Full moon von Kizzu (Nachts auf dem Friedhof) ================================================================================ Kapitel 5 --------- Und ma wieder was Neues von Razamiel und dem Mädchen... ^.~ Mich würde übrigens mal interessieren, was ihr von der Kleinen haltet. Freue mich auf eure Kommis! ------------------ Razamiel zog sein blutverschmiertes Hemd aus und trat so an das Fenster. Er sog die kühle Nachtluft ein und sah dem Mond zu, wie er hinter einer riesigen grauen Wolke verschwand. Wie lange würde er wohl auf sie warten müssen? Zeit hatte er ja genug, dennoch wurde er langsam ungeduldig. Irgendwann musste sie ja zu ihm kommen. Sie hatte überhaupt keine andere Wahl! Es gab ja niemanden außer ihm, zu dem sie gehen konnte. Da war sie aber ganz anderer Meinung, denn sie war fest davon überzeugt, sie würde ihr Leben allein managen. Wenn man es denn ein „Leben“ nennen konnte. Gerade war sie an einem See angekommen und kniete sich ans Ufer. Trotz der Kälte war er noch nicht eingefroren. Doch auch im Wasser konnte sie ihr Gesicht nicht erkennen. Sie steckte kurz die Fingerspitzen ins Wasser und sah den entstandenen Wellen zu. Auf einmal hörte sie etwas. Als plötzlich ein Heulen zu hören war, sprang sie auf. Das klang nach einem Wolf. Diese waren aber hierzulande recht selten. Ihr Blick schweifte umher. Allerdings konnte sie nichts erkennen. Was aber urplötzlich am anderen Ufer des Sees zwischen den Bäumen erschien, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Es war ein Werwolf. Das einzige Wesen, dass einen Vampir töten konnte. Zeit, sich Sorgen zu machen, dachte sie. Vielleicht hatte er sie ja noch gar nicht gesehen, das war im Moment ihr einziger Lichtblick. Weit gefehlt, der Werwolf bleckte die Zähne und heulte erneut auf, sodass es durch den ganzen Wald hallte. Seine Augen hatten ein gefährliches Blitzen angenommen. Jetzt wegzulaufen wäre sinnlos gewesen. Also blieb sie reglos stehen. Aber ihre Angst überwältigte sie schon nach wenigen Sekunden. Das war ihr todsicheres Ende... Der Vampir bemerkte ein eigenartiges Zucken, das seine Brust durchfuhr. Dies war schon seltsam, da er normalerweise nichts spürte. Just in dem Moment wurde ihm klar: Das Mädchen, sein Mädchen, war in Schwierigkeiten. Sofort machte er sich auf den Weg. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie ihrem Tod entgegen. Sie stand nur da, während sich der Werwolf ihr mit einer unglaublichen Geschwindigkeit näherte. Beten half nun auch nichts mehr. Verzweifelt hoffte sie auf ein Wunder, doch mit einem Mal wurde ihr schwarz vor Augen. Als sie erwachte, fand sie sich in einem riesigen, wunderschönen Himmelbett wieder. Obwohl es sehr gemütlich war, stand sie sofort auf und sah sich um. Sie befand sich in einem eigentlich recht großen Zimmer, doch das Himmelbett nahm sehr viel Raum ein. Es gefiel ihr hier. „Wie ich sehe, bist du bereits wach.“ Razamiel war aus dem Nichts erschienen. „Ja“, antwortete sie knapp. „Und wie geht es dir?“ „Gerade hätte mich ein Werwolf fast getötet, aber ansonsten geht es mir sehr gut.“ Ihre Stimme triefte vor Ironie. Darauf antwortete er nicht. Eine ganze Weile blieb es still, doch dann sagte sie kleinlaut: „Danke für die Rettung.“ Er antwortete nicht, aber sie war sich sicher, für einen kurzen Moment ein Lächeln in seinem Gesicht zu erkennen. Natürlich konnte es auch bloß pure Einbildung gewesen sein. „Ich bin dir zwar dankbar, aber... ehrlich gesagt würde ich jetzt lieber gehen.“ „Dann geh“, sagte Razamiel tonlos. Und sie tat es. Der Vampir sah ihr nach. Irgendwann würde sie zu ihm kommen. Da war er sicher. ------------------ Und vorerst E-N-D-E. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)