The Angel, the I love von angelwater ================================================================================ Kapitel 1: Der Engel den ich liebe ---------------------------------- Wie lange ist es jetzt schon her? Drei Jahre? Ja drei Jahre. Vor drei Jahren ist er gestorben, mein Geliebter, bei einem Autounfall. Nie werde ich dieses grausame Bild vergessen. Das Auto war gegen einen Baum gefahren. Die Wiese war rot. Blutrot. Rot gefärbt von meinem geliebten Tai. Er lag dort und bewegte sich nicht. Als ich ihn in meine Arme nahm, sagte er noch leise zu mir: „Ich liebe dich Marina. Weine nicht, denn wir werden uns schon bald wiedersehen.“ Dann starb er in meinen Armen. Manchmal träume ich noch von dem Unfall. Es ist ein schrecklicher Traum. Wieso er? Wieso musste ausgerechnet er sterben? Wieso bin ich nicht gleich mit ihm gestorben? Heute hatte ich wieder diesen Traum. Tränen laufen über mein Gesicht. Es ist nicht das erstmal das ich nach diesem Traum weine. Ich höre mein Herz schlagen. Mein Herz tut weh. Es schmerzt immer wenn ich diesen Traum habe. Es ist aber kein gewöhnlicher Schmerz. Es ist eher ein Schmerz aus Liebe. Was will ich auch anderes erwarten, wenn ich von ihm träume. Ich werde nie seine wunderbaren braunen Augen vergessen, die so endlos waren wie das Meer, wenn man ihn anschaute. Sein braunes Haar war immer unordentlich, nie gekämmt, aber es passte einfach zu ihm. Sein Charakter war nie gewalttätig oder wütend, sondern eher sanft und mild. Er wurde nur wütend wenn ich geärgert wurde, dann konnte er richtig zulangen. Er war sehr mutig und gab fast immer mit mir an, was aber manchmal ziemlich peinlich war. Er hat mich in seine starken Arme genommen wenn ich traurig war oder Angst hatte. Sein Geruch war einfach wunderbar. Er roch immer sehr gut, einmal so süß wie Honig und manchmal auch stark nach Männerparfüm. Ich treffe mich jetzt ziemlich oft mit seinen und meinen Freunden. Wir waren alle in der selben Stadt aufgewachsen und kannten uns schon seid unserer Kindheit. Mit Kari, Tai´s kleiner Schwester, redet ich oft über ihn. Über seine Stärken und Schwächen, aber auch über alltägliche Dinge. Sie sagte immer wieder das Tai ein wunderbarer Bruder gewesen sei, aber bestimmt auch ein guter Ehemann geworden wäre. Ich versuche meine Trauer gegenüber den anderen zu verbergen. Mir geht es immer schlechter. Ich nehme immer mehr ab und habe öfter hohes Fieber. Heute wollen wir uns alle wieder mal treffen. Aber es wird kein schönes Treffen, heute ist nämlich Tai´s dritter Todestag. Wir gehen auf den Friedhof. Mein Körper fühlt sich heiß an. Endlich kommen wir an Tai´s Grab an. Seine Eltern waren schon hier und haben das Grab geschmückt. Ich habe einen Strauß weißer Rosen mit, ein Zeichen der Unschuld. Als wir gehen wollen, wird mir plötzlich schwarz vor Augen. Ich höre nur noch das Schreien der Anderen. Sie rufen meinen Namen, dann verliere ich mein Bewusstsein. Von ferne höre ich noch den Krankenwagen. Mein Körper wird immer wärmer. Ich ertrage diese Hitze fasst nicht mehr. Tai, bitte hilf mir! „Marina, wach auf!“ 'Wer spricht da? Wieso kommt mir deine Stimme so bekannt vor und wo bin ich?' „Mach die Augen auf, dann wirst du es sehen.“ Langsam öffne ich meine Augen. Ich schwebe. Dann schaue ich mich um. Neben mir steht jemand. Es ist ein Engel. Seine weißen Flügel glänzen im Licht des Vollmondes. Seine braunen Haare stehen zu Berge. Und diese braunen Augen, wo habe ich bloß schon einmal diese braunen Augen gesehen. Plötzlich fällt es mir wieder ein. 'Tai! Was machst du hier und wo sind wir?' Er lächelt. Wie ich dieses Lächeln vermisst habe. Wie sehr ich ihn vermisst habe. „Na, endlich wach? Wir sind hier im Himmel.“ 'Bin ich etwa tot?' „Nein, noch nicht, aber du kämpfst mit ihm.“ 'Ich will nie wieder von hier fort. Ich will bei dir bleiben. Ich will für immer bei dir bleiben.' „Ich weiß, aber es geht nicht.“ Ich schaue in seine Augen. Er weint, aber warum? Warum weint er? „Du musst Leben. Dein ganzes Leben liegt noch vor dir. Du darfst es nicht aufgeben.“ Wieso sagt er mir das? „Damals, als das Auto an den Baum fuhr, habe ich mein ganzes Leben gesehen. Und weißt du was das Schönste war?“ Seine Stimme wird immer leiser. Immer noch fließen Tränen über sein Gesicht. Ich schüttle meinen Kopf. 'Ich weiß es nicht.' „Als ich dir meine Liebe gestanden habe und du mich nicht abgewiesen hast. In diesem Augenblick war ich der glücklichste Mensch auf Erden.“ 'Ich will aber immer noch nicht fort von dir.' „Du musst aber, sonst sind unsere Freunde wieder traurig und das könnte ich nicht noch einmal ertragen.“ 'Du hast uns bei deiner Beerdigung gesehen?' „Ja, ich war immer bei euch. Ich habe immer auf euch aufgepasst und euch nie aus den Augen gelassen.“ 'Du lügst. Warum sollte ich dir glauben und vertrauen?' „Weil ich dich liebe.“ Ich liebe ihn doch auch, aber ich kann es ihm nicht sagen. 'Wo warst du, als ich gerade deine Hilfe gebraucht habe?' Ich fange an zu weinen. „Ich war bei dir und jetzt werde ich dir helfen.“ 'Wie willst du mir jetzt noch helfen und wobei willst du mir helfen?' „Ich wurde zu dir geschickt um dich zum Leben zu überreden. Du darfst mir nicht in den Tod folgen, auch wenn ich dich sehr vermissen werde. Manchmal ist dieses innere Gefühl unerträglich, wenn ich an dich denke oder dich sehe. Wenn du nicht weiterlebst, wer wird dann meinen Traum erfüllen?“ Ich bin verwirrt. Was meint er damit? 'Was für einen Traum?' „Finde jemanden den du von ganzen Herzen liebst und bekomme mit ihm ein süßes Kind. Wenn es ein Sohn wird, benenne ihn nach mir. Wenn es ein Mädchen wird nenne es Jibril, so wie der Wasserengel. Bitte verspreche es mir.“ 'Aber ich liebe nur dich und ich werde nie jemanden anderes lieben.' „Woher willst du das wissen?“ 'Was soll ich wissen?' „Das du nie jemanden anderes lieben wirst?“ 'Ich weiß es nicht. Aber ich glaube es.' „Na siehst du. Du bist so hübsch. Dein schönes, langes und braunes Haar, das immer genau das Gegenteil von meinem war, weht immer im sanften Sommerwind. Dazu kommen noch deine wunderschönen blauen Augen, die immer glänzen wie das Meer. Deine Stimme ist klar und rein und somit wirst du ganz leicht einen anderen lieben Menschen finden. Was wirst du nun tun?“ Was soll ich tun? Er hat ja Recht, aber ich weiß einfach nicht was ich tun soll. 'Ich habe keine Ahnung.' „Willst du nicht noch einmal einen Menschen so viel Glück bereiten, wie du es mir damals geschenkt hast?“ 'Ja, eigentlich will ich das schon. Ich habe aber noch eine Frage?' „Welche?“ 'Werden wir uns wiedersehen?' „Wenn es dein innigster Wunsch ist, ja. Ich werde immer in deinen Träumen bei dir sein.“ 'Was ist mit den anderen? Werden sie dich auch irgendwann wiedersehen?' „Vielleicht, wenn sie nur fest genug daran glauben.“ 'Ich verstehe.' „Was wirst du nun tun?“ 'Ich werde zurückkehren ins Leben. Ich werde dich sehr vermissen.' „Ich werde dich auch vermissen.“ 'Ich liebe dich und du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben. Lebe wohl.' „Ich liebe dich auch. Lebe wohl.“ Damit schwanden meine Sinne wieder. Ein Arzt kommt aus einem Zimmer. „Wie geht es ihr?“, fragt Ken. „Ihr Zustand hat sich etwas stabilisiert. Sie ist aber immer noch nicht außer Lebensgefahr. Wir müssen abwarten. Wenn ihr Fieber über Nacht nicht sinkt, wissen wir nicht was wir noch tun können. Wir werden aber alles versuchen sie am Leben zu erhalten. Ich will euch aber nicht zu viel versprechen. Morgen wissen wir mehr. Geht jetzt nach Hause.“ „Was denkt ihr? Warum ist sie wohl zusammen gebrochen?“, fragt T.K die anderen auf dem nach Hause Weg. „Vielleicht war es die Trauer über seinen Tod.“, antwortet Kari. „Du glaubst, Marina trauert immer noch über den Tod von Tai? Aber das ist doch jetzt schon drei Jahre her.“, sagt Matt. „Habt ihr es nicht bemerkt? Sie ist immer dünner geworden. Ihre Eltern haben schon bei mir angerufen und gefragt, ob sie auch etwas in der Schule isst. Dann hatte sie oft Fieber und konnte deshalb immer seltener am Unterricht teilnehmen.“, spricht Yolei. „Aber was hat das mit Tai´s Tod zu tun?“, fragt Davis ungläubig. „Du verstehst es wohl einfach nicht oder Davis? Hat sie jemals in unserem Beisein um Tai geweint? Sie hat ihre Trauer immer verborgen und nie mit uns über seinen Tod gesprochen. Aber als sie heute wieder einmal sein Grab mit uns besucht hat, hat die Trauer sie überwältigt und ihr Fieber ist sehr hoch geworden.“, antwortet Joey. „Da bin ich ganz deiner Meinung, Joey.“, flüstert Mimi so, das nur er es versteht. „Ich glaube hier trennen sich unsere Wege.“, sagt Cody. „Ja, du hast Recht.“, bemerkt Izzy plötzlich. „Wenn wir zu Hause sind, sollten wir versuchen zu schlafen. Wir treffen uns dann morgen nach der Schule am Krankenhaus. OK?“, spricht Sora noch am Schluss. „OK!“, rufen nun alle wie aus einem Mund. Langsam öffne ich meine Augen. Aber wo war ich? „Herr Migami, die Patientin kommt zu sich.“ „Wie geht es dir?“, fragt mich der Arzt. Ich versuche zu antworten, bekomme aber kein Wort heraus. Meine Kehle ist trocken. „Möchtest du etwas trinken? Dann fällt dir das Sprechen bestimmt leichter.“ Ich nicke. Nachdem ich etwas getrunken habe, frage ich: 'Was ist passiert? Warum liege ich im Krankenhaus?' „Du bist auf dem Friedhof zusammengebrochen und hast hohes Fieber. Deine Freunde haben einen Krankenwagen gerufen und der hat dich hierher gebracht. Wir haben bis jetzt um dein Leben gekämpft und konnten dich zum Glück retten. Hast du Schmerzen?“ Ich nicke. Der Arzt ruft eine Krankenschwester. Diese bringt eine Spritze. „Darin befindet sich ein Schlafmittel und etwas gegen die Schmerzen.“, spricht er und gibt mir die Spritze. Ich fühle nichts, außer das meine Sinne wieder schwinden. Am nächsten Tag treffen sich alle vor dem Krankenhaus. Sie gehen rein und Matt fragt an der Rezeption: „Wir möchten gerne Marina Taki besuchen. Ist das möglich?“ „Ja, sie liegt auf der Station 3F im Zimmer 21. Bleibt aber bitte nicht zu lange, sie hat immer noch Fieber.“, antwortet die Krankenschwester. Als meine Freunde die Tür aufmachen, begrüßen sie mich alle sehr froh. „Wir hatten Angst dich nie wiederzusehen.“, sagt Kari. 'Tut mir Leid das ich euch so einen Kummer bereitet habe.' „Es ist nicht deine Schuld.“, sagt Joey. Plötzlich kommt ein Arzt rein. „Bitte geht jetzt. Sie benötigt noch etwas Ruhe.“ 'Kann einer von ihnen hier bleiben? Bitte.' „Na gut, aber höchstens eine viertel Stunde.“ Die anderen fragen wer bleiben soll. Ich entscheide mich für Matt. Als die anderen gegangen waren, sage ich: 'Ich habe Tai gesehen.' „Wo?“ 'Als ich ohnmächtig war.' Matt lacht. 'Es stimmt aber.' „Das musst du dir eingebildet haben.“ „Das hat sie sich nicht eingebildet.“, sagt plötzlich eine Stimme. Ich kenne diese Stimme. Wir beide drehen uns gleichzeitig zur Tür. Da steht er. Seine weißen Flügel leuchten im schwachen Licht der Sonne. „Tai?“, fragt Matt ungläubig. „Ja, ich bin es.“ „Was machst du hier? Du bist doch tot.“ „Ich wollte mal sehen wie es dir geht.“ „Mir geht es gut. Also hat Marina doch nicht gelogen.“ „Nein, sie hat nicht gelogen.“ „Aber wieso tauchst du jetzt erst auf?“, flüstert Matt nun. „Ich hatte noch etwas zu tun. Sag mal...“, flüstert nun auch Tai, „liebst du Marina?“ Matt nickt. „Kannst du für mich auf sie aufpassen und ihr Liebe schenken?“ Matt wird rot. „Aber sie liebt doch nur dich Tai.“ „Nein, jetzt nicht mehr. Sie wollte das du hier bleibst, dass heißt, das sie etwas für dich empfindet.“ „Ich verstehe.“ Matt schaut mich kurz an. „Ich verspreche es dir.“ „Dann ist meine Arbeit hier also getan.“ Tai kommt auf mich zu und gibt mir ein letztes Mal einen Kuss und sagt: „Ich liebe dich, aber ab jetzt wird sich Matt um dich kümmern. Liebst du ihn?“ 'Ja.' „Dann lebt wohl. Wir werden uns vielleicht irgendwann wiedersehen.“ Damit verschwindet er wieder. Das alles ist nun über zehn Jahre her. Bis heute habe ich Tai nicht wiedergesehen. Nun bin ich mit Matt verheiratet und wir haben drei Kinder, zwei Mädchen und einen Jungen. Der Junge ist acht Jahre alt und heißt Tai. Er erinnert mich sehr an ihn, weil er die selben tiefen Augen hat und seine Haare immer abstehen. Ich finde er ist Tai sehr ähnlich. Die Mädchen heißen Jibril, so wie der Wasserengel und Yukiko, den sich Matt ausgesucht hat, und sind beide sechs Jahre alt. Mimi und Joey haben auch geheiratet, genauso wie T.K und Kari und Ken und Yolei. Davis hat ein Mädchen namens Annie kennen gelernt. Sora ist jetzt schon seit zwei Jahren mit einen Jungen namens Andy zusammen und Cody liebt ein Mädchen namens Eva aus dem Ausland. Alle haben den Tod von Tai nun überwunden und wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit ihm und hoffen das er immer auf uns und auf unsere Kinder aufpasst. ****ENDE**** ________________________________________________________________________________ Würde mich sehr über Kommis freuen, da es erst meine 2.FF ist! Vielleicht gibt es noch eine Fortsetzung, bin mir aber noch nicht ganz sicher. Schreibt einfach ob ihr noch eine Fortsetzung möchtet, vielleicht gibt es ja dann noch Eine. Schreibe gerade das Wiedersehen zwischen Cody und Tai! Kapitel 2: Gibt es Engel? ------------------------- In diesem Kapitel wird das Wiedersehen zwischen Cody und Tai beschrieben. Ich hoffe es gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen und schreibt mir bitte wieder ein paar Kommis. ________________________________________________________________________________ Gibt es Engel? Mein Freund Tai ist nun fast vor 15 Jahren gestorben. Er starb bei einem Verkehrsunfall. Jemand hat einmal gesagt das man verstorbene Menschen wiedersehen kann, aber ich glaube einfach nicht daran. Zwei Freunde von mir, Matt und Marina, behaupten zwar das sie ihn gesehen haben, aber sie können es nicht beweisen. Es gibt keine Engel. Wenn es welche geben würde, wäre er nicht gestorben. Tai würde noch leben, aber er ist bei diesem Autounfall gestorben. Nein, es kann keine Engel geben. Mein Vater wäre auch noch am Leben und nicht bei diesem Polizeieinsatz ums Leben gekommen. Es gibt einfach keine Engel. Mein Name ist Cody. Ich bin seit einem halben Jahr mit meiner Frau Eva verheiratet und wir erwarten unser erstes Kind. Wir leben zusammen in Japan und mein Beruf ist Lehrer in der Fachrichtung Jura. Ich treffe mich kaum noch mit meinen Freunden. Es tut mir zwar Leid, aber was soll ich denn machen? Mein Zeitplan ist voll belegt und ich habe kaum Freizeit. Das letzte Mal habe ich meine Freunde bei meiner Hochzeit gesehen. Wir wohnen auch nicht mehr alle in Japan. Mimi und Joey sind nach New York gezogen und Sora hat sich nach langem Überlegen letztendlich doch entschieden zu Andy nach Australien zuziehen. Die Schwangerschaft von Eva verläuft nicht gerade gut. Gestern hat uns einer der Ärzte mitgeteilt das unser Kind ein schwaches Herz hat und seine Überlebenschance nur 65 % ist. Wir sind verzweifelt. Warum nur unser Kind? Warum musste uns unbedingt unser Kind treffen? Das ist nicht fair. Hätte es nicht ein anderes Kind treffen können? Nein, was denke ich da. Das wäre unfair dem anderen Kind gegenüber. Ob dessen Eltern auch so verzweifelt wären? Bestimmt, denn Eltern lieben ihre Kinder ja eigentlich. Nein, es gibt keine Engel, sonst würde es nicht so viel Leiden auf der Welt geben und allen Menschen würde es gut gehen. Es gibt keine Engel. In dieser Nacht schlafe ich schlecht und wache immer und immer wieder auf. Plötzlich höre ich jemanden fragen: „Bist du dir sicher das es keine Engel gibt?“ Woher kam das? War das etwa mein Gewissen? Ich höre leises Flügel schlagen. War das etwa ein Vogel? Langsam stehe ich auf und gehe in die Küche. Da sehe ich ihn. Er fragt mich wieder: „Bist du dir sicher das es keine Engel oder bist du dir doch nicht sicher?“ Ich schlucke. Er ist es wirklich. 'Tai? Bist du das?' Er nickt und langsam dreht er sich zu mir um. „Hallo Cody.“ Er ist erwachsen geworden. Das schwache Licht des Mondes bescheint seine Flügel. 'Du bist ein Engel?' „Nein, es gibt doch keine Engel.“ 'Du bist aber ein Engel.' „Es gibt aber keine.“ 'Bis jetzt habe ich das auch gedacht, aber du bist ein Engel.' „Ich weiß.“ 'Also haben Matt und Marina doch nicht gelogen.' „Nein, haben sie nicht. Sie haben mich wirklich gesehen.“ 'Warum muss dann das Alles passieren?' „Was meinst du?“ 'Warum müssen die Menschen dann so leiden? Warum müssen wir so leiden.' „Glaubst du das wissen wir Engel nicht? Würden die Menschen denn an uns glauben, wenn es ihnen nur gut geht?“ 'Nein, wohl eher nicht. Aber warum müssen junge Menschen so früh sterben?' „Weil wir sie als Engel brauchen. Ich weiß auch das es dann viele Menschen gibt, die trauern. Aber die Menschen, die gestorben sind, wachsen hier genauso auf wie auf der Erde, nur das sie für immer jung bleiben. Die gestorbenen Menschen wollen aber nicht das um sie geweint wird. Ich wollte es auch nicht.“ 'Hast du deine eigene Beerdigung gesehen?' Er nickt. 'Das wusste ich nicht. Es tut mir Leid.' „Es muss dir nicht Leid tun. Du hast aber auch Sorgen. Sorgen um euer Kind. Hab ich Recht?“ Ich nicke. Plötzlich muss ich anfangen zu weinen. 'Ich habe Angst das es stirbt. Wir wollen unser Kind nicht verlieren. Wir möchten doch sehen wie es auf wächst und wir wollen seine ersten Worte hören.' „Hör auf zu weinen. Es wird alles gut.“ 'Wirklich?' „Wenn du nur fest genug daran glaubst.“ 'Ich glaube daran. Versprochen.' „Dann kann ich ja beruhigt gehen.“ 'Werden wir uns irgendwann wiedersehen?' „Vielleicht, ich weiß es noch nicht.“ Er will gerade gehen, als ich noch schnell zu ihm sage: 'Ich danke dir für alles. Ich hoffe wir werden uns irgendwann wiedersehen. Lebe wohl.' „Das hoffe ich auch. Lebe wohl.“ Mit diesen Worten verschwindet er in die Nacht hinein und mir kommt es so vor als wie wenn er noch gelacht hat. Seitdem sind schon wieder vier Monate vergangen. Unser Kind ist vor zwei Monaten auf die Welt gekommen. Es heißt Jouichi und ist ein Junge. Er ist kerngesund. Die Ärzte können sich das nicht erklären, warum er plötzlich so ein starkes Herz hat. Ich weiß warum. Tai hat uns geholfen und mir neuen Mut gegeben. Was ich ohne ihn getan hätte, weiß ich nicht. Ich bin einfach glücklich das Alles gut geworden ist. Ohne Tai hätte ich es nicht geschafft. Matt und Marina habe ich von dem Treffen mit Tai erzählt. Sie waren einfach nur glücklich. Jetzt stehe ich vor seinem Grab. Ich hab weiße Rosen mitgebracht. Es sind seine Lieblingsblumen. Diese stecke ich in eine Vase und stelle sie auf sein Grab. 'Ich danke dir für alles Tai.' Plötzlich ist mir so als wenn eine Hand auf meiner Schulter liegt und er sagt: „Ist schon gut.“ Als ich mich umdrehe, sehe ich nur noch eine weiße Feder in der Luft tanzen. Langsam gehe ich wieder, denn jetzt weiß ich das es Engel gibt. Ja, es gibt wirklich Engel. Reine Wesen mit wunderschönen Flügeln, die uns jeden Tag und jede Nacht beschützen. So, das war also die Begegnung zwischen Cody und Tai ^^ bb. Kapitel 3: Hoffnung im Licht ---------------------------- Hoffnung im Licht Was ist Hoffnung und was ist Licht? Sind Träume Hoffnung? Sind Ziele Hoffnung? Sind Menschen Hoffnung? Sind Freunde Hoffnung? Macht Hoffnung Mut? Ist Hoffnung die Luft, die man zum Atmen braucht? Ist Leben Hoffnung? Ist Liebe Hoffnung? Ist die Zukunft Hoffnung? Ist Freundschaft Licht? Ist Liebe Licht? Ist Friede Licht? Ist Leben Licht? Ist Wahrheit Licht? Ist Sonne Licht? Sind unsere Kinder Licht? Sind wir Licht? Ist unsere Zukunft Licht? ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Heute wache ich früh auf. Die Sonne geht langsam auf und bescheint das Zimmer rot. Neben mir liegt mein Mann TK. Er sieht einfach viel zu süß aus, wenn er schläft. Leise stehe ich auf. Ich will ihn nicht wecken, denn gestern war ein langer Tag für ihn. Er musste unbedingt das letzte Kapitel seines Buches noch fertig schreiben, sonst hätte es mal wieder Ärger mit dem Verlag gegeben. Ich gehe in die Küche und mache Kaffee. Ich betrachte mich im Spiegel. In drei Monaten ist es so weit. In drei Monaten bekommen wir unser erstes Kind. Tränen gelangen in meine Augen und ich muss anfangen zu weinen. Immer wieder muss ich an meinen verstorbenen Bruder Tai denken. Ob unser Kind auch so wird wie er? So wild und abenteuerlustig? Oder wird es ruhig und gelassen, so wie ich? Vielleicht wird es auch so wie TK. Er beschützt mich immer und tröstet mich. Er kann aber auch richtig wütend werden. Ein was haben TK, mein verstorbener Bruder Tai und ich gemeinsam. Wir hassen die Dunkelheit. TK hasst sie, weil durch sie sein bester Freund, bzw. sein Digimonpartner Angemon gestorben war. Ich habe Angst vor der Dunkelheit. Tai musste mich als kleines Kind immer vor der Dunkelheit beschützen und mir versprechen, dass er bei mir bleibt. Aber leider konnte er das Versprechen nicht halten. Er starb vor 15 Jahren bei einem Autounfall. Ich kann mich noch nicht einmal an seine letzten Worte erinnern, aber ich weiß es waren flüchtige Worte. Wir haben uns noch nicht einmal von einander verabschieden können. Langam wache ich auf. Gestern war ein harter Tag für mich. Ich schaue auf den Platz neben mir. Er ist leer. Kari ist schon aufgestanden. Ich stehe auf, als ich höre das Kari weint. Ich gehe in die Küche. Ihre Augen sind ganz rot. Ich frage: "Hast du wieder an Tai gedacht?" Sie nickt und ich nehme sie in meine Arme. Sie denkt in letzter Zeit immer mehr an Tai. Ob es an unserem Kind liegt? Macht sie sich Gedanken um unser Kind? Aber wir haben es doch schon sooft miteinander besprochen. Sie brauch keine Angst zu Haben. Es wird alles gut. Wir wissen doch das Tai uns beschützt, oder etwa doch nicht? Beschützet uns Tai etwa doch nicht mehr? Was denke ich da. Mein großer Bruder Matt hat doch zu mir gesagt, das Tai uns immer beschützen wird und ich glaube ihn. "Du weißt doch das Tai uns beschützt." "Ich weiß es doch, aber ich habe trotzdem Angst." Ich merke wie sie zittert. Wie kann ich ihr nur helfen mit der Situation klar zu kommen? Kann mir den niemand antworten? Ich zittere. Ich merke das TK unsicher ist. Er weiß nicht, wie er mir helfen kann. Ich versuche meine Tränen zu unterdrücken, doch es will einfach nicht gelingen. Ich weine immer noch. Was würdest du jetzt tun Tai? Warum bist du bloß nicht mehr hier? Warum Tai? Bitte sag mir warum! Langsam beruhige ich mich und höre auf zu weinen. Ich bekomme ja doch keine Antwort auf diesen Fragen. Nach und nach normalisiert sich alles wieder. Wir gehen frühstücken und TK geht dann auf Arbeit. Und doch kann ich meine Angst nicht überwinden und ich stelle mir immer wieder die gleichen Fragen. Habe ich eigentlich noch Licht in mir oder ist meine ganz Seele schon von Dunkelheit umhüllt? Was ist bloß mit Kari los? Warum hat sie vorhin so geweint? Ich dachte sie hat den Tod von ihrem Bruder überwunden. Oder doch nicht? Wenn mein Bruder sterben würde, könnte ich seinen Tod wohl schnell überwinden? Nein, ich glaube nicht. Ich würde den Tod von ihn wohl nie überwinden. Dafür liebe ich ihn viel zu sehr, auch wenn wir unser lebenlang getrennt gelebt haben, haben wir uns doch fast immer täglich in der Schule oder auch so getroffen. Ich habe Kari versprochen, auf sie aufzupassen und sie vor der Dunkelheit zu beschützen. Aber habe ich eigentlich noch Hoffnung in meinem Herzen? TK kommt heute etwas früher nach Hause. Er macht sich wohl Sorgen um mich. Gerade unterhalten wir uns über unser Kind, als uns plötzlich eine Stimme unterbricht. Diese sagt: "Könnt ihr mir sagen was Hoffnung und Licht ist?" Wir drehen uns zum Fenster. Dort sitzt jemand und seine Flügel glänzen in der Abendsonne. Es sind ganz weiße Flügel. Langsam dreht er sich zu uns um. Ich muss stocken und TK auch. Zuerst finde ich meine Stimme wieder. Ich sage: "Ich habe mir noch nie darüber Gedanken gemacht. Ich weiß es nicht Bruderherz." "Und wie sieht es mit dir aus TK?" Er schüttelt nur den Kopf. "Ich weiß es nicht Tai.", sagt er. "Soll ich es euch sagen?" "Ja, bitte sag es uns Tai.", sage ich. "Fangen wir bei dem Licht an. Licht ist Freundschaft, Liebe, Friede, Leben, Wahrheit, Sonne, unsere Kinder, wir und wenn wir das alles Besitzen istbauch unsere Zukunft Licht. Habt ihr das verstanden?" Wir beide nicken. "Und jetzt kommen wir zur Hoffnung. Hoffnung sind Träume, Ziele, die wir uns setzen, Menschen, die für uns etwas besonderes sind, Freude. Hoffnung macht uns Mut. Hoffnung brauchen wir wie die Luft zum Atmen. Hoffnung ist Leben, Liebe. Und wenn wir das auch alles besitzen ist, liegt auch unsere Zukunft in Hoffnung. Alles klar?" Wieder nicken wir. "Warum bist du hier Tai?", fragt TK. "Warum ich hier bin? Ich soll euch eure Zweifel mit eurem Kind nehmen." "Warum gerade jetzt? Warum bist du nicht eher gekommen?", frage ich. Ich fange an zu weinen. "Weil ich es nicht eher konnte und dürfte." "Wie meinst du das Tai?", fragt TK. "Wir wurde es nicht eher gestattet. Ich kann mich nicht zeigen, wann ich will." "Ich verstehe.", sagt TK. "Ich muss jetzt langsam gehen. Es tut mir Leid." "Danke Tai, das du hier warst. Du hast uns neuen Mut gegeben. Ich danke dir." "Schon gut kleine Schwester. Ich bin froh, dass ich euch helfen konnte. Lebt wohl." "Tschüß Tai!" "Leb wohl." Damit verschwindet er wieder am Horizont. Jetzt ist endlich unser Kind auf der Welt. Kari hat alles gut überstanden. Unser Kind ist ein Mädchen geworden und heißt Lilly. Das Treffen zwischen Tai hat uns neuen Lebensmut gegeben. Wir werden uns immer um unser Kind kümmern und es mit Hoffnung und Licht aufziehen. Wir versprechen es dir Tai. ________________________________________________________________________________ Bitte schreibt mir wieder ein paar Kommis. Wenn ihr noch andere Wiedersehen möchtet, dann schreibt es bitte mit in die Kommis. angelwater Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)