Follower von Rejah (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 20: Kleine große Geste ------------------------------ Und da bin ich wieder xD So, ich hoffe, ihr versteht, was ich mit diesem Kapitel zum Ausdruck bringen will *seufz* Meine 'Audio-Beta' hat es nicht verstanden <___< Kapitel XX : Kleine große Geste Es war noch der Abend des gleichen Tages. Ich lag quer auf meinem Bett, das Kinn in meiner Decke vergraben und die Arme schlaff an der Seite runterhängend. Ich konnte nicht schlafen. Meine Gedanken kreisten einzig und allein um Malfoy. Er war mir ein Rätsel. Natürlich verstand ich, wieso er so mit mir spielte. Wir waren schon immer Feinde gewesen, würden es wohl auch immer sein, also konnte ich es ihm nicht verübeln, wenn er diese Chance, die sich ihm plötzlich darbot, nicht ergriff und mein Leben in die nächste Hölle schickte. Aber wieso auf diese Art und Weise? Selbst wenn ich auf Jungs stehen würde - was nicht der Fall ist - würde ich mich garantiert nicht Malfoy in die Arme werfen! Und verliebt war er mit Sicherheit nicht in mich. Was für ein absurder Gedanke! Wahrscheinlich will ihn nur keiner und er ist einfach sexuell frustriert! Ruckartig richtete ich mich auf. Sexuell frustriert? Das könnte durchaus noch auf andere Sachen als nur auf das Küssen gerichtet sein! Und außerdem … hatte er nicht auf einmal seine Hand in …[(i] Ich dachte den Gedanken nicht zu Ende. Verzweifelt krallte ich meine Hände in meine Bettdecke. Scheiße, scheiße, scheiße! Ich war am Arsch. ~~~~~*~~~~~ Es war der fünfte November und draußen hatte es schon angefangen zu schneien. Die Schüler saßen gerade in der Großen Halle und aßen zu Abend und ich wusste, dass sie danach noch den Rest des Tages nutzen würden, um sich auf den weiß bedeckten Wiesen Hogwarts‘ eine große Schneeballschlacht zu liefern. Ich war unterwegs zu meinem Kerker. Natürlich beneidete ich die anderen für ihr Glück, den ersten Schnee nach so vielen Monaten ausnutzen zu können, doch ein Werwolf würde ihnen sicher den Spaß verderben. Die ganze Zeit fühlte ich mich irgendwie verfolgt, doch ich war mir sicher, dass ich mich irrte. Selbst die Slytherins, deren Gemeinschaftsraum sich in den düsteren Kellern befand, konnten jetzt einfach nicht hier in der Nähe sein. Dennoch hatte ich das dumme Gefühl, dass es nicht nur das Geräusch meiner Schritte war, das von den Wänden widerhallte und nicht nur mein Atem, der die kalte Luft verbrauchte. Ich war nur zwei Ecken von meinem Ziel entfernt, als sich meine Befürchtungen dennoch erfüllen sollten. „Was willst du denn hier?“ fragte ich eisig. „Ach, freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen?“ Die Stimme wurde wie immer von einem hämischen Ton dominiert. „Verdammt, Malfoy, ich hab jetzt keine Zeit!“ knurrte ich ihn an. „Das hast du schon einmal gesagt.“ Mit diesen Worten packte er meine Handgelenke und schubste mich gegen die Wand. Was darauf folgte, war für mich beinahe wie Routine: Wie immer drückte er sich an mich, als ginge es um sein Leben und raubte mir die Luft durch seine erstickenden Küsse. Dieses Mal versuchte ich mich loszumachen, denn ich wusste, dass der Mond bei Einbruch der Dunkelheit nicht lange auf sich warten lassen würde. Ich hätte Malfoy in diesem Moment zwar liebend gern zerfetzt - auch wenn ich meinen Trank eingenommen hatte, aber es wäre doch trotzdem eine gute Ausrede gewesen - aber da ich dann immer noch nicht in meinen Kerker wäre und die Tür bestimmt nicht hätte schließen können, verzichtete ich doch darauf und stemmte mich gegen ihn. Dies brachte mir nur leider exakt das Gegenteil von dem, was ich erreichen wollte. Unsere Körper schmiegten sich nun noch enger aneinander; Malfoy unterbrach seinen Kuss nicht. Meine Handgelenke, die er immer noch fest an die Wand in meinem Rücken presste, fingen von der Reibung des harten Steins an zu schmerzen. Mit Gewalt schaffte ich es, meinen Kopf zur Seite zu drehen. „M-Malfoy … hör auf …“ Seine grauen Augen blitzten schelmisch auf, als er meine flehenden Worte hörte. Doch ich hatte keine andere Wahl. In mir hatte sich noch ein weiteres Gefühl zum Hass und der Erniedrigung gemischt. Ich spürte die erste Schmerzwelle, die durch meinen Körper rollte. „Weg!“ schrie ich. Ein Blick genügte, und er verstand. Als hätte er sich verbrannt, stieß er sich von mir und katapultierte sich damit selber von mir fort, da sich hinter mir immer noch die Wand befand. Mit weit aufgerissenen Augen sah er zu, wie ich keuchend dastand, nicht fähig, mich zu bewegen, weil ich Angst hatte, mir noch mehr Schmerzen zuzufügen, wenn ich mich rührte. Dann trat er auf mich zu. Ich wollte ihn daran hindern, ihn anschreien, dass er weggehen sollte, doch ich konnte nicht. Meine Zunge war wie betäubt von den Lauten, die meinen Mund verließen. Er fasste mich brutal am Arm und zerrte daran. Es dauerte eine Weile, ehe ich begriff: Er wollte mich zu einem sicheren Ort bringen. Ich folgte ihm mühsam, jeder Schritt war eine Qual. Gleichzeitig fragte ich mich, wieso er das alles tat und nicht einfach wegrannte. Entweder wusste er von dem Trank, der mich ungefährlich machte, oder er kannte schlichtweg keine Angst. Ich tippte auf Ersteres. Als wir nach kurzer Zeit ankamen, neigte sich die letzte Phase meiner Verwandlung dem Ende zu. Nach Atem ringend ließ ich mich auf den Boden fallen. Malfoy schaute zu. Wieso geht er nicht endlich? Langsam machte sich in mir eine gewisse Art des Schamgefühles aus. Hier hockte ich nun, auf den Knien vor Malfoy, meinem schlimmsten Feind auf Hogwarts. Die Gewissheit, dass ich jetzt die Möglichkeit hätte, ihn zu verletzen, ja sogar ihn zu töten, zerrte an meinen Nerven, denn ebenso gut wusste ich, dass die Konsequenzen für mich nicht tragbar sein würden. Wie formell. Natürlich kann ich ihn nicht umbringen! Und das reizte mich bis zum Äußersten. Malfoy hatte währenddessen die Tür hinter sich geschlossen, sich auf den kalten Boden gesetzt und sah mich an. „Verstehst du mich?“ Ich war erstaunt, wie normal seine Stimme klang. Kein Hauch von Spott war darin zu erkennen. Aber auch keine Angst oder wenigstens Nervosität. Es war, als wäre nie etwas zwischen uns gewesen und als läge ich hier nicht in Form eines riesigen Wolfes, dessen wahres Wesen nur durch einen Trank gezähmt worden war. „Harry, Harry, Harry …“ begann er. „Was ist bloß aus dir geworden?“ Ich sah ihn verwirrt an. Wieso ‘Harry‘? „Ich wüsste wirklich zu gerne, was in dir vorgeht.“ Er sah mich lächelnd an. Malfoy lächelte! „Was geht in dem Held der Zaubererwelt vor, hm?“ Er lachte freudlos, dann erhob er sich und klopfte sich den Staub von seinem Umhang. Ein kleiner, flackernder Lichtkegel erschien, als er die Türe wieder öffnete. Er verharrte kurz am Türrahmen, unschlüssig, dann kehrte er noch einmal zu mir zurück und strich mir leicht, ein, zwei Mal durch mein schwarzes Fell. Ich hatte nicht gewusst, dass es diese Farbe trug. „Gute Nacht.“ flüsterte er, als wollte er die Stille nicht unterbrechen, dann ging er hinaus auf den menschenleeren Gang und schloss die Tür wieder hinter sich mit einem lauten klackenden Geräusch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)