Tears from the Past von pechfeder (Lass mich nur einen Moment ein Mensch sein.) ================================================================================ Kapitel 1: Tears from the Past ------------------------------ Autor: Pechfeder Disclaimer: Die original Figuren gehören Rumiko Takahashi, Tori und die anderen Bewohner des Schlosses des Inu no Taishos habe ich mir von Michsi ausgeliehen. An alle die, die ihren Douji kennen: Ich habe sie vorher gefragt und habe ihre Erlaubnis. An alle, die ihren Douji nicht kennen. Lest ihn euch durch. Es lohnt sich. Douji-Link zu "Haru no Tori": http://animexx.4players.de/doujinshi.php/favoriten/168360/output/7681/?PHPSESSID=d8a8053ba495998a3c1c913d0eef9b2a Charakterbeschreibungen zu den "unbekannten" Charas, findet ihr ebenfalls beim Douji. A/N: Ich benutze, wie im Film, nur die Hauptbegriffe und die Namens-fixe als japanische Wörter. Viel Spaß. @Michsi: Ich hoffe, ich werde Tori gerecht. ^^ Tears from the past "Bald ist es also soweit", nur ein Blick zum Himmel genügte, um dem weißhaarigen und stolzen Yokai zu zeigen, dass jener besondere Tag fast 300 Jahre zurücklag. "Was ist bald soweit, Sesshomaru-sama?", seine kleine, menschliche Begleiterin sah neugierig zu ihrem Lebensretter und von ihr angesehenen Meister. Der kleine grüne Yokai, der neben ihr saß, warf nur einen verächtlichen Blick auf dieses kurzlebige Geschöpf und schnaubte. "Sesshomarus Pläne gehen einen Menschen wie dich nun wirklich nichts an, Rin". Schmollend drehte sie sich von ihm weg und sah wieder zu dem Langhaarigen. Doch wie gewöhnlich, machte er sich nicht die Mühe, dem Mädchen zu antworten. Im Gegenteil: Er stand auf und entfernte sich von den beiden Störenfrieden. Gedanken drangen auf ihn ein. Gedanken, die er nicht aufhalten konnte. Vor fast 300 Jahren: "Ich bitte Euch, Sesshomaru-sama. Nehmt mich mit" Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Das Schloss wurde von eingebildeten Yokais, die meinten seinen Vater besiegen zu können und seine vorlaute Dienerin und persönliches Hinderniss glaubte, ihm in den Kampf folgen zu müssen. "Das kommt nicht in Frage. Du würdest nur stören", antwortete er kalt und band sich seine Schwertscheide um die Hüften. Den traurigen und zugleich bettelnden Blick dieses Menschen, versuchte er zu ignorieren. "Nun geh schon aus dem Weg. Ich muss mich auf den Weg machen. Vater erwartet mich bereits." "Aber Sesshomaru-sama. Seid Ihr Euch sicher, dass uns ohne Euren und Inu no Taisho-samas Schutz auch nichts passieren kann? Ich habe ein ungutes Gefühl", murmelte sie und kaute automatisch auf ihrem Daumen rum. Genervt verdrehte der junge Mann seine Augen und bereitete sich weiter vor. "Warum glaubst du, dass auf die "Gefühle" eines Menschen verlass wären?" Das brachte sie tatsächlich zum grübeln. Er schien sie zum Schweigen gebracht zu haben. Verlegen kratzte sie sich am Kopf und lachte. "Haha. Ihr habt bestimmt Recht. Entschuldigt bitte". Nach einigem hin und her, hatte er es also geschafft, seine unfähige Dienerin abzuschütteln und sie im Schloss einzusperren. Nicht zuletzt, weil er ihr in die Magengrube geschlagen und sie schlafen gelegt hatte (wer nicht hören will, muss fühlen). Er hatte sogar diese Taka (noch ein widerlicher Mensch) beauftragen müssen, Tori davon abzuhalten, aus dem Schloss zu kommen und ihm eventuell zu folgen. Nun war es also soweit. Er durfte an der Seite seins Vaters kämpfen. Die Erinnerungen an diesen Kampf, waren schon läbgst aus seinem Kopf gefegt worden. Was ihm geblieben war, waren die Ereignisse, die danach ihren Lauf nahmen. Als Sesshomaru und sein Vater erfolgreich auf dem Rückweg waren, stieg dem Jüngeren ein eigenartiger Geruch in die Nase. Ein Geruch, der eine schreckliche Ahnung in ihm erwachen ließ. Blut. Menschliches Blut. Eigentlich nichts, was den gewalttätigen Yokai störte. Ihn wurde nur etwas eigenartig, als Toris Gesicht, passend zum Geruch, vor seinem inneren Auge erschien. Kurzerhand, ohne auch nur ein Wort an seinen ehrwürdigen Vater zu richten, schnellte er los und sah schon von weitem die Fackeln des Schlosses. Dich dem Gemäuer nähernd, verlangsamten sich seine Schritte automatisch etwas. Ohne einen der Wachen zu bitten, öffnete er mit einem lauten Krachen die Tore, die ihn ins Schloss ließen. Noch nie zuvor, hatte ihm etwas das Blut in den Adern gefrieren lassen. Noch nie, hatte der Anblick eines toten Menschenkörpers, ihm so schlecht werden lassen. Umringt von den Angestellten dieses Schlosses, das Gesicht verdeckt von einem weißen Tuch, lag da seine Dienerin. Tori. Durch das Krachen hatte der Yokai auf sich aufmerksam gemacht und die betretenen Wachen, drehten sich zu ihrem jungen Herren um. "Sesshomaru-sama", Megumi-san, die älteste Frau hier im Schloss kam auf ihn zu und verneigte sich vor ihm. "Es tut uns leid. Wir konnten sie nicht aufhalten. Als sie aufgewacht ist, hat sie es geschafft unbemerkt das Schloss zu verlassen. Taka hat sie am Fluss so gefunden, als sie sie gesucht hat." Schweigen herrschte in dem Kopf des jungen Yokai. Die Worte der Frau drangen nicht bis zu seinem Gehirn. Seine Augen hafteten auf dem kalten Körper vor sich, der da am heiligen Baum lag. Seine Han umklammerte sein Schwert. Zum ersten Mal in seinem Leben, wünschte er sich Tenseiga in seine Hand... Also der Yokai seine Augen wieder öffnete und gen Mond sah, verfinsterte sich sein Blick. Damals hatte er das Schloss verlassen um zu lernen. Um stärker zu werden. Vor 200 Jahren war er zuletzt dort gewesen. Er hatte sich von seinem Vater verabschiedet, bevor dieser in seinen Tod gerannt war. War es Schicksal? Schicksal das IHR Todestag auch der Todestag seines Vaters war und der Geburtstag seine sogenannten Halbbruders? Was es auch war, morgen würde es soweit sein. Und vielleicht war es Zeit, nach 200 Jahren an jenen Ort zurückzukehren. Am nächsten Morgen, an einem anderen Ort, erwachte ein junges Mädchen von 15 Jahren und gähnte verhalten. Nicht unweit von ihr entfernt saß ein gewisser, mürrisch schauendert Hanyou. "Also. Ich hoffe du weißt noch, in welcher Richtung du den Juwelensplitter gespürt hast, Kagome. Ich habe keine Lust, noch eine Woche durch das Land zu rennen." "Ja Ja. Mensch. Wie kann man an so einem schönen Morgen nur so schlecht gelaunt sein?" "Pah, das fragst du auch noch? Sango hat sich verdrückt und Miroku ist auch in sein Dorf gegangen. Und Shippo, dieser Tollpatsch hat sich erkältet." Eine ganze Weile ging das Gezeter von InuYasha noch so weiter. Fast den halben Tag lang. Bis... Ja. Bis... "Was macht IHR denn hier?", schrie der aufgebrachte Hanjou und sah sich seinem Halbbruder, samt Anhang gegegenüber. "Das frage ich mich auch. Was will ein schmutziger Hanjou wie du, an einem bedeutungsvollen Ort wie diesem?" Es störte ihn. Das InuYasha hier war, störte Sesshomaru unheimlich. Warum heute? Eine kleine Stimme, riss Kagomes Aufmerksamkeit auf sich und lenkte sie und die anderen beiden Abgegrenzten (Rin und Jaken) von diesem doch recht intimen geschwisterlichen Streit ab. "Oh. Welch eine Freude. Ich hatte gehofft, dass Ihr kommen würdet, Sesshomaru-sama", mit vier Armen wedelnd und seinen Sauger in Jaken rammend, heuchelte Myoga der Floh-Yokai, doch tatsächlich Freundlichkeit vor. Dass InuYasha hier aufgetaucht war und auch noch auf Sesshomaru traf, konnte nur in einem Desaster enden. "Myoga", meldeten sich beide Brüder fast gleichzeitig. Es war nicht auszumachen, welcher von beiden wütender über diese Tatsache war. Der kleine Dämon landete mit ein paar Sprüngen auf der Schulter des Älteren (immerhin war Sesshomaru stärker als InuYasha). "Seid Ihr etwas auch hier, um Eurem werten Vater die Ehre zu erweisen, Sesshomaru-sama?", hakte er nach. Für seine Frage erhielt er jedoch nur einen finsteren Blick und ging unverwandt weiter auf das ihm so vertraute Schloss zu. Weiter hinten verfolgten ihn seine Diener und sein Halbbruder, samt Anhängel. Sollten sie doch machen, was sie wollten, solange sie ihn nicht stören würden. Das Getuschel ignorierend, durchquerte er langsam und erhaben das Grundstück und entfernte sich von der Gruppe. Myoga erzählte fleißig und in Erinnerungen vertieft, was das für Orte waren. Als ob er das nicht selbst noch wusste. 200 Jahre waren doch wirklich keine Zeit für einen Youkai. "Oh. Und hier hat Inu no Taisho-sama immer trainiert. Auch ein solch mächtiger Youkai muss in Form bleiben. Seine Macht kam schließlich nicht von irgend~wooo...", so abruppt wie der Träger des kleinen Flohs stehen geblieben war, fiel er hinunter und landete unsanft auf dem Boden. Die Augen des Yokais waren starr auf den heiligen Baum gerichtet, der noch immer inmitten dieses Schlosses wuchs. Mit dem Rücken zu ihm kniete eine kleine Gestallt mit schulterlangem, schwarzen Haar und summte leise vor sich hin. Ab und an fischte sie mit ihrer Hand nach einer ihrer Haarsträhnen und schob diese hinter ihr Ohr. Wenn der Ärmel ihres linken Armes verrutschte, konnte man deutlich die tiefen Narben von Krallenkratzern erkennen. Verwundert darüber, dass Sesshomaru stehen geblieben war und einen Baum ansah, sah Myoga auf und neugierig nach vorne treten. Nun sah auch er das kleine Mädchen. "Das ist doch... aber das geht doch gar nicht..."brabbelte der alt Floh und floh (ui, ein Wortspiel). Der kurzer Blick des Sohnes seines Meisters, blieb ihm verborgen. Wenn dieser Floh sie sehen konnte, musste sie wirklich da sein. Wieder schweifte sein Blick zu dem schmalen Rücken des Kindes und unwilkürlich floss ihr Name sanft über die hübsch geschwungenen Lippen des sonst so kalten Wesen. "Tori..." Von der Nennung ihres Namen aufgeschreckt, drehte sich das Kind versteift um. Als sie Person dort aber sah, entspannte sich ihre Haltung und sie lächelte. "Sesshomaru-sama...da seit Ihr ja wieder!", schrie sie fast. Wenn ihr Gesicht und die Narbe, von der nicht einmal sein Vater wusste dass es sie gab, ihn überzeugt hatten, so tat es ihre kräftige und überschwenglich fröhliche Stimme. Das Mädchen stand auf und lächelte wie immer. Ja, er hatte ihr Lächeln nie vergessen können. Keinen einzigen Tag. Seit 300 Jahren nicht. Langsam kam sie auf den größeren zu und schien etwas zu stutzen. "Ihr seit ja schon wieder gewachsen, Meister. Uah! Und Eure Haare sind auch viel länger als damals", fasziniert von diesem ungewohnten und doch vertrauten Anblick, plapperte sie einfach weiter. "Damals...", wiederholte der Dämon. Das brachte ihn zur Besinnung. KEIN Mensch konnte 300 Jahre leben. Tori war tot. Ohne Vorwahnung schoss seine Klaue nach vorne und wollte dieser "Fälschung" die Kehle durchtrennen, doch etwas hinderte ihn daran. Seine Hand wurde gestoppt und ein fürchterlich blitzartiger Schmerz durchzog seinen Hand. Als er sie zurückzog, war sie verbrannt. Besorgte Augen sahen ihn an. "Sesshomaru-sama!", dann sah das kleine Mädchen zu Boden. "Ihr könnt mich nicht berühren, mein Meister. Ihr wisst es doch. Ich bin doch schon tot", lächelte sie traurig. Der Blick des Mononokes richtete sich von seiner Hand auf das schwache Geschöpf zu seinen Füßen. Sie wusste es also? "Wieso dann...?" Das Kind zuckte mit den Schultern und ging einige Schritte vor. Als sie nur noch einen Schritt von ihrem Meister entfernt war, wurde sie, wie Sesshomaru zuvor, von einer unsichtbaren Wand, die Blitze durch die Luft warf, aufgehalten. "Vielleicht weil mich dieser Ort nicht gehen lässt. Ich kann ihn nicht verlassen und kein anderer kann ihn betreten", nun war es an ihr das zu tun, was Sesshomaru fast jede Nacht tat. Sie sah zum Himmel. "Könnt Ihr Euch noch an Euer Versprechen erinnern?" "Ich weiß nicht, wovon du redest?", natürlich wusste er es. Auch wenn er es wohl nie zugeben würde. Denn nur wegen dieses "Versprechens" musste dieses Wesen vor ihm sterben. Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Dann ist es wohl unwichtig. Ah. Aber Ihr solltet bald gehen. Dieses Schloss ist schon längst verfallen, es ist ebenso tot wie ich. Wenn die Sonne aufgeht, wird es zusammenfallen und ich werde weiterschlafen. Bis zum nächsten Jahr. Dann werde ich weiterwarten. Oder für immer schlafen. Weil ob Ihr Euch erinnert oder nicht... Ihr habt Euer Versprechen schließlich gehalten und seit zurückgekehrt. Unversehrt wie ich sehe", sie senkte ihren Kopf wieder und sah in die goldenen Augen ihres Herrn. "Also lebt wohl Sesshomaru-sama", sie drehte sich um und wollte zum heiligen Baum zurückkehren. Doch erneute Blitze und eine Hand die sich um ihre Brust gelegt hatte, ließ sie sich wieder umdrehen. Ihre Augen waren weit geöffnet. Das Gesicht verzogen, doch keinen Laut von sich gebend hatte ihr Meister es geschafft, die Barriere, die den Baum umgab zu durchdringen. "Nicht. Sesshomaru-sama!", schrie sie, wollte die Hand von sich lösen. Doch der Griff wurde nur noch fester, ihr Körper wurde an den ihres Herrn gedrückt, der mitlerweile in die Knie gegangen war und sie mit beiden Armen umschloss. Ungläubig krallten sich zwei verzweifelte Hände in seine Roben. "Sesshomaru-sa..." "Sei gefälligst ruhig!", zischte die ungehaltene Stimme des Yokai. "Ich habe dir doch gesagt, dass du MEINE Dienerin bist. Kein Anderer hat ein Recht darüber, über dein Leben zu bestimmen. Auch dieser verdammte Tod nicht. ICH entscheide wann du sterben darfst und niemand sonst. Also halte gefälligst deine Klappe, du dumme Dienerin!", wie immer war seine Stimme sehr ruhig. An seiner Brust konnte er, ganz schwach, ein Nicken spüren. "Vertraust du mir, Tori?", flüsterte der stolze Dämon. Wieder folgte ein Nicken an seiner Brust. Keinen Moment später ließ er das Mädchen los und richtete sich auf. Ein Blick in ihre treuen Augen machte ihm klar, dass sie echt war. Er griff nach dem Schwert, dass er mehr hasste als seinen Vater. Und doch... in diesem Moment war es wohl das kostbarste Gut, das er in Händen hielt. Tenseiga. Als er es hob und auf seine Dienerin richtete, konnte er sie sehen. Die totbringenden kleinen Dämonen, die schon so lange an Toris Seele nagten. Ein Schlag genügte um diese Quälgeister zu beseitigen und auch den Bannkreis zu zerreißen. Der Schutzschild wurde zu Blüten des Baumes, die von Wind davon getragen wurden. Doch etwas entkräftet, ließ sich der stolze Mononoke auf die Knie fallen. Sofort war seine Dienerin zur Stelle. "Mein Herr", doch anstatt sie, wie früher, abzuweisen, zog er sie wieder an seine Brust. Sein Atem ging schnell. Überrascht, krallte sich das Mädchen erneut fest. Einige Zeit verweilten sie schweigend in dieser Possition. Sesshomarus Atem hatte sich noch immer nicht beruhigt. Er wusste selbst nicht, was in ihn gefahren war, dass er einen Menschen umarmte. Irgendwann fing seine Dienerin dann an, die Stille, die seit 300 Jahren in ihm herrschte, zu durchbrechen. "Ihr habt Tenseiga wegen mir eingesetzt", stellte sie fest. Ja, das hatte er. Obwohl er es nie vorhatte. Nein. Einmal hatte er es sich in seine Hand gewünscht. Doch er schwieg. Es war keine Frage gewesen. "Heißt das, ich darf wieder bei Euch sein?", fragte sie hoffnungsvoll. Natürlich blieb auch hier wieder eine Antwort aus. "Ihr habt... Euch kein bisschen verändert. Ihr wollt noch immer nichts von Euch preisgeben, wollt noch immer nicht sagen, was Ihr wirklich fühlt. Ich war so lange hier, bin so vielen verschiedenen Leuten begegnet und weiß, dass auch Yokai Gefühle haben. Also auch Ihr. Ich denke, ich habe Euch endlich durchschaut", flüsterte sie und lächelte. "Ihr dürft auch trauern, Sesshomaru-sama. Es ist nichts verwerfliches um seinen Vater zu trauern. Es ist einem Dämonen nicht verboten, Schwäche und Gefühle zu zeigen. Ich erinnere mich... Einmal... da habt Ihr mir Euer Lächeln geschenkt. Vielleicht darf ich es ja mal wieder sehen". "Dummer, einfäliger, schwacher Mensch. Ihr seid doch alle gleich...", hätte Tori nicht gewusst, dass es die Stimme ihres Herrn sein musste, hätte sie ihn nicht erkannt. Die leise Stimme war abgehackt und gedämpft. "Weint Ihr, Sesshomaru-sama?", fragte sie tonlos und erhielt wieder keine Antwort. Stattdessen schloss sich der schützende Arm ihres Meistern fester um sie. Sie löste ihre Hände vom Saum des Stoffes und schloss nun ihrerseits die Arme um den Größeren. "Ihr dürft ruhig um Inu no Taisho-sama trauern. Er war immerhin Euer Vater", flüsterte sie. Und obwohl er ihr seine Tränen nicht zeigen konnte, vergoss er sie an ihrer Brust. Vielleicht, irgendwann, würde er ihr sagen können, dass er diese Tränen um sie vergossen hatte. Weil er damals zu schwach gewesen war um sie hatte freilassen zu können. Er hatte sie so sehr vergessen wollen und andererseits... wollte er sie wiedersehen. Diesen Menschen, der es geschafft hatte ihm Schwäche und zugleich Stärke zu sein. Dieses Mädchen, dass sich über Jahre hinweg in sein Herz geschlichen hatte und nun genau dort weitermachte, wo sie aufgehört hatte ihn zu verstehen. Vielleicht würde er irgendwann so stark sein können, um ihr alles zu sagen. Doch nun, reichten seine Tränen. Wie die Blüten des heiligen Baumes wurden auch die glitzernden Perlen vom Wind verweht. Tori hatte nicht nur den Baum mit Wasser wieder zum Leben erweckt, sondern auch durch ihr Vertrauen Sesshomarus Herz erweicht. Nun hatte er es verstanden. Es gab doch einen Menschen, den er beschützen wollte. Doch obwohl er wohl jetzt auch ein Anrecht auf Tessaiga gehabt hätte, war stolz darauf, mit Tenseiga dieses Wunder vollbracht zu haben. Er würde wieder dieses Lächeln sehen dürfen, dass ihm jedes mal so warm ums Herz werden lies. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)