Warum immer ich?! von -Mirabelle- (Kapitel 8 ist da^^) ================================================================================ Kapitel 7: Das ägyptische Museum oder "Der ist ja SCHON wieder hier!!" ---------------------------------------------------------------------- Das ägyptische Museum oder "Der ist ja SCHON wieder hier!!" So. Nach einem halben Jahr geht es endlich weiter. Freut euch auf Kapitel sieben. Ich werde demnächst noch einmal die Verwandlung umschreiben, weil die wie –anders- gesagt hat etwas unwirklich wirkt. Finde ich jedenfalls. Widmung: Rose, -anders- und meine Freundin Simmi die gerade hier ist. .+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+. Rika, Anzu und Bakura stiegen aus der Straßenbahn (deren Plan die weißhaarige übrigens immer noch nicht ganz verstanden hatte) und steuerten auf ein großes Gebäude zu. "Tadaaa! Das ägyptische Museum! Wir gehen die Treppen, damit wir die ganze Wirkung erfassen können." Anzu schien ganz begeistert von der ägyptischen Ausstellung zu sein. Rika konnte sie aber auch verstehen. Allein schon das Gebäude war überwältigend. Marmorne Säulen säumten die lange Treppe, mit abertausenden Treppenstufen. Die Mauern waren mit reich verzierten Fresken versehen. Das alles erinnerte das Mädchen an die antike Baukunst der alten Griechen und Römer. Sie hatte nie etwas derartiges in natura gesehen. "Also, wollen wir gehen?", fragte Anzu aufgeregt. Sie sprang bereits die ersten Stufen hinauf. Die beiden Weißhaarigen folgten ihr die lange Treppe hinauf. Als sie schnaufend die oberste Treppenstufe erreicht hatten, hatte Anzu bereits die Eintrittskarten gekauft. "Na los doch! Es ist schon Viertel vor fünf! Um sechs machen sie zu. Du willst dir doch sicher alles ansehen, Rika!" Die Braunhaarige hüpfte aufgeregt vor ihnen herum. "Sag mal Anzu, warum hoppelst du so dämlich durch die Gegend? Gibt's vielleicht noch irgendwas, was ich erfahren sollte, bevor ich da reingehe?", fragte Rika mit erhobenen Augenbrauen. Nach Bakuras Geschichte kam Anzu ihr seltsam vor. So übermäßig fröhlich, als ob sie jeden Gedanken an die Vergangenheit des Albinos verdrängt hätte. Dieser beantwortete Rikas Frage jedoch, bevor Anzu ihn zum Schweigen bringen konnte. "Die Gartenzwergtruppe kommt gern hierher. Und das heißt, dass Yami auch immer hier ist, nicht wahr Anzu?" Er blickte sie von oben herab an. "Das...das ist...über...och man Bakura!", stotterte Anzu nun verlegen vor sich hin. Rika musste lächeln. Wieder dieser Yami. Als ihr Gespräch im Park auf Yami fiel, wurde Anzu auch so nervös und merkwürdig rot um die Nase. "Jetzt gib die Karten schon her. Ich denke du willst zu deinem geliebten Igelkopf." Bakura nahm ihr die Karten ab und führte Rika an der Kartenkontrolle vorbei in den ersten Korridor mit alten bemalten Steintafeln. Die vielen verschlüsselten Texte faszinierten Rika. Sie fand diese ganzen verschiedenen Hieroglyphen furchtbar interessant und wollte eigentlich auch gerne mehr über sie wissen. Also fing sie an, die ganzen kleinen Infotäfelchen zu lesen, was Bakura an den Rand der Verzweiflung brachte. Alle zwei Minuten musste er stehen bleiben, um auf Rika zu warten, die sorgfältig die Texte studierte. Anzu war natürlich schon längst verschwunden um Yami zu suchen. Sie war ohne ein Wort verschwunden, daher hatte die Weißhaarige gar nicht bemerkt, dass sie nun mit Bakura alleine war. Es gab einiges, was sie ihn gerne gefragt hätte, allerdings konnte sie das nicht in Anzus Gegenwart. Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt gewesen, doch sie war viel zu sehr mit den Hieroglyphen und Steintafeln beschäftigt, als sich darüber Sorgen zu machen, wie Bakura denn ohne Eltern weiterleben wollte (ungeachtet der Tatsache, dass er das bereits fast drei Jahre getan hatte). Plötzlich wurde Rika von einem lauten Freudenschrei aus ihren Gedanken gerissen. "Rika! Bakura! Wie schön, dass ihr hier seid!" „Oh nein.“, stöhnte Rika, doch um so zu tun, als hätten sie ihn nicht gesehen, war es jetzt schon zu spät. Sie drehte sich zu Bakura um ihn zu fragen was sie getan hatten, dass sie so bestraft wurden, doch Bakura war nicht mehr da. „Hallo, Rika! Ich hab euch gerade hier stehen sehen und dachte ich sag mal Hallo. Du scheinst dich ja sehr für die Hieroglyphen zu interessieren. Soll ich sie dir erklären? Meine Schwester arbeitet hier. Weißt du, wir sind Ägypter, deshalb kann ich die Zeichen lesen. Oh! Wo ist denn Bakura hin? War er nicht eben noch da?“ Wegen seinem monotonen Gebrabbel hatte der Platinblonde nicht gemerkt, dass Bakura schon gar nicht mehr neben der Weißhaarigen stand. Suchend sah er sich um, stellte sich auf die Zehenspitzen um über die Köpfe der anderen Leute sehen zu können und vielleicht einen weißen Haarschopf zu entdecken. Nach einer halben Minute gab er es auf und sah wieder zu Rika. Die aber stand auch schon nicht mehr da. Ratlos kratzte Malik sich am Kopf. „Bakura! Ich hasse dich! Warum lässt du mich mit diesem Monstrum allein?“, zischte Rika als sie den Albino eingeholt hatte. „Glaubst du allen Ernstes ich täte mir Maliks Geschwafel an? Da wird ich ja lieber schwul und heirate Mariku!“, fauchte dieser zurück. „Mariku?“, fragte die Weißhaarige langsam und sah ihren Begleiter stirnrunzelnd an. „Willst du damit sagen, Mariku sei schwul?“ „Oh, wie scharfsinnig!“, erwiderte Bakura amüsiert. Er warf ihr einen anerkennenden Blick zu. „Er ist nicht unbedingt schwul, es ist ihm nur total egal, ob Junge oder Mädchen. Mir persönlich sind Mädchen lieber.“ Er bedachte sie mit einem Blick, der sie unwillkürlich schaudern ließ. Sie wandte sich ab, damit er ihr brennendes Gesicht nicht sehen konnte. Als er sie kurz am Arm berührte, zuckte sie leicht zusammen. „Rika? Ist alles in Ordnung? Du bist ja ganz kalt.“ Seltsam. Sie fühlte eher genau das Gegenteil. Ihr graute davor noch länger mit Bakura allein zu sein. Seine letzten Worte und sein Blick hatten sie verwirrt und verängstigt, nicht zuletzt durch die Tatsache, dass sie ja eigentlich ein Junge war. Doch das war ihr Geheimnis und bis sie endlich ein Gegenmittel gefunden hatten, würde es das auch bleiben. Doch jetzt rüttelte Bakura an ihren Schultern und riss sie wieder aus ihren Gedanken. Er wollte sie zwingen sich umzudrehen, doch Rika wollte ihm nicht ins Gesicht sehen. Bevor sie das tat, würde sie sich lieber Malik ausliefern. Und genau dieser war es, der sie rettete. „Rika! Bakura! Da seid ihr ja! Ich hab euch gesucht!“, schrie er quietschvergnügt wie eh und je, als er auf sie zugestürmt kam. Rika hatte sich bei allem, was sie mit Malik bisher erlebt hatte (und das war zugegeben noch nicht viel) nie vorstellen können, dass sie jemals so glücklich sein könnte ihn zu sehen. Sie trat ihm mit einem ehrlichen und freundlichen Lächeln entgegen. „Es tut mir leid, Malik. Ich musste auf die Toilette. Ich hätte dir Bescheid sagen sollen.“ „Das macht nichts, Rika. Hast du sie denn gefunden? Ich wollte dir eigentlich noch meine Schwester Isis vorstellen, aber das Museum macht gleich zu und sie hat noch viel zu tun. Schau, wie dunkel es schon ist. Gehen wir zusammen zurück?“, plapperte Malik wieder munter drauflos. Rika willigte ein und fragte sich insgeheim, ob diese Isis auch so eine Quasselstrippe war. Sie könnte sich natürlich auch von Bakura nach Hause bringen lassen, aber sie fürchtete sich mit ihm allein zu sein. Die andere Option wäre, allein zu gehen, doch wahrscheinlich würde sie sich nur verlaufen und irgendwelchen Menschenhändlern in die Hände fallen. Um dem zu entgehen und (noch wichtiger) nicht mit Bakura sprechen zu müssen, nahm sie auch Maliks Gebrabbel in Kauf. Zehn Minuten später saßen die zwei ungleichen Jugendlichen in der Straßenbahn und Rika lauschte den Erzählungen Maliks. Zumindest tat sie so. Sie hörte ihm nicht wirklich zu, machte nur ein paar Einwürfe wie „Hm“, „Echt?“ und „Stimmt“. Malik schien ihre geistige Abwesenheit nicht zu bemerken. Um nicht an Bakura denken zu müssen zwang sie sich, sich über Maliks Gemüt zu wundern. Rika kannte ihn kaum und hatte keine Ahnung, ob der Ägypter auch mal die Klappe halten oder ernst sein konnte. Allerdings bezweifelte sie das stark. Er war dessen wohl allein schon durch die Fähigkeit sein Gegenüber komplett zu ignorieren nicht mächtig. Doch Rika gab sich trotzdem alle Mühe ihm noch kein Vorstrafenregister anzurechnen, sondern irgendwie zu versuchen Maliks guten Seiten (sofern vorhanden), die eventuell seine nervigen Eigenschaften überwogen, mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Als sie schließlich den Entschluss fasste, Malik von nun an aufmerksamer zu begegnen, zog er sie auch schon aus der Straßenbahn und führte sie am Park vorbei in die Straße in der sie wohnten. Rika blieb plötzlich stehen. Sie hatte etwas gehört. Stirnrunzelnd sah sie sich um. Das scharrende Geräusch wiederholte sich. Es kam offensichtlich aus einer dunklen Nebengasse. Als ein junger Mann aus dem Dunklen trat konnte Rika ihn nicht richtig erkennen. Er war ihr nicht geheuer. Allein schon die schemenhafte Silhouette sah angsteinflößend aus. Sie wich ein paar Schritte zurück und sah sich nach Malik um. Der war stehengeblieben und hatte sich mit einem fragenden Blick zu ihr umgedreht. Dann blickte sie wieder in die Schatten und registrierte Mariku, der mit einem schiefen Lächeln auf sie zukam. Sich daran erinnernd was Anzu und Bakura ihr über ihn erzählt hatten, drehte sie sich um und rannte fast auf Malik zu, obwohl sie sich angesichts seiner Statur nicht wirklich sicher war, dass er ihr im Zweifelsfalle helfen könnte. Als sie sich och einmal zu Mariku umdrehte, erkannte sie, wie ähnlich er Malik sah, fast wie ein großer Bruder. „Rika? Alles in Ordnung? Du bist so still.“ „Ja. Danke, Malik.“ Dieser Mariku war wirklich niemand, mit dem sie allein in einem Raum sein wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)