Liebe... sie müssen zueinander finden! von 4Kolibris (eine One Piece Fanfic mit Nami und Sanji, die ineinander verliebt sind...) ================================================================================ Kapitel 15: Thespian - Pubertät 9 --------------------------------- Kapitel 15: Thespian - Pubertät 9 Sanjis Sicht Die Autofahrt ist gar nicht so lange, da wir schon in der dorfähnlichen Stadt einbiegen. Das Märzfest wird bestimmt lustig, jedenfalls soll es dort Musik und gutes Essen und so was geben. Wir parken in der Nähe, steigen aus und laufen zu dem großen, geöffneten Eingangstor aus Holz. Von innen her ertönt schon die kleine Musikgruppe. Die Tylestons kommen, um Jeff und Seulgi zu begrüßen. Ich zupfe meinen Hemdkragen zurecht, da dieser nicht so glatt ist, wie er zu Hause aussah. Mama und ich werden dann vorgestellt und gleich freundlich als Gäste akzeptiert. Herr Tylestons Bauch hat einen großen Umfang, das gefällt mir irgendwie. Der Typ hat’s zu was gebracht, immerhin lebt er auf so einem Prachtgrundstück. Hinter uns kommen schon Neulinge und wir betreten den Innenhof, wo schon viele, lange Biertische aneinandergereiht sind. Das Büffet ist schon fast fertig aufgebaut, mal sehen, was es später gibt. Hier sind gar keine Jugendliche, dafür aber umso mehr Kinder. Die sind zwischen fünf und neun Jahre alt und scheinen einen guten Draht zu Seulgi gefunden zu haben. Sie beschäftigt sich mehr mit ihnen, als mit mir, was aber nicht so schlimm ist. Ich spaziere ein wenig über den gepflasterten Hof und sehe mich um. Man darf sogar das riesige Haus betreten, wo sich die Toiletten und so befinden. Ich sehe Jeff und Mama an einem Bistrotisch mit Sektgläser in den Händen, sie sind in ein Gespräch verwickelt. Ich gehe zu ihnen und frage nach dem Autoschlüssel. Ich besorge mir meine Kamera, die ich mitgenommen habe, und werde dann Fotos von Seulgi machen. Vorfreude macht sich in mir breit und ich komme wieder zu den schweren Holztüren. Die Ansprache hat gerade angefangen und Herr Tyleston bedankt sich, dass heute alle so zahlreich erschienen sind. Zehn Minuten später wird applaudiert und nach und nach verteilen sich alle wieder. Seulgi und die Kinder waren gar nicht hier, naja ist auch klar, dass das die Kleinen nicht interessiert, weshalb dieses Fest veranstaltet wird. Ich gehe zu der Wiese, die hinter dem Esssaal ist. Ich schieße recht viele Fotos, von Seulgi mit den Kleinen. Sie ist so kinderlieb, das wiederum finde ich total liebenswert an ihr. Sie kniet vor den Kleinen und spricht mit ihnen, während sie mit ihren Händen irgendetwas zeigt. Alle lieben Seulgi. Auf einmal sieht sie in meine Richtung, lächelt dann und ich bin für einen Augenblick wie festgewachsen. Ich eile zu ihr und mache einen auf Erschrecker, um die Kleinen zum Lachen zu bringen. Seulgi stellt sich neben mich und wir quatschen noch ein wenig. Die Kinder sind noch so jung, die denken nicht in größeren Dimensionen. Von daher ist es denen egal, ob ich Seulgi die ganze Zeit über ansehe, ab und zu ihre Hand berühre oder sonst was. Die Kinder wollen bloß unterhalten werden und führen Seulgi händchenhaltend, mit mir im Schlepptau, von einer Blume zur anderen. Sie sieht in ihrem weißen Frühlingskleid so unglaublich schön aus... Ich kann einfach nicht verstehen, dass so ein tolles Mädchen mich liebt. Sie ist die Hübscheste an unserer gesamten Schule, bei allen beliebt, eine der Klassenbesten, wohlerzogen, ich bin so unsterblich verliebt in sie, vollstens berechtigt. Der Tag geht leider viel zu schnell zu Ende, aber ein weiterer Film ist aufgebraucht. Mein Buch ist bald voll mit Bildern von ihr. /// Es ist Donnerstagmorgens vor der Schule und ich komme gerade ins Esszimmer, wo Seulgi schon frühstückt. Ich selbst mache mir auch ein Müsli und geselle mich zu ihr. „Du schreibst heute die Englischarbeit, oder?“ erkundigt sich Mama bei mir und da ich gerade den Mund voll Milch habe, nicke ich bloß. „Gestern war ich ja nicht da, ich hoffe mal, du hast es dir auch alles noch mal angeguckt?“ Auf ein Ausfragen habe ich keine Lust und meine bloß: „Jaaaa.“ Seulgi möchte mich ärgern. „Ich hab dich aber kein einziges Mal am Schreibtisch gesehn. Wie willst du da bitteschön gelernt haben?“ Ich sehe in ihre schönen Augen und ein schadenfrohes Lächeln macht sich in ihrem Gesicht breit. „Gar nicht war! Du hast dafür die ganze Zeit telefoniert, also konntest du gar nicht wissen, was ich in meinem Zimmer gemacht hab!“ kontere ich. In einer gespielten, missmutigen Stimme, sprach sie mit mir weiter. „Das will ich auch gar nicht wissen, was du in deinem Zimmer so machst.“ Wie sie das ausspricht muss ich einfach lächeln. Ich drehe mich grad zu Mama um, ob sie unser Gespräch beobachtet, doch sie hantiert mit dem Rücken zum Tisch gewandt an der Brotmaschine rum und hört wahrscheinlich bloß zu. Seulgi und ich halten Augenkontakt und auf einmal spüre ich ihren Fuß mein Schienbein treten. Will sie jetzt mit mir rumfüßeln? Da eine Tischdecke ausgebreitet ist, gehe ich darauf ein. Mama dreht sich zu uns um und lächelt. „Also, ich drück dir die Däumchen. Und passt schön auf in der Schule.“ Seulgi nimmt mir das antworten ab. „Werde ich.“ Um nicht allzu schlecht vor Mama dazustehen gehe ich auf diese Aussage ein. „Und ich überhaupt nicht, oder wie?“ Gespielt zickig kneife ich meine Augen zusammen und will ihr am liebsten die Zeitung wegnehmen, die sie nebenbei am Überfliegen ist. Sie bemerkt mein Vorhaben. „Hey!“ wehrt sie sich, doch locker lassen werde ich sicher nicht. „Ich will sie lesen!“ fordere ich sie heraus. „Lass uns darum spielen.“ Sie sieht mich fragend an, die Zeitung noch immer fest angepackt. „Was denn spielen?“ Daumendrücken oder ein Ratespiel oder so was, dachte ich. „Schnick- Schnack-Schnuck.“ schlage ich vor. „Das heißt doch Schere-Stein-Papier?“ sagt sie überlegend, doch mir ist das egal, das Spiel kann doch jeder nennen, wie er will. „Oder so.“ winke ich ab und zücke meine Hand. Sie nimmt die Herausforderung an. „Okay.“ Mama verlässt dich Küche. „Also, ich bin dann weg! Bis heut Nachmittag!“ und man hört ihre Stöckelschuhe den Flur entlang klacken. Die Haustür fällt ins Schloss und wir beide nehmen unsere geballten Fäuste wieder zurück, um weiter zu essen. „Ganz schön blöd.“ seufzt Seulgi kurz darauf lustlos. Ich weiß genau, was sie meint. Diese Schauspielerei ist ätzend. Wir machen einen auf fröhliche Geschwister und geben eine übliche Neckerei vor, wobei wir uns so überhaupt nicht untereinander benehmen. Aber um Mama und Jeff glauben zu lassen, dass wir uns als Geschwister akzeptiert haben und zwischen uns alles super läuft, muss das sein. Ich glaube, irgendwann sagen wir es ihnen. Im Moment ist alles noch so neu, so instabil, wir müssen warten, bis noch ein paar Monate vergehen. Das ist es uns nicht wert, für unsere Beziehung alles aufs Spiel zu setzen, wenn wir uns outen. Um Seulgi abzulenken stehe ich auf, laufe auf die andere Seite vom Tisch und küsse sie. Dann gehe ich zurück auf meinen Platz und esse weiter, sie lächelnd wissend. Meine zweite Portion frisches Müsli ist das schon und in acht Minuten fährt der Bus in die Schule. erstellt am 19.04.2007 4Kolibris, Elena Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)