Ähnlicher als ich dachte von SailorTerra ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hatte mal einfach gerade eine kleine Eingebung. Nicht sehr lang... eher wohl sehr kurz. Aber eigentlich kann man es auch nicht Eingebung nennen, denn es ist ja nach einer wahren Begebenheit. Im Ernst, auch wenn es sich mehr als merkwürdig anhört... Ähnlicher als ich dachte Wir haben uns noch nie gesehen. Kennen tun wir uns nur aus Erzählungen. Wahrscheinlich kenne ich dich besser, als du mich. Denn er erzählt dir nichts von mir, nur mir von dir. Möglicherweise denkst du sogar, er würde schon lange nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich weiß nicht was er dir erzählt hat... ich weiß nur, was er mir erzählt hat. Und es erschreckt mich immer wieder. Nur einmal kurz haben wir uns in einem Chatroom getroffen. Mehr hatten wir nicht miteinander zu tun. Und doch sind wir uns scheinbar sehr ähnlich. Warum ich das meine? Immer wenn ich ihm erklären soll was du ihm mit deinem Verhalten sagen willst treffe ich den Nagel genau auf den Kopf. Ist das nicht merkwürdig. Er kennt dich besser als ich dich je kennen könnte und trotzdem merke ich wie ähnlich wir uns manchmal sind. Zwar sind wir in vieler Hinsicht auch unterschiedlich. Ja, besonders in unserem Verhalten ihm gegenüber. Doch ich wollte doch jenes erzählen, was mich mehr als nur einmal schockte. Ich saß gerade an meinen Schreibtisch und bastelte an etwas für den Kunstunterricht. Eigentlich war nichts weiter dabei. Meine Mutter hatte mich vorher noch eindringlich gewarnt, dass Teppichmesser scharf seien. Als ob ich das nicht wüsste. Manchmal hält sie mich wirklich noch für ein kleines Kind. Dabei bin ich schon 15 Jahre alt und in der 10. Klasse. Aber so scharf war dieses Exemplar eines Teppichmessers nicht. Ich möchte fast sagen, zum Glück war es nicht so scharf. Zwar ließ sich damit nicht so gut arbeiten, aber ich bekam auf dieses Bild, auf das ich nicht näher eingehen möchte, eine zwei. Allerdings lang das Messer noch einige Tage bei mir im Zimmer. Immer auf dem Schreibtisch, nur weil ich zu faul war es wegzubringen. Immer wenn ich es wieder in den Schuppen bringen wollte, regnete es draußen. So saß ich ca. eine Woche später an meinem Computer. Schrieb wieder eine meiner Fanfictions, wie ich es so oft tat, wenn die Nachmittage regnerisch waren. Plötzlich passierte etwas eigenartiges. Vielleicht lag es daran, dass ich so müde war, aber etwas stimme nicht. Ich sah das Messer an. Mein Blick kam mir selbst merkwürdig vor. Mein Kopf begann Gedanken zu spinnen, die ich niemals von alleine denken würde. Und dann begannen Wörter leise über meine Lippen zu kommen, die mir selbst das Blut in den Adern gefrieren ließen. "Du hast meine Liebe enttäuscht. Mich verraten, mich ausgenutzt. Nur für dich habe ich gelebt, nur dich habe ich geliebt. Ich habe Fehler gemacht. Das weiß ich. Aber warum kannst du mir nicht verzeihen? Ich lege dir mein Herz zu Füßen und trist auf es. So hat dieses Leben keinen Sinn. Dieses Messer... diese Klinge... kann sie mich doch von meinen Qualen erlösen. So scharf... nur ein Schnitt würde genügen und ich wäre frei. Nur ein kleiner Schnitt könnte dieses Leben beenden. So lebe wohl Welt..." Mittlerweile hielt ich das Messer in der Hand und drehte es von einer Seite auf die andere. Wirklich scharf... aber vielleicht nicht scharf genug. Sollte man es testen? Langsam näherte sich die Klinge meinem Arm. Plötzlich war es, als ob ich aus einer Trance erwachte. Ich ließ das Messer auf die Schreibtischunterlage fallen. Fassungslos sah ich es an. "Was war das?", schaffe ich noch gerade so zu stammeln. Ich beginne zu zittern und weiß nicht mal warum. Es ist keine Angst, weil ich weiß, dass gerade irgendetwas besitzt von mir ergriffen hatte. Nein, es war ein Gefühl als ob ich gleich heulen würde, vor Trauer. Leicht verstört verließ ich meine Zimmer, nachdem ich den Computer ausgemacht hatte. Doch hatte ich das eigentlich schon fast wieder vergessen. Ich dachte mir nichts dabei. Oft war es mir schon passiert, dass ich wenn ich viele Ideen zu Geschichten auf einmal hatte, anfing ohne viel nachzudenken Monologe vor mich her zu reden. Meist enthielten sie dann eine kurze Zusammenfassung der Handlung in einer Story. Aber das war nun doch etwas anders gewesen. Doch ich ließ mich einfach von meinen Brüdern etwas ablenken, bzw. von meinem Alltag. Am späten Nachmittag ging ich dann ins Internet um zu sehen ob ich irgendwelche E-Mails hatte. Wie schon gedacht hatte ich welche und zwei die mich ziemlich aus der Bahn warfen. Dieser Mensch, der mir immer von dir erzählte, von dir die du mir so ähnlich bist. Er schrieb du hättest ihm ein Ultimatum gestellt. Entweder er würde dir innerhalb der nächsten drei Tage eröffnen, dass er dich noch lieben würde oder du würdest dich umbringen. Ich schluckte. Konnte das sein...? Ich öffnete die andere Mail von ihm. Es war eine weitergeleitete Mail... eine deiner Freundinnen hatte geschrieben, dass du verschwunden wärst. Alle würden nach dir suchen, weil sie angst hatten du würdest dir etwas antun. Ich hatte keine Angst... ich wusste du hättest schon längst etwas getan. Wusste ist eigentlich übertreiben. Ich konnte es nur ahnen. Aber diese Ahnung, dass du dir die Pulsadern aufgeschnitten hattest war so stark... ich konnte es mir nicht erklären, aber ich ahnte, dass jener Vorfall vor vielleicht einer Stunde wirklich passiert war. Ich musste mich beruhigen, abregen. Das war vielleicht alles doch nur eine Vermutung. Und wenn, diese Art sich umzubringen war einer von denen, die oft schief gingen... zum Glück kann ich nur sagen. Als ich am Abend noch mal ins Internet ging um vielleicht irgendwelche Neuigkeiten zu erfahren, hatte er mir schon geschrieben, dass sie dich gefunden hätte. Du hattest tatsächlich versucht dich umzubringen. Doch das Messer war zu stumpf gewesen um sich damit ernstlich zu verletzten... sonst hättest du es geschafft. So vergingen einige Wochen, ohne das etwas passierte. Die Pfingstferien kamen und ich fuhr weg. Für ein paar Tage zu meiner Oma. (Ein paar Tage ohne Internet, die Hölle überhaupt) Und dort geschah es noch mal. Zumindest so ähnlich. Ich ging ins Bad. Dachte mir nichts dabei, da ich mir nur die Händewaschen wollte. Da fiel mein Blick auf eine Packung Tabletten. Ich musterte sie genauer. Plötzlich war da wieder dieses Gefühl, als ob ich die Beherrschung über meinen Körper verlieren würde. Doch diesmal hatte ich mich soweit noch unter Kontrolle, dass ich einfach stehen blieb. Nur flüsternd kamen wieder Worte über meine Lippen: "Um diese Welt in der ich nicht geliebt werde zu verlassen. So schwer ist es nicht. Diese Pillen würden es bestimmt schaffen... nur ein paar mehr als erlaubt. Einschlafen und nie wieder aufwachen. Ein lieblicher Tod." Ich schüttelte den Kopf um mich wieder wach zu bekommen. Sofort fiel mir wieder ein wie es schon das letzte Mal war. Bestimmt hattest du wieder versucht deinem Leben ein Ende zu setzten. Nein, an so etwas durfte ich doch nicht einmal denken. Das war doch nur Einbildung gewesen. Zumindest versuchte ich mir das einzureden. Ich verdrängte diesen Gedanken so gut es ging. Spätestens wenn ich das nächste mal in meine Mailbox schauen würde, wüsste ich es. So wurde ich schon auf der Rückfahrt extrem hibbelig. Als ich dann in Internet ging, gab es eine freudige Überraschung. Ich hatte zwar mehr als 40 Mails, aber keine Katastrophen Meldung. So dachte ich zumindest. Was du schon wieder angestellt hattest erfuhr ich erst am nächsten Tag, ganz nebenbei. Es schien eine Mail wie jede andere von ihm zu sein... aber der Schein trügt. Dort stand, dass du seit ein paar Tagen im Krankenhaus wärest, weil du versucht hattest dich mit Tabletten zu vergiften. Konnte das sein? Hatte ich es schon wieder gemerkt, wie du versuchtest dir dein Leben zu nehmen? Eigentlich sind wir einander gar nicht ähnlich... Du bist mehr als drei Jahre jünger wie ich. Du bist ein Wildfang und ich bin ruhig und verschlossen. Eigentlich sind wir so gegenteilig, dass es schon fast unnormal ist, aber unsere Gedanken scheinen sich näher zu sein, als mir lieb ist. So das war es... hört sich sehr seltsam an oder? Ist es für mich auch... vor allen Dingen kenne ich das besagte Mädchen eigentlich nicht. Was kann das sein? Bye, bye ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)