Carrot and Stick von Reian (pausiert vorerst) ================================================================================ Kapitel 3: 3 ------------ Hab nach dem 2. Kapitel noch ein bisschen weiter geschrieben, den Teil des Spannungsaufbaus (haha) halber aber noch nicht hochgeladen. Nachdem es momentan aber ewig dauert, bis ein Kapitel online kommt, lade ich diesen Teil auch gleich noch hoch, ist ziemlich kurz, aber ich weiß nicht, wann ich dazu komme, weiterzuschreiben bzw. überhaupt erst mal weiß, was ich schreiben will und deswegen, naja, kommt dieser kurze Teil jetzt auch noch. Öhm ja, merkwürdige Vorrede, ich weiß. Lest es einfach! *fg* ---------------------------------------------------------------------------------- Reita: Wow, ist das ein Engel, der da auf uns zugeschwebt kommt? Sie ist einfach...atemberaubend! Die langen schlanken Beine werden durch die weiße, mit leichten Mustern durchwobene Hose betont, ebenso, wie die weiße, fast durchsichtige Bluse mit den Rüschen entlang der Knopfleiste ihrem zarten Oberkörper schmeichelt. Und erst das Gesicht! Vollkommen und zerbrechlich wie das einer Porzellanpuppe. Die helle Haut, die warmen, braunen Augen und dieser Mund, die Lippen, so hell und voll, wie gemacht zum Küssen. Die etwa schulterlangen Haare umschmeicheln dieses wunderschöne Gesicht auf eine vollkommene Art und Weise, ebenso der lange Pony, der die eine Hälfte des Gesichts bedeckt. Sie wirkt fast wie einem Gemälde entsprungen, zu schön, um wahr zu sein. Ich verfolge jede ihrer Bewegungen, wenn sie läuft, dann wirkt das so sinnlich, dass ich mich am liebsten auf der Stelle auf sie stürzen möchte und...naja. Sie grüßt unsere kleine Gruppe mit einem Winken ihrer zartgliedrigen Hand und schwebt dann vorüber, ich nehme an, in Richtung Speisesaal, auch wenn ich mir im Moment nicht vorstellen kann, dass ein Engel wie sie solch irdischen Gelüsten nachkommen muss. Ich starre noch einige Augenblicke wie paralysiert in die Richtung, in die sie verschwunden ist und lasse mich nur mühsam durch ein Gespräch zwischen Aoi und Kai wieder aus meinen Tagträumen reißen. „Warum ist Uruha noch nicht beim Essen?“, fragt Aoi gerade den anderen Jungen. Uruha...das ist also ihr Name? Uruha, das klingt fast so schön wie sie selbst es ist. „Er musste mit dem Direx noch was wegen den Stundenplänen der beiden-“ ein Seitenblick auf mich und Ruki-“klären“, antwortet ihm Kai. Halt mal, wie war das? „ER???“ Augenblicklich fühle ich drei Augenpaare auf mir, die mich überrascht und amüsiert anstarren. „Ja, er. Uruha.“, wiederholt Aoi ruhig, als wäre ich ein begriffsstutziges Kind. „Das-“ ich deute mit dem Finger lose in die Richtung, in der Uruha verschwunden war- „war ein Junge???“ „Natürlich.“ Aoi sieht aus, als möchte er im nächsten Moment losprusten. „Aber...“ Mir ist klar, dass ich in diesem Moment wahnsinnig dumm aussehen muss, wie ich mit geöffnetem Mund und ungläubigem Blick dastehe und verzweifelt versuche, die richtigen Worte zu finden. Kai, obwohl auch er ein Grinsen nicht ganz verbergen kann, hat anscheinend Mitleid mit mir. „Reita, richtig?“ Ich nicke. „Also, Reita, anscheinend hat man dir das noch nicht erzählt, aber du bist hier in einem Jungeninternat und wirst hier daher kein Mädchen...“ Ich lasse ihn gar nicht erst ausreden. „Ich bin hier WO???“, schreie ich panisch los und schüttle Rukis Schultern, der bis jetzt eher unbeteiligt neben mir gestanden hatte. „Du, du wusstest das!“, schreie ich ihn an, ohne von ihm abzulassen. Da spüre ich eine Hand auf meiner Schulter, lasse von Ruki ab und drehe mich um. Aoi sieht mich mit diesem mütterlich-milden Blick an. Das ist zuviel! „Was will ich denn mit einer Horde Schwuler?“, schreie ich wieder los. Ruki wirft mir einen bösen Blick zu. „Genau deswegen haben Mutter und ich dir nichts gesagt!“, sagt er in diesem pseudo-erwachsenen Tonfall, der mich nur noch mehr auf die Palme bringt. „Hast du irgendwas gegen Schwule?“, fragt mich Aoi und klingt dabei äußerst gereizt. Und im nächsten Moment legt er seine Arme um Kais Hals, dieser beugt seinen Kopf ein kleines Stückchen hinunter und empfängt Aois zarten Kuss. Ich kann es nicht fassen! Meine schlimmsten Albträume werden wahr! Blind vor Wut reiße ich das schwere Tor auf und renne nach draußen, wo die kühle Abendluft mein vor Aufregung erhitztes Gesicht sanft abkühlt. Ich setze mich auf die Stufen, brauche einen Augenblick, um meine Gedanken zu ordnen. Da höre ich hinter mir die Geräusche des sich erneut öffnenden Tores. Ruki: Reita sitzt auf den Treppe. Ein Glück, ich hatte schon Angst, er würde vor lauter Wut noch sonstwo hinrennen. Er ist so impulsiv, da weiß man ja nie. Ich nähere mich ihm ganz langsam und vorsichtig, denn ich bin nicht gerade scharf darauf, von ihm verprügelt zu werden. Aber er zeigt keine Reaktion, also setze ich mich neben ihn. „Alles in Ordnung?“, frage ich ihn dann vorsichtig. Er dreht sich zu mir herüber. Sein Gesicht ist immer noch leicht gerötet. „Nichts ist in Ordnung“, antwortet er dann, seine Stimme klingt schon wieder halbwegs gefasst. „Tut mir Leid, dass du es so erfahren musstest, aber wenn du es gewusst hättest, wärst du doch nie mit her gekommen.“, starte ich einen Erklärungsversuch. „Mag sein, aber ihr hättet mir trotzdem Bescheid sagen müssen, hast ja gesehen, was dabei rauskommt, wenn man mich damit überfällt“, erwidert er mit einem leichten Anflug eines Lächelns. Seine Wut scheint abgeklungen zu sein, er wirkt jetzt nur noch...Mir fällt es schwer, seinen momentanen Gefühlszustand einzuordnen. Er wirkt eingeschüchtert, verängstigt, hilflos und vor allem eines: Verwirrt. Ich kann nicht anders, ich muss ihn einfach umarmen, auch auf die Gefahr hin, dass er mich von sich stößt. Aber nichts passiert, ich schlinge meine Arme um seine Schultern und er kuschelt sich an mich wie ein kleines Kind an seine Mutter. Dabei ist er sonst immer der Coole und ich derjenige, der Halt braucht. Ich bilde mir ein, zu verstehen, was gerade in ihm vorgeht, aber ich bin mir nicht sicher, ob er selbst es versteht, also spreche ich ihn nicht darauf an. Eine Weile sitzen wir einfach nur so da, atmen die angenehm kühle Herbstluft ein und hängen beide unseren Gedanken nach. Irgendwann öffnet sich hinter uns das Tor und sofort windet sich Reita aus meiner Umarmung. Vor anderen Gefühle zeigen ist nun mal nicht sein Ding. Aoi schlüpft durch das Tor hinaus, Kai folgt ihm. „Wollt ihr nicht langsam wieder reinkommen? Ich muss euch noch euer Zimmer zeigen.“ Seine Stimme ist kühl und reserviert. Reitas Worte haben ihn verletzt. Ich habe ihm und Kai direkt nach Reitas Verschwinden gesagt, dass weder er noch ich etwas dagegen haben, wenn zwei Jungs zusammen sind, aber ich glaube, er möchte es von Reita selbst hören. Und ausnahmsweise tut der das Richtige. Er sieht erst Aoi, dann Kai an. „Tut mir echt Leid, was ich da gesagt hab. Ich hab nichts dagegen, wenn jemand schwul ist, echt nicht. Ich war nur so...“, er sucht nach den richtigen Worten, aber Aoi hindert ihn daran, weiterzusprechen. Er umarmt ihn und drückt ihn kurz an sich. „Ist schon in Ordnung. Du warst aufgebracht und wir waren nicht besonders sensibel.“ Bei dem Wort „wir“ tritt auch Kai hinter Aois hervor und drückt Reita ebenfalls kurz an sich. Reita scheint von so viel Körperkontakt etwas irritiert, denn sein Gesicht nimmt wieder eine eindeutig rote Farbe an, auch, wenn man das im Heraufziehen der Nacht nicht mehr so genau erkennen kann. „Also, du wolltest uns unser Zimmer zeigen?“, wende ich mich daher an den Schülersprecher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)