Golden Sun von abgemeldet (The golden Age) ================================================================================ Kapitel 11: Eine Offenbarung ---------------------------- Eine Offenbarung Es dämmerte. Adreanna und Gabriel saßen zusammen auf ihrem Bett. "Was wird nun aus uns? Die Vorzeichen für eine friedliche Zukunft häufen sich nicht gerade! Zuerst wird Gilbert entführt, dann wird Isaac umgebracht und schließlich auch noch Meisterin Hama! Denkst du diese Geschehnisse sollten ein Vorzeichen sein?", fragte Adreanna. "Ich denke nicht, dass wird unsere Ehe von den schrecklichen Geschehnissen aus unserem Umfeld beeinflussen lassen sollten. Wir sind nicht abhängig von schlechten Vorzeichen! Beruhige dich, es wird alles gut gehen." "Ich weiß nicht so recht." "Lass deine Bedenken heute Abend beiseite! Ich möchte mit dir glücklich sen. Ich liebe dich!" Gabriel nahm eine Strähne von Adreannas Haar und roch daran. Dann küsste er sie und zog sie aufs Bett. Am nächsten Morgen wachte Adreanna noch vor Gabriel auf. Erst wusste sie nicht, wie sie sich verhalten sollte, aber dann weckte sie ihn schließlich. "Guten Morgen, Schatz! Hast du gut geschlafen?" "Ja, habe ich. So gut wie heute habe ich seit langem nicht mehr geschlafen. Es lag wohl daran, dass ich mit einer so schönen Frau schlafen durfte. Ich kann mich nur noch einmal wiederholen, ich liebe dich!" "Ich weiß, ich weiß. Das ist aber kein Grund zu spät zum Treffen zu kommen." Adreanna stand auf und zog sich an. Gabriel guckte ihr lächelnd zu, dann nach einer Weile, stand auch er auf und zog sich an. Yegelos und Folore befanden sich in Hamas Haus. "Was wird jetzt aus Tantchens Sachen?", fragte Folore. "Wusstest du das nicht? Dies waren nicht die Sachen von Meisterin Hama, sondern die von der hohen Priesterin von Contigo.", antwortete ihr Bruder. "Hohe Priesterin?" "Genau. Es werden drei Priesterinnen aus dem Dorf Contigo auserwählt, die dieses Amt übernehmen könnten. Sie nehmen häufig Verwandte, zum Beispiel Kinder der früheren Priesterin. Aber Meisterin Hama hatte kein Kind." "Wen werden sie dann nehmen?" "Wahrscheinlich Cahia. Wenn sie gewählt werden sollte, würde sie dieses Haus mit allen Sachen, die sich darin befinden, bekommen." "So ist das also! Ich dachte eine hohe Priesterin würde in ihrem Haus wohnen bleiben und dürfte keine Lieben empfinden!" "Nun weißt du aber, wie es wirklich ist." Es befanden sich schon alle am Treffpunkt, als Folore springend eintraf. "So, wo wollen wir als nächstes hin?", fragte Takeru. "Ich würde sagen nach Hesperia, zum Saturn-Leuchtturm. Ist dir das Recht, Garem?", erkundigte Eoleo sich, der sich gegen eine Wand gelehnt hatte. "Wieso fragst du mich das? Ich gehe dahin, wo alle hingehen." "Ich frage dich, weil du doch ein Saturn-Adept bist, hast du das vergessen?" "Denk nicht, dass ich so doof bin und mein eigenes Element nicht mehr weiß!" "Wenn du es weißt, wieso antwortest du mir dann nicht? Schließlich musst du dich doch innerlich darauf vorbereiten deine Entscheidung zu fällen!" "Du hast mir gar nichts zu sagen, Pirat!" "Hast du Angst vor mir, du kleiner Händlersohn?" "Angst? Pah, du bist derjenige, der Angst haben sollte! Ich könnte dich an den nächst besten ausliefern und wahrscheinlich eine Belohnung bekommen! Ist es nicht so, Feuerhaar?" "Und wenn schon! Ich bin viel erfahrener als du, du Feigling!" "Feigling? Hast du das zu mir gesagt?" Garem zog sein Schwert und wollte Eoleo angreifen, doch plötzlich stellte Avil sich zwischen sie. "Hört auf! Das hat doch keinen Sinn! Ich möchte nicht, dass sich jemand streitet!" Sie sackte wieder zusammen und ihre Drillingsschwester Liva eilte herbei. "Avil?", schrie diese. "Es ist schon in Ordnung. Ich habe mich lediglich überanstrengt.", Avil lächelte. Sie wusste, dass es ihr überhaupt nicht gut ging, sie fühlte sich schwach und ihre Temperatur war auch nicht gefallen. Sie hatte keine Kraft mehr. "Seht ihr was ihr getan habt? Ihr wisst doch, dass sie schwanger ist! Und dann noch das Fieber!" Garem steckte sein Schwert weg. Er und Eoleo entschuldigten sich bei Avil. "Also zum Saturn-Leuchtturm, wenn ich richtig verstanden habe?", vergewisserte Takeru sich noch einmal. Der Großteil der Gruppe nickte. Sie brachten ihre Sachen aufs Schiff. Adreanna war an Ahris Haus angekommen. Sie wollte sich bei ihr verabschieden. Adreanna öffnete die Tür, doch was sie dann sah, hatte sie nicht erwartet. Ahri stand reisefertig im Flur des Hauses. "Wohin willst du?", fragte Adreanna verblüfft. "Ich will euch begleiten!" "Aber das geht nicht! Wir haben eine Aufgabe!" "Ich weiß. Ich werde euch nicht behindern. Ich will doch nur Corbinian suchen und er soll versuchen mir seine Tat zu erklären." "Ja, aber..." "Nichts ,aber'! Ich komme mit! Ich will ihn finden. Ich vermisse ihn. Ich denke, es gibt eine logische Erklärung für alles. Ich liebe ihn doch immer noch!" "Ich weiß nicht, ob die anderen einverstanden sind, du bist immerhin kein Schicksalskind." "Ich weiß, aber ich kann euch bestimmt nützlich sein!" Adreanna nickte. Sie nahm ein paar Gepäckstücke und zusammen machten sie sich auf den Weg. Am Schiff angekommen stellte sie Ahri jedem vor. Niemand war dagegen, dass Ahri sie begleiten wollte. Als alle an Bord waren, legten sie ab. Gilbert war immer noch im selben dunklen Raum eingesperrt. Lediglich Oka machte die Situation leichter. Sie verstand zwar nicht, warum sie angekettet in einem Gefängnis eingesperrt war, aber die Tatsache, dass sie nichts unrechtes getan hatte, genügte ihr erst einmal. Die Tür ihrer Gefängniszelle öffnete sich. Cranshaow trat ein, zusammen mit Kalaya. "Ich habe schlechte Neuigkeiten, mein lieber Gilbert. Ich muss dich von deiner Zimmergefährtin trennen. Sie hat jemand anderen gefunden. Kalaya, bring Oka zu deinem Bruder!" Kalaya setzte Erstarrung ein und winkte ein paar verhüllte Gestalten herein, die ihr helfen sollten. "Tut mir Leid, mein Kleiner! Ach, eine Frage. Wo ist der Ring deines Vaters?" Gilbert wusste nicht wovon er sprach. "Den Ring, mit dem man die Tür zum Schatz eures Reiches öffnen kann." "Schatz unseres Reiches? Meinst du Gold?" "Ach, mein Armer! Isaac hat aber auch gar kein Vertrauen zu dir gehabt! Tut mir Leid. Hinter der Tür liegt ein Schwert, welches mich vielleicht töten könnte. Nun, wo ist er?" "Nicht bei mir." "Das sehe ich doch!" Cranshaow ging auf Gilbert zu und zog sein Schwert aus der Scheide. Da er so dicht vor Gilbert stand, berührte die Spitze Gilberts rechte Wange. "Oh, Entschuldigung! Nun sag mir wo der Ring ist!" Gilbert guckte seinen Großvater angewidert an. "Nun, wenn du es mir nicht sagen willst, dann werde ich dafür sorgen, dass du es nicht gebrauchen kannst, wenn du wieder frei bist." Er nahm ein zweites Schwert in seine rechte Hand und schnitt Gilberts rechten Arm auf, das Blut tröpfelte auf den Steinboden und Gilbert schrie bei jedem Schwertstrich auf. "Ich hoffe das wird dir eine Lehre sein. Ich bin noch nicht fertig mit dir. Ach, ich habe dir vergessen zu sagen, dass Tarek, der Mörder deines Vaters, unterwegs zu Ivan ist und dass Kalaya ein Schicksalskind ist, aber das weißt du bestimmt schon." Er war gerade an der Tür angekommen, als ihm noch etwas einfiel: "Übrigens, Avil geht es gar nicht gut. Soll ich sie bewachen lassen oder zu dir holen? Hahaha..." Er ging lachend heraus. "Was um Himmels Willen ist mit ihr?" Gilbert fragte sich, ob sein Großvater ihm überhaupt die Wahrheit gesagt hatte, immerhin traute er der Situation nicht so ganz. Ein zweites Mal öffnete sich die Tür. Es war Kalaya. "Entschuldige." Sie starrte Gilbert an und ließ ihren Blick über seinen ganzen Körper schweifen. Sie erschrak beim Anblick seiner Verletzungen am Arm. "Ach du meine Güte! Was ist mit dir geschehen?" "Das fragst du noch? Du steckst doch auch mit drin! Nur wegen dir habe ich alles verloren! Meine Geliebte, meine Cousine und zuletzt meinen Vater!" "Aber... das stimmt doch gar nicht, ich habe nichts damit zu tun!" "Nein! Ich will das nicht hören! Ich hasse euch alle!" "Ich dachte man könnte vernünftig mit dir reden. Aber da habe ich mich gewaltig getäuscht!" Sie wollte nach dem gescheiterten Versuch mit ihm Kontakt aufzunehmen so schnell wie möglich aus dem Raum heraus, doch Gilbert rief ihr hinterher: "Was wolltest du?" "Wieso fragst du?", wollte Kalaya wissen. "Ich glaube nicht, dass du ohne Grund hierher gekommen bist." "Da hast du Recht, ich habe mich etwas gefragt." "Was denn?" "Du stehst doch auch auf meiner Seite. Du meinst doch auch, dass die Sachen, die Meister Cranshaow macht nicht in Ordnung sind!" Gilbert nickte. "Wusste ich es doch! Ich habe dir einen Vorschlag zu machen. Mein Bruder, meine Ziehschwester und ich, wir wollen aus dieser Hölle heraus. Ich könnte mir vorstellen, dass du auch nicht unbedingt weiter hier sein möchtest." "Das könnte durchaus sein. Ich meine du würdest bestimmt auch nicht hier hängen wollen." "Genau deshalb habe ich eine Idee, Wie wäre es, wenn du dich deinem Großvater anschließen würdest und ihm bei der Verwirklichung seines Traumes helfen würdest?" "Wie meinst du das?" Eoleo saß schlafend auf einem Stuhl, der neben Avils Bett stand, als sie aufwachte. Sie zog sich langsam an. Inzwischen war ihre Schwangerschaft endgültig sichtbar geworden. Sie ging zu Eoleo und küsste ihn auf die Stirn. "Eoleo, wach auf!", sagte sie sanft und schüttelte ihn leicht. Eoleo streckte sich: "Ist es schon morgen?" "Ja, ist es. Es tut mir Leid, dass ich euch so viele Sorgen bereitet habe. Aber nun geht es mir wieder gut." "Wieso heute so fröhlich? Nicht, dass ich etwas dagegen hätte." "Ich hatte einen schönen Traum. Außerdem weiß ich noch nicht einmal, ob Gilbert wirklich tot ist, es ist nur eine Vermutung. Und von meinem Leben hängen noch weitere drei ab. So, jetzt solltest du wieder zu Liva gehen, sie wartet bestimmt auf dich. Ich hoffe, dass du sie glücklich machen wirst. Heiratet so schnell ihr könnt." Liva trat in Avils Zimmer ein. Avil ging zu ihr hin und küsste auch sie auf die Stirn. Danach ging sie lächelnd aufs Deck. "Sie wirkt irgendwie sonderbar.", meinte Liva. "Sie ist glücklich. Sie hat wohl endlich begriffen, dass immer noch die Möglichkeit besteht, dass Gilbert noch am Leben ist. Sie hat außerdem gemeint, dass wir heiraten sollten! Was sagst du dazu?" "Heiraten? Jetzt? Ich weiß nicht so recht. Ich hätte gerne meine Familie und deine dabei." "Ja, das wäre mir auch lieber, aber die Zeiten haben sich geändert. Wer weiß, ob wir überhaupt die Möglichkeit haben werden in Ruhe zu heiraten? Ich denke Gabriels und Adreannas Entscheidung war richtig. Sie haben nicht überlegt, sie haben es einfach getan." "Ich weiß nicht, ich will meine Familie dabei haben. Ich kann sie nicht verleugnen. Ich liebe sie." "Kann sein, aber denk doch mal nach. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt. Ich möchte endlich ein richtiger Mann sein und dich zu meiner Frau machen. Ich möchte dich nicht missen!" Liva lief knallrot an. "Ähm, ich muss Essen machen!" Sie drehte sich um und ging davon. Aber weit kam sie nicht, denn Eoleo hielt mit seiner linken Hand ihr rechtes Handgelenk fest. "Das Essen kann auch jemand anderes machen. Ich möchte, dass du bei mir bleibst!" Eoleo drückte Liva gegen die Wand und küsste sie. Zuerst wollte Liva sich gegen seine stürmischen Küsse wehren, dann erlag sie ihnen doch und erwiderte sie. Adreanna und Gabriel lagen noch im Bett. Die anderen Schicksalskinder hatten darauf bestanden, dass die beiden, bis sie in Hesperia angekommen sein würden, ihre gemeinsame Zeit alleine und ohne Stress verbringen sollten. "Adreanna, ich bin so glücklich. Für mich scheint es immer noch wie ein Traum. Du und ich zusammen in einem Bett, als Mann und Frau." "Kann ich mir vorstellen, dass du glücklich bist, denn ich bin es doch auch. Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns nach diesen Startschwierigkeiten so lieben können würden!" "Ich glaube im Moment sind wir das glücklichste Licht auf der Welt." "Du scherzt!" Adreanna lächelte, dann sah sie in seine blauen Augen und küsste ihn. "Ich glaube wir haben das richtige getan, mit der Heirat.", meinte Adreanna. "Ja, das glaube ich auch." Zwei Stunden später standen Tamiko und Daja am Heck. "Tamiko, darf ich dich etwas fragen?" "Natürlich, Dajavela!" "Daja reicht. Wie heißen deine Eltern?" "Hmh!" Tamiko war ein kleines bisschen irritiert, mit so einer Frage hatte sie nicht gerechnet. "Sie heißen Sasu und Kushinada." "Wirklich?" Tamiko kicherte. "Mensch, Daja, denkst du wirklich, dass ich die Namen meiner Eltern nicht kenne?" "Aber das kann einfach nicht wahr sein! Das geht doch nicht! Takeru und ich können nicht verwandt sein. Kushinada ist die in Izumo lebende Cousine meiner Mutter Keya." "Aber, Daja, darf ich dir etwas verraten?" "Noch schlimmer kann es nicht werden!" "Schlimmer? Nein, eigentlich nur besser. Meine Mutter hat mir einst erzählt, dass Takeru nicht mein Bruder ist, sondern mein Adoptiv-Bruder. Meine Mutter hatte eine Fehlgeburt, bei der mein Bruder Takeru starb. Kurz darauf lag ein kleines Baby bei uns vor der Haustür und meine Eltern zogen dieses Baby als ihren Takeru auf." "Takeru ist nicht dein richtiger Bruder?" "Mensch, Daja, dass sagte ich doch bereits! Du kannst ihn ohne schlechtes Gewissen lieben." Daja war beruhigt, dass sie nun endgültig wusste, dass sie keine Verwandtschaft mit Takeru verband. Jedoch gab es jetzt eine neue Frage. Wer war Takeru überhaupt? "Tami!" Folore kam angerannt. "Was hast du, Flore?", fragte Tamiko besorgt. "Ich habe versucht zu kochen und alles ist irgendwie schief gegangen. Erst habe ich mir tausendmal in die Finger geschnitten. Dann sahen meine Kartoffeln unschön aus und jetzt ist es auch noch angebrannt!" "In Ordnung, ich komme mit und sehe mir das an. Daja, bleibst du hier?" "Ja, geh ruhig!" Tamiko und Folore verschwanden. Daja guckte aufs dunkle Meer hinab. "Papa, wo bist du? Ich vermisse dich!", sagte sie traurig zu sich selbst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)