Eine Couch für alle Fälle von -Ria- ================================================================================ Kapitel 1: Harrys Therapie -------------------------- Titel: Eine Couch für alle Fälle Autorinnen: Alraune und Ria Disclaimer: Uns gehört nichts, wir leihen uns bloß die Charaktere von Mrs. J. k. Rowling aus, nur Ria und Alraune gehören uns. (Das sind nämlich wir.) Warnung: SLASH! MPREG! TOTALPARODIE! Summary: Die FF-geplagten Charaktere müssen in psychiatrische Behandlung gehen- ob die Ärzte ihnen aus ihrer seelischen Verwirrung helfen können? xXx Harry saß in einem Wartezimmer und sah sich unauffällig um. Der Stuhl, auf dem er saß, war ein dunkelroter, plüschiger Sessel, vor ihm lagen einige Zeitschriften auf einem wackeligen Tischchen, die eigentlich weißen Wände waren mit Schriftzügen wie “I hate Tokio Hotel!”, “Es lebe FAW!”, “Nieder mit Flamern!” und “Slash 4-eva!” besprüht. Harry konnte damit nicht besonders viel anfangen, außerdem war sein seelischer Zustand dazu viel zu zerrüttet, um auf derartige Kleinigkeiten zu achten. Er umklammerte fest einen kleinen Plüschlöwen, den ihm die Sprechstundenhilfe mit einem freundlichen Lächeln in die Hand gedrückt hatte. Der kleine Plüschlöwe war grün mit violetten Streifen und mähte leise, wenn man an seinem Schwanz zog. Harry kam irgendetwas daran falsch vor, aber er konnte nicht genau sagen, was. In diesem Moment schwang eine große eichene Tür auf und Harry trat zögernd hindurch. Hinter einem Mahagonischreibtisch saßen zwei Frauen, die ihm entgegenlächelten. Eine hatte blondes Haar, braune Augen und trug eine schmale, schwarze Brille. Sie hielt einen Rotstift in der Hand. Die andere hatte kurze, braune Haare, merkwürdige Augen, deren Farbe man nicht genau bestimmen konnte, und eine ebenfalls schmale, aber rote Brille. Sie knabberte an einem Mars und warf die Verpackung in einen überquellenden Mülleimer, der direkt neben ihr stand. Harry hob den Blick von den beiden auf die Wände. An ihnen hingen lebensgroße Poster von ihm selbst, Draco Malfoy, Blaise Zabini, Professor Snape, Lord Voldemort, Ron, Luna, Hermine und anderen. Er schluckte und überlegte, ob es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen war, hierher zu kommen. Aber die Annonce in der Zeitung hatte doch sehr viel versprechend geklungen: “Sie wissen keinen Ausweg mehr? Niemand kann Ihnen mehr helfen? Kommen Sie zu uns, und Ihre Probleme sind mit einem Schlag gelöst!” Darunter stand die Telefonnummer: 0190-315104 Er hatte dort angerufen und einen Termin ausgemacht. Eigentlich hätte er schon aufgrund dieses Gesprächs Verdacht schöpfen müssen, denn die Sprechstundenhilfe hatte sich mit “Guten Tag, hier werden Sie geholfen. Bitte denken Sie daran, Ihre Zwangsjacke zum Telefonieren und Terminmitschreiben abzulegen und Ihren Knebel abzunehmen. Was kann ich für Sie tun?” gemeldet. Harry wich ganz langsam einige Schritte zurück, doch die blonde Frau ließ den Rotstift fallen und schnippte mit den Fingern, worauf die Tür zuknallte und sich von außen mehrere Riegel vorschoben. “Guten Tag”, sagte sie freundlich. “Setzen Sie sich doch.” “Tee? Schokolade? Beruhigungstabletten?”, bot die Braunhaarige an. Harry schüttelte schwach den Kopf und ließ sich in den plüschigen, roten Sessel sinken. “Wir dürfen uns vorstellen, das ist Dr. Alraune und ich bin Dr. Ria.“ , sagte die Blonde immer noch lächelnd. “Alraune, such doch bitte den Namen unseres lieben Besuchers heraus.” Dr. Alraune nickte und begann eifrig, in einem Karteikästchen zu kramen. “Mr./Mrs./Miss Harry Aleksander Schrägstrich Alexander James Vorlost Jeremias Lily Narzissa Lucius Potter-Granger-Malfoy-Snape-Riddle-Slytherin-Mondhimmel-Blütenblond-Himmelfeucht-Mondwarm?”, fragte sie. Harry schüttelte den Kopf. “Bloß Harry James Potter.” “Sicher doch”, sagte Dr. Alraune lächelnd und las weiter vor. “Am 31. Juli 1981 Schrägstrich vor ca. 2000 Jahren Schrägstrich zur Zeit der Gründer geboren. Eltern: James Romualdo Potter, Lilian Saphira Potter, Narzissa Amarryllis Malfoy, Lucius Ace Kain Malfoy, Sirius Dilan Black, Tom Vorlost Riddle, Severus Draven Snape, Salazar Gabriel Slytherin, Godric Damian Gryffindor, der Teufel, Todesengel A, Todesengel B, Elfe A, Elferich B, Veela A, Veela B. Ist das korrekt?” Harry schüttelte noch heftiger den Kopf. “Lily und James Potter”, sagte er. “Schwieriger Fall”, murmelte Dr. Alraune Dr. Ria zu, die zustimmend nickte, aber freundlich weiterlächelte. Dr. Alraune las weiter vor. “Verheiratet mit: Draco Lucius Alexander Dante Malfoy, Lucius Ace Kain Malfoy, Severus Draven Snape, Sirius Dilan Black, Salazar Gabriel Slytherin, Godric Damian Gryffindor, Tom Vorlost Riddle, Hermine Jane Granger, Luna Lovegood, Cedric Jason Ley Diggory, Vampir A, Elfe Schrägstrich Elferich A, Veela A. Ist das korrekt?” “Ich will doch gar nicht verheiratet sein”, wimmerte Harry. “Aber ich würde gerne Ginny heiraten...” “Haben wir ein Hochzeitsorganisationskomitee in unserem Pauschalpreis?”, fragte Dr. Alraune. “Nein”, erwiderte Dr. Ria. “Das gibt einen Preisaufschlag von- hm, seien wir großzügig, 37%.” “Aber-”, setzte Harry an. “Was genau ist Ihr Problem?”, unterbrach Dr. Ria ihn. “Was genau hat Sie dazu bewogen, ausgerechnet uns, die stadtbekannt schlechtesten Psychiater, aufzusuchen?” “Ich... ähm... Na ja... Ich habe das Gefühl, dass meine Freunde und Feinde sich ganz anders benehmen als sonst...” “Aha”, sagte Dr. Ria. “Es handelt sich also um ein umgebungsbezogenes Problem.” Dr. Alraune nickte und notierte sich etwas auf einer Marsverpackung, die vor ihr lag. “Erzählen Sie doch bitte weiter. Bitte werden Sie etwas detaillierter.” “Ähm, ja. Also, da ist Draco- oder eigentlich Malfoy. Er- er läuft mir die ganze Zeit hinterher und versucht mich zu küssen- und jetzt bin ich auch noch mit ihm verheiratet!” “Klarer Fall von Geistesabwesenheit”, murmelte Dr. Alraune und notierte erneut etwas. Dr. Ria nickte, forderte Harry aber trotzdem zum Weitererzählen auf. “Aber, und das ist noch viel schlimmer: Ich habe herausgefunden, dass Lord Voldemort eigentlich ein lieber Kerl, mein Vater, mein Bruder und mein Lover ist! Und mit ihm bin ich auch verheiratet!” “Eindeutig Schizophrenie”, diagnostizierte Dr. Ria und Dr. Alraune notierte. “Ja, und dann gibt es auch noch Lucius Malfoy. Er ist eigentlich mein Vater, aber auch mein Schwiegervater und mein Ehemann!” “Von Monogamie halten Sie ja nicht viel, oder?”, fragte Dr. Ria trocken. “Weiter.” “Und das mit Sirius ist wirklich verwirrend: Er ist eigentlich gestorben, aber jetzt ist er wieder aufgetaucht, und schlimmer noch, er ist mein Vater, mein Mutter und mein Ehemann!” “Sprechen Sie von Sirius Black?”, fragte Dr. Ria. Ein merkwürdiges diabolisches Funkeln hatte sich in ihre Augen geschlichen. “Ähm- ja?” “Wie können Sie es wagen?”, zürnte sie. “Ich bin mit ihm verheiratet!!!!” “Aber, aber, Ria, du bist doch nur in deiner Fantasie mit ihm verheiratet”, beruhigte Dr. Alraune sie. “Bitte keine tätlichen Angrif- RIA!” Dr. Ria war um den Tisch geprescht und hatte begonnen, mit einer roten Tasche auf einen hilflos kreischenden Harry einzudreschen. “Hör sofort auf!”, brüllte Dr. Alraune. Sie holte einen Enterhaken aus einer Schublade, packte Dr. Ria damit am Kragen und zog sie hinter den Schreibtisch zurück, wo sie sie vorsichtig fesselte. “Beachten Sie sie gar nicht”, sagte Dr. Alraune freundlich zu Harry, der in Tränen ausbrach. “Es ist so furchtbar!”, schniefte er. “Ich- ich will doch gar nicht weinen, und doch bin ich in letzter Zeit so weinerlich! Und dann kommt Dra- Malfoy immer zu mir und sagt “Schnecke” und “Häschen” zu mir, und trösten will er mich auch!” “Oh je”, seufzte Dr. Alraune. “Auch noch eine animalische Persönlichkeit- und Persönlichkeitsverdrängung!” “Das gibt noch einen Aufschlag”, sagte Dr. Ria triumphierend. Das dunkle Rot war aus ihrem Gesicht gewichen und hatte ihrer normalen Gesichtsfarbe Platz gemacht. “Endlich”, seufzte Dr. Alraune und befreite ihre Kollegin. “Erzählen Sie ruhig weiter, Mr. Potter.” “Oh ja- und dann ist da Hermine! Sie hat auf einmal schokoladenbraune Augen anstatt straßenköterbrauner, und fuchsfarbene Locken anstatt ihres üblichen Busches- und wir zwei sind die ganze Zeit alleine und immer küsst sie mich, aber dabei liebt sie doch eigentlich Ron! Aber das glaubt sie mir nicht! Und jetzt sind wir auch noch verheiratet!” “Jetzt brauchen wir auch noch einen Anwalt für die Scheidungsurteile”, sagte Dr. Ria jubelnd. “Das gibt erneut einen Aufschlag. Erzählen Sie weiter, Mr. Potter.” “Snape”, murmelte Harry und vergrub das Gesicht in den Händen. “Er, er ist mein Vater, und meine Mutter, und mein Lover! Dabei hasse ich ihn doch, und ich finde ihn potthässlich, und ich würde nie zulassen, dass er seinen Sch- wie auch immer. Jedenfalls bin ich mit ihm auch verheiratet!” “Oha, das sieht mir ganz nach einer sich selbst verdrängenden Seele aus”, sagte Dr. Alraune nickend. “Weiter.” “Oh- Salazar Slytherin. Er ist mein Vater, aber das ist ja nicht so wichtig- mit ihm bin ich auch verheiratet. Aber er ist ja eigentlich mit Godric Gryffindor verheiratet, der mein zweiter Vater ist, aber mit ihm bin ich auch verheiratet!” “Hm, hm, Entwirrung von Verwandtschaftsbeziehungen, das gibt einen erneuten Aufschlag”, sagte Dr. Ria lächelnd. „Ähm, wie viele verschiedene Väter, die gleichzeitig die Mütter sind, haben wir bis jetzt?" Dr. Alraune warf einen kurzen Blick auf ihre Notizen. „ Bis jetzt haben wir fünf." „Ah ja, also weiter bitte!" “Was wollte ich sagen? Ach ja, Luna- sie liebt mich, und ständig schleckt sie mich ab, aber ich finde sie eigentlich nur hässlich, ich will sie doch bloß als Freundin- und jetzt habe ich sie auch noch geheiratet!” “Ab dem achten Ehepartner gibt es einen Extra-Aufschlag”, sagte Dr. Alraune an Dr. Ria gewandt, die zustimmend und erfreut nickte. “Bitte sprechen Sie doch weiter.” “Und dann bin ich auch noch mit irgend so einer komischen Elfe verheiratet, die eigentlich total bescheuert aussieht, wie aus einem Manga abgezeichnet, und den ganzen Tag lang nur mit ihrer Quietschestimme rumsingt! Das nervt total, aber es wäre ja noch in Ordnung, wenn da nicht noch Rüdiger, der Vampir wäre, der auch noch mit mir verheiratet ist, und die Veela mit dem unaussprechlichen Namen, aber die ist eine hysterische Zicke- und, und, ach, ich weiß nicht mehr, was ich tun soll!” “Haben Sie sonst noch irgendwelche Probleme?”, erkundigte sich Dr. Alraune. “Ja, ich bin ein Vampirveelaelf.” “Ach, das macht nichts, ich bin ein Werfisch”, sagte Dr. Alraune lächelnd. “Das ist nicht tödlich, keine Panik. Die liebe Ria hier ist auch kein Mensch- was warst du noch mal?” “Ein Vampirfrosch”, erwiderte Dr. Ria. “Es ist sogar recht praktisch, niemand traut einem Frosch Vampirzähne zu, müssen Sie wissen, Mr. Potter." “Öhm...” “Also, was haben wir?”, unterbrach Dr. Alraune. “Seelische Konfliktlösung, Persönlichkeitsfindung, Scheidungsanwalt, Hochzeitsorganisationskomitee, Entwirrung von Verwandtschaftsbeziehungen, seelische Ent-Animalisierung, war noch was?” “Nein, das ist alles”, erwiderte Dr. Ria. “Fangen wir mit der seelischen Konfliktlösung an- was ist Ihr größtes seelisches Problem, Mr. Potter?” “Dass ich ein Vampirveelaelf bin!” “Das ist leider nicht heilbar. Ihr nächstes Problem?” “Dass ich mit so vielen verschiedenen Leuten verheiratet bin.” “Okay, erst einmal wollen wir Ihre psychischen Narben aufspüren und heilen. Vielleicht haben Sie Hochzeitsfotos dabei, damit wir uns Ihrer seelischen Qual entgegenstellen können?”, schlug Dr. Ria freundlich vor. “Ja, hab ich, irgendwo”, murmelte Harry und kramte nach einem Foto, das er den beiden hinlegte. Es zeigte ihn und Draco bei ihrer Hochzeit. “Ooooooooohhhhhhhhh”, quietschte Dr. Alraune. “Ist das etwa- nein, das ist nicht möglich! Ist das- ist das Draco Malfoy?” “Ähm- ja, wieso?” “Hach, wie wunderbar er aussieht! Sein silbernes Haar schimmert im Sonnenschein, seine silbernen Augen sind Spiegel seiner Seele, seine schlanken, feingliedrigen Hände...” Sie seufzte laut auf und schmolz auf ihrem Stuhl zu einem fischförmigen Klumpen zusammen. “Ignorieren Sie sie”, sagte Dr. Ria freundlich und tupfte Dr. Alraune unauffällig das Kinn mit einem Tuch ab.. “Nun, ich glaube, ich habe eine Lösung gefunden, die all Ihre Probleme mit einem Schlag beseitigen wird.” “Und die wäre?”, fragte Harry hoffnungsvoll. Vielleicht konnte er endlich den kreischenden Dracos, knutschenden Hermines, schlabbernden Lunas, notgeilen Severus’, perversen Voldemorts, sadistisch veranlagten Lucius’, quietschenden Elfen, bissigen Vampiren, hysterischen Veela, und altmodischen Hogwartsgründern entkommen, und sich stattdessen ein wenig mit Ginny vergnügen? “Es ist ganz einfach”, sagte Dr. Ria und zog einen weißen Papierbogen zu sich. Sie nahm ihren Rotstift und schrieb etwas untereinander. “Hier ist Ihr Rezept, bitte dreimal täglich zu Gemüte zu führen.” Neugierig nahm Harry das Papier und seine Gesichtsfarbe wechselte von Flaschenrot zu Tomatengrün und schließlich zu Pechweiß. “3672,46 €?!”, kreischte er und fiel ohnmächtig vom Sessel, wobei er den grünvioletten Löwen fast zerquetschte, der aber trotzdem brav mähte. “Den Löwen dürfen Sie sogar für eine Sondergebühr von 123,45 € behalten”, sagte Dr. Ria freundlich. “DER NÄCHSTE, BITTE!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)