Übertriebende Schilderungen meiner Erlebnisse... von -Mirabelle- (Ich glaub das wird ganz lustig^^) ================================================================================ Kyrill - Orkan über Deutschland ------------------------------- Kyrill - Der Orkan über Deutschland Hintergrund: Am 18.01.2007 fegte der Orkan Kyrill mit 200km/h durch Deutschland. Ich, Tochter eines Dachdeckermeisters, hatte sämtliche Telefonanrufe entgegenzunehmen. Telefonistin? Nein, Danke! Da kriegt man ja Zustände! Im Übrigen übertreibe ich hier, also enspricht nicht alles der Wahrheit. Ernst zu nehmen ist bei dieser 'FF' sowieso nix....Los geht's! .+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+. Boah...bin ich fertig...ich musste gestern stundenlang telefonieren. Mein Vater ist Dachdeckermeister und ab 19.36 kam ein Anruf nach dem nächsten. Ich war bis heute morgen um 5 wach. Dann bin ich schlafen gegangen und musste um halb 7 schon wieder aufstehen (Schule). Wieso fällt die Schule eigentlich im gesamten Harzgebiet aus, weil so ziemlich alles was Straße heißt gesperrt ist, nur bei uns wieder nicht?! Und jetzt den ganzen Nachmittag wieder: Telefonieren! Klingelingeling! Ich krieg auch noch mal nen Dachschaden! Aber im übertragenen Sinne! Ich kann das Telefon schon nicht mehr hören! Teilweise sind auch ziemlich anstrengende Kunden dabei... Wie zum Beispiel Frau Groß, welche gestern um 22.43 anrief, die sich anscheinend schon seid sie geboren wurde (was garantiert schon 217 Jahre zurückliegt) selbst gern reden hört. Aber ich höre sie nicht gern reden! Kein Stück! >Klingelingeling< "Ja?" "Hallo?" "Ja?" "Bin ich richtig bei der Dachdeckerei ******?" "Ja sind Sie. Haben sie einen Dach...Sturmschaden zu beklagen?' "Ja. Ich habe geschlafen, dann habe ich plötzlich was scheppern gehört. Ich war ganz aufgeregt und habe auch schon an einen Einbrecher gedacht. Dann hat aber mein Hund geheult, ein ganz liebes Tierchen müssen Sie wissen, und ich weiß GANZ genau, dass er nur jault, wenn Sturm oder Gewitter ist. Bellen tut er ja fast nie, nur wenn's gefährlich wird! Also bin ich runter und habe durch das Fenster gesehen. Da lagen mindestens fünf Ziegelsteine am Boden! Der Wind muss sie runtergeweht haben...! Dann-" "In Ordnung. Sagen Sie mir Namen und Adresse? Ihre Telefonnummer brauch ich auch noch, dann rufen wir Sie morgen früh zurück. Mein Vater wird sich morgen sobald wie möglich um Sie kümmern." "Morgen? Wieso erst morgen? Er hat jetzt sofort zu kommen! Was ist wenn es reintropft?! Nein, es muss heute Abend sein! Unbedingt! Sonst wird doch mein Teppich ganz nass und der Bello, mein Hund, der liegt da immer so gerne da drauf! Nein, unbedingt heute! Er mag nur draufliegen, wenn sein Teppich trocken ist!" "Entschuldigung. Im Moment haben andere Sturmschäden absolute Priorität! Bei den Gipswerken sind 150m² Blech weggeflogen, die können frei in den Himmel gucken. Es ist viel wichtiger, dass wir das erstmal einigermaßen hinkriegen." "Ja, aber-!" "Außerdem, bezweifle ich, dass es bei Ihnen reintropfen wird. Soweit ich in den Akten sehe, haben wir vor anderthalb Jahren ein Unterdach bei Ihnen eingerichtet. Es wird nicht reintropfen, keine Sorge. Und wenn Sie sich so sehr um den Teppich sorgen, können Sie ihn ja auch woanders hinlegen." "Nein! Das ist absolut unmöglich! Ich verstehe nicht, warum Sie nicht einen Ihrer Leute zu mir schicken! Diese paar Ziegel, das dauert ja nicht lange! Sie sind doch ein gutes und großes Unternehmen! Sie werden ja wohl EINEN Ihrer Mitarbeiter zu mir schicken können!" "Ja...Nein...Im Moment geht es wirklich ni-" "Also gut! Dann werde ich mich halt an Ihre Konkurrenz wenden! Wenn Sie es nicht schaffen, auch nur ein paar Ziegel aufs Dach zu setzten, dann sind Sie es gar nicht wert, sich Dachdeckerei zu schimpfen! Ich werde keine gute Empfehlung abgeben! Sie-" "Ist ja gut! So beruhigen Sie sich doch! Geben Sie mir Namen und Adresse, ich komme sofort vorbei und setze Ihnen ein paar Ziegel aufs Dach. Am Besten bezahlen Sie dann auch gleich Bar, so geht das schneller und die Angelegenheit ist vom Tisch..." Damit schien diese penetrante, mittelalterliche Fürstinoma, die wahrscheinlich schon früher alles in den Arsch geschoben gekriegt hat (Ich entschuldige mich höflichst für diesen unangemesenen Sprachgebrauch, aber es ist wahr!), anscheinend endlich zufrieden zu sein. Als ich sie allerdings fragte, was für Ziegel sie denn habe, schließlich seien die alten ja sicherlich kaputt, ging das schon wieder los. Ich dachte wirklich, ich würde gleich explodieren! "Was für Ziegel...? Ich habe keine Ahnung! Warum fragen Sie denn so einen Laien wie mich? Ich-" "Entschuldigung. Sagen Sie mir einfach welche Farbe und Form sie haben." "Naja...die sind so...rötlich. Nicht wirklich rot, eher ein bisschen dunkler. So ein bisschen gräulich...." "In Ordnung...also rot-getrübt..." "Nein! Nicht getrübt! Eher-" "Aber nein, Frau Groß! Die Farbe nennt sich doch nur so! Und wie würden Sie die Form beschreiben?" "Die ist so...spitz!" "Spitz...?" "Halt so ähnlich wie diese abgerundeten!" "Biberschwänze?" "Genau! Nur unten spitz!" "In Ordnung. Das sind Kirchenmäuse. Fünf haben sie gesagt, richtig?" "Ja." "Okay. Dann komm ich gleich vorbei." "Aber beeilen Sie sich! Mein Hund, sein Teppich kann doch nicht nass werden-" "Ich bin sofort da. Auf Wiederhören, Frau Groß." Ha! Auf Wiederhören! Auf Nimmer Wiederhören! Ich musste doch tatsächlich noch mitten in der Nacht rot-getrübte Kirchenmäuse zusammensuchen, mich mit einem gefälschten rumänischen Führerschein (tja, aber bei solchen Verhältnissen ist sowas der Polizei sowie der Regierung doch eh Taubenkacke, oder?) knapp 2km durch den Sturm kämpfen, nur, um einer widerwärtigen, ätzenden, nervenden, komplizierten und absolut...aniägoazentrischen Frau (Das Wort ist erfunden. Ich benutz es immer, wenn mir nichts Schlimmeres mehr einfällt) und ihrem kläffenden, ekligen, sabbernden Köter ein Dach zu flicken, nur damit letztgenannter auf einem alten, muffigen, stinkenden Teppich schlafen kann!! Nun ja. Als ich dann endlich bei dieser penetranten Frau ankam, laberte mich diese alte Tante, die bestimmt ein guter Cheerleader gewroden wäre (siehe Amerika: Dort sind Cheerleader alles angeberische Tussen, die glauben, sie sind was Besseres als alle Anderen, nur weil sie schönes Haar haben, was noch nicht mal unbedingt stimmt...) mit ihrer Lebensgeschichte zu. Während ich ihr Dach wieder eindeckte (es waren sogar nur drei Ziegel, die noch nicht mal über diesem kitschigen Teppich angebracht gewesen waren), schaltete ich größtenteils auf Durchzug. Ansonsten wäre ich wohl noch in der gleichen Stunde in die Psychiatrie eingeliefert worden. Ich ließ ab und zu nur mal ein "hm" und "ja" und "Sie haben vollkommen recht" hören, um sie zumindest glauben zu lassen, dass ich ihr zuhörte. Als sie jedoch anfing, von ihrem alten Beruf zu quatschen, wurde ich hellhörig: Sie hatte nämlich mal in einer Irrenanstalt als Pflegerin gearbeitet. Ihr ganzes verfluchtes Leben lang (Auf das ich an ihrer Stelle verzichtet hätte. Dann hätte ich sie nicht ertragen müssen.) war sie dort wohl tätig gewesen und nur für dir eindeutig hoffnungslosen Fälle eingesetzt worden. Klar, schließlich mussten alle gemerkt haben, dass sie ja selbst zu den absolut nicht therapierbaren Idioten gehörte. Doch dann kam mir ein anderer Verdacht: Vielleicht war sie früher ja sogar mal normal gewesen, nur hatte diese Arbeit so an ihren Nerven gezerrt, dass sie selbst so verrückt geworden ist. Ist mir aber auch egal. Hauptsache ich bin dieses Weib bald los. Dass so was leben darf, ist ein Verbrechen. Nachdem Frau Groß(kotz) mir endlich diese verfluchten 30 Euro gegeben hatte, sprang ich in heller Panik ins Auto und fuhr fluchtartig mit Tempo 120 durch das Tor auf die Straße. Erst als ich fast gegen einen umgestürzten Baum fuhr (Welcher Idiot hat den da liegen lassen? Ich weiß! Es war die Groß! ARGH!) drosselte ich die Geschwindigkeit wieder. Endlich war ich wieder am Telefon. Verglichen mit Frau Groß ist Telefondienst eigentlich gar nicht so schlimm... .+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+. Oh Gott. Eine halbe Stunde später, wünschte ich mir, ich wäre doch lieber bei Frau Groß geblieben. Telefonieren ist eine Qual, zumindest wenn es Kunden sind. Manchmal rufen die gleichen Tölpel bereits nach 15 Minuten wieder an, nur um rumzujamern: 'Warum sind Sie denn immer noch nicht da???' Manche Leute können und wollen anscheinend nicht kapieren, dass unser Betrieb nur zehn Leute hat (für ne Kleinstadt reicht das ja auch) und die sich auch nicht überall gleichzeitig aufhalten können. ------------ Dann klingelt das erste Telefon. >Klingelingeling< "Ja?" "Hallo. Ich hab einen Sturmschaden. Einige Ziegel sind runtergeflogen und ein größerer Felsbrocken hat ein Loch in mein Dach gerissen und jetzt regnet es rein." "Geben Sie mir bitte Ihren Namen und Ihre Telefon-" ------------ Das zweite.... >Klingelalingelalinge< "Warten Sie kurz. Ich habe jemanden in der anderen Leitung." --------------- "Ja?' "Hallo. Die Tanne von nebenan ist umgestürzt und hat mein halbes Dach abgedeckt. Unser Badezimmer steht auch schon unter Wasser." "Ja...warten Sie bitte kurz." --------------- "Entschuldigung. Wie war Ihr Name?" "Müller, In den Geeren 32, Telefon *****/****" "Vielen Dank. Mein Vater wird sich bald melden." >Klick< aufgelegt --------------- "Entschuldigung. Sagen Sie mir Namen und Telefonnummer?" "Schulze, *****/********." "In Ordnung, mein Vater-" -------------- >Klingelingeling< Frau Groß war dran und wollte sich noch mal für vorhin bedanken. Ich versuchte sie abzuwimmeln, aber es klappte nicht. "....Das war ja auch soooo nett von Ihnen wie Sie-" "Ja Frau Groß! Ich hab grade einen Kunden warten Sie bitte kurz..." -------------- You know my hips don't lie and I'm starting to feel it's righ-< Mein Handy "Wer stört?" "Hi, Süße. Ist bei dir alles in Ordnung? Wegen Sturm und so?" Lars, mein Freund. Wieso muss der eigentlich immer dann nerven, wenn ich's nicht gebrauchen kann? "Du Lars, ich hab grad zwei Leute am Telefon, bei einem Kunden ist das halbe Dach weg, das muss ich jetzt ertsmal aufnehmen." "A-" "Ja, ich lieb dich auch, grüß deine Mutter, ich ruf dich nachher zurück." >Klick< "Hoffentlich nervt der jetzt nicht mehr" hab ich gedacht....Fehlanzeige. Das Handy hat schon wieder gebimmelt. Mir egal. Lars hatte zu warten. --------------- "ntschuldigen Sie bitte! Ich gebe meinem Vater gleich Bescheid. Er wird in Kürze bei Ihnen sein." "Danke!" >Klick< -------------- "Frau Groß?" >Tuuuut--Tuuuut--Tuuuut--< Sie war weg. Gott sei Dank. Ich hätte sie eh nicht länger ausgehalten. ARGH! Das Telefon klingelte schon wieder! Ich hatte das Gefühl bald durchdrehen zu müssen! Irgendwann würde ich doch noch so wie Frau Groß enden! Welcher Idiot war eigentlich auf die Idee gekommen, zwei Telefone einzurichten? Da geht man ja kaputt! .+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+. -----circa 2 Stunden später----- Horror. Mein Vater war wiedergekommen, hatte sich ein paar Auftragszettel geschnappt und mich jetzt ebenfalls dazu abkommandiert zu einigen der wichtigeren Baustellen zu fahren um zumindest ein paar Planen anzutackern. Wo das Werkzeug liegt, wüsste ich ja. Auf meine Frage, warum mein Bruder denn nicht mehr weitermache (ich hatte ja dieses verfluchte Telefon zu betreuen) , antwortete er nur, dass dieser sich den Knöchel verstaucht hatte und nun fortan den Telefondienst übernehmen würde. Gut. Von mir aus. Sein beknackter (oder auch geknackter) Knöchel hinderte ihn ja schließlich nicht daran, das Telefon abzuheben. Außerdem hatte ER sich ja jetzt mit Frau Groß rumzuschlagen (die nach der aktuellen Zählung schon etwa 14 mal angerufen hatte) und ich konnte endlich diesem Telefonterror entfliehen. Ich hasse Telefone. Ich werde nie wieder telefonieren. Ich telefoniere nicht mehr mit meinem Freund. Wir machen einfach ein Treffen aus und dann sind beide da. Früher hat das auch geklappt. Ich hasse Telefone. Das müssen alle akzeptieren. Naja. Um 3.31 war ich dann an der zweiten Baustelle angekommen. Hammertacker in der rechten Hand, Plastikplane in der linken. Ich beruhigte diese aufgeregten, bekloppten und (vollkommen zu unrecht) überbesorgten 'Kunden', kletterte die zuvor aufgestellte Leiter hinauf, setzte mir diese affige Grubenlampe auf den Kopf um zumindest das Loch im Dach zu finden (Gott sei Dank war es ein Flachdach, wenn auch ein großes) und fand es schließlich ziemlich an der Kante des Daches, naha der Dachrinne. Schön. Ich tackerte die Plane erst einmal provisorisch mit dem Hammertacker auf die Schweißbahn. Dann kletterte ich wieder runter, schnappte mir mehrere Bretter und das Nagelschussgerät und kletterte wieder hinauf. Nachdem ich die Bretter über die Plane gelegt hatte, sie mit dem Nagelschussgerät am Dach 'fixiert' hatte(Natürlich nicht, ohne mir, bei dem trüben Licht meiner Grubenlampe, einen langen Nagel durch die linke Hand zu schießen. Aua. Das tat weh.) traf mich wortwörtlich der Schlag. Oder der Blitz. Kein Witz jetzt. Ich stand auf und spürte plötzlich einen unvorstellbaren Schmerz durch meinen gesamten Körper schießen. Es war alles ganz fürchterlich hell und auch ein wenig bläulich. Dann war nix mehr. Ich dachte ich wäre tot. Dann plötzlich wieder: Ein Knacken kam von meinem rechten Handgelenk, ein harter Schlag an meinem Brustkorb, wieder ein Knacken. Dann wusste ich: Ich war vom Dach gefallen. Ich musste Blut spucken. Dann wieder schwarz. Ich glaube, ich war mindestens 'ne Viertelstunde weg. Als ich wieder zu mir kam, waren da nur Schmerzen. Egal. Ich stieg ins Auto und fuhr (unter qualvollen Schmerzen natürlich) zurück nach Hause. Meine Eltern waren da. "Warum bist du denn schon wieder hier?" "Ich wurde vom Blitz getroffen und bin daraufhin vom Dach gefallen. Die Details erspare ich euch." "Okay. Ich muss gleich wieder raus. Dann machst du jetzt wieder Telefondienst. Dein Bruder ist verletzt, du weißt ja, sein Knöchel. Er muss sich ausruhen und deine Mutter ist auch krank." Und weg war er. Super. Mein Bruder hat sich den Knöchel verstaucht und muss sich jetzt ausruhen. Er durfte noch nicht mal Telefondienst machen und musste am nächsten morgen bestimmt nicht zur Schule. Und ich? Was ist mit mir? Ich hatte ein Loch in der linken Hand, ein gebrochenes Handgelenk, mindestens fünf gebrochene Rippen, so wie sich das anfühlte, ich wurde vom Blitz getroffen, aber ich musste mich bestimmt nicht ausruhen. Es ist ja nicht schlimm. Ein verstauchter Knöchel hindert einen ja auch so extrem daran, ein Telefon abzunehmen, aber wenn beide Hände schrott sind, ich meine, man kann das Telefon ja auch mit den Füssen abnehmen. Das haben wir doch immer so gemacht! Egal. Ich konnte immerhin auf Mitleid setzen. Bei meinen Super-Sozialen Klassenkameraden würde ich das eh kriegen. Die sind echt toll. Aber ich wusste genau, wo ich heute hingehen würde: zum Arzt! Scheiße. Frau Groß hat schon wieder angerufen. Scheiß Telefon! .+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+. Um 5.03 hab ich dann beim schnurlosen Telefon die Batterien rausgenommen und bei der Ladestation und dem Telefon mit Schnur die Stecker gezogen. Mein Vater war nicht begeistert, aber ich wäre durchgedreht. Ich wollte nur noch Schlafen!!! .+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+. Heute war ich dann beim Arzt. Ich hatte Recht gehabt. Ein Loch in der Hand (es geht schon wieder), ein gebrochenes Handgelenk (in zwei Wochen kann ich wieder schreiben) sowie zwei geprellte und eine gebrochene Rippe (bewegen tut weh!). Lars war mit mir da. Lieber Kerl. Ich hätte ihn nicht so anschnauzen sollen, gestern abend. Aber ich war echt mies drauf und er ist selbst schuld wenn er so oft anruft. Frau Groß hat leider auch davon gehört und raubt mir jetzt den letzten Nerv. Ich schwör's, wenn die zu Besuch kommt, spring ich vor den nächsten Zug! Aber bei meinem Glück, überleb ich das Ganze auch noch schwerverletzt.... Wie dem auch sei. Ich bin jetzt bei Lars, weil meine Familie mir eh keine Ruhe lässt. Die haben doch alle nen Schaden. (Übrigens musste ich wirklich zur Schule. Mein Bruder aber auch!) Lars ist toll. Er liest mir alle Wünsche von den Augen ab, deckt mich zu und macht mir Tee. Ich glaub, ich bleib über Nacht hier. Dann bin ich immerhin vor Frau Groß und sämtlichen Telefonaten sicher. Noch so eine Nacht, und ich muss aufgrund eines schweren Nervenzusammenbruchs stationär behandelt werden! .+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+. Okay. So viel hab ich noch nie geschrieben^^ Also an einem Stück. Ihr werdet garantiert rausfinden, was frei erfunden ist. Ich hoffe, ihr konntet viel Lachen! Wenn euch irgendwelche Fehler auffallen, bitte ich euch, mir Bescheid zu sagen, damit ich sie umgehend verbessern kann. Mein Rechtschreib- und Grammatikprogramm funktioniert nämlich nicht und ein/e Beta-Leser/in hab ich noch nicht. Interessenten bitte per ENS xD Gruppenarbeit ------------- Gruppenarbeit Gruppenarbeit kotzt mich voll an. Ganz ehrlich. Das hier ist reine Verabreitung. Aber irgendwie macht es ja doch ganz gut Spaß^^ Allerdings auch nur, wenn man die richtige Gruppe erwischt, sprich, eine, die auch mal was gepeilt kriegt. Übrigens ist diese Geschichte am 30.01.07 entstanden, also lasst euch nicht vom Hochladedatum irritieren. Ich hab nur bisher keine Zeit gehabt^^ .+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+. Gruppenarbeit. Kotz. Das ist ein Scheiß. Manchmal ätzt mich das ja wirklich an. Welcher Idiot hat das nur erfunden? Und warum erwische ich immer die Gruppen, die eh nix gebacken kriegen? Poilitik. Aufgabe: Gestaltet zun Thema "Erziehungsinstanzen" eine Collage. Arbeitet in Gruppen von 3-4 Schülern. Shit. Partnerarbeit geht ja noch, aber Gruppenarbeit? Nein danke, da muss man sich viel zu sehr auf andere verlassen. So ein Mist aber auch! Meine Gruppe: Sina, Anna, Janik und ich. Eigentlich war das ja keine schlechte Gruppe. Die waren (und sind) auch alle total lustig und nett. Nur ging es bei uns erst in den letzten fünf Minuten um Erziehungsinstanzen. Themen? Janiks Sucht zum Rauchen, was für Alkohol wir am liebsten trinken, ob wir zur Jahrgangsparty der 12. gehen und Lars. Lars. Der Typ, von dem ich jetzt mittlerweile seit zwei Monaten was will. (Verweis auf den Bericht "Kyrill": "Lars. Mein Freund." Das war eindeutig Wunschdenken!) Ich möchte gern am Samstag mit ihm zu der Party gehen, aber ich trau mich nicht zu fragen. Abgesehen davon, dass er wahrscheinlich nie mit mir hingehen würde. Naja, sei's drum. Sina wusste (und weiß es immer noch) in wen ich verknallt bin, deshalb fragte sie mich ja auch die ganze Zeit aus (und tut es immer noch). "Was ist jetzt mit Lars? "Gar nichts." "Ich dachte du wolltest am Samstag zusammen mit ihm hingehen." "Ja...schon. Aber ich trau mich nicht, zu fragen." "'Geh doch einfach hin." "Witzig. Nur damit Daniel mich sieht, vor Alexandra davon spottet und sie das alles brühwarm Jan erzählt, der mich dann wieder schamlos ärgern wird? Nein!" "Dann schreib ihm im Icq. Du hast doch seine Nummer." "Das hätt' ich auch längst schon mal gemacht, aber der ist ja nie online." Und so ging das weiter. Sina machte einen Vorschlag nach dem nächsten, und einer blöder als der andere. Dann kamen wir letztlich zu Marcel. "Warum gehst du dann nicht mit Marcel hin?" "Weil der nicht hingeht." "Wieso? Mit dir geht er doch bestimmt gern hin." "Nein. Und außerdem interpretiert ihr sowieso schon viel zu viel rein. Wir sind nicht zusammen, ich will nichts von ihm und er will nichts von mir." "Sicher?" "Ja...nein...vielleicht...ach, keine Ahnung. Jedenfalls bin ich in Lars verknallt und nicht in Marcel!" Damit kamen wir wieder zu Lars und wie ich ihn denn mal anschreiben bzw. ansprechen könnte. Was ich natürlich niemals tun werde. Weder das eine, noch das andere. Das könnte ich gar nicht. Egal. Dann ging's weiter mit der Jahrgangsparty. "Also, geht ihr da hin?" (Anna) "Ja." (Sina) "Eher nicht." (Janik) "Ich würde gerne, aber nicht alleine..." (Ich) "Frag doch Lars." (Sina, das blöde Biest!) "Wer ist Lars?" (Anna) "Ist nicht wichtig." (Ich) "Also ich wollt' auch gern hin. Aber ich möchte Maria mitnehmen und sie will nicht." (Anna) "Dann zwing sie." (Sina) "Worum geht's denn?" (die andere Sina. Blond und ziemlich hohl) "Nicht um dich, Sina. Kleb weiter." (Helge, der die andere Sina immer ärgert.) "Kleb dich doch selber!" (die andere Sina. Immer noch blond und hohl) "Wie soll ich sie denn zwingen? Sie ist meine beste Freundin!" (Anna) "Wenn nötig, schleifen wir sie an den Haaren mit. Du kommst doch auch, oder? (Sina) "Ja...mal schauen..." (Ich) "Lars ist bestimmt auch da!" (Sina) "Wer zu Hölle ist Lars?!" (Anna) "Naja gut... aber ich geh nur hin, wenn Lars auch da ist!" (Ich) "Als ob man das vorher wüsste..." (Sina) "Ist das dieser Blonde?" (Anna) "Nein. Das ist Marcel." (Ich) "Wie? Was ist mit Marcel?" (Janik) "Nicht der hier. (Seitenblick auf den Marcel in unserer Klasse) Grieger, aus der 10F2." (Ich) "Achso. Bist du nicht mit dem zusammen?" (Janik) "Nein, wie oft noch verdammt!?" (Ich) Irgendwie fangen die immer wieder damit an. Alle glauben, ich wäre mit Marcel zusammen. Das kann ich voll nicht verstehen. Wer ist schon mit Marcel zusammen? Egal. so ging das weiter. Stundenlang. Naja. Da eine Schulstunde nur 45 Minuten lang ist, ist dieser Ausdruck wohl nicht ganz so treffend. Aber so kam es mir zumindest vor. Dann ging's zum Alkohol. "Du trinkst bestimmt gerne Whisky oder Wodka, ne Anna?" (Janik) "Oh man, nur weil ich Russin bin! Das stimmt ja gar nicht. Ich mag ganz gerne V+." (Anna) "Ich auch, aber ansonsten mag ich kein Bier. Und Wodka vertrag ich nur, wenn er irgendwo reingemischt ist. Ansonsten wir mir schlecht." (Ich) "Ich mag Bacardi. Schmeckt voll super." (Sina) "Und Glühwein, ne? (Janik) "Oh man..." (Sina. Sie hatte es vor Weihnachten mit dem Glühwein etwas übertrieben und fast die ganze Klasse hat sie mächtig 'beschwipst' erlebt.) "Ich mag am liebsten Cola-Bacardi, Baileys und Julischka. Und für Cocktails bin ich eh immer zu haben." (Ich) "Oh, Julischka, ist das dieser kroatische Schnaps?" (Sina) "Ja." (Ich) "Den mag ich auch gerne." (Sina) "Aber bestimmt nicht so gerne wie Glühwein, was?" (Ich) "Fang du nicht auch noch an!" (Sina) "Wie stehts mit dir, Janik?" (Ich) "Naja. Bier halt am liebsten, ne." (Janik) "Bist du eigentlich noch mit Heidi zusammen?" (Anna) "...Ja." (Janik) "Findet sie das nich voll eklig, wenn sie dich küsst und du vorher geraucht hast?" (Sina) Und so kamen wir zu Janiks Sucht. "Ja klar. Das sagt sie mir auch immer." (Janik) "Warum hörst du dann nicht auf?" (Ich) "Naja, das ist halt schon richtig Sucht, da kannst du halt nicht einfach aufhören. Im moment bin ich ja eh auf Entzug." (Janik) "Kein Wunder, dass du nicht stillhalten kannst." (Sina) Tatsächlich war Janik total hibbelig. Er fummelte die ganze Zeit an seiner Federmappe rum und rieb sich nervös die Hände. Entzugserscheinungen? "Wissen deine Eltern das eigentlich?" (Anna) "Klar." (Janik) "Wieso machen die denn nichts?" (Ich) "Sie versuchen's ja. Zwischendurch hatte ich ja schonmal aufgehört." (Janik) "Und warum hast du dann wieder angefangen?" (Anna) "Naja. Da waren dann Frederik und Torben, die haben mit dann eine angeboten und ich hab gedacht "Eine ist ja nicht so schlimm.". Dann wurden's aber immer mehr und ich hab noch eine geraucht und noch eine und dann hab ich wieder angefangen." (Janik) "Mein Vater sich's mit Gummibärchen abgewöhnt." (Ich) "Meine Mutter mit Lakritze. Klappt's denn, also geht's jetzt schon besser?" (Sina) "Seit wann versuchst du denn aufzuhören?" (Anna) "Seid gestern Abend um acht. Aber ich rauche schon nicht mehr so viel. Nur noch drei Stück am Tag." (Janik.) "Na, das ist doch schon mal ein Anfang." (Ich) Dann kam Frau Thiele wieder. Wir besprachen noch schnell, wer für welches Thema (immer noch "Erziehungsinstanzen") Bilder und Texte mitbringen würde und verabschiedeten uns in die Pause. .-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-. Tja, heute hatten wir dann wieder Politik. Die gleiche Aufgabe wie gestern, nur mit Material. Den Text, den ich eigentlich finden sollte, ahb ich dann einfach selbst geschrieben und ausgedruckt. Egal. Kann ja gar nicht so falsch sein, oder? Wieder einmal verschwand Frau Thiele nach Stellung der Aufgabe, für die sie uns Plakate zur Verfügung stellte. Sie verschwindet immer. sie gibt uns eine Aufgabe und haut ab. Sowas schimpft sich Lehrerin. Schon, sie ist Direktorin und hat viel zu tun, aber wenn sie das nicht auf die Reihe kriegt, dann soll sie es doch lassen! Aber immer noch besser als in Bio. Da kommt sie gar nicht erst. Deshalb wundert es mich auch, dass wir im zweiten Halbjahr in Politik einen neuen Lehrer kriegen und nicht in Bio. Aber mir soll das Schnuppe sein. Je weniger Thiele, desto besser. Naja. Sie war dann jedenfalls wieder weg und wir räumten unsere Materialen auf den Tisch, um sie auf diese hässlichen Pappen zu kleistern. Die Frau hat sowas von keinen Farbgeschmack...da kann man nur den Kopf schütteln. Janik hatte seinen Kram (Was hat Erziehung mit Sucht zu tun? Da ist er ja bestens informiert.) natürlich zu hause vergessen. War ja klar. Theoretisch hätten wir uns jetzt ans aufkleben machen müssen. Natürlich taten wir das nicht. Die Thiele war ja nicht da, also wen interessiert das? Als erstes ging es um die gleichen Themen wie gestern ("Hast du Lars schon gefragt?" - "Nein!" - "Warum nicht?" - "Wer ist Lars?"), dann packte Sina diese Pappen ein und ging mit Anna zu Maria, um diese zu überreden zu der Jahrgangsparty zu kommen. Dann fingen Janik, Max und Robin an, Fußball zu spielen (Ja, im Klassenraum. Aber das machen sie immer.) Und ich? Ich hätte ja schonmal angefangen diesen ganzen Kram aufzukleben, aber Sina meinte ja, unbedingt diese hässlichen Plakate mitzunehmen. Also hab ich dann einfach angefangen, diese meine Schilderung von eben dieser Gruppenarbeit aufzuschreiben. Wozu ich erwähnen muss, dass das meiste was ich hier geschrieben habe, auch auf die Wahrheit beruht. Sogar die Gespräche haben sich ungefähr so abgespielt. Nun ja. Natürlich kam Freu Thiele ungefähr fünf Minuten vor Schluss rein und wollte die fertigen Collagen einsammeln. Meine wundervolle Gruppe, auf die ich mich ja verlassen musste, hatte ja sowieso noch nicht einmal angefangen. Aber ich glaube, dass war ziemlich nebensählich. Wir haben unseren Kram einfach innerhalb von zwei Minuten aufgeklebt, Janik hat noch was zu Sucht draufgekritzelt (Aber wirklich gekritzelt! Der hat ne Sauklaue!) und wir waren die einzige Gruppe, die abgeben konnte. Ich weiß nicht, warum wir das, wozu alle anderen mehr als eine Schulstunde brauchen, in zwei Minuten schaffen. Die anderen haben jetzt alle noch nicht abgegeben, weil sie noch nicht fertig sind. Das beweist mir mal wieder, dass die ernsthaft arbeitenden Gruppen eigentlich fast nie die besten sind. Egal. Ich bleib dabei: Gruppenarbeit kotzt mich an! .+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+. Mal wieder eine übertriebene Schilderung. Allerdings, so muss ich doch sagen, dass sie diesmal nicht ganz so übertrieben ist. ch hoffe ihr habt trotzdem gelacht. Der Kommentar oder das Kommentar? --------------------------------- Der Kommentar oder das Kommentar? So eine bescheuerte Frage. Der Kommentar, natürlich. Sage ich. Johanna ist da anderer Meinung. Sie sagt, es hieße "das Kommentar". Ich verstehe nicht warum und das hab ich ihr auch gesagt. Aber sie kam dann mit der Brgündung an, es hieße ja auch "das Kaugummi". Aber was hat ein Kaugummi mit einem Kommentar zu tun? Gar nichts. Zumindest nach meiner Ansicht. Also. Der Kommentar. Eine lange Geschichte. Und für meine Geschichten möchte ich natürlich auch immer einen haben. Na klar. Wer will das nicht? Kommentare sind sind sehr sehr wichtig für Schriftsteller, zumindest wenn sie konstruktiver Natur sind. Bei den wenigen, die ich bekomme, sind sie das auch meistens. Ein Kommentar baut einen auf, sagt einem was gut gelungen ist und sagt auch, wenn man mit seiner Geschichte ziemlichen Mist verzapft hat. Das ist praktisch. So weiß man immerhin, was man das nächste Mal beachten sollte, wenn man zum Füller greift. Das tue ich ja ziemlich oft. Ich bin eigentlich nur am Schreiben. Ich habe so eine Art Wort-Sucht. Ich muss immer irgendetwas schreiben, lesen oder sagen. Mein Bruder sagt immer: "Worte sind Schall und Rauch." Für mich sind Worte viel mehr als nur das. Sie sind reinste Magie. Das Tollste, Magischte und Wunderbarste auf der ganzen stinkenden Welt. Aber ich schweife vom Thema ab. Und das heißt: Der Kommentar. Oder das Kommentar, je nachdem ob man Johanna oder mir Glauben schenken will. Jaja, der Kommentar. Ich schreibe jetzt immer "der", obwohl Johanna das nicht so toll findet, aber das ist ihr Problem. Schließlich schreibe ich diesen Krampf hier und ich mag sie sowieso nicht. Sie soll froh sein, dass ich sie überhaupt erwähne. Allerdings fällt mir gerade ein ... es heißt ja auch "das Kommi" und das hat so einiges mit dem Kommentar zu tun. Oder heißt es doch "der Kommi"? So mache ich mich auf, in das größte Abenteuer der deutschen Rechtschreibung. Ich fühle mich schon wie Bastian Sick. Was er wohl in seinem Bestseller "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" dazu sagt? Ich schlage nach im Kapitel "Kampf der Geschlechter" und finde ... nichts. Er hat in seinem ersten Band natürlich nur Markenartikel bedacht, ungeachtet der Tatsache, dass Ehen und glückliche Beziehungen nicht nur an der Frage, ob es nun "das Nutella" oder "die Nutella" heißt, sondern auch an der, mit der ich mich nun grade beschäftige, zerbrechen. Laut Sick gibt es keinen Scheidungsanwalt, der nicht mindestens einmal mit dem Fall der oder, wie andere sagen würden, dem Nutella konfrontiert worden waren. Aber was ist mit dem Kommentar? Jeder zweite Scheidungsanwalt stand einmal vor dem Rätsel des Kommentares, welcher seine Kunden so sehr beschäftigte. Schade ist nur, dass der arme Kerl in den meisten Fällen selbst keine Ahnung von solch weltbewegenden Dingen, wie dem Kommentar und der Nutella hat. Ja, ganz recht. Ich sage, es heißt "die Nutella". Nicht, weil ich eine Frau bin, nicht nur jedenfalls, sondern weil es auch "die Schokoladencreme" heißt. Es heißt vielleicht "der Brotaufstrich" aber immer noch "die Schokolade" und "die Creme". Und bei Nutella kann zu Recht von Schokolade und von auch von Creme sprechen. Und außerdem: Wer sagt denn schon "der Nutella"? Aber ich komme schon wieder vom Thema ab. Zum Kommentar jedenfalls sagt Bastian Sick in seinem ersten Band nichts und in seinen anderen Bänden konnte ich nicht nachsehen, weil ich die nicht habe. Schade drum, aber bestellt hab ich sie schon. So schlage ich nun in meinen Wörtbüchern nach, weil ich keinen deutschen Rechtschreibduden besitze. Den hat mein Bruder und, ehrlich gesagt, hat er ihn auch sehr viel nötiger als ich. Im Englischen heißt es "the commentary". Aber daraus lässt sich nichts schließen, da es im Englischen immer "the" heißt. Wobei ich keine Ahnung habe was dieses "the" eigentlich genau ist. Ich persönlich bin ja der Meinung, es ist sachslich, aber man weiß ja nie. Und frau weiß auch nichte immer, das muss ich jetzt doch mal zugeben. Schließlich sagt Johanna ja auch, das es "das Kommentar" heißt. Und sie ist auch eine Frau. Das glaub ich zumindest. Dann schau ich mir halt die Übersetzung an. - commentary - s - Kommentar - m - Aha. Das s steht für Substantiv, also Nomen. Das m für maskulin. Maskulin gleich männlich. Also zumindest das englische Wörtbuch stimmt mir zu. Der erste Punkt geht an mich und Johanna ist sauer. Ich solle noch einmal im französischen Wörterbuch nachschauen. Ha, das mach ich doch sofort. Sie wird schon sehen, dass ich Recht habe. Kommentar auf Französisch heißt "le commentaire". Das weiß ich sogar aus dem Kopf, weil ich ziemlich gut in Französisch bin. Aber Johanna hätte das auch wissen müssen, sie steht in Französisch schließlich auch auf einer glatten Eins. Aber ein bisschen Denken ist ihr wohl zu schwierig. Na, egal. Auf meiner Lieblingssprache heißt es zumindest "le" und das ist ja wohl eindeutig männlich. Allerdings gibt es im Französischen auch nur männlich und weiblich. Von sachlich, sprich neutrum fehlt in dieser schönen Sprache jegliche Spur. Ich wette, sie teilt sich die Geschlechter ihrer Nomen mit England. Französisch hat kein neutrum und Englisch weder maskulin noch feminim. Und Deutsch hat alles drei. So eine Ironie. Schau ich mir mal wieder die Übersetzung an. Ha, da steht das gleiche wie in meinem Englisch-Wörterbuch. Kein Wunder, sie sind ja auch beide von Pons. - commentaire - m - Kommentar - m - Französisch - männlich - Deutsch - männlich Und wieder guckt Johanna mich blöde an. Ist es okay, wenn ich Schadenfreude gegenüber einem Menschen empfinde, der "okay" nicht so schreibt, wie es jeder schreibt, sondern "okeh" , was ja wohl, mit Verlaub, eine der größten Vergewaltigungen der schon genug geschundenen deutschen Sprache ist, die die Welt je sehen musste? Also für sowas muss man schon ein sehr sehr übel getroffener Legastheniker sein. Aber Johanna hat keine Lese- und Rechtschreibschwäche und sie schreibt trotzdem "okeh". Whua, allein schon beim Lesen dieser Schreibweise läuft es mir kalt den Rücken runter. Das ist ja sowas von grausam. Wobei mir gerade aufgefallen ist, das das korrekte grammatische Geschlecht des Kaugummis, doch eigentlich auch maskulin, sprich "der", sein könnte. Obwohl es sich seltsam anhört, will ich doch meinen, dass es eigentlich "der Gummi" also auch "der Kaugummi" heißt. Aber das sage ich Johanna nicht, weil ich mir nicht sicher bin. Ich schau lieber vorsichtshalber noch einmal im Wörterbuch nach. Auf Französisch heißt es schonmal "le chewing-gum", wie immer das auch ausgesprochen wird. Das weiß, glaub ich, keiner außer den Franzosen, einfach weil das ein anglizistisches Wort ist, und die Franzosen sind ja bekannterweise so stolz, dass sich die Regierung dazu verpflichtet fühlt, jedes annähernd englische Wort aus dem Vokabular sämtlicher Landeseinwohner zu eliminieren. So darf man in Frankreich jetzt nicht mehr öffentlich "le week-end" sagen, sondern nur noch "la fin de la semaine". Das nur so nebenbei. Die sind aber auch verrückt, diese Franzosen... Aber um zum Kaugummi zurückzukommen. - chewing-gum - m - Kaugummi - m o nt Aha, das ist ja mal interessant. Im Französischen ist Kaugummi männlich, im Deutschen ist es entweder maskulin oder neutrum. Das heißt im Klartext, man kann es sich aussuchen, ob es "das" oder "der" heißt, solange man nicht auf die bescheuerte Idee kommt, "die Kaugummi" zu sagen. Dies könnte man dann allerhöchstens als Plural ansehen, was aber auch nicht möglich ist, weil die Mehrzahl von Kaugummi "Kaugummis" heißt. Okay, ich habe gerade nachgeschlagen. Im Duden diesmal, weil mein Bruder endlich bei seiner ersten Fahrstunde im Auto sitzt und ich gefahrlos in sein Zimmer eindringen konnte um dieses Werk der rechtschreiblichen Regeln (das allerdings noch von 2000 stammt, also nicht mehr ganz so aktuell ist wie es sein könnte) unter seinem Regal hervorzukramen. Selbst wenn er es auf seinem Schreibtisch stehen hätte, würde er noch genauso viele Fehler machen. Er schafft es sogar, beim Abschreiben eines Textes noch über zwölf Fehler zu haben und in einen zu korrigierenden Text richtige Wörter falsch zu korrigieren und falsche Wörter stehenzulassen. Das ist für ein derartiges lyrisches Genie wie mich, überhaupt nicht nachvollziehbar. Aber ich sollte wahrscheinlich lieber nicht so angeben, sonst könnte ich leicht arrogant wirken. Aber es stimmt trotzdem und ich bin zu exzentrisch um nicht damit anzugeben wie toll ich doch bin. Aber ich höre trotzdem wieder auf, sonst liest hier keiner mehr weiter. So, also ich habe im Duden nachgeschlagen. Der Plural von Kaugummi kann entweder mit oder ohne s gebildet werden. Das ist wohl jedem selbst überlassen. Kein Wunder, denn Kaugummi ist ja auch ein erfundenes Wort, ein Neologismus. Das ist der Begriff für Wortneuschöpfung. Das Wort Kaugummi ist eine Wortneuschöpfung, weil man dieses Wort nicht brauchte, als es noch keine Kaugummi(s) gab. Was ja auch logisch ist. Wozu braucht man ein Wort, dass keine Bedeutung hat und erst später eine bekommt, wenn man noch gar nicht weiß, dass es eine bekommt. Ich habe auch einige Wortneuschöpfungen. Wie interpräkativ und antiägoazentrisch. Aber die haben keine Bedeutung. Wer weiß, vielleicht kriegen sie ja noch eine. Ich bin schon wieder vom ursprünglichen Thema ab. Es heißt schließlich Kommentar und nicht Kaugummi. Ich habe nämlich soeben noch einen weiteren Beweis erbracht, warum es nur "der Kommentar" heißen kann. Und zwar mit dem vier Fällen: Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv. Und zwar mit dem Akkusativ, dem Wenfall, mit dem Beispiel von Haus und Kommentar. " Sie führt uns durch dieses Haus." "dieses" steht im Akkusativ. "Dieses" ist mit "das" zu ersetzen. -> "Sie führt uns durch das Haus." Folglich ist Haus neutrum. "Durch diesen Kommentar fühle ich mich geschmeichelt." "diesen" steht im Akkusativ. "Diesen" ist mit "den" zu ersetzen. -> "Durch den Kommentar fühle ich mich geschmeichelt." Folglich ist Kommentar männlich. Sonst würde es schließlich "Durch das Kommentar fühle ich mich geschmeichelt." Und das sagt ja wohl niemand, einfach weil es sich so vollkommen beschränkt anhört. Johanna ist schon wieder sauer. Sie hat gerade wütend und türenknallend mein Zimmer verlassen. Ha, dumme Kuh. Ich hab's ihr ja gleich gesagt. Was die Richtigkeit der deutschen Sprache angeht sollte man sich lieber nicht mit mir anlegen. Achja. Um noch einmal zum Kaugummi zurückzukommen. Bei dem ist es ja wirklich egal, weil es von Gummi kommt. Aber Gummi hat ja mehrere Bedeutungen, also möchte ich jetzt gerne etwaige Missverständnisse ausräumen, bevor mich irgendwer für einen grammatischen Fehler im Aufsatz anklagt. Das Material Gummi, also Kautschuk, ist entweder maskulin oder neutrum. Das darf man sich aussuchen. Das Gummi, dass man als verkürzte Version von Radiergummi benutzt, ist hingegegen nur männlich. Hier ist es also "der Gummi" und auch, was, wie mir aufgefallen ist, ziemlich oft falsch gemacht wird, "der Radiergummi". Das machen schon Grundschulkinder falsch. Das Gummi im Sinne vom Gummiband ist ganz klar neutrum. Es heißt ja auch "das Band", also auch "das Gummiband". Logisch, oder? Damit hätten wir das/den Gummi auch abgeschlossen. Im Duden steht übrigens auch "der Kommentar". Als ob mich das wundern würde. Ich bin schließlich ein literarisches Genie und ich weiß verdammt noch mal ganz genau welches Wort welches Geschlecht hat. Außerdem war es ja wohl von Anfang an klar, dass ich recht behalten würde. Wie sich das schon anhört, "das Kommentar". Gruselig. Und hier das Ergebnis meiner Umfrage zum Kommentar. Lest und staunt, wieviele diesen unsinnigen Fehler tatsächlich machen. 54,5% lagen richtig und wussten, dass es "der Kommentar" heißt. 36,4% waren felsenfest davon überzeugt, dass der Kommentar neutrum wäre. Naja, wenn man auch mit Johanna befreundet ist... Eigentlich sollte das bestraft werden. 9,1% waren sogar der Meinung, dass "den" der richtige Artikel sei. Dafür muss man schon sehr blöd sein. "Den" ist schließlich gar kein Artikel. Gott sei Dank waren diese 9,1% eh nur eine Person. Das sieht nur nach mehreren aus, weil ich nur 11 Leute befragt habe. Das Rätsel ist gelöst, ich hatte wie immer Recht und Johanna heult. Jetzt bin ich rundum glücklich. ... Naja. Ich wäre es, wenn es langsam mal schaffen würde mit Lars zu sprechen. Warum krieg ich das nicht hin? Meine Klassenfahrt ------------------ Ausnahmsweise mal nicht übertrieben^^ Viel Spaß. -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- 10.09.2007 1. Tag: Busfahrt, Stadtrallye und eine mitternächtliche Geburtstagsparty Here we are: Nuremberg! Ich befinde mich jetzt in Nürnberg, einer schönen verwinkelten Altstadt, in der meine Klasse eine Woche verbringen wird. Natürlich werden wir nicht nur einkaufen und faulenzen, für ausreichend Bildung ist auch gesorgt. Doch damit fangen wir erst morgen an, denn heute ist der Tag der Ankunft und über den möchte ich jetzt berichten. Fangen wir gleich einmal mit der Busfahrt an. Die Busfahrt recht viel genervt, deshalb habe ich mir im Kopf eine Liste aufgestellt, die ich hier jetzt aufführen werde. Was ich an Busfahrten am meisten hasse: 1. Launische Busfahrer, die mürrisch in der Gegend herumgucken und jeden anpflaumen der sich auch nur einen Millimeter anders verhält als er darf. 2. Zu kleine Busse mit zu wenig Platz im Fußraum. 3. Busfahrten, die länger als zwei Stunden dauern. 4. Wenn ich Rückenschmerzen bekomme, weil Busfahrt war alles in allem ziemlich zermürbend, aber das sind die ja immer. Mich persönlich hat an der meine Hintermänner ständig gegen meinen Sitz treten. 5. Wenn es keine Fußstützen gibt. 6. Wenn der Bus keine Toilette hat. 7. Wenn der Bus keine Fenster zum öffnen hat. 8. Wenn irgendwelche Idioten die Fenster (sofern vorhanden) so weit aufreißen, dass selbst eine Heizdecke nicht mehr hilft. 9. Wenn die Lüftung zu stark ist und ich deshalb Nasenbluten bekomme. 10. Wenn es am Fenster feucht wird und mein Pullover nass wird. 11. Wenn ich Kopfschmerzen bekomme, weil die Luft so schlecht ist und alle anderen so schrecklich übertrieben laut sind. 12. Wenn die Regentropfen so laut gegen die Scheiben schlagen, dass man fast hysterisch wird. 13. Wenn ständig jemand mit seiner Armlehne klickt. 14. Wenn das Radio an ist, man es aber nicht hört. 15. Wenn es keinen Papierkorb gibt, bzw. wenn sich der am anderen Ende des Busses befindet, sodass man nicht weiß, dass einer vorhanden ist. 16. Wenn andere so einen Hightech-Bus mit Fernseher, Radio und Toilette haben, und wir nur einen antiquaren Omnibus aus dem 18. Jahrhundert. Bis auf den ersten und den achten Punkt traf eigentlich alles zu. Der erste nicht, weil der Busfahrer wirklich nett war, und der achte nicht, weil Punkt sieben zutraf, es also keine Fenster gab. Ich will nicht sagen, dass es unangenehm war, aber als ich dann in Nürnberg aus dem kleinen Omnibus stieg, war ich dermaßen gerädert, dass ich mich eigentlich am liebsten in ein schönes Wellnesshotel verzogen hätte. Aber das ging ja nicht, also gab ich mich mit frischer Luft zufrieden. Die Busfahrt an sich war in Ordnung. Zumindest so in Ordnung, wie eine Busfahrt sein kann, ich erwähnte ja schon, dass ich kein Fan von dieser Art zu reisen bin. Aber immerhin ist mit nicht schlecht geworden (was wahrscheinlich auch nur daran lag, dass ich nicht gelesen hab und dafür ständig am Kaugummikauen war). Alles in allem finde ich Busfahrten grauenvoll. Ich habe schon schlimmere Busfahrten erlebt, wobei ich noch einmal erwähnen muss, dass diese wirklich nicht allzu schrecklich war. Kommen wir also nun ein bisschen zur Stadt selbst und der Jugendherberge. Als wir mit dem Bus durch Nürnberg zu unserer Jugendherberge fuhren, bewunderte ich erst einmal die schönen Bauten. Es waren sehr schöne und ausgeprägte Steinmetzarbeiten zu sehen, besonders haben die mir vielen Reliefs an den Hauswänden gefallen. Auch sah man sehr viel Grün, denn überall waren Bäume und Büsche. Die Stadt gefällt mir unglaublich gut. Nürnberg ist eine richtige Altstadt und ich liebe es, wenn man das erkennen kann. Auch die Jugendherberge ist schön. Sie ist einer alten Burg sieht von außen total schön aus. Nur wenige Meter entfernt findet sich die Kaiserburg. Sie ist sehr majestätisch, etwas verwinkelt und in ihren Räumen befindet sich jetzt ein Museum. Die Zimmer sind in Ordnung. Es stört mich nur, dass wir eine Baustelle direkt vor dem Fenster haben, sodass es manchmal schrecklich laut ist. Außerdem wir abends die Burg von Scheinwerfern bestrahlt und weil unser kleines Fenster keine Gardinen hat, ist es bis Mitternacht sehr hell im Zimmer. Unsere Mädchen und wir sind natürlich nicht allein auf dem Stockwerk. Es ist noch eine erste Klasse hier und die kleinen Kinder machen extrem viel Lärm. Da frage ich mich immer, ob ich früher auch so schlimm war. Sie laufen die Gänge rauf und runter und schreien dabei, als sei der Leibhaftige hinter ihnen her. Das erinnert mich an die Nachbarskinder zuhause, die schreien auch immer ohne ersichtlichen Grund. Ich dachte doch wirklich, ich hätte mal für eine Woche Ruhe. Nachdem wir uns in den Zimmern einigermaßen häuslich eingerichtet hatten, wurden wir auf Erkundungstour geschickt. Wir bekamen einige Zettel, auf denen wir Fragen zu beantworten hatten, wofür wir freilich durch die halbe Innenstadt rennen mussten (das heißt ja auch nicht umsonst Stadtrallye). Erst kamen wir nur sehr langsam voran, fanden beim Herumirren aber einen sehr schönen Park. Als erstes mussten wir aber zur Kaiserburg und zum sogenannten Sinnwellturm einige Fragen beantworten. Das war auch nicht weiter schwer, denn die Informationsschilder gaben uns alles, was wir wissen mussten. Die nächste Station fand sich dann am Tiergärtnertorplatz. Die Fragen bezogen sich auf das große Eckhaus, in dem sich jetzt das Albrecht-Dürer-Museum befindet. In diesem Haus hat er gelebt und gearbeitet, doch genaueres dazu erfahren wir erst morgen, wenn wir dieses besichtigen. Danach ging es jedenfalls zum Hauptmarkt. Während Elke unnötigerweise die Figuren auf dem schönen goldenen Brunnen zählte, fragten Mareike und ich in einem Geschäft nach dem weltberühmten Christkindlmarkt, von dem wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten wie er hieß (ha, von wegen weltberühmt!). Bis zur Lorenzkirche, der letzten Station, schafften wir es dann doch nicht mehr. Wir beschlossen, das Rätsel später fertigzustellen. Um das zu tun mussten wir allerdings einen neuen Fragebogen nehmen, denn aufgrund der Tatsache, dass es den ganzen Nachmittag wie aus Eimern gegossen hatte, war die gesamte Tinte nach kurzer Zeit schon so verschmiert, dass wir noch vage Buchstaben erkennen konnten (immerhin noch soviel, dass wir alles auf einen neuen Bogen übertragen konnten). Es ist wirklich nicht gerade einfach, in einer Hand den Regenschirm und den Füller und in der anderen den Stadtplan, zwei Informationszettel und den Fragebogen zu halten und zwischendurch bei prasselndem Regen irgendwelche Antworten auf ein nasses Blatt zu schreiben. Irgendwann habe ich es aufgegeben, den Schirm in die Tasche gepackt, die Kapuze meiner Jacke aufgesetzt und Elke die zwei Infozettel in die Hand gedrückt. Zwar wurden der Fragebogen, der Stadtplan und ich dann nass, aber es war wesentlich bequemer zu gehen. Als wir unsere Schritte wieder Richtung Jugendherberge lenkten, hörte es (natürlich) auf zu regnen. Um 18:00 Uhr gab es dann Abendessen. Für uns Vegetarier gab es Camembert mit Reis. Es nervt mich irgendwie, dass auf dem Speiseplan nie draufsteht, was wir Vegetarier zu essen bekommen. Ich steh zwar auf Überraschungen, aber nur auf gute. Am Abend saßen wir noch lange bei uns im Zimmer und haben geredet und gelacht. Gegen 22:00 Uhr war Geschlechtertrennung, deshalb sind Chris und Phil dann gegangen. Maren ist noch geblieben, doch nachdem der Zivi uns auf die Nachtruhe aufmerksam gemacht hatte, ging sie auch wieder in ihr eigenes Zimmer. Ich blieb noch bis 24:00 Uhr wach, um mit einigen anderen runter in den Essenssaal zu gehen. Um Punkt Mitternacht sangen alle Anwesenden dann ein Geburtstagslied für Sina. Sie hat sich sehr gefreut, auch wenn nicht alle da waren Wieder im Bett las ich noch ein wenig und schlief schließlich so gegen 2:00 Uhr ein. ............................ 11.09.2007 2. Tag: Reichsparteitagsgelände, Albrecht-Dürer-Haus und ein kleiner böser Streit Heute war ein schönerer Tag als gestern, zumindest vom Wetter her. Es hat nicht geregnet und war auch sonst viel wärmer. Wir haben heute das Reichsparteitagsgelände besucht. Der Gruppenführer führte und zu den noch bestehenden Bauwerken und erklärte viel zu den Gebäuden die gebaut wurden und noch gebaut werden sollten. Es war sehr interessant und eigentlich haben auch alle gut zugehört. Auf der Großen Straße erklärte er uns, dass die Platten für zwei Stechschritte pro Platte ausgerichtet waren. Da fiel mir ein, was Herr Prange, unser Geschichtslehrer, dazu gesagt hat und teilte Elke dies mit: „Weißt du noch, was Herr Prange gesagt hat? Er sagte pro Platte einen Stechschritt, nicht zwei.“ Darauf folgte die legendäre Antwort Elkes, über die ich mich immer noch totlachen könnte (sie passte aber so gut zu dem Ort, an dem wir uns gerade befanden). „Nein. Also, ich meine, der Führer hat schon recht.“, sagte sie, begleitet von wissendem Kopfnicken. Wobei ich davor natürlich auch immer Führer statt Guide, Führungsleitet oder sind irgendwas gesagt habe. Aber irgendwie traf sich das gut, obwohl Elke das sicher nicht so gemeint hatte (und ich es im Übrigen auch nicht so verstanden hatte). Nach der Führung über das Reichsparteitagsgelände, was ich mir eigentlich ganz anders vorgestellt hatte, bekamen wir im Dokumentationszentrum Audioguides, mit denen wir selbstständig durch das Zentrum gehen konnten und uns alles, was uns interessierte anhören konnten. Ich bin unglaublich interessiert an diesem ganzen Hitlerwahnsinn. Es entsetzt, aber es fasziniert mich auch, dass so viele Menschen einem Diktator gefolgt sind, der gemordet und intrigiert hat. Ich weiß nicht, was ich damals gemacht hätte, vermutlich das gleiche wie alle anderen. Man liest immer wieder, dass die Leute von damals keine Ahnung hatten, was in den Konzentrationslagern passierte, wohin die Juden gebracht wurden oder was Hitler eigentlich tat und noch zu tun gedachte. Ich bin jedenfalls sehr interessiert an diesem Teil der Geschichte, auch wenn sie noch so grausam und schockierend ist, deshalb war dieser Teil der Klassenfahrt auch der interessanteste. Das Reichsparteitagsgelände war überwältigend, doch wie bereits erwähnt, habe ich es mir ganz anders vorgestellt. Ich dachte, es wäre immer noch ein richtiges Gelände, also dass noch alles so miteinander verbunden wäre wie früher und dass man von jedem Gebäude aus die anderen sehen könne. Stattdessen waren die Bauten alle irgendwie verteilt. Dazwischen fanden sich Straßen, Häuser und auf der Großen Straße war sogar ein Festplatz aufgebaut. Die Sache mit dem Stadtfest, das sich auf der Großen Straße fand, war für mich am Schlimmsten. Es ist, als ob man sich so darüber lustig machen wollte. Ich finde das ziemlich makaber und runzle jedes Mal vor Ärger die Stirn, wenn ich daran denke. Ich will nicht sagen, dass man das Gelände als Monument für Hitler hätte so stehen lassen sollen, ich will damit nur sagen, dass ein Stadtfest zu weit geht. Ich kann mich nicht ganz entscheiden. Zum einen will mir der Gedanke alles so stehen zu lassen, wie Hitler es hat bauen lassen, nicht gefallen, zum anderen möchte ich aber am liebsten noch einmal alles so haben, um die Dimensionen zu erfassen. Vor allem um die Dimensionen geht es mir. Im Unterricht, als das Gelände in Geschichte vorgestellt wurde, wurden Zahlen genannt. Mit Zahlen kann ich nichts anfangen. Ich muss Vergleiche haben. Mir hätte es gefallen, wenn sie vielleicht ein Schaubild von der Kongresshalle neben einem 3-Meter-Sprungbrett gezeigt hätten. Auch der Führer, der uns über das Gelände geleitet hat, nannte nur Zahlen, mit denen ich nichts anfangen konnte. Ansonsten hat er aber wirklich alles gut erklärt, deshalb will ich nicht weiter meckern. Jedenfalls durften wir danach alleine (also ohne Führer, ich bitte um Verzeihung, ich meine Guide) durch das Dokumentationszentrum gehen und uns alles anhören, was wir uns anhören wollten. Es war total interessant. Ich habe am Anfang sehr viel angehört. Ich bin ständig stehengeblieben und habe irgendwelche Nummern gedrückt. Seit ich im Pergamonmuseum war, hatte ich nicht mehr so viel Spaß (ja, ich sag es offen, mir macht sowas Spaß). Mein Problem war nur, dass ich für die Rückfahrt in einer Busgruppe mit Elke, Mareike, Phil und Candy war und die nicht soviel Gefallen wie ich daran hatten. Also habe ich mich extra beeilt um die anderen nicht so lange warten zu lassen. Gegen Mitte bis Ende habe ich mit kaum noch was angehört, obwohl da richtig interessant wurde. Als ich dann wieder in die Eingangshalle kam gab ich meinen Audioguide ab und setzte mich zu den anderen. Mareike und Elke waren aber nicht da. Candy sagte mir, dass sie nach mir suchten. Als sie dann kamen sagten sie mir, dass ich jetzt in Marens Gruppe sei und mit ihnen mitfahren solle. Das stelle man sich einmal vor! Ich beeile mich extra um meiner Gruppe nicht den letzten Nerv zu rauben und dann tauschen die mich ohne zu fragen gegen Sina aus und ich muss eine halbe Stunde auf Maren warten, weil die sich nämlich auch dafür interessiert, und kann noch nicht mal zurück um mir alles anzuhören, weil ich den Audioguide schon abgegeben habe! Wenn ich etwas hasse, dann sind es Leute die über meine nächsten Schritte entscheiden, ohne mich vorher noch einmal zu fragen. Ich war natürlich reichlich sauer auf Mareike und Elke, und zwar den ganzen Tag. Ich verstehe nicht, warum die mich nicht einfach mal vorher fragen konnten. Als sie dann weg waren habe ich mich erstmal hingesetzt und mich ein bisschen mit Kathrin unterhalten. Aber sie war dann nach fünf Minuten auch weg und ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Fotografiert hatte ich vom Gelände schon genug, gegessen hatte ich am Zeppelinfeld und meinen Block hatte ich selbstverständlich immer nur heute nicht mit. Also was tun? Ich nahm mir ein paar Prospekte, bestellte mir einen Latte Macchiato und wartete. Nach einer halben Stunde setzten Chris, Cong Hanh und Nils sich zu mir. Kurze Zeit später sahen wir Herrn Schmidt durch die Eingangshalle schlendern. Nachdem ich meinen Macchiato zum Geschirrwagen gebracht hatte, kam Maren auf uns zu und wir verließen das Zentrum. Draußen aßen wir etwas und überlegten, welchen Bus wir zu nehmen hatten. Es stand zwar einer da und ich sagte auch die ganze Zeit, dass wir doch mal zur Haltestelle gehen sollten, aber irgendwie hörte mir mal wieder keiner zu. Irgendwann kamen die anderen aber auch auf den Gedanken, dass der Bus der da stand uns vielleicht in die Innenstadt zurück fahren konnte. Also liefen wir zum Bus und fragten den Busfahrer, ob sein Bus in die Stadt fahre. Wir stiegen also ein und fuhren wieder in die Innenstadt. Wir gingen ein wenig in der Stadt umher, wobei Cong Hanh ständig in ein Geschäft wollte und als wir dann davorstanden doch wieder woanders hinwollte. Vor einer Ar Parfümerie ergab sich zwischen Maren und Cong Hanh folgendes Gespräch. „Ich will da jetzt rein.“ „Bist du sicher, Cong Hanh? Das ist eine Parfümerie, das könnte ein bisschen riechen.“ „Mir egal. Ich will da jetzt rein.“ „Also gut.“ So gingen wir hinein und nach ungefähr 45 Sekunden kam ein Murren seitens Cong Hanh: „Los, raus hier. Hier stinkt’s.“ „Ich hab’s dir doch gesagt!!“ Also verließen wir den Laden wieder, bevor wir ihn ganz betreten hatten. Chris, Maren und ich wollten dann einen Kaffee trinken gehen und Maren führte uns dann auch gleich zu einem netten Café, das allerdings viel zu voll war um sich reinzusetzen. So entstand eine zehnminütige Diskussion, ob wir uns jetzt nach draußen setzen wollten, oder doch lieber keinen Kaffee trinken sollten. Cong Hanh war strikt dagegen, Nils war das egal und mir mittlerweile auch, denn ich hatte auf dem Hinweg einen Brezelstand gesehen. Also einigten sie sich darauf, dass Chris und Maren einen Kaffee zum Mitnehmen bestellten und ich kurz lief kurz zurück zum Brezelstand und kaufte mir eine Nürnberger Brezel mit Butter. Zwar war sie nicht mehr warm, aber trotzdem sehr lecker. Glücklich und zufrieden ging ich dann also neben den anderen her während wir unsere Schritte Richtung Tiergärtnertorlatz wandten. Das war der heute nämlich der zweite Programmpunkt: Das Albrecht-Dürer-Museum. Wir warteten vor dem Eckhaus auf den Rest der Klasse und unsere Lehrer und Elke schoss ein paar Fotos. Ich muss erwähnen, in einem Geschäft haben wir Phil aufgegabelt, der von den Mädchen mit in ein Kaufhaus geschleppt wurde und sehr leidgestraft in der Ecke saß. Am Eckhaus haben wir Elke und Mareike dann wieder getroffen, wobei ich auch sagen muss, dass ich so gut wie kein Wort mit den beiden gewechselt habe. Ich war immer noch sauer, obwohl es mit Maren und den anderen sicherlich viel mehr Spaß gemacht hat. Aber Mareike war irgendwie sauer auf mich, was ich ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen kann. Schließlich war sie es, die mich abgeschoben hat. Skie hat mich aus der Gruppe geworfen ohne mich mal vorher zu fragen und ist aus unerfindlichen Gründen sauer auf mich. Ich habe immerhin noch einen Grund dazu sauer zu sein. Sie müsste eigentlich Gewissensbisse haben, aber nein, Madame ist sich zu schade für solche Gefühle. Lieber so tun, als wären alle anderen an allem Schuld. Aber ich sollte nicht lästern, das gehört sich nicht, außerdem ist sie ja nicht immer so. Sie kann wirklich nett sein, aber wenn ich an solche Ungerechtigkeiten denke, rede bzw. schreibe ich mich immer in Rage. Aber egal, am besten vergessen wir das einfach und ich erzähle vom Albrecht-Dürer-Museum. Die Frau ist in die Rolle von Agnes Dürer, Albrecht Dürers Ehefrau, geschlüpft und hat uns von ihrem Mann, also Albrecht, erzählt. Auch wenn es etwas eng im Haus war, war es doch eine tolle Führung. Es war interessant und sie hat uns zu jedem Raum etwas erzählt. Ich konnte nicht immer etwas sehen, da Lennart sich ständig vor mich gestellt hat. Frau Dürer hat wirklich spannend erzählt, sogar Frau Reinhardt meinte später, die ganze Klasse sei regelrecht gefesselt gewesen. Auch wenn ich Dürers Gemälde nicht so sehr mag, war es doch eine klasse Führung. Nachdem wir unsere Taschen wieder aus den Schließfächern geholt hatten, ging ich mit Maren noch in einen Teeladen. Dort wollten wir Albrecht-Dürer-Tee kaufen und auch wenn er noch so gut gerochen hat, er war einfach zu teuer. Stattdessen haben wir nur ein paar Postkarten gekauft. Dann gingen wir zur Jugendherberge zurück und aßen zu Abend. Für uns Vegetarier gab es Gemüsemedaillons mit Nudeln. Ich weiß nicht, ob es mir nur so vorkommt, aber ich finde die Beilagen waren alle kalt oder nur noch lauwarm. Nach dem Essen gingen viele von uns ins Kino. Ich wollte eigentlich auch mit, aber es kam einfach nichts Gescheites und da Maren dann auch keine Lust mehr hatte, blieben wir in der Jugendherberge. Von ihrem Bruder hatte Elke erfahren, dass am Abend ein Dokumentationsfilm über den 11. September 2001 lief. Wir beschlossen also uns den Fernseherraum zu mieten und den Film zusammen zu sehen. Zuerst wollten nur Maren, Chris, Phil, Elke und ich den Film sehen, doch Mareike kam dann auch noch dazu. Mir war das egal, ich hatte da eigentlich nichts gegen. Bis der Film anfing mussten wir aber noch ein bisschen warten, also schrieb ich ein bisschen an meiner Geschichte weiter, während Elke, Mareike und Phil Rommé spielten. Ich weiß nicht mehr genau wer was gesagt hat, aber es war garantiert nicht nett. Ich bin sehr wütend geworden und damit ich nicht gleich wieder irgendwem an den Hals sprang, verschwand ich aus dem Zimmer und regte mich bei Maren und Chris auf. Ich war sicher, dass sie oben über mich redeten, aber ich wollte nicht hören, was sie redeten. Ich war mir auch dessen bewusst, dass ich wohl ziemlich laut ware, aber das war mir zu dem Zeitpunkt sowieso egal. Ich setzte mich dann also erstmal alleine in den Filmraum, um wieder ruhig zu werden, doch immer noch rauschte mir das Blut in den Ohren. Also öffnete ich das Fenster, da mir offene Fenster bei sowas meistens helfen. Das heißt, ich versuchte es, denn die großen Fenster im Filmraum ließen sich nicht öffnen, was mich schon wieder ungemein aufregte. Ich hasse solche explosiven Phasen. Nur dumm, dass ich die so oft habe. Also begnügte ich mich mit einem kleinen Spalt und setzte mich vor den Fernseher. Dann wartete ich auf die anderen, die bald darauf kamen. Doch noch bevor die Doku anfing konnte ich Elkes abweisende Haltung nicht mehr ertragen, nahm meinen Knabberkram und verschwand wieder im Zimmer Nummer 607. Dort schnappte ich mir meinen Block und etwas Geld und lief die Treppen wieder ins Erdgeschoss. Bei einem Kaffee ordnete ich meine Gedanken und schrieb, damit ich wieder ruhiger wurde. Dann setzten sich Kathrin, Anna und Maria zu mir und wir redeten eine ganz Weile. Danach war mir sehr viel wohler und ich ging mit den dreien noch auf eine kleine Nachttour. Wir gingen ein ganzes Stück und sahen uns Nürnberg bei Nacht an. Es war echt lustig, wir haben eine Menge Spaß gehabt, obwohl wir eigentlich gar nichts besonderes gemacht haben. Ich bin froh, dass ich so gute Klassenkameraden habe. Ohne sie könnte ich bestimmt nicht wieder so schnell ruhig werden. Ich hoffe nur, dass morgen ein besserer Tag wird. Ich freue mich schon auf das Schloss und bin ganz gespannt, was wir dort sehen werden. ............................ 12.09.2007 Tag 3: Faber Castell und eine sehr anstrengende Shoppingtour Heute war ein sehr ereignisreicher Tag. Für das Frühstück hatten wir nicht soviel Zeit, da wir nur bis acht Uhr Zeit frühstücken konnten um rechtzeitig anzukommen. Wir trafen uns also vor der Jugendherberge und gingen zum U-Bahnhof. Dort verloren wir plötzlich unsere Lehrer. Als eine Bahn kam, stieg irgendwer von uns ein und wir gingen natürlich alle hinterher, da wir dachten, dass dies die richtige war. War es natürlich nicht und zwei Stationen später stiegen wir wieder aus. Von dort aus, wo wir uns nun befanden, fuhren wir wieder eine Haltestelle zurück und warteten. Mit der nächsten Bahn aus der anderen Richtung kamen Herr Schmidt und Frau Reinhardt dann auch bei uns an und wir konnten mit der richtigen Bahn in Richtung Castellsches Schloss fahren. Wir stiegen noch einmal in einen Bus um und fanden uns einige Minuten später vor dem Castell-Schloss wieder. Doch erst ging es ins Bürogebäude. Im Empfangssaal erklärte uns der Mann, er unsere Führung leiten sollte, dass im Schloss heute leider Besucher da sind und wir es deswegen nicht besichtigen können. Dann bekamen wir alle eine Art Walkie-Talkie, mit dem wir hören konnten, was er sagte. Als erstes gingen wir in Richtung Schloss, von dem ich leider kein Foto gemacht habe. Wir setzten uns in einen Raum, der anscheinend als Speisesaal diente und lernten einiges über die Familiengeschichte der Faber-Castells. Dann sahen wir uns einen Film über die Produkte der Firma an und verließen wieder das Gebäude. Wir waren also doch im Schloss, nur haben wir nicht viel mehr als die Mitarbeiterkantine gesehen. Von außen war es sehr schön und ich find es echt schade, dass ich meinen Fotoapparat vergessen hatte. Aber vielleicht kann ich ja noch ein Bild von jemandem aus meiner Klasse bekommen. Zurück zur Führung. Als nächstes gingen wir in das alte Bleistiftmuseum. In einem Raum erklärte er uns, woher der Name Bleistift stammt und wie die ersten Bleistifte entstanden. Er redete ziemlich lange und mir ging es nach einiger Zeit auch nicht mehr so gut. Es war ein schöner, warmer Tag für den mein Pullover viel zu dick war. Dadurch wurde mir ein wenig warm und auch die Luft war nicht die beste. Als der Führer nach endlosen Minuten endlich mit Reden fertig war, gingen wir runter in das Museum „Alte Mine“. Dort war die Luft noch viel schlechter und es war stickig und warm. Er erklärte lang und breit und es wurde schnell langweilig. Zwei Stunden oder länger weilten wir in diesen Untergründen und bald hörte keiner mehr so wirklich zu. Ich gab zwar mein bestes und versuchte alles, was er uns erzählte aufzunehmen, doch hängengeblieben ist letztendlich fast nichts. Zu langatmig erzählte er und teilweise schweifte er sehr ab. Außerdem ging es mir aufgrund der schlechten und warmen Luft schon lange nicht mehr gut. Ich war froh, endlich wieder nach draußen ans Tageslicht zu kommen und ich glaube, da spreche ich für die ganze Klasse. Das Museum war das Schlimmste an der gesamten Führung. Es war so langweilig und ermüdend, wobei ich natürlich noch erwähnen muss, dass mich die Geschichte des Bleistiftes nicht sonderlich interessiert. Es wurde natürlich auch vorgestellt, wie Bleistifte früher hergestellt wurden, doch da der Führer alles so lang und breit erklären musste, wurde auch das wieder langweilig. Nach dem Museum wandten wir unsere Schritte in Richtung Fabrik. Da wurden wir alle gleich wieder wach, denn wie Bleistifte heutzutage hergestellt werden ist zumindest für mich wesentlich interessanter, als die Herstellungsart vor hundertfünfzig Jahren. Wir gingen also auf die Fabrik zu, doch nun beschwerte sich der Führer, dass wir ihm nicht zuhörten. So überredeten wir ihn zu einer Pause und wir durften uns eine Weile hinsetzen und etwas essen und trinken. Nach der Pause betraten wir nun also frisch gestärkt das Gebäude. Als erstes gingen wir in die Halle, in der die Minen in die Holzfassungen geklebt und damit zu Bleistiften wurden. Das fanden wir alle viel interessanter als das Museum und besahen uns alles genau. Ich hörte dem Führer nach einer Weile auch gar nicht mehr zu, da man anhand der Gerätschaften ja sehen konnte, was diese taten und wie sie funktionierten. Da dieser Bereich viel interessanter für mich war, könnte ich jetzt genau referieren, wie ein Bleistift bei Faber-Castell heutzutage hergestellt wird, aber trotzdem will ich es nicht tun, denn sonst wird mein Bericht noch genauso langweilig wie die Rede im Minenmuseum. Als nächstes ging es dann zur Wasserlackherstellung. Da musste ich wieder hinhören, denn sehen konnte man diesmal nichts. Faber-Castell ist die einzige Bleistiftfirma der Welt, die zum Einfärben der Stifte Wasserlack benutzt. Vermutlich sind Faber-Castell-Stifte deshalb so teuer. Um ehrlich zu sein besitze ich keinen einzigen, ich kaufe lieber die billigeren. Aber jetzt, nachdem ich weiß, dass Faber-Castell viel umweltfreundlicher ist, werde ich wohl eher solche Stifte kaufen. Danach gingen wir in die Halle, in der die Stifte mit dem erwähnten Wasserlack beschichtet wurden. Einige Male wurden sie durch die Maschine gejagt, damit die Farbe nicht zu durchsichtig wurde. Danach wurden die Stifte getrocknet und unten abgerundet, damit der Stift nicht so scharfkantig wurde. Nach dem Trocknen kamen die Stifte in eine Spitzmaschine. Dort wurden sie angespitzt und kamen anschließend in eine Packmaschine, die sie, wie der Name schon sagt, verpackte und einschweißte. Der Führer zeigte uns dann noch einen Koffer, den sie zum Jubiläum herausgebracht hatten. In diesem Koffer waren alle Arten von Produkten, die Faber-Castell herstellte, vertreten. Bleistifte, Buntstifte, Pastellkreide und vieles mehr. Schade, dass es davon nur eine limitierte Auflage gab. Ich hätte auch gerne so einen gehabt. Am Ende gaben wir dann unsere Walkie-Talkies ab und bekamen noch ein tolles Geschenk: Den perfekten Bleistift. Ein Bleistift von Faber-Castell, Stärke B mit Radiergummi. Dazu eine Kappe mit integriertem Anspitzer. Das schöne ist, dass man die Kappe auf jeden beliebigen Stift stecken kann, ob nun von Faber-Castell, oder nicht. Nach ungefähr dreieinhalb Stunden war also auch dieser Programmpunkt abgeschlossen und ich will ehrlich gesagt nicht wissen, wie lange das alles gedauert hätte, wenn wir das Schloss hätten besichtigen können. Natürlich hätte ich es trotzdem gerne besichtigt, aber drei Stunden lang Bleistifte bestaunen ist ehrlich gesagt ein bisschen anstrengend. Ich jedenfalls fuhr mit Elke, Mareike, Jana, Candy und Sina zurück in die Stadt. Elke und Mareike gingen wieder in die Jugendherberge und Jana, Candy, Sina und ich verschwanden noch einmal in die Mischbar, um einen Cappuccino zu trinken. Wobei Jana einen seltsamen Früchtedrink und ich einen Latte Macchiato trank. Sina und ich wollten unbedingt noch shoppen gehen, doch Jana und Candy beschlossen wieder zur Jugendherberge zurückzukehren und sich dort von den morgendlichen Strapazen zu erholen. Sina und ich blieben in der Stadt und als erstes wandten sich unsere Schritte in Richtung H&M. Nach ewigem Hin- und Herlaufen hatten wir einige Sachen gefunden und führten sie uns gegenseitig vor. Mit einer großen Tüte mehr und einiges an Geld weniger verließen wir also nach einer Weile wieder das Geschäft. Wir liefen ein wenig umher und sahen ab und zu mal in diese schönen kleinen Klüngelläden, von denen ich wünschte, sie gäbe es bei uns auch. Ich liebe Klingelkram aller Art, am liebsten Armbänder und Ohrringe. Außerdem bin ich ein Fan vor Haarschmuck und allem was glitzert. Sina war auf der Suche nach etwas türkisfarbenen, doch trotzdem wir jeden Schmuckladen den wie sahen durchsuchten, fand sie nichts, was ihr gefiel. Nach einer Weile sah Sina dann ein Paar Schuhe, dass ihr unglaublich gut gefiel. Es war zwar kaputt, doch trotzdem saßen die Schuhe gut und sie gefielen ihr. Also handelte sie die Schuhe auf fünf Euro herunter, während ich mich nach einem Paar Halbschuhe umsah. Schuhe gesehen, Schuhe anprobiert und Schuhe gekauft. So einfach ging das und wir verließen mit unseren neuen Errungenschaften das Geschäft wieder. Wir streiften noch eine Weile durch die Straßen, gingen noch in einige Läden, doch wir fanden nichts mehr, was wir kauften. Gegen fünf Uhr nachmittags gingen wir dann also wieder zurück zu Jugendherberge, da uns allmählich wirklich die Füße wehtaten. Kurz bevor wir diese erreichten, trafen wir aber einige der Jungs, die uns von Mareikes Unfall erzählten. Ein Wasserkocher hat sich über ihr entleert, sodass das kochende Wasser über ihren Rücken lief. Ein Krankenwagen kam und sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort versorgte man die Verbrennung und brachte sie schließlich wieder zurück. Als ich oben ankam schlief sie und ich setzte mich mit Elke an das Ende des Ganges um sie nicht zu wecken. Später setzten wir uns noch auf die Treppe und Elke erzählte mir, wie sich der Unfall wohl abgespielt hat. Mehr möchte ich zu ihrem unglücklichen Erlebnis auch nicht schreiben, da sie uns darum gebeten hat keine allzu große Geschichte daraus zu machen. Um achtzehn Uhr aßen wir dann zu Abend. Es gab Gulasch, das nicht so fantastisch geschmeckt hat. Die Nudeln waren auch irgendwie nur lauwarm. Mein Gulasch war natürlich ohne Fleisch, aber einige an meinem Tisch haben das Fleisch auch liegen lassen, da es ihnen nicht so geschmeckt hat. Damit war dieser ereignisreiche Tag aber noch nicht zu Ende. Frau Reinhardt hat uns nämlich für einen kriminalgeschichtlichen Rundgang angemeldet. So mussten wir also am Abend noch einmal losziehen und konnten uns allerhand interessante Dinge über Nürnberg anhören. So erfuhren wir einiges, das wir auf unserem Fragebogen vom ersten Tag noch eintragen konnten und auch über den Henker und seine Arbeit wurden wir informiert. Nach dem Rundgang hätte ich mir gerne noch das Fußballspiel angesehen und Rumänien angefeuert, aber da ich noch in aller Ruhe duschen wollte und meine Füße vom vielen Gehen ziemlich durchgelatscht waren, ging ich zusammen mit den anderen wieder hoch. Als wir wieder da waren ging ich also duschen und bekam plötzlich Nasenbluten. Das ärgerte mich fürchterlich, da mein Schlafanzug dreckig wurde. Doch da es für meine Verhältnisse ziemlich schnell wieder aufhörte, konnte ich meine gute Laune vom Nachmittag noch behalten. .................................. 13.09.2007 4. Tag: Germanisches Nationalmuseum, ein Besuch im Krankenhaus und ein Stadtfest, das keines war Heute war unser letzter Tag in Nürnberg. Wir hatten auch nur einen einzigen Programmpunkt für zehn Uhr, deshalb konnten wir etwas länger schlafen. Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen schon mal ein wenig vor, brachten aber schnell wieder alles durcheinander, sodass das Räumen letztlich nicht das Geringste brachte. So verließen wir um ungefähr halb zehn die Jugendherberge um uns auf den Weg ins Germanische Nationalmuseum zu machen. Allerdings nicht alle, denn Maren wurde von einem Insekt gestochen und bei Mareike gingen die Pflaster ab, deshalb mussten sie mit Frau Reinhardt zum Arzt fahren, während wir anderen schon einmal vorgingen. Am Germanischen Nationalmuseum angekommen, meldete Herr Schmidt uns an und ein Museumsführer stellte sich uns vor. Er geleitete uns in eine Kunstgallerie mit Kunstwerken von Albrecht Dürer, Rembrandt, Tilman Riemenschneider (der für uns natürlich besonders interessant war) und anderen Künstlern. Wir beschäftigten uns mit der Frage: Was ist ein Meisterwerk? Bei der fünften Station unserer Führung tauchten Maren, Mareike und Frau Reinhardt wieder auf. Die fünfte Station war auch die, die mir am besten gefallen hat. Es war ein großes Schiff aus Gold. Es war so schön und fein gearbeitet, dass es mir gleich gefallen hat. Die Bilder von Albrecht Dürer haben mir hingegen nicht so gefallen. Ich habe es ja am zweiten Tag schon einmal erwähnt, aber Dürers Bilder gefallen mir einfach nicht. Er malt so hart und grell, irgendwie unecht. Ich mag lieber die weichen, dunkleren Bilder von Rembrandt, oder Leonardo da Vincis Werke, die er mit sfumato gemalt hat. Dürer malt mir zu hart, aber ich denke das ist Geschmackssache. Als wir mit der Führung fertig war, wäre ich am liebsten noch geblieben und hätte mir noch andere Ausstellungshallen angesehen, aber die anderen wollten alle schon gehen und alleine wollte ich dann auch nicht gehen. Also beschloss ich, noch einmal nach Nürnberg zu fahren und mir alles im Germanischen Nationalmuseum anzusehen. Das gilt allerdings auch für so gewisse andere Dinge. Ich habe mir auf dem Zettel, den wir am Anfang bekommen haben, alles markiert, was ich mir gerne ansehen wollte. Ich habe nichts, aber auch wirklich gar nichts davon sehen oder besichtigen können. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass da sonst auch keiner hingegangen ist, aber das ist ja jetzt sowieso egal. Ich fahre wieder nach Nürnberg und dann gehe ich ins Kino, ins Planetarium und in das Museum für Post und Kommunikation. Wenn ich noch was anderes finde, dann gehe ich da auch noch hin. Doch ich schweife jetzt ab. Ich verabredete mich also mit Elke und Mareike zum shoppen. Die beiden wollten noch ein wenig durch die Straßen schlendern, während ich mit Jana nach oben zu Jugendherberge ging. Ich wollte etwas anderes anziehen, da mit schon wieder sehr warm geworden war, und noch etwas Geld holen. Als ich dann eine halbe Stunde später wieder den Weg zum Schönen Brunnen einschlug, hatte ich wirklich gute Laune. Es war schönes Wetter, ich hatte den ganzen Nachmittag frei und der Streit mit Elke und Mareike war schon wieder komplett vergessen. Mareike und ich, wir sind uns ähnlich. Eigentlich streiten wir uns nur, weil wir so gleich sind. Die beiden sind echt in Ordnung. Ich bin froh mit ihnen auf einem Zimmer zu sein und noch froher bin ich, dass ich mich jetzt endlich besser mit Mareike verstehe. Am Schönen Brunnen warteten die beiden schon auf mich und ich musste sofort ein paar Souvenirs kaufen. Eigentlich sollte ich meinen Eltern ja nichts mitbringen, aber das kleine Weizenbierglas sah so niedlich aus. Mein Großvater sammelt Zinnsoldaten und ich fand einen ganz schönen für seine Vitrine, mit einem Nürnbergschild in der Hand. Da ich nun für meinen Vater und Großvater etwas hatte, musste ich natürlich auch etwas für meine Mutter und meine Großmutter kaufen. Für letztere fand ich leider nichts mehr, doch meiner Mutter kaufte ich einen Schlüsselanhänger, weil sie immer jammert, dass sie keine hat. Danach gingen wir zu H&M. Da ich gestern schon einmal da war, schaute ich mich nicht groß nach Klamotten um, fand dafür aber einen schönen roten Regenschirm. Endlich, nach einem Jahr, besaß ich wieder einen eigenen! Darauf folgte ein Besuch bei New Yorker. Elke und ich fanden jeweils einen Pullover und Mareike kaufte sich eine Sweatshirtjacke. Nun wollte Mareike wieder zurück zur Jugendherberge um sich ein wenig auszuruhen. Wir saßen ein wenig rum und packten wieder Koffer, nur um sie danach wieder auszuschütten, weil wir irgendetwas suchten. Später gingen wir dann zu dritt wieder zum schönen Brunnen. Mareike musste noch einmal zum Krankenhaus, damit sie ihr die Pflaster wechselten und schauen konnten, in welchem Zustand sich ihr Rücken befand. Also warteten wir am Brunnen auf Frau Reinhardt, die mit uns zum Krankenhaus ging. Nachdem wir uns angemeldet hatten, warteten wir darauf, dass der zuständige Arzt kam. Als er kam gingen wir mit Mareike in das Behandlungszimmer. Ich hatte allerdings vergessen, wie unangenehm mir Krankenhäuser immer sind, als ich zugestimmt habe mitzukommen. Ich hasse diese Geräte, die unaufhörlich piepen. Ich fühl mich immer ganz komisch, wenn ich sowas höre, also bin ich wieder rausgegangen und habe mich hingesetzt um zu warten. Einige Minuten später kamen Mareike, Elke und Frau Reinhardt dann wieder raus. Als wir auf dem Weg nach draußen waren, spendierte Frau Reinhardt uns allen noch ein Eis. Wir fanden das wirklich nett von ihr uns haben uns sofort bedankt (wobei ich sehr leise gesprochen habe und sie mich deshalb vielleicht nicht gehört hat). Auf dem Rückweg sind wir noch einige Male stehengeblieben. Wir haben uns einen Barockgarten angesehen und ich wäre am liebsten noch länger dageblieben. Ich liebe solche Gärten einfach! An den Torbögen habe ich einige Inschriften entdeckt. Es waren Runen und ich hätte nur zu gerne gewusst, was sie bedeuteten. Am Tiergärtnertorplatz verließ Frau Reinhardt uns dann und wir sind zu dritt wieder hoch zur Jugendherberge. Da am Abend Stadtfest war und Elke und Mareike keine Lust darauf hatten, verabredete ich mich mit Jana und Sina. Wir wollten nach dem Essen zusammen runter gehen, da wir vorher noch ein wenig in ein paar Geschäften stöbern wollten. Sina zerrte uns dann auch sogleich in ein Kaufhaus, als wir unten waren und verschwand in irgendeinem Modegeschäft. Jana und ich hingegen blieben lieber im Erdgeschoss und besahen uns Schmuck bei Bijou Brigitte. Jana kaufte sich einen schönen Haarreifen und ich ein türkisfarbenes Armband. Danach gingen wir noch zu New Yorker, wo ich mir dann einen Haarreifen kaufte. Dort trafen wir dann auch Sina wieder und bewegten uns dann langsam in Richtung Hauptmarkt. Dort war nur nichts und so gingen wir ein paar Straßen entlang. Wir kamen an ein paar Zuckerständen vorbei und landeten dann auf einer Art Platz, wo einige Bierzeltgarnituren aufgebaut waren und einige Leute saßen und tranken. Wir beschlossen, später noch einmal runter zu gehen und kehrten zu Jugendherberge zurück. Später also ging ich mit Jana hinunter, weil Sina gegangen war, ohne uns Bescheid zu sagen. Wir wandelten ein wenig durch die Straßen, ich kaufte einen Kokosbarren und zwischendurch trafen wir auch ein paar aus unserer Klasse. Es war nur immer noch nicht mehr los als vor einer Stunde, aber da uns langweilig war, gingen wir noch ein bisschen umher und trafen Anna, Maria, Kathrin und Annissa auf einer Bank sitzend wie sie einem Musiker zuhörten, der Musik spielte. Auch Jana und ich setzten uns dazu und lauschten der Musik des Mannes. Eine Weile später sind Jana und ich dann zur Jugendherberge zurückgegangen. Da Elke, Mareike, Chris, Phil und Maren noch bei mir im Zimmer waren, ging ich mit Jana in ihres. Wir redeten noch bis ihre Zimmergenossinnen wiederkamen und dann kehrte auch ich in das meine zurück. Elke und Mareike waren noch hellwach, schliefen aber auch bald ein. Morgen geht’s zurück. Irgendwie freue ich mich und irgendwie bin ich auch traurig. ................................... 14.09.2007 5. Tag: Abreise Heute sind wir wieder zurückgefahren. Am Morgen haben wir alle noch schnell fertig gepackt und sind dann in den Kleinbus, mit dem wir gekommen sind, auch wieder eingestiegen. Im Grunde könnte ich jetzt das gleiche wie am ersten Tag schreiben, aber das tue ich nicht. Nicht nur deshalb, weil ich mich dadurch wiederholen würde, sondern auch, weil die Rückfahrt um ein vielfaches schlimmer war. Auf der Hinfahrt konnte man sich immer noch unterhalten, doch jetzt, nachdem man eine ganze Woche aufeinander gehockt hat, hat man sich einfach nichts mehr zu sagen. Es gibt nichts mehr, das hat man alles schon auf der Hinfahrt und während der Klassenfahrt selbst verbraucht. Irgendwie tat es mir schon leid, Nürnberg zu verlassen. Obwohl meine Klasse doch immer so unreif war, hat sich niemand schlecht oder falsch verhalten. Es war eine sehr schöne Klassenfahrt, meine schönste und die erste, bei der ich auch komplett dabei war. Es war ein tolles Erlebnis. Ich habe viel Spaß gehabt und eine Menge interessanter Sachen erfahren. Hier jetzt noch einmal mein Fazit der einzelnen Tage: Montag: Okay, die Busfahrt war wie alle Busfahrten sind, nämlich grausig. Es hat geregnet, sodass die Stadtrallye auch ein ziemlicher Reinfall war. Aber wenn der erste Tag schon so ein bisschen schief läuft, kann es doch eigentlich nur noch besser werden, oder? Dienstag: Der interessanteste und aufregendste Tag der gesamten Woche. Ich liebe dieses Reichsparteitagsgelände und muss unbedingt noch einmal das Dokumentationszentrum besuchen. Es war wahnsinnig interessant. Der Tag wäre perfekt gewesen, doch die vielen Streits mit meinen Zimmergenossinnen waren ein sehr hässlicher und düsterer Schatten. Mittwoch: Das Museum von Faber-Castell war schrecklich, die Betriebsbesichtigung hingegen fantastisch. Bis auf Mareikes kleines Unglück eigentlich ein total toller Tag. Besonders das Shopping mit Sina hat Spaß gemacht. Donnerstag: Germanisches Nationalmuseum: Die Führung war nicht so das Wahre, aber ansonsten waren die Kunstwerke echt schön. Da möchte wieder mal hin und mir alles in aller Ruhe ansehen. Der Nachmittag war ganz nett, es war immerhin echt gutes Wetter. Das Stadtfest schien zwar noch nicht wirklich angefangen zu haben, aber es war trotzdem ein schöner Abend. Und Freitag? Nun, zur Abreise lässt sich eigentlich nichts sagen, außer dass sie genauso war wie jede Busfahrt. Zermürbend, schlaflos, laut und anstrengend. Obwohl man ja gar nichts tut, schon seltsam. Die Klassenfahrt war alles in allem echt schön. Würde ich jederzeit wiederholen und sie bleibt garantiert in guter Erinnerung. Der grandiose DVD-Abend meines Bruder - Ein Augenzeugenbericht -------------------------------------------------------------- Der grandiose DVD-Abend meines Bruders – Ein Augenzeugenbericht Ah. Ein freies Wochenende. Von Donnerstag bis Sonntag sturmfrei. Im Grunde ist das ideal für einen DVD-Abend. Allerdings können meine Freundinnen mal wieder nicht. Schon komisch, wenn ich mal Zeit habe und meine Freunde einlade, können sie alle nicht. Die Freunde meines Bruders hingegen können alle. Vor wenigen Minuten kam Tänzer mit seiner Freundin hereingeschneit. Ich habe keine Ahnung, wie er wirklich heißt und ob ich diesen Namen, von dem ich freilich denke er wäre ein Spitzname, richtig geschrieben habe. Es hört sich zumindest so an, wenn man ihn ruft. Ich hab ihn bisher noch nicht wirklich gesehen, aber er hat eine nette Stimme. Außerdem ist mein Bruder mir zu meinem Bedauern recht ähnlich (dabei bin ich doch ein Unikat), deshalb werde ich mich mit seinen Freunden auch prächtig verstehen. Das war bisher immer so. Ich habe kaum Freunde und die, die ich habe, sind irgendwie nicht die, die ich gern hätte. Aber auch egal. Zumindest komme ich gut mit seinen Freunden aus, auch wenn ich sie gar nicht kenne. Jetzt ist Marcel gekommen. Oder Beatle. Sein Spitzname. Den hat er weg, seit er mal eine Frisur wie einer der Beatles hatte, also hat der Name in diesem Fall weniger mit Käfern als mit dieser überaus berühmten Musikgruppe zutun. Er ist auch ein Freund von mir. Wir kennen uns seit einem Jahr und haben sogar am gleichen Tag Geburtstag. Nur ist er 91er Jahrgang und ich 92er, aber das ist ja egal. Wir sind beide psychopathische und verrückte Wassermänner. Letztes Jahr hab ich ihm zu Weihnachten eine Teleskopgabel geschenkt. Man kann die Gabel bis zu einem Meter ausziehen. Das ist sicherlich sehr praktisch für Büffets und den Mittagstisch zu Hause, aber das steht hier ja eigentlich nicht zu Debatte. Zumindest kam er dann zu mir ins Zimmer und machte uns gleich erstmal auf den sehr extremen Temperaturunterschied aufmerksam. Bei meinem Bruder war es (meines Erachtens) saukalt und bei mir (auch meines Erachtens) angenehm warm. Soll heißen: In Nicos Zimmer herrschten Temperaturen um den Gefrierpunkt und bei mir eher nahe der Siedetemperatur. Übrigens ist Übertreibung mein allerliebstes Stilmittel, nur um es gleich mal vorweg zu sagen. Ist euch schon einmal aufgefallen, dass ich die ganze Zeit schon sinnfreien Schwachsinn labere? Ich komme einfach nicht auf den Punkt, ich weiß auch nicht wieso. Das scheint mir irgendwie angeboren zu sein. Ich labere und labere und labere und komme einfach nicht zum entscheidenden Teil meines Beitrages. Ich rede mich um alles rum. Man, in der Beziehung bin ich echt genau wie Kai. Der ist übrigens auch gerade gekommen, mit Freundin versteht sich. Jetzt unterhalten sie sich vor meiner Zimmertür, warum auch immer. Sie könnten sich auch einfach in Nicos Zimmer setzen und da weiterreden. Aber wahrscheinlich liegt das daran, dass Marcel noch in meinem Zimmer steht und sich partout nicht dazu bequemt, vielleicht mal über die nicht vorhandene Türschwelle zu treten und meine Gemächer zu verlassen. Bah! Jetzt hat er gerade in ein Blatt meiner Zimmerpflanze gebissen. Ich meine, ich mag meine Zimmerpflanzen und ich bin auch Vegetarier und esse im gewissen Sinne auch „Blätter“, aber nicht die meiner Dekoration. Der soll gefälligst meine Pflanzen in Ruhe lassen. Wenn er so gerne Topfpflanzenblätter isst, kann ich ihm ja einen Ableger geben, aber so nicht. Verrückter Kerl, das ist er wirklich, aber wahrscheinlich verstehen wir uns deshalb auch so gut. Ohne Marcel wäre mein Leben sehr viel ärmer. Ich chatte so nebenbei mit Sina. Sie hat mir ja geholfen, mit Lars meine ich. Gut, das ist jetzt nicht mehr nötig, da ich letzte Woche einen Korb von ihm bekommen habe (einen sehr netten Korb muss ich dazu sagen) aber ich mag sie natürlich immer noch. Wir unterhalten uns über Montag. Da ist nämlich Tag der Menschenrechte und unsere Gruppe von Amnesty International macht einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt. Wir besprechen noch, was wir für Montag brauchen und nebenbei erzähle ich ihr, was die Jungs gerade machen. Jetzt kommt mein Bruder hoch, mit der Lasagne und die anderen gehen in Nicos Zimmer. Jetzt kann ich die Musik bei ihnen nicht mehr so gut hören und kann wieder meine eigene anmachen. Gut, ich höre sie drüben trotzdem noch rumhampeln. Die Mädchen möchten Marcel eine Flechtfrisur machen. Okay, ja, kann ich verstehen, bei seinen schönen langen Haaren bietet sich das geradezu an. Sie brauchen Zopfgummis. Ich sitze hier drüben, höre alles und lache mich krank. Solch bedepperte Dialoge hab ich schon lange nicht mehr gehört. Ich hab mittlerweile auch schon ein paar Zopfgummis rausgeholt und jetzt kommt eines der Mädchen (ich kenne ihren Namen nicht und weiß auch nicht, wessen Freundin sie ist) und fragt mich – oh Wunder – ob ich ein paar Zopfgummis hätte. Gut, sie sprach nicht zu Ende, weil ich ihr die Gummis schon entgegenhielt, als sie reinkam, aber egal. Ich würde zu gerne wissen, wie das jetzt aussieht. Ich erzähle es gerade Sina und sie meint, ich müsse unbedingt ein Foto machen. Sie lacht sich mindestens genauso krank wie ich, jedenfalls sagen ihre ICQ-Smileys genau das aus. Mir fällt gerade auf, dass ich schon wieder um die 1300 Wörter Nonsens geschrieben habe. Hab ich irgendwie nichts zu tun? Ich will gar nicht wissen, wie viel das noch wird. Die bleiben über Nacht hier und bisher sind sie erst seit einer knappen Stunde hier. Okay, jetzt ist gerade Marcel reingekommen, aus welchen Gründen auch immer. Es fällt mir mal wieder schwer, mich nicht gleich lachend auf die Erde zu werfen. Seine Frisur sieht nicht schlecht aus, es ist nur halt eine Mädchenfrisur. Irgendwie steht sie ihm sogar ein bisschen. Ich glaube er hat gemerkt, dass ich gleich einen sehr ausufernden Lachanfall bekomme, denn er verschwindet wieder und lässt mir gar keine Zeit, mich nach meinem Fotoapparat umzusehen. Ich hoffe, die anderen haben wenigstens ein Foto gemacht. Mist, jetzt kann ich sie echt nicht mehr hören. Aber naja, mir egal. Ich mache meine Musik wieder an und lese ein paar Fanfictions von Leto. Im Übrigen weiß ich selbst, dass das totale Schleichwerbung ist, trotzdem könntet ihr das freundlicherweise mit dem christlichen Mantel der Nächstenliebe bedecken. Soll heißen: Ignoriert es einfach! Irgendwie sind jetzt zwei Stunden rum und ich hab das wieder nicht mitgekriegt. Wieso habe ich eigentlich kein Zeitgefühl? ------------------------------- Vorhin bin ich runter gegangen und hab mir einen Kaffee gemacht. Nachdem ich meinen schön aufgebrüht hatte (Espressomaschinen sind toll), kamen Kais Freundin und Marcel ins Büro. Ja, unsere Espressomaschine steht im Büro. Also hab ich für sie auch einen Kaffee gemacht (ich glaube sie heißt Katharina, aber ganz sicher bin ich mir da nicht) während Marcel sich darüber ausließ, wie man denn um zwei Uhr nachts Kaffee trinken könnte. Das geht. Wirklich. Nachdem Katharina (ich weiß wirklich nicht, ob das stimmt, aber ich nenne sie jetzt einfach mal so) wieder nach oben gegangen ist, teilte ich Marcel mit, jetzt den Kuchen backen zu wollen, den ich am Nachmittag schon machen wollte, aber es irgendwie nicht mehr geschafft habe. (Ich weiß aber wieso. Ich bin erst so spät in die Stadt gegangen um das Origamibuch abzuholen und war dann so neugierig darauf, ob ich es schaffe eine Friedenstaube für unseren Amnesty-Stand zu falten, dass ich die Zeit vergessen hatte. Naja und dann kamen auch schon Nicos Freunde und ich hab mit Marcels Eintreffen angefangen zu schreiben. Kein Wunder, dass ich es nicht geschafft habe. Aber das wollte ich eigentlich gar nicht erzählen.) Marcel hat mich angesehen wie ein kaputtes Auto. Wie man denn um halb drei Uhr nachts Kuchen backen könne. Ich sagte ihm, dass, wenn man sich um vier Uhr nachts Dosenravioli machen, auch um halb drei Uhr nachts Kuchen backen könne. Dann ist er wieder hoch zu den anderen, während ich die Backmischung anrührte. Als ich auf den Kuchen wartete, kam mein Bruder runter. Er hat mir erzählt, dass Kai auf meiner E-Gitarre gespielt habe (die ich Nico geliehen hatte), der Meinung gewesen wäre, sie sei nicht richtig gestimmt und sie dann nach Gehör habe stimmen müssen. Dabei sei ihm aus Versehen eine Saite gerissen. Er macht alles kaputt. Wirklich. Er macht alles kaputt. So ein Idiot... Nico hat mich dann in den Himmel gelobt, weil ich, wie ich zugeben muss, wirklich gut Gitarre spiele. Viel besser als Kai. Im Gegensatz zu ihm habe ich Talent. Er hat mir danach noch den Kuchen aus dem Ofen geholt. Ich verzierte ihn schön mit Zuckerguss, als Marcel runterkam, um mich wieder zuzulabern. Als er fertig war, bin ich wieder nah oben um weiterzuschreiben. Ja, genau. An diesem Mist hier. Irgendwie macht das mächtig Spaß so einen Schwachsinn zu verzapfen. Aber ich glaube meine Leser finden das auch ganz lustig. Oder? Man merkt ganz deutlich, dass die Jungs schon einiges intus haben. Gut, Kai ist immer so, aber mein Bruder lobt mich sonst nicht so in den Himmel. Und gut, Marcel labert auch sonst ziemlich viel Scheiße, aber das vorhin war ja nun echt... Er meinte (im Bezug auf mein Vegetarierdasein), wenn ich die Kühe nicht äße, äßen sie mich. Er wollte einfach nicht auf mich hören, als ich versucht habe ihm zu erklären, dass diese Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, da Kühe ja Pflanzenfresser sind. Er ließ sich partout nicht umstimmen. Schließlich wurden seine Beiträge zu dem Thema komplett sinnfrei, indem er versuchte dieses Schema auf Möhren und Kohl zu übertragen. Wenn ich den Kohl nicht essen würde, fiele er über mich her und fräße mich. Das hat er mir vorhin in der Küche erzählt. So ein Schwachsinn... So ein kompletter Schwachsinn. Es geht definitiv bergab mit der heutigen Jugend. Dabei ist er auf dem Gymnasium. Irgendwie ziemlich traurig. Aber ich glaube ganz fest daran, dass er nicht so einen hanebüchenen Kokolores von sich gäbe, befände er sich in einem halbwegs nüchternen Zustand. Soeben habe ich meiner Schwester davon erzählt, was hier gerade so abgeht. Nicht Diana, sondern Claudia. Die echte Schwester meiner Schwester und dadurch auch meine Schwester. Allerdings war sie da schon nicht mehr online. Sie ist einfach gegangen. Ich hasse es, wenn Leute gehen, ohne sich zu verabschieden. Kevin hat das auch mal gemacht. Das tut er ja sonst nicht. Er verabschiedet sich immer. Einmal hat er das nicht gemacht. Er ist durchgehend verpennt und alkoholisiert. Dadurch, dass er verpennt ist, weiß ich logischerweise nicht, wie er sich verhält, wenn er nichts getrunken hat, aber ich glaube dann ist er genauso. Jedenfalls hat er an jenem Abend mal wieder was getrunken und mit mir geschrieben. Er hat mir irgendwelche Gummibärenbande-Titellieder geschrieben, also die Songtexte. Er hat total rumgeblödelt. Irgendwann hat er nicht mehr zurückgeschrieben und ist offline gegangen. Das hat mich ziemlich genervt, ich sowas halt nicht leiden. Ich warte auf eine Antwort und bekomme einfach keine! Naja, am nächsten Tag hat er mir dann erklärt, was war. Er ist eingepennt und mit dem Kopf auf der Tastatur gelandet. Deswegen hatte er dann auch Kopfschmerzen am nächsten Tag. Ich kam wirklich nicht umhin, Genugtuung zu empfinden. Jedenfalls ist dann irgendwann seine Schwester reingekommen und hat den Computer ausgemacht. Aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus. Eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich meiner zweiten Schwester geschrieben habe, was ich der letzten Dreiviertelstunde gemacht habe. Damit bin ich jetzt fertig. Aua. Ich glaube, meinem Brüderchen geht’s nicht so gut. Er ist gerade ziemlich eilig auf die Toilette gerannt. Typisch Jungs. Was müssen die es auch immer übertreiben?? Der ist morgen bestimmt voll fertig. Wenn er betrunken war, ist er dann meistens ziemlich breit. Mit Kopfschmerzen, Magenschmerzen, akuter Essensunlust. Gerade das letzte ist sehr gravierend. Sonst ist er ständig am Essen. ----------------------- Marcel ist gerade wieder reingekommen. Diesmal hat er einen Schlafanzug an und fragt mich, was ich gerade mache. Es ist vier Uhr morgens, ich bin noch lange nicht müde und sitze hier und schreibe. Irgendwie kann er das wohl nicht so ganz nachvollziehen, wie man hier so lange sitzen und schreiben kann. Jetzt labern wir mal wieder. Mir Marcel kann man sich klasse unterhalten. Ich frage mich mittlerweile, wie man sich so lange über ebenso belanglosen wie sinnlosen Mist unterhalten kann. Ich weiß es nicht, aber es geht. Mein Zimmer scheint ihm doch zu gefallen, obwohl es so rot ist. So überwältigend müde wie vorhin ist er jetzt auch nicht mehr. Wir labern und labern und jetzt kehrt er erstmal ins Nebenzimmer zu den „Suchtis“ zurück. Und ich kann weiter schreiben. Sie spielen CS, Counter Strike. Ich kann da irgendwie nichts dran finden. Ich meine ja nur, was habe ich davon, stundenlang am, PC zu sitzen uns irgendwelche zerfetzten Idioten abzuballern? Wenn ich Frust ablassen will, spiel ich Vampirjagd. Ich schreibe währenddessen weiter. Ah, jetzt kommt er wieder. Er erzählt mir von seinen Karateübungen und führt sie teilweise auch vor. Jetzt weiß ich zumindest ungefähr, was ich tun muss, wenn ich überfallen werde. Obwohl ich nun wirklich hoffe, niemals in so eine Situation zu kommen. Marcel lernt gerade Keyboard und fragt mich nach Noten. Also blättere ich mich mit ihm durch meine abertausend Gitarrennoten und er beginnt sich einige Stücke genauer anzusehen, die er vielleicht auch spielen möchte. Jetzt ist er gerade rausgegangen. Die anderen hatten irgendeine bekloppte Idee: „Gehen wir doch noch mal in die Stadt.“ Typisch. Wirklich typisch. Aber egal. Jetzt ärgern sie auch noch den armen Kai. Sie wecken ihn, verschwinden aus dem Raum und schließen die Tür. Das ganze ungefähr drei bis vier mal. Der macht echt was mit. Marcel ist wieder da. Wir besprechen, welche Noten er gerne von mir haben möchte. Also beschließen wir, dass ich ihm ein paar von meinen Tabulaturen auf richtige Noten umschreibe. Sonst mach ich das ja immer nur umgekehrt, aber ist ja auch egal. Andersrum geht’s auch. Mittlerweile ist es zwanzig nach fünf und Marcel wandelt ins Bett. Ich höre jetzt auf mit schreiben, vielleicht erzähle ich ja noch vom „Morgen danach“ oder so, aber jetzt mach ich erstmal mein Bett. Was freilich nicht heißen soll, dass ich schon schlafen gehe. Ich habe eher Lust, schon mit einem der Stücke für Marcel anzufangen. Ja, ich glaub, das mach ich jetzt. ---------------------- Hier ist es: Der Morgen danach! Ich bin gegen halb zehn aufgewacht, weil die Jungs so einen Lärm gemacht haben. Marcel war als erstes wach und hat die anderen geweckt, wofür sie ihn schon die ganze Zeit mit Verachtung strafen. Ich hab in der Nacht ein Stück für ihn angefangen, aber hatte irgendwann keine Lust mehr. Ich glaube so gegen sechs, halb sieben bin ich auch schlafen gegangen. Deshalb nervt es mich auch so, dass die so früh schon Lärm machen. Die haben länger geschlafen als ich. Die waren schon um halb sechs ins Land der Träume übergegangen. Das ist sowas von rücksichtslos. Naja, ich sitze jedenfalls gerade wieder in meinem Zimmer und schreibe. Die anderen frühstücken. Zumindest versuchen sie es, ohne das Aufgenommene gleich wieder abzugeben. Eigentlich sind sie alle ganz gut drauf, nur müde und ihnen ist ein bisschen schlecht. Aber das war auch zu erwarten. Eigentlich wollten sie ja den gebackenen Kuchen essen, aber das trauen sie sich nicht. Jetzt gehen sie gerade alle. Marcel ist nämlich eben gekommen, um sich zu verabschieden. Ich habe jetzt mittlerweile 2511 Wörter Schwachsinn geschrieben. Aber es hat Spaß gemacht und ich hoffe, dass das Lesen auch Spaß macht. Diesmal entsprach übrigens alles der Wahrheit. Petri Heil! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)