Legend of Light von -Sephiroth-Sama- ================================================================================ Lonely Hope ----------- Die Sonne stand hoch am Himmel, ihre gleißenden Strahlen wärmten die feuchte Erde. Die Regentropfen glitzerten auf den Pflanzen in vielen Farben, einer Vielfalt kaum in Worte zu fassen, wie aus einer anderen Zeit und aus einer anderen besseren, friedlicheren Welt als Diese es ist. Die Wolken verzogen sich, von der Sonne vertrieben, wie es oft in unserer Welt passiert. Tiere krochen aus Ihren Verstecken, wo Sie vor dem Regen und der Dunkelheit Schutz suchten, Schutz vor der Kälte dieser Welt, vor der Einsamkeit und der Finsternis, die Sie beherrschte. Das Hoffnungslicht der Sonne ließ eine weite unendliche und noch harmonische Landschaft aus dem Nichts erscheinen. Was soeben noch dunkel und kalt war, war nun atemberaubend und vor allem friedlich, noch. Doch wie lange noch? Bald werden Sie da sein. SIE, Wesen der Unterwelt, die über unsere Welt herrschten. SIE, die uns alle zerstörten, die uns den Frieden nahmen und den Krieg brachten. Tod und Verderben war über unseren Planeten gezogen, wie eine finstere Wolke fiel Ihr Schatten auf uns herab. Alle wurden betroffen, die Natschka, die Fiewies und selbst die Reinsten Wesen unter uns, die Ayais, konnten sich nicht entziehen. Wie lange werde ich Ihnen noch entkommen können? Bald werden Sie da sein. Ein Rascheln ging durch die Sträucher, ein Schnauben und Grunzen war zu Hören. Es wurde immer lauter. >>Was sind das für Geräusche? Sie kommen näher, bald werden Sie da sein.<< Sie duckte sich und hielt den Atem an. Etwas krabbelte über ihre Hand, kalt und unangenehm. Sie richtete ihren Blick zu ihrer Hand, nicht zu wagen einen Ton herauszubringen. Sie wusste, dass SIE nahe waren, zu nahe. Wenn man Sie entdecken würde, wäre sie verloren, gefangen in den Tiefen der Dunkelheit. Jetzt konnte Sie das ETWAS auf ihrer Hand erkennen. Es hatte lange Beine, wie eine Spinne, doch es war keine Spinne. Ein spitzer Stachel ragte auf dem Kopf des Wesens, mit starken Gift getränkt; ein Stich und es würde über längere Zeit hinweg tödlich sein. Sie fürchtete und ekelte sich vor dem Wesen und auch vor Ihnen. SIE waren nun dicht neben ihr, bemerkten Sie aber nicht, zum Glück. SIE gaben gluckende und knackende Geräusche von sich. Gedanken jagten durch ihren Kopf. >>Unterhalten Sie sich? Was besprechen Sie? Haben Sie mich vielleicht doch entdeckt und überlegen sich nun, wie Sie mich fangen könnten? Ich werde mich auf jeden Fall wehren und bis zum bitteren Ende kämpfen! << Doch zu ihrem Erstaunen entfernten SIE sich mit stampfenden Schritten von Ihr. SIE hatten Sie nicht bemerkt. Zum Glück, dennoch wagte sie noch keine Bewegung. Diese Wesen hatten gute Ohren und hätten sie sofort gefunden und gefangen nehmen wollen, doch das hätte sie nicht zugelassen, lieber wäre Sie gestorben. SIE waren weg, sie atmete erleichtert auf. Doch plötzlich spürte Sie einen stechenden Schmerz in ihrer Hand. Das Wesen hatte Sie gestochen, sie war zu schnell, ihre Bewegungen zu ruckartig, zu heftig und zu unharmonisch. Die Wunde wurde rot und ihre Hand verkrampfte sich. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hockte sie im Dickicht, ihre Hand notdürftig mit einem Halstuch verbunden. Der Schmerz nahm zu, dennoch richtete Sie sich langsam auf, sie schwankte und ging langsam aus dem Dickicht. Sie versuchte sich zusammen zureißen und schaute sich in der Gegend um. Bei ihrer Flucht achtete Sie nicht auf den Weg und versuchte nun, sich zu orientieren. Es wurde langsam dunkel und die Sonne tauchte alles in ein dunkles Rot. Was leuchtete da in der Ferne? Ein Dorf? Es war ihre einzige Möglichkeit um zu überleben. >>Ich muss dorthin! Meine einzige Chance.<< Mit schleppenden Schritten ging Sie in die Richtung des Leuchtens. Sie schwankte. Plötzlich hörte Sie es vor sich rascheln. >>Haben Sie mich gefunden? Was mache ich denn nun? Ich kann mich kaum aufrecht halten, geschweige denn kämpfen. Sie werden mich bekommen und das Geheimnis erfahren! Nein! Ich darf nicht aufgeben. Ich darf es Ihnen nicht verraten, ich habe es geschworen und wenn es mich mein Leben kostet; sie werden es nicht erfahren, nein.<< Sie zog ihr Schwert, fest davon überzeugt sich zu wehren. Sie konnte es kaum halten, so schwach war sie bereits. Rote Augen leuchteten vor ihr im Gebüsch. Ein Fauchen war zu hören. Ihr wurde schwindlig und sie sank runter auf ihre Knie, das Schwert nun fest in ihrer Hand. Der Schmerz war nun unerträglich, alles verschwamm vor ihren Augen, aber Sie gab nicht auf. Die roten Augen kamen schnell näher und waren nun in ihrer Reichweite. Eine dunkle schwarze Gestalt stand vor ihr, mehr konnte Sie nicht erkennen. Sie umschlang ihr Schwert und holte aus mit aller Kraft, die Sie noch hatte. Es brach. Ihr wurde schwarz vor Augen und Sie verlor ihr Bewusstsein. Sie fiel tief in die Dunkelheit herab. Es war kalt, sehr kalt; Sie näherte sich einem Licht. Es war so angenehm warm und freundlich. Endlich keine Dunkelheit mehr, ihre Seele wollte zu diesem Licht, weit weg von der Finsternis und Kälte dieser Welt. Fort in eine friedliche Welt ohne Kriege, dass war ihr einziger Wunsch. Doch etwas hielt sie zurück. Sie wurde gerufen. ~Komm zurück~ Erst nur leise, doch die Stimme wurde immer lauter. ~Komm zurück zu mir!~ Die kam ihr bekannt vor, angenehm bekannt. Nun hörte Sie diese bekannte Stimme ganz deutlich. ~Bitte komm wieder zurück zu mir, lass mich nicht alleine! Bitte komm zu mir zurück.~ Sie kehrte um. Schon lange saß er dort an ihrem Bett und wachte über sie. Er wollte nicht fort von ihr. Wie tot lag sie da, keine Bewegung und auch kein Erwachen. Das einzige Lebenszeichen war ihre Atmung, langsam und gleichmäßig. Er fühlte sich grässlich. >>Bin ich daran schuld? Ich hätte sie nicht alleine losziehen lassen sollen, wie konnte ich nur! Es ist allein meine Schuld.<< Er hielt ihre leblose Hand. Ihr Puls war schwach, kaum spürbar; ihre sanften Hände kalt und mitgenommen von der Flucht. >>Ich werde dich nie wieder verlassen, das verspreche ich. Ich werde dich immer beschützen und immer bei dir sein. Ach... wieso wachst du nicht auf? Ich möchte noch einmal deine wunderschönen Augen sehen, wie du mich ansiehst voller Liebe und Hoffnung.<< Er fing an zu weinen. Er konnte nicht mehr. Es war alles seine Schuld. Er senkte seinen Kopf, um das alles nicht mehr zu sehen. Doch plötzlich spürte er ein leichtes Drücken seiner Hand. Er erhob schnell seinen Kopf und schaute in ihr Gesicht. Sie war blass. "Hörst du mich? Wach auf, meine Schöne! Wach auf und komm zurück zu mir, Saya!" Die Hoffnung stieg in ihm auf. Sie öffnete langsam ihre Augen und sah ihn an. Mit leiser, schwacher Stimme fragte sie: "Wo bin ich? Wie..." Ihre Stimme brach ab. Sie versuchte sich aufzurichten. "Bleib ruhig liegen. Du bist hier in Fabus Haus; du warst lange bewusstlos. Du wärst fast gestorben an dieser Vergiftung des Kiatschkas." Er deutete auf Ihre verbundene Hand. Sie versuchte Sie zu bewegen, es schmerzte. "Fabus hat dich verletzt auf einer Lichtung gefunden. Du wolltest ihn mit deinem Schwert töten, anscheinend hast du ihn mit den Taren verwechselt. Zum Glück ist dein Schwert an seiner Rüstung gebrochen, dass war deine Rettung. Er brachte dich hierher und pflegte dich. Im Fieber hast du immer wieder nach mir gerufen, so hatte er mich benachrichtigt. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht! Was ist nur passiert?" Er sah sie besorgt an, seine Augen funkelten und glänzten vor Erleichterung, dass Sie wieder erwacht war, aber auch vor Schmerz und Sorge um Sie. "Wie lange war ich nicht bei Bewusstsein? Sag es mir, ich muss es wissen, es ist sehr wichtig!" " Du warst ungefähr 8 Wochen nicht bei Bewusstsein. Dein Leben war in Gefahr durch diese Wunde, sie hat dich ganz schön geschwächt." Sie richtete sich unter Schmerzen auf. "8 Wochen? Oh...nein, solange? Ich muss weg, ich muss sofort wieder zurück!" Sie stand langsam auf und schwankte ein paar Schritte, dann brach sie zusammen. "Ich muss meinen Bruder retten vor diesen Monstern!" Saya versuchte ihr gebrochenes Schwert zu erreichen, es gelang ihr aber nicht. Er hielt Sie fest und stützte Sie. "Ich kann dich in dem Zustand nicht gehen lassen. Du bist viel zu schwach, ich werde dich nicht gehen lassen. Ich will dich nicht noch einmal verlieren. Das ist gefährlich!" "Ich muss ihm aber helfen, das bin ich ihm schuldig, verstehst du das denn nicht, Taru? Bitte lass mich gehen, ich kann ihn nicht seinem Schicksal überlassen, nicht noch einmal!" Sie stützte sich auf einen Stuhl. "Siehst du, ich bin o.k. Mir geht es schon wieder gut. Bitte Taru, lass mich gehen, ich bin doch seine große Schwester, ich muss ihm..." Sie sank zu Boden. "Du bist nicht o.k. Das sehe ich doch. In so einem schlechten Zustand lasse ich dich nicht gehen, niemals; denn dann würde ich dich vielleicht für immer verlieren und das will ich einfach nicht. Du musst dich ausruhen, in deinem Zustand kannst du doch nichts für ihn tun, sie würden dich nur auch bekommen und dann ist dein Schicksal besiegelt. Du kannst ja nicht mal stehen, wie willst du dann erst kämpfen oder jemanden retten, auch wenn es dein Bruder ist, du würdest es nicht durchstehen. Höre bitte auf mich und ruhe dich noch etwas aus, bis du wieder gesund bist, bitte!" >>Wieso siehst du das nicht ein? Du weißt doch, wie schlecht es um dich steht, wenn du jetzt gehst, würde es dich dein Leben kosten, und das kann ich nicht zulassen. Ich will dich nicht verlieren. Dein Bruder tut mir ja auch leid, aber du kannst jetzt nichts für ihn tun, verstehe das doch. Du kannst ihm jetzt noch nicht helfen. Ich kann deine Gefühle gut verstehen, dennoch kann ich dich nicht gehen lassen.<< Er hob Sie auf und trug Sie wieder zum Bett. Saya liefen die Tränen über die Wangen. Sie konnte einfach nicht mehr, er legte Sie auf das Bett und deckte sie zu. Saya wollte wieder aufstehen, hatte aber keine Kraft dazu und sank ermattet zurück. >>Du willst ihn um jeden Preis retten, doch ist das auch dein Leben wert? Du bist noch so jung, aber schon sehr stark und mutig. Ohne auf deine eigene Gesundheit zu achten, würdest du gehen. Ich muss auch so stark und mutig sein, wie du Saya. Ich muss dir helfen, das bin ich mir selbst schuldig.<< "Du bist stark, sehr stark sogar, aber so kannst du ihm nicht helfen. Ich werde für dich gehen und deinen Bruder retten. Du kannst dich auf mich verlassen. Werde du nur gesund, ich ..." Sie unterbrach Taru und nahm seine Hand. Ihre Augen drückten Schmerz aber auch Sorge und Liebe zu ihm aus. "Nein, gehe nicht. Das ist nicht deine Aufgabe, sondern MEINE. Du hast nichts damit zutun. Ich will dich nicht verlieren, bitte bleib hier und überlasse es mir!" Er schaute tief in ihre braunen Augen; Augen voller Hoffnung, aber auch mit viel Schmerz und Trauer gefüllt. Sie meinte es ernst. Sie würde ihn nicht gehen lassen, denn das würde sie nicht verkraften, es würde ihr das Herz brechen, wenn Taru etwas passieren würde, obwohl er nichts damit zu tun hatte. Sie nahm seine Hand und hielt sie fest. Saya schaute ihm tief in seine blauen Augen, Augen so blau und tief, wie der Ozean. Sie weinte. Er verstand sie und gab nach. "Ist gut. Ich bleibe bei dir. Ich lasse dich nicht allein, versprochen! Du kannst mir vertrauen; ich war immer für dich da und werde es auch immer sein. Doch nun ruhe dich noch etwas aus, ich werde hier neben dir sitzen bleiben!" Sie lächelte und schloss die Augen. >>Ich weiß, wie du dich fühlen musst, so hilflos mit dem Gefühl nichts ausrichten zu können. Ich verstehe dich. Du hast deinen Bruder schon einmal seinem Schicksal überlassen. Das ist schon lange her. Damals warst du erst 15 Jahre alt, dein Bruder war 12; die Taren kamen um alle Jungen des Dorfes gefangen zu nehmen. Sie fürchteten die Gefahr in der Zukunft, die von Ihnen ausgehen könnte. Als sie bei dir und deinem Bruder Vaaro waren, halfst du ihm nicht, sondern verstecktest dich. Er schrie fürchterlich um Hilfe, doch du hattest Angst. Sie nahmen Ihn mit auf ihre Festung und nahmen Ihm das Augenlicht. Doch du befreitest Ihn, aber da war es schon zu spät, er war blind. Du hast es dir niemals verziehen, dass du Ihn damals im Stich gelassen hattest, als er deine Hilfe brauchte, die Hilfe seiner großen Schwester. Deshalb willst du ihn um alles in der Welt retten. Dir ist es egal, ob du dabei stirbst, dass ist dir nicht wichtig. Das einzige, was nun wichtig für dich ist, ist dein Bruder. Nur wegen dieser damaligen Geschichte riskierst du deine Leben. Obwohl dir Vaaro vergeben hatte, schon vor langer Zeit, fühlst du dich immer noch schuldig. Du trägst eine schwere Last mit dir rum, dass weiß ich, darum willst du auch keinen Anderen da mit reinziehen, auch wenn er dir noch so gerne helfen möchte. Doch ich will dich nicht noch einmal verlieren, dass würde ich nicht verkraften. Ich werde dir auf jeden Fall helfen. Auch wenn es mich das Leben kostet; ich werde dich beschütze, dass schwöre ich bei meinem Leben.<< Er betrachtete Saya noch lange, bis er schließlich mit dem Kopf auf ihrem Bett gelegt einschlief. Fabu beobachtete die beiden und freute sich, dass sie wieder aufgewacht war, dennoch war er beunruhigt. >>Nun geht es endlich bergauf mit ihr. Nach 8 Wochen des Wartens , nach so langem hoffen und beten, hat sie endlich das Schlimmste überstanden. Dennoch wird sie immer eine Narbe mit sich tragen; eine Narbe, die sie nie vergessen wird. Doch nicht nur diese Narbe wird sie ein Leben lang begleiten, sondern auch eine tiefe Wunde in ihrer Seele. Es ist ein Jammer. Sie ist doch noch so jung und muss schon so eine schwere Last mit sich herumtragen. Ach... diese Welt ist furchtbar, wenn nicht einmal die Jüngeren unbeschwert leben können. Doch was wird mit den beiden doch werden? Was für Abenteuer und Gefahren werden Sie noch bestehen müssen? Wird ihre Liebe stark genug sein um all das Böse zu überstehen? Ich weiß es nicht. Ich kann Ihnen auch nicht mehr dabei helfen. Ich bin schon zu alt, zu alt um zu kämpfen; ich würde sie nur noch mehr in Gefahr bringen und das will ich Ihnen nicht antun. Ich kann Saya nur so schnell wie möglich wieder genesen lassen, damit sie nicht wieder auf die Idee kommt, so geschwächt wie jetzt aufzubrechen. Das würde ihr auf jeden Fall das Leben kosten, denn ihre Wunde ist noch nicht ganz verheilt. Ich hoffe nur, dass er sie noch eine Weile aufhalten kann, es wäre sonst zu früh zum kämpfen. Diese Welt hat sich wirklich stark verändert und das nicht zum Guten. Seit die Taren auf unserer Welt sind, gibt es nur noch Elend und Leid. Es ist wirklich ein Jammer.<< Er ging wieder an seine Arbeit, mit der Hoffnung im Herzen, dass es bald Errettung gibt, Errettung von den Taren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)