lundi dernier von -lyra- (Sag mir was du fühlst) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Langsam öffnete ich meine Augen und sah mich um. Das Zimmer in dem ich mich befand, war finster, da alle Fenster noch zugezogen waren. Ich lag in einem großen bequemen Bett. Ich setzte mich auf. Die Tür öffnete sich in diesem Moment gerade. „Miu? Bist du schon wach?“, fragte mich Mia, meine ältere Schwester, die gerade den Kopf in mein Zimmer steckte. Ich kratzte mich verschlafen am Kopf und gähnte. „Ja.“, gab ich müde von mir. „Kommst du dann essen?“, fragte sie mich. „Ja! Lass mich erst mal aufstehen!“, gab ich leicht gereizt von mir. Mia kicherte. „Bist die neue Umgebung noch nicht gewöhnt, wie? Komm schon, steh auf und mach dir heute einen schönen Tag.“, versuchte mich Mia aufzumuntern. „Ja, okay.“, sagte ich und lächelte sie an. Als ich nach einer Weile dann endlich aufgestanden war und mich angezogen hatte, ging ich in die Küche, wo Mia schon längst auf mich wartete. Ich setzte mich noch immer etwas müde zu meiner Schwester an den Tisch. „Guten Morgen.“, sagte meine Schwester zu mir, während sie genüsslich ihren Kaffee schlürfte. „Morgen.“, gab ich nur knapp von mir und rieb mir meine Augen. „Ich hoffe, dass du hier endlich mal richtige Freunde finden wirst und dass du dann nicht immer nur im Haus vor dem Computer hängst! Das war nämlich wirklich lästig.“, sagte Mia und sah über ihre Kaffeetasse wütend zu mir. „Ja, ja! Ich mach mich heute gleich auf die Suche, okay? Musst mich deswegen nicht gleich schon wieder so anfahren!“, keifte ich zurück und nahm mir eine Semmel. Nach dem ich gefrühstückt hatte, ging ich eine Weile nach draußen, ich wollte frische Luft schnappen, einfach spazieren gehen! Doch Mia meinte, ich solle mich auf die Suche nach Freunden machen. Obwohl ich eigentlich gar keine richtigen Freunde brauchte. Oder wollte ich sie einfach nicht haben? Damals wusste ich es ja noch nicht. Mit gesenktem Blick ging ich durch die neuen, unbekannten Straßen. Ich war irgendwie nicht gerade gut gelaunt an diesem Tag. Plötzlich stieß ich gegen etwas oder besser gesagt, gegen jemand! Ich fiel nach hinten und rieb mir den Kopf. „Schau doch wo du hin rennst!“, fing ich gleich an zu schimpfen. „Schau doch selber hin!“, sagte eine männliche Stimme. Ich sah auf und sah einen Rotschopf. „Komm schon, ich helfe dir auf!“, sagte er und hielt mir die Hand hin. Ich nahm sie und er zog mich freundlich hoch. „Bist neu hier, wie?“, sagte er und musterte mich von oben bis unten. Ich nickte. Nach ein paar Minuten waren wir auf einem kleinen, leeren Spielplatz. Ich war ihm gefolgt, da er es so wollte. Doch ich kannte seinen Namen immer noch nicht! Der Rothaarige setzte sich auf eine Schaukel und senkte seinen Blick. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte ich ihn zögernd und ging langsam zu ihm näher, da ich mich auf die Schaukel neben ihn setzten konnte. „Wie ich heiße? Wie ich heiße ist doch unwichtig! Namen sind unwichtig! Ich selbst bin dieser Welt doch eigentlich eh egal!“ „Wie? Ich finde, dass du dieser Welt sicher nicht egal bist. Zwar kenne ich dich noch nicht wirklich, aber ich finde, du bist ein ziemlich netter Kerl!“ „Hm…“ „Na gut, dann sag ich dir eben meinen Namen. Ich heiße Miu.“ „Hm…“ „Na dann, ich erzähl dir ein wenig über mich. Ich bin mit meiner älteren Schwester letzten Montag hergezogen. Meine Eltern kannte ich nie wirklich… Ich muss dann schön langsam los, treffen wir uns morgen wieder hier? So um halb zwei?“, sagte ich und stand auf. Ich lächelte ihn freundlich an und wollte gerade gehen, ich hatte mich sogar schon umgedreht und war ein paar Schritte gegangen. „Sayuki…“, kam es plötzlich. Ich drehte mich um und sah ihn an, fragte ihn: „Wie?“ Er hob sein Gesicht und sah mich an. „Sayuki. Ich heiße Sayuki.“, gab er von sich. „Oh… Schön dich kennen zu lernen, Sayuki!“, sagte ich und fügte noch hinzu: „Ich muss jetzt leider gehen. Bis morgen… aber es kann sein, dass ich später vielleicht noch mal her komme! Tschau!“ Dann machte ich mich auf den Weg. Als ich mehrere Stunden später wieder zum Spielplatz kam, war niemand dort. Doch ich hoffte, dass Sayuki später noch kommen würde. Also ging ich zu der Schaukel, an der er vorhin gesessen hatte. Ich senkte meinen Blick, schloss die Augen und dachte nach. „Hey! Mach platz, Kleine!“, hörte ich auf einmal jemanden rufen. Ich schreckte hoch und sah dort hin, von wo der Schrei kam. Ich sah ein drei Schlägertypen. Ich sprang auf und wich ein paar Schritte zurück. Ich hatte Angst, dass sie mir etwas tun könnten. Sie kamen leider immer näher und lachten bösartig. Plötzlich stieß ich gegen jemanden an. Ich sah über meine Schulter hoch. Es war… Sayuki! Was für ein Glück dachte ich mir. „Lasst sie in Ruhe!“, sagte er mit ernsten Blick. „Wieso sollten wir denn, Sayuki?“, fragte der Stärkste, anscheinend war das ihr Anführer. „Sie gehört zu mir, Wichser!“, sagte Sayuki ziemlich wütend. Ich sah zu ihm hoch und merkte, wie wütend und ernst er die anderen anblickte. Irgendwie rann sogar mir dann ein kalter Schauer über den Rücken. Ich wäre am liebsten sofort weggerannt! Sayuki und die anderen hatten miteinander gekämpft, ich hatte mich inzwischen versteckt. Ich hatte Angst, dass mich Sayuki oder die anderen auch noch zusammenschlagen würden. Doch als sie aufhörten zu kämpfen, kam Sayuki zu mir und holte mich nach vorne. Er war im ganzen Gesicht blutverschmiert, hatte ein blaues Auge und ein paar kleine Wunden auf dem Gesicht. Nun saßen wir wieder auf den Schaukeln. Mein Blick war gesenkt, da ich nicht wollte, dass mich Sayuki beim Weinen sieht. Es tat mir irgendwie leid, dass er wegen mir kämpfen musste. Ich wippte mit meinen Füßen immer wieder nach vorne und nach hinten. Ich versuchte nämlich ganz normal zu wirken, doch ob es half, wusste ich nicht wirklich. „Du bist also letzten Montag hergezogen?“, fragte mich Sayuki. „Mhm…“, gab ich nur von mir. „Stimmt etwas nicht?“, fragte er mich vorsichtig. Ich schüttelte meinen Kopf. Plötzlich nahm mich Sayuki beim Gesicht und hob es hoch um es sich anzusehen. Ich riss mich von seinen Händen los. „Warum weinst du denn, Miu?“, fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. „Sag schon! Oder ich hol die drei Typen zurück!“, drohte er mir. „Nein…“, murmelte ich. „Dann sag schon!“ „Mir tut es eben irgendwie leid, dass du dich wegen mir geprügelt hast und dass du dich verletzt hast…“ „Wie bitte? Ich lach mich gleich tot!“ „Wie? Wie… wie meinst du das?“ „Na ja… Das ich mich mit ihnen schlage, ist schon normal für mich! Eigentlich bin ich ja jeden Tag hier und diese drei Ärsche glauben, nur weil hier keiner mehr außer mir herkommt, dass sie hier alles zerstören können. Außerdem, die kleinen Wunden…“ „Kleine Wunden? Die sind doch schrecklich! Das tut doch sicher weh…“, sagte ich. Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. Er lächelte mich an. „Für mich sind das noch kleine Wunden. Außerdem habe ich mich an die paar Schmerzen schon gewöhnt… Anfangs tat es noch ziemlich weh, doch mit der Zeit gewöhnt man sich eben daran.“ „Ach wirklich?“ „Ja! Und jetzt lach wieder, okay? Ein lächelndes Gesicht passt dir besser, als ein trauriges!“, sagte Sayuki und grinste mich an. Also tat ich ihm den Gefallen und lächelte ihn auch an. „Gleich besser!“, sagte er und strahlte über das ganze Gesicht. Nach einer Weile musste ich schon nach Hause gehen, also verabschiedete ich mich von Sayuki. „Also tschau, Sayuki! Ich muss nach Hause!“, sagte ich und wollte mich gerade auf den Weg nach Hause machen. „Warte, Miu! Kann ich vielleicht mitkommen? Ich will nämlich nicht nach Hause…“, murmelte Sayuki. Er war aufgesprungen als ich gehen wollte, doch sein Blick war gesenkt. „Warum willst du nicht nach Hause?“ „Weil… Darf ich? Bitte?“ „Na gut… Komm mit! Vielleicht kannst du auch bei mir übernachten, ich werde mit meiner Schwester reden, okay?“ „Ja… danke…“, sagte Sayuki und verbeugte sich vor mir. „Du brauchst dich nicht zu verbeugen! Komm Sayuki, wir gehen zu mir, ja?“, sagte ich und wir gingen los. Als wir bei mir zu Hause waren. Hörte ich meine Schwester reden. Ich ging in die Küche. „Mia?“, fragte ich vorsichtig. Plötzlich sah ich Matsue. „Hallo Matsue.“, begrüßte ich ihn. „Guten Tag…“, sagte Sayuki, der plötzlich neben mir stand. „Hallo!“, sagte meine Schwester freundlich zu Sayuki und Matsue nickte uns beiden nur zu. „Mia? Würde es dir etwas ausmachen, wenn Sayuki heute hier schlafen würde?“, fragte ich sie und legte meinen Kopf ein wenig schief. „Nein, nein! Matsue übernachtet heute ja auch hier. Würdest du ihm etwas dann für die Nacht borgen?“, sagte Mia. „Natürlich.“, gab Matsue von sich. „Danke schön…“, gab Sayuki von sich. „Wir sind dann in meinem Zimmer, okay, Mia?“, sagte ich meiner Schwester. „Ja, ja, aber nichts unanständiges machen!“, sagte Mia und zwinkerte mir zu. Ich sah sie deshalb wütend an. „Nein, danke!“, gab ich wütend von mir. In meinem Zimmer saßen Sayuki und ich dann auf meinem Bett. „Warum willst du nicht nach Hause?“, fragte ich ihn und erhoffte mir eine gute Antwort von ihm. „Das hat schon seine Gründe… Ich will darüber außerdem nicht reden, okay?“, gab er von sich und sah mich nicht an. „Sag mir wieso! Bitte!“ „Nein… Es ist nicht so wichtig…“ „Doch… Mir ist sogar sehr wichtig! Also sag schon!“ „Nun… Es ist wegen meinen Eltern… Mehr nicht!“ „Was ist denn mit deinen Eltern, Sayuki?“ „Sie… Sie…“ „Was machen sie denn?“ „Sie schlagen mich…“ „Wie bitte?!“ „Ja… Deswegen tun mir die Schläge der drei Typen auch nicht mehr wirklich weh…Ich bin Schläge ja schon von meinen Eltern gewöhnt, deshalb machen mir die anderen nichts mehr aus…“ „Warum haust du nicht einfach von zu Hause ab?“ „Das habe ich schon oft versucht… Doch leider finden sie mich immer wieder… Deswegen kann ich meist nur ein paar Tage weg bleiben…“, erklärte mir Sayuki. Sein Blick war irgendwie traurig und leer. „Kannst du mir bitte kurz einmal einen Stift und einen Zettel geben? Ich möchte kurz etwas aufschreiben, was mir gerade eingefallen ist…“, sagte Sayuki. Ich nickte. Ich suchte schnell nach einen Zettel und einen Stift auf den Tisch neben meinem Bett und fand auch schnell etwas. Dann gab ich es Sayuki. Dann schrieb er etwas auf. „Was schreibst du da?“, fragte ich ihn und sah ihn über die Schulter. „‚Death is coming to you AND me! I will than talk with it. And what will you do? When you will alive, than talk with it, like me! But if you will die than do anything. I will not alive but I don’t will die. This is the reason why I will talk with it! And what will you do yet?’ Das schreibe ich.“ „Und was heißt das?“ „Kannst du kein Englisch?“ „Nicht sehr gut. Übersetzt du es mir?“ „Der Tod kommt zu dir UND zu mir! Ich werde dann mit ihm reden. Und was willst du machen? Wenn du leben willst, dann rede mit ihm, so wie ich! Aber wenn du sterben willst, dann tu nichts. Ich möchte nicht leben, aber auch nicht sterben. Das ist der Grund warum ich mit ihm reden will. Und was machst du jetzt?“, übersetzte mir Sayuki den Text den er geschrieben hatte und in diesem Moment fragte ich mich, warum Sayuki so einen Text schrieb und ob er wirklich Probleme hatte. Ich nahm Sayuki in den Arm. Er bemerkte es nicht wirklich, er starrte seinen Text an. Nach einer Weile, die mir fast wie eine Ewigkeit vorkam, steckte Sayuki den Zettel weg und sah mich an. „Ich werde mit Matsue reden, ob er mir Schlafsachen borgt.“, sagte er. „Nein, ich frage schon für dich. Warte du hier, ja?“, sagte ich zu ihm und drückte ihm ein Küsschen auf die Wange. Ich holte ein paar Sachen für Sayuki von Matsue, dann ging ich wieder in mein Zimmer zurück. Ich gab Sayuki die Sachen und setzte mich kurz neben ihm hin. „Ich gehe mich im Bad umziehen, du kannst dich inzwischen hier umziehen, okay?“, sagte ich und lächelte ihn an. Er nickte nur. Dann nahm ich meinen Pyjama und ging damit ins Bad. Als ich mich umgezogen hatte und wieder in meinem Zimmer war, hatte sich Sayuki schon längst umgezogen und stand mit den ihm zu großen Pyjama von Matsue da. Er war ihm nicht nur zu lange, sondern auch viel zu weit, ihm wäre sogar fast seine Pyjamahose runtergerutscht! Ich kicherte. „Ziemlich groß, wie?“, sagte ich scherzend zu Sayuki. Dieser nickte nur. „Wo soll ich denn schlafen?“, fragte er mich und sah mich mit seinen braunen Augen an. „Du kannst bei mir im Bett schlafen, das ist ja eh ziemlich groß!“, sagte ich und zeigte auf mein wirklich großes Bett. Ich ging zum Bett und legte mich einmal hinein. Danach legte sich Sayuki zu mir. Wir deckten uns zu und er legte seine Hand um mich. „Du bist wirklich okay… Miu…“, sagte er und ich merkte, dass er schon einschlief. „Du bist auch okay, Sa…“, sagte ich und Sayuki fiel mir ins Wort. „Nenn mich ruhig… Yuki… aber nur du…“ „Na gut… Yuki… Gute Nacht…“, sagte ich. „Nacht.“, gab er noch kurz von sich dann schliefen wir beiden nebeneinander schnell ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)