Heilloser Romantiker von Pansy ================================================================================ Kapitel 57: Kapitel 57 ---------------------- Kapitel 57 Er konnte nicht anders und drückte Rick immer fester an sich. Die Nase in seinem Haar vergraben, die Hände unter der Kleidung auf seinem Rücken, konnte er es immer noch nicht recht glauben, dass er es wirklich geschafft hatte. Scheinbar hatte er alle Rätsel gelöst; er, der für so etwas eigentlich nicht die Nerven hatte. „Komm, lass uns gehen“, raunte er seinem Freund zu, der stumm nickte und sich zum Auto führen ließ. Der orange leuchtende Mond wies ihnen den Weg und Joe konnte nicht umhin, des Öfteren seinen Blick gen Himmel schweifen zu lassen. Die rote Glut der 13. „Ich bin so froh, dass du da bist“, kam es leise von dem Kleineren. Joe spürte, wie der Leib in seinen Armen leicht bebte. „Ich hatte solche Angst…“ /Und ich mag mir gar nicht vorstellen, was du durchlebt haben musst./ Als sie am Auto ankamen, nahm Joe eine Hand von Rick und schloss die Beifahrertür auf. Doch der Dunkelhaarige klammerte sich weiterhin an ihn. „So können wir aber nicht einsteigen“, schmunzelte er, fuhr aber mit der eben noch freien Hand durch Ricks Haar und küsste ihn auf die Stirn. Es vergingen ein paar Minuten, während denen sich keiner von beiden rührte. Sie hielten sich gegenseitig einfach nur fest und genossen die Nähe des jeweils anderen, die, die ihnen die ganze Zeit vorenthalten worden war. „Ich möchte dieses Haus nie wieder sehen“, hauchte Rick nahe an Joes Ohr, ehe er den Druck seiner Arme verringerte und sich dann gänzlich von ihm löste. Sanft strich Joe ihm eine Strähne aus der Stirn und küsste abermals auf sie. „Fahren wir nach Hause.“ Auf der Fahrt zu seiner Wohnung ließ Joe seine Rechte immer mal wieder über Ricks Bein streichen. Keiner von ihnen sagte mehr etwas, aber der Blonde besah sich mit Sorge die Blässe des anderen und die Leere in seinen Augen. Als er anhielt, nahm er Ricks Kopf in beide Hände und hauchte ihm einen Kuss auf seine Lippen. „Ich liebe dich“, flüsterte er. Allmählich riss die Mauer, die sich mit einem Mal um Rick errichtet hatte, die Wand, die ihn von allem abschottete, die ihn abwesend vor sich hinblicken ließ. „Joe!“, entfuhr es seinem Mund. Dann überwand er die wenigen Zentimeter zwischen ihren Gesichtern und legte seine Lippen verzweifelt gierig auf Joes. Wie lange hatte er sich nach ihm gesehnt. Die vergangenen Tage mochten vielleicht nicht viele gewesen sein, doch sie waren grausam gewesen. Keuchend zog Rick seine Zunge aus dem Mund des anderen zurück. Er wollte ihm so vieles sagen; dass er ihn vermisst hatte, dass er jede Sekunde gehofft hatte, dass er ihn fände, dass… Doch er konnte nichts weiter als Joe in die grünen Tiefen zu sehen. „Ich bin bei dir“, meinte der Blonde nach geraumer Zeit und versuchte ein entspanntes Lächeln auf seine Lippen zu zaubern. Erst schloss Rick die Augen, dann legte er seine Stirn an Joes. „Danke“, hauchte er /Dein Gesicht wirkt zufrieden, aber in deinem Inneren scheinst du zu hadern. Was du wohl träumen magst? Seit zwei Stunden versuche ich neben dir einzuschlafen, doch immer, wenn ich meine Augen schließe, befürchte ich, dich nicht mehr schützen zu können. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, dass du die letzten Tage einfach vergisst und die Geschehnisse nie wieder in dein Denken kehren. Wie wird es dir wohl gehen, wenn du wieder aufwachst? So ruhig wie du jetzt bei mir liegst ist das Vergangene kaum vorstellbar, aber ich brauche nur in mein eigenes Herz zu sehen, um zu erkennen, dass es kein böser Traum gewesen war. Bis jetzt wusste ich nicht, wie viel Angst man um einen Menschen haben kann, aber diese Intensität bringt einen um den Verstand. Ich frage mich, wie ich es bewerkstelligt habe, dich da rauszuholen… Umso mehr ich darüber nachdenke, desto surrealer erscheint mir das Ganze. Entführung, Rätsel, versuchter Mord… Wahnwitz, wenn mich einer fragen würde… Einfach nur widerwärtiger Irrsinn, der das Schlechte dieser Welt aufzeigt./ Mit den Fingern seiner Linken rieb sich Joe die Augen und ließ die Hand anschließend auf seiner Stirn verweilen. Die Schwere von Ricks Kopf auf seinem Bauch war wie ein Segen. Er konnte gar nicht in Worte fassen, wie wohlig sich das anfühlte. Sanft kraulte er seinen Nacken und vernahm mit einem Lächeln das wohlige Seufzen des auf ihm Liegenden. Seit vielen Jahren kannten sie sich. Fast von Beginn an waren sie Freunde und seit Kurzem war er sich seiner Liebe diesem Menschen gegenüber gewahr. Zwei Jahre voller Leid, aber auch Freude, lagen hinter ihnen und die letzten fünf Tage sollten sie schnellstmöglich aus ihrem Leben verbannen. Nur hatte Joe keine Ahnung davon, wie und ob Rick das verarbeiten konnte, was geschehen war. Wie hieß es so schön? – Die Zeit heilt alle Wunden… Bisher hatte es sich immer bewahrheitet oder nicht? Gänzlich vergessen konnte man nie, aber zumindest konnte man irgendwann vernünftig mit der Vergangenheit umgehen. /Ich werde alles versuchen, damit du das alles so bald wie möglich hinter dir lassen kannst. Und wenn ich dafür weiterhin mein Leben ganz nach dir richten muss… Seit Tagen war ich nicht mehr arbeiten, aber mein Resturlaub ist fast aufgebraucht. Wenn ich das Gefühl habe, dich am Montag nicht allein lassen zu können, dann werde ich mich krank melden, wie auch immer ich das anstellen werde./ Unverwandt sah er in Ricks schlafendes Gesicht, das fast dem eines kleinen Kindes gleich kam, nur mit dem Unterschied, dass es nicht nur süß aussah, sondern auch eine umwerfende Wirkung auf Joe hatte. Er ließ seine Hand vom Nacken zu einer Wange des Kleineren wandern und strich ganz sachte über sie. Wie gerne hätte er nun die Lippen des anderen auf sich gespürt, doch er war schon einfach glücklich darüber, dass er ihn wieder hatte und dazu wohlauf. Zumindest äußerlich wirkte er unversehrt, doch wie es in seinem Inneren aussah würde Joe erst noch in Erfahrung bringen müssen. Ein solches Erlebnis konnten ein paar Stunden Schlaf nicht ins Nichts verbannen, wenngleich das das Beste gewesen wäre, was ihnen hätte passieren können. Es lag einiges an Arbeit vor ihnen und das wusste Joe. Rick blinzelte mit den Augen und atmete tief den wohligen Duft ein, der ihn umgab. Sofort erkannte er, dass er von Joe stammte und in Erwartung, genau diesen bei sich liegen zu haben, schlug er seine Lider gänzlich auf und wandte sich zur anderen Seite hin. Als er dort nur eine harmlose, ungefüllte Decke erblickte, blieb sein Herz abrupt stehen, bevor es begann, heftig und unkontrolliert zu schlagen. Mit purer Angst in den meerblauen Seelen schoss er hoch und sprang aus dem Bett, stürmte unvermittelt sogar aus dem Zimmer. Sein erster Blick fiel auf die Wohnungstür, die weder aus ihren Angeln hing noch anderweitig aufgebrochen worden war, wie er sie erwartet hatte vorzufinden. Vollkommen unversehrt trennte sie den Rest des Hauses von Joes Wohnung. Nach dem ersten Schreck vernahm er klappernde Geräusche aus der Küche und allmählich beruhigte sich sein Puls wieder. Langsam schlurfte er durch den Gang und öffnete so leise wie möglich die Tür zur Küche. Er wollte nicht, dass der Blonde merkte, dass er eigentlich noch völlig aufgebracht war und gedacht hatte, ihm sei etwas zugestoßen. Joe schien gar nicht mitbekommen zu haben, dass er hereingekommen war und sich auf einen Stuhl niedergelassen hatte, denn er kümmerte sich weiterhin um das Frühstück. Ausführlich betrachtete Rick sich die Gestalt, die rege in die Schränke griff und allerlei Sachen aus ihnen herausholte. Das Tablett auf der Arbeitsplatte war bereits schon voll, doch Joe schaffte es irgendwie noch mehr darauf zu platzieren. /So wie du da nur in Pants gekleidet agierst, könnte ich dich stundenlang betrachten. Das Muskelspiel auf deinem Rücken… deine blonden Haare, die gerade wild zu Berge stehen… Die ganze Zeit über habe ich versucht daran festzuhalten, dich noch einmal wiederzusehen. Es gleicht einem Traum, dich gerade vor mir zu haben und dich wie ein Geist beobachten zu können. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich dich liebe und wie viel Angst ich eben noch hatte, dir könnte etwas passiert sein… Schließlich traue ich Alexandros und Serrat alles zu, wenngleich sie uns gehen gelassen haben. Etwaigen war das ja auch nur ein Teil ihres widerwärtigen Spiels und sie gieren nur auf die nächste Gelegenheit, dich mir wegzunehmen… / Abwesend bettete Rick seinen Kopf in beide Hände, die Ellbogen dabei fest auf den Tisch gestützt. Mit seiner Zunge leckte er sich über seine Lippen, in erster Linie um sie zu befeuchten. Joe füllte heißes Wasser in eine Thermoskanne, nahm das Tablett in eine, die Kanne in die andere Hand und drehte sich um. Obwohl es gefährlich aussah, wie er plötzlich Mühe hatte, die schweren Sachen auf seinen Händen zu balancieren, begann Rick zu grinsen. „Ich sitze schon länger hier“, kommentierte er Joes erschrockenen Gesichtsausdruck. Mit einem lauten Knall landete die Kanne nun doch noch auf dem Boden, da er die entsprechende Hand zusätzlich dazu verwendet hatte, um das Tablett zu stützen. Heißes Wasser floss sogleich über die Fliesen. „Na toll“, fluchte der Blonde und begann damit, das Wasser aufzuwischen, nachdem er das Tablett wieder zurück auf die Arbeitsplatte gestellt hatte. Rick stand auf und bückte sich zu ihm hinab. Als Joe aber fortfuhr, mit verzerrter Miene den Boden zu trocknen, legte er eine Hand auf seine Schulter und eine an seine Wange. Der Größere ließ den Lappen los und sie sahen sich an. Lange blickten sie sich an, ehe Joe den Mund öffnete, um etwas zu sagen. Doch Rick hielt ihm im selben Moment einen Finger auf die Lippen. „Ich musste mich nur vergewissern, dass du wirklich hier bei mir bist.“ Leicht verlegen hauchte er einen Kuss auf Joes Wange und wandte sich anschließend von ihm ab, um sich um die Bescherung zu kümmern, an der er nicht ganz unschuldig war. Unvermittelt spürte er zwei Arme um seine Taille, die ihn nah an einen warmen Körper drückten. Heißer Atem streifte seinen Nacken und Lippen bedeckten seinen Hals mit federleichten Küssen. „Bist du nun davon überzeugt, dass ich nicht nur ein Trugbild bin?“, flüsterte Joe zart in sein linkes Ohr. Eine wohlige Gänsehaut befiel ihn und er suchte mit seinen Fingern ein wenig Halt, da seine Fußspitzen – auf mehr stand er nicht – unter ihm nachgeben wollten. Mit einer Hand bekam er eines von Joes Knien zu fassen, mit der anderen einen von seinen Armen. Alsbald schloss er seine Augen und konzentrierte sich nur noch auf die Lippen, die allmählich auf Wanderschaft gingen. Nach seinen Schultern benetzten sie seinen Rücken mit einem feuchten Film und jedes Mal, wenn Joe zusätzlich seine Zunge ins Spiel brachte, entwich ihm ein leises Seufzen. Wie hatte er jemals ohne diesen Menschen leben können? Wie hatte er die Zeit in diesem kargen Raum überstanden, ohne Joe ein einziges Mal derart gespürt zu haben? Sein Herz überschlug sich beinahe, als Joe eine seiner Hände, die immer noch um seine Taille geschlungen waren, dazu benutzte, sie sachte über seine Seite fahren zu lassen. Immer wieder fuhr sie ganz sanft auf und ab und verstärkte die Sehnsucht in Rick, noch mehr davon spüren zu wollen. „Hör bloß nicht auf“, presste Rick bemüht hervor und seine Worte gingen dabei halb in einem Seufzer unter, das die andere Hand von Joe entlockte, als sie kurz sanft über die Innenseite seines rechten Oberschenkel strich. „Habe ich auch nicht vor“, lächelte er auf Ricks Rücken und blies anschließend besinnlich auf diesen. Für einen Moment schien sich die ganze Welt zu drehen, bevor sie dazu überging, sich ganz verschwommen in die Ferne zu rücken. Immer wieder verdeckten Ricks Lider seine verschleierten Iriden, doch er nahm nichts mehr außer dieser betörenden Nähe seines geliebten Freundes wahr. Plötzlich fühlte er, wie sich der Griff um ihn lockerte und er befürchtete sogleich, er würde sein Gleichgewicht verlieren, doch starke Hände drehten ihn bestimmt, aber vorsichtig um, so dass er nun auf seinem Bauch die heißhungrigen und gleichzeitig so sanften Lippen spürte. Sein Atmen schien sich zu überschlagen und doch ab und an einfach für einen Moment auszusetzen. Joes Zunge strich an seinem Schlüsselbein entlang, Zähne vergruben sich alsbald seicht in seinem Nacken. Irgendwann wanderte Ricks Hand zu Joes Kinn, bettete sie unter dieses und hob es Stück für Stück an, so dass er in zwei grüne Seen blicken konnte. „Küss mich“, formte Rick mit seinem Mund und er war sich nicht ganz sicher, ob er die Worte auch wirklich laut gesprochen hatte. Aber Joe kam seiner Aufforderung nach und raubte ihm minutenlang den Atem, umkreiste mit seiner Zunge die Seinige und schloss den Kuss damit, dass er sich kurz mit den Zähnen in der Unterlippe des Kleineren verfing. Wie in Trance, aber doch um viele Nuancen intensiver, fühlte der Dunkelhaarige, wie Joe wieder dazu überging, sich Bahn für Bahn tiefer zu küssen. Als er jedoch eine seiner Brustwarzen neckte, zuckte er leicht zusammen, was Joe sofort innehalten ließ. „Mach weiter“, hauchte Rick und beugte sich Joes Gesicht entgegen. Erst zögerlich saugte der Blonde an der Haut ein wenig oberhalb Ricks Bauchnabels, ehe er begann dies fester zu tun. Unter der rötlichen Stelle, ließ er seine Zunge in die kleine Vertiefung gleiten und höhlte sie ein paar Mal aus, vernahm das immer lauter werdende Stöhnen des Besitzers. Er streifte mit seinen Lippen den Bund von Ricks Shorts und spürte nicht als einziger, die Hitze und Erregung, die unter ihr wallten. Vorsichtig sah er zu, dass Rick sein Gewicht selbst halten konnte und löste eine Hand von seiner Taille, die er sofort dafür verwandte, sie knieaufwärts unter das bisschen Stoff zu schieben, das den anderen bedeckte. Der Dunkelhaarige begann zu zittern und der Atem drang nun stoßweise aus seinem Mund. Leidenschaftlich ließ Joe seine Hand immer wieder unter den Stoff gleiten ohne dabei die Stelle zu berühren, die Ricks Stöhnen nur noch verstärkt hätte. Nun nahm er noch seine zweite Hand hinzu und strich an beiden Beinen rauf und runter. Das Zittern des Kleineren nahm von Minute zu Minute zu und Joe schrieb das der Lust zu, die sich in ihnen deutlich ausbreitete. Doch als jener heftig in sich zusammenfuhr, als er ihn der Shorts entledigen wollte, versuchte er seine Hände ruhig zu halten und damit Rick den Schauer zu nehmen, der ihn eindeutig befallen hatte. Zärtlich küsste er Ricks Stirn und legte seinen Kopf in dessen Nacken. „Es ist alles gut.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Warum…“, begann Rick, doch verstummte sogleich wieder. Er wusste, dass es Joe war, der ihn so intim berührte, ihn gänzlich verwöhnte, und dennoch bebte er am ganzen Leib. In den lustvollen Nebel schlich sich immer deutlicher ein Bild, das er partout nicht sehen wollte. Eine Silhouette, die ihn seine Fingernägel in Joes Fleisch drücken ließ. „Öffne die Augen“, hörte er wie aus weiter Ferne an seine Ohren dringen. Aber er hatte sie doch offen; er sah doch den tristen Raum, der ihm höhnisch seinen Glanz verwehrte. Und einen Mann, der mit einem süffisanten Grinsen seine Zunge über seine Oberlippe strich. „Nicht näher…“, keuchte er, als Alexandros Lippen seinen gefährlich nahe kamen. „Rick!“ Joes Stimme. Schon wieder bildete er sie sich ein, als er drohte, diesen unbändigen, gierigen Mund spüren zu müssen. Aber seine Hoffnung wurde nicht erfüllt und fühlte erneut die Gier. Resigniert ließ er sich auf dem Sofa zurücksinken. „Auu“, klagte er in Alexandros Mund hinein. Als er seine Augen sogleich weit aufriss, setzte sein Herz aus. „Bist du okay?“ „Nicht Al…?“ Joe schüttelte bedächtig mit dem Kopf. Verwirrt setzte sich Rick auf, spürte die Nässe nicht einmal, die seinem Rücken anhaftete. Als er die hellen Fliesen und die Holzstühle realisierte, legte er beide Hände über sein Gesicht. „Ich bin doch frei!“, würgte er gebrochen hervor und seine Laute waren durch seine Hände nur vage wahrnehmbar. „Körperlich ja… und geistig wirst du es auch bald sein.“ Joe half ihm auf und schob ihn langsam zum Küchentisch, drückte ihn auf einen Stuhl nieder. „Tee kommt gleich“, meinte er, nachdem er ihm durchs Haar gestrichen hatte. „Mache das noch einmal.“ Zunächst irritiert wandte sich der Blonde zu ihm um, doch dann ging er die wenigen Schritte zu ihm zurück und wuschelte ihm erneut durchs haselnussbraune Haar. „Stehst du das wirklich mit mir zusammen durch?“, fragte Rick leise und brach den Augenkontakt dabei ab. Joe legte eine Hand auf die Wange seines Freundes, der immer noch keine Anstalten machte, wieder zu ihm aufzusehen. „Ich werde nicht von deiner Seite weichen.“ „Du willst eine ganze Armee versorgen“, meinte Rick, als sie zusammen im Bett saßen und Joe alles darauf ausbreitete, was er vorher auf das Tablett gestapelt hatte. „Das ist doch schneller weg als dir lieb ist.“ „Vielfraß.“ Joe grinste ihn an. „Daran wird sich auch nie was ändern.“ Rick schloss die Augen und als er nach drei Minuten sich nicht wieder regte, war Joe besorgt. „Ich bin hier“, meinte er leise. „Ich habe nur diesen Moment genossen.“ Nun konnte Joe wieder das Blau sehen, in das er immer wieder versank. „Nun iss schon und sieh mich nicht weiter so mitleidig an.“ „Besorgt!“, entgegnete der Blonde. „Okay dann unterlass aber auch das, ja?“ Rick nahm ein Stück Apfel und schob es Joe in den Mund. „Kauend bist du mir viel lieber“, lächelte er. Er wollte Joe so wie vor… dieser Entführung sehen. Grinsend, essend und unersättlich. Eben einfach Joe, wie er leibte und lebte. Keinen überfürsorglichen, ängstlichen jungen Mann, der ihm keine Stärke mehr zutraute. Und nicht nur weil er es sich wünschte, ging Joe dazu über, wie gewohnt kräftig zuzulangen, sondern auch weil es eben seine Natur war. Und dafür liebte Rick ihn so. „Leida hadde ich“, er schluckte, „keinen Honig mehr da.“ „Kaum bin ich wieder hier, schon hast du deine Manieren wieder verloren.“ Gespielt ernst bewegte Rick seinen rechten Zeigefinger hin und her. „Gib es zu, das macht dich an.“ Neckisch zwickte er Rick in die Seite, die mittlerweile von einem Pullover verdeckt war. „Wenn dir das Essen zwischen den Zähnen hängt, während du mit mir sprichst?“ Er zog seine Augenbrauen kraus, ließ aber eine Hand über ein Bein des anderen wandern. „Hey!“, entwich es Joe, als die Hand über sein Becken strich. „Deinen Worten folgen aber ganz andere Taten“, meinte er dann grinsend. „Mh?“ Schnell zog Rick seine Hand zurück. „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“ Zwinkernd biss er in sein Brötchen. „Dann begnüge ich mich eben weiterhin mit Essen.“ Seinen Freund ignorierend stopfte er sich allerlei Leckereien in den Mund. „Gut, dass ich immer Geheimvorräte habe.“ Anschließend spürte er Finger, die ihn knufften. Daraufhin legte er einen Arm um seinen Freund und zog ihn halb auf sich. „Besser?“ „Natürlich“, erwiderte Rick und genoss zum ersten Mal seit Tagen etwas zu essen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)