Der Mann Im Mond von vilwarin ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Logbucheintrag 13. August 2007, Kosmonautin Reese, USA: Wir konnten dank Vladimirs Sternenkenntnis in der Nacht die Hälfte des Weges zurücklegen. Nach dem beschwerlichen Weg haben wir zwei Stunden pausiert und auf den Sonnenaufgang gewartet. Wir werden nun aufbrechen und die Anomalie voraussichtlich in zwei bis drei Stunden erreichen. Logbucheintrag Ende. Mayumi: Seht, wie dort die Sonne hinter der Erde aufsteigt. Was für ein wundervoller Anblick! Vladimir: Dafür lohnt es sich Kosmonaut zu sein. Lisa: Man kann sehen wie der Pazifik die Lichtsrahlen der Sonne reflektiert. Vladimir: Das ist der Atlantik, aber du hast Recht. Lisa: Besserwisser - Kommt lasst uns weitergehen. Die Augen noch halb auf den Sonnenaufgang gerichtet, machte sich die Kompanie auf, weiter in Richtung Anomalie. Die Sterne waren jetzt nicht mehr so gut zu deuten, aber mit dem kastanienbraunen Felsen als Orientierungspunkt, war das auch nicht nötig. Nach weiteren drei Stunden Marsch über das unfreundliche Mondgelände kamen sie schließlich an. Mayumi: Wenn ich mich nicht irre müssten wir so gut wie da sein. Das heisst, wenn dort wirklich etwas ist, werden wir es nach dieser Anhöhe sehen. Also los, kommt! Die drei legten einen Zahn zu, blieben aber dann abrubt stehen. Was sie sahen, übertraf ihre Vorstellungen, es konnte nicht real sein, es musste eine Art Illusion, vielleicht ein Hologramm sein: Vor Ihnen tat sich ein kleines Haus auf. Eine grüne Wiese mit vereinzelten Blumen umschloss es. Neben dem Haus war eine große Satellitenschüssel angebracht, die in Richtung Erde zeigte. Vor dem Haus stand eine kleine rote Schaukel, die bestimmt etwas im Wind quietschen würde, gäbe es auf dem Mond Wind. Das Haus selbst war in einem sanften Grünton gestrichen mit vereinzelten Bildern von Blumen, Sonnen und Sternen darauf. Lisa, Vladimir und Mayumi blickten sich gegenseitig unglaubwürdig an, um herauszufinden, ob die anderen es auch sehen. Lisa: Was zum Teufel ist das? Vladimir: Ein buntes Haus mit Garten und einer kleinen roten Schaukel. Lisa: Also seht ihr es auch? Mayumi: Ob darin ein Prinz aus Atlantis wohnt? Lisa: Du spinnst, das kann nicht real sein, es muss ein Hologramm oder so etwas sein. Hier auf dem Mond gibt es keine Blumen und Gräser. Selbst wenn man sie hier ausgesetzt hätte, bräuchten sie das in der Luft vorhandene Kohlenstoffdioxid um zu gedeihen. Vladimir: Ich schlage vor wir gehen hin und klopfen an die Tür. Dann sehen wir auch ob es ein Hologramm ist. Lisa: Und wenn es eine Falle ist? Mayumi: Lisa! Jetzt reiß dich mal zusammen, wer in aller Welt sollte uns eine Falle stellen und warum? Komm Vladimir ich begleite dich. Als sie sich dem Haus auf eine gewisse Distanz genähert hatten, blieben sie plötzlich wie angewurzelt stehen. Mayumi: Was ist das? Ich kann mich nicht mehr bewegen. Lisa: Da! Ich sagte doch es ist eine Falle! Vladimir: Keine Falle, Schwerkraft. In der der Nähe des Hauses scheint sie stärker zu wirken, als auf dem Trabanten. *achh* Ja, seht her wir können uns noch bewegen, es ist nur sehr schwer in den Bleistiefeln. Versucht es mal, und lasst den Leiterwagen erst einmal zurück. Mayumi: *argh* Du hast Recht, es klappt. Hey seht ihr das, da ist ein Schild über der Tür und sogar eine Klingel, nur der Postkasten fehlt - hihi. Lisa: Auf dem Schild steht: Luna Valley 1. Also mir ist das alles sehr unheimlich. Vielleicht sollten wir umkehren und erst dem HQ Bescheid sagen. Mayumi: Also ich habe keine Lust wieder 6 Stunden zu laufen, außerdem können wir das HQ auch anfunken wenn wir drinnen sind. Vladimir: Genau, so noch ein paar Schritte dann sind wir bei der Tür. Mayumi: Ich komm mir vor wie Sisyphos, nur dass mein Stein an den Schuhen klebt - hihi. Lisa: Dann bin ich wohl überstimmt, aber klinglen tu ich nicht. Mayumi: Lasst mich das machen, mann bzw. frau bin ich gespannt! Ob ein Mensch aufmacht? Lisa: Du hoffst immer noch auf den Prinz von Atlantis, was? Mayumi: Na und, dir wäre ja scheinbar ein Tentakelmonster lieber, das uns alle verschlingt. Vladimir: Meine Damen, bitte. Mayumi, würdest du freundlicher Weise die Klingel betätigen. Mayumi: OK! Nach einer kurzen Weile öffnete sich die Tür. Die sechs großen Augen der USE Agenten erblickten einen in einen eleganten schwarzen Anzug gekleideten Mann. Er trug einen purpurroten Umhang, elegante Schuhe und aus seinen Ärmeln schauten etwas weiße Rüschen hervor. Auf seinem Kopf trug er einen schwarzen Zylinderhut und in seiner linken Hand führte er einen kurzen Stock mit einer Messingkugel an der Spitze. Er starrte eine Weile zurück und begann dann zu sprechen: Mann: So eine Überaschung! Ich bekomme so selten Besuch! Was für eine Freude, wie schön! Kommt doch herein und erlaubt mir euch zu Kaffee und Kuchen einzuladen, ja? Ach und eure Mäntel könnt ihr hier ablegen, hier braucht ihr sie nicht. Das Esszimmer ist zu meiner Linken. Bevor jemand, der nach wie vor mit offenem Mund dastehenden Menschen (Ihre Visiere beschlugen bereits), antworten konnten, war er wieder im Haus verschwunden. Die Tür stand jedoch weiterhin offen. Lisa: W... Was? Mayumi: Wer? Vladimir: Wie? Mayumi: Sollen wir wirklich reingehen? Ich habe irgendwie Angst. Lisa: Ich auch, ich weiß nicht, ob mir ein Tentakelmonster nicht lieber gewesen wäre. Vladimir: Ich habe auch Angst, aber in Russland ist es sehr unhöflich eine solche Einladung abzulehnen. Kommt nehmt meine Hände, lasst uns gemeinsam reingehen. So durchschritten sie gemeinsam die Türe. Sofort blickten sie zurück, fast erwartend, dass sich die Türe schließen würde, um sie einzusperren; doch sie blieb offen. Mann: Mon Dieu! Mit diesen Schuhen braucht ihr ja ewig, um in das Esszimmer zu kommen - ha ha - kommt ich helfe euch sie auszuziehen. Vladimir: Wir sind sehr dankbar für ihre Einladung, aber wir brauchen ein Luftgemisch mit einem gewissen Sauerstoffanteil, um überleben zu können. Wir können diese Anzüge leider nicht ablegen. Wenn sie jedoch extra Kuchen für uns gemacht haben, wir hätten da so eine Gerätschaft draußen in ihrem Garten, mit dem wir der Einladung nachkommen könnten. Aus ihrem Staunen gerissen, sah Lisa ihn böse an. Sie mochte Kuchen, aber würde nie in dem Haus eines Fremden das SMC aufsetzten. Der Mann sah Vladimir sehr seltsam an. Mann: 78% Stickstoff, 20% Sauerstoff, 1% Argon und etwa 0,05% Kohlenstoffdioxid. Vladimir: ??? Mann: Was denkt ihr wie ich ohne Luft überleben könnte? Natürlich ist das hier echte Luft. Aber ich vergesse meine Manieren, verzeiht. Die Damen, dürfte ich euch beim Ablegen behilflich sein? Lisa: Pfoten weg, das schaff ich auch alleine. Mayumi: Also mir dürfen sie gerne helfen, das ist sehr lieb. Dankeschön. Vladimir: Ich hab hier Probleme meinen Helm abzukriegen und wäre auch sehr dankbar für ein bischen Hilfe. Mann: hat gerade Mayumi aus dem Anzug geholfen - Ja natürlich. Hier so gehts. Vladimir: Vielen Dank. Mann: *einladende Geste* So hier lang. Setzt euch. Tut mir Leid, ich werde noch ein bisschen für den Kuchen brauchen, ich war offengesagt nicht vorbereitet, heute besucht zu werden - geht wieder ab in die Küche. Die drei Gäste nahmen am Tisch Platz. Es war ein schöner Holztisch aus Mahagonie ohne Tischdecke. Er sah sehr schlicht aber schön aus. Die vier Stühle am Tisch waren ebenso schlicht aus demselben Holz geschnitzt. Nachdem sie sich gesetzt hatten, kam Ihnen zum ersten mal der Gedanke sich das Haus anzusehen, bisher waren einfach zu viele Eindrücke da, um sich darauf konzentrieren zu können. In dem Eingangsbereich hatten sie wohl eine spiralförmige Wendeltreppe gesehen. An den Wänden entdeckten sie einige Bilder von bekannten Künstlern. Vladimir erkannte zwei Bilder von Dali und einen seltsamen unförmigen blauen Punkt, der wohl von Miro stammen musste. Ansonsten passte die Einrichtung zu dem Tisch: Es war alles eher schlicht und einfach gehalten, vielleicht sogar vorsichtig gesagt etwas rustikal. Der Hausherr kam aus der Küche wieder mit einem seltsamen Gerät in der Hand. Mann: Möchte mir vielleicht jemand von euch helfen den Kaffee zu mahlen, dann kann ich mich um den Kuchen kümmern. Ohne auf eine Antwort zu warten lächelte er in ihre Gesichter, stellte die Kaffeemühle auf den Tisch und begab sich zurück in die Küche. Lisa: grabscht nach der Mühle und fängt an zu kurbeln - Kommt euch das alles nicht auch etwas spanisch vor? Ich frag' mich ob wir überhaupt noch auf dem Mond sind. Ich traue diesem Mann nicht. Mayumi: Ich finde ihn sehr nett und höflich, es ist sehr gemein von dir ihm gegenüber so mißtrauisch zu sein. Da schau doch aus dem Fenster, man erkennt selbst von hier die Kraterlandschaft, die sich der Wiese anschließt. Vladimir: Er ist in der Tat sehr freundlich, wir würden ihm unrecht tun, seine Höflichkeit als böswillig zu interpretieren, doch auch Lisa hat recht. Denkt daran wir sind hier auf dem Mond in einem normalen Haus. Das ist mit unserer Technologie unmöglich, genau so unmöglich, wie die Schwerkraft lokal zu erhöhen. Lisa: Wie du meinst. Hey Lord von Mond, der Kaffee ist fertig gemahlen! Küche: Danke, kannst du ihn hereinbringen? Hab' gerade den heißen Kuchen in den Händen. Lisa: schaut sich zu ihren Kollegen um und erhält als Antwort ein Nicken. Wie du meinst. Auch die Küche passte zum derzeitigen Eindruck des Hauses, sogar ein Kachelofen war in der Ecke. Der Hausherr war gerade damit beschäftgt etwas Schokoglasur über den Kuchen zu streichen. Mann: Vielen Dank, magst du die Kaffeemaschine einschalten? Lisa: Schon geschenen. Der Ofen - läuft der tatsächlich mit Holz? Mann: Nein, das geht nicht so einfach mit dem Verbrennen hier oben und außerdem müsste der Rauch irgendwie abgeleitet werden. Der Kachelofen funhiert als Zentralheizung. Aber ich finde ihn sehr gemütlich. Lisa: Na wers braucht. Ich bin dann wieder im Esszimmer. Mann: Danke fürs Kaffeemahlen - schüttelt den Kopf. Nach einer kurzen Weile kam der Hausherr aus der Küche zurück. In der einen Hand balancierte er einen mit Schokolade überzogenen Kuchen, in der anderen eine Kaffeekanne. Mann: Sie erlauben Gnädigste. Er verbeugte sich und schenkte Mayumi etwas Kaffee ein, welche freundlich nickte, dann Lisa, welche bei der Verbeugung leicht die Nase rümpfte, zum Schluß Vladimir und sich selbst. Vladimir: Haben sie vielen Dank für ihre Gastfreundschaft, jetzt interssiert uns natürlich brennend wie sie hier draußen überleben können. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würden wir wirklich gerne mehr darüber erfahren, wie es kommt, dass sie hier leben! Mann: Erst einmal möchte ich mich vorstellen, das hab ich in aller Aufregung über Gäste ganz vergessen. Mein Name ist Claudius - nimmt seinen Zylinder vom Kopf und verbeugt sich. Dürfte ich nach den Namen meiner lieben Gäste fragen. Lisa: Lisa Reese, United Space Endeavors, aus den Staaten. Mayumi: Ich bin Mayumi und komme aus China, sehr erfreut. Vladimir: Mein Name ist Vladimir Strukov, ich komme aus Moskau. Aber verzeihen sie, wenn ich sie nochmal frage: Wie machen sie das mit der Luft? Die paar Pflanzen da draußen reichen ja wohl nicht aus. Claudius: Nein das tun sie nicht, aber ich mag Blumen sehr gerne, deshalb habe ich diese Wiese. Neben dem Haus steht ein Sauerstoffgenerator, der die Photosynthese von Pflanzen synthetisiert und der gesamte Grund bewegt sich über eine Zentrifugaltechnik unterirdisch auf eine Weise, welche die natürlich wirkende Schwerkraft etwas verstärkt. Aber genug von mir, es ist unhöflich seinen Gästen nur von sich zu erzählen. Nun habe ich auch eine Frage, die euch gerne stellen möchte: Wieso seid ihr hier? Lisa: Na wir sind halt mit einem Raumschiff von der Erde gekommen, um ein Magnetfeld zu untersuchen. Wie sind sie hier hergekommen? Ebenfalls mit einem Raumschiff? Claudius: Das meinte ich nicht, natürlich seid ihr das, weil ihr damit beauftragt wurdet. Aber warum seid ihr dem Ruf gefolgt. Vladimir: Ich glaube, er meint, warum wir Kosmonauten geworden sind. Mein Großvater war im Kosmodrom beschäftigt und mein Vater war Steuermann auf einem Schiff und ich möchte die Tradition in meiner Familie weiterführen. Außerdem war ich schon seit Kindesbeinen an von der Raumfahrt begeistert. Lisa: Das geht sie nichts an. Ich wollte es einfach so. Mayumi: Warum Ich Raumfahrerin wurde? Ich glaube, ich wollte einfach den Sternen näher kommen - hihi. Darf ich Ihnen auch eine ähm vielleicht etwas peinliche Frage stellen? Sind sie ein Prinz? Claudius: Ha ha ha - nein ich bin nicht von königlichem Blute. Aber wenn du es so möchtest bin ich der Prinz des Mondes, schließlich bin, oder war ich der einzige Mensch hier oben. Mayumi: wird etwas rot - Aber warum wohnen sie denn so ganz alleine hier oben? Claudius: Ich habe die Abgeschiedenheit gesucht und mich hierher zurückgezogen. Es ist sehr ruhig und angenehm hier oben. Doch sagt dürfte ich euch anbieten heute hier zu nächtigen. Ich habe zwei schöne Gästezimmer und würde euch Betten zurecht machen. Valdimir: Ich denke, wir nehmen sehr gerne an. Jedoch möchte ich euch bitten, ob ihr es uns gestattet nach Hause zu funken, ich würde gerne mit der Erde Kontakt aufnehmen. Die Ausrüstung liegt im Garten. Claudius: Ich fürchte, das wird nicht möglich sein. Meine Maschinen würden die Wellen zu stark überlagern. Ich muss jetzt auch etwas arbeiten und werde euch nun verlassen. Aber wenn ihr die Erde anrufen wollt, benutzt doch einfach mein Telefon. Steht auf - Ich bin mir sicher ihr findet euch zurecht, das Gästezimmer ist im ersten Stock - holt das Telefon von der Wand - hier, ihr müsst nichts vorwählen, gebt einfach die Nummer ein. Auf Wiedersehen, meine Herrschaften bzw. Damenschaften - nimmt den Zylinder vom Kopf und verbeugt sich. Nachdem die drei besprochen hatten, was und wie viel sie dem Hauptquartier melden wollten, begann Vladimir zu wählen. USE: Hier United Space Endeavors, Zentrale Reykjavik, was kann ich für sie tun? Mond: Hier Kosmonaut Strukov, Identifikationsnummer 784268, Abteilung Raumfahrtprogramm LunaX USE: Bestätige ihre ID, was wünschen sie? Mond: Bitte verbinden sie mich mit Commander Farad. USE: Bitte Bestätigungscode für diesen Bereich in das Telefon eingeben. Mond: *biep biep \dots biep* USE: Code bestätigt, ich verbinde. USE: Hier Commander Irmela Farad, ich hoffe es ist wichtig, ich habe wenig Zeit. Mond: Guten Tag Commander, hier spricht Vladimir Strukov vom Raumschiff Störtebeker... USE: Das ist ein schlechter Scherz, Agent Strukov ist derzeit auf dem Mond, bitte sagen sie mir wer sie wirklich sind oder geben sie die Leitung frei. Mond: Nein, so hören sie doch, ich bin es wirklich, unser Funk wird gestört, deshalb nehme ich auf diese Weise mit Ihnen Kontakt auf... USE: Der Funk ist gestört, deshalb benutzen sie einfach die nächste Telefonzelle, wie? *klick* Mond: *tuut tuut tuut* Vladimir: Verdammt aufgelegt. Na macht nichts, wir versuchen es morgen nochmal. Die werden schon zuhören, wenn sie so lange nichts von uns hören. Lisa: Tss, ich hätte auch aufgelegt, das hast du toll hinbekommen. Der Funk ist gestört, deshalb benutze ich das Telefon. Mayumi: Lass ihn doch, er hat es doch nicht böse gemeint. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)