Go away... von _-Kay-_ (Sanji x Zoro) ================================================================================ Kapitel 49: Irrungen und Wirrungen ---------------------------------- Titel: Go away... Kapitel: 49. Irrungen und Wirrungen Pairing: ??? Disclaimer: Nur die Idee is von mia!^^ So, für alle, die etwas entsetzt reagiert haben: Yop, Falkenauge is in Sanji verliebt (sry wg der Namensänderung; aber mir gefile Durain so gut!^^). Und... obs ein Sanji x Falkenauge jetzt wird, werdet ihr wohl selbst lesen müssen!^^ Viel Spaß!^^ Kapitel 49 Der Morgen dämmerte bereits. Die Luft war glasklar und kalt. Doch es störte weder Falkenauge noch Sanji, die sich immer noch auf der Wiese befanden. Seit geraumer Zeit waren sie in ein Schweigen verfallen, jeder hatte versucht, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Beide mit mehr oder minder schlechtem Erfolg. „Wieso hat er nie etwas gesagt?“ „Weiß nicht. Vielleicht um mich zu schützen.“ „Aber warum? Ich hatte mich ja schon für ihn entschieden.“ „Vielleicht...“, mutmaßte Falkenauge. „Vielleicht hatte er Angst, du könntest es im falschen Licht sehen und dich doch umentscheiden.“ Er lachte. „Vielleicht hatte er ja Angst, du könntest dich in mich verlieben!“ Wieder lachte er, lange und laut. Es klang falsch. „Was ist daran so lustig? Hälst du es denn nicht für möglich?“, fragte der Blonde provokativ. „Du? Dich in mich verlieben?“ Noch immer lachte er schallend. „Warum nicht?“, fragte er, leicht beleidigt. „Weil das Unfug ist. Und du das weißt.“ „Woher willst du das wissen? Schließlich lief es nicht immer so gut zwischen Zoro und mir!“ „Und? Das bedeutet noch lange nichts.“ „Aber ich...“ Er verstummte, biss sich kurz auf die Lippe. „Es ist immer noch mein Bier, in wen ich mich verliebe und in wen nicht.“ „Und ich soll da dazu gehören?“ Kurz zögerte er, doch bevor er richtig überlegen konnte, war seine Zunge schon schneller. „Klar.“ Stille. „Vorsichtig, was du sagst, Sanji.“, sagte Falkenauge leise. „Das könnte dir sonst noch zum Verhängnis werden.“ Das schien dieser genauso zu sehen, denn er rückte ein Stück weg und sah verlegen zu Boden. Daraufhin lachte Falkenauge erneut. „Keine Sorge! Ich mach nur Spaß.“ Der Zweifel bezüglich dieser Aussage blieb. Deshalb blieb er weiterhin in „sicherem“ Abstand sitzen. „Und nun?“, fragte er. Sie wussten beide nicht, welche Antwort sie erwarteten. Was sollten sie auch erwarten? Ein „Das Leben geht auch so weiter“? Schwachsinn. „In einer Stunde gibt’s Frühstück. Wir könnten uns nochmal hinlegen.“ „Schlafen kann ich eh nicht mehr.“ „Sicher?“, fragte Falkenauge. „Später ist wieder ein Treffen mit den anderen Samurai.“ „Das pack ich auch so.“ „Wenn du meinst...“ „Meine ich.“ Wieder Schweigen. Sanji bemerkte erst jetzt, wie kalt es war. Er zitterte leicht im kühlen Windhauch. „Kalt?“, fragte der Samurai. „Quatsch.“ „Schon klar.“, erwiederte der Schwarzhaarige. „Ich sitz auch gerne ohne Shirt und Schuhe auf ner Wiese im eiskalten Morgenwind und friere mich zu Tode.“ Ehe der Blonde etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, hatte Falkenauge seinen Mantel abgenommen und legte ihn Sanji um die Schultern. Verwirrt sah dieser auf, wollte schon protestieren, doch der Samurai schnitt ihm jegliches Wort ab. „Denk dran: ich will niemandem beichten müssen, dich erfrieren gelassen zu haben.“ Leicht nickte der Blonde, sah aber wieder auf den Rasen. Der Samurai setzte sich neben ihn. „Es tut mir Leid, was ich vorhin gesagt hab.“ „Ach ja? Was denn?“, fragte der Schwertkämpfer. Er wusste wirklich nicht, was der Blonde meinte, schließlich war alles nur ein... nun, ein kleines Missverständnis aufgrund eines Geheimnisses gewesen. Nicht mehr und nicht weniger. „Dass ich dich als Lügner bezeichnet habe.“ „Ach das. Egal.“ „Nein wirklich. Es tut mir Leid.“ „Sanji, ganz ehrlich: wenn sich hier jemand entschuldigen muss, dann ich. Schließlich hätte ich dir entweder schon viel früher davon erzählen sollen oder keine Selbstgespräche führen dürfen.“ „Hast du doch gar nicht.“ „Mh?“ „Das waren doch gar keine Selbstgespräche. Du hast mit ihm gesprochen.“ Langsam nickte er. „Ja. Das stimmt wohl.“ „Ich wusste nicht, dass es noch andere gibt, die das machen.“ „Was? Sich an jemanden wenden, der gerade nicht hier ist?“ „Ja.“ „Wie du siehst, ich tu’s.“ Einen Moment wartete er, dann setzte er hinzu: „Du vermisst ihn ganz schön.“ „Er ist mein Ein und Alles.“, bestätigte Sanji. „Ich weiß immer noch nicht, wie es weiter gehen soll. Wir hatten noch so viel vor...“ Falkenauge nickte. Das hatte er befürchtet. „Du weißt, dass ich immer ein offenes Ohr für dich habe. Und...“ Und offene Arme, hatte er noch hinzu fügen wollen, hielt es dann aber doch für nicht so klug. „Danke. Und nochmal sorry, Durain.“ „Kein Problem, Sanji. Wirklich nicht.“ Kurz überlegte er, dann sah er in die eisblauen Augen seines Nachbarmannes. „Was hälst du jetzt von einem gemütlichen Frühstück in der Herberge?“ Lange Zeit sahen die blauen Augen ihn an, ohne eine Reaktion zu zeigen, dann sah Sanji wieder weg. „Sanji?“ Doch statt zu antworten, fiel der Blonde nur ganz langsam zur Seite. Und blieb im Gras liegen. Durain hatte nicht lange gezögert. Er wusste, dass die vergangenen Stunden stark an den nerven des Blonden gezogen hatten, und er verstand auch, dass der Blonde einfach dem verlockenden Ruf der Ohnmacht nachgegeben hatte. Was aber nicht bedeutete, dass es dadurch einfacher für sie alle wurde. Kaum dass er in die Nähe der Stadt kam, kam ihm ein Junge mit seinem Hund entgegen, der ihn verwundert ansah. „Ist er verletzt?“, fragte der Kleine besorgt. „Nein, nur müde.“, antwortete Durain und lächelte ihn an. „Dann ist ja gut!“ Doch das war es eben nicht. Bis er mit Sanji in den Armen endlich die Herberge erreicht hatte, war er an so vielen Menschen vorbei gekommen, die sowohl ihn als auch den bewusstlosen Blonden erkannten, dass bereits gegen Mittag die ganze Stadt davon wissen musste. Aber das war noch lange nicht das Schlimmste. Als er an der Herberge ankam und sich durch die Tür schob, traf er auf Ruffy- der alles leicht missdeutete. „Was hast du mit Sanji gemacht?!“, war das Letzte, was der Strohhut aber noch von sich geben konnte, ehe Nami ihn mit einer saftigen Kopfnuss außer Gefecht setzte. „Klappe, Ruffy! Er hat nix mit ihm gemacht!“ Im selben Moment öffnete der Blonde blinzelnd die Augen. „Was...“ Seine Stimme war schwach, doch innerhalb kürzester Zeit begriff er, wo er sich befand. Mit Mühe unterdrückte er den Instinkt, aufzuspringen und somit gefahr zu laufen, aus Durains Armen erst einmal in die Tiefe zu fallen, doch der andere verstand ihn auch so. Vorsichtig stellte er den Koch auf seine eigenen, wenn auch leicht wackligen Beine. „Geht’s?“, erkundigte er sich, und Sanji nickte, wenn auch immer noch nicht ganz auf der Höhe. Ruffy, wieder erholt, starrte seinen Vize sekundenlang einfach nur an. „Was hast du da an?“, fragte der Käpt’n schließlich verwundert. Der Blonde musste an sich ehrunter sehen, um die Verblüffung zu verstehen. Nicht nur, dass er bewusstlos von Falkenauge in die Herberge gebracht worden war, er trug auch außer seinen Hosen nur den Mantel des Samurai. „Wir waren mal n bisschen früher draußen. Hatten noch einiges zu besprechen, wegen heute Mittag.“ Sie alle wussten, was am Mittag sein würde, sodass niemand an Falkenauges Worten zweifelte. Eine Frage schwebte aber dennoch unbeantwortet im Raum. „Und was ist passiert?“ „Ich...“, setzte Sanji an, doch Falkenauge legte nur eine Hand auf die Schulter des Blonden und sah ihn kurz bedeutungsvoll an. „Unvorsichtig. Ich war nicht schnell genug, da ist er auch schon ein ganzes Stück den Abhang runter geschlittert.“ „Ach so.“ Damit war die Sache für Ruffy gegessen. Zwar sagte sie nichts mehr, aber für Nami war das noch lange nicht geklärt. „Lasst uns frühstücken.“, meinte sie nur, doch Sanji sah schlichtweg durch sie hindurch, während Falkenauge mit dem Kopf in seine Richtung nickte und Nami dabei ansah. „Ich bring ihn erstmal aufs Zimmer. Er braucht erstmal Ruhe.“ „Soll ich euch was zu essen bringen?“, fragte sie, und er nickte dankbar. „Das wär nett.“ Dann legte er einen Arm um Sanji und führte ihn den Flur entlang zu den Zimmern. Einen Moment lang blieb Nami noch stehen, gerade so lange, dass sie sehen konnte, dass Falkenauge nicht etwa den Blonden in sein eigenes Zimmer brachte, sondern mit ihm weiter den Flur entlang lief. Schließlich besaß der Samurai ein Doppelbettzimmer, wie er erzählt hatte. Sanji bemerkte es auch, sagte aber nichts. Durain, dem das ganz recht war, schloss die Tür zu seinem Zimmer auf und schob den anderen mit sanfter Gewalt herein. „Setz dich doch.“ Das musste er ihm nicht erst sagen. Sanji hatte sich auf einen der Stühle sinken lassen, ehe er den Mantel abstreifte und dem Samurai zurück gab. „Was war los mit dir?“, fragte er schließlich. „Du hast nicht so ausgesehen, als ob du der Ohnmacht nahe wärst.“ „Danke.“, antwortete der Blonde und sah ihn an und doch durch ihn hindurch. Durain Falkenauge hob stirnrunzelnd die Augenbraue. Was war nur los mit ihm?! „Sanji, was ist los?“, wiederholte er seine Frage, doch wieder blieb der Blick des Angesprochenen leer. Statt dessen klopfte es und die Navigatorin der Flying Lamb tauchte mit einem kleinen Tablett mit Frühstück auf. Als sie die Beiden sah, runzelte auch sie die Stirn. „Was ist denn hier los?“, wollte sie wissen, doch Sanji reagierte erst gar nicht auf ihre Worte. Falkenauge kam auf sie zu, stellte sich nah zu ihr und sah mit ihr zu dem Blonden rüber. „Ich bin mir nicht sicher. Es ist, als wäre er in Trance.“ Nami nickte. Sie hatte ihn schon einmal so erlebt, und sie kannte auch den Grund. „Ihr habt über Zoro gesprochen, oder?“ Der Samurai nickte. „Ich glaube, wir sollten mal reden. Aber ohne Sanji.“, sagte sie, woraufhin der andere wieder nickte und zu dem Koch rüebr ging. „Sanji? Leg dich ein wenig hin. Dann geht’s dir später besser.“ Tatsächlich, was sie alle etwas verwunderte, legte sich der Blonde in das freie Bett, schloss die Augen- und schlief wenige Minuten später ein. „Er ist ja absolut fertig.“, stellte sie junge Frau fest. „Was habt ihr denn nur gemacht?“ „Die Nacht durch. Erst geredet und getrunken, später waren wir draußen.“ „Aber er ist wohl kaum aus Unvorsichtigkeit ausgerutscht, hab ich recht?“ Er nickte. „Dann erzähl mal.“ Es dauerte nicht lange. In wenigen Sätzen war alles gesagt, was wichtig war. Nami wiegte den Kopf leicht hin und her. „Das ist seltsam. Irgendetwas muss ihn doch aufgeregt haben! Und warum ist er barfuß unterwegs gewesen- und ohne Hemd?“ „Nun ja, da gibt es noch eine Kleinigkeit...“, räumte der Schwertkämpfer ein. „Und zwar?“ „Ich habe mit mir selbst gesprochen und dabei etwas erwähnt, was er in den falschen Hals bekam und dann... ist er eben abgehauen.“ „Ich frag jetzt besser nicht, was du gesagt hast.“ Und dafür war er auch dankbar. „Aber was hat ihn im Endeffekt dann so fertig gemacht, dass er... einfach umkippt?“ „Er sagte kurz vorher, wie sehr er ihn vermisst und was sie eigentlich noch vorgehabt hätten. Und ich erwähnte, dass ich jederzeit ein offenes Ohr für ihn hätte.“ „Ihn?“ „Zoro.“ „Das ist es.“, mutmaßte sie. „Es ging nicht darum, was du zu ihm sagtest.“ „Sondern?“, fragte er. „Dass er jemanden gefunden hat, mit dem er seine Trauer teilen kann. Er wird Zoro nie vergessen. Er hat sich freiwillig in eine Sklavenschaft begeben, die er nun nicht mehr verlassen wird. Die Erinnerungen werden ihn tagtäglich quälen, doch er wird diejenigen, die versuchen, ihn von diesen Qualen zu befreien, keineswegs schätzen, sondern hassen. Es ist seine Trauer, sein Leid, seine Erinnerungen, die ihn mit Zoro verbinden. Niemand wird sie ihm wegnehmen können, niemand. Er wird leben für ihn und sterben für ihn. Lachen und weinen. Feiern und arbeiten. Kriege überleben und Hilflose retten. All das wird er weiterhin tun- doch nur noch für ihn.“ Sie machte eine Pause. Der Schwarzhaarige sah sie schweigend an- er verstand, was sie sagte, und doch klang es so unglaublich in seinen Ohren, dass er es nicht glauben wollte. War das Sanjis Ziel? Sein Wunsch? „Ganz egal, was die anderen sagen werden. Er wird dabei bleiben. Für uns Außenstehende mag es den Anschein erwecken, er würde sich für einen Menschen, der nicht mehr lebt, völlig aufopfern, sein Leben wegwerfen. Es sieht so aus, als würde es in einer Sackgasse enden, ein Leben ohne Chance, ohne Zukunft. Er müsste ihn loslassen, um wieder leben zu können. Und das wird er nicht tun.“ „Und warum nicht?“ Nami sah ihn für eine Sekunde noch an, dann wandte sie ihren Blick zu dem schlafenden Blonden. „Weil er ihn liebt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)