Paranoia von Ryusei (Murderer's sense of indebtedness) ================================================================================ Paranoia -------- Vorwort: Genre: Sad, Death, Darkfic Charaktere: Raito Pairing: Extrem krankhafte Andeutung von Raito x L Warning: Spoiler zu Kapitel 58 Widmung: Koji, damit sie was hat, bis ich „Schneeweißchen & Rosenrot“ fertig habe. Da das aber ein mehrseitiges Mammutprojekt, ähnlich wie „Legacy“ und „Glas und Tränen“ wird, dauert das noch eine ganze Weile. Disclaimer: Leider nicht mir, sonst wäre es nicht bei Andeutungen geblieben Rating: PG-16 Anmerkung: „…“ für Reden Persönliches: Krankhaft und Psycho. Die Idee dazu kam relativ zusammenhangslos bei einer Unterhaltung mit Raito im MSN. Und verdammt – Ich wollte das umsetzen. Fans von Genie und Wahnsinn werden ihre Freude haben, schwache Gemüter sollten die Finger davon lassen. Paranoia Du bist von deinem Stuhl gefallen. Ich habe es beobachten können. So wie alle anderen. Doch nur ich habe dich aufgefangen. Nur ich. Und ich habe dich festgehalten, ganz fest. Deine Hand hat nach meiner Schulter gegriffen. Ich habe den Schmerz gespürt, den deine zudrückenden Finger mir entlockten. Doch es war egal. Ich konnte es dir erlauben. Und du, du hast mich angesehen, das hast du doch? Oder auf wen fiel dein Blick, wenn nicht auf mich? Hast du es gewagt einen anderen anzusehen, wo du doch nur mir gehörtest? Nein, das würdest du nicht wagen. Dein Blick war nur leer. So unheimlich leer. Deine Augen sahen grau aus. Grau, obwohl ich sie immer für schwarz hielt. Aber du hast graue Augen. Grau wie du es selbst gewesen bist. Deine Augen schließen sich. Ich kann es beobachten, doch ich tue nichts um dich aufzuhalten. Willst du noch etwas sagen? Deine Lippen bewegen sich, aber ich höre keinen Laut. Keinen einzigen. Ich beginne zu grinsen. Hinter mir höre ich die anderen. Schreien sie? Ich kann es nicht sagen. Und dann erstarrst du. Dein Kopf kippt nach hinten und ich höre meine eigene Stimme, wie sie deinen Namen ruft. War es dein Name? „RYUZAKI!!“ Ryuzaki. Warum bist du so kalt? Deine Haut war doch immer so warm. Ryuzaki. Warum öffnest du deine Augen nicht? Warum hast du sie geschlossen? Sie waren doch sonst immer weit geöffnet. Ryuzaki. Sag was. Rede mit mir. Sieh mich an. Ryuzaki! Was ist nur passiert? Ich streichele deine Hand, aber du hältst still. Du atmest nicht. Warum? Deine Lippen schmecken so süß, so unheimlich süß. Wie Zucker. Ich möchte mehr davon. Aber das kann ich nun nicht mehr. Ich kann nichts mehr tun außer diese kalten Lippen zu küssen. Diese Lippen, die ich einst so verfluchte, weil sie die Wahrheit sagten. Die Wahrheit über mich. Doch nie sagten sie auch nur ein Wort über dich. Du warst ein Geheimnis, wie ein verschlossenes Buch. Selbst ich konnte dich nicht öffnen – oder durchschauen. Du hast mich nicht an dich heran gelassen. Ryuzaki. Hast du etwas für mich gefühlt? Hast du etwas für mich empfunden? War ich dir wichtig? Ich – Yagami Raito? Oder interessierte dich nur der Mörder hinter der Fassade des Schülers? Mochtest du mich? Liebtest du Kira? Erhalte ich auf diese Fragen jetzt noch eine Antwort? Meine Hand liegt auf deiner Brust, unter der dein Herz einst so stark und unnachgiebig geschlagen hat. Das Herz der Gerechtigkeit. Jetzt steht es still. Die Gerechtigkeit ist gestorben. Wird jemand um dich weinen? Um dich – nicht um L? Wer warst du überhaupt? Und wie wurdest du zu dem, den ich kennen lernen durfte? Wie wurdest du zu L? Finde ich darauf noch eine Antwort? Nur du hättest es mir sagen können. Nur du allein. Aber es ist zu spät. Ich konnte dich nicht haben. Niemand sollte dich haben. Du warst dem Tode geweiht seit jenem Moment, als du dich mir offenbart hast. War es ein Fehler? Für dich nicht. Du wirktest glücklich an meiner Seite. Du hast meine Nähe gesucht. Wieso, wo du doch wusstest, dass ich ein Mörder bin? Weil du den Mörder in mir liebtest? Sag es mir doch, Ryuzaki. Öffne deine Augen und sag es mir! Deine Haut ist so furchtbar kalt. Wie Eis. Und weiß wie frisch gefallener Schnee. Warum? Erkläre es mir. Warum reagierst du nicht? Ich packe deine Schultern und schüttele dich, sehe, wie dein Kopf nach vorne fällt, doch du bleibst stumm. Wieder küsse ich deine kalten Lippen, streiche durch deine dichten, schwarzen Haare. Sie sind so weich. So unerwartet weich. Ich ziehe dich in eine Umarmung, drücke deinen leblosen Leib an mich. Warum konnte ich ihn so nicht spüren, als deine Haut noch warm war? Wie warm hätte sie sein können? Ich hätte es gerne gewusst. Bereue ich dein Schicksal? Ich kann es nicht sagen. Ich kenne dich nicht und jeder, der mir meine Fragen beantworten könnte, ist gegangen. Wir sind ganz allein, nur du und ich. Sie wollten dich mir wegnehmen, aber ich habe es nicht zugelassen. Ich habe dich festgehalten und bin mit dir geflohen. Sie dürfen dich nicht haben. Du gehörst doch mir, oder nicht? Gehörst du mir, Ryuzaki? Oder wolltest du jemand anderem gehören? Das hätte ich nicht zugelassen. Ich hätte jeden getötet, der dich mir hätte entreißen wollen. Ich habe dich gefunden, dich geweckt, dich zu mir gelockt. Unsere Beziehung ist doch einzigartig, oder nicht? Sag es mir doch. War ich etwas Besonderes für dich? Ryuzaki! Was verlangst du von mir? Willst du mich betteln, flehen, winseln hören? Verlangst du das, Bastard? Ich gönne dir keinen Sieg. Kira kann nicht verlieren, wusstest du das? Und Kira hat nicht verloren. Nicht gegen dich, Ryuzaki. Du warst so ehrlich und doch so falsch. Du hast dir Vertrauen erschlichen und es dir mit deiner Ehrlichkeit zerschlagen. Du warst wie ich und doch so anders. Nicht wahr? Du warst wie Kira. Und doch hast du gegen ihn verloren. Du bist so dumm, Ryuzaki. Du hast es doch die ganze Zeit gemerkt, oder nicht? Du wusstest es. Aber du hattest keine Beweise, törichter Narr. Du hast verloren. Meine Handfläche an deiner Wange klingt unangenehm. Aber keine Rötung deiner schneeweißen Haut tritt ein. Das Blut darunter steht still. So furchtbar kalt. Dein Körper ist schön. Fast schon erregend. Ich erkenne Knochen unter deiner Hülle. So dünn. So furchtbar dünn. Es bereitet mir Freude dich anzusehen und zu wissen, dass du dich nicht mehr wehren kannst. Siehst du mir vom Himmel aus zu? Aber nein. Mörder gelangen nicht in den Himmel. Wir sehen uns wieder, Ryuzaki. Dann werde ich bekommen was ich jetzt ersehne. Ich konnte dich nicht selbst richten. Du warst zu uneinnehmbar. Eine Festung. Ich konnte deine Mauern nicht überwinden. Und dennoch hast du mich verlassen. Feigling. Geflüchtet bist du. Wie hat es sich angefühlt, als du gemerkt hast, dass es zu spät ist, dass du Recht hattest? Tat es weh, Ryuzaki? So weh wie mir jetzt? Du bist tot. Ich kann dich streicheln, küssen, dich berühren – aber du wirst es niemals erwidern. Du kannst es nicht mehr. War es zu früh? Wie lange hätte ich dieses Spiel mit dir noch durchgehalten, Ryuzaki? Ich musste es beenden, verstehst du das nicht? Sonst hättest du gewonnen. Und das konnte ich nicht zulassen. Kira kann nicht verlieren, das wusstest du selbst am Besten. Wieder küsse ich deine trockenen Lippen. Wären sie weicher, wenn du noch atmen würdest? Ich würde es so gerne wissen. Warum? Ryuzaki? Es ist meine Schuld, nicht wahr? Ich sehe dich wieder an. Deine Augen sind immer noch geschlossen. Diese schönen, schwarzen Augen, die stets alles durchschaut haben. Nur mich nicht. Gegen mich hast du verloren. Du, der dich selbst „Gerechtigkeit“ nanntest. Du, auf den die Welt hoffte, so wie die andere Welt für Kira, den Messias betete. Du hättest Kira sein können und ich L. Wir waren eins. Und deshalb musstest du sterben. Weil du mir so ähnlich warst. Zu ähnlich. Ich konnte dich doch nicht gewinnen lassen, Ryuzaki. Nur weil du nicht aufgeben wolltest. Weil du so unheimlich stark warst. Nie konnte ich dich durchschauen. Deine Gedanken waren ein Rätsel und ein großes Geheimnis. Du hast nie eine Information heraus gegeben, die du selbst geschätzt hattest. Du hast dich verschlossen, vor mir und vor anderen. Kannte Watari dich? Wusste Watari, wer hinter dir steckte? Eines Tages wird die Welt dich vergessen. Dich – Ryuzaki, Ryuuga Hideki, L, Erald Coil, Danuve. So viele Namen, ein Gesicht. „L“ wird es immer geben, hast du mir einst vor Augen geführt. Du hast Nachfolger, nicht wahr? Ich werde sie zu dir schicken. Diesen Titel verdienst nur du allein. Du und niemand sonst. Wie hießt du wirklich? Wer konnte das wissen? Ich hätte es gerne gewusst. Jetzt werde ich es nicht mehr erfahren. Rem und du – ihr habt dieses Geheimnis mit in euer Grab genommen. Das größte Geheimnis. Du bist so kalt. Ich lege den Kopf auf deine Brust, doch ich höre nichts als Stille. Ein beklemmendes Gefühl, als würde ich deine Finger in meinem Nacken fühlen. Wer bist du, Ryuzaki? Wo kommst du her? Wer waren deine Eltern? Wie bist du aufgewachsen? Wie alt warst du? Sag es mir. Sag es mir doch! Meine Fäuste bedecken deinen Körper, ich höre die dumpfen Töne, als meine heiße Haut deine kalte Brust berührt. So widerlich. Warum? Ryuzaki. Du hast gewonnen. Nicht über Kira, aber über mich, über Raito. Du hast gesiegt. Ich sehe etwas Feuchtes auf deiner Haut. Es sind Tränen. Meine Tränen. Ryuzaki. Ich konnte dich nicht am Leben lassen. Kannst du das verstehen? Du hast keine Schmerzen mehr. Niemals kann dir mehr jemand wehtun. Ich sehe dich an. Dich. Und ein letztes Mal küsse ich deine Lippen. Du musst keine Angst haben. Wir sehen uns bald wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)