Der Drahtbaum von -Tatsuro- (Toshiya x Dai) ================================================================================ Versöhnung? ----------- „Verdammter Baka! Verpiss dich endlich! Am besten für immer!“ Harte Worte die der rothaarige Gitarrist dem völlig aufgelösten Bassisten schenkt. Was war denn los? Bis vor kurzem waren sie doch noch ein glückliches Paar. Voller Träume, voller Hoffnung. Und jetzt? Soll es das gewesen sein? Wegen einer kleinen unbedeutenden Flirterei, die der Bassist mit einem anderen Mann in einer Bar, in stark alkoholisiertem Zustand geführt hatte? Nieder geschlagen und heulend. Macht sich der Bassist kraftlos aus dem Zimmer des anderen. Er lässt ihn alleine und geht in sein eigenes Zimmer. Einsam sitzt er weinend auf seinem Bett. Starrt auf das Bild, das auf seinem Nachtkästchen steht. Man kann zwei Personen darauf erkennen, die sich glücklich in den Armen liegen und in die Kamera lächeln. Toshiyas Gedanken schweiften an den Tag zurück. Es war Daisukes 28. Geburtstag gewesen. Sie hatten sich seid knapp 4 Tagen gefunden. Frisch verliebt eben. An diesem Tag waren sie alle zusammen in ihrer Stammkneipe gewesen und hatten gefeiert. Alle waren so glücklich. Der Bassist nimmt das Bild mit dem schönen, silbernen Glasrahmen an sich. Dicke Tränen tropfen darauf. Stundenlang könnte er das Bild ansehen, legt es aber schließlich umgedreht auf den Kasten neben seinem Bett. Ihm kommt eine Idee. Er will alles wieder gut machen. Auf seinem Tisch steht ein Drahtgestell. Es sieht aus wie ein kahler Baum. Verzweifelt setzt der jüngere sich an seinen Tisch und beginnt hunderte von Gedichten, Erinnerungen und Gutscheinen, mit Dingen von denen er weis, dass Dai sie gerne mag, aufzuschreiben. Schließlich bindet er immer einen der kleinen Zettel an den Drahtbaum. Es sieht fast aus, als wäre der Baum neu aufgeblüht. Den ganzen Tag kommt Toshiya nicht aus seinem Zimmer. Weder um zu essen, noch um etwas zu trinken. Um nachts schlafen zu können, nimmt er starke Schlaftabletten, die er sich vor einiger Zeit Von Shinya geholt hatte. Nach dem Aufstehen, macht er sich gleich wieder an die Arbeit. Schließlich verpackt er den Baum in einem riesigen Karton. Er fasst all seinen Mut zusammen und geht zum Zimmer seines Angebeteten. Klopft laut und geht dann einfach hinein. „Anstand hast du wohl auch nicht mehr oder?!“ Doch der Schwarzhaarige lässt sich nicht beirren und geht auf ihn zu, um ihm sein Geschenkt zu geben. Komisch eigentlich, denn heute ist Toshiyas Geburtstag. Trotzdem gibt er Dai den Karton. „Mach auf…onegai~“ Er redet nur mit schwacher Stimme, aber mit einem sanften, kaum vernehmbaren Lächeln im Gesicht. Der Gitarrist nimmt den Karton an sich und packt aus. „Was soll das sein?!“ „lies…“ Der rothaarige tut wie im geheißen und nimmt eines der Röllchen ab. Ein Gutschein. Eine Einladung für Dais Lieblingsrestaurant. Gespannt wartet Toshiya ab, was Dai dazu sagt. Doch dieser blickt ihn immer noch wütend an. „Du verdammter Mistkerl…denkst du damit ist wieder alles gut, oder was?! Nerv mich nicht mit so einem Scheiß!“ „Iie…ich wollte dir…nur eine kleine Freude machen…“ Noch niedergeschlagener als vorhin, dreht sich der jüngere um und geht auf die Tür zu. Plötzlich fliegt der Baum an ihm vorbei und landet ein Stück neben ihm auf dem Boden. Traurig starrt der Bassist auf den Baum. Wieder weint er. „Nimm deinen Schrott mit! Geh doch verrecken Hara…!“ Das trifft ihn wie einen Stich mitten ins Herz. Womit hat er das denn nur verdient? Schon an der Tür angekommen, dreht sich der dunkelhaarige noch einmal um und sieht den Gitarristen aus verheulten Augen an. Er hat keine Hoffnung mehr auf irgendeine Versöhnung. „Ich liebe dich Dai…Nur dich!“ „Und dich liebt niemand Hara!“ „Keine Angst… ich geh dir nie wieder auf die Nerven …“ Mit den Worten verlässt der Bassist das Zimmer. In seinem Zimmer angekommen, holt er wieder die Schlaftabletten aus dem Schränkchen und nimmt alle die noch da sind. Kurz darauf schneidet er sich mit einer Rasierklinge die Pulsadern auf. !!Ohne dich hat doch mein verdammtes leben keinen Sinn mehr…//. Blutend liegt er auf dem Bett und schläft kurz darauf weinend ein. Der Drahtbaum ------------- Mittlerweile auch weinend steht der rothaarige auf und hebt den Baum vom Boden auf. Richtig vertieft ist er darin was auf den Zetteln steht. Schöne Erinnerungen an alte Zeiten, Gutscheine über Dinge die er so gerne tut. Gedichte die ausdrücken sollen wie sehr Toshiya ihn doch liebt. Doch er wird durch das schrille Geräusch der Klingel aus seinen Gedanken gerissen. Er legt den Baum auf die Seite und geht zur Tür. Da steht Shinya mit einem mords Geschenk vor ihm. Perplex sieht Dai ihn an. „was willst du hier?“ „Ich will zu deinem schatz… schließlich hat er heute Geburtstag. Feiert ihr schön?“ „Toshiyas Geburtstag? Heute? Iie… wir haben Streit…“ Tatsächlich hatte er Totchis Geburtstag im Streit völlig vergessen. Er geht ein Stück zur Seite um Shinya rein zu lassen. //Wie konnte ich das den nur vergessen? Ich bin echt dämlich…//. „Er ist oben in seinem Zimmer…“ Sofort geht Shinya an mir vorbei, nach oben. Er selbst geht erst mal in die Küche um sich einen Tee zu machen. Gerade setzt er das Wasser auf, als er Shinya oben schreien hört. „ Dai ruf den Notarzt!“ //Notarzt? Wozu denn den Notarzt?// „Was?!“ Doch da hört er Shinya oben schon Telefonieren. Von der Neugierde gepackt geht Big Red nach oben. Sofort steuert er auf Toshiyas Zimmer zu. Da sieht er gleich sein aufgeschnittenes Handgelenk. //Was hab ich nur getan?!//. Er rennt auf seinen Mitbewohner zu. Setzt sich ans Bett und zieht ihn zu sich hoch. ER drückt ihn an sich. Shinya geht nach unten, dem Notarzt öffnen. Sie nähen die Wunden des Bassisten. Der Drummer kümmert so lange um Dai. Zusammen sitzen sie im Wohnzimmer. Dai weint. „Meinst du Toshiya schafft das?“ Fragt der völlig fertige Gitarrist den blonden Drummer, der ihn im arm hält und versucht ihn zu beruhigen. „Natürlich… aber… ich würde zu gerne wissen, warum er das getan hat.“ Sofort wird Dai kreidebleich im Gesicht. Er weis schließlich genau was los ist, warum Totchi das getan hat. Immer wieder hallen die Worte in seinem Kopf wieder. //Geh doch verrecken Hara… Und dich liebt niemand Hara//. Er drückt sich an Shinya. „ich bin schuld!“ „Unsinn… warum solltest du denn schuld sein?“ „Wir hatten Streit… er hat sich ewig in sein Zimmer verzogen… irgendwann heute Nachmittag kam er dann lächelnd in mein Zimmer mit einem Geschenk… ich hab ihn nur dumm angemacht, obwohl die Idee wirklich süß war… ich hab ihm den Baum hinterher geworfen und gesagt… das… er verrecken soll… und… das ihn niemand liebt… verstehst du Shinya? Deshalb hat er das getan… er wollte nur alles wieder gut machen, aber ich hab ihn mit Füßen getreten, obwohl ich gar nicht mehr sauer auf ihn war… das ist alles meine Schuld!“ Jetzt weinte der Gitarrist noch mehr als vorhin. Der Blonde drückt ihn an sich. Streichelt über seinen Rücken. Genau so wie Toshiya es immer getan hatte, wenn Dai traurig oder sonstiges war. Er selbst hat nur Tränen in den Augen. „Was war das für ein Geschenk, Dai?“ „Er hatte so einen Drahtbaum, an den er ganz viele Zettel mit Gutscheinen gehängt hat… und weist du was? Ein Gutschein ging über ein Lokal. Ich liebe dieses Restaurant. Nur… das Essen ist dort völlig überteuert. Man zahlt dort locker für ein Gericht um die 60 Euro (hai…ich war zu faul alles im Yen umzurechen…*drop*)… Toshiya wollte mich zu einem ganzen Menü einladen… Preisklasse dafür liegt bei über 170 Euro… und ich weis das Totchi im Moment kein Geld hat… aber er wollte mich dahin einladen und wenn es ihn verschuldet, ihm war das egal… er wollte mir zeigen das er alles für mich tut… ich fühl mich so schlecht… und dann auch noch an seinem 25. Geburtstag…“ „Ein Baum? So ein schwarzer Drahtbaum?“ „Hai… warum?“ „Toshiya hat diesen Baum geliebt, weist du? Das ist die einzige Erinnerung die er an seine Eltern hat… sie hatten ihm den Baum gekauft. Er hatte so lange darum gebettelt und ein Riesen Theater gemacht. Auf der Heimfahrt hatte er einen großen Streit mit seinen Eltern, weil die Familie kein Geld hatte und relativ Arm war. Toshiyas Vater war sauer und achtete nicht so genau auf die Straße. Bis das Auto vom Weg abkam und sich überschlug… nur der kleine Toshiya hat mit seinen gerade mal 8 Jahren überlebt. Ein wunder das er den Baum aus der Hand gibt. Er hat als er mir das erzählt hat gesagt das er das Gefühl hatte, seine Eltern haben ihn dafür gehasst, weil er immer so viel Geld gebraucht hatte, für unnötige Dinge. Er hatte keine Möglichkeit, dass alles wieder gut zu machen… seine Eltern waren nun tot und er alleine. Im Streit getrennt von den Menschen die er geliebt hat. Er meinte dass er deshalb heute teilweise noch Albträume hat. Hat er dir das nie erzählt?“ Das Gespräch der beiden wird unterbrochen, als der Notarzt runter kommt. Er sagt ihnen das alles noch mal gut gegangen ist und das Toshiya jetzt einfach ruhe braucht. Danach geht er. Daisuke steht auf und geht schnell nach oben. Sofort geht er in Toshiyas Zimmer. Legt sich zu ihm ins Bett. Nimmt seinen Koi in den Arm. Auch Shinya kommt bald wieder ins Zimmer. Er verabschiedet sich von Dai. „Gib ihm das Geschenk wenn er wieder wach ist, hai?“ „Hai…“ Erwachen -------- Kaum ist Shinya weg, wacht Toshiya langsam auf. Er hat keine Ahnung was los ist. Hat keine Ahnung, dass er in Dais Armen liegt. Doch als er die Augen aufmacht wird ihm das klar. Er sieht direkt in das Gesicht des hübschen Gitarristen. Wieder steigen Tränen in ihm auf. Er beginnt heftig zu Zittern. Dreht schließlich seinen Kopf weg. „Bitte vergib mir…onegai…“ Der Gitarrist antwortet zunächst nicht. Drückt seinen Takara einfach an sich. Küsst ihn auf die Schläfe. Er hatte ja keine Ahnung was der sonst so starke Bassist schon alles durchgemacht hat. Er streichelt ihm über die Wange. Wischt seine Tränen weg. „Du Baka… ich hab dir doch schon lange vergeben… ich war einfach nur zu stur es zuzugeben…“ Auch der Gitarrist weint nun. Einerseits vor Freude, weil Toshiya wieder wach ist und das nichts Schlimmeres passiert is. Andererseits aus Trauer, weil es überhaupt soweit gekommen ist. Der Bassist dreht seinen Kopf schnell zu dem Gitarristen. Sein Ausdruck ist das erste Mal seid Tagen voller Hoffnung. Er lächelt, trotz den vielen Tränen die über sein Gesicht laufen. „Wirklich?“ „Hai… aber erst einmal… Alles Gute mein Schatz...“ Der jüngere legt die Arme schnell um seinen Mitbewohner und drückt sich an ihn. Wie sehr hatte er das vermisst? Der Gitarrist küsst den Bassisten auf die Wange. Streichelt ihn nebenbei sanft weiter. Beide sind sie froh dass alles wieder in Ordnung ist. Der Bassist ist überglücklich. Er küsst seinen Schatz, der den Kuss liebevoll erwidert. Nach kurzer Zeit lösen sie den Kuss allerdings wieder. „Tu so was nie wieder? Mach mir nie wieder solche Angst, hörst du Toshiya?“ „Hai... tut mir so leid… ich wollte dir nur nicht mehr auf die Nerven gehen…und du sagtest das ich doch verrecken soll und das du mich nicht liebst und dann ging alles mit mir durch… bitte verzeih mir…“ „Ist ja alles Gut ausgegangen… zum Glück… Toshiya ich werde nie aufhören dich zu lieben…hörst du? NIE!“ Der Bassist nickt einfach nur. Drückt sich weiter an ihn. Am liebsten würde er seinen Dai nie wieder loslassen. Glücklich schließt er die Augen. Bald darauf schläft er ein. Die Schlaftabletten wirken immer noch leicht bei ihm. Daisuke bleibt die ganze zeit bei ihm. Lässt ihn nicht los. Langsam schläft auch er ein. Happy End? ---------- Nach Stunden wach der Bassist wieder in den Armen seines Geliebten auf. Beginnt ihn am Hals zu küssen und streichelt über dessen Bauch. Lächelnd wacht der Rothaarige auf, dreht sich in seine Arme und kuschelt sich fest an den Schwarzhaarigen, der ihn nur am Rücken streichelt. Immer wieder schweifen seine Hände nach unten über den Hintern des anderen. Wieder beginnt er seinen Hals zu küssen. „Sag mal Schatz… wollen wir’s endlich tun?“ Das war die Frage vor der sich der ältere immer gefürchtet hatte. Er war der jenige der diesen Schritt noch nie mit einem Mann gewagt hatte. Davon wusste Toshiya allerdings nichts. Doch Toshiya der immer noch zärtliche Küsse auf Daisukes Hals und Schulter verteilt, wird langsam misstrauisch. //Warum will er nicht mit mir schlafen? Bin ich ihm vielleicht nicht genug? Ich versteh’s nicht, er sagt doch immer das er es immer so schön fand.//. Langsam lässt der Bassist von ihm ab. „Was ist denn?“ „Nichts… ich möchte das einfach noch nicht… gomen Takara.“ „Iie schon ok…“ Lange sagt niemand etwas. Toshiya streichelt völlig geistesabwesend über Dais Rücken. Sieht ihn dabei aber nicht an. „Liegts an mir?“ „Iie wie kommst du darauf?“ „Naja…du sagtest immer das du es so schön fandest, aber wenn ich mit dir schlafen will, dann willst du nicht…“ „Unsinn…weist du…wie soll ich sagen…ich hab dich damals angelogen…ich…ich hatte nie was mit einem Kerl…“ Ungläubig sieht der jüngere den Gitarristen an. Er scheint es wirklich ernst zu meinen, Jedenfalls wenn man dem Gesichtsausdruck glauben kann. Langsam nimmt der Bassist die Hand von Dais Rücken. Dieser senkt den Blick. Man merkt ihm an das er gehen will. Ihm scheint es ziemlich peinlich zu sein. Totchi lässt seine Finger zu DaiDais Wange gleiten. Streichelt sanft darüber. „Warum hast du denn nie etwas gesagt?“ „Ich weis nicht… ich hatte angst dass du mich verlässt…“ „Warum sollte ich?“ „Ich hab gehört wie du mit Kao gesprochen hast bevor wir zusammen gekommen sind… du sagtest das du lieber keine Beziehung hast, bevor du etwas mit jemandem anfängst der unerfahren ist im Bett… dann hab ich das eben erfunden…“ „Aber früher oder später hätte ich es doch so oder so bemerkt…“ „Hai…aber ich wollte es bis dahin genießen…“ „Ach komm her!“ Mit diesen Worten zieht er den schlanken rothaarigen zu sich und küsst ihn. Wieder beginnt er ihn am Hals zu küssen. Nebenbei streichelt er ihm über die Seite. „Toshiya…was?“ „Keine Sorge ich werd dir nicht wehtun…ich bin ganz vorsichtig, hai?“ „hmm…ok…“ Ängstlich blickt der Ältere ihn an. Eigentlich weis er, dass er keine Angst haben muss. Sein Toshiya würde ihm nie absichtlich weh tun. Er wehrt sich einfach nicht, lässt alles über sich ergehen. Wenn er richtig drüber nachdenkt, fühlt es sich eigentlich gut an, wie der junge Bassist Küsse überall auf seinem Körper verteilt und ihn auszieht. Bald darauf schlafen sie miteinander. Immer wieder erkundigt der kleine sich ob alles in Ordnung ist, weil ihm schließlich nicht weh tun möchte. „So ok für dich?“ „Hai…“ „Tut’s dir weh?“ „Hai… aber ist nicht schlimm…“ „Wenn du das sagst“ Ganz vorsichtig macht er weiter. Danach kuscheln sie miteinander. Schlafen bald darauf wieder ein. Endlich war alles wieder in Ordnung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)