Broken Wings von Nerwen_Elensar (Ein Engel mit gebrochenen Flügeln) ================================================================================ Kapitel 2: 2. Abschnitt ----------------------- Die Vergangenheit bleibt unvergessen Jezebel zog sich aus und pfefferte seine Sachen in eine Ecke des Badezimmers. Ihn störte es nicht das die Sachen verstreut herum lagen und es gab niemanden, den es stören konnte. Das war das praktische am allein sein. Man brauchte sich nicht so sehr um Ordnung zu bemühen. Auch wenn er als geordneter Mann galt, so sah das bei seiner Wohnung ganz anders aus. Wie das Schlafzimmer zuvor war auch dieser Raum schlicht eingerichtet. Es gab nur das Nötigste. Jetzt grade war die Dusche sein Ziel. Auf dem Weg zu Dusche kam er an einem Spiegel vorbei. Es war kein besonders großer Spiegel, aber gerade klein war er auch nicht. Im vorbeigehen erhaschte er einen Blick und blieb wie angewurzelt stehen. Sein Spiegelbild glich nicht im geringsten ihm. Ihm blickte eine Person entgegen von der man meinen könnte, sie wäre schon längst gestorben. Die Person im Spiegel war kreidebleich und hatte dunkle Augenränder. Die Pupillen in den violettfarbenen Augen waren kaum mehr zu sehen und nichts was sich im Raum befand spiegelte sich ihnen wieder. Die Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab. Hatte ihn diese Erinnerung gar so sehr aus der Bahn geworfen? Jezebel riss sich von seinem Spiegelbild los und trat unter die Dusche. Das warme Wasser tat seinem angespannten Körper gut und er beruhigte sich langsam wieder. Das Zittern hörte nun endgültig auf. Als er so dastand, nur das warme Wasser auf der Haut und das beruhigende Rauschen im Hintergrund, fing er an über den Traum nachzudenken. Diese Szene aus seiner Kindheit hatte er wirklich schon ganz vergessen. Nicht mal die Narben auf seinen Armen erinnerten ihn daran. Für ihn waren sie schon immer da und sein Unterbewusstsein hatte ihren Ursprung verdrängt. Das war auch besser so gewesen. Nur jetzt ist die Erinnerung wieder da und wird auch nicht mehr so schnell verschwinden. Nachdem er geduscht hatte ging er Haare trocknend zurück ins Schlafzimmer um sich anzuziehen. Schließlich konnte er schlecht ohne Bekleidung durch die Stadt laufen. Außerdem würde es einer gewissen Person sehr zusagen wenn er das täte und er hätte lieber Gift geschluckt, als dieser Person irgendeinen Gefallen oder gar eine Freude zu machen. Die rede war natürlich von Kassandra. Niemanden hasste er so sehr wie ihn. Allein der Gedanke an ihn schnürte ihm vor Ekel die Kehle zu. Und ausgerechnet ihm begegnete er Tag für Tag aufs neue. Alexis wusste wie es zwischen ihm und Kassandra stand und es amüsierte ihn auch noch wie sehr es Jezebel quälte Kassandra in seiner Gegenwart zu wissen. Als er es endlich geschafft hatte sich was anzuziehen ging er in die Küche um sich ein spärliches Frühstück zu machen. Morgens aß er nie wirklich etwas. Nur soviel das sein Magen den Morgen über ruhig blieb. Obwohl.... Eigentlich ist ihm heute der Appetit gänzlich vergangen. Selbst wenn er nur ans Essen dachte wurde ihm schon schlecht. Am Besten er blies es bei einer Tasse Tee und ansonsten würde er nachher etwas essen, wenn es ihm wieder besser ginge. Mit diesem Kompromiss war er sehr zufrieden. Er hatte sowieso nichts mehr gescheites zu Essen im Haus. Nach einer Tasse Rotbuschtee, welchen er besonders gern mochte, packte er in seine Aktentasche einige Berichte, zog sich seinen Mantel über und verlies eher schlecht gelaunt seine kleine Wohnung. Sein Ziel war das Hauptquartier von Delilah. Es war schon lächerlich, wie protzig und angeberisch das große, im typisch englische Still gebaute Gebäude mitten London stand. Niemand wusste von dem wahren Hintergrund dieses Gebäudes und jene die es wussten behielten Stillschweigen über das, was sich dort drin abspielte. Für jene, deren Neugier doch zu groß war, verriet ein kleines, bronzenes Schild, gleich neben dem Eingang, das sich hier ein Forschungszentrum befand. Mehr war nicht auf dem Schild zu lesen. Nur dieses eine Wort und für die Menschen mit zuviel Neugier war das Aufschluss genug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)