No Happyend von Willow (Dem Auge fern, doch dem Herzen immer nah.) ================================================================================ Kapitel 6: fünf ~ Tränen eines Engels ohne Flügel ------------------------------------------------- Wir fuhren wieder zu ihm, doch vor der altbekannten Pforte hielt ich an. "Kann ich kurz zu meiner Mutter rüber und sagen, was Sache ist?" fragte ich etwas betrübt über seine minderschwere Reaktion meines Freundschaftsangebotes. "Klar,geh nur. Ich bin drin." Ich nickte ihm zu und lief rüber zu uns. Mum war arbeiten. Das Haus war ruhig und leer. Sie hatte mir einen Zettel geschrieben, wegen dem Essen, sie nahm alles immer so selbstverständlich hin, ich stritt mich so gut wie nie mit ihr. Ich schrieb ihr auf den Zettel, das ich bei den Nachbarn sei und dort die nächste Woche übernachten werde, ich wusste ja nicht wie lange das sein würde. Dann lief ich wieder zu ihm rüber. Er saß im Wohnzimmer und schaute aus dem Fenster. Nicht mal ein Fernseher stand hier, gar nichts. "Hey..." Er drehte sich um. Ich setzte mich zu ihm. "Wollen wir was spielen?" fragte ich lächelnd, doch er raunte leise. "Nein jetzt nich..." "Okay." Ich schaute ihn nachdenklich an. "Hast du angst...?" Er wendete den Blick zügig zu mir. "...Ja." er war an der Grenze zum monotonen Flüstern. Ich rutschte zu ihm. "Ich steh dir bei, okay? Ich bin bei dir." Er sah mich intensiv an. "Danke." Ich sah wie sich seine Augen ungewollt mit Tränen füllten, die dann auch sofort über seine Wangen liefen. "V-Verdammt..." Er drehte den Kopf weg und fuhr sich immer wieder über die Augen. Ich stand auf und umarmte ihn. "Ist schon gut...wein ruhig...Wein dich aus." Er legte die Arme um mich und zog mich auf seinen Schoß. "Ich hab schreckliche Angst...Ich will nicht sterben, manchmal hab ich solche Schmerzen und nur Natasha ist da..." Er schluchzte laut. Ich strich ihm übers Haar. Auch meine Augen füllten sich mit Tränen, eine solche Ungerechtigkeit...Er sah mich an und stockte plötzlich. "N-Nich weinen...du nich..." Er zitterte und fuhr mir über die Wangen und genau in diesem Moment spürte ich einen heftigen Stich im Herzen. trotz seines Leides wollte ich bei ihm sein. "Aber...das ist alles so ungerecht, warum...warum muss sowas dir passieren!" Er sah mich an. Ich weinte. Seine Hand fuhr über meine Wange und über meine trockenen Lippen. "Danke das so ein Engel wie du kommt und für mich weint." Ich schluchzte los. Das tat so weh wie er es sagte..."Ich hab dich lieb...okay? Bitte sag sowas nicht..." Wir lagen einander in den Armen, ich genoss seine Wärme, vielleicht tat er es auch...Ich wusste es nicht. Ich wollte nur mehr als alles andere, dass er lebt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)