Magisches Erbe - Faye Sullivan von Phoebe_maus (and the dark destiny) ================================================================================ Kapitel 1: Abgeblitzt --------------------- Da ging er. Ein Junge, schlaksige Statur, mit ohrläppchenlangen schwarzen Haaren, die ihm kraus und widerspenstig in alle Richtungen abstanden. Gleich dem Haarschopf der Braunhaarigen neben ihm. Ihre Haare waren lang und leicht gewellt, im Gehen geschäftig in ein ziemlich dickes Buch vertieft. Trotzdem schaffte sie es irgendwie, nicht gegen irgendwelche Schüler oder Wände zu laufen. Das veranlasste Faye zu einem kleinen Schmunzeln. Sie beobachtete die beiden, während sie zur nächsten Stunde Zaubertränke gingen. Nun kam ein Junge, ebenso schlaksig und genauso langem Haar wie der Schwarzhaarige, nur mit fuchsrotem Haarschopf, um die Ecke geschossen und flüsterte aufgeregt auf die beiden ein, mehr jedoch an Harry Potter gerichtet. "Volde- ...", hörte Faye, doch Ron Weasley würgte ihn ab. Das Mädchen, was Hermine Granger hieß, war in dem Moment plötzlich sehr bleich geworden und atmete schwer. Nun, da Ronald ihn zum Schweigen gebracht hatte, stieß sie die angestaute Luft erleichtert wieder aus. Faye verstand zwar kein Wort, was weiter geflüstert wurde, aber schaffte es trotzdem ihnen unauffällig im Schülergewühl zu folgen. Ihre Aufmerksamkeit galt momentan Ronald Weasleys Feuerschopf. Fast wie die Ihren, bemerkte sie, als sie ihn betrachtete. Nur das ihre eigenen Haare etwas dunkler und mit noch dunkleren Natursträhnchen durchzogen waren. Dies war oft der Auslöser für Spekulationen, zumindest wenn sie zur Zeit der Inquisition gelebt hätte. Sie liebte ihre Haarfarbe, nichts in der Welt hätte sie dazu gebracht, sie anders zu färben oder gar abzuschneiden. Sie lagen ihr stets lang und knapp über den Schultern und umspielten ihr schmales, meist blasses Gesicht mit dem kleinen Schmollmund. Dieser formte sich nun zu schmalen Lippen, als sie sich umsah. Sie waren weg. Absolut niemand mehr war im Flur unterwegs. Wie lange hatte sie hier gestanden? Total in Gedanken versunken, das war schon lange nicht mehr passiert. Zum Glück war nicht mehr geschehen. Sie schüttelte sich heftig und hastete den Flur entlang, um noch einiger Maßen pünktlich in den Unterricht zu kommen. Zaubertränke, das meist gehasste Fach der Schülerschaft. Was aber eher an Professor Snape lag, der nun mit finsterem Blick über den Köpfen umherhuschte, als suchte er etwas, worüber er sich aufregen konnte. Faye sah mit hochgezogener Augenbraue in ihr Buch. Im eigentlichen Sinne hatte sie keinen Schimmer, was sie als nächstes tun sollte. Ihre Aufgabe war eine Wiederholung aus den letzten Schuljahren. Leider war sie zu der Zeit nicht zugegen, daher tat sie sich etwas schwer mit der Zubereitung. Unauffällig schaute sie des öfteren zu Hermine Granger rüber, die einen Tisch schräg vor ihr saß. Von hier hatte sie einen wunderbaren Ausblick, was ihr meist in Zaubertränke half, nicht all zu klägliche Resultate abzulegen und schlechte Noten zu bekommen. Dieses Fach lag ihr absolut nicht. Professor Snape schon mal gar nicht. Er war zwar ihr Hauslehrer, aber leiden musste sie ihn deshalb nun wirklich nicht. Was könnte man über diesen Lehrer nur erzählen ... Gutes zumindest kaum, bis gar nicht, da er ein permanent übelgelaunter, gelbzähniger Zauberer, mit ewig fettigem schwarzem Haar, war. Von seiner Erscheinung mal abgesehen, die streng und stetig unnahbar anmutete, war Professor Snape immer darauf bedacht, andere (seine Schüler!) in die Tonne zu hauen. Das war wohl einer der vielen Gründe, weshalb ihn kaum einer leiden konnte, was aber nicht sonderlich überraschte. Faye kopierte Hermine und schnitt einige Wurzeln in schmale Stücke und warf sie in ihren Kessel, der allmählich in türkiser Farbe vor sich hin blubberte. Noch vor ein paar Minuten war er scharlachrot gewesen, spätestens da war relativ klar festzustellen, dass sie auf dem Holzweg war. Nur gut, dass die beste Schülerin ihres Jahrganges direkt vor ihr saß. Verschmitzt begann sie zu grinsen und zerlegte ein komisches grünes Kraut, was nun erbärmlich zu müffeln begann. Schnell warf sie es in den Kessel und sah sich verstohlen in der Klasse um. Jeder saß gebeugt brütend vor seinem Kessel. Sie sah nach vorne, ihre Blicke trafen sich mit Professor Snapes. Schnell sah sie wieder auf ihre Finger und versuchte so unnervös zu wirken, wie es nur ging. Hermine zertrümmerte gerade mit voller Wucht ein paar Körner zu einer mehlartigen Substanz. Faye nahm sich die Schale mit dem Mörser und tat es ihr gleich. 'Toll, Hermine, danke', dachte sie und zermalmte einige Körner, während ein paar lange Finger energisch auf ihren Tisch trommelten. Neville Longbottom, ein Gryffindor, der neben ihr saß, sog erschrocken die Luft ein. Sie sah verwundert zu seinem überaus blassem Gesicht und folgte dann seinen zum Entsetzen geweiteten Augen. Professor Snape stand direkt vor ihr. Komisch, dass ihr das nicht aufgefallen war... Jetzt jedoch trafen sich ihre Augen, seine schwarzen sprachen Bände, Fayes grüne aber blieben starr, ohne besondere Regung. In ihrem Inneren jedoch sah es anders aus. Ihr Herz zersprang fast vor Anspannung. 'Mist, erwischt', dachte sie und versuchte sich von seinem bohrendem Blick zu lösen, was sehr schwierig war. "Erraten, Miss Sullivan", ertönte nun Snapes dunkle, völlig gelassene Stimme. Trotzdem lag da etwas in seinem Ton, was ihr missfiel. Verachtung, vielleicht Hass oder noch etwas schlimmeres. Faye zuckte nur unmerklich zusammen. Hatte er ihre Gedanken gelesen? "Ich wünsche, dass Sie fortan alleine Ihren Aufgaben nachgehen und sich nicht von Miss Granger helfen lassen." Er sah mit vollendetem Argwohn zu Hermine, die nur unschuldig zu ihm rauf schaute. Anscheinend sparte sie sich lieber eine Antwort, da es sowieso nichts half. "Fünf Punkte Abzug, für Gryffindor", sagte er im scharfen Ton in die Klasse hinein. Die Gryffindors stöhnten protestierend auf, aber keiner wagte, etwas weiteres zu erwidern. Professor Snape wandte sich einem anderen Schüler zu und machte ihn zur Schnecke, weil er seine Kräuter falsch geschnitten hatte. Hermine rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum. Sie war sichtlich hin und her gerissen, ob sie sich doch noch gegen Snape auflehnen sollte, oder es wortlos hinnahm. In ihr tobte ein Sturm, der gegen Faye gerichtet war. Das spiegelte sich in ihren Augen wider, die nun mit festem Blick auf Faye hafteten. Diese sah schnell weg, innerlich um Entschuldigung flehend und äußerlich mit rot anlaufenden Wangen. Sie war froh, als Professor Snape den Unterricht endlich beendete und sie mit unter als erstes aus dem Klassenzimmer hüpfte. Einige Flure und Stockwerke später, wagte sie es langsamer zu gehen. Normalerweise war es nicht ihre Art, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen, aber heute hatte sie absolut keine Lust. "Das war jetzt schon das dritte Mal", fluchte jemand hinter ihr. Faye drehte sich mit einem Kribbeln im Zauberstabarm um und entdeckte Hermine Granger, begleitet von ihren zwei Schatten, Harry Potter und Ronald Weasley. Sie sah Faye sichtlich finster an. "Entweder du lernst besser, oder-" "-Oder was, Granger?", ertönte eine weitere Stimme hinter den drein. Die fuhren überrascht herum. Ihre Mienen verfinsterten sich nun augenblicklich noch mehr. Draco Malfoy schritt mit arroganter Miene an ihnen vorbei, dabei lag ein fieses Lächeln auf seinen Lippen. Als er Faye erreichte, legte er ihr ihr ohne bedenken seinen Arm um die Schultern und grinste noch breiter. "Was hast du vor? Selber Schuld, du musst ja alles so auffällig machen. Ja, im ernst, du liebst doch, wenn du im Mittelpunkt stehst, du kleines Schlammblut", sagte er mit besonderer Betonung auf das letzte Wort, woraufhin Hermine wütend zusammenzuckte. "Sag das noch mal, du platingebleichte Kröte", rief Ron und stellte sich streitlustig vor Hermine. "Lass gut sein", rat diese und versuchte Ron zu beruhigen, indem sie seinen Arm fest hielt. Faye hatte es indes geschafft Malfoys Arm abzustreifen, der sie vorher verbissen fest an den Schultern gepackt hatte. Er sah sie daraufhin verwundert an, als hätte das noch nie ein Mädchen getan. Seine Blicke streiften ihr bleiches Gesicht und verankerten fasziniert in ihren grünen Augen. "Du bist erbärmlich", sagte sie und drehte sich ohne weitere Worte um und ging. Malfoy starrte ihr mit offenem Mund, und ziemlich überraschten Augen, nach. Auch Harry und seine Freunde sahen hinter ihr her. Aber sehr verdächtig mit gehässiger Genugtuung. Hermine jedoch mehr nachdenklich, als alles andere. "Abgeblitzt, was, Malfoy", gluckste Ron, auch Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es tat doch immer wieder gut, wenn ihr Todfeind vor vollendete Tatsachen gestellt wurde... ******************************************************************************* Ha! Malfoy und abgeblitzt... Na das kann ja noch was werden. Bin selbst gespannt wies weiter geht, da dieses Kapitel aus dem Moment geboren ist. Ich habe so in etwa eine Vorstellung, welchen Lauf meine Story nimmt, aber fest steht noch nichts. Also viel Raum für Spekulationen. Viel Spass beim lesen und Kommis immer willkommen ;) LG, Phoebe ******************************************************************************* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)