Go away... von _-Kay-_ (Sanji x Zoro) ================================================================================ Kapitel 90: Das heilige Schwert ------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 90. Das heilige Schwert Pairing: ^^ Disclaimer: --- Kapitel 90 Der Wind riss ihn zurück, bis er gegen die Wand stieß. Mit zusammengebissenen Zähnen, zugekniffenen Augen starrte er in die Arena herunter, doch er erkannte nichts. In diesem Moment wurde es still um ihn herum. Der Sturm tobte weiterhin, doch er merkte es gar nicht. Weil er sich erinnerte. Er erinnerte sich an etwas, das lange Zeit aus seinem Gedächtnis verbannt gewesen war und von dem er nicht einmal mehr gewusst hatte, dass es das gab. Damals war es ein warmer, beinahe schon heißer Tag gewesen. Die Sonne neigte sich bereits dem Horizont zu, doch all das war unwichtig. Sie kämpften. Seit drei Tagen waren sie auf dieser gewaltigen Insel, hatten sich drch den undurchdringlichen Wald geschlagen und einen Haufen Angreifer niedergemacht, doch sie hatten die Rechnung ohne die Piraten gemacht. Don Ingelo. Ein Typ mit der Fähigkeit, alles einschmelzen zu können. Nicht nur Haut, Haar, Plastik. Auch Gummi- sehr zum Leitwesen von Ruffy- und Metall. Zoro wusste, wenn er nicht aufpasste, würden seine Schwerter der Vergangeheit angehören. Deshalb entschloss er sich auch, zu handeln. Er selbst versetzte dem Vizen der Bande gerade den Gnadenstoß, als Zoro sich zu ihm umdrehte. „Verzieh dich, Blondschopf. Schnell. Ich erledige das hier.“, sagte der Grünschopf, grinste und drehte sich zu Don Ingelo um. Doch er ging nicht. Statt dessen zog er sich nur ein kleines Stück zurück, gespannt abwartend, was geschehen würde. Don Ingelo lachte auf. „Du willst ihn schützen? Dass ich nicht lache!“ Ehe sich die beiden versahen, raste eine ungeheure Welle Energie auf ihn zu, die die Luft flirren ließ. Er wollte noch schnell wegspringen, als sich Zoro zwischen sie stellte und mit einer riesigen Druckwelle seine Schwerter- Styles die drohende Schmelzung verhinderte. Und dann passierte das, woran er jetzt wieder erinnert wurde. Es war wie... wie die schnelle Veränderung, das Verschwimmen von Nachmittag, Dämmerung und Nacht, bis der Himmel tief schwarz ist. Das helle, freundliche Grün seiner Augen verdunkelte sich, fast so, als würden sich Wolken darüber legen- Wolken, dachte Sanji. Genau so hatte es ausgesehen. Ein voller, runder, hell leuchtender Mond, vor den sich plötzlich die Wolken schoben. Gleichzeitig veränderte sich der gesamte Ausdruck des Schwertkämpfers. Seine Aura, sofern man die Energieströme, die um den Kämpfer zu fließen schienen, so nennen konnte, waren ruhig, fließend- und dunkler denn die schwärzeste Nacht. Sein Lächeln verschwand mehr und mehr, bis schließlich nicht einmal mehr der Hauch dessen übrig blieb. Er schaffte es nicht, das Zittern zu unterdrücken, das ihn befiel, und auch nicht die Gänsehaut, die sich über seinen gesamten Körper ausbreitete, als er Zoro beobachtete. „Du gehst zu weit, Ingelo.“, knurrte der Vize bedrohlich. „Das lass ich dir nicht länger durchgehen. Stirb.“ Dann begann der Schwertkämpfer zwei seiner Schwerter zu drehen, ein leichter Luftzug entstand, der dem Piraten mit den Teufelskräften aber nur ein müdes Lächeln abgewann. „Damit willst du mich abmurksen? Träumer. Elendiger Klugscheißer.“ Das Letzte, was Don Ingelo in seinem Leben vermutlich sah, war ein gewaltiger Sturmdrache, der mit rot glühenden Augen und weit aufgerissenem Maul auf ihn zuraste und ihn im nächsten Moment zerfleischte. Er selbst, Sanji, sah nur den gewaltigen Sturm, der um ihn herum tobte. Zoro erklärte es ihm später- als der Don völlig zerfetzt vor dem Vize zu Boden ging, traute er sich endlich, die Luft auszustoßen, die er bisher unbewusst angehalten hatte. Als der Vize sich dann umdrehte und ihn ansah, war der erste Gedanke, der ihm durch den Kopf ging... Dämon. Seine Haltung war wie immer, nur noch... präziser, gefährlicher, bedrohlicher. Egal, wer ihn in diesem Moment herausgefordert hätte, Zoro hätte ihn in kleinste Stücke gerissen. Er war wütend. „Das ist meine Seele.“, hatte der Schwertkämpfer gesagt. „Meine Gedanken und Gefühle. Es ist gefährlich, jedesmal aufs Neue- weil die Seele unbändig ist. Das hier...“ Er wies auf den toten Piraten. „Das war meine Wut.“ Und der Sturm, der hier vor ihm tobte, ausgelöst durch Cryss, spiegelte die gleiche Wut wider, die der Blondschopf damals schon gespürt hatte. Nur... irgendetwas stimmte nicht. Der Junge hatte es längst nicht so gut unter Kontrolle wie Zoro, der den Sturm im Schlaf beherrscht hatte. Weniger noch. Cryss hatte die komplette Kontrolle verloren. So schnell er konnte sprintete er vor, direkt an den Rand der Tribüne, sprang darauf und in den Sturm hinein. Dieser riss ihn wieder ein ganzes Stück weg, doch dieses Mal war der Blonde darauf vorbereitet. Mit aller Kraft stemmte er sich dagegen, erreichte den Mittelpunkt der Arena und erkannte zwei Gestalten inmitten des Sturms. „Cryss! Dyjon!“, rief er in den Wind, doch die beiden reagierten nicht. Dyjon lag auf dem Boden, der Junge hatte die Arme hochgerissen und versuchte sich zu schützen, doch fast vergebens. Was er hier heraufbeschworen hatte, nahm Ausmaße an, die zu bändigen er nicht mehr imstande war. Plötzlich spürte er eine vertraute Nähe, dann hörte er auch etwas durch den Sturm hindurch. „Lass es los, Cryss. Ich übernehme.“ Mit halb zusammen gekniffenen Augen sah er in die Richtung, aus der die Stimme kam, und erkannte einen Engel- zumindest schien das so. Doch es war ihm egal. Er konnte einfach nicht mehr, deshalb ließ er es einfach geschehen. Der Sturm verschwand. Einfach so. Doch das bekamen weder Cryss noch der Elb mit. Die beiden waren in dem angrenzenden Raum, der Junge völlig erschöpft, der Schwarzhaarige bewusstlos. Nach ein paar Minuten kam Sanji aus dem Raum mit der Arena, ebenfalls ausgelaugt und nervlich völlig am Ende. Dyjon öffnete langsam die Augen, als der Blonde die Tür leise schloss. „Was...“ Seine Augen weiteten sich ungläubig, während er den Blonden anstarrte. Als dieser den Blick des Elben bemerkte, verschwand der angeschlagene Ausdruck aus seinem Gesicht du machte einem Lächeln Platz, das die beiden anderen überraschte. „Entschuldige, dass du es so erfahren musstest.“, entschuldigte sich der Blondschopf gleich. Dyjon fasste sich erstaunlich schnell wieder. „Flügel.“ „Ja.“ „Was ist passiert?“ Sanji musste nicht lange überlegen. Er hatte drei Möglichkeiten. Entweder er sagte, was er gesehen hatte, oder er sagte, er habe nichts gesehen. Oder er behauptete, Cryss habe gewonnen. Er entschied sich für Ersteres. „Cryss hat eine Schwerttechnik benutzt, die er... noch ausreifen muss. Damit hat er es geschafft, dich bewusstlos zu schlagen. Und deine Arena.... leicht.... zu verwüsten.“ Das war noch milde ausgedrückt. „Ich hab euch dann da raus geholt, bevor Schlimmeres geschehen konnte.“ Immer noch etwas fassungslos sah der Elb zu, wie sich die Flügel in Federn auflösten- ein wunderschöner Anblick, wie er fand. Doch irrelevant für den Augenblick. Er hatte verloren. Nicht mehr und nicht weniger. „Dann gehört das Schwert wohl dir.“, sagte er lächelnd und setzte sich vollends auf. Verblüfft sah der Junge ihn an. „Ich... habe gewonnen?“ „Natürlich. Ein fairer Kampf- und du hast mich besiegt.“ Langsam stand der Schwarzhaarige auf, klopfte sich die Kleidung ab und ging aufrechten Schrittes zu der Glasvitrine. Das massive Schloss, das ihnen zuvor aufgefallen war, brauchte, zu ihrer Verwunderung, keinen Schlüssel- Dyjon trat heran, legte eine Hand gegen den Verschluss und schob den Deckel auf. Dass die Vitrine abgeschlossen war, davon hatten sich Cryss und Sanji bereits vergewissert. Jetzt aber ließ sich der Deckel öffnen, als wäre er nicht vorhanden. Mit einem Lächeln hob er das Schwert heraus, liebevoll, fast zärtlich, und strich über die geschliffene Klinge. Es funkelte im Schein der Regenbogenfenster wie tausend Kristalle, ein Hauch von Paradies, so wunderschön, dass es kaum in Worte zu fassen war. „Jetzt verstehe ich, warum es eins der ‚Heiligen Schwerter’ ist.“, sagte Sanji leise, ehrfürchtig. „Es verzaubert, ohne dass man sich dagegen wehren könnte. Selbst jemanden, der keinerlei Ahnung von der Schwertkunst hat, so wie ich.“ Immer noch lächelnd kam Dyjon auf sie beide zu, das Schwert auf den Handflächen liegen habend, ohne jedoch auch nur einen einzigen Fingerabdruck darauf zu hinterlassen. „Hier.“, reichte er es dem Blauhaarigen, der erst einen nervösen Seitenblick zu Sanji warf, fast so, als würde er um dessen Erlaubnis bitten. Der Blonde nickte. Glücklich nahm Cryss es entgegen. Seine Augen blitzten in dem Moment, in dem seine Hände Griff und Klinge des Schwertes berührten, auf, seine ganze Aura schien zu erstrahlen, als er langsam das Stück durch die Luft sausen ließ. Er schwang es leicht und ließ das Licht auf der blanken Schneide brechen. „Wahnsinn!“, rief er aus, immer schneller werdend. „Einzigartig!“ Er war so begeistert, dass ihm erst nach einiger Zeit die Gesten der anderen beiden auffiel. Sie lächelten still. Wie ein kleiner Junge, so kam er ihnen vor, der sein Weihnachtsgeschenk auspackte- und es genau das war, was er sich gewünscht hatte. Er stoppte abrupt mit einem roten Schimmer auf den Wangenn, der jedoch gleich wieder verschwand. Langsam kam er auf Sanji zu, kniete vor ihm nieder und senkte den Kopf, das Schwert seinem Master entgegen haltend. „Es gehört dir, Master. Du richtest über mich. Nimm es als Zeichen meiner Treue.“ Der Gesichtsausdruck des Blonden war unvergleichlich. Zuerst noch verblüfft, vielleicht sogar erschrocken, dann aber lächelte er wieder sanft und beugte sich zu dem Jungen herunter. Er legte eine Hand auf die Schulter des Schwertkämpfers, die andere legte er unter das Kinn des Jungen und hob es leicht an. Lange sahen sie sich in die Augen. „Ich brauche keinen Beweis für deine Treue. Wenn mir ein Kämpfer treu ist, dann du, Cryss.“ Sanft drückte er ihm einen Kuss auf die Stirn. „Behalte es. Kämpfe für mich. Kämpfe für Zoro.“ Ehe der Blonde sich versah, sprang der Blauhaarige vor, fiel ihm um den Hals, das Schwert nur noch in der Rechten, und riss ihn von den Füßen, als er gegen ihn prallte. „Hoppla!“, lachte Sanji, als er rückwärts zu Boden ging. „Was wird das denn?“ „Danke! Danke, Sanji!“ So glücklich hatte er den Jungspunt schon lange nicht mehr gesehen, aber... wofür bedankte er sich eigentlich? „Wofür?“ „Dass ich es behalten darf!“ „Aber du hast es doch ganz allein erkämpft!“ „Ohne dich hätte ich es nie geschafft.“, wiedersprach Cryss. „Doch. Hättest du sehr wohl.“ Sie mussten beide grinsen. „Darf ich euch was fragen?“, mischte sich plötzlich der Elb ein. Den hatten sie ganz vergessen. „Was denn?“ „Eure beiden jungen Freundinnen...“ „Nami und Nico Robin.“, warf Sanji ein. „Richtig. Meint ihr, sie würden ein Leben in Fairyless einem Leben als Piratenbraut vorziehen?“ Der Blonde lachte auf. „Nein, Dyjon. Da muss ich dich enttäuschen. Aber unsere Mädels gehören auf die Lamb und sonst nirgends hin.“ „Schade. Sie wären wunderschöne Feen.“ Cryss horchte auf. Wären? Hieße das, sie könnten... „Sie könnten echte Feen werden?“ Dyjon lächelte. „Einfach so nicht. Aber ja, sie könnten echte Feen werden.“ „Und was müssten sie tun? Ich mein, die Flügel kommen ja nicht von allein...“ „Richtig. Die Flügel kommen erst, wenn dieser Mensch einen Elb oder eine Fee gefunden hat.“ Fragende Blicke lagen auf ihm. Dyjon war versucht zu lachen, unterließ es dann aber und meinte nur schulterzuckend: „Na, wenn ein Mensch mit einem von uns schläft, wird er ebenso zu einem Mischwesen, wie wir es sind.“ Sanji und Cryss starrten sich einen Moment lang an, dann lachten sie. „Ach so!“ „Was dachtet ihr denn...“ Der Schwertkämpfer betrachtete ihn wieder nachdenklich, dann fragte er, was ihm auf der Zunge brannte. „Gibt es keine reinen Wesen? Reine Elben und Feen?“ „Natürlich. Ihnen werden besondere Aufgaben zuteil, schließlich besitzen sie einige Vorzüge- wie zum Beispiel ein längeres Leben.“ „Also bist du ein reiner Elb.“, schloss der Junge. „Du bist schließlich der Prinz.“ Der Elb nickte. „Ja. Das bin ich.“ Es rumpelte, als die Tür aufgerissen wurde und Ruffy hereingestürmt kam. „Wir haben ihn!“, rief er laut aus. „Wir haben den Stein!“ Sofort fuhr der Blondschopf herum. „Robin?“, fragte er, mit dem unguten Gefühl, Recht zu haben. „Nein!“, widersprach der Käpt’n. „Es ist...“ In diesem Moment kamen die anderen herein. Mitten unter ihnen tapste Chopper etwas unbeholfen durch die Gegend. Er war leichenblass. „Ich... hab ihn... einfach so... einfach so... genommen...“, stotterte er ungläubig. In den Hufen hielt er den gefundenen Stein. Die Überraschung, die aus seiner Stimme sprach, zeigte Sanji wieder, was ihm schon die ganze Zeit über aufgefallen war. Keiner konnte sich dem Stein entziehen. Wenn das kleine Ding einen von ihnen wollte, bekam er ihn auch. So war es bei ihm selbst gewesen, noch mehr bei Nami. Und nun auch bei Chopper. Und keiner konnte etwas dagegen tun. „Das sind also die Steine.“, machte sich der Prinz plötzlich wieder bemerkbar. „Ja.“, gab Ruffy zurück. „Wieviele habt ihr?“ „Drei.“ Der Strohhutjunge nickte zu Sanji. „Den Adler.“ Und noch ehe Sanji etwas tun konnte, breitete er seine Flügel aus und sah sie mit seinem blauen und grünen Auge an. „Den Jaguar.“ Nami begann leise zu schnurren, ihre Haut veränderte sich, als würde sie ein Kleidungsstück überziehen, und ihre Eckzähne spitzten sich zu. „Und jetzt... auch das Krokodil.“ Die Verwandlung war atemberaubend. Dort, wo eben noch der kleine Tony Chopper gestanden hatte, stand nun ein Tier, dessen genaue Bezeichnung vermutlich Meneldil gewesen wäre- Mensch, Elch und Krokodil. Sein Fell war ihm geblieben, doch war es so grün wie die Schuppen eines Krokodils, er stand aufrecht auf zwei Beinen, besaß aber einen gepanzerten Schwanz. Dqs Gesicht war vollkommen menschlich. Was sich von der Beschreibung her so witzig anhört, täuscht aber. Chopper sah unglaublich gut aus. „Wahnsinn...“, meinte Cryss ehrfürchtig und starrte alle drei an. „Ihr seht... so...“ „Wunderschön.“, stimmte Dyjon ihm zu. „Aber... wieso haben wir uns verwandelt?“, fragte Nami, die, ebenso wie die anderen beiden, nichts getan hatte. Sanji wusste die Antwort- zumindest vermutete er, sie zu wissen. „Unsere Treue. Wir stehen alle hinter Ruffy, wenn er also uns in der Verschmelzung mit unseren Steinen auffordert, gehorchen wir- beziehungsweise wir nur im Unterbewusstsein, die Steine für uns.“ Etwas verwirrt starrte Nami ihn an, dann verstand sie. „Ach so! Weil ich auf Ruffys Kommando höre, aber das schon eigentlich eher unbewusst, führen die Steine, die machen, was wir wollen, das aus, was wir tun würden, wenn wir daran denken?“ „Äh... ja.“ Sie lachten. „Ganz schön kompliziert.“, meinte Robin. „Schon.“ „Aber gut.“, grinste Cryss und lehnte sich gegen die Flügel des Blondschopfs. Dieser sah ihn nur an, lächelte still in sich hinein und fragte sich, ob Zoro ihn wohl irgendwann mit auf die Lamb genommen hätte. Ja, wahrscheinlich schon. Und das... war auch gut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)