Willkommen zuhause O-nii-chan.... oder auch nicht.
So auf diese Idee bin ich durch unseren "Was denkt ihr über Mokuba?" - Forum gekommen.
Da wir uns Gedanken darüber machten wie Mokuba wohl in der Pubertät währe und was Seto tun würde, wenn es "eskaliert".
So, und darum geht es hauptsächlich...
Ach, ja, ich hoffe das ich die Geschichte nicht "ver7Nine", indem ich...
a) die Story nicht wieder in's absolut "ernste" wandle.
b) ich niemanden leiden lasse
und zu guter Letzt, aber am wichtigsten:
c) ich niemanden TÖTE
-.- Was soll ich sagen, ich bin wie ich bin, werde mich aber zusammenreisen.... versprochen.
O.k. Fangen wir mal an:
Willkommen zuhause O-nii-chan.... oder auch nicht.
Seto stieg mit der alltäglichen, miesen Laune aus seinen Hubschrauber. Wozu war er den diesen ganzen Weg nach Paris unterwegs gewesen, wenn sein Geschäftspartner nicht kommt? Nur wegen einer Grippe! Dieses Weichei soll auch noch irgendein führendes Mitglied der Appel-Europa-Kommune sein? Das war ja ein Witz!
Mit seinen wehenden, schwarzen Mantel, stapfte er die Treppen zu seinen Anwesen hoch. Gut, was soll's, jetzt war er schon mal zwei Tage eher da. Die Zeit konnte er ja auch einfach mal nutzen. Genau, er und Mokuba haben schon lange nichts mehr unternommen. Im Grunde kam es ihm so vor, als hätte er den Jungen schon lange nicht mehr gesehen. Seit ungefähr einen Jahr, sahen sie sich nur noch Morgens und dann höchsten zehn Minuten.
Ja, die zwei Tage würde er sinnvoll nutzen.
Mit einen Klacken öffnete sich die schwere Tür.
Seto betrat mit einer leisen Vorfreude den Vorraum.
Schuhe.
Überall.
Etwas irritiert setzte Seto seinen Aktenkoffer ab. Wo waren seine Bediensteten? Und was zum Teufel haben diese Unmengen Schuhe zu bedeuten?
Mit erneut aufflammender schlechten Laune, durchsuchte der Hausherr sein Anwesen. Die hier und da auftauchenden, leeren Wodkaflaschen, manchmal mit zugehöriger Alkoholleiche, verbesserten seine Laune nicht unbedingt.
Allein deshalb, weil sich die ganzen Pappbecher und Luftschlangen nicht wirklich gut auf den teuren Teppich machten. Was war hier los?
Mit zuckender Augenbraue und vor Wut bebenden Fäusten, machte er sich auf den Weg zu einen bestimmten Zimmer. Auch wenn die Ahnung einen bitteren Nachgeschmack hinterließ, er konnte sich denken, wer für dieses Desaster verantwortlich war.
Mit einer unterdrückten Wut, hämmerte er gegen die hilflose Zimmertür seines Bruders.
Doch statt dem erwarteten "Kleinen" öffnete ein braunhaariges Mädchen mit leicht zerzausten Haar.
>Was'n los?< war ihre erste "diskrete" Frage.
Zuerst irritiert, schließlich noch angefressener, als vor zwei Minuten, fragte Seto mit vor Wut getränkter Stimme: >Wo ist Mokuba?<
Zwei alkoholglasige Augen betrachteten den jungen Mann vor sich.
> Mit der Mia, im Zimmer zwei Stöcke höher.< Damit fiel die Tür vor Seto's Nase ins Schloss. Zwei Stöcke höher? Der wird doch nicht!
Mit schnellen Schritten, sauste Kaiba die Treppen hoch, stolperte hier und da über ein paar besoffene Teenager.
Mit zunehmender Wut donnerte er gegen die teure Holztür. Diese offnete sich mit einen unangenehmen Quietschen und ein Gesicht, das Seto nur zu gut kannte lugte müde hervor, trübe Augen blinzelten, die großgewachsene Person vor sich an.
Nach einigen Sekunden wurde den Sechzehnjährigen klar, WER da stand. Über diese Erkenntnis erschrocken, richtete er sich starr auf. Mit einen verlegenen Grinsen versuchte er die Miesere herunter zu spielen. Der böse Blick seitens Kaiba, machten den, nur mit Boxershorts bekleideten Jungen klar, dass diese Masche wohl nicht zieht. Gut, dann wohl doch mit Worten.
> Äh, Seto? Wa- was machst du hier?<
> Was machst du hier?< kam die kalte Gegenfrage.
> Moki?< ertönte ein müde Stimme, aus den dunklen Raum.
Kurzes Geraschel und tappsige Schritte, waren das nächste was man vernahm. Ein zierliches Mädchen, erschien im Türrahmen, blickte müde zu Kaiba auf. Die blaue Samtdecke hatte sie provisorisch um ihren Körper geschlungen.
Das Wutzittern des Firmenleiter verstärkte sich bei diesen Anblick. Ja, Mokuba war zwar Sechzehn, aber trotzdem, dafür war er ja wohl eindeutig zu jung!
> Mokuba.< zischte Kaiba böse.
Dies zog erneut die Aufmerksamkeit des Mädchen auf den jungen Mann vor sich.
> Ich kenn den nicht!< murmelte das Mädchen verschlafen. > Ist das ein Bediensteter deines Idiotenbruders, der nichts von den ganzen Party's mitbekommen hat?<
Schweigen.
Ein Aufschrei.
Jede Menge Jugendlicher die panisch davonrannten.
Deprimiert -und voll bekleidet- schob Mokuba seinen Besen vor sich her. Die Angestellten, sagten nichts. Die würden auch noch ihr Fett abkriegen.
Grummlig und eingeschnappt murmelte Mokuba verschiedene Beschimpfungen vor sich her. Trotzig sah er über die Schulter. Ob Seto wohl immer noch hinter ihm stand und kontrollierte was er tat.
> Arbeite!< Ja, er stand noch da.
Weiter in wüst, gemurmelten Beschimpfungen und trotzigen Wiedersprüchen vertieft, schmiss Mokuba den Besen hin. Verdammt! Er war sechzehn! Wieso durfte er keine Party's feiern?
> Was soll das?< ertönte auch sofort die Stimme, seines älteren Bruder.
> Ich hab keine Lust mehr.< wiedersprach Mokuba eingeschnappt.
> Wie bitte?< donnerte es von der gegnerischen Front.
> Ich habe keine Lust mehr!< wiederholte Mokuba, diesmal jedoch lauter.
> Das darf ja wohl nicht war sein! Was glaubst du eigentlich was du dir hier erlauben kannst!< schrie Seto drauf los.
> Ich bin nicht dein Sklave!<
> Das nicht, aber mein jüngerer Bruder!<
> Ach, und das gibt dir das recht so mit mir umzuspringen?< Mokuba zitterte vor Wut. > DU hast sie ja nicht mehr alle!<
Mit diesen letzten, nicht besonders gut gewählten Worten, stapfte der Junge wütend aus den Raum. Er währe wohl unmöglich so leicht davongekommen, wenn Seto's Handy nicht geklingelt hätte. Das hieß, Seto musste sich später um seinen Bruder kümmern.
Joa, das war mal der Anfang..... mal sehen ob ich's weiter mache ^^
Die Jugend, ja die Jugend ... wann genau wurde die so schwierig?
Soooo ... endlich nach ewigen warten und noch ewigeren (wenn ich mal meinen 4Jährigen Neffen zitieren darf XD) Keine Lust habe -Ding DIE Fortsetzung.
Hättet ihr nimma gedacht wa? XD
So aber nu ma glei zur sache hier ^^
Kapitel 2 - Die Jugend, ja die Jugend ... wann genau wurde die so schwierig?
Mokuba war sauer.
Sehr sauer.
Da kam Seto heim und hatte nichts besseres zu tun als zu meckern.
Ätzend!
Wann war sein großer Bruder zu so einen verstaubten "Erwachsenen" mutiert?
War doch alles blöd!
Schnell kramte er sein Handy raus, wählte die Nummer seines Kumpels.
Er musste reden, dringend!
Seto war wütend.
Nicht zu sagen, sehr angefressen und dass bekamen Angestellte wie auch Geschäftspartner mit.
Auf eine nicht allzu schöne Weise.
Hier wurde geschrieen, da wurde gebrüllt, Hauptsache er konnte Dampf ablassen.
Allmählich ging auch schon das Gerücht rum, das er seinen Bruder erwischt hatte, wie er sich illegales weißes Pulver schniefte.
Gerüchte waren ja so erfrischend- und bekloppt.
Dennoch, Seto fragte sich, wann genau sein kleiner Bruder so einen pupatierendes Monster geworden ist.
So lange konnte er unmöglich Verhindert gewesen sein.
Oder doch?
Müde erhob sich der Firmenchef, blickte aus den Fenster in das glitzernde Lichtermeer.
Nein, heute würde er zu nichts mehr kommen.
Gedankenverloren, stapfte er durch die bereits leergefegten Flure seines Firmensitz.
Es war schon wieder sehr spät.
Ob Mokuba wohl daheim war?
Nein, er war weg.
Seit einigen Tagen schon und wenn Seto seinen Privatdetektiv glauben schenken konnte, befand er sich bei einen seinen Freunden.
Ob seine "Freunde" schuld an seinen Verhalten waren?
Möglich währe es.
Seto strich sich durchs Haar. Das war alles so kompliziert und ER, Seto Kaiba, der mit kaum 16 Jahren ein ganzes Firmenimperium geleitet hatte, der auf alles eine Antwort wusste, war nun ratlos.
Dieses mal ging Seto nicht wie gewohnt in die Garage und rief seine Limousine, nein diesmal ging er zu Fuß.
Er brauchte frische Luft und eine Strategie.
Irgendwie muss er Mokuba wieder zurück holen, damit er ihn endlich ordentlich zusammenscheißen konnte.
Noch war die Sache mit der "Überraschungsparty" nicht vergessen.
Aber wie geht es danach weiter?
Sein Bruder war in einer "schwierigen Phase", wie die Pädagogen so schön sagen.
Es war ein wild orange blinkendes Schild, dass Setos Aufmerksamkeit gewann.
"The new Street" glitzerte ihn da entgegen.
Eine Bar.
Vielleicht kein schlechter Gedanke. Er brauchte etwas Abwechslung bzw. Ablenkung. Auch wenn diese aus flüssigen Cocktails bestand, aber besser als nichts.
Als er die Tür öffnete und in den düsteren, holzverkleideten Raum eintrat, wusste er ja nicht, was ihn erwartete.
Schwer mit den Nerven am Ende setzte er sich auf einen Barhocker an der Theke und starrte zuerst zu den vielen bunten Getränken in den Regal, bis er seinen Blick durch den Raum gleiten ließ.
Doch hier konnte man bleiben.
Es erklang gute Musik und die Atmosphäre war anonym, keine aufdringliches Gequassel und keine penetranten Verehrerinnen.
Dann flog ein Glas auf den Boden hinter ihn, zersplitterte in tausend teile, während sich das ganze mit einen Aufschrei vermischte.
"Ich glaub das nicht!" rief eine Frauenstimme. "Kaiba? Seto Kaiba?!"
O.k. anscheinend war da doch eine dieser Fangirlys, toll.
Er drehte sich um, sah seiner geschockten Bedienung in die Augen und stockte selbst einen Moment.
Da stand nun eine braunhaarige Frau und kehrte in aller Verzweiflung und irgendwie auch Verwunderung die Scherben zusammen. Kannte er sie nicht irgendwoher?
Als hätte sie seine Gedanken gelesen, seufzte sie theatralisch, beugte sich vor und stützte ihren Arm auf der Theke ab.
"Du kennst mich nicht mehr, stimmts?" Sie zog eine Augenbraue hoch und da! Nun machte es KLICK.
Setos Gesicht verdunkelte sich etwas.
"Mazaki." murmelte er erkennend und irgendwie auch abwertend.
"Ich fühle mich geehrt." antwortete sie sarkastisch und blickte ihn skeptisch an. "Was macht der herzallerliebste Firmenchef den hier?"
"Einen Manhattan bestellen." kam die genauso sarkastische Antwort.
Sie seufzte, rief einen Barmann die Bestellung zu, der allmählich in Stress geriet. Es wurde irgendwie immer voller, in den engen Räumlichkeiten.
"Hätte nicht gedacht dich hier zu sehen." fing sie plötzlich an, während sie ein paar Gläser spülte. Praktischerweise und zu Setos Leidwesen befand sich das dazugehörige Becken, ausgerechnet vor ihm.
"Achja?" murrte er. "Ich hätte es auch nicht erwartet, dich hier zu treffen."
"Hör ich da ein Schwapp Freude heraus."
"Sicher." murmelte er.
"Jetzt mal im ernst, was machst du hier?" fragte sie erneut.
"Etwas trinken."
"Und warum?"
"Warum 'warum'*?" Wieso sollte er es nicht dürfen?
"Na, weil es nicht zu dir passt." Klirrend stellte sie ein paar Gläser bereit und sah ihn irgendwie vorwurfsvoll an .
"Was passt nicht zu mir?" Nun war der Punkt angekommen, an den Seto seiner Gegenüber nicht mehr folgen konnte. Worauf wollte sie nur hinaus?
"Das du deine Probleme in Alkohol ertränkst passt nicht zu dir!" antwortete sie schließlich.
Er stutzte kurz.
"Woher-?" begann er kurz und schwieg als er merkte, sie nun unwillkürlich in ihren Verdacht bestätigt zu haben.
Sie seufzte kurz.
"Sagen wir es mal so," begann sie und spülte erneut Gläser ab, die sich nun häuften. "Leute die in Gruppen kommen, wollen Party machen, sich besaufen. Spaß haben eben. Diejenigen die hier allerdings allein reinfinden und sich gleich mit einer "drei Tage Regenwettermine" einen Manhattan bestellen. Den geht es wohl weniger um Spaß haben."
"Ach?" murmelte er verächtlich und nippte kurz an seinen Getränk, als es vor seiner Nase auftauchte.
"Es geht um Mokuba stimmt's?"
Ein Husten und Keuchen war seine Antwort.
"Woher zum Teufel weißt du DAS schon wieder?" Inzwischen wurde sie ihm unheimlich.
"Ganz einfach." Sie stützte sich mit den Arm wieder auf die Theke. "Ich treffe Mokuba immer wieder mal an, das allerdings unfreiwillig. Dein Lakai und anscheinend Mokubas Aufpasser, wie hieß er noch? Markus? Manuel? Naja, auch egal, auf jeden Fall ist der öfter hier und zum Schluss sturzbetrunken, was zur Folge hat das ich ihn ab und an mal vertreten darf."
"Vertreten?" Jetzt verstand Seto gar nichts mehr, was hatte den das bitte mit Mokuba zu tun? Er setzte das Glas erneut an
"Ja, vertreten. Besonders dann wenn Mokuba mal wieder von der Polizeiwache geholt werden musst."
"Bitte, WAS?!" Nun lag die Aufmerksamkeit, aller Barbesucher auf Seto und Anzu.
Seto hingegen nahm gar nichts mehr war, die Worte drehten sich ihn seinen Kopf. Polizei? Mokuba? Das passte doch vorn und hinten nicht. Wenn das stimmt, müsste er das doch wissen.
Anzu hingegen sah ihn nur verblüfft an.
"Sag bloß das weißt du nicht?" schlussfolgerte sie aus seiner auffallenden Reaktion.
Seto ließ sich geschockt wieder auf den Barhocker fallen, war ihm doch nicht mal aufgefallen das er aufgesprungen war.
"Wie oft?" fragte er schließlich und rieb sich über die Stirn.
"Drei oder Vier mal." murmelte sie schließlich und verstaute die Gläser in die Theke die sich hinter ihr befand.
Seto schwieg, er musste nachdenken. Es sah ganz so aus als müsste er mit Marko ein dringendes und ernstes Gespräch führen und er war sich jetzt schon sicher, dass dieser sich danach einen neuen Arbeitsplatz suchen konnte.
"Mazaki?" murmelte er schließlich. "Was ist das stärkste was ihr hier habt?"
*Wer von euch muss da auch an "Warum der Rum?" denken xD
Das wars erstmal wieder hehe ^^°
Seto besäuft sich und Mokuba verkriecht sich... und alle Anzu/Tea Hasser reißen mir jetzt erstmal den Kopp ab xD
Is mir aber egal... den ich mag sie.
Der Tragödie dritter Teil oder "Sozialpädagogen und die Sache mit dem 'Gras'"
So das ist der neue Teil ^^
Von mir für euch, vollkommen ungebetat ÖÖ
Sonst hättet ihr NOCH länger warten müssen, wem ein Fehler (oder mehr xD) auffällt, schickt mir ne Ens ^^
Übrigens, ich habe endlich ein paar Kapitelskripte vorschreiben können und bin von mir ehrlich geschockt Oo
Ich kann euch sagen: Euch erwartet ein kurioser Mix aus Melodramatik und Möchtgern-Komik und viel, viel Gespräche xD
Eins davon übrigens über die schönste Nebensache der Welt ;)
Der Tragödie dritter Teil oder "Sozialpädagogen und die Sache mit dem "Gras"
Seto konnte immer noch nicht so ganz begreifen, was er eigentlich hier Tat. Da sucht man im Internet nach Hilfe und saß Tags darauf mit einen schmollenden Mokuba, vor einen überladenen unordentlichen Schreibtisch und betrachtet mit Abscheu, die dauerlachende Miene gegenüber.
Dort saß eine pummlige Mitvierzigerin, in einem viel zu engen Blazer und machte der Grinsekatze aus "Alice im Wunderland" Konkurrenz.
"Nun Mokuba.", begann sie mit einer überzuckerten Stimme, bei der jeder Diabetiker tot umgefallen wäre. "Warum bist du den sauer auf deinem Bruder?"
Von Mokuba kam ein kurzes wiederwilliges Grunzen.
"Er hat mich von meinen Kumpel weggeholt, nur um so ein scheiß Gespräch zu führen!", brummte er schlechtgelaunt.
"Von deinen Freund weggeholt?" Elegant überging sie die Kritik an ihrer Arbeit und blickte lächelnd zwischen den Beiden kurz hin und her.
"O.k.", schnaubte Mokuba wütend. "Er donnerte gegen die Tür, bis Timo's Mutter aufmachte, stürmte die Treppe hoch und schrie im ganzen Haus herum, um ins Zimmer zu platzen und mich am Kragen ins Auto zu ziehen!"
"Das hättest du dir ersparen können!", stieg Seto mit in das mehr oder weniger vorhandene Gespräch ein. "Aber wer musste den wie ein kleines Kind am Telefon auflegen? Zudem wurdest du mehrmals von der Polizei, mitten in der Nacht aufgegabelt?! Und von dem was ICH in DEINEM Zimmer gefunden habe wollen wir gar nicht sprechen!"
"Du hast mein Zimmer durchsucht?!", schrie Mokuba aufgebracht. "Hast du einen Knall oder was, dass ist meine Privatsphäre!"
"Privatsphäre gibt es in MEINEM Haus nicht und wenn dann verdien sie dir!"
"Du alter kontrollsüchtiger Freak!!!"
"Mokuba, wage es nicht mit mir so zu sprechen!", schrie Seto außer sich, beinahe wäre die Hand geflogen, aber diese Blöße wollte er sich vor der Grinsekatze nicht geben. Die gute Frau grinste aber nicht mehr, sondern versuchte stockend sich irgendwie in das "Gespräch" einzbringen, da war es aber auch schon zu spät.
Mokuba war wütend aufgesprungen, der Stuhl flog krachend um.
"Du bist so ein arrogantes Arschgesicht!", brüllte der nicht mehr ganz so kleine Wuschelkopf ungehalten. "Und dann verpasst du mir auch noch so ein scheiß Viech!"
Wütend zog er den Ärmel nach oben und gab den Blick auf ein metallenes Armband frei.
"Dieses Scheißding ist ein Peilsender und elektrische 'Hauserrestüberwacher' in einem!", wandte er sich wütend und auch ein wenig verzweifelt an die Pädagogin. "Wenn ich nicht daheim bin und er das Teil anschaltet piept es, in einem so widerlichen Ton, bis ich wieder zuhause bin! Ich komm mir vor wie im Gefängnis!"
"Auch Freiheit muss man sich verdienen!", erwiderte Seto kalt.
"Du-... du! - ARGH!!!", damit stürmte er aus den kleinen Büro heraus. Das war zuviel des guten, konnte Seto ihn nicht einfach in ruhe lassen?
"Wie sie sehen ist DAS mein Problem!", wandte sich Seto erstaunlich ruhig an die Pädagogin, als wäre nichts gewesen.
Die Frau blinzelte nur ungläubig und fragte lieber noch einmal nach:
"Sie haben in ein Armband verpasst um in besser unter Kontrolle zu bekommen?"
"Ja, wieso?" Seto verstand das Problem nicht so ganz, aber anscheinend hatte diese Frau eins.
"Sind sie den vollkommen wahnsinnig?", fragte die nicht mehr grinsende Grinsekatze geschockt und schnappte dabei verzweifelt nach Luft.
"Du hast sie aus ihrem eigenen Büro gejagt?", fragte Anzu ungläubig, während sie nach Luft schnappen. Die Vorstellung war einfach zu köstlich. Ein wütender Seto Kaiba, der eine pummlige Dame mit einen Bürostuhl über den Flur jagte.
Seto selbst versuchte sie mit seinem Blick zum schweigen zu bringen, allerdings klappte das unangenehmerweise nicht bei Anzu.
Bei ihr hatte das nie funktioniert, er konnte sich nicht erklären warum. Er wusste nur, dass sie die merkwürdige Angewohnheit hat, sich von niemanden einschüchtern zu lassen. Vielleicht war das der Grund warum er hier saß?
Anzu hatte gerade Pause, deswegen konnten sie in Ruhe in einer kleinen Sitznische herumlungern, ohne das Seto gleich von irgendwelchen unwichtigen Leuten belagert wurde.
Allerdings wünschte er sich jetzt nicht hier her gekommen zu sein. Denn Anzu lachte immer noch, sie versuchte es sich zwar zu verbeißen, aber es gelang ihr nicht wirklich.
So lustig war das ganze nun auch nicht. Morgen würde sich die Lokalpresse darüber das Maul zerreißen, dachte er sich grummelt und trank noch einen Schluck aus seiner Cola.
Nachdem er am ersten Abend, seit langer Zeit wieder Alkohol getrunken hatte, wusste er nun dass er ihn nicht vertrug. Anzu hatte damals Roland anrufen müssen, damit er ihn abhole. Anscheinend hatte er nicht mal seinen Kopf von der Theke heben können. Der Gedanke daran lenkte Seto von Anzu's Gekicher ab und schob stattdessen ein Unbehangen in sein Unterbewusstsein. Es konnte nicht gut sein, wenn ein einziger Mensch so viele von seinen Schwächen kannte.
Er ermahnte sich selbst zur Ruhe, es war immerhin nur Anzu, sie würde aus seinem Leben wieder verschwinden wie sie gekommen war, schnell und leise. Außerdem -und das musste er ihr lassen- war sie nicht der Typ der alles herumerzählt, oder mit den Fehlern anderer spielte.
Das muss wohl der Grund sein weswegen sie mit jedermann gut Freund sein kann, für ihn unverständlich, aber für sie sind ihre Freunde wohl wichtig. Dennoch bleibt wohl immer eine Frage offen, warum hat sie ausgerechnet den Idiotentrupp zu ihren Freunden gemacht?
Anzu's Lachen war inzwischen abgeebbt, nun war sie damit beschäftigt Kaiba zu beobachten, wie er sie beobachtete. Ab und an, wenn man genau hinsah, konnte sie erkennen wie sich seine Miene änderte. Da dass bei dem Pokerface keine häufige Tatsache war, saß sie nun dort und beobachtete dabei wie sich Kaiba's Mundwinkel millimeterweit verzogen, während sie mit ihren Haaren spielte, die ihr inzwischen über die Schultern reichten und zu einen Zopf zusammen gebunden waren.
Schließlich wurde es ihr zu Langweilig und sie stieß Kaiba kurz an.
"Aber die Frau hat nicht so ganz unrecht." Fing sie aus heiterem Himmel an, als hätte es schon Stunden vorher ein ernst diskutiertes Gespräch dazu gegeben. "Wenn du Mokuba so sehr in die Enge treibst, wird es nur schlimmer werden. Du solltest die Trotzreaktion der Teens nicht unterschätzen und deinen Bruder gleich dreimal nicht."
"Und was soll ich deiner Meinung nach tun?", brummte Seto. Er hatte zu sehr seinen Gedanken nachgehangen und war deswegen nun noch schlechter gelaunt. "Einen Babysitter für ihn gibt es nicht, dass hast du selbst mitbekommen und ich bin zu selten da!"
"Dann bleib eben länger da! Sei Anwesend, das schreckt ab."
"Wie stellst du dir das vor? Ich habe einen Konzern zu leiten!" Seto's Laune verschlechterte sich zunehmend, er bräuchte mal wieder etwas Entspannung.
"Mach Urlaub, lass Roland doch ein wenig mehr Verantwortung übernehmen. Bei privaten Problemen muss die Arbeit eben drunter Leiden, das ist normal."
Dieser Ratschlag leuchtete Seto nicht ein, aber er brachte ihn auf einen Gedanken. Einen Gedanken, der ihn schon viel früher hätte kommen können. Dabei hatte er doch ein gutes Gedächtnis für solche Details, auch wenn sie noch so albern und unwichtig waren.
"Warum bist du eigentlich hier?", murmelte er schließlich. Jetzt viel es ihn wie Schuppen von den Augen.
"Wie hier?", Anzu blickte ihn verwirrt an, grinste schließlich keck. "Ach, Seto hat man dir nicht erzählt, dass die Bienchen und die Blümchen nichts damit zu tun haben?"
"Sehr witzig. Nein das meine ich nicht. Ich frage mich nur warum du hier und nicht in Amerika bist." Er blickte sie gelangweilt an, eigentlich interessierte es ihn nicht, aber es lenkte ab. Allmählich bekam er von den ganzen ungelösten Teenager Problemen wirklich Kopfschmerzen.
"Oh" Sie hörte sich ertappt an. "Nun, ich war in Amerika. Wohnheim war toll, das Essen eklig, hab die Prüfung bestanden und, dann wurde meine Mutter krank. Ich musste zurück, mein Vater ist zu alt, um sich allein um sie zu kümmern."
"Mhm.", war Setos einzige Reaktion. Er hatte das Gefühl sich entschuldigen zu müssen, aber wofür? Außerdem entschuldigt sich ein Seto Kaiba nicht. Nicht wegen so einer Nichtigkeit.
"Sind deine Eltern schon so alt?", fragte er stattdessen.
"Ja, meine Mutter hat mich erst sehr spät nach meinem Bruder bekommen, ich glaub sie war 45 oder so." Erzählte sie im ruhigen Plauderton und blickte sich ein wenig im Lokal um.
"Das ist es!", rief sie plötzlich auf. "Kaiba, du bist doch ein Geschäftsmann?"
"Ähm ja, natürlich!", antwortete er verwirrt, die energische Art die sie, von einer Sekunde auf der anderen, an den Tag legte gefiel ihm nicht. Genauso wenig wie der Schalk in ihren Augen.
"Pass auf, da meine Eltern etwas älter sind, somit also auch zur älteren Generation angehören und meine Mutter inzwischen krank ist, machen sie sich um meine Zukunft sorgen. 'Was soll aus dir werden?' 'Wenn wir weg sind wer unterstützt dich dann?' Bla, bla, blubb eben. Meinen Eltern fällt natürlich nichts besseres ein, als mir jetzt schnell noch einen Mann zu besorgen, bevor sie das zeitliche segnet. Ich verbringe also jedes zweite Wochenende auf ein staubtrockenen Omiai. Schlimmer machen es wirklich nur die Kerle, denn Omiai scheint ein anderes Wort für "Hochzeitstrottel Resteverwertung" zu sein. Die Typen sind hässlich, fett oder charakterlich wirklich nicht vorzeigbar!
Wenn ich allerdings dich als mein Freund vorstelle, würden sie mir vielleicht meine Ruhe lassen. Also würdest du-?"
"Nein.", unterbrach er sie kurz angebunden.
"Hey, eine Hand wäscht die andere Hand.", beschwerte sich Anzu leicht eingeschnappt.
"Ich pflege meine Geschäfte aber anders zu erledigen. Für gewöhnlich gebe ich den Dreck meiner Hände einfach weiter, ohne das es mein Gegenüber bemerkt und der macht schließlich Gold daraus.", erläuterte er ungewohnt sachlich.
"Kapitalist!", warf sie ihm kurz vor.
"Nein, ich will nur mir und meinen Bruder einen guten Lebensstandart ermöglichen, außerdem sollten die Leute die "Kapitalisten" rufen, sich fragen was wäre, wenn ich nicht so erfolgreich wäre." Plötzlich war das Gespräch in eine sehr sachliche Erläuterung von Geschäftsmethoden gerutscht.
"Domino lebt von der KaibaCorp.", fügte Seto abschließend hinzu.
Anzu musste ihm Recht geben, sie hatte den Vorwurf eher spaßig gemeint, aber da war Kaiba wohl einfach zu sehr Kaiba. Geschäftlich sehr konkret.
"Ich wünschte nur ich hätte Mokuba nur nicht soviel Geld zu Verfügung gestellt.", murmelte er plötzlich wütend und irgendwie... enttäuscht?
"Wieso?" Schon waren sie wieder beim alten Thema und Anzu fiel in _ihre_ psychologische Sachlichkeit.
"Hast du eine Ahnung WAS ich in seinem Zimmer gefunden habe?", fragte er verstimmt.
"Gras, nehm ich an.", riet sie schulterzuckend und hatte im nächsten Augenblick Seto's verwunderten Blick auf sich ruhen.
"Woher weißt du das?" Langsam wurde sie ihm unheimlich.
"Ist im dem Alter recht normal.", erklärte sie sich kurz. "Pass einfach auf das er nicht übertreibt oder das Zeug verkauft, solange er nur rumprobiert. Ich glaube das gehört einfach zum erwachsen werden."
"Du findest es nicht schlimm?" Er war geschockt, warum konnte Seto nicht genau sagen, es war einfach so.
"Nein, allerdings.. naja. Ist egal."
"Was hast du das Zeug auch genommen?", fragte er mit zynischen Unterton, bekam jedoch keine Antwort.
"Das ist jetzt nicht dein ernst?", fragte er erneut und ernst. Irgendwann brachte diese Frau ihn noch ins Grab. War sie früher etwa so schlimm gewesen? Dabei sah sie aus wie ein typisches japanisches Mädchen und benahm sich auch so.
Anzu schwieg und beobachtete in aller Ruhe ihren Chef, schließlich ging ihr die Stille und der überraschte Blick von Seto, der fast schon starr auf ihr ruhte, so auf die Nerven das sie sich schließlich zu einer Erklärung durchrang.
"Pass auf.", begann sie leicht nervös und mit schnellen Worten. "Ich habe den Fehler gemacht Jou zu vertrauen, dass da "hunder pro nix dabei ist" und du hattest mal grüne Haare. Wir haben beide unsere Fehler gemacht und daraus gelernt."
Es war wirklich nicht Absicht, dennoch... ihm huschte für wenige Sekunden ein amüsiertes Lächeln über die Lippen. So merkwürdig und verschroben es ihm vorkam. Sie hatte Recht.
Oo
Joa, fertig.
Ich frage mich grad, was ich eigentlich aus Anzu mache.
Achje, naja. Ein wenig OOCnes ist wohl immer dabei xD~
