Kurisumasu no yasumi von Ruki_Nishimura ================================================================================ Kapitel 1: Meri Kurisumasu -------------------------- Kurisumasu no yasumi „Uruha! Warte doch mal, verdammt.“ Die Flocken tanzten im sanften Wind vom Himmel herab und bedeckten den Boden mit einer weißen Schicht. Doch der Gerufene durch brach die ebene Fläche mit seinen Fußspuren. Es war kein einfaches Vorrankommen, denn die weiße Pracht lag schon einige Zentimeter hoch. Keuchend vor Anstrengung sprang der kleine Sänger der Band -the Gazette- von einem Abdruck zum nächsten, bis er den Gitarristen erreicht hatte. Jappend wollte er ihn festhalten, leider hatte er zu viel Schwung drauf, so dass beide mit dem Gesicht voraus in den Schnee fielen. Ein lautes Brüllen bekundete offenbare Unzufriedenheit der Beiden. „Ruki, was sollte das denn?!“ jammerte der hübsche Gitarrist und versuchte mit gequältem Gesichtsausdruck den Schnee aus seinem Pullover und Jacke schütteln. „Du bist ja nicht stehen geblieben!“ grinste der Kleinere, während er einen Schneeengel formte. „Und was wolltest du?“ Uruha’s Stimme klang ruhig und beherrscht, hingegen funkelten seine Augen neugierig. „Ich wollte den Weihnachtsbaum aussuchen!“ rief der Sänger ungeduldig und rappelte sich dann auf, um seinen Gegenüber auf die Beine zu helfen. „Wa’?“ „Aoi meinte, du gehst jetzt einen Christbaum fällen.“ „Meinte er?!“ vorm geistigen Auge sah Uruha schon wie der andere Gitarrist sich schief über Ruki lachte. „Ich wollte eigentlich nur einen Spaziergang machen, so oft komme ich nun mal nicht in eine Holzfällerhütte und hab dann auch noch etwas Freizeit.“ Noch immer versuchte Uruha den Schnee unter seiner Kleidung hervor zubekommen. Derweil beobachtete Ruki ihn mit wachen Augen. „Ach komm, es kotzt dich doch nur an, dass du mit uns Weihnachten verbringen musst und die Reise nicht allein geschenkt bekommen hast.“ Beleidigt röteten sich die Wangen des Kleinen und er stampfte den Weg voran durch den hohen Schnee. „Na ja… ich wäre zwar lieber alleine hier, aber so mache ich es mir halt MIT euch bequem.“ Mit einem leicht vorwurfsvollen Blick schaute Uruha auf Ruki runter. Dieser grummelte etwas vor sich hin und kämpfte sich weiter. „Und wir suchen ganz sicher keine Tanne?“ mit großen Kulleraugen blickte der Sänger unter seinen Haaren hervor. Sie waren etwas vom Wind zerzaust und der Schnee bildete einen scharfen Kontrast zu dem meist schwarzen Haar. „Wir können doch nicht einfach ’n Baum fällen!“ „Wir müssen es ja niemanden erzählen. Hier stehen so viele Bäume, das fällt sichern nicht mehr auf!“ der Gitarrist hatte große Mühe nicht sofort laut auf zulachen über den schelmischen Gesichtsausdruck, den der Sänger auf dem Gesicht hatte. Dem Förster würde es ganz sicher auffallen, wenn plötzlich ein Loch in seinem gut gepflegten Tannenwald klaffen würde. Also packte er Ruki an der Hand und zog ihn wieder zurück Richtung warmer Hütte, wo er und Aoi erstmal ein klärendes Gespräch haben würden und ein Tee mit Schuss ihre durchgefrorenen Knochen wieder auftauen würde. Wie erwartet grinste Aoi ihren Sänger wie eine Neonlampe an und deutete dann auf den schon schön geschmückten Baum. „Wie gemein! Mich erst voll umsonst Uruha hinterher jagen lassen und dann auch noch den Baum ohne mich schmücken! Und dazu noch so hässlich! Der arme Baum.“ Jammerte Ruki und funkelte Aoi böse an. „Arsch!“ „Gar nicht! Kai hat ihn geschmückt…“ besagter kam gerade mit zwei dampfenden Tassen um die Ecke und drückte den beiden Wanderern in die Hände. „So das wärmt.“ Mama Kai… oder wie? Ruki zog sich beleidigt an den Kamin zurück und schürfte dort seinen Tee. „Zuhause, da hätte ich meinen eigenen Baum, den ich selbst hätte schmücken können…“ murmelte er immer wieder, wie einen Fluch vor sich hin. Etwas vorwurfsvoll blickte der ehemalige Bandleader auf seine zwei Kollegen. „Ihr wisst doch was Ruki das Weihnachtsfest bedeutet! Findet ihr nicht, dass das gemein war?“ etwas betreten sahen sich die zwei Übeltäter an. „Sollen wir ihn noch mal abschmücken?“ Kai fühlte sich gerade mächtig schuldig. Dabei hatten Reita und Aoi genauso mitgemacht und ihn sogar noch dazu angestachelt, obwohl er ja schon wusste, dass es falsch war. Manchmal konnte er sich einfach nicht durchsetzten… Als er daran dachte fühlte der Drummer sich noch schlechter. Uruha hatte sich egal um was es ging immer durchgesetzt- ein echtes Leader-sama halt. Aber er war dafür einfach zu gutmütig. Betrübt ließ er sich neben Ruki fallen und versuchte unterwürfig durch Blickkontakt bei dem Kleineren zu entschuldigen. „Gomen ne.“ Seufzte er. Ruki war zwar trotzdem beleidigt, aber nahm sich vor morgen wieder mit dem Drummer zureden, dass würde als Strafe reichen. Aber Aoi… dem würde er nicht eher verzeihen, bis dieser auf Knien an gekrochen kam! Das nahm sich Ruki ganz fest vor. Dieser sah zwar ein, dass es nicht sehr nett war, aber er vertraute darauf, dass der Jüngere sich schon wieder abregen würde. Reita pennte schon wieder. Er hatte sich als richtiger Mann bewiesen und hatte das Feuer im Kamin entfacht, dann geholfen Ruki zuärgern, aber dass heiße Bad hatte ihm schläfrig gemacht und gleich im Bett einschlafen lassen. Mit einem alles erfassenden Blick checkte der ehemalige Leader die Lage und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Tasse. Alles Chaoten! Sein Fazit… wahrscheinlich stellte er das schon zum tausendsten Mal fest, aber es fiel ihm immer wieder auf. Es begab sich also, dass Uruha in die Küche der Blockhütte ging und schon mal mit den Abendbrotsvorbereitungen begann. Darauf hatte Ruki wohl keine Lust, aber er würde ihn nachher fragen, ob er morgen früh mit ihm Plätzchen backen wollte. Dann zöge in Rukis Herzchen wenigstens etwas Weihnachtsstimmung ein. Ein Grinsen umspielte seine Lippen, als er daran dachte, wie der Kleinere wohl wieder danach aussehen würde… von oben bis unten voller Mehl! Und an den Fingern Teig vom Naschen. Damit würde er es natürlich wieder übertreiben und im Endeffekt würde es ihm dreckig gehen und von den Plätzchen hätte er wieder mal ein für alle mal genug… wie jedes Jahr. Auch für Uruha war dies eine lieb gewordene Weihnachtstradition. Der Sänger war aber auch süß, wenn es um den 24.12. ging. Da es bedrückend still war schaltete er das Radio ein, welches sich in der Küche befand und schwang sich dann frohen Mutes durch die Küche. Doch schon bald wurde die Brüllbox leiser gestellt und ein etwas genervter Ruki stand mit Kai und Aoi im Schlepptau in der Tür. „Schlimmer als jedes Weib!“ grummelte der Kleinste und ließ sich auf seinen Stuhl fallen, während die anderen Beiden bedächtig Platz nahmen. „Und was hab ich dir getan?“ fragte Uruha mit hochgezogenen Augenbrauen. Rukis Übellaunigkeit übertrug sich doch normalerweise nur auf die Personen, die ihn verärgert hatten. Sonst war er doch immer der nette Ruki. Hatte er gerade die böse Seite des Kleinen kennen gelernt? Es versetzte dem Gitarristen doch einen Stich, als er sich vorstellte diese Laune müsste er von dem Kleineren ständig ertragen. Ruki stocherte als stumme Antwort in dem Reis vor sich herum. Er hatte gar nichts getan und das war es, was Ruki so ärgerte. Er wollte das Uruha wie früher mit den Anderen schimpfte, bis diese sich reumütig bei ihm entschuldigten. Okay, Kai war ja angekommen und hatte um Vergebung gebeten und er würde das auch tun, aber AOI nicht! Und Reita war sicher auch nicht unschuldig. Der hatte sich auch noch nicht entschuldigt. „Redest du jetzt auch nicht mehr mit mir? Weil ich nicht mit dir einen zweiten Baum in einem Naturschutzgebiet gefällt habe? Komm schon Ruki! Schmoll nicht rum! Ich backe sonst morgen keine Plätzchen mit dir.“ Zwar zuckte der Angesprochene bei der Drohung zusammen, aber sagte nichts weiter sondern starrte auf seinen Reis. Wenn Uruha das machen würde, könnte man ihm doch gleich ’n Strick in die Hand drücken. Dann wäre Weihnachten gelaufen. Nun wurde der Ex-Leader doch etwas sauer. Wütend funkelte er erst Ruki und auch Aoi an. „Sag mal, bin ich hier im Kindergarten? Gebt euch gefälligst das Patschehändchen und vertragt euch, sonst setzt’s was!“ erschrocken starrten die beiden Gemeinten den Gitarristen an. „Macht schon!“ brüllte dieser weiter und schneller, als beide gucken konnten hatten sich ihre Hände erreicht und mit einem „Gomen!“ das schon fast flehend war entschuldigte sich Aoi. Sollte Ruki das jetzt nicht annehmen wären sie beide tot. Doch dieser war ja nicht bekloppt, auch wenn es manchmal so schien und nahm nickend an. Okay was sollte falscher Stolz, den Älteren beim Ausrasten im Wege stehen wollte er ja nun nicht… Äußerst ungesund. Zufrieden schnaubend blickte Uruha auf seinen Kindergarten und wandte sich dann wieder seinem Essen zu. Geweckt von dem Gebrüll wackelte nun auch Reita in die Küche und gähnte alle freundlich an, bevor er sich auch am Tisch niederließ. „Wer hat gekocht?“ prüfend stocherte der Bassist im Essen herum. „Uruha.“ „Dann kann man’s ja essen.“ Grinste er und nahm die ersten Bissen. „Also was ist nun Ruki, soll ich morgen mit dir Plätzchen backen?“ schon um einiges sanftmütiger blickte Uruha den Jüngsten der Runde an. „Hai!“ antwortete Gefragter immer noch etwas steif und blickte dann scheu unter seinen Haaren hervor. Kai hingegen bekam noch mehr „ich bin kein gutes Leader“ –Komplexe. Uruha hatte einfach alle besser im Griff, als er. Er war ja auch erst später in die Band gekommen. Sicher hatten es alle ganz gut gemeint, als sie ihn zum neuen Leader gemacht hatten, aber… Er selbst fühlt sich dieser Bürde nicht ganz gewachsen. Zumindest war er nicht halb so gut, wie Uruha in diesem Amt. Würde dieser ihn anbrüllen, wie die beiden Anderen eben, würde er wohl weglaufen und erst wieder kommen, wenn Uruha sich abgeregt hatte. Ruki lief Uruha den ganzen Abend jammernd hinterher, da er den anderen noch etwas mit Nichtachtung strafen wollte, aber das für ihn eigentlich genauso eine Strafe war. Also hatte er sich gegen 24Uhr auf Uruhas Schoss zusammen gekuschelt und schlief tief und fest, während das Feuer des Kamins vor ihnen alles in Wärme und ein sanftes Licht tauchte. Frische Bergluft ist schon ganz schön einschläfernd. Der Ältere konnte nur selig auf sein zu süßes Sängerchen hinab schauen und versuchen sich weites gehend ohne ein Erwachen des Kleineren von ihm zulösen und ihn dann ins Bett bringen. Leider lag dies ein Stockwerk höher. „Aoi… Aoi!“ er flüsterte den Namen des Gitarristen im Sessel neben ihm leise. War der etwa auch ein gepennt? Das würde morgen früh großes Gejammer geben, wenn der schlief. Er versuchte es noch einmal lauter und piekste nun mit seinem Buch zu, welches er bis eben gelesen hatte. Doch, keine Reaktion. Okay… Ruki klammerte ja schon praktischerweise um seinen Hals. Hieß, wenn er geschickt war, dann könnte er es schaffen Ruki so die Treppe hoch zutragen. Gewagt, aber machbar. Es dauerte 10 Minuten ehe sie den oberen Treppenabsatz erreicht hatten. Mit einigem Hangeln war auch das Hindernis Tür überwunden und Ruki’s Bett in greifbarer Nähe, als Ruki langsam die Augen öffnete, sie aber gleich wieder schloss, als er merkte, an wem er hing. Vorsichtig legte der Ältere den Kleineren aufs Bett und versuchte dessen Hände in seinem Nacken zulösen, doch der Jüngere dachte gar nicht daran den Gitarristen herzugeben. „Ruki… Mensch lass doch mal los!“ fluchte der Größere leise vor sich hin und hantierte immer noch im seinem Nacken, als der Jüngere ihm gaaanz zufällig gegen die Kniekehlen trat. Mit einem erstickten Laut landete Uruha auf Ruki im Bett. Errötend bemerkte der Gitarrist, wie sich der Jüngere noch mehr an ihm festklammerte. „Bin ich dein Teddy?“ nuschelte der Geknuddelte und versuchte sich wenigstens bequemer hinzulegen. „Soll ich jetzt etwa hier pennen?“ er verzog seine Lippen zu einen kleinen Schmollmund und tippte Ruki gegen die Wange. Als Antwort kamen nur die regelmäßigen Atemzüge eines Schlafenden. Ergeben seufzte der Ex-Leader und suchte mit einer Hand nach der Decke, auf die andere hatte sich der Sänger nämlich intelligenterweise drauf gerollt. Sorgsam achtete der Ältere darauf sie beide zuzudecken. Ein erkältetes Vocal-chan konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. „Du bist ganz schön gemein zu mir… Quälst du mich gern?“ ein sanfter Rotschimmer lag auf Uruha’s Wangen, als er das hübsche Gesicht des Kleineren betrachtete. Sein Herz pochte gegen seine Rippen und er konnte rein gar nichts dagegen unternehmen. Der Jüngere hatte ihn schon lange in seinen Bann gezogen und er merkte es nicht einmal… Es war schon eine beschissene Situation in der er sich befand. Am liebsten würde er Ruki seine Gefühle offenbaren, andersherum war es aber viel zu riskant. Würde der Kleinere nicht erwidern… wäre er 1. am Boden zerstört, 2. ihre Freundschaft wäre wohl dahin und letztendlich waren sie auch noch zusammen in einer Band…Er konnte doch nicht alles wegen seiner dummen Gefühle aufs Spiel setzten. Ein stummes Seufzen entglitt seinen Lippen, als er darüber nachdachte und eine verirrte Strähne aus dem friedlichen Gesicht des Jüngeren strich. Daraus entwickelte sich ein langsames Entlangfahren der schönen Gesichtszüge. Oh man… das konnte eine echt lange Nacht werden. –Für Beide. „Ich möchte welche mit Schokoglasur!“ „Klappe Reita. Wer nicht mitmacht bekommt auch keine Extrawürste.“ Ruki schaute nicht einmal von konzentrierten Mixen auf, während er nebenbei herum fauchte. Reita war vom süßen Geruch in die Küche gelockt wurden und sah nun auf das Schauspiel, welches jedes Jahr am Weihnachtsmorgen bei Uruha in der Küche abging. Eigentlich waren immer alle eingeladen, dass sie zusammen Plätzchen backten. Aber uneigentlich verscheuchte Ruki sie immer alle von den Zutaten und fabrizierte selber nur verkohlte Teilchen. Wenn Uruha sogar noch zugelassen war, (weil es seine Küche war) gelangen ihm ab und zu sogar mal welche. Heute stand der Gitarrist wieder nur wachsam daneben und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Ich will ja auch Extraplätzchen!“ grinste der Bassist und klaute sich etwas vom gerade fertig gewordenen Plätzchenteig. „Ey! Pfoten weg, du kriegst ja schon deine bekloppten Schokoplätzchen, aber jetzt verschwinde!“ beleidigt sah Ruki zu Uruha, der ihm gefälligst helfen sollte, diesen verdammten Teigdieb auszumeckern. „Reita kannst du dich nicht anderweitig nützlich machen? Zum Beispiel Aoi mal auf den Rücken hauen?!“ „Damit er rumheult, wie ein Mädchen?“ skeptisch schaute der Bassist zu den zwei Meisterbäckern. Aber er wusste, wann er unerwünscht war. So zog er ab und half Kai dabei das Holz für den Kamin klein zumachen. Aoi lag jammernd im Wohnzimmer auf der Couch und verfluchte sich und Uruha immer wieder für seine Nackenschmerzen. Zufrieden hob Ruki den Teig auf den gemehlten Tisch, damit sie ihn ausrollen konnten. „Heizt du schon mal den Backofen an, Uruha?“ Ruki schwang schon mal das Nudelholz. Während der kleine Sänger noch quer über den Tisch rollte holte der Größere schon mal die Stechformen heraus. Sterne, Mond, Blumen, Schaukelpferde, Weihnachtsbäume, alles was das weihnachtliche Herz begehrte. Und das weihnachtliche Herz des Jüngeren verlangte jedes Jahr nach neuen Formen, weswegen sie schon eine beachtliche Sammlung angehäuft hatten. Und einmal nicht hingeguckt und schon war Ruki von oben bis unten weiß. In seinem Eifer hatte er die Mehltüte vom Tisch geschoben und versucht alles „heimlich“ wieder in die Tüte zurück zutun. „OMG! Ruki, pass doch mal auf!“ aber ein halbes Kilo Mehl war ja jedes Jahr eingeplant. Verlegen über sein Missgeschick kickte der Jüngere ein wenig im Mehlhaufen rum, was eine riesige Mehlwolke erzeugte, die nur durch ein weites Öffnen der Fenster gelindert werden konnte. Nun waren sie also beide weiß. Ein lautes Lachen ließ beide herum fahren. In der Tür stand ein tränenlachender Bassist. „Da lässt man euch eine Minute allein!“ „Halt die Klappe, Reita.“ Knurrte der kleine Sänger und nahm eine Hand voll Mehl, um sie dem Größeren ins Gesicht zuwerfen. Der war so mit Lachen beschäftigt, dass er das Geschoss nicht kommen sah und alles abbekam. „Steht dir ausgezeichnet.“ Kicherte der Kleinste darauf hin. Reita verzog beleidigt das Gesicht und wusch es sich am Abwaschbecken ab. „Aber raus darfst du jetzt nicht rennen, Kleiner, sonst finden wir dich nie wieder, du Schneeflöckchen.“ Nun war es an dem Vocal zu schmollen. „Uruha, der ärgert mich!“ „Ich höre es und muss zustimmen. Du siehst aus wie eine weiße Schneeflocke.“ Grinste der Gitarrist und klopfte, als Reita neben ihm stand, noch mal auf seine Kleidung. Ein Knurren warnte ihn vor noch einer solchen Aktion. „Du bist selbst nicht besser!“ rief der Jüngste laut auf und wischte noch mal mit Mehlhänden in Uruha’s ehemals braunen Haaren rum. Dieser erwiderte das freundschaftliche Ärgern mit gleicher Münze, so dass sie bald wieder in einer Mehlwolke standen. Irgendwo an der Tür musste sich Reita befinden, denn er wollte ein Staubsauger besorgen, bevor die ganze Hütte weiß war, von ihrer Mehlschlacht. Vernünftig, aber bevor auch nur einer von beiden den Ausgang erreichte, rutschte der Gitarrist auf einem kleinen Mehlhaufen aus und Ruki, der nur erschrocken den Schrei wahrgenommen hatte fiel einmal quer über den am Boden Liegenden. „Itai!“ kam es nur gleichzeitig von Beiden. Der Nebel zog zum Glück auch diesmal aus dem Fenster ab, so dass sie sich bald wieder sehen konnten. „Hast du dir wehgetan?“ besorgt blickte der Kleinere Uruha ins Gesicht. Dieser schüttelte jedoch den Kopf, was den Jüngeren ungemein erleichterte. „Ich glaube, nächstes Jahr kaufen wir Plätzchen…“ grinste der Sänger schief. Wäre zwar eine Variante, aber dafür machte Uruha diese Tradition zu viel Spaß. „Iie, Ruki-chan. Wir backen schön weiter… Obwohl… Die können wir wohl vergessen.“ Bei seinem Sturz hatte der Kleinere versucht sich am Ofenblech festzuhalten und hatte es praktischerweise auf den Boden geworfen. Zum Glück neben sie. Aber… es war nur ein Aluminium-Blech gewesen, weshalb es nun etwas aus der Form geraten war. Zumal der Teig über ihnen wohl völlig vermehlt sein würde… und genügend Zutaten für einen neuen hatten sie leider nicht. Wehleidig blickend, rückte er sich auf dem Schoss des Älteren zurecht. „Demo…“ es war wohl seine Schuld, dass die anderen jetzt kein Weihnachtsgebäck bekommen würden und das tat ihm unheimlich leid. Aber viele Köche verdarben den Brei und außerdem war Aoi zu genau beim Abmessen der Zutaten und brauchte Stunden, um alles vorzubereiten, Reita war ein Teigdieb und Kai… naja Kai hätte man vielleicht noch zulassen können, aber er wollte nur mit Uruha die Plätzchen backen. Und durch seinen Egoismus war dieses Weihnachten nur halb so schön… Aufmunternd legte der Gitarrist dem Kleineren eine Hand auf die Wange. Es tat ihm unheimlich weh, den kleinen Sänger so traurig zu sehen und er konnte sich auch denken, dass der Kleinere sich die Schuld an der Plätzchenmisere gab. „Hey, Ruki… Sei nicht traurig, hai? Nächstes Jahr backen wir wieder eigene Plätzchen und dieses Jahr nehmen wir gekaufte.“ Ein seltsamer Glanz erschien in den dunkeln Augen. Wenn der Jüngere hier in Tränen ausbrechen würde… dann…dann würde er sofort mitheulen! Unglücklich nickte der Sänger und ließ sich tröstend in den Arm nehmen. „Anou~ ihr trauert jetzt aber nicht den Plätzchen hinterher, oder?“ Reita stand mit einem Staubsauger bewaffnet in der Tür und sah mit einem merkwürdigen Blick auf die beiden am Boden sitzenden Gestalten runter. Ein stilles Murmeln und dann ging nahm die laute Maschine das weiße Pulver vom Boden. „So und ihr… wascht euch mal!“ mit schiefem Grinsen schaute der Bassist zu ihnen und dann bekümmert zu den Teig, den sie wegwerfen konnten. „Müssen wir das Blech bezahlen?“ Ruki hielt den Gitarristen am Shirtsaum fest und blickte mit noch immer traurigen Augen auf. „Ich hoffe doch nicht.“ Uruhas Brauen zogen sich zusammen, als er auf das Blech blickte, so dass dazwischen eine kleine Falte legte. Dann zog er ihn aber möglichst auf direkten Weg ins Bad. „Eure Spuren könnt ihr aber selbst wegsaugen!“ rief der Bassist der Band noch hinterher, bevor er weiter das Mehl versuchte zu entfernen. Aoi, an dem sie ja zwangsläufig vorbei mussten sah sie mit einem Kichern an, doch tat ihm vor Lachen wieder der Nacken weh. „Hast du nun davon.“ Grinste der kleine Sänger schon fast schadensfroh und fing sich dafür einen verletzten Blick des Gitarristen. „Du bist gemein.“ Jammerte dieser und jappte auf, als er Kais Hände auf seinen leidenden Schultern spürte. „Man, du bist ja schlimmer, als jedes Mädchen.“ Lachte dieser auf und grinste den anderen Beiden zu. „Du hast Glück, dass ich anwesend bin, Aoi-kun!“ unter einem erstickten Laut seitens Aoi begann der Drummer ihn zu massieren. „Kai! Du quälst mich…“ wimmerte der Gitarrist immer wieder leise ins Kissen. Mit sanfter Gewalt befreite Uruha seinen kleinen Sänger von Aoi und schob ihn dann weiter Richtung Bad. Ruki, der sich bis hierher kein Wort (außer zu Aoi ) zu sagen getraut hatte guckte den Größeren schüchtern an und umfasste Aufmerksamkeit heischend nun dessen Handgelenk. „Sag mal…“ begann er und wurde schlagartig rot. Fragend blickte der Ältere auf den Kleinen herab. „...Sollen wir etwa zusammen baden?“ nun entflammte auch Uruhas Gesicht in einem tiefen Rot. Nicht, dass es nicht schon mal vorgekommen war, dass sie einander nackt gesehen hatten, oder mit einander gebadet hatten. Aber das war dann in großen öffentlichen (oder hotelinternen) (Freiluft-)Bädern, das hier war zwar eine große, aber doch eine Badewanne. Fast noch röter werdend bemerkte der Gitarrist, wie seine Fantasie noch mehr mit ihm durchging. OMG! Zum Glück konnte der Kleine nicht in seinen Kopf gucken… „Naja… zurückgehen kann ich schlecht, aber wie wäre es wenn ich hier im Vorraum warten würde?“ ein ermutigendes Lächeln begegnete dem Jüngeren, aber trotz, dass er genau gewusst hatte der Ältere würde nicht mit kommen, hatte er es fast schon gehofft. Ruki würde gerne mal mit ihm zusammen baden. Ein sanftes Rot überzog seine Wangen, als er stumm nickend umdrehte und die Tür zum eigentlichen Waschraum aufschob. „Ruki?“ das kleine Herz des Sängers machte einen gewaltigen Sprung, als er Uruhas Stimme vernahm. Erwartungsvoll drehte er sich zu ihm um. Erstaunt musste er aber auf einen Plastekorb gucken, der ihm die Sicht versperrte. „Du willst doch nicht, dass deine Klamotten nass werden, oder?“ das lächelnde Gesicht seiner heimlichen Liebe strahlte ihm entgegen, als er den Korb entgegen nahm. „Hm, nein, wollen wir nicht…“ Uruha konnte sich fast schon ein erschrockenes Schnappen nach Luft nicht verkneifen, als er die Enttäuschung in der Stimme des Vocals hörte. „Anou~…“ doch die Tür schlug vor seiner Nase zu, bevor er auch nur die Frage stellen konnte, warum Ruki denn so enttäuscht war. Ein stummes Seufzen entfuhr ihm. Würde er den Kleinen viel besser verstehen, dann… er würde so gern… Ruki hingegen knallte schon fast trotzig seine Sachen in den bekloppten Korb. Das Mehl von der Haut abzubekommen war ja gar kein so großes Problem, aber aus seinen Haaren… Herr im Himmel! Das war die reinste Qual, vor allem, wenn er daran dachte, dass er sie nachher durchkämmen musste. Und ein drittes Mal spülte er sie aus. Und es kam immer noch Mehl mit… Verdammt! Er würde das nie rauskriegen. … Nie? … Mit unsicherem Blick starrte er auf die Tür, vor der Uruha auf der Waschmaschine saß und die Beine baumeln ließ. Unruhig fuhren seine Finger durch sein rot-schwarzes Haar. Er würde das sicher machen, wenn man ihn lieb bat. Uruha würde fast alles für den Kleineren machen, wenn er ihn lieb bat. Okay, dann vielleicht auch alles… Ruki rutschte hin und her gerissen auf dem Boden herum. Dann sprang er auf und band sich ein Handtuch um die Hüften. Hastig riss er die Tür auf und suchte mit den Augen den Raum nach dem Gitarristen ab. Dieser saß da, wie versteinert und starrte auf den Kleineren. Seine Augen hatten die Größe von Untertassen erreicht und sein Gehirn hatte durch Überlastung neuer Eindrucken einen Kurzschluss erlitten. Also konnte er nur starren. Der Sänger fühlte sich etwas unbehaglich unter einem solch messenden Blick und drückte dem Älteren seinerseits ein Handtuch in die Hand. „Meine Haare… ich krieg sie nicht sauber!“ er war über sich selbst erstaunt, wie entschlossen er noch klang, obwohl seine Stimme eigentlich zittern müsste. Uruha brauchte eine ganze Weile bis er begriff, was der kleinere Sänger von ihm wollte. „Und ich soll sie dir waschen, oder was?“ brachte er hastig hervor und blickte dann auf das Handtuch in seinen Händen. „Hai!“ kam es kurz zurück. Etwas unentschlossen blickte der Ältere ein weiteres Mal auf. Er begegnete Ruki’s Blick, der ziemlich feurig auf ihm lag. Uruha wurde ein weiteres Mal rot, nickte aber kurz und zog sich dann schnell bis auf die Unterwäsche aus und band sich dann das Handtuch um, um auch noch seine Shorts auszuziehen. „Jetzt mach schon hin.“ Unruhig trat der Sänger von einem Fuß auf den anderen. Setzte sich dann gespannt, wie ein Bogen auf den Boden vor dem Wasserhahn und der Schüssel. Seine Finger spielten um den Deckel des Shampoos, dass er einmal geschenkt bekommen hatte. Es roch noch Erdbeeren… na ja es gab schlimmeres. Doch die Erdbeere die darauf abgebildet war… Kami-sama, eine Erdbeere mit Haaren würde doch kein Mensch toll finden! Wenn eine Erdbeere schon solche Haare hatte war der Mensch dazu entweder ein Messi oder tot oder gar beides! Und mit Sonnenbrille… Er fixierte dieses blöde Bild so sehr, dass er nicht einmal gemerkt hatte, wie sich der Größere hinter ihn gesetzt hatte. Erschrocken bemerkte er die warmen Finger auf seiner vom Wasser ausgekühlten Haut. Am liebsten hätte er vor Schreck die Flasche weggeworfen… aber das war ja ein wenig zu auffällig. Doch als er Uruhas Stimme an seinem Ohr vernahm hätte er es am liebsten doch getan und den Gitarristen hier und jetzt auf den Boden ge… „Kann ich bitte das Shampoo haben, wenn ich das ohne machen soll sitzen wir noch bis morgen hier.“ Sich innerlich selbst beruhigend reichte er die Flasche über seine Schulter. Doch auch beruhigendes auf sich selbst Einreden war schon fast wirkungslos, als er die geschickten Finger Uruhas in seinen Haaren spürte. „Verkrampf dich nicht so, ich reiß dir schon keine Haare aus.“ Seine Stimme klang beleidigt. Es war eine dumme Idee gewesen! Ein bekloppte Idee! …Rukis Idee halt. Sie waren nur durch zwei so unendlich dünne Handtücher von einander getrennt. Keine ganzen Bühnenoutfits oder Normale Sachen würden ja schon reichen, denn dann hatte ein durch die Haare wuscheln von Uruha auch nicht eine solche Wirkung auf ihn. „Ich hör gleich auf!“ vertraute Ruki ihm denn so wenig? Oder warum verkrampfte der Kleinere sich da so vor ihm. War doch schließlich nicht seine Idee gewesen, sondern die des Sängers selbst. Etwas frustriert zupfte er an einzelnen Strähnen des ihm dargebotenen Haars. „Hab dich nicht so!“ mit einem beleidigten Schmollmund piekste er den Jüngeren in die Seite. OI, war das ein Keuchen? Gut, jetzt hatte er sich vor Uruha endgültig bloßgestellt! Aber was musste er ihn auch gerade in seiner Konzentration stören nicht laut los zustöhnen und in die Seite stupsen. Idiot! Ruki merkte wie seine Wangen brannten. Ein leuchtendes Rot. Gar nicht zu übersehen. Er senkte den Kopf und kniff die Augen zu. Vielleicht würde der Gitarrist es ja als Halluzination abtun. Aber ein solches Keuchen als Hallu? Dann müsste auch Uruha eine ganz schön dreckige Fantasie haben, was ihn betraf. „Ruki?“ Oh nein, nicht ansprechen! Sein stummes Gebet wurde nicht erhört. Der Größere hatte aufgehört mit dem einshampoonieren der Haare und blickte nun fragend auf den Kleineren, der nur stumm vor ihm saß. Was hätte der Sänger auch sagen sollen? Uruha, ich liebe dich?! … Bevor er sich völlig zum Arsch machte wollte er sterben! Doch aufgeben war vielleicht fast einfacher, als er die sanften Hände statt in seinen Haaren an seinen Schultern spürte. Tränen traten ihm in die Augen. Verdammt, wenn er schon seine Gefühle gestehen musste, dann doch an einem romantischen Ort. Nicht, dass diese Blockhütte nicht romantisch war… Nur das Bad war es nicht! Schon gar nicht, wenn beide fast nackt waren. Okay, das war heiß, aber nicht romantisch. Doch sein Geliebter zwang in mit einer milden Bestimmtheit sich zu ihm zu drehen. Als er durch die Tränen in das liebliche Gesicht schaute sah er darin vor allem einen fragenden Blick. „Was ist los?“ Uruhas Stimme war so unendlich zärtlich, dass Ruki am liebsten sofort los geheult hätte, ihm in die Arme gefallen wäre und ihn dann nie wieder losgelassen hätte. Kugelrunde Wassertropfen liefen aus den wunderschönen Augen und es brach ihm schier das Herz! Am liebsten hätte er Ruki umarmt. Einfach nur getröstet, aber war nicht noch immer über ihren Bekleidungszustand soweit im Klaren, dass er es von sich aus nicht wagte. „Habe ich etwas fa…“ Schnell musste er sein Gleichgewicht wieder finden, denn sonst würden Ruki und er schnell auf den Fliesen landen. Na ja, wie zu erwarten auf glatten Keramik ging wieder nichts wie es sollte! Mit einem erstickten Laut bemerkte er, dass sein Kopf aufgekommen war. Doch das Gewicht auf ihm lenkte ihn ab. Es war ja eigentlich schon fast erotisch wie sie hier lagen… aber das Shampoo war echt scheiße. Beim Sturz hatte Uruha es nicht vermeiden können etwas davon in die Augen zubekommen. „Shh~ ist doch okay, Ruki. Alles wird wieder gut.“ Er hörte wiederum nur ein Schniefen. Er merkte, wie heiße Tränen seinen Oberkörper entlang nach unten auf den kalten Boden fielen. Sein Herz schlug um einige Takte schneller. Wenn der Gitarrist nur wüsste, was in den Kleineren vorging. Er konnte nicht ewig hier so liegen bleiben, ohne das… Er seufzte stumm und stemmte sich etwas mit dem kleinen Sänger hoch, so dass beide wieder auf dem Hintern saßen, nur dass der Schwarzhaarige es wohl als besser empfunden hatte sich auf seinen Schoss zu setzen. Erschrocken sog Uruha die Luft zwischen die Zähne hin durch. Dann packte er liebevoll die Handgelenke seines Gegenübers und zwang ihn so mit ihn anzusehen. „Ruki…“ Ein weiterer Stich durch fuhr sein Herz, als er den Kleinen mit so rot geweinten Augen sah. Schnell legte er seine Arme um den zitternden Körper. Die Hände des Jüngeren krallen sich in seinem Rücken fest. „Ich…“ zwischen den Schluchzern waren immer wieder einzelne Wortfetzen zu vernehmen, deren Sinn ihm aber fremd blieb. Nach schier endlosen Minuten holte Ruki einmal tief Luft und beruhigte sich wieder. Er wischte über seine roten Augen. Fuhr sich durch die immer noch eingeseiften, aber nicht mehr schäumenden Haare. Und sah dann mit einem herzzerreißenden Blick zu dem Älteren auf. Der Gitarrist traute sich fast gar nicht nach dem Grund des Gefühlsausbruchs zufragen, aber seine Augen bettelten förmlich um eine Erklärung. Die Stille zwischen den Beiden brach, als der Braunhaarige gemerkte, das sein Gegenüber zu zittern begann. „Wir sollten erstmal deine Haare auswaschen.“ Murmelte er deshalb leise und schnappte sich den Duschkopf und drehte warmes Wasser auf. Es glich fast einer demütigen Geste, als der Kleinere seinen Kopf senkte, um sich das Shampoo aus den Haaren waschen zu lassen. Als das erledigt war stieg der Sänger schweigend in das heiße Wasser der Wanne und Uruha wandte sich seinen eigenen verklebten Haaren zu. Das ging um einiges schneller, als bei dem Jüngeren, so dass er ohne weiter auf den Jüngeren zu achten aus dem Bad ging um sich neue Sachen zu besorgen. (Die Shorts waren nicht vom Mehl betroffen- konnten also für den Rückweg genutzt werden!) Aoi lief mittlerweile sogar wieder durch das Wohnzimmer und schwor Reita nun schon zum dritten Mal das Kai bestimmt ein Wunderheiler war. Der Leader hingegen saß auf dem, schon den ganzen Morgen blockierten, Sofa und sah mit einer Tasse Tee in der Hand fern. „Uruha?!“ er blickte kurz von der Mattscheibe auf, als er den etwas geknickten Kollegen bemerkte. „Bist du im Bad ausgerutscht?“ die Augen des Jüngeren waren sorgevoll auf ihn gerichtet. „Iie! Schon gut… Ich hab… na ja schon gut!“ der Gitarrist brachte nur ein etwas schiefes Lächeln zustande und verschwand dann in seinem Zimmer. Hinter der Tür hörte er nur das nun noch besorgter klingende Seufzen des Drummers. Langsam ließ er sich die Tür hinunter auf den Boden gleiten. War für eine seltsame Situation das im Bad gewesen war… Dumpf merkte er, wie die Kopfschmerzen in seinem Kopf zu klopfen begannen. Ganz allmählich dort, wo er vorhin die kalten Fliesen unter seinem Kopf gespürt hatte. Hoffentlich hatte jemand von den Anderen Aspirin mit. Ruki schaute auf die blauen Fliesen, über der Wanne ein gewelltes Mosaik ergaben. Doch er nahm es gar nicht wahr. Eine saublöde Idee. Seine Gedanken kreisten immer wieder um seine eigene Schuld, an dieser beschissenen Situation. Einerseits hatte Uruha zwar nicht nachgefragt, aber andererseits… Er hatte fast spüren können wie sehr der Andere eine Antwort auf den Ausbruch des Kleineren haben wollte. Aber konnte er seinem Gitarristen eine Antwort geben? Ein weiteres Mal hatte er wohl sein Weihnachtsfest dieses Jahr zerstört. Je rollten wieder einzelne Tränen über seine runden Wangen. „Ruki? Alles okay?“ Kais sanfte Stimme drang mit sorgevollem Ton an sein Ohr. Eigentlich nicht… es war nichts okay… Er schniefte vorsichtig die Tränen weg. Seine Stimme war zitterig als er antwortete. „Hai!“ Selbst er hörte, wie sehr er gelogen hatte. Dann das Scharen einer Tür. Kai war wohl nun im Vorraum. „Du kannst mit mir ruhig darüber reden. Ich sag es auch keinem weiter.“ Ein weiteres ungewollt lautes Schluchzen entfuhr ihm. Er konnte nicht darüber mit Kai reden… oder? „Bitte, Ruki. Ich verspreche, ich sag es niemanden.“ Langsam erhob der kleine Sänger sich aus dem warmen Wasser und tappte zum Wäschekorb, um Kai nicht ganz entblößt sein Herz auszuschütten. Nachdem er die Shorts anhatte schob er die Tür ein Spalt auf und blickte den Größeren bittend an. „Sag du’s wirklich keinem?“ „Mein Mund bleibt versiegelt!“ das typisch optimistische Kai Lächeln. Ja, er würde jetzt jemanden brauchen, der ihn aufbaute. „Ich…“ er machte den Weg für den Drummer frei und setzte sich dann auf einen der trocken gebliebenen Waschbottiche. „Sag mal Kai, was hältst du von Uruha?“ Er konnte es Kai nicht erzählen, wenn dieser den Gitarristen auch toll fand, dann musste er halt weiter mit seiner Last leben. „Hm?“ Kai sah ihn erst verständnislos an, machte sich dann aber daran über diese Frage nachzudenken. „Er ist ein Gitarrist unserer Band, er ist ein guter Freund und… anou~ … Was genau willst du von mir hören, Ruki?“ der Blick des Älteren lag ruhig auf dem Kleineren. Dieser konnte es kaum ertragen Kai ins Gesicht zusehen. „Liebst du ihn?“ innerlich hoffte der Sänger der Drummer hätte es nicht verstanden, aber der hatte sehr wohl sehr genau zugehört und blickte nun mit großen Augen auf den Schwarzhaarigen hinab. „Ob ich Uruha liebe? Also ich bewundere ihn schon, aber wegen seiner Fähigkeiten! Aber ich liebe ihn nicht, nein!“ entschieden schüttelte der Bandleader den Kopf. Dann setzte er ein wissendes Grinsen auf und ging vor dem Sänger in die Hocke. „Aber du, nicht wahr?“ Ein schwaches Nicken und die feuerroten Wangen reichten völlig als Antwort. Er stieß die Stirn seines verlegenen Gegenübers leicht mit seiner an. „Und was hast du gemacht, dass du hier weinen musst? Hast du es ihm gesagt und er hat dich abgewiesen?“ Rukis Augen füllten sich ein weiteres Mal mit Tränen. „Nein, aber ich… Ich kann es ihm doch nicht sagen!“ bestürzt hielt er sich die Hände vors Gesicht, musste ja nicht jeder seine Tränen sehen. Natürlich konnte er es ihm sagen, aber er traute es sich nicht. „Ach Ruki-chan!“ Kai seufzte ein weiteres Mal diesen Tag, dann legte er sanft seine Arme um den zitternden Körper vor sich. „Ich versteh schon was du meinst, aber… willst du dich ewig so quälen?“ Lange kam gar nicht von der zusammengesunkenen Gestalt, dann ein schwaches Kopfschütteln. „Du willst es ihm also sagen, irgendwann?“ „Hai…“ noch immer zitternd sah der Kleine auf suchte in den Augen des Drummers eine Antwort. „Wenn ich nicht wüsste wie schwierig das manchmal ist, würde ich sagen, warum dann nicht gleich?“ Kai legte seine Wange auf Rukis Schopf, so dass er dessen geweiteten Augen nicht sah. „Du meinst noch heute? Aber dann versau ich uns den Urlaub!“ rief der Jüngere auf und drückte den Leader von sich weg, um ihn vorwurfsvoll, aber doch mit einem Hoffnungsschimmer in den Augen anzugucken. Manchmal brauchte man zu einer solchen Entscheidung eben eine Bestätigung, aber gab Kai sie ihm? Sagte er es wäre richtig, lieber sofort mit Uruha darüber zusprechen, als es ewig in sich hinein zu fressen? Skeptisch, aber doch mit einem wehmütigen Lächeln betrachtete der Größere den Schwarzrothaarigen. „Das tut ihr auch, wenn ihr Beide euch von nun an behandelt, als wärt ihr Fremde. Dann werden Aoi und Reita auch noch kommen und euch mit Fragen löchern, willst du das?!“ „Aber…“ Ruki schloss den zum Widerspruch geöffneten Mund. „Aber es ist ganz schön schwer den Mut dazu auf zubringen.“ Mit einem erschrockenen Quietschen quittierte der Sänger Kais überraschende Knuddelattacke. „Muah! Kai, was soll das?“ rief er empört aus. Das hier war ein verdammt ernstes Gespräch und Kai sollte ihn zur Hölle noch mal auch ernst nehmen, wenn er ihm schon sein Herz ausschüttete. Ein Grinsen strahlte ihm entgegen, als der Drummer aufstand und die Badezimmertür öffnete. „Dann sei mal nicht so ein Feigling!“ wies er neumalklug zurecht. Ruki war zwar etwas leichter ums Herz, da er es hatte endlich mal ausschütten können, aber ihm wurde schon wieder ganz klamm, als er daran dachte, dass Kai ihm zur Konfrontation mit seiner heimlichen Liebe geraten hatte. Im Vorraum schnappte er sich noch schnell ein Handtuch und rieb sich die Haare damit erstmal gründlich durch, so dass diese wenigstens nicht mehr tropften. Kai war schon wieder im Wohnzimmer und wies Aoi, der Reita etwas erzählte von Wunderheilern zu Recht, dass er das Mittagessen machen sollte. Die Treppe war schnell erklommen und im Schrank fand sich ein wunderbar weicher und warmer Pullover. Eine lockere Hose und seine Pantoffeln mit roten Bommeln vorne dran perfektionierten das Wohlfühlgefühl. (Socken und neue Unterwäsche inklusive) Also rubbelte er noch mal über seine klammen Haare und machte sich dann auf den Weg in die Küche. Zwar hatte er keinen Hunger, aber alles war besser als in trübsinnige Grübelei zu verfallen. Unten hörte er schon gedämpfte Stimmen. Erschrocken stellte er fest, dass eine davon Uruha gehörte. „Was hast du denn gemacht? Das wird ja eine riesige Beule, mein lieber Herr.“ „Man Aoi, du Baka! Das tut weh, drück da nicht so drauf rum.“ Die Stimme klang ziemlich gereizt. „Jetzt nimm erstmal dein Aspirin dann geht’s dir gleich besser. Und wenn es nächste Woche noch nicht besser ist solltest du vielleicht mal ’n Arzt konsultieren.“ „Mach ich, oh großes Leader-sama“ Kurzes Lachen, dann war es erstmal ruhig in der Küche. Auch in dem Kopf des kleinen Sängers war erstmal Stille. Beule? Hä? Hatte sein Gitarrist sich etwa den Kopf angestoßen? Wann? Nach kurzem Grübeln fiel ihm ein, dass Uruha sie beide sozusagen abgefangen hatte, als sie wegen seinem „Anfall“ umgefallen waren. Nun tat es Ruki gleich noch mehr leid, dass er den Größeren nicht sofort eine Antwort hatte geben können. Vorsichtig spähte er in die Küche und checkte, ob man ihn jetzt noch vertragen konnte. Sah so aus. Also stapfte er schüchtern zu den Anderen und erntete einen aufbauenden Blick von Kai, den er mit einem schwachen Lächeln quittierte. Uruha hingegen schaute noch immer fragend, aber auch verletzt zu ihm, was Kais Arbeit in Null Komma Nichts zu Nichte machte. Aoi fummelte noch immer in dem braunen Haar des anderen Gitarristen herum und nach einem Blick über den Tisch entdeckte der Vocal eine offene Kühlsalbe und ein Kühlakku darauf. „Dass du nichts sofort bewusstlos geworden bist!“ staunte Reita und reichte seinem verletzten Kollegen das Kühlkissen. Dieser nahm es dankbar an und richtete dann warme Augen auf den Bassisten. „Tja Ruki hat mich ja gleich wieder zu den Lebenden gebrüllt.“ Kicherte er unschuldig und warf nicht mal einen kurzen Blick auf den Gemeinten. „Haben wir ja gar nicht gehört.“ Wunderte sich der zweite Gitarrist. „Du vielleicht nicht, aber ich.“ Entgegnete Kai, bevor ein unangenehmes Thema aufkam. Dieser schenkte dem Vocal nochmals einen aufbauenden Blick, aber es half nichts dagegen, dass dieser sich mies fühlte. Kurz darauf stieg der Geruch von Pizza in die Nasen aller. „Fertigpizza kann ich eben noch am besten.“ Entschuldigte sich der schwarzhaarige Gitarrist mit einem charmanten Lächeln und schnitt die drei belegten Teigteller auf, um sie dann dekorativ auf den großen Esstisch zustellen. Alle nahmen an dem gedeckten Tisch Platz. Während des Essens und auch danach suchte der Sänger immer wieder Blickkontakt zu seiner noch heimlichen Liebe. Doch als es auf die besinnlichen Abendstunden zuging und die Forderung immer lauter wurde er solle endlich anfangen fröhliche Weihnachtslieder zuträllern war sein Mut fast schon am Nullpunkt angekommen. Seine einzige Stütze Kai. Dieser prophezeite immer wieder, dass sich das legen würde. Als 19Uhr immer noch kein Weihnachtsständchen über die Lippen des Kleinsten gekommen war schnappte Aoi sich seine extra mitgebrachte Akustikgitarre und fing an zuspielen, aber… Rukis Gesang war eben besser, ob wohl man nicht sagen würde der Gitarrist sang schlecht, aber eben auch nicht gut. Reita stimmte mit seiner tiefen Tenorstimme mit ein und Kai trommelte dazu einen Takt auf seinen Beinen mit während er lauthals mitsang. Schön, dass wenigstens die Drei Spaß hatten. Unruhig rutschte Ruki auf seinem Sessel hin und her und besah sich das von Kaminfeuer beschienene Beisammensein. Uruha saß im zweiten Sessel, der im 45° Winkel zu ihm stand. Er lächelte selig vor sich hin, aber normalerweise würde er um diese Uhrzeit schon mit Ruki zusammen Weihnachtslieder seit um 16Uhr geschmettert haben und deshalb von Aoi geknebelt wurden sein, damit dieser auch mal singen konnte. Stumm seufzend besah sich der Kleinste der Gruppe das Weinglas in seiner Hand. „Ich glaube, es wird Zeit für die Geschenke!“ in der Stimme von Aoi zeichnete sich seine alljährlich kindliche Freude ab. Oh ja, er liebte es beschenkt zu werden! Mit einem Lächeln verschwand jeder auf sein Zimmer, um dann die Geschenke auf den Boden zu verteilen. Schnell entstanden kleine Häufchen vor der jeweiligen Person und natürlich hatten Ruki und Aoi als allererste ihre Geschenke zusammen. Zwar stritten sie sich wer nun Erster war, aber durch Kais Entscheidung zum Unentschieden kehrte Ruhe ein. Ein wenig schmollend besah sich der Sänger seine Geschenke. Ein Hundespielzeug? Wie gemein! Zwar freute er sich wenn Sabu-chan auch mal was abfasste, aber darüber hinaus die Aufmerksamkeit für ’s Herrchen zu vergessen war schon… fies. Argwöhnisch betrachtete er alle Gesichter. Vielleicht konnte er von dem Schenker noch ein Geschenk erwarten, wenn er nur genug schmollte. Aoi grinste ihn breit an, als er den süßen Schmollmund sah. „Sabu-chan freut sich bestimmt.“ Lachte er. „Muah… Meinst du von mir bekommt mein Hündchen nichts?“ ehrlich beleidig blickte der Kleinste den Ältesten an. „Na deine Anwesenheit zu Weihnachten zumindest schon mal nicht.“ Feixte Reita und fing sich dafür böse Blicke. „Ich sag ja schon nichts mehr…“ „Vielleicht besser für dich.“ Kai lächelte alle aufmunternd an, räumte alle Sachen zur Seite und packte dann einen Bassisten und Gitarristen an der Hand und zerrte sie auf einen „Verdauungsspaziergang“ in die eisige Kälte. „Aber wir haben doch schon vor einer Stunde gegessen!“ hörte man Aoi jammern, aber es half nichts, manchmal setzte sich Leader-sama Kai mit seinem alle gewinnenden Lächeln eben durch. Ruki konnte nur hinter her staunen, wie schnell alle weg waren… alle bis auf Uruha. Innerlich den Drummer der Band verfluchend wandte er sich an die von Kaminfeuer beschienene Gestalt, die ihn nun aufrichtig fragend musterte. Himmel, Herr Gott! Der Vocal war noch gar nicht seelisch darauf eingestellt hier ein Liebesgeständnis hinzulegen, also blickte er flüchtend nach unten. Kurz blickte er noch mal in das Gesicht des Gitarristen, aber war er darin las war pure Verärgerung und Schmerz. Nach Luft schnappend ruckte sein Kopf nach oben und er sah direkt in die dunkeln Augen des Größeren. „Warum kannst du es mir nicht einfach sagen?“ unheimliche Verletztheit schwang in dessen Stimme mit. „Weil… weil es nicht so einfach zu sagen ist.“ Ruki schluckte trocken. Okay, diesmal war die Stimmung um einiges romantischer, aber sein Mut war immer noch nur der Schatten seiner selbst. In den Zügen des Älteren spiegelte sich Verwirrung wieder. „Hast du mich gern, Uruha?“ Nun war die Verwirrung perfekt. Doch so perplex wie er war konnte Uruha nicht einmal lügen, wenn er ’s gewollt hätte. „Natürlich!“ „Hast du mich auch so gern, dass du mir etwas sehr schlimmes verzeihen würdest?“ Ruki blickte etwas gequält in die Augen seines Gegenübers, der sich nun vollends zu ihm umdrehte und vernehmlich nickte. „Hai, wenn du niemanden in meiner Familie umgebracht hast, dann werde ich schon darüber hin weg kommen.“ Der Hauch eines Lächelns umspielte die Mundwinkel des Gitarristen, was den kleinen Sänger etwas aufbaute. „Versprich mir, dass unsere Freundschaft auf jeden Fall unangetastet bleibt, okay?“ „Ruki, labere nicht rum, was ist los?“ langsam wurde der Braunhaarige unruhig. „Aber…“ „Ich will versuchen, dass unsere Freundschaft unangetastet bleibt.“ Ruki schluckte hart, aber er merkte, dass das das Einzige war, was sein Gegenüber ihm anbieten konnte. Und es quälte beide, dass er es nicht aussprechen konnte. „Komm schon! So schlimm wird es nicht sein.“ Aufmunternd nahm Uruha die kleine Hand des Anderen, der auch darauf nur hart schlucken konnte und Hilfe suchend in die wunderschönen braunen Augen des Gitarristen gucken konnte. Er versank fast so sehr darin, dass er sein eigentliches Vorhaben vergaß. „Uruha… ich…ich…“ Tränen tränkten seine Sicht, so dass er sie verzweifelt schloss. „Aishiteru!“ Es war ein schon fast geschrieenes Geständnis. Kraftvoll zog der Sänger seine Hände zurück und presste sie den Tränen entgegen. „Ich… Bitte hass mich jetzt nicht, onegai!“ ein Schluchzen durchfuhr den kleinen Körper. Verwunderte Augen starrten ihn an. Hatte Ruki ihm da gerade wirklich ein Liebesgeständnis gemacht? Wow! Und nun saß jener Ruki zusammengesunken vor ihm und weinte, weil er glaubte er würde nicht erwidern, ihn sogar hassen, wegen seiner Gefühle? Heute war Weihnachten, richtig? Langsam kehrte wieder Bewegung in den Größeren. Er hob vorsichtig seine Hände an die beiden Handgelenke des Sängers. „Ruki, sieh mich an.“ Seine Stimme war leise, aber zärtlich. So schmerzhaft zärtlich, dass der Kleinere verzweifelt in die Augen des Anderen guckte. Musste er ihm denn so eine Abfuhr erteilen? Konnte er ihn nicht erstmal sanft in den Arm nehmen und schwören, dass alles gut werden würde, wie heute früh auf den kalten Fliesen?! Ein weiteres Schluchzen ließ seinen Körper erzittern, als Uruha seine Handgelenke losließ. Er betrachtete mit liebevollem Blick. Okay er würde ihn wohl nicht hassen… Dann machte der Größere etwas, dass das kleine Herzchen in Rukis Brust fast zum Bersten brach. Er legte eine warme Hand auf eine der erhitzten Wangen und lehnte sich dann vorsichtig vor um nur hauchzart, aber trotzdem gefühlvoll und intensiv mit seinen Lippen über die des Sängers zustreifen. Dieser hatte vor Schreck seine Augen aufgerissen, bis es nicht mehr ging, aber ließ sich dann doch in die zärtliche Geste fallen. Wenn das ihr erster und einziger Kuss sein sollte in dem Gefühle eine Rolle spielten, dann wollte er ihn nicht ungenutzt verstreichen lassen. Doch Uruha hatte ihn schnell wieder gelöst und blickte innig auf den Jüngeren. Dieser hatte vom Kuss leicht gerötete Wangen, was ihm unheimlich gut stand. Ein Lächeln zierte das Gesicht des Gitarristen. „Ruki?“ der Vocal öffnete fast schwermütig die Augen, noch immer hatte er Angst vor der Antwort des Ex-Leaders. Dieser fing sich eine von den kleinen Händen und spielte nervös damit herum, aber ohne den Blickkontakt zu brechen. „Ich hasse dich nicht.“ Vier einfache Worte die schon mal ein Teil der Last aus dem aufgeregten Herzen verbannten. „Es ist eher das Gegenteil!“ ein warmes und tiefes Lächeln lag Uruha auf den Lippen. Das Herz setzte wohl einen Schlag aus, der Sänger fühlte sich, als hätte man ihm mit einem Ambos gegen den Kopf gehauen. „Das Gegenteil?“ hoffnungsvoll zitterte die tiefe Singstimme. „Aishiteru mou, Baka!“ mit einem Grinsen senkte der Gitarrist seine Lippen wieder auf die des Vocals, als die Tür krachend auf ging und Aoi schimpfend, wie ein Rohrspatz ins Wohnzimmer vor den Kamin eilen wollte, als er seine zwei Kollegen auf dem Boden vor seinem Begehren in einem innigen Kuss sah. „Was macht ihr denn da?“ erschrocken und vom mitgebrachten eisigen Wind fröstelnd sahen Beide den schwarzhaarigen Gitarristen an. Auf Rukis Wangen brannte noch immer ein tiefer Rotton. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Arigatou~ an alle die sich bis hier hin durch gekämpft haben! ^^~ Der zweite Teil ist so etwas wie ein Trostpflaster, da ich die FF nicht ganz bis Weihnachten fertig bekommen hab! v////v Kapitel 2: Kampai Shougatsu --------------------------- Das war wohl ein wenig zu viel Alkohol zum Anstoßen gewesen! Die Beine machten zum mitternächtlichen Neujahrsspaziergang nicht mehr genau das, was man ihnen sagte. Behandschuhte Finger krallten sich in die Jacke des braunhaarigen Gitarristen. Der Weg war in einem schmalen Pfad frei geschoben. Aoi, Kai und Reita waren schon eine halbe Stunde voraus, da die warme Hütte doch mehr lockte, als der sternenklare Himmel und ein besoffener Sänger. „Mensch, Ruki, die Luft sollte doch mal langsam in deinem Hirn anschlagen, wenn wir so weiter laufen sind wir übermorgen noch nicht wieder vorm Kamin!“ etwas genervt zog Uruha seinen Freund wieder auf die kurzen Beine. Ein kurzes Nicken bestätigte zumindest, dass Ruki nicht im Stehen eingeschlafen war. Dann wieder ein paar wacklige Schritte, bevor der Sänger nun ganz das Gleichgewicht verlor und mit dem stützenden Freund zusammen im Tiefschnee landete, der seitlich des Weges lag. „Wah, Ruki!“ Ein Kichern unterbrach den wutentbrannten Schrei des Ex-Leaders. „Was ist denn jetzt so lustig?“ Uruha funkelte den Kleineren an. „Du bist so warm.“ Wohlig vor sich hin kichernd kuschelte der Sänger sich an den Größeren. „Dafür rutscht mir immer mehr Schnee unter die Klamotten.“ Maulte dieser, legte seine Arme aber um den Jüngeren. „Soll ich dich wärmen?“ ein hinterlistiges Glitzern lag in den dunklen Augen des oben Liegenden. Er stützte sich auf die erstaunlich koordinierten Hände und küsste seinen Liebsten innig. Zwar war dem Älteren nun vorne nicht mehr so kalt, aber der Schnee rutschte bei jeder kleinen Bewegung hinten unter die Sachen. Nach einer Weile schob er Ruki sacht aber bestimmt von sich und stand dann fröstelnd selbst auf. „Wenn ich mir jetzt ’ne Nierenentzündung weggeholt habe, darfst du mich eine Woche bedienen!“ zärtlich ruhten die braunen Tiefen des Gitarristen auf dem Jüngeren. Dieser grinste ihn breit an und wollte sich gerade aus einer Laune den Hang runterrollen, konnte aber noch aufgehalten werden. Es war schon verwundernd was ein Kuss im kalten Schnee bei dem Kleineren ausrichten konnte. Er lief wieder schnurgerade den Weg hinab zur nahe gelegenen Hütte. Gerade öffneten sie die Tür, als es begann einzelne Flocken zuschneien und Aoi ihnen im Skianzug entgegen kam. „Da seid ihr ja endlich! Wir haben uns schon Sorgen gemacht, ihr wärt in den Schnee gefallen und nicht wieder hochgekommen.“ Besorgt musterte der schwarzhaarige Gitarrist Beide. „Keine Sorge! Uns ist nischt passiert!“ grinste der Sänger und fing sich von seinem Nachfolger böse Blicke. „Dir nicht! Ich hab mir den Arsch abgefroren, als du mich in den Schnee geschubst hast!“ ein strahlendes und schadenfrohes Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des anderen Gitarristen. Der Vocal hingegen tappte unberührt von jedem Vorwurf ins Wohnzimmer und ließ sich vor den Kamin fallen. „Und alles noch dran?“ das Leader –sama ließ sich neben ihn fallen und trank noch den letzten Schluck seines Drinks bevor er es sich auf der Couch hinter dem Sänger gemütlich machte. „Ich geh erstmal baden, falls es wen interessiert!“ sarkastisch fauchend, wegen nicht Achtung seiner Leiden machte sich Uruha auf den Weg in die gekachelten Räume. Ein heißes Bad wäre jetzt sicher das richtige! Es war schon ein bisschen erschreckend, dass sogar noch Schneeklumpen herunter rieselten, als die Hose von seiner Hüfte glitt. Das gab bestimmt eine schöne Erkältung. Ein Niesen schien das bestätigen zu wollen. Verführerisch dampfte das heiße Wasser, als der durchgefrorene Gitarrist sich hineingleiten ließ. Ein wohliges Seufzen. Derweil pennte Ruki wegen Alkohol und Wärme vor dem Kamin weg. Wie eine Katze hatte er sich vor dem Feuer zusammen gerollt. Mit einem mütterlichen Lächeln zog Aoi Kai aus der Couch und schleppte diesen die Treppe hoch in dessen Zimmer. „Kai-chan morgen wirst du wieder schreien vor Kopfweh!“ lachte Reita, der ihnen entgegen kam und Kai mehr auf Aois Schultern hängen sah, als alleine laufend. „Mou.“ Grinste der Leader etwas schief zurück. „Ja ja und nun ab ins Bettchen.“ Ein Kichern erfüllte den Flur. Er fühlte sich wie frisch aus dem Ei gepellt! Aber am liebsten wäre Uruha sofort im Stehen eingeschlafen. Wäre er in der Wanne schon gerne, aber er musste ja noch ins Bett! Im Wohnzimmer traf er auf Aoi, der gerade seinen kleinen Vocal verschleppen wollte, da dieser vor sich hin schlummerte. „Wohin des Weges.“ Grinste der braunhaarige Gitarrist. „Ihn in sein Zimmer bringen, kann ja nicht auf dem harten Boden schlafen!“ „Hai!“ zustimmend nickte der Größere. „Nimmst du ihn mir ab?“ ein bittendes Lächeln lag auf Aois Lippen. Ein weiteres Nicken und dann wurde der Sänger umgelagert. Und als hätte er es geahnt, dass ihn nun Uruhas Arme davon abhielten auf den harten Boden zufallen krallte er sich mit einem lieblichen Seufzen an dessen Bademantel fest. „Hach ja! Dann stör ich euch wohl lieber nicht weiter!“ mit einem verschwörerischen Blick auf das Paar lief der Andere die Treppe hoch und von dort in das gerade über liegende Zimmer. (Logischerweise SEINS) Mit einem liebvollen Lächeln betrachtete der Gitarrist das hübsche Gesicht seines Schatzes. „Na komm, dann ab ins Bett! Ist ja auch schon spät.“ Mit einem kurzen Blick auf die Uhr stellte er fest, dass es kurz vor 3Uhr war. Die Treppen waren diesmal einfacher und auch die Tür war wesendlich leichter zu bewältigen. Auf dem Bett sanft ablegt rollte sich der Jüngere sofort an die nächst beste Wärmequelle. Die Arme des Größeren. „Jetzt musst du aber loslassen.“ Lächelte dieser und versuchte die hartnäckigen Händchen abzubekommen. „Ich will aber, dass du hier schläfst.“ Erstaunt schaute der Ältere auf die in der Dunkelheit schwach leuchtenden Augen. „Hab ich dich geweckt?“ ein schwaches Rot bildete auf den Wangen des frisch Gebadeten. „Iie! Das war das kalte Bett.“ Eine verlegende Stille entstand. Dann suchten die kleinen Hände ihre Partner. „Die ganze Woche haben wir uns zwar geküsst und gekuschelt, aber… du hast nicht eine Nacht bei mir verbracht. Ich meine, du hast nicht auch NUR hier geschlafen… Schlaf bitte wenigstens heute Nacht bei mir. Wir sollten das neue Jahr zusammen beginnen.“ Ruki war während seiner Worte etwas rot geworden, was bei dem Größeren ein sanftes Lächeln ins Gesicht zauberte, sah dann aber bittend in die Augen seines Liebsten. Nicht dass er nicht hatte bei dem Sänger schlafen wollen, nur wusste der Gitarrist nicht in wiefern er sich selbst unter Kontrolle hatte. „Onegai!“ „Hai, aber ich zieh mir noch schnell was dr…“ doch als sich der Ältere umdrehen und zur Tür gehen wollte hielt der Vocal ihn am Handgelenk fest und zog ihn bestimmend aber dennoch vorsichtig zu ihm runter, um ihn sanft zu küssen. „Aishiteru!“ hauchte Ruki gegen die verführerischen Lippen seines Geliebten, der sich langsam auf das weiche Bett neben ihn setzte. Ein Grinsen ließ sich auf diesen Lippen nicht vermeiden, bis sie erschrocken nach Luft schnappten, als der kleine Sänger fordernder wurde und ihn schon fast auf die Matratze presste. Doch dann nahmen ihn der Jüngere sofort in einem leidenschaftlichen Kuss gefangen. Kalte Hände suchten ihren Weg unter den Bademantel. Uruha keuchte erstickt auf, als Haut Haut berührte. Dann machten sich auch seine Hände irgendwie selbstständig. Dem Gürtel folgten schnell Hose und lieblos abgestreifte Socken. Forschend suchten sie weiter einen Pfad unter Rukis Pullover den bebenden Rücken hinauf. Den Kuss unterbrach immer wieder in wohliges Seufzen, oder zufälliges Keuchen. Langsam löste sich der Sänger von den faszinierenden Lippen und begann sanft den Hals seines Gegenübers hinab zuküssen. Sanftes Saugen und Beißen ließ den Älteren immer wieder erschaudern. Am Schlüsselbein angekommen widmete der Kleinere sich der ausgiebigen Liebkosung dessen. Der Bademantel nun mehr oder minder nicht mehr vorhanden und wurde schnell hervor gezogen, um ihn dann zu den restlichen Sachen auf den Boden zuwerfen. Währenddessen verlor auch der Vocal seinen Pullover, den er gerne gegen die Hitze von dem Körper seines Liebsten tauschte. Diesem entkam nur ein gekeuchtes „Aishiteru.“ Bis er wieder die sanften Lippen und die geschickte Zunge des Jüngeren auf seiner Haut spürte. Eine feuchte Spur wurde bis zur linken Brustwarze gezogen. Beim Erreichen belohnte ein unterdrücktes Stöhnen den Kleineren für seine Künste. Uruha wand sich unter ihm, ein äußerst erregendes Bild, doch als der Gitarrist durch diese Bewegungen gegen sein Bein stieß und fast ungehemmt aufstöhnte hätte er ihn am liebsten sofort genommen. Er wollte mehr dieser Laute aus dem Mund hören. Sie sollten in einer leidenschaftlichen Melodie seinen Weg zum Höhepunkt begleiten. Ohne Umschweife widmete er sich weiter seiner Arbeit. Derweil kratze sich Uruha wieder ein Weg hinab zu dem letzten Kleidungsstück, welches sie trennte. Aber das war leichter gesagt, als getan, denn der Jüngere verstand sich wirklich darauf ihn verrückt zumachen. So musste er immer wieder unterbrechen und sich dort festkrallen, wo er gerade angekommen war. Seine Lunge sprengte dem Gitarristen fast den Brustkorb und sein Herz sprang vor lauter Schlägen im Dreieck. Wenn das hier diesen Muskel nicht trainierte, dann wusste er auch nicht. Es war ihm schon fast peinlich, als er merkte, dass er den Bund der Shorts zitternd erreichte. Und eine weitere Spur die wie Feuer unter Rukis nachfahrenden Fingern brannte breitete sich quer über seinen Bauch aus. Ein etwas größerer Kreis umrundete den Bauchnabel des Gitarristen. In freudiger Erwartung spannten sich die Bauchmuskeln an. Mit einem frustrierten Seufzen bemerkte Uruha, dass der Andere sich zurückzog, dann aber, dass er kurz die wichtigsten Punkte seines Marsches mit Küssen markierte und dann seine Lippen wieder mit seinen versiegelte. Nun war es auch an der Zeit das nervige Stück Stoff loszuwerden! Zwar spielte der Größere noch mal kurz mit dem Saum des Wäschestücks, aber schob es dann schon fast anmutig von den Hüften und mit ein wenig Hilfe des Besitzers auch vom Bett. Wieder ein wenig Halt gegen das verlangende Zungenspiel suchend legten sich die schlanken Hände auf den festen Hintern des Sängers. Dieser stöhnte erschrocken den Namen seines Liebsten, als er spürte, dass dieser sein Bein leicht angewinkelt hatte, so dass dies nun über seine Erregung streifte. Das zufriedene Grinsen über seine Reaktion spürte er deutlich an seinen schon leicht vom küssen geschwollenen Lippen. Das reichte! Liebevoll betrachtete er das gerötete Gesicht des unter ihm Liegenden, streifte leicht mit seinen Fingern der rechten Hand über die vollen Lippen um Einlass zu erbitten. Dieser wurde auch gewährt, aber wie dort behandelt wurden konnte er sich nicht angucken, ohne sofort von diesem Mund etwas anderes zu wollen. Wieder ließ er seinerseits die Lippen auf Wanderschaft gehen. Und ohne, dass es ihn genau bewusst war fand er sich am Bauchnabel des Anderen wieder. Mit einem erstickten Keuchen und leichten Beißen auf seine Finger reagierte der Ältere, als seine heiße Zunge genüsslich langsam in die empfindliche Tiefe glitt. Mit einem frivolen Grinsen schaute der Sänger auf und fing die freigegebenen und schwer atmenden Lippen zu einen neuen Spiel. Seine Hand fand in dessen den Weg zum verborgenen Eingang seines Partners. Die auf dem Bauch abgelegte Hand spreizte dabei leicht die Beine des Anderen. Sorgsam achtete der Kleinere auf die Reaktionen seines Gegenübers, als er den ersten Finger vorschob. Er hatte keinen begeisterten Freudenschrei erwartet, aber irritiert zusammengezogene Augenbrauen waren auch nicht, dass was er nun erwartet hatte. Vorsichtig bewegte er seinen Finger hoffte dem Anderen nicht weh zutun. Uruha hingegen fragte sich, ob er dieses Gefühl nun toll oder nicht so toll finden sollte. Er versuchte sich vorsichtig gegen ihn zu bewegen und das war irgendwie schon viel besser. Aber schnell merkte er, wie ihm dieser Finger entglitt und ein zweiter mit hinzu stieß. Er keuchte leicht vor Schmerz. Okay, er hatte so eben die etwas brutale Ader des kleinen Sängers entdeckt. Oder er wusste nicht, was zwei Finger unvorbereitet bedeuteten. Als der Gitarrist die Augen leicht öffnete suchte er in Rukis Augen etwas, von dem er nicht wusste, was es war. Doch was er fand war ihm umso klarer. Tiefe Zuneigung! Liebe! Sein Herz umfing ein Hochgefühl, dass er den Schmerz in seinem Unterleib vergaß. „Aishiteru!“ flüsterte er leise und bewegte sich leicht gegen die Finger. Es tat nicht mehr so weh, es war mittlerweile war es sogar seltsam angenehm. Man(n) musste sich nur vorstellen, dass das wirklich Ruki war. Dieser bereitete seinen Schatz mit leicht spreizenden Bewegungen auf mehr vor. Dabei beugte er sich leicht neben das Ohr des unter ihm Liegenden und flüsterte ein: „Aishiteru mou, Uruha!“ hinein. Ein Schauer lief über dessen Körper. Das könnte der Vocal ihm ruhig öfter schwören. Und gerade, als der Spaß mit den zwei Fingern des Jüngeren anfing entzog er sie ihm wieder. Ein enttäuschter Laut wurde von einem scharfen Luft in die Lungen saugen ablöst und dieses von einem Keuchen in den sanft aufgedrückten Kuss. Wenn das hier so weiterging, bis die ganze Hand des Sängers in ihm war, dann würde der Ältere auf der Stelle sterben, oder den Jüngeren fragen ob sie später für ein solch langes Vorspiel Zeit hatten und er ihm nicht endlich Erlösung verschaffen würde, fast egal wie! Denn es war ihm mittlerweile auch schon fast egal, seine Erregung pochte schon schmerzhaft und verlangte die ungeteilte Aufmerksamkeit. Diesmal begann der Kleinere schneller sich in ihm zu bewegen. Hatte er etwa auch keine Geduld mehr?! Der Kuss zwischen ihnen löste sich je aus Luftmangel, als dem Älteren die flehenden Augen des Gegenübers begegneten. Ein in einen Kuss gehauchtes „Hai!“ entlockte dem Jüngeren ein erleichtertes Aufkeuchen. Er suchte sorgsam einen Platz zwischen den gespreizten Beinen. „Aishiteru.“ Flüsterte der Sänger immer wieder in das schon gereizte Ohr, als er sich vorsichtig in dem Älteren versenkte. Was für eine Enge. Länger ließ sich ein Stöhnen nun wirklich nicht unterdrücken. Und fast wäre auch noch ein Stoßen gefolgt, aber irgendein Funken Verstand, den er noch nicht komplett ausgeschaltet hatte mahnte ihn es nicht zutun. Uruha dankte ihm dafür. Es war ein schmerzhaft schönes Gefühl so ausgefüllt von dem Anderen zu sein. Ja, schmerzhaft schön. Ein Geräusch das zwischen Lust und Schmerz pendelte entfuhr ihm, als er sich aus Eigeninitiative gegen den Sänger bewegte. Ruki allerdings brachte ein erneutes Stöhnen hervor. „Uruha…“ wimmerte er leise hielt sich krampfhaft zurück. Er spürte schon beinahe erschrocken die warmen Hände Uruhas auf seinen Wangen, als dieser ihn zu einem Kuss hinunter zog. Langsam löste sich die Verkrampfung, in dem er sich einfach in diesen Kuss fallen ließ. Die Hände des jungen Sängers entwickelten mal wieder automatisch ein Eigenleben, welches sie hinab zu der Erregung des Gitarristen brachte. Dieser musste den innigen Kuss lösten um in seinen Lungen mit einem Stöhnen Platz zuschaffen. Durch die unbewusste Beckenbewegung und das zusammen ziehen aller Muskeln entkam auch dem Vocal ein überraschtes Stöhnen. Dann der vorsichtige Versuch einer Stoßbewegung, die von Uruha durch eine Gegenbewegung erwidert wurde. Auch ein wenig erleichtert bewegte der Sänger sich nun stärker, suchte einen bestimmten Punkt in dem Älteren. Je länger der Jüngere sich so bewegte, desto mehr gefiel es dem Ex-Leader der Band. „Motto…“ nach kurzer Zeit sehnte er sich schon danach, dass der Jüngere ihn nicht behandeln würde, wie ein rohes Ei. Er wollte ihn stärker in sich spüren und als der Sänger diesem Wunsch nachkam traf er auch endlich diesen einen Punkt. Durch das Pumpen von Rukis Hand und diesen Stoß hätte Uruha schon allein kommen können, versuchte jedoch sich zurück zuhalten. Aber der Vocal hatte fest vor ihn als Ersten über die Klippe zutreiben. Und sein Vorhaben gelang schon nach ein paar wenigen weiteren Stößen. Der brauhaarige Gitarrist kam in seiner Hand und alle Muskeln um das Glied des Kleineren zogen sich zusammen. Nach einem weiteren Stoß in diese Enge reichte es auch dem Jüngeren zum Kommen und er ergoss sich heiß im Inneren des Größeren, dessen Namen laut stöhnend auf den Lippen. Schwer atmend zog der Sänger sich aus dem Anderen zurück. Sanft zog der Ältere ihn in eine Umarmung. Dann strich er seinem Geliebten einige verschwitzte schwarze Haarsträhnen aus dem Gesicht und küsste ihn zärtlich auf Mund. „Das Jahr fängt schon mal gut an.“ „Hoffen wir, dass es so weiter geht.“ lächelte Ruki und kuschelte sich dann an die noch immer bebende Brust seines Gitarristen. „Das brauchst du gar nicht nur hoffen…“ man konnte Uruhas Grinsen förmlich hören. ~*~*~*~ Owari Anou~ das war also die als PWP geplante FF, die entsteht, wenn man am 2.Weihnachtsfeiertag angenervt von den Verwandten den Schnee vermisst. Ich will auch in'ne Blockhütte! Schnee, gebt uns endlich Schnee... ANou... Ich hatte irgendwie das Gefühl während des Schreibens das da was zwischen Aoi und Kai läuft...hmm... auch ein schönes Paar! ^^ Gomen, dass ich die "Thematage" etwas verpasst habe, aber deshalb habe ich extra noch nen Adult Teil drangehangen... ich hoffe das ist eine kleine Entschädigung. -_-" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)