Nappas Rache-In the shadow of Oozaru von Vegetale (Ein weiteres Frühwerk von mir) ================================================================================ Kapitel 1: Die Einladung ------------------------ Hallole, hier ist ein weiteres Frühwerk aus dem Jahr 2002. Damals war ich sehr schreibaktiv, hatte einige gute Ideen, die ich zu Papier gebracht habe. Dies hier ist ein Abenteuer ganz nach DBZ-Art,finde ich. Action und Abenteuer. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und freue mich über eure Meinungen, wie die Geschichte euch gefällt. 1. Die Einladung „Das werde ich nicht!!“ Wenn sich Vegeta etwas in den Kopf gesetzt hatte, war er nur schwer umzustimmen. Das hatte sich auch in den letzten Jahren nicht geändert. „Aber Son-Goku hat uns alle eingeladen! Und er will nicht nur unsere Kinder und mich sehen, sondern vor allem auch dich! Das hat er selbst am Telefon gesagt! Es ist nun bald sechs Jahre her, das Ihr Boo besiegt habt und die Erde gerettet wurde! Und diesen Jahrestag wollen wir mit einer kleinen Feier bei Son-Goku und seiner Familie begehen!“ rief Bulma. „Bitte, Vater! Ihr habt euch doch in den letzten Jahren immer besser verstehen gelernt! Warum bist Du jetzt so abweisend?“ fragte Trunks. „Weil ich diese ganze Feierei ätzend finde!“ knurrte Vegeta und verschränkte demonstrativ seine Arme vor der Brust. Bulma und der Rest der Familie kannten dieses Verhalten zur Genüge. Trotz allem war der Sayajin ein mürrischer Einzelgänger geblieben. „Was soll ich nur mit Ihm machen?“ seufzte Bulma. „Son-Goku wird sicher enttäuscht sein!“ „Dann müssen wir eben unsere „Geheimwaffe“ auffahren.“ raunte Trunks seiner Mutter zu und zwinkerte Ihr verstohlen zu. Mit „Geheimwaffe“ meinte Trunks seine kleine vierjährige Schwester Bra, welche gerade die Treppe herunter gelaufen kam. Das kleine Mädchen war Ihrer Mutter fast wie aus dem Gesicht geschnitten, die selben blauen Augen, das selbe grüntürkise Haar. Nur das mit braunem Fell bedeckte, lange Affenschwänzchen, das unter Ihrem Röckchen hervorsah, wirkte fremdartig. Aber es war ein Vermächtnis Ihrer kriegerischen Vorfahren, denn in Ihren Adern floß zur Hälfte das Blut der Sayajins. Vegeta hatte seinen Schwanz bereits vor langer Zeit verloren, als er das erste Mal auf die Erde kam und sich mit Son-Goku und seinen Freunden anlegte. Seitdem war er Ihm nicht mehr nachgewachsen, wie es manchmal vorkommen konnte, vor allem deshalb nicht, weil es keinen Mond mehr gab. Beim Anblick seiner kleinen Tochter hob sich Vegetas Laune jedes Mal ein klein wenig. Doch wenn er Ihr fröhlich wippendes Schwänzchen entdeckte, dachte er wehmütig an sein eigenes verlorenes Symbol seiner Sayajin-Würde. Trunks winkte seine kleine Schwester zu sich und hockte sich vor sie nieder. „Was hat Vati denn schon wieder?“ fragte Bra mit unschuldigem Blick. „Er will uns nicht zu Son-Goku begleiten.“ seufzte Ihr Bruder. „Aber warum nicht?“ Das kleine Mädchen sah Ihren Vater traurig an. Dann rannte es zu Ihm, umschlang eines von Vegetas Beinen und sah mit großen bittenden Augen zu Ihm auf. Keiner konnte das so gut wie sie. „Bittebitte, Vati! Komm mit uns!“ „Nein! Ich habe wichtigeres zu tun!“ Vegeta blieb eisern. Da füllten sich Bras große Kulleraugen mit Tränen und sie begann herzzerreißend zu weinen! Vegeta verdrehte die Augen. „Jetzt geht das wieder los!“ knurrte er. „Bra, lass sofort mein Bein los und gehe zu deiner Mutter! Ich habe es Dir schon gesagt, ich fahre nicht mit euch!“ Aber das kleine Mädchen ließ nicht locker. „Ach, bitte, Vati!“ heulte sie und sah flehend zu Ihm auf. Trunks zählte währenddessen lächelnd leise für sich:“Eins, zwei, drei, vier.....“ Da Bra nicht losließ, wandte Vegeta seinen Kopf, um Ihr einen strengen Blick zuzuwerfen, damit seine Tochter mit dem nervigen Krakeelen aufhören möge. Und als die Blicke von Vater und Tochter sich trafen, geschah es. Vegetas Stolz und sein hartes Herz schmolzen dahin wie Wachs in der Sonne. Er seufzte schwer. „Also gut! Du hast gewonnen! Wieder einmal!“ brummte er.“Ich werde euch begleiten! Aber hör endlich mit dem Geplärre auf!“ Sofort versiegten Bras Tränen und sie strahlte Ihren Vater an. Und es waren diese leuchtenden, glücklichen Augen, die Vegeta an seiner kleinen Tochter so liebte und denen er keinen Wunsch abschlagen konnte. Sie schaffte es immer wieder, seine angebliche Unnahbarkeit zu durchbrechen. „Siebzehn Sekunden.“ flüsterte Trunks grinsend seiner Mutter zu, als Vegeta sich nach oben begab, um sich umzuziehen. Und keine zehn Minuten später saß die ganze Familie in Ihrem Fluggleiter und Bulma steuerte ihn in Richtung des heimatlichen Tales, wo Son-Gokus Familie wohnte. Bra hatte es sich auf dem Schoß Ihres Vaters bequem gemacht, damit er auch ja nicht plötzlich aussteigen und selbst davonfliegen konnte. Und Vegeta ließ sie gewähren. Nur sie durfte sich solche Dinge erlauben. Fünf Stunden später war das Ziel erreicht. Ein großes Haus am Waldrand. Bulma landete und alle stiegen aus. „Seht mal, da sind auch Kuririn und C 18! Und Ihre Tochter Maron! Hallo Maron!“ rief Trunks und lief auf die kleine Familie zu. C 18 grüßte zwar zu Vegeta hinüber, doch sie bedachte Ihn dabei mit einem Blick, aus dem Verachtung sprach. “Sie hat es mir immer noch nicht verziehen, das ich damals zugelassen habe, das Cell sie aufgesaugt und absorbiert hat. Das wird sie wohl auch nie. Und einige andere auch nicht....“dachte der Sayajin. „Es gibt viele, die mein Verhalten nicht verstehen.“ „Hallo, Vegeta! Schön, das Du da bist!“ Im nächsten Moment hieb Ihn jemand kräftig auf die Schulter, so daß der Sayajin seine Knochen klappern hören konnte! Er fuhr herum und entdeckte Son-Goku, der Ihn fröhlich breit angrinste! „Kakarott! Verdammt, mach das nie wieder!!“ herrschte Vegeta seinen alten Rivalen an. „Ich freu mich auch, dich zu sehen!“ grinste Goku nur. „Na komm, gehen wir zu den anderen.“ Der Garten hinter dem Haus war festlich hergerichtet worden, Chichi hatte mit Son-Gohan bunte Lampions aufgehängt und Tische und Stühle nach draußen gebracht. Son-Gokus Söhne grüßten brav, als Ihr Vater mit Vegeta sich zu den Anwesenden gesellte. Vegeta erwiderte anstandshalber die Grüße der Kinder mit einem Nicken, damit Ihm Bulma später wieder keine Standpauke wegen seines schlechten Benehmens hielt. Bra bestaunte die leuchtenden, bunten Lampions. „Ist das nicht schön, großer Bruder?“ fragte sie. „Das ist es. Der ideale Abend für ein Sommerfest.“ lächelte er. „So richtig romantisch!“ seufzte Maron und ergriff Trunks Arm. Kuririn blickte lächelnd zu den beiden hinüber. Er wußte, das die beiden schon seit frühester Kindheit eng miteinander befreundet waren. Er, Son-Goten und die kleine Maron waren schon immer gerne zusammengewesen. „Wo ist denn deine Frau Videl?“ fragte Bulma Son-Gohan. „Sie konnte leider nicht kommen. Ihre Tante ist überraschend krank geworden und sie muß sich um sie kümmern. Unsere gemeinsame kleine Tochter ist bei Ihrem Opa, Mr. Satan. “ „Ich verstehe. Schade. Ich hätte die Kleine gerne einmal gesehen. Sie muss etwa in Bras Alter sein. - Aber wenn wir die nächste Party geben, könnt Ihr sicher beide kommen!“ „Hallo, allerseits!“ „Muten Roshi! Du hast es also auch geschafft!“ rief Son-Gohan. Der Herr der Schildkröten hatte sich von einem Taxi herbringen lassen und stapfte nun den Freunden entgegen. „Ich lasse mir doch keine Feier entgehen!“ grinste der Alte und rückte seine Sonnenbrille zurecht, die er selbst jetzt nicht abnahm. „Son -Gohan! Hilfst Du mir bitte? Wir müssen das Essen heraustragen!“ hörte der junge Mann die Stimme seiner Mutter aus dem Haus. „Komme!“ „Ich helfe euch!“ bot sich Bulma an und folgte Son-Gohan ins Haus. „Mann, das sieht ja köstlich aus!“ Son-Gokus Augen wurden immer größer, als das Buffet aufgebaut war. „Immer mit der Ruhe, Du Vielfraß! Erst die Gäste!“ ermahnte Chichi ihren nimmersatten Gemahl, der sich am liebsten gleich auf das Essen gestürzt hätte. „Hey, Vegeta! Was hältst Du von einem Wettessen?“ fragte Goku überschwenglich. „Verschone mich mit deinen Albernheiten, Kakarott!“ knurrte der Sayajin. „Dann eben nicht. Dich kann man ja gar nicht aus der Reserve locken!“ Bulma und Chichi tauschten Erfahrungen und Erlebnisse mit Ihren Kindern aus. „Sag einmal, Chichi, hat Son-Gohan auch sein Schwänzchen immer um deinen Arm, auf dem er saß, geschlungen, wenn Du Ihn getragen hast? Bra macht das immer, wenn ich sie hochnehme.“ „Von Anfang an.“ nickte Chichi. „Ich glaube, es handelt sich dabei um eine Art Schutzinstinkt. Damit wird auf jeden Fall ein herunterfallen verhindert. Dieser Schwanz ist so etwas wie eine dritte Hand. Ihr müsst nur die Affen beobachten.“ erklärte Son-Gohan, der das Gespräch beslauscht hatte. „Oh-wie klug Du doch bist, mein Junge!“ freute sich Chichi. Derweil spielte Maron mit Bra Fangen. „Du kriegst mich nicht!“ lachte Kuririns Tochter und wandte Ihren Kopf. Dabei passte sie nicht auf und prallte gegen Vegetas Beine! „Au!“ rief sie und hob den Kopf. Als sie erkannte, gegen wen sie gelaufen war, wich sie erschrocken einen Schritt zurück! „Entschuldigung!“ schluckte sie. Auch Kuririn, Trunks, Gohan und Son-Goku erstarrten, C18 ballte die Fäuste, bereit, sofort einzugreifen, falls Vegeta Ihre Tochter bedrohen sollte! Wie würde der Sayajin reagieren? Jeder fürchete sein aufbrausendes und zorniges Verhalten. Aber Vegeta legte nur seine Hand auf Marons Kopf und kraulte Ihr Haar! Dabei lächelte er! Und das zuerst verängstigte Kind verlor die Angst und kicherte. „Halte besser deine Augen offen. Nicht jeder ist so nachsichtig.“ sagte Vegeta ruhig. Maron nickte und lief wieder zu Bra. Aufgeregt tuschelnd verschwanden die beiden Mädchen und Trunks hinter dem Haus. Den anwesenden Eltern blieb vor Staunen der Mund offen! „Hast Du das gesehen?“ keuchte C 18. „Klaro, Liebes. Mann, hätt ich nicht von Vegeta gedacht!“ nickte Kuririn. „Seit Bra auf der Welt ist, hat sich einiges bei Ihm getan.“ lächelte Bulma. „Unsere Kleine hat sein hartes Herz erweicht. Er kann Ihr meist nichts abschlagen! Nur weil Bra Ihn inständig gebeten hat, ist Vegeta überhaupt mitgekommen!“ „Echt? Ist ja toll! Vielleicht wird aus dem Kerl noch was Anständiges!“ „Weißt Du, Kuririn, Bra wurde nicht wie Trunks im Krankenhaus geboren. Es passierte überraschend, als ich mit Veg` alleine unterwegs war, mitten in der Pampa! So blieb Ihm nichts anderes übrig, als Hebamme zu spielen, doch er hat es geschafft und Bra geholt.“ „Was? Hätt ich nicht gedacht! Und ist alles gutgegangen?“ „Ist es. Sie war gesund und munter. Aber ich werde niemals diesen Blick vergessen, als er seine Tochter das erste Mal in den Händen hielt. In seinen Augen lagen so viel Liebe und Zuneigung, wie ich es noch nie bei Ihm gesehen habe! Seitdem liebt er die Kleine über alles.“ Wenig später saßen alle beim Essen zusammen und plauderten über alte Zeiten. Besonders Son-Goku, Kuririn, Muten Roshi und Son-Gohan hielten eine angeregte Konversation. Vegeta verhielt sich äußerst still und kaute lustlos sein Essen. Aber in Wirklichkeit hörte er genau zu. Bra hatte wieder mal einen Platz auf seinem Schoß erobert und bediente sich mit aus der Schüssel Ihres Vaters. „Das ist ja wirklich unglaublich! Deine Tochter sitzt seelenruhig auf dem Schoß Ihres Vaters und es macht Ihm nichts aus?“ staunte C 18. Bulma nickte. „Ich sagte es Dir ja, er macht sich. Bra ist wirklich ein Segen für Ihn!“ Aber je mehr die Erzählungen Vegeta selbst mit einbezogen, desto mehr verfinsterte sich der Blick des Sayajin. Er war bei all den vergangenen Erlebnissen meist immer im Schatten von Son-Goku gestanden oder war vom Pech verfolgt worden. Wie viele Kämpfe hatte er bestritten und wie oft war er dabei mit der Nase im Staub gelegen, besiegt von seinen stärkeren Feinden! Und dann war Son-Goku jedes Mal erschienen oder seine Söhne und hatten den Tag gerettet! Für Ihn war immer nur der zweite Platz geblieben. Und diese Tatsache nagte bis heute an seinem Ego. Was hatte er alles versucht, um besser als Kakarott zu werden-vergeblich. Er würde Ihm niemals das Wasser reichen können, soviel stand wohl fest. Bulma war es schließlich, die Son-Goku und die anderen darauf aufmerksam machte und auf Vegeta verwies. „Oh-entschuldige, Du hast recht. Vegeta denkt nicht gerne an seine vergangenen Abenteuer zurück. Aber ohne Ihn hätten wir zeitweise recht alt ausgesehen!“ nickte Goku verständnisvoll, dann wandte er sich an den Sayajin:“Hey, Vegeta, weißt Du noch, wie wir Boo fertiggemacht haben? Wir beide als Vegetto und dann hattest Du diesen irren Plan! Aber es hat geklappt! Wir waren doch ein tolles Team, oder? Obwohl Mr. Satan ja den ganzen Ruhm geerntet hat, aber was solls...“ Vegeta antwortete nicht. Statt dessen hob er Bra von seinem Schoß und reichte sie an Trunks weiter. Dann erhob er sich von seinem Platz, knallte die Handflächen auf den Tisch und rief: „Ich brauche deine milden Gaben nicht, Kakarott!“ „Vater-bitte!“ versuchte, Trunks, der einen aufkommenden Streit fürchtete, zu vermitteln. „Halt Du dich da raus!!“ herrschte Vegeta seinen Sohn an. An der Tafel war es auf einmal totenstill geworden. „So habe ich das nicht gemeint, Vegeta! Ich wollte doch nur...“ „Ach-sei still! Dir macht es doch Spaß über deine Taten zu prahlen und mich damit aufzuziehen! Ich habe es gleich gewusst! Ich hätte nicht mitkommen sollen!“ „Vegeta! Jetzt reicht es aber!“ rief Bulma böse. „Wir sind hier eingeladen, also benimm dich dementsprechend! Entschuldige dich bei Son-Goku!“ Der Sayajin warf Ihr einen bösen Blick zu, dann fiel sein Blick auf seine kleine Tochter. Sie starrte Ihn mit großen, ängstlichen Augen an und fragte leise: “Warum bist Du auf einmal so böse, Vati?“ Dieser Anblick war für Ihn wie ein Stich ins Herz. Er ballte seine Fäuste, dann wandte er sich plötzlich abrupt um und schoß wie eine Rakete durch die Luft davon! „Ich muss mich für Vegeta entschuldigen, aber so ist er nun einmal. Launisch und unberechenbar!“ sagte Bulma beschämt. „Was habe ich denn getan?“ fragte Son-Goku ratlos in die Runde. „Du hast seinen Stolz verletzt!“ erklärte Trunks ernst. „ Du weißt doch wie empfindlich Vegeta in dieser Sache ist!“ „Oh nein! Was hab ich Plappermaul da nur wieder angerichtet! Jetzt ist er sauer, weil ich unbedingt von alten Zeiten quatschen musste! Ich hätte wissen sollen, das Vegeta darauf allergisch reagiert!“ “Das stimmt! Wir haben seine Gefühle dabei ganz vergessen!“ seufzte Kuririn. „Der und Gefühle! Wo waren denn seine Gefühle, als er zuließ, das Cell mich absorbierte?“ bemerkte C18 ärgerlich. „Ach, Liebes! Er hat es schwer genug gehabt! Hast Du Ihm das immer noch nicht verziehen?“ „Nein! Und ich werde es auch niemals!“ „Ich sollte mich bei Vegeta entschuldigen!“ entschied Son-Goku. „Das hat jetzt keinen Sinn. Lass Ihn erst einmal eine Weile alleine. Vielleicht läßt er dann wieder mit sich reden.“ „Ist gut, Trunks. Es tut mir ehrlich leid!“ „Uns auch!“ nickte Muten Roshi. „Diese verdammten, eingebildeten..... denken die, ich habe schon alles vergessen und bin darüber hinweg? Oh nein! Ein Sayajin vergisst nie!“ knirschte Vegeta, als er über den Wald flog. „NIEMALS!“ Er stoppte plötzlich abrupt und verschaffte seiner ganzen aufgestauten Wut und Verzweiflung durch einen lauten Aufschrei Luft! Danach war Ihm ein klein wenig wohler. Er flog weiter, bis der Wald zu Ende war und eine kilometerlange Schlucht sich unter Ihm im Boden auftat. Vegeta landete am Rand der tiefen Schlucht. Unten floß ein reißender Strom, der einige Kilometer weiter im Norden in das Meer mündete. „Was mache ich bloß immer falsch? Ich habe immer mit all meinem Einsatz trainiert und gekämpft und tue es immer noch! Und doch schaffe ich es nicht, den anderen ebenbürtig zu sein! Kakarott, sein Sohn, mein Sohn in der Zukunft...sie sind alle stärker und besser als ich! Warum nur! Warum? Was verleiht Ihnen diese Kräfte und Macht? Verdammt, selbst als Super-Sayajin kann ich Ihnen nicht das Wasser reichen! Was soll ich nur tun? Ich glaube, ich bin es nicht wert, ein Sayajin-Prinz zu sein! “ Traurig ließ sich Vegeta auf die Knie fallen und senkte den Kopf. „Kakarott war immer der bessere von uns beiden...und sein erstgeborener Sohn, ein Halbblut, übertrifft Ihn sogar! Obwohl ich ein Sayajin der Oberklasse bin! Wenn ich stärker geworden war, holte er mich mühelos ein! Und das, obwohl er auch vor langer Zeit seinen Schwanz verloren hat! Ohne Schwanz ist ein Sayajin unvollkommen! Es ist unser wildes Erbe aus der Vorzeit, das uns einst unbesiegbar gemacht hat! Wenn wir uns in Oozarus verwandelten, konnte nichts und niemand uns aufhalten! Man musste nur aufpassen, das man seinen Schwanz nicht verlor, sonst war die Wirkung dahin! Aber dieses Geheimnis kannten nur wenige...“ dachte er. „Wenn ich doch nur dieses Erbe wiedererwecken könnte! Dann hätte ich die Stärke, Kakarott ebenbürtig zu sein, da bin ich mir sicher! Und wenn ich mich erst wieder verwandeln kann, werde ich versuchen, mein Bewußstsein noch besser zu kontrollieren, ich habe als Einziger die Fähigkeit, darüber im Oozaru-Stadium zu verfügen! Ich muß es nur schaffen, den blinden Zerstörungstrieb zu unterdrücken!“ Vegeta reckte seine Arme in den Himmel. „Ihr Seelen meiner Ahnen...wenn Ihr mir doch nur helfen könntet, wieder ein wahrer Sayajin zu werden! Ich will meinen Platz in eurer Mitte zurück! Ich will, das Symbol meiner Unbesiegbarkeit und Würde zurück, meinen Schwanz! Ich will mein Oozaru-Blut zurück!“ rief er in die Dunkelheit. Zur gleichen Zeit, irgendwo tief in der Unterwelt.... Nappa, der Sayajin-Krieger horchte auf. „Das ist doch Vegetas Stimme!“ rief er. „Du kannst Ihn hören?“ fragte Raddiz, ein weiterer Sayajin, der neben Ihm auf einem Felsen saß. Er war Son-Gokus älterer Bruder und vor langer Zeit in einem Zweikampf mit Ihm von Piccolo getötet worden. Seitdem fristete er mit Nappa ein Dasein in der Hölle der Unterwelt. „Oh ja, ich kann ihn hören! Endlich, nach so vielen Jahren! Er muß ganz schön verzweifelt sein! Soso, Du rufst also die Seelen deiner Ahnen! Hier ist eine, die ganz erpicht darauf ist, Dir zu helfen! Und das werde ich, verlass dich darauf!“ Derweil fasste Vegeta einen Entschluß. Er konzentrierte sich und hielt die Innenflächen seiner Hände nebeneinander. Kurze Zeit später begann sich zwischen seinen Handflächen eine helle Energiekugel zu bilden. „Ich habe das schon lange nicht mehr getan....dieses Licht imitiert das Leuchten des Mondes und vollzieht die Verwandlung, wenn der Planet, auf dem man sich befindet, keinen Mond hat. Vielleicht läßt es auch wieder meinen Schwanz nachwachsen und gibt mir die fehlende Stärke zurück!“ Als die leuchtende Kugel die Größe eines Wasserballs hatte ließ Vegeta sie emporschweben, bis sie sich etwa zehn Meter über Ihm befand. Dann ließ er das silberne Licht auf sich einwirken. Er riß die Arme hoch, warf den Kopf in den Nacken und rief:“ Licht des Mondes! Gib mir mein Oozaru-Blut zurück! Lass mich wieder zu einem vollkommenen Sayajin werden!“ „Er versucht sich tatsächlich wieder zu verwandeln!“ grinste Nappa böse. “Aber das wird nicht so einfach sein, er ist schon zu lange ohne seinen Schwanz! Aber ich kann da ein bischen nachhelfen...“ „Willst Du Ihm etwa helfen, wieder ein Wehraffe zu werden, damit er seine Freunde plattmacht?“ „Nicht ganz. Ich weiß, wie ich Kakarott und die anderen noch viel härter treffen kann! Und vor allem Vegeta! Nun ist die Zeit endlich gekommen, da ich mich an Dir rächen kann, mein Prinz! Ich habe dich aufgezogen und war dein ständiger Lehrer und Begleiter nach dem Tod deines Vaters! Ich war ein angesehenes Mitglied seiner Elite-Einheit und Leibwache! Und wie hast Du es mir gedankt? Als mich dieser Kakarott fertig gemacht hat, hast Du mich in den Himmel katapultiert und mich einfach abserviert, wie einen alten Stiefel, weil ich deiner Meinung nach nicht mehr würdig war, ein Sayajin zu sein! Doch Du hast genauso wie ich versagt! Sogar mehrmals! Du bist genauso wenig würdig, ein Sayajin zu sein, geschweige denn ein Prinz! Aber jetzt schlage ich zurück! Du willst wieder vollkommen sein? Du wünscht Dir dein Oozaru-Blut zurück und deinen Schwanz? Kannst Du haben! Aber nicht so, wie Du es gewöhnt bist!“ „Was hast Du vor, Nappa?“ fragte Raddiz. „Ich habe in der langen Zeit, die wir hier unten sitzen, einige Interessante Dinge aufgeschnappt. Und ein Unterwelt-Dämon hat mir etwas besonderes verraten: Den Schatten-Fluch!“ „Schatten-Fluch?“ „Genau! Er kann einen Wunsch ins Gegenteil kehren oder Ihn verändern! Vegeta will wieder vollkommen sein! Ich werde Ihm eine Vollkommenheit geben, an der er und die anderen da oben Ihre helle Freude haben werden!“ rief Nappa und lachte hämisch. „Und Du glaubst, dein Fluch wird Ihn erreichen?“ „Das wird er! Vegeta ist versessen darauf, wieder ein vollkommener Sayajin zu werden! Und diese Besessenheit wird dem Fluch den Weg weisen!“ Vegeta spürte zuerst nur ein Kribbeln in seinen Fingern, das sich langsam in seinem ganzen Körper ausbreitete. Dann merkte er, wie sein Herz schneller zu schlagen begann. „Komm schon! Erwache wieder in mir, wildes Erbe!“ knurrte er und versuchte mit aller Macht eine Verwandlung heraufzubeschwören. Er spürte, wie sein Blut mehr und mehr in Wallung geriet, das Licht verstärkte dieses Gefühl. Auch Nappa konzentrierte sich. Dann begann er eine fremdartige Beschwörung zu murmeln und zwischen seinen Handflächen erschien eine schwarze Energiekugel! „Kraft des schwarzen Schattens der Hölle! Werde zum Schatten des Oozaru! Verwandle Vegeta in eine wilde Bestie! Sie soll weder Sayajin noch Oozaru sein! Tilge alles menschliche Verhalten aus Ihm und nimm Ihm seine Sayajin- Stärke und seine Sayajin-Fähigkeiten! Lasse seine Sinne und seinen Verstand von niederen Instinkten beherrschen!“ rief er, dann stieß er seine Arme in die Höhe und die schwarze Kugel schwebte nach oben. „Flieg! Flieg in die Welt der Lebenden zu dem, der die Hilfe seiner Ahnen erfleht hat! Schatten des Oozaru, dringe in seine Seele und gib Ihm, was ich für Ihn begehre!“ Immer schneller schwebte die schwarze Energiekugel nach oben, bis sie die Grenze zur Welt der Lebenden erreicht hatte. Dort begann sie sich aufzulösen und verwandelte sich in einen schwarzen, langgezogenen Nebel, der unbeirrbar seinem Ziel zustrebte... Vegeta versuchte noch immer krampfhaft, eine Verwandlung zu erreichen. Doch es tat sich nichts. Aber plötzlich kroch ein schwarzer langer Schatten aus einer Spalte im Boden, stieg zu seiner Energiekugel auf und umhüllte sie! Die Kugel wurde größer und sah nun aus wie eine marmorierte Murmel. Im nächsten Moment fuhr der schwarze Nebel wieder aus der Kugel und hüllte Vegeta ein! „Aaaah! Was geschieht auf einmal mit mir? Nein-ich meinte nicht...“ keuchte er, doch es war schon zu spät. Als dünne Rauchfäden verschaffte sich der Schattenfluch Eintritt in Vegetas Körper und Seele, drang durch Augen, Nase und Mund in sein Inneres. Der Sayajin stieß einen markerschütternden Schrei aus! Er spürte, das etwas mit Ihm geschah, doch es war nicht jene Verwandlung, die er sich gewünscht hatte! Stoff riß. Und nur einen Augenblick später durchstieß ein langer, schwarz behaarter Affenschwanz seinen Hosenboden, seine Fingernägel verwandelten sich in Krallen! Aber damit war die Verwandlung noch nicht abgeschlossen! Seine Zähne mutierten zu einem Raubtiergebiß und die schwarzen Brauen wurden dichter und struppiger! Und seine Ohren bekamen die längliche, spitze Form eines Oozaru! Doch seine Gesichtszüge blieben menschlich. Abermals stieß Vegeta einen Schrei aus, doch diesmal klang er wie das heisere Brüllen eines wilden Tieres! Eine tiefe Schwärze legte sich über seinen menschlichen Verstand und löschte Ihn aus....um Platz zu machen für die wilden, primitiven Instinkte einer niederen Kreatur, die nun aus Ihm herausbrachen! Mit einem Grollen packte Vegeta sein Hemd und riß es mit einem Ruck auseinander! Kurzes, schwarzes Fell wurde darunter am Hals und auf den Schultern sichtbar, sowie an den Seiten. Nur die Brust und der Bauch waren freigeblieben. Als nächstes folgten die Schuhe und gaben krallenbewehrte Füße frei. Vegeta tobte und stieß ein schauriges Geheul aus! „Hahaha! Na, hab ich zu viel versprochen?“ lachte Nappa, der das ganze im Spiegelbild eines schwarzen Tümpels beobachtet hatte. „Wow, ich glaube, das ist Vegetas wahre Gestalt!“ bemerkte Raddiz. „Eine gerechte Strafe für das, was er mir angetan hat! Er verdient es nicht besser!“ Zur gleichen Zeit trat Son-Goku vor die Tür seines Hauses. „Was ist denn, Vater?“ fragte Son-Gohan. „Spürst Du das nicht auch?“ „Ja-eine fremdartige Aura! Sie kommt aus der Richtung, in die Vegeta verschwunden ist! Und seine Aura ist jetzt nicht mehr zu spüren! Aber die fremde Aura ähnelt seiner - irgendwie! Doch sie ist nicht konstant und verschwindet immer wieder!“ „Das gefällt mir nicht, mein Sohn! Irgend etwas sagt mir, das mit Vegeta etwas nicht in Ordnung ist!“ „Was soll mit Vegeta nicht in Ordnung sein, sag schon!“ mischte sich Bulma ein, die das Gespräch mitbekommen hatte. „Wir sollten mal nach Ihm sehen.“ bemerkte Son-Goku. „Ich komme mit!“ „Wir auch!“ riefen Trunks und Kuririn, die ebenfalls die fremdartige Aura wahrgenommen hatten. Muten Roshi nickte ernst. „Diese Aura-sie ist voller Hass und Verzweiflung....“ dachte Trunks. Er hatte ein ungutes Gefühl. „Vater-Du wirst doch wohl nicht wieder eine Dummheit begangen haben?“ Nach kurzem Hin-und her enschlossen sich alle, Son -Goku zu folgen. Jene, die mit Hilfe Ihrer Energie selbst fliegen konnten, begleiteten den Fluggleiter, den Bulma steuerte und in welchen Chichi, C18, der Herr der Schildkröten und Maron saßen. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)