Und ich dachte, du liebst mich von -Touya- (Reita x Aoi) ================================================================================ Kapitel 4 ~ ----------- Aoi war ihm nicht nachgelaufen. Er hatte sich nicht mal ans Fenster gestellt, um den Jüngeren noch einmal zu sehen, wie er in der kalten Herbstnacht, dem Regen flüchtend, in der Dunkelheit verschwand. Nein, er war mit offenen Augen liegen geblieben... ... und verstand die Welt nicht mehr. Er blieb noch lange Zeit liegen, dann stand er auf und ging zum Telefon. Er wählte Reita’s Nummer, in der Hoffnung, mit ihm reden zu können, damit er sicher gehen konnte, dass alles in Ordnung war. Denn sicher war er sich da ganz und gar nicht. Aoi wartete lange... doch niemand hob ab. "Scheiße..." Reita müsste schon längst zu Hause sein, warum ging er dann nicht ans Telefon? "Wenn ihm was auf dem Weg passiert ist?" Aoi probierte es auf Reita’s Handy, doch dieses war ausgeschaltet. Aoi ging nun unruhig in der Wohnung auf und ab. Was konnte er schon groß unternehmen? Nichts. Er legte sich zurück ins Bett. ~ Die Stunden zogen sich wahnsinnig in die Länge und Aoi hockte noch immer auf seinem Bett, umhüllt von einer Decke. Er starrte abwechselnd aus dem Fenster und auf den Platz rechts neben ihm. Er konnte nicht verstehen, warum Reita ihn einfach alleine ließ. Er konnte ihn doch nicht einfach so zurücklassen. Benutzt und nun nicht mehr gebraucht. Aoi rannen stumme Tränen über die Wangen. Noch nie hatte er einen solchen Schmerz in seinem Herzen gespürt. Es war unerträglich. Wie konnte er all dem nur ein Ende setzen? Ihm wurde übel. Sofort verdrängte er diese fürchterlichen Gedanken, die ihm im Kopf herumschwirrten, drehte sich auf die Seite, presste sein Gesicht in ein Kissen und weinte. ~ "Aoi? Bist du fertig?" Uruha stand vor der Tür und lächelte gequält. "Ja, bin ich." Aoi schritt aus der Wohnung und schloss die Tür hinter sich. "Man, hab ich ne Lust auf dieses Interview." Sagte Uruha, während sie die Treppe herunterstiegen. "Frag mich mal..." Die beiden setzten sich ins Auto und Uruha drehte den Zündschlüssel. "Sag mal, Aoi... Du siehst heute irgendwie gar nicht gut aus. Ist was passiert?" "Ne, konnte nur nicht gut schlafen." Uruha sah ihn zweifelnd an. "Nicht, dass du uns nachher einschläfst." Er lachte kurz und dann fuhren sie los. ~ Es war ein kleiner Raum mit einer Eckbank und zwei Stühlen. In der Mitte stand ein Tisch, auf dem schon das Tonband positioniert war. Eine schon etwas ältere Frau winkte die Jungs herein und deutete auf die Bank. Dort nahmen sie dann auch Platz. Dann kam Ruki herein. "Guten Morgen, der Herr. Waren das alle, oder kommen noch mehr?" Ruki sah sie verblüfft an. "Normalerweise sind wir zu fünft." Sagte er kopfschüttelnd, wand sich dann aber zu seinen beiden Bandkollegen und winkte ihnen strahlend zu. Schon im nächsten Moment stand Kai im Raum und hüpfte aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. "Halloo~ Wann geht’s los?" Er setzte sich breit grinsend neben Uruha. "Sobald Reita da ist, würd’ ich mal sagen..." antwortete dieser und trommelte gelangweilt mit den Fingern auf dem Tisch herum. Reita kam auch. Allerdings mit über 20 Minuten Verspätung. Und er sah schrecklich aus. "Mann, was ist denn mit dir passiert?" Uruha starrte ihn mit großen Augen an. "Geht dich nen Scheißdreck an." Uruha setzte einen Schmollmund auf und Reita lehnte sich lässig gegen die Wand. Er war blasser denn je, hatte dunkle Ringe unter den Augen und seine Haare waren zerzaust. Er war als Reita kaum wiederzuerkennen. "Können wir nun endlich anfangen?" Fragte die Frau, die es sich mittlerweile auf einem der Stühle bequem gemacht hatte und nun gelangweilt und genervt in einer Zeitschrift herumblätterte. Die Fragen, die gestellt wurden, waren die selben wie immer. Es war todlangweilig. Aber trotzdem sagte Aoi freundlich "Hallo" und "Tschüss" und lachte höflich, wenn die Dame meinte, etwas lustiges gesagt zu haben. Aber mehr musste er nicht machen, schließlich hatten sie ja Kai in der Band. Er beantwortete brav alle Fragen und erzähle noch dies und das. ~ Nachdem auch dieses Interview überstanden war, gingen sie alle zusammen Richtung Cafeteria. Aoi versuchte unauffällig Kai an die Seite zu schieben, um neben Reita gehen zu können. Dieser unterhielt sich gerade mit Ruki und schien wieder besser drauf zu sein. Als er plötzlich herzlich über irgendetwas lachte, griff Aoi nach seiner Hand. Er nahm sie zärtlich in die seine und als Reita erschrocken herumwirbelte, lächelte Aoi ihm freundlich und zufrieden zu. Für einen kurzen Moment wurde er von Reita nur verständnislos angestarrt, dann zog Reita seine Hand weg, sah sich um, als ob er befürchtete, dass jemand diese Aktion mitbekommen haben könnte und entfernte sich so weit wie möglich von Aoi. Aoi spürte, wie sich sein Magen umdrehte. Wut machte sich breit. Sie setzten sich zusammen an einen Tisch. Aoi sprach kein Wort mehr, auch nicht dann, als er von der Kellnerin angesprochen wurde. "Für ihn auch einen Kaffee, bitte." Sagte Uruha. Ihm war es ganz schön peinlich, dass er für seinen stummen Freund antworten musste und deshalb bekam Aoi auch kurz nachdem die Kellnerin außer Sicht war, einen unsanften Stoß in die Seite. Aoi riss die Augen auf. "Hey, bleib locker, so doll war das nun auch nicht." Lachte Uruha und tätschelte seinen Freund auf die Schulter. Aoi stand schlagartig auf. "Reita, kommst du kurz mit?" Keine Reaktion, nur vier verwundert guckende Blicke. "Bitte, ich muss mit dir reden." Reita blieb sitzen. "Was ist denn los?" fragte Ruki etwas durcheinander. "Nichts." Antwortete Reita mit ernster Stimme, erhob sich und folgte Aoi aus dem kleinen Café. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)