A Song of hopeless Love von Tenshis (Fortsetzung von "Ein Trip ins Chaos") ================================================================================ Kapitel 12: ひとひらの雪 ~Hitohira no yuki~ ------------------------------------- Kapitel 12: ひとひらの雪 ~Hitohira no yuki~ Serie: Gackt // Hyde Disclaimer: Die beiden Hübschen gehören immer noch sich selbst und das Gleiche gilt für sonstiger Personen, die in der FF auftreten. Autoren: Tenshis Kommentar: Da sind wir schon wieder. Überraschung. Mit einem neuen Kapitel. Und weil das letzte mal etwas lang war, ist das hier etwas kürzer. Wahrscheinlich das Kürzeste. >_> Wir wollten unbedingt zu Weihnachten ein bissel was hochladen, deswegen ist es auch ein wenig Weihnachtenlike. ^^ Und weil wir nur zwei Wochen Zeit hatten, ist es auch so kurz geworden. Ungewöhnlich für uns oder? *drop* Auch wenn’s nur wenig ist, viel Spaß! *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ 10. Dezember XXXX Grelles Sonnenlicht schien durch die Fenster und quälte den Älteren auf seinen geschlossenen Augen. Er kniff sie unter einem mürrischen Stöhnen zusammen, während er sich auf die andere Seite rollte, in der Hoffung in Gackts Armen Schutz von diesem zu bekommen. Er tastete blind an seine Seite und fasste erschrocken ins Leere. Sofort riss er seine müden Augen auf und erkannte, dass er allein in diesem großen Bett lag. Zerwühlte Laken und seine herumliegenden Klamotten waren die einzigen Beweise für das, was in der Nacht zuvor geschehen war. Und sein eigener Körper spürte immer noch die Gegenwart des Menschen, der ihm so viel Glück beschert hatte. Aber dieser war nicht da. Das große Zimmer schien noch leerer zu wirken, genauso wie er selbst sich allein fühlte. Wie sehr hatte er sich gewünscht an diesen Morgen in seine Augen zu blicken, um zu wissen, dass dieser Traum real war!? Dass nichts davon, was er gestern gespürt hatte, ein unglaublicher Scherz seiner Sinne war. Gerade als er anfing Zweifel an alledem zu hegen, öffnete sich die Tür und der Jüngere trat in den Raum, nur mit einem Handtuch, das um seine Hüften hing, bekleidet. Die Haare noch halbnass blickte er ihn an und setze sich auf die Kante des Bettes. Hyde sah ihn an, als hätte er jeden erwartet, aber nicht ihn. Er spürte wie Gackt nach seiner Hand fasste und sie streichelte. „Geht es dir gut? Tut dir was weh?“, fragte er mit einer Spur Unsicherheit. Und Hydes Herz schlug heftig, als er seine Fürsorge für ihn realisierte. Die streichelnde Hand unterstütze dies noch und Hyde musste lächeln, weil ihm diese Sorge, die Gackt hegte, absolut absurd vorkam. Er fühlte sich wunderbar. Als hätte sein Körper endlich das gefunden, wonach er so lange gesucht hatte. Die letzte Nacht war für ihn der Himmel der in seinem Leben kaum vorstellbar war, und er fragte ihn, ob es ihm gut ginge. Hyde nickte mit dem Kopf und antwortete: „Mir geht es sehr gut.“ Daraufhin beugte sich Gackt zu ihm nach unten und küsste zärtlich seine Wange. Hyde roch den Duft von frisch gewaschenen Haaren, er sah die breiten nackten Schultern, die ihn fast bedeckten, und wieder sah er all die unglaublichen Bilder der letzten Nacht. Er schloss seine Augen, während er seine Arme um seinen Hals legte und Gackt ihn nach oben zog. Sie sahen sich in die Augen und Hyde spürte wie es unbedingt nach diesem Lippen verlangte. Als hätte er die Nacht immer noch nicht genug von ihnen bekommen, nahm er sie gierig zwischen seine und küsste ihn innig. Der Geschmack seines heißen Mundes ließ ihn erschaudern, oder aber es waren die warmen Hände, die über seinen Rücken glitten und in sein zerzaustes Haar fuhren, und ihn noch viel fester an seine Brust drückten. Und er glaubte er würde keine Luft mehr bekommen, weil er von Gackt so leidenschaftlich geküsst wurde, dass an atmen schwer zu denken war. Er klammerte sich an den größeren Körper, als wolle er, dass dieser ihn nie mehr losließe, als wäre er der einzig wahre Grund, der ihn zum Leben brachte. Ihre Zungen trafen sich, schlangen sich ineinander, während Hyde den Jüngeren zu sich ins Bett zog. Er zog das Handtuch von dessen Hüften und ließ es neben dem Bett fallen. Gackt zog die hinderliche Decke, mit der Hyde zugedeckt war, von seinem Körper und legte sich auf ihn. Ihr Kuss wurde zarter, bis sich ihre Lippen trennten und sie die Augen des Anderen suchten. Gackts Finger hielten sich in seinen Haaren und er flüsterte atemlos. „Ich habe nie einen Menschen so sehr geliebt wie dich.“ Hyde sah in seinen blauen Augen, dass er es ernst meinte und doch war ihm dieses Geständnis zu unglaubwürdig. Er konnte einfach nicht verstehen, wieso ein so wundervoller Mensch eine derartig starke Liebe zu ihm empfinden konnte. Er schüttelte den Kopf, während er am liebsten seinen liebevollen Blick ausgewichen wäre. „Warum?“ fragte er stattdessen. Gackt blickte skeptisch über diese Frage. Hyde schüttelte erneut den Kopf. „Warum, ich habe dir so oft wehgetan.“ Gackt lächelte mit zärtlichen Ausdruck in den Augen. „Wenn man liebt, dann verzeiht man. Dir zu verzeihen, war mir nie schwergefallen.“ Gackts Worte berührten sein Herz, obwohl er am liebsten nie die Schuld vergessen wollte, die er spürte. Aber Gackts Worte ließen diese immer mehr verschwinden. Sie nahmen seinen negativen Gefühlen die Bedeutung und gaben ihm völlig andere, wundervolle, die sein Innerstes in Aufruhr versetzten. Er konnte kaum fassen, wie groß ihre Liebe zueinander tatsächlich war. Er hatte bisher wohl nur einen Teil von ihr gespürt und dieser war schon so überwältigend, dass ein noch höheres Gefühl völlig unmöglich schien. Und doch spürte er in seinen Inneren, dass dies noch lange nicht das Ende war. Hyde suchte nach Gackts Lippen, vereinte sich hungrig mit ihnen. Ein heißer Kuss, der ihre Körper zum Brennen brachte. „Wir müssen los“, murmelte Gackt gegen seine Lippen, auch wenn er am liebsten etwas anderes gesagt hätte. Hyde schloss seine Augen. Sein Körper zitterte, als er daran dachte, ihre wundervolle Nacht zu beenden. Einfach so. Er sträubte sich dagegen wie ein kleines Kind und doch wusste er, dass ihnen keine andere Wahl blieb. „Ich weiß“, keuchte er zwischen seinen liebevollen Küssen, obwohl er es am liebsten vergessen hätte. „Ich weiß“, flüsterte er leise und wünschte sich, dass dieser Moment wäre das, was man die Ewigkeit nannte. Der Moment, der letzte Nacht begonnen hatte und bis zur jetzigen Minute kein Ende nahm. Gackt küsste noch einmal zärtlich auf seine geschlossenen Lippen, bevor er Hydes Gesicht zwischen seine Hände nahm und ihn stumm bat, ihn anzusehen. „Aber...“ Hydes braune Augen versanken in den Blauen, die ihn zärtlich ansahen. „... draußen schneit es fürchterlich. Lass uns warten... bis...“ Hydes Lächeln ließ ihn stoppen. Dieser nickte vielsagend, während er sanft durch das Haar des Größeren fuhr. Gackt seufzte, bevor er sich erneut auf den Kleineren sinken ließ und seinen Gefühlen mit zärtlichem Streicheln zum Ausdruck brachte. Auch wenn der Schnee die Wahrheit war, hätte er ihn auch so als Ausrede verwendet. Am liebsten würde er diesen Körper nie aus seinen Armen lassen. Am liebsten würde er alles um sich herum vergessen und diesen Menschen allein glücklich machen. Zu lange hatte er darauf warten müssen, als das er nun nur eine Sekunde darauf verzichten wollte. Gackt ließ seinen Mund über dem geröteten Gesicht des Älteren wandern, bevor er tiefer glitt und eine liebevolle Spur auf seinen Körper hinterließ, von seinem Gesicht über seinen Hals hinunter über seine Brust und Bauch, bis ganz nach unten. Hyde schloss vor Entzücken seine Augen. Und die Ewigkeit schien sich weiter fortzuspinnen. * 25. Dezember XXXX Kalter Wind blies ihm ins Gesicht. Er schnürte seinen Schal fester um den Hals, vergrub sein Kinn in die warme Wolle, während er langsam durch den tiefen Schnee schritt, versunken in seinen Gedanken. Er spürte Sehnsucht, ein unbändiges Gefühl, das ihn immer übermannte, wenn sie sich Tag für Tag trennen mussten. Manchmal ließ es ihn verzweifeln. Er wollte keine Einsamkeit, keine Lügen, doch er sah auch ein, dass es anders nicht ging. Gemeinsame Stunden mit dem Jüngeren waren kostbar und jede einzelne Sekunde schien ihm unbezahlbar. Er lächelte, als er daran dachte, wie sie sich ständig Küsse stahlen. Wenn sie allein waren, sie keiner sehen konnte, dann wurde ein unschuldiger Kuss auch mal zu einer leidenschaftlichen Umarmung. Er liebte diese Momente. Sie erfüllten ihn mit unbeschreiblichem Glück. Ihre leidenschaftliche Nacht, an die er gern zurückdachte, lag viele Tage zurück und doch spürte er ihre unbändige Liebe dieser Stunden, als würden sie nur Minuten zurückliegen. Er fragte sich immer wieder, wie so etwas Wundervolles existieren konnte. Selbst der Moment, als sie den ersten Schnee bewundert hatten, war etwas Unglaubliches. Zwischen ihnen schwebte etwas unbeschreiblich Zartes, dass sie so stark aneinander band und sie zu diesem Liebespaar machte, das sie nun endlich waren, und doch kam ihm diese Bindung so unbeschreiblich vor, wie ein Wunder. Er war glücklicher als je zuvor. Doch jene Momente, in denen er allein war, in denen es ihnen nicht möglich war, sich zu sehen, waren so lang und unerträglich. Wie auch die letzten 3 Tage. Sein Herz klopfte bei der Erwartung ihn zu treffen und seine Umarmung zu spüren. Sein warmer Mund auf seinen und die Stimme, die ihm wundervolle Dinge sagte. Jeden Tag ersehnte er solche Minuten. Er blickte nach vorn und sah den Schnee tanzen. Heute wieder, wie zu jener Nacht. Er streckte seine Hand aus, die in einem dicken, schwarzen Handschuh steckte. Weiße Flocken bedeckten das Schwarz und ließen den Stoff glitzern. Seine Lippen flüsterten „Wunderschön“, während er weiterschritt und seine Augen kaum von dieser Schönheit lassen konnte. Nur noch ein paar Minuten und er wäre wieder bei ihm, nur noch die wenigen Straßen und er würde ihn im Schnee stehend erblicken. Sehnsüchtig würde er ihn ansehen und gleichzeitig würden seine Augen darum bitten ihn festzuhalten. Dieser Gedanke ließ ihn schneller laufen, an den Menschen vorbei, die er kaum beachtete. Er hörte nur das Knirschen unter seinen Füßen und das Pfeifen des Windes, und all diese Geräusche erfüllten ihn mit Glück. Die Kälte, die ihn heute umhüllte, spürte er auch kaum, denn alles kreiste nur um die kommende Zweisamkeit mit dem Menschen, den er am meisten liebte. Noch während er seine Gedanken mit den Geräuschen um sich herum verband und mit einem Lächeln die Hände in seine Jackentaschen steckte, stoppte er. Sein schneller Schritt hielt inne, er blickte ungläubig, während er unsicher zu atmen begann. Auf einmal schien alles plötzlich stehen zu bleiben und um ihn zu kreisen, wie ein Karussell, das schneller und schneller wurde. Er erblickte eine Silhouette, noch unscharf, weil er sich kaum auf andere Menschen konzentrieren konnte, doch diese Person dort ergatterte seine Aufmerksamkeit. Es war Megumi. Sie stand nur wenige Meter vor ihm und sah ihn an. Würde er weiterlaufen, würde er direkt auf sie stoßen? Aber seine Füße blieben still, bewegten sich nicht. Seine Augen starrten nur geschockt in ihr blasses Gesicht. Minuten lang, ... bis sie ihren Kopf sinken ließ und in der Menschenmasse verschwand. Hyde kam es wie eine Einbildung vor und doch wusste er, dass es Wirklichkeit gewesen war. Das erste Mal, dass er sie sah, nachdem sie ihn aus ihrem Haus geworfen hatte. Nachdem er ihr die volle Wahrheit gesagt hatte. Seit jenem Tag waren viele Wochen vergangen, in denen er sich unglaublich schuldig fühlte. Sie nun zu sehen, war etwas, was er nicht erwartet hatte. Darauf war er nicht vorbereitet, aber wie sollte er sich auf so etwas auch vorbereiten? Es war ein seltsames Gefühl sie von der Ferne zu sehen und zu wissen, dass es ihm nichts mehr anginge, was sie tat oder nicht. Es war unglaublich irritierend zu sehen, wie sie ihn ansah, aber kein Wort sprach, als wären sie sich fremd, als hätten sie nie jahrelang Freud und Leid geteilt, als hätten sie sich nie geliebt. Hydes Herz spürte auf einmal Trauer. Die Distanz, die zwischen ihnen lag, tat ihm weh, und doch wusste er, dass sie notwendig war. Abstand, absolut keinen Kontakt war das Beste, damit sie irgendwann einmal mit Freundschaft neu beginnen konnten. Er wünschte es sich aus tiefstem Herzen, auch wenn er wusste, dass es dafür einen schwierigen Weg zu beschreiten galt. Diese Trauer um ihre verloren gegangene Nähe, hatte er die letzten Tage völlig in den Hintergrund gelegt. Unbewusst, weil sein Herz so viel Glück erfahren hatte, dass er alles Unglück völlig aus seinen Kopf verbannt hatte. Er schämte sich dafür und erneut kam tiefes Schuldgefühl darüber in ihm hoch. Mit gesenktem Gesicht schritt er weiter durch den Schnee. Er blickte auf seine Füße, deren schwarzes Leder einen scharfen Kontrast mit dem unschuldigen Weiß um ihn herum bildete. Als wäre er das Schwarz, das erbarmungslos auf dem weißen Puder trampelte, ohne zurückzublicken und sich zu fragen: ’Habe ich jemandem wehgetan?’ So fühlte er sich und doch wusste er, dass er nichts dagegen tun konnte. Heute wäre der Tag gewesen, an dem sie geheiratet hätten. Es war seltsam, dass sie sich ausgerechnet heute hier in der Stadt trafen, wo er doch die Wochen davor sehnlichst auf ein Treffen gehofft hatte, um zu sehen ob es ihr gut ginge. War es ein unglücklicher Zufall? Heute an Weihnachten, wo doch die meisten Menschen mit ihren Liebsten durch die Straßen liefen. Heute, wo er doch mit Gackt verabredet war, ein Treffen, dem er die letzten 3 Tage so sehnlichst entgegengefiebert hatte? Hydes Herz schlug schneller. Trotz seines schlechten Gewissens, war das Gefühl, das ihn jetzt durchfuhr, als er an den Jüngeren dachte, mächtiger. Es zauberte wie durch ein Wunder wieder ein Lächeln auf seine Lippen und er hob seinen Kopf. Es war Weihnachten. All seine Gedanken sollten um etwas Schönes kreisen. Im Augenblick war nichts zu tun vielleicht die bessere Variante. Und außerdem hatte Gackt ihm felsenfest versichert, dass es ihr einigermaßen gut ginge. Trotzdem war es gegen seine Natur sich nicht um sie Sorgen zu machen. Er hatte es jahrelang getan, da war es kaum verwunderlich, dass er sich in dieser Sache etwas schwer tat. Er schritt schneller und erblickte schon ihren vereinbarten Treffpunkt am Springbrunnen, nahe dem Park. Er brauchte nicht lange, um Gackt zu erblicken. Er würde ihn unter Tausenden in nur 5 Sekunden finden. Er stand dort, sein Gesicht war gegen Himmel gerichtet und doch waren seine Augen geschlossen. Er schien, als würde er der Melodie des Schnees lauschen, denselben Klängen die auch er in jener Nacht gehört hatte. Fühlte er dasselbe, wenn er sich der Kälte und dem Schnee hingab? Spürte er auch diese Ruhe? Mit langsamen Schritten näherte sich Hyde dem Größeren, doch dieser ließ sich von dem Zauber, der ihn umgab, nicht ablenken. Hyde wusste nicht, ob er ihn noch nicht bemerkt hatte, oder ob er nur noch nicht von dieser wunderschönen Musik ablassen wollte. Er stand direkt vor ihm, doch er sah ihn nicht an. Hyde lächelte, weil dieser Anblick ihm schöner war, als er es sich jemals erträumt hatte. Allein bei ihm zu sein, war alles was er brauchte. Dass sie nicht allein waren, spürte er kaum. In diesem Augenblick existierten nur sie beide. Hyde blickte stumm in das Gesicht des Jüngeren und selbst wenn er gewusst hätte, was er sagen könnte, hätte er sich nicht getraut diese Stille zu durchbrechen. Dann endlich öffnete Gackt die Augen, sah einigen Schneeflocken nach, bevor er in das lächelnde Gesicht des Älteren blickte. Er hatte seine Anwesenheit gespürt, seit der Sekunde, als Hyde an der Ecke des Hauses gestanden hatte. Doch nun, da sie sich ansahen, spürte er eine unglaubliche Wärme, die ihn umhüllte. Das tat es immer, wenn Hyde in seiner Nähe war. Dann erwiderte er das Lächeln, das ihn mitzureißen schien. Er blickte auf sein dunkles Haar, das mit weißen Flocken bedeckt war, während er dem Kleineren die Hand reichte. Hyde blickte auf diese und legte seine im Handschuh steckende auf seine, dann zog Gackt ihn zu sich in eine tiefe Umarmung. Sie hatten bisher kein Wort gesprochen und doch fühlten sie sich vom anderen gehört. Hyde lehnte sich an seine Brust und Gackt legte seine Arme um ihn, als wolle er den Kleineren vor dem Schnee schützen. Zärtlich streichelte er durch das weiche Haar, das durch den Schnee feucht geworden war. Hyde schloss die Augen und genoss diesen liebevollen Moment, der ihn zu verzaubern schien. Und dann flüsterte er ein leises „Ga-chan“, welches sich in der Stille um sie herum fast zu verlieren schien. Doch Gackt hatte es gehört und antwortete mit seinem Namen. „Haido.“ Nichts schien zarter, als diese Umarmung und doch war sie so wundervoll intensiv, dass es Hyde warm wurde. „Was wünscht du dir?“ flüsterte er dann endlich gegen den Stoff von Gackts Jacke. Gackt blickte auf sein Gesicht hinab. Er hatte einen Wunsch. Ja, er hatte ihn, schon lange. Aber das sich dieser erfüllen würde, hatte er bis vor wenigen Wochen niemals erträumt. „Unseren ersten Kuss.“ Verwundert blickte Hyde auf. Er runzelte die Stirn. „Unseren ersten Kuss?“ fragte er. Was meinte er damit? Sie hatten ihren ersten Kuss schon, ... warum wünschte er sich etwas, was er schon hatte? „Lass uns unseren ersten Kuss in Paris zuende bringen“, murmelte Gackt in das weiche Haar, an das er seinen Mund gebetet hatte. Und Hyde erfuhr einen Schauer, der durch seinen Körper ging. Ihr erster wirklicher Kuss war der in Paris. Als Gackt ihm seine Liebe gestanden und er ihn dafür schmerzlich von sich gestoßen hatte. Das erste Mal, dass er ihm schrecklich wehgetan hatte. Ihr erster Kuss, damals als er zum ersten Mal gespürt hatte, wie das Gefühl von Freundschaft plötzlich und doch ganz langsam zu Liebe geworden war, und doch hatte er es ignoriert. Doch an diesem Abend war es zum ersten Mal aus ihm herausgebrochen. Ihr erster Kuss hatte den bitteren Beigeschmack von Schmerz, und Hyde spürte, dass ihm diese Erinnerung auch zu wehtat, obwohl der Kuss an sich, das bis dahin Schönste war, was er erfahren hatte. Hyde nickte verhalten. „Lass uns die Erinnerung an unseren ersten Kuss zu etwas Schönerem machen“, flüsterte Hyde, während er die Augen des Größeren auf sich spürte. Gackt lächelte, bevor er einen Arm um den Kleinern legte und ihn wortlos in den Park zerrte. Hier herrschte wahre Stille. Die Dunkelheit und der Schnee vereinten sich an diesem Ort und machten ihn zu einem märchenhaften Platz, an dem sie ungestört allein waren. Gackt beugte sich zu ihm hinunter, küsste ihn kurz auf den Mund. Hyde murmelte ein leises „Wann?“ gegen seine Lippen und ergatterte einen zarten Kuss auf seine kühle Wange. „Jetzt sofort“, hauchte er und fuhr mit seinen Fingern einer Strähne seines feuchten Haares nach. Perplex blickte Hyde in seine blauen Augen. „Jetzt?“ Gackt nickte. „Und unsere Arbeit? Die...“ „Darum habe ich mich schon gekümmert“, fiel ihm Gackt ins Wort und Hyde schenkte ihm darauf einen schiefen Blick. „Ich habe natürlich nicht gewusst, dass du mich nach einem Wunsch fragen würdest“, lachte Gackt, als er merkte, wie es in Hydes Kopf zu rattern begann. „Aber wir hatten bisher kaum Zeit für uns.“ Da hatte er Recht. Bisher war es wirklich so, dass sie keine Zeit füreinander hatten. Die Nacht vor zwei Wochen war die große Ausnahme in diesem Fall. Sie war einmalig geblieben, lediglich Umarmungen und ab und zu ein leidenschaftlicher Kuss hatten sie sich gegönnt, aber wirklich viel Zeit mit dem anderen hatten sie nicht gehabt, seitdem sie sich beide ihrer Liebe ergeben hatten. „Das stimmt“, seufzte Hyde. „Und deswegen hab ich uns Urlaub verschafft. Zwei Wochen Paris.“ Gackt strahlte über beide Ohren. „Und diesmal bleiben wir auch zwei Wochen“, fügte er noch hinzu. Zu seiner Erleichterung nickte Hyde zustimmend, auch wenn diese mit etwas Verspätung kam. Zögerlich hatte Hyde genickt, weil er sich erinnerte, weshalb sie damals ihren Urlaub abgebrochen hatten. Es war seine Schuld, alles was damals passiert war. Jedes dumme Wort, welches er aus reiner Blindheit gesprochen hatte, lag in seinen Erinnerungen. Und auch jetzt noch würde er sich am liebsten selbst dafür bestrafen. Wieso hatte er es nicht einfach früher eingesehen? Wieso hatte er seine Augen vor der Wahrheit verschlossen. Der Wahrheit, die er von Anfang an kannte, aber als völlig absurd und unwichtig hingestellt hatte. Und das, obwohl er in seinen Herzen so früh erkannt hatte, dass er den falschen Weg ging? War er wirklich so dumm gewesen oder war die Sorge um Megumi tatsächlich sein größter Grund dafür? Und wieso grübelte er ausgerechnet jetzt über seine vergangenen Fehler nach? Gackt hatte ihm längst verziehen und auch er selbst hatte doch schon eingesehen, dass es nicht rückgängig zu machen war. Innerlich seufzte er. Würde er jemals diese Wesensart seiner selbst mindern können? Hyde hob seinen Kopf, zog sich hinauf und flüsterte „Diesmal ist alles anders“ in sein Ohr. Dann legte er seine Arme um Gackts Hals und drückte seine Lippen liebevoll auf dessen geschlossene. Vielleicht würde er mit Gackts Hilfe lernen können, sich selbst zu verzeihen und von nun an nicht mehr an das Vergangene zu denken, sondern nach vorn zu schauen. In eine Zukunft, die er mit ihm, dem wichtigsten Menschen in seinem Leben, teilen würde. ~Ja, diesmal wird alles anders~, dachte Gackt, während er seinen Mund öffnete und Hydes Lippen gefangen nahm. Weiße Flocken tanzten an ihnen vorbei und hüllten sie in eine Art Déjà vu ihrer ersten gemeinsamen Nacht, als sie an der Teerassentür standen und sich umarmten, mit Liebe umwogen und gefüllt mit Treue und gewonnenen Vertrauen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Erinnert sich vielleicht jemand an die Weihnachtsstory von san-tenshi, von vor zwei Jahren? „Gatsu no Love Song ~ … nur du in meinen Armen~“ Die Szene die hier beschrieben ist, ist die selbe wie in ihrer Story, nur nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben. ^^ Ja Leute, ihre Weihnachtsstory gehört in diese FF. ^^ Ich hoffe euch allen ist jetzt ein wenig Weihnachtlicher... Wir wünschen euch Meri Kurisumasu und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Unsere FF wird Anfang des Jahre ihr Ende haben. Traurig aber wahr. Noch zwei Kapitel, dann ist Schluss. Hoffentlich seit ihr auch nächstes Jahr wieder beim lesen und begleitet uns zum Ende *lol* Wir haben Herzschmerz, wenn wir daran denken... ;_; Aber sind ja noch ein paar Wochen bis dahin. Hihi... als wir unser Kapi unserer Betaleserin geschickt haben und das hier daugeschrieben haben. „mal was extrem kurzes“ kam zurück: „Extrem“ kurz a la Tenshi *kicher* OK das extrem war vllt übertrieben, aber für unsere Verhältnisse ist es tatsächlich extrem kurz *drop* Siehe voriges Kapi. >_> Bis dann Eure Tenshis *winki* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)