gut, denn da lag Hoffnung in ihnen, also nickte er und versuchte sich an einem leichten Lächeln. „Stimmt.“, sagte da auch Nami, die gleich merkte, welche Wirkung die Worte ihres Käpt'ns hatte. „Dann lasst uns mal überlegen, was wir machen können, damit Sanji merkt, was Sache ist.“, fügte Ruffy noch an und setzte sich zu den beiden in einen Kreis, wobei Cryss leicht nach dessen Arm griff und ihn leicht berührte. „Danke... Käpt'n.“ Nami war recht überrascht über diese Geste, doch der Schwarzhaarige begann einfach nur über das ganze Gesicht zu grinsen und legte seine freie Hand ebenso auf den Arm von Cryss. „Du bist jetzt einer von uns, Cryss... Ein echter Strohhutpirat.“ Und keiner hatte vor, daran nochmal etwas zu ändern. Kapitel 107: Geständnisse ------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 107. Geständnisse Pairing: Zoro x Sanji (oder so >///<) Disclaimer: wie immer ^^“ Ja wie... schon wieder ich?!? =) Yupp, ganz genau. Schon wieder ich. Mit einem weiteren, neuen Kapitel von Go away. Der Grund dafür ist, dass ich krank geschrieben bin und somit viel mehr Zeit hab als sonst, hier weiter zu schreiben xD Man sollte seine Bettruhe eben so gut es geht sinnvoll nutzen- so mache ich das. Die ein oder andere Frage dürfte mit diesem Kapitel beantwortet sein... Weitere Fragen werden sicher aufgeworfen. Aber keine Sorge, die Erklärungen kommen jetzt wirklich nach und nach x3 Und jetzt viel Spaß beim Lesen!!!! LG Kay Kapitel 107 Seit Stunden schon hatten sie nichts mehr von ihnen gehört, jetzt stellten sich sogar langsam bei Robin die ersten Zweifel und Ängste ein. Auch wenn sie hier richtig freundlich empfangen wurden, so konnte sie es kaum noch verdrängen. Sie hörten nichts von den Vieren, sie wussten nicht, was dort auf Hell geschah. Dafür hatte Xeon ihnen noch mehr erklärt, was es eigentlich mit diesen beiden Inselhälften auf sich hatte- und je mehr er erzählte, umso mehr bekam sie das mulmige Gefühl, die würden mehr brauchen als nur ihren Käpt'n, Nami und Cryss, damit sie Sanji zurück bekommen würden. „Das war also der veränderte Wunsch... dass er zu Zoro kann.“, flüsterte Jeon leise, was sie etwas aus ihren Gedanken holte. Der junge Heiol hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen, das sah man ihm an. Er hätte Sanji nichts sagen dürfen, dann wäre er jetzt vielleicht nicht nach Hell geflohen. Seinem Vater erging es da nur bedingt anders, doch er wusste, der Blonde hätte es so oder so heraus gefunden. Vielleicht aber eben etwas später, wenn er selbst nicht so offen darüber gesprochen hätte. Nur ließ sich das jetzt nicht mehr ändern, also versuchte er, seinen Gästen hier so gut es ging zu helfen. „Mach dir keinen Kopf, Jeon. Das konntest du nicht wissen.“, warf Robin ein, wobei auch Vivi, die es mittlerweile zu ihnen geschafft hatte, nickte. „Ich kenne Sanji noch von unserem gemeinsamen Abenteuer in meiner Heimat... irgendwie hätte er es herausgefunden und wäre SICHER gegangen, egal, woher das gekommen ist.“, erklärte die Prinzessin, ehe sie wieder zu ihren Freunden sah. Ihre Fahrt zu ihrem Freund auf Anthropa l hatte sie erst einmal verschoben, denn erst die Engel, dann Sanjis Aufbruch, dann Ruffy, der so Hals über Kopf in die nächste Gefahr gerannt war, das alles hatte sie dazu gebracht, es sich anders zu überlegen. Im Moment galt ihre Sorge ihren Freunden auf Hell, wenn auch im Besonderen Ruffy. Sie alle befanden sich im Anwesen des ältesten Heiol, der sie als seine Gäste hier willkommen hieß und ihnen neben Verpflegung auch eine Unterkunft angeboten hatte, solange sie es eben brauchten. Noch wussten sie nicht, was dort drüben geschah und WANN die anderen zurück kamen, deshalb hatten Robin, Vivi, Chopper und auch Lysop zugesagt. Draußen wurde es dunkel, dieses Mal aber nicht wegen eines Unwetters, sondern allein der Dämmerung wegen. Bald würde die Nacht hereinbrechen und mit ihr die nächsten Schwierigkeiten- denn auf Hell wäre es genauso und bei den Gefahren, die Xeon ihnen beschrieben hatte, war es einfach unglaublich riskant für die Crewmitglieder, dort zu bleiben. Andererseits wussten sie hier alle, dass Ruffy Sanji NIEMALS alleine dort lassen würde, egal, was der Blonde dort zu sehen glaubte. Also blieb nur zu hoffen, dass sie einen sicheren Unterschlupf für die Nacht gefunden hatten, damit ihnen nichts geschah. Was sie auch hatten. Der Unterschlupf war erneut diese kleine Höhle, in der sie sich verbarrikadiert hatten, wobei Nami ein wenig Holz zusammen getragen hatte, das von Ruffy und Cryss entzündet worden war. So wurde es hier etwas heller und freundlicher, ganz abgesehen davon, dass ihnen die Wärme richtig gut tat. Nami und Cryss saßen eng zusammen und entspannten etwas, während Ruffy nochmal raus war. Er hatte sich dazu entschieden, etwas Nahrhaftes zu finden, während die anderen Beiden auf ihn warten wollten. Die Dunkelheit brach hier sehr viel schneller über sie herein als außerhalb von Hell, fast so, als würde die Insel die Nacht anziehen. Wundern würde es hier niemanden, bei den Gestalten, die hier lebten... Aber deshalb versuchten sie jetzt auch, sich so gut abzusichern wie möglich, neue Kraft zu tanken und etwas zu schlafen, damit sie im Morgengrauen erneut versuchen konnten, ihren Smutje aus den Klauen des Wolfs zu befreien. Keine leichte Aufgabe, das war ihnen bewusst, aber sie MUSSTEN es tun und würden sicher nicht scheitern. Irgendwie würden sie Sanji wieder zurück bekommen, koste es, was es wolle. „Sag mal, Nami... wieso ausgerechnet Zoro?“, fragte Cryss da leise, während sie so zu zweit in der Höhle saßen. „Ich meine, da ist er mit so schönen Frauen auf einem Schiff unterwegs... und verliebt sich ausgerechnet in den Schwertkämpfer, mit dem er nur Streit hat?“ Etwas begann die Navigatorin zu lächeln, als sie das so hörte, ehe sie ihm sanft über den Kopf strich und ihn dazu brachte, sich etwas zu legen, sodass der Kopf des Jüngeren auf ihrem Schoß lag. Die Frage war ziemlich interessant, wobei sie selbst wohl eine der wenigen Personen war, die hierfür sogar eine Antwort hatte. „Liebe sucht sich nicht das Geschlecht aus, Cryss. Du stehst doch auch auf ihn, oder?“, schmunzelte sie, wobei er nur leicht die Schulter anhob, schließlich stimmte das schon etwas. „Bei den beiden war es irgendwie... naja, MIR war es von Anfang an klar. Sie passten einfach so gut zusammen, beides starke Kämpfer, richtige Streithähne. Eigentlich heißt es Gegensätze ziehen sich an, aber bei den beiden war es irgendwie immer schon sehr viel mehr. Ich glaube, niemand konnte Zoro wirklich verstehen, nicht einmal Ruffy, sein bester Freund... aber dann kam Sanji und alles änderte sich. Genauso ging es Sanji, auch wenn ich ihn gut kenne, schließlich bin ich seine beste Freundin. Zoro hatte einen ganz besonderen Draht zu ihm, er konnte für ihn da sein und ihm bei Dingen helfen, was kaum einer verstanden hat. Ich denke, Sanji braucht jemanden, der ihn auch halten kann, sollte er es brauchen, und das war eben Zoro... Ich selbst hätte es wohl nicht geschafft.“ Ein kleines Geständnis ihrerseits, denn sie wusste, was Cryss fragen wollte. Sanji hatte ihr LANGE schöne Augen gemacht, aber sie war nie darauf eingegangen. Vielleicht hatte sie damals schon gewusst, was Sache war, vielleicht hatte sie auch keine Lust auf eine Beziehung gehabt. Aber das war jetzt nicht mehr wichtig, denn heute wussten sie es alle- Sanji und Zoro liebten einander und das nicht erst seit gestern. Wieder etwas, das Sanji sofort bestätigen würde. Denn gerade im Moment war er der glücklichste Mensch der ganzen weiten Welt. Sah man ihm aber auch an, denn er stand gerade glücklich lächelnd und pfeifend in Zoros Küche und machte den Abwasch. Seinen Liebsten hatte er unter die Dusche geschickt, damit er sich das Blut abwaschen konnte, während er sich eben um das Geschirr kümmern konnte. Wie... Wie in einer ganz normalen Beziehung. Kurz hielt er inne. Er musste an ihre Zeit VORHER zurück denken, vor allem den Moment, als er Zoro mit Luna und ihren Freunden beobachtet hatte. Er hatte sich darüber Gedanken gemacht, wie es wohl wäre, einfach weg zu gehen... weg, irgendwo hin, wo sie alleine waren. Ein Leben zu zweit, ein ruhiger Ort, nur für sie. Ob er das HIER gefunden hatte? Ein Leben mit Zoro, wie er es sich immer gewünscht hatte? Irgendwie wünschte er es sich gerade mehr denn je, einfach mit Zoro leben und glücklich werden. Deshalb flackerte in ihm dann auch dieser heimliche Wunsch auf, dass das alles heute, hier und jetzt wahr werden konnte. Er hoffte es. Sehr. Als Sanji den Rest abgespült hatte, trocknete er alles Geschirr noch ab und räumte es weg. Innerhalb weniger Minuten hatte er es geschafft, sich hier absolut einzufühlen, sodass er mittlerweile wusste, wo alles war und deshalb auch wo er alles aufräumen konnte und später auch wiederfand. So war die Küche bald wieder blitzblank aufgeräumt und geputzt und Sanji, seines Zeichens nun arbeitslos, hängte das Handtuch weg und kam ins Wohnzimmer. Schweigend trat er ans Fenster heran und sah hinaus, direkt auf das dunkle Wasser. Irgendetwas war da, was ihn innerlich zittern ließ. Zwar hatte Zoro ihm gesagt, dass dort unten etwas lebte, was aber nicht herauf an die Wasseroberfläche kam, aber er konnte das seltsame Gefühl im Magen einfach nicht loswerden. Es war gefährlich, dessen war sich der Blonde sicher, aber da war das Wesen im Wasser ja nicht das Einzige. Wieder musste er an die Angreifer von zuvor denken, diese Wesen mit Knochenschädeln und die Wölfe. Ehrlich gesagt hatte er ja irgendwie doch Glück gehabt, dass er Zoro so schnell gefunden hatte, nicht auszudenken, was alles hätte geschehen können, wäre er erst auf eines DIESER Wesen getroffen. Vor Zoro hingegen schienen sie Angst zu haben, diese Wesen, zumindest waren sie vor ihm zurück gewichen. War es deshalb, weil sein Freund hier eine Art... Herrscher war? Er hatte die größte Behausung hier, die Wesen zogen sich zurück, wenn er auf der Bildfläche erschien... das klang etwas danach, dass Zoro so etwas wie ein König hier war. Wie kam das eigentlich? Sanji überlegte hin und her, wobei die logischste Schlussfolgerung wohl die wäre, dass der Schwertkämpfer sich diesen Platz erkämpft hatte. So war er bei Zoro wohl am Sichersten, denn dieser würde auf ihn achten, das wusste der Blondschopf einfach. „Alles okay?“ Erschrocken zuckte er etwas zusammen, als sich ganz sanft zwei Arme um ihn legten. Dass das nur Zoro war, war schon klar, aber so aus den Gedanken gerissen hatte ihn das plötzliche Auftauchen seines Freundes eben erschreckt. „Ja... Du bist bei mir, also ist alles okay.“, erwiderte der Koch und lächelte, wobei er sich leicht drehte und an die nackte Brust seines Liebsten kuschelte. Außer Hosen trug er gerade nichts, was Sanji persönlich aber auch besonders gut gefiel. Nach dem Duschen nur Hosen oder einfach nur ein Handtuch, das reichte ihm vollkommen. Und mal ehrlich, gerade bei Zoro war zu viel Stoff doch wirklich Verschwendung. Je mehr man von Zoro sah, umso besser- zumindest ging es Sanji so. Denn er liebte den Körper des Grünhaarigen, jede einzelne Faser. Auch wenn er sich im Moment noch ziemlich zurück hielt, was vor allem an ein klein wenig Unsicherheit lag, die ihn befallen hatte. Nach so langer Zeit wieder mit Zoro zusammen sein... die Angst, ihn wieder recht schnell zu verlieren.... Sanji würde Zeit brauchen, bis er wieder etwas mehr wurde wie früher. GANZ so wie vor Zoros Tod würde der Blonde nie wieder werden. NIE. „Du wirkst nachdenklich.“ Erneut war es Zoro, der ihn aus den Gedanken riss, woraufhin Sanji entschuldigend nickte. Er wusste, wie er wirkte, denn er war ja auch nachdenklich. „Ich frage mich, was mit den anderen los ist... Ruffy, Nami und auch Cryss. Wieso nur freuen sie sich nicht, dich endlich wiederzusehen?“, ließ er seinen Freund an seinen Gedanken teilhaben, ehe er leise seufzte. Da war auch noch etwas anderes. Er hatte Zoro bisher nichts gesagt, vor allem, da es sich bisher einfach nicht ergeben hatte. Cryss. Falkenauge. Wirklich treu war er seinem Liebsten nicht gewesen und DAS... nagte gerade an dem Blondschopf. „Setzen?“, fragte er leise und deutete auf die Couch, die seitlich an der Wand stand, ehe er leicht an Zoros Hose zupfte und sich an ihn schmiegte. „Es gibt noch so vieles, über das ich mit dir reden möchte... und auch muss.“ Was wirklich die Untertreibung des Jahrtausends war. Er wollte ihm so vieles erzählen, ihn so vieles fragen und so vieles von ihm wissen, dass ein ganzes Leben vermutlich gerade so ausreichen könnte. Also setzten sie beide sich jetzt erst einmal wieder auf die Couch und lehnten sich aneinander, sodass Zoro gleich den Arm um seinen Freund legen konnte. „Wenn du sagst, du musst mit mir reden, klingt das... nicht gut.“, gab Zoro zu, als sie saßen, was Sanji zu einem entschuldigenden Blick brachte. „So war das nicht ganz gemeint... ich hab sicher nicht vor, mit dir Schluss zu machen.“ „Na dann ist gut.“ „Aber...“ Sanji stockte. Er wusste nicht, wie er es sagen sollte, schließlich ging es darum, Zoro zu erklären, dass er ihm nicht treu geblieben war. Wie erklärte man seinem Liebsten einen Seitensprung- schlimmer noch, ZWEI? Denn auch, wenn er nichts mehr von der Nacht mit Falkenauge wusste, was vermutlich an den Drogen lag, die er im Blut gehabt hatte, so wusste er heute doch, dass sie DA gewesen war. Etwas, das er angesichts der Tatsache, dass Zoro lebte- mehr oder minder- unglaublich bereute. Genauso mit Cryss... er hatte geglaubt, Zoro nie wiederzusehen, dass sein Geliebter wirklich TOT war, und sich hinreißen lassen. Er war ja auch nur ein Mann und Cryss hatte ihm ein wenig mehr Leben zurück gegeben. Und jetzt? Jetzt hatte der Blonde ein verdammt schlechtes Gewissen Zoro gegenüber. „Aber?“ Schweigend sah er herunter auf seine Hände, die auf seinem Schoß lagen, ehe er langsam seitlich zu ihm auf sah und ihn unsicher musterte. Zoro konnte sicher sehen, dass ihn etwas bedrückte und auch, dass dieses Etwas nicht unbedingt von leichter Natur war. „Ich muss dir etwas gestehen... aber ich weiß nicht, wie.“, gestand er leise ein, da zog der Grünhaarige ihn schon fest in die Arme und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Erzähl einfach, Sanji... Es gibt nichts, was ich dir nicht verzeihen würde, wenn ich dich dafür auch in Zukunft weiter in meinen Armen halten darf.“ Überrascht zuckte der Kopf des Blonden nach oben und sah direkt zu seinem Schwertkämpfer, der ihn sanft lächelnd beobachtete. Zoro AHNTE nicht einmal, wie viel ihm diese Worte bedeuten, also fasste er sich ein Herz und allen Mut, den er hatte, und sprach es einfach aus. Denn sein Freund hatte die Wahrheit und diese GANZ verdient. „Ich hab dich betrogen.“ Als es erst einmal raus war, wünschte er sich schon, dass er es nicht gesagt hätten, aber da war es schon zu spät. Nur blieb die irgendwie erwartete geschockte Reaktion aus- statt dessen drückte Zoro ihn einfach nur sanft und strich ihm mit der Nasenspitze über den Hals zum Ohr hinauf. „Sprich weiter, Sanji... es ist alles okay.“, sprach er ihm Mut zu, woraufhin der Koch leicht nickte und einfach aussprach, was er loswerden wollte und auch musste. „Als du weg warst... ich dachte, ich seh dich niemals wieder... An das eine Mal kann ich mich nicht mehr erinnern, ich weiß nur, DASS es passiert ist. Mit Falkenauge.“, fuhr er leise fort, wobei er sich dabei schon drehte und seitlich an Zoro schmiegte, um sich an ihm festhalten zu können. „Das andere war... das war mit Cryss. Du hast mir so gefehlt... er war da... und irgendwie...“ Tja, irgendwie hatte da Eines zum Anderen geführt. Und er hatte Cryss vernascht, mit Genuss- durfte er das überhaupt noch denken? Ein schlechtes Gewissen hatte er so oder so. „Und irgendwie hat dann Eines zum Anderen geführt.“, schloss Zoro plötzlich seinen Satz ab, was Sanji kurz aufsehen ließ, ehe er nickte. „Ja... so in etwa.“ Dieses Mal war es der Grünhaarige, der nickte, ehe er begann, Sanji sanft zu streicheln und zu küssen. Immer mal wieder sanft auf die Schläfe oder die Wange, dann wieder in das blonde Haar. „Es ist okay, Sanji... Es ist wirklich okay. Du dachtest, ich wäre tot... ich BIN tot... Das alles kann ich dir verzeihen. Für mich ist jetzt wichtig, dass du jetzt bei mir bist und auch bleibst... und dass ich jetzt der Einzige in deinem Leben sein darf.“, erklärte Zoro ihm ruhig, wobei er überrascht spürte, wie ihm da etwas heißes und nasses über die Haut perlte. Etwas irritiert sah er an sich herunter, dann begriff er, dass es wirklich Tränen waren- Sanji weinte. Absolut lautlos, aber der Ältere konnte es an seiner nackten Haut fühlen. Also schloss er ihn noch etwas fester in die Arme und lehnte den Kopf an den seines Liebsten, während er ihn sanft streichelte und seinen Tränen freien Lauf ließ. Es war nicht gut, sie immer zurück zu halten... und in diesem Fall wusste der Schwertkämpfer ja auch ganz genau, woher sie rührten. Es war die Erleichterung, die über Sanji einbrach, die Erleichterung, dass Zoro es ihm nicht krumm nahm und ihn nun fort schickte. Aber das würde der Grünhaarige ja auch nie machen, denn... Nun, er WAR ja nicht Zoro. Und er hatte noch einiges vor mit dem blonden Mann hier, der sich so an ihn presste und in ihm den Mann sah, den er über alles liebte. Die Anderen hatten ihn vielleicht durchschaut, sie hatten sogar sein Spielchen mit ihren verstorbenen Verwandten erkannt und sich dagegen gewehrt, aber eines würden sie nicht schaffen. Sie würden ihm diesen Blondschopf hier nicht wegnehmen können, denn im Gegensatz zu ihnen war für Sanji nur Eines wirklich wichtig, und das war Zoro. Solange er also glaubte, das Wesen, an dessen Schulter er sich gerade anlehnte, sei sein verloren geglaubter Geliebter, würde der Koch sich nicht von ihm abwenden. Ein leichtes Spiel für ihn, denn er hatte nicht vor, Sanji die Wahrheit zu zeigen. Draußen wurde es zunehmend dunkler, als sich die Nacht endgültig über die Inseln legte. Einzig die Glühwürmchen leuchteten dort draußen und hauchten Leben in die Umgebung, während das Rascheln und Knistern der Blätter und Äste nur vermuten ließ, was sich wohl abspielen könnte. Immer mal wieder leuchteten kurz die Augen eines der Wesen auf, ehe sie sich abwandten und im Nichts zu verschwinden schienen, doch die Wahrheit war eine Andere. Rund um den See versammelten sich die Kreaturen, kamen gefährlich nahe an das dunkle Wasser heran, dessen Tiefe ungeahnte Gefahren verbarg. Das ein oder andere Platschen ließ die Wesen aufgeregt hin und her blicken, doch keines verschwand von dort. Auch dann nicht, wenn gerade das Wesen neben ihnen in die Tiefe gerissen wurde, wie von unsichtbarer Hand gepackt- sie alle wussten, dass es vollkommen natürlich war, denn es geschah in jeder Nacht hier auf Hell. Der Wolf, der Sanji Zoros Gestalt vorspielte, wusste es ebenso und lauschte still auf das Treiben dort draußen, während er den Blonden weiterhin in seinen Armen hielt. Hier drin war der Mensch sicher, ihm würde hier nichts geschehen und was die Crewmitglieder anbelangte, die versucht hatten, ihm Sanji zu stehlen... nun, diese waren ihm gleich. Wenn sie schlau waren, verließen sie die Insel sofort. Ansonsten würden sie eben hier verenden, wie schon so viele Piraten vor ihnen. Diese Insel hatte ihre eigenen Gesetze und er war Gebieter über eben diese... „Zoro?“ Langsam sah er herunter und musterte den Blonden, der ihn da ansprach. Innerlich begann er zu lächeln... bald. Er würde sich bald daran gewöhnt haben, 'Zoro' genannt zu werden. Vor allem, da der Preis, den er dafür bekam, unbeschreiblich gut war. Viel zu lange schon warteten sie hier auf neue Menschen, die sich auf ihre Insel verliefen und dann hier blieben, weil sie sich täuschen ließen. Sanji war das gefundene Fressen... und wusste es nicht einmal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)